< PreviousB istroBox schaltet einen Gang hoch. „Wir haben heuer wieder Einiges vor. Es be!nden sich so viele Projekte wie noch nie in der Pipe- line. Das Interesse am "ema Expansi- on seitens unserer aktuellen Franchise- Partner und neuer Franchise-Interes- senten ist aktuell so hoch wie noch nie“, erklärt Founder und CEO DI (FH) Klaus Haberl. Konkret sind zehn neue Stand- orte eingetaktet. Derzeit sind bereits 32 BistroBox-Standorte aufgeschalten. Außenumsätze. Auch die Außenumsätze zeigen kontinuierlich nach oben. „Wir wur- den zwar in der Standortexpansion aufgrund der von Corona ausgelösten Schockstarre ge- bremst, konnten aber um 40 Prozent zulegen.“ Ein Trend, der sich 2021 fortsetzt. „Im ersten Quartal hatten wir like-for-like über 60 Pro- zent Zuwächse im Jahresvergleich.“ Die Fre- quenzen an den Standorten hat sich während BistroBox → Zehn neuen BistroBoxen in der Pipeline → Außenumsätze stiegen um 40 Prozent Founder und CEO DI (FH) Klaus Haberl der Corona-Zeit positiv entwickelt. „Wir haben bewiesen, dass wir ein krisenfestes System haben. Wir konnten viele neue Kunden gewin- nen, die uns vor der Krise vielleicht nicht aus- probiert hätten. Diese Neukunden waren von unserem Service und der angebotenen Pro- duktqualität so überzeugt, dass sehr viele da- von zu regelmäßigen Usern wurden, was sich in den Zahlen positiv bemerkbar macht. Zu- Expansions-Schlagzahl erhöht sich TEXT: HERBERT SCHNEEWEI! SYSTEMGASTRONOMIE/GROSSVERBRAUCHER 100 | REGAL 5-2021SYSTEMGASTRONOMIE/GROSSVERBRAUCHER dem ist es erfreulich, dass unser Lead-Produkt die Pizza im Vergleich zu allen anderen Kate- gorien überdurchschnittlich steigt.“ Investitionen. Das Investment pro Bistro- Box bezi#ert Haberl zwischen 70.000 und 140.000 Euro. „Ein Franchise-Partner muss rund 30.000 Euro Eigenmittel mitbringen.“ Dabei reichen zwei bis drei Standorte, um ei- nen Vollerwerb zu garantieren. „Wir haben aber bereits BistroBoxen aufgeschalten, die so gut performen, dass sogar mit nur einem Standort eine Vollexistenz sehr gut möglich ist.“ Sortiment. 100 unterschiedliche Artikel werden pro Einheit angeboten. „Bei den Piz- zen gibt es saisonale Abwechslung. Aktuell haben wir ganz neu unsere BistroBox-Spinat- pizza im Sortiment und für den Sommer ist schon wieder eine Neue in Planung. Hier setz- ten wir zukünftig auf Abwechslung.“ Derzeit beschäftigt sich Haberl massiv mit dem "e- ma Digitalisierung. „So haben wir an ersten sieben Standorten unser neues BistroBox Terminal-Bestellsystem in Kombination mit unserer BistroBox App eingeführt, das sehr gut angenommen wird. Hier sehen wir viele Anknüpfungspunkte für die Zukunft und es be!nden sich noch weitere spannende Ent- wicklungen in der Pipeline.“ Darüber hinaus wurden viele digitale Tools gescha#en, die den Franchise-Partnern das Management der Standorte deutlich erleichtern sollen. „Das macht sich auch schon in den Zahlen bemerk- bar und ich gehe davon aus, dass sich dieser positive Trend weiter fortsetzt.“ Container-Konkurrenz? Den aktuellen Container-Boom beurteilt Haberl positiv. „Ob das Betreiben dieser Regionalboxen für alle Händler nachhaltig sinnvoll und vor allem wirtschaftlich machbar ist, bleibt aus meiner Sicht spannend. Da wir als BistroBox mit un- serem 24h-Bistro und der ofenfrischen Pizza als Leadprodukt klar im Bereich Convenience/ To-go/Sofortverzehr positioniert sind, sehen wir hier auch keine Kannibalisierung durch den Handel, sondern lediglich eine weitere Sensibilisierung zum "ema SB-Einkauf, was auch für uns positiv ist.