< PreviousMAG. JOHANNES HOLZLEITNER, Interspar-GF FOTOS: KATHARINA SCHIFFL TEXT: MAGDALENA KRANABITL Handelskolloquium 2023 G roßer Andrang beim Handelskolloquium des Handelsverbandes in Wien. Diskutiert wurde über den Status quo und die Zu- kunft des Handels in Zeiten multip- ler Krisen. Höhepunkt des Handelskollo- quiums 2023 war der große Emp- fang des österreichischen Handels mit Bundeskanzler Karl Nehammer. Nach einem CEO-Austausch mit dem HV Präsidialrat strich der Bun- deskanzler in seiner Rede die exzel- lente Kooperation mit dem Han- delsverband in den Krisen, die Rele- vanz des Beschäftigungsmotors Handel mit 625.000 Beschäftigen sowie die Bedeutung der kritischen Infrastruktur (Lebensmittel)Handel hervor. Zusammenarbeit. HV-Präsident Stephan Mayer-Heinisch und HV- Geschäftsführer Rainer Will dank- ten dem Kanzler für die enge Zu- sammenarbeit, den laufenden Ein- bezug und die positiven Schritte der Bundesregierung, etwa die Ab- schaffung der kalten Progression. Einigkeit herrschte auch darüber, den Faktor Arbeit zu entlasten und finanzielle Anreize für die Erhö- hung der Wochenarbeitszeit zu set- zen. Megatrends. Inspirierend war auch ein Fireside Chat zwischen Rewe-Vorstand Marcel Haraszti und Harald Gutschi, Sprecher der Ge- schäftsführung von Unito/Otto. Die beiden Branchengrößen diskutier- ten über die aktuellen Herausforde- rungen im österreichischen Handel, HANDEL AKTUELL Global denken, lokal handeln → Bundeskanzler Nehammer und Spitzen- vertreter aus Wirtschaft und Politik dabei die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung, effektive Strategien gegen den Personalmangel sowie die wichtigsten Forderungen an die Politik. Panel. Wie können die globalen Umwelt- und Biodiversitätsziele bis 2050 erreicht werden? Dr. Franz Essl, Biodiversitätsforscher der Uni- versität Wien: „Dass Österreich eine Umweltnation ist, spiegelt sich ein- fach nicht in der Realität nieder. Ich sehe einen hohen Handlungsbedarf, da wir die natürliche Grundlage übernutzen.“ Spar. Interspar Geschäftsführer Johannes Holzleitner schließt mit dem Status quo der Tanne an: „Ös- terreichweit gibt es 1.500 Spar- Märkte. 40 Prozent dieser Standorte sind überbaut und in einer Mehr- fachnutzung. Bezüglich der Flä- chenwidmung stehen wir natürlich im Wettbewerb, es herrscht ein freier Markt. Es müssen die gleichen Spielregeln für alle gelten. Dann ist es wiederum ein Wettbewerb in ei- nem neuen Rahmen. Dem stellen wir uns gerne und dafür werben wir auch.“ Dort wo es möglich sei, wür- den Photovoltaik-Anlagen instal- liert werden: „Statische Schwierig- keiten bereiten hier jedoch Gebäu- de, die bereits 20 bis 30 Jahre alt sind.“ Global. Peter Hildebrand, Ge- schäftsführer Reiter Betten und Vorhänge sieht die Probleme außer- halb der österreichischen Grenzen: „Wir müssen globaler denken. Die wirklich großen Flächen sind im Ausland. Es werden immens hohe Investitionen zur Umstellung benö- tigt werden.“ BUNDESKANZLER KARL NEHAMMER (mitte) mit HV-Präsident Stephan Mayer- Heinisch (li), HV-Geschäftsführer Rainer Will (re) und Rewe Vorstand Marcel Haraszti (ganz re) sowie Spitzen des Handels. 