“HANDEL „ W iesheu ist in Österreich seit vielen Jahren sehr erfolgreich“, erklären die Wiesheu-Gebietsleiter Michael Kip- perer und Christian Reiter unisono. Die Eckpunkte des Austro-Erfolgs- laufs liegt auf der Hand. „Wir haben ein sehr gutes Vertriebs- und Service- netz und unsere qualitativ hochwerti- gen Öfen passen gut zu den hohen Qualitätsanforderungen unserer ös- terreichischen Kunden. Am schöns- ten ist es, wenn wir nach etwa zehn Jahren den alten Wiesheu-Ofen gegen einen neuen ersetzen dürfen. Das ist ein großes Kompliment an das Unter- nehmen. “ Insgesamt liegt der Schwerpunkt bei Wiesheu klar auf klassische Lö- sungen für Bäckereien, den LEH und ganz besonders auf Konzepte für die Handels- und Systemgastronomie. „Zusammen mit unserem Partner- Unternehmen Atollspeed können wir auch sehr gute Möglichkeiten im Be- reich Snacking und Convenience an- bieten.“ Dementsprechend sind Wies- heu-Lösungen bei „fast allen Han- delsketten“ im Einsatz. Und auch „große und kleine Bäcke- reien“ sowie viele Mineralölge- sellschaften setzen auf den La- denbackofen-Spezialisten. Der Trend geht dabei zu grö- ßerer Backkapazität, bestehend aus !exiblen Ofen-Kombinatio- nen. „Der Endverbraucher er- wartet heute eine große Pro- duktvielfalt und trotzdem die volle Verfügbarkeit am Morgen. Mit !exiblen Lösungen können diese Anforderungen erfüllt werden, ohne zusätzliche Arbeitszeit zu benötigen.“ Derzeit steht der E3 – das neueste Modell in der Wiesheu-Produktfami- lie – im Fokus. „Er hat eine größere Backkapazität von bis zu 18 Blechen sowie verschiedene Vorteile, die das Arbeiten für den Anwender einfacher machen. Darüber hinaus ist er sehr energiee"zient, unter anderem durch seine Dreifachverglasung.“ Dazu wird Wiesheu Mitte des Jahres für eine wei- tere Neuerung sorgen. „Zusätzlich zu der Wiesheu Produktpalette werden wir den Verkauf und den Service der Hybridöfen von Atollspeed anbieten. Dabei handelt es sich um ein leis- tungsstarkes Kombigerät, um fertige Produkte in sehr kurzer Zeit zu erhit- zen und zu servieren.“ Eine Leistungsfähigkeit, die Wies- heu auch auf Messen präsentieren wird. „Wir planen eine Teilnahme beim REGAL-Branchentre# in Wien und auf der Gast in Salzburg.“ Dage- gen ist die IBA in München abgesagt. Über 100 Millionen Euro spult Wiesheu laut DDW jährlich ab. Die Pandemie hatte aber auch auf den Geschäftsverlauf des Ladenbackofen- Spezialisten seinen Ein!uss. „Zu Beginn der Corona-Krise wirkte sich die allgemeine Verunsicherung auch auf uns aus. Im zweiten Quartal hat- ten wir einen Auftragsrückgang zu verzeichnen, auch einige geplante Marktumbauten wurden verschoben. Nachdem unsere Kunden und wir uns auf die Situation eingestellt hatten, konnten wir uns im zweiten Halbjahr langsam auf ein stabiles Niveau ein- pendeln, was dazu beitrug, dass wir das Jahr in Anbe- tracht der Ereignisse zu- friedenstellend abschließen konnten.“ Und dennoch: „Die Einschränkungen in der täglichen Arbeit sind bis heute enorm, vor allem in der Produktion. Hier haben wir unter anderem durch zu- sätzliche Schichten die Kon- takte minimieren können.“ Wiesheu Ladenbackofen-Spezialist jetzt auch mit Atollspeed → Starke Entwicklung in Österreich → Trend zu Kombinationen von kleineren Back- einheiten Christian Reiter Michael Kipperer 102 | REGAL 5-2021 +49 7148 1629-0 . info@wiesheu.de . www.wiesheu.de Frisch aus dem Ofen genießen BEGEISTERN SIE IHRE KUNDEN! Frische Backwaren & Snacks auf den Punkt gebacken Backsysteme, die sich nahtlos in Ihr Ladenkonzept einfügen Einfaches Backen und schnelles Zubereiten von Speisen by Michael Kipperer +43 664 444 3414 michael.kipperer@wiesheu.de Christian Reiter +43 664 420 5431 christian.reiter@wiesheu.de→Personalia INFORM GMBH. Stefanie Kern wurde zur Ge- schäftsführerin bestellt und leitet die Geschäfte mit Peter Schmidt, der bereits seit 2004 an der Unternehmensspitze steht. Kern war viele Jahre bei SIX Payment Services Austria tätig. SPITZ. Mag. Jutta Mitter- mair, MBA, Leitung der Unternehmenskommuni- kation, scheidet aus dem Unternehmen aus und stellt sich neuen Heraus- forderungen, wie REGAL erfuhr. Mittermair war 17 Jahre bei Spitz erfolg- reich tätig. AGRANA. Ingrid-Helen Arnold (52), MBA wurde zum Mitglied des Vorstands be- stellt. Sie folgt in dieser Funktion Dkfm. Thomas Kölbl. Die aus München stammen- de Vorständin der Südzucker AG wird das Ressort Interne Revision verantworten. GRIESSON DE BEUKE! LAER "GDB#. Lars Engel wird zum 1. Juli 2021 Ge- schäftsführer Marketing/ Vertrieb. Er wird auch zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung. Damit ist die 3er-Ge- schäftsführung komplett. MOHRENBRAUEREI. Seit 1. Mai leitet Andreas Lin- der die Marketing-Abtei- lung der Mohrenbrauerei. Der 40-jährige Westall- gäuer war zuvor bei der Allgäuer Edelrid GmbH. Ziel ist es, Mohren noch stärker als regionale Marke zu positionieren. AICHINGER. Günther Hertel feiert am 17. Juni 2021 seinen 80. Geburts- tag. Mit seinem 80. Ge- burtstag wechselt Hertel, der rund 26 Jahre die Firma führte, aus der Geschäftsführung in den Beirat der Aichinger- Gruppe. COLGATE PALMOLIVE GABA GMBH. Kristina Kraxner hat die Leitung der Zweigniederlassung in Österreich übernom- men. Gleichzeitig ist sie Mitglied des regionalen Management Teams der Colgate-Palmolive Cen- tral Europe West GmbH. NILFISK. Mit Juni 2021 übernimmt Thomas Nie- derhumer die Geschäfts- führung der Nilfisk GmbH in Salzburg. In seiner neu- en Position als Country Manager zeichnet er ab sofort für alle Marktakti- vitäten der Niederlassung verantwortlich. 104 | REGAL 05-2021 NEWS INDUSTRIE market Markttest Käse: Schärdinger Gesamtsieger 2021 Quelle: market Markttest 2021, Quality Award, n=1.000, Erhebungszeitraum: Jänner 2021, Indexdarstellung 537 291 264 241 239 211 206 204 198 195 SCHÄRDINGER PHILADELPHIA JA! NATÜRLICH Woerle Zurück zum Ursprung Rupp Bresso Alma Brunch Spar Natur*pur 1. 2. 3. 4. 5. 6. 6. 7. 8. 9. Coca-Cola HBC investierte in den letzten Jahren mehr als 105 Millionen Euro in den Standort Edelstal. Alleine im Vorjahr !ossen zwölf Millionen in die neue High-Tech-Dosen-Abfüllan- lage und in die neue Verpackungs- technologie KeelClip. Seit Ende des Vorjahres füllt Coca-Cola HBC Öster- reich Getränkedosen der Marken Co- ca-Cola, Fanta, Sprite, Mezzo Mix und auch Römerquelle Emotion Produkte mit der neuen Dosenlinie in Edelstal ab. Werksleiter Patrick Redl fasst zu- sammen: „Die High-Tech Dosenlinie füllt pro Stunde ca. 90.000 Dosen ab, das sind 25 Dosen pro Sekunde. Coca-Cola HBC Österreich: Neue High-Tech-Dosenlinie 11er baut den Standort Frastanz/Vor- arlberg mit einer Photovoltaik-Anlage nachhaltig aus. Seit April ist am Dach des 11er Kühlhauses eine hochmoder- ne Anlage mit 1.165 Paneelen instal- liert. Die Gesamtleistung der 11er Photovoltaik-Anlage beträgt 500 Kilo- watt-Peak (kWp) mit einem erwarte- ten Stromertrag von bis zu 500.000 Kilowattstunden (kWh). „Der Bau der eigenen Photovoltaik-Anlage war der nächste Schritt in eine nachhaltigere Zukunft und ein weiterer Meilenstein im Rahmen unserer umfassenden 11er Klimaschutzinitiative“, so Ge- schäftsführer Mag. "omas Schwarz. 