40 | REGAL 04-2023Apfel- Heidelbeere Apfel- Erdbeere Apfel natur Eine Marke der Estyria Naturprodukte GmbH, +43 3178 2525-0, sales@estyria.com, www.snacky-bande.com POP FRUITS – GETROCKNETE BIO-APFELWÜRFEL Naturbelassene, luftgetrocknete Bio-Apfelwürfel aus Österreich werden in einem revolutionären Trocknungs-Verfahren aufgepoppt. Jeder Bissen enthält wichtige Ballaststoffe und Vitamine, die für eine ausgewogene Ernährung unerlässlich sind. AT-BIO-402 EU-Landwirtschaft Snacken mit der Bande! DER KNUSPRIGE BIO APFELSNACK FÜR GROSS UND KLEIN! revolutionäres Verfahren NEU Ohne Zuckerzusatz Ohne Zusatzstoffe BallaststoffreichFOTOS: WKÖ, BILLA BIS 2040 könnten 53.000 Arbeitskräfte im Handel fehlen TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Wirtschaftskammer Österreich Präsident Harald Mahrer: Viele offene Stellen, Market-Studie N och nie gab es so viele offene Stellen wie heu- te. Ohne Gegenmaßnah- men droht bis 2040 eine zusätzliche Lücke von 363.000 Ar- beitskräften. Forderung nach An- reizen, um mehr zu arbeiten und eine Strategie für qualifizierte Zu- wanderung ist nötig. Exakt 206.500. So viele offene Stellen gab es im Jahr 2022. Das war nicht nur ein Plus von 41,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ohne konkre- te Gegenmaßnahmen setzt sich die- ser Trend bis 2040 auch unvermindert fort. Zu diesem Ergebnis kommt Ha- rald Mahrer, Präsident der Wirt- schaftskammer Österreich (WKÖ), im Gespräch mit der ZIB 2, um Alarm zu schlagen „vom Bodensee bis zum Wörthersee“. Arbeitskräftemangel sei nicht mehr nur ein Mangel an hoch- spezialisierten Fachkräften, vielmehr fehle es in allen Branchen an allen Ecken und Enden. Ohne entspre- chende Gegenmaßnahmen droht deshalb bis 2040 sogar eine Lücke von zusätzlich 363.000 Arbeitskräften. Handel und Produktion. Auf die einzelnen Branchen heruntergebro- chen zeigen die Zahlen, dass in der Produktion bis 2040 genau 60.000 Be- schäftigte fehlen, im Handel 53.000, im Gesundheitswesen 28.000 und in HANDEL AKTUELL Kammer: Es fehlen Arbeitskräfte → Lücke von 360.000 Arbeitskräften droht → Bis 2040 könnten 53.000 Arbeitskräfte im Handel und 60.000 in der Produktion fehlen den Bereichen Erziehung sowie Unterricht über 10.000. Letzteres sei besonders problematisch, so Mahrer, weil dort die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Man könne nicht wegschau- en, denn wenn nicht gegengesteuert wird, kostet dies allen Wohlstand. Deshalb fordert er auch eine ernst- hafte Debatte ohne Scheuklappen. Ohne effektives Handeln droht an- sonsten bis 2040 ein um 9 % geringe- res BIP bzw. ein Fehlbetrag von rund 150 Milliarden Euro, die dem Staat an Steuereinnahmen und Sozialversi- cherungsbeiträgen entgehen. Market-Umfrage. Um dem ent- gegenzusteuern, ist ein Schulter- schluss zwischen Bund, Ländern, Gemeinden sowie Sozialpartnern nötig. Darüber hinaus brauche es An- reize, mehr zu arbeiten, so Mahrer weiter – ob steuerlich oder in der Kin- derbetreuung. Eine aktuelle Market- Umfrage, für die 1.000 Unternehmen und 2.000 Österreicher befragt wur- den, untersucht darüber hinaus die Auswirkungen einer Steuerbefreiung für Überstunden. Das Ergebnis: Rund jeder zweite Befragte sieht in dieser Maßnahme eine Motivation, Überstunden zu ma- chen. Bei Jüngeren (16 bis 29 Jahre) ist diese Bereitschaft mit 70 Prozent so- gar noch höher. Länger arbeiten wür- den darüber hinaus mehr als drei Viertel (77 %), wenn man ab dem ge- setzlichen Pensionsantrittsalter ab- gabenfrei zur Pension dazuverdienen könnte. Unter den befragten Firmen können sich 74 Prozent vorstellen, Pensionisten zu beschäftigen. Qualifizierte Zuwanderung. Beim Thema Arbeitskräfte aus dem Ausland sieht der WKÖ-Präsident Ös- terreich im Wettbewerb mit anderen Ländern und fordert deshalb eine Strategie für qualifizierte Zuwande- rung. Man wolle die Leute ins Land holen, die arbeiten wollen. HARALD MAHRER, Wirtschaftskammer Österreich Präsident 42 | REGAL 04-2023V.l.n.r. vorne: Nah&Frisch Bereichsleiter PROK. ELMAR RUTH MSC, KASTNER Geschäftsführer ANDREAS BLAUENSTEINER MBA, Bürgermeister ALOIS STRONDL, Nah&Frisch Kauffrau NICOLE OBERBAUER mit Lebensgefährte und Kindern sowie den Eltern, die Vermieter SILVIA und HARTWIG TAUBER sowie Expansionsmitarbeiter THOMAS GRILL; Hinten: die Nah&Frisch Mitarbeiterinnen CLAUDIA WUNSCH und EVA PICHLER Nah&Frisch Kauffrau NICOLE OBERBAUER VON GREGOR SCHUHMAYER W aldviertel. Waldenstein. Be- zirk Gmünd. Nördliches Nie- derösterreich. Nicole Ober- bauer hat einen bemerkens- werten Schritt gewagt. Von der Mitarbeiterin zur Kauffrau. Sie war schon früher in dem Geschäft bei Kastner tätig. Großhändler Kastner, Zwettl, führte den Nah&Frisch Markt als Eigenfiliale. Nun also die große Übernahme . Ni- cole Oberbauer wird Nah&Frisch Kauf- frau in der Gemeinde mit rund 1.000 Ein- wohnern. Sortiment. Auf 100 Quadratmeter Ge- schäftsfläche werden Güter des täglichen Be- darfs angeboten. Besondere Extras sind regi- onale Schmankerl und aus´m Dorf Produkte, Geschenkkörbe und Geschenkgutscheine, HANDEL AKTUELL → Erfolgsstory: Von der Mitarbeiterin zur Kauffrau ofenfrisches Gebäck sowie Platten- und Bröt- chenservice. Ein weiteres Highlight im Nah&Frisch Waldenstein ist die Kaffee-Ecke. Die Öffnungszeiten sind Montag, Dienstag und Freitag von 7:00 bis 12:00 Uhr und 16:00 bis 18:00 Uhr sowie Mittwoch, Donnerstag und Samstag von 7:00 bis 12:00 Uhr. Kastner Geschäftsführer Andreas Blau- ensteiner MBA war vor wenigen Tagen bei der Wiedereröffnung des Nah&Frisch Mark- tes wie auch Bürgermeister Alois Strondl und Vermieter Hartwig Tauber. Seitens der Kastner Gruppe überbrachten zudem Nah&Frisch Bereichsleiter Prok. Elmar Ruth MSc und Expansionsmitarbeiter Tho- mas Grill Glückwünsche. Musikalisch unter- malt wurde die Veranstaltung von der Bläser- klasse der Volksschule Waldenstein. Vikar Dr. Herbert Weissensteiner nahm am Schluss der Feierlichkeiten die Segnung vor. Die Ge- schäftseröffnung wurde gebührend mit Son- derangeboten, Bier, alkoholfreien Getränken sowie Würstel mit Gebäck und frischem Pop- corn aus der Maschine gefeiert. Ja zur Nahversorgung Nah&Frisch Neuübernahme in Waldenstein 44 | REGAL 04-2023TAG DES HANDELS ZUM WARENKORB tagdeshandels.at GMUNDEN TOSCANA CONGRESS OÖ 5. & 6. OKTOBER #austrianretailsummit Austrian Summit for Retail & Branded Goods Early Bird Tickets bis 10. AugustLUKULLUS Anmeldestart für den AMA- → AMA sucht die besten Fleisch- und Wurstwaren-Verkaufsstellen des Landes → Sieger werden in einer großen Gala geehrt G esucht sind: Die Besten der Besten. Die Aushängeschil- der. Die Beratungshochbur- gen und Verkaufsprofis. Die AMA- Marketing vergibt 2023 wieder den wichtigsten Preis für die Fleisch- und Wurstwaren-Verkaufsstellen des Lan- des – den AMA-Lukullus. Bereits knapp zwei Dutzend Mal wurde die Auszeichnung in den letzten mehr als zwei Jahrzehnten vergeben. Die Sie- ger der letzten Jahre lesen sich wie das Who-is-Who der Branche. Inter- TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS spar am Schottentor, Merkur Hoher Markt, Billa Corso Neuer Markt, Sut- terlüty Dornbirn oder Maximarkt Bruck Großglocknerstraße. Alles Flaggschiffe, die den AMA-Lukullus schon ihr Eigen nennen können. „Der AMA-Lukullus ist ein Mosa- iksteinchen für die Verbesserung der Fleischkultur des Landes“, erklärt