11er: Tiefkühlen mit Sonnenenergie MOHRENBRAUEREI OFFENBLEN.DE WWW.ROBERTMAYBACH.COMVON MAG. ROBERT FALKINGER Wert statt Werbeverbote 05-2021 REGAL | 105 KOMMENTAR Der loyale Markenkäufer gibt mehr Geld aus. Bei AF-Getränken sind es zum Beispiel gegenüber einen Mischkäufer um ganze 51 Prozent mehr, bei Kosmetik sind es sogar 53 Prozent. Das leuchtete eine im Auftrag des Österreichischen Mar- kenartikelverbandes quantitative GfK-Studie zum FMCG-Sortiment aus. Die loyale Markenkäufer bringt Wertschöpfung ins Ge- schäft. Der Wert der Marke bringt Wert für den Handel. Doch die erhellenden Studiener- gebnisse werden durch Werbever- bote, Kennzeichnungs-Regularien und Kostendruck verdunkelt. Denn die zuletzt diskutierten Werbever- bote gehen mit den umstrittenen Nährwertprofilen in die nächste Runde. Jede zweite Werbung könnte verschwinden. Auch Riese Coca-Cola dürfte dann nicht mehr werben … 2022 kommen aus Brüssel ohnehin Nährwertprofile. Dümmer geht’s nimmer. Beim ge- planten nationalen Alleingang der Herkunftskennzeichnung bleibt der Verstand ebenso allein und die Kosten auf der österreichischen Lebensmittelindustrie. Pandemie- begründete Kostenargumente fahren beim Handel mit Vollgas ins Leere. Die Handelskonzentration schlägt wieder zu, die Industrie in der Kostenfalle. Die vielzitierte Corona-Solidarität kriecht hier unter den Verhandlungstisch. Debatten um Kosten und Preise müssen wieder unter der Über- schrift betriebswirtschaftlicher Vernunft stehen. Tschüss Werbe- verbot! Denn Marke und loyale Markenkäufer bringen Wert- schöpfung in die Geschäfte. Anker erö#nete Ende Mai nach der Wal$schgasse (1. Bezirk) die zweite Flagship $liale am Praterstern im Voll- betrieb. Dort stellte Anker sein erstes Wiener „Grätzelprojekt“ vor. Denn an- lässlich seines 130. Geburtstages will das Unternehmen nicht nur mit seinen Produkten, sondern auch durch die Unterstützung von verschiedenen Projekten in ganz Wien zur Lebens- qualität in den Grätzeln beitragen. Finanziert wird diese Aktion durch die Erlöse aus dem Verkauf des „Süßen Ankerls“, einem der zahlreichen Jubi- läumsprodukte im Geburtstagsjahr. Das erste unterstützte Anker-„Grätzel- projekt“ ist das Concordia LenZ im 2. Bezirk. Anker: 2. Flagship- !liale in Wien Mars Austria baut den Standort Bruck an der Leitha aus v.l.n.r.: Geschäftsführer von Mars Austria Hendrik de Jong, Bundesminister für Arbeit Prof. Dr. Martin Kocher, Personalverantwortliche Brigitte Schachinger mit Hund, Fabriksleiter Alexander Appel Arbeitsminister Martin Kocher besuchte im Mai die Tier- nahrungsfabrik von Mars Austria in Bruck an der Leitha (NÖ), denn das Werk erfährt einen weiteren Aufschwung. Die Nachfrage ist trotz Coronakrise enorm. Mars investiert daher bis 2022 34 Millionen Euro in den Ausbau der Fabrik und die Errichtung einer neuen Dosenlinie. Die Vivatis kauft vorbehaltlich der kartellrechtlichen Prüfung das Cate- ring-Unternehmen Gerstner und er- weitert somit die breite Gastronomie- kompetenz der eigenen Cateringmar- ke Gourmet um die Spitzenqualität von Gerstner. Gerald Hackl (Foto), Vorstandsvorsitzender der Vivatis Holding AG: „Gerstner ist eine Marke von qualitativem Weltruf und ö#net uns die Tür ins Spitzensegment des Catering-Marktes. Gemeinsam mit der höchst erfolgreichen Eventgastro- nomie bei Gourmet sehen wir ein enormes Entwicklungs- und Wachs- tumspotential für beide Marken.