Dr. Rudolf Stückler, Marketingmanager für Fleisch, Fleischwaren, Geflügel und Ei der AMA-Marketing im RE- GAL-Gespräch. Im Vordergrund: Die Qualität im Verkauf voranzutreiben und weiterzuentwickeln. Teilnahme. Zum imageträchtigen Wettbewerb können alle Geschäfte mit bis zu 900 m2, bis 2.000 m2 und über 2.000 m2 Verkaufsfläche anmel- den. Neben den Direkteinreichungen (siehe Beileger im Heft) sind auch die Handelsorganisationen aufgerufen, ihre schlagkräftigsten Abteilungen zu nominieren. Eine weitere Möglichkeit sich den Argusaugen der AMA-beauf- tragten Fleisch- und Feinkostprofis zu 46 | REGAL 04-2023LUKULLUS Lukullus 2023 beginnt jetzt stellen: Jeder Kaufmann, jede Filial- verantwortliche, der zu den Besten der Besten gehört und die mediale Aufmerksamkeit genießen möchte, kann ihre Initiativ-Bewerbung an lukullus@amainfo.at schicken. „Wir werden alle Bewerber gleichermaßen sichten und schließlich im letzten Step unserer Expertenjury präsentieren.“ Ablauf. Nach einer Vorselektion auf Basis der Einreichunterlagen müssen die Finalisten mit mehrmali- gen angemeldeten Storechecks von AMA-Experten rechnen. Beurteilt werden dann über 80 Kriterien bis hin zur Fachkompetenz des Bedienungs- personals im Rahmen von Interviews und Testeinkäufen. Wobei es 2023 zu einer neuen Gewichtung kommen wird. „Themen wie Sortimentstiefe, aber auch Fragen der Nachhaltigkeit oder des Tierwohls werden wir heuer stärker gewichten“, so Stückler weiter. Die aufbereiteten Ergebnisse bil- den die Beurteilungsbasis für eine hochkarätige Expertenjury. Wer letzt- endlich gewonnen hat, bleibt ein wohlbehütetes Geheimnis, das an- lässlich einer spektakulären Gala am 22. November in der Helmut List Halle in Graz zu der alle Verkaufs- teams der Finalisten eingeladen wer- den, gelüftet wird. Doch nicht nur die besten Ver- kaufsstätten des LEHs werden geehrt, auch den Fleischerfachgeschäften und bäuerlichen Direktvermarktern wird eine entsprechend große Bühne geboten. DIE JURYSITZUNG bei der Arbeit DIE VERLEIHUNG DES AMA-LUKULLUS findet in festlichem Rahmen statt 04-2023 REGAL | 47GS1 Austria feiert 50 Jahre Barcode →Der Barcode wird 50, in Österreich war Billa Vorreiter beim Einsatz der Barcode-Scanner →Zukunftsszenario 2D-Code E s war ein knappes Rennen vor 50 Jahren. Zur Aus- wahl standen Kreise, ein Halbkreis, horizontale Li- nien und verschiedenste vertikale Strichmuster. Am Ende gab es einen Gewinner: den linearen Strichcode, der als Symbol für den Universal Product Code, kurz U.P.C., ausgewählt wurde. Es war die Geburtsstunde des Bar- codes, wie wir ihn heute kennen. TEXT: VERENA SCHNEEWEISS Wie alles begann. Doch von Anfang an: Im Jahr 1949 malte der Amerikaner Norman Joseph Woodland Skizzen in den Sand, die viele Jahre später den gesamten Einkauf – und mit ihm die Wertschöpfungskette – revolutionieren sollten. 1952 meldete der „Vater des Strichcodes“ seine Idee der schwarz-weißen Striche zum Patent an. Ur- sprünglich waren es vier weiße Linien auf dunklem Bezahlte Anzeige © ADOBE STOCK Die schwarz-weiß strichlierte Revolution GS1 AUSTRIA: 50 JAHRE BARCODE 48 | REGAL 04-2023GS1 AUSTRIA: 50 JAHRE BARCODE Hintergrund. Es folgten viele Jahre der Weiterentwicklung. IBM half in einem weiteren Schritt, den Strichcode alltags- tauglich zu machen. Universal Product Code. Am 3. April 1973 fiel dann die Entscheidung. Am Tisch saßen zehn Branchenführer aus Handel und Industrie. Einer von ihnen war der US-ame- rikanische Einzelhandelskonzern Walmart. Der Druck, ein einheitliches Symbol zur Identifikation von Lebens- mittelprodukten zu finden, war groß. Die Anwesenden einigten sich darauf, den Universal Product Code dafür einzusetzen. Berühmt wurde dann 1974 eine Zehnerpackung Wrig- ley‘s Juicy Fruit Kaugummi. Es war das erste Produkt, des- sen Strichcode offiziell gescannt wurde. Damals in einem Supermarkt in Ohio. Als Verwaltungsapparat des Kodie- rungssystems wurde der Uniform Product Code Council (UPCC) bestimmt. Zeitraffer. 1977 wurde von führenden Organisationen aus zwölf europäischen Ländern (darunter auch Öster- reich) in Brüssel die European Article Numbering Associa- tion (EAN) gegründet. Diese entwickelte einen Strichcode, der vollständig mit dem U.P.C. kompatibel war. Im selben Jahr wurde in Österreich auch EAN Austria (heute GS1 Austria) gegründet und war somit von Beginn an feder- führend an allen Entwicklungen beteiligt. Im November 1984 wurde aus dem UPCC der Uniform Code Council, Inc. (UCC). Der UCC und der EAN wuchsen weit über die Lebensmittelindustrie hinaus und breiteten sich auch in anderen Branchen – etwa der Logistik oder dem Gesund- heitswesen – aus. In Österreich stattete Billa im Jahr 1979 zwei Filialen mit Scannern aus und war damit Vorreiter. Nun galt es, den Code auch unter den Lieferanten zu verbreiten. 1983 wurden die traditionellen Strichcodes erweitert und konnten ab sofort auch für Großpackungen, Kisten und Kartons verwendet werden. 1999 wurden die Spezifi- kationen für den GS1 DataBar genehmigt. Diese platzspa- renden, gestapelten Strichcodes können frische Lebens- mittel wie Salatbeutel, kleine Gegenstände wie Schmuck oder auch Kundenkarten identifizieren. Sie tragen mehr Informationen als herkömmliche Strichcodes. Fusion. 2004 folgte die Genehmigung der GS1 Data Matrix, des ersten zweidimensionalen Barcodes, der von GS1 angenommen wurde. Im Jahr 2005 fusionierte UCC mit GS1. 2014 wurden neue globale Strategien entwickelt, um den Anforderungen des digitalen Omnichannel-Handels gerecht zu werden. Denn ein wichtiger Einsatzbereich ist seit rund 15 Jahren der gesamte Onlinehandel. Standard. 50 Jahre, in denen vieles bewegt wurde. Heu- te umfasst das GS1-Netzwerk 116 nationale Mitgliedsorga- nisationen. Mehr als eine Milliarde Produkte tragen mitt- lerweile GS1 Barcodes. Diese werden täglich rund zehn Milliarden Mal gescannt. Auch in Österreich vertrauen Handelsketten und Mar- kenartikelhersteller auf und verwenden GS1 Standards. „Durch die Optimierung des Stammdatentransfers kann eine erhebliche Effizienz- und Wertschöpfungssteigerung erreicht werden“, sagte etwa Markant Österreich Ge- schäftsführer Mag. Thomas Zechner einmal gegenüber REGAL. GS1 Austria ist Teil des internationalen GS1 Netz- werks. Mit den Tools von GS1 werden Produkte von über 12.000 österreichischen Kunden auf der ganzen Welt ein- deutig identifiziert. Dr. Andreas Nentwich, Geschäftsführer Maresi Austria GmbH und stv. Vorsitzender des GS1-Beirates: „Barcodes haben die Digitalisierung der FMCG-Branche ermöglicht, von der Steuerung der Wertschöpfungskette bis hin zur Marktforschung. Ein strukturiertes Stammdaten-Ma- „GS1 ist eine anwendergetriebene Non-Profit-Organisation, keine Interessensvertretung. Änderungen werden durch die Anwender der GS1 Standards beschlossen.“ GREGOR HERZOG, GESCHÄFTSFÜHRER, GS1 AUSTRIA © PETRA SPIOLA DIE ZEITLEISTE DES EINKAUFENS – von der Registrierkasse bis zum 2D-Code 04-2023 REGAL | 4904-2023 REGAL | 49Next >