“ Vivatis kauft den Caterer Gerstner KATHARINA SCHIFFL HERMANN WAKOLBINGER WWW.SEBASTIANPHILIPP.COM v.l.n.r. Tina Schrettner (Marketingleitung Ankerbrot), Bernhard Drumel (Geschäftsführer Concordia Sozialprojekte), Alexander Nikolai (Bezirksvorsteher Leopoldstadt), Walter Karger (Geschäftsführer Ankerbrot)Trotz Lockdown Erfolg für Markenkampagne 2021 Der loyale Markenkäufer achtet auf Qualität, kauft Premium und gibt beim Einkauf mehr Geld aus. Bei AF-Getränken gibt er im Ver- gleich zum Mischkäufer um 51 Prozent mehr aus. Das zeigt eine im Auftrag des Österreichischen Marken- artikelverbandes (MAV) aktuelle GfK-Studie. „Die Marke ist daher ein wichtiger Wert- schöpfungsbringer für den Handel“, so Günter Thumser, Geschäfts - führer des MAV. Loyaler Markenkäufer bringt G ünter Thumser, der ehemalige langjährige Henkel-Chef und nun- mehriger Geschäftsführer des MAV macht keine halben Sachen. Neben dem gewohnten Markenkampagnen-Tracking ließ er diesmal die Herren und Damen von GfK tiefer in die Marken-Analyse einsteigen. Die Ergebnisse zeichnen trotz Corona ein positives Markenbild. Digitalkampagne brachte erhöhte Click- Raten. Schon zum zweiten Mal fand die Kam- pagne während der Coronakrise statt. Obwohl die Konsumenten in wirtschaftlich schwieri- gen Zeiten oft genauer auf den Preis schauen, konnten die Marken auch 2021 gestärkt und die Verkaufszahlen gehalten beziehungsweise gesteigert werden. Die Rahmenbedingungen waren bei der 25. Kampagne allerdings enger gesteckt. So machten heuer 27 Marken mit, GÜNTER THUMSER, Geschäfts führer des Öster - reichischen Markenartikel- verbandes TEXT: ROBERT FALKINGER 106REGAL05-2021 INDUSTRIE GESPRÄCH 2020 waren es noch 42 Marken. Der Werbe- druck sank von 9.427 Gross Rating Points (GRP) auf 5.678 GRP. Dennoch war die Kampagne für die Marke ein signi!kanter Erfolg. Der ver- stärkte Digital-Fokus übertraf mit deutlich er- höhten Click-Raten alle Erwartungen, auf So- cial Media verdreifachte sich so- gar die Click-Rate. Besonders erfreulich: die aktiven User der MAV-App konnten verdoppelt werden, davon verblieben auch nach der Kampagne 60 Prozent Active User. Ein Renner war das Online-Gewinnspiel „3 gewinnt“. Es umfasste zehn Marken und wurde 500.000 Mal gespielt – knapp 60.000 Gewinn-Ausspie- lungen erfolgten. Die Conversi- on Rate innerhalb des Gewinnspiels betrug überdurch schnittliche 12,3 Prozent. Die Markt - guru-Clicks je Produkt stiegen sogar um fast 20 Prozent zum Vorjahr, die Zahl der Einlösungen wuchs um zwölf Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Werbeerinnerung der Kampagne trotz Lock- down von 33 Prozent auf beachtliche 39 Pro- zent. Jeder zweite bewertete die Kampagne mit (sehr) gut. Besonders hervorgehoben wurden u.a. dabei: Vielfalt, Buntheit, klare Aussage, Über- sichtlichkeit. Am besten wurden erfahrungs- gemäß Plakate mit 56 Prozent bewertet (TV- Spots: 44 Prozent). Die MAV-Kampagne unter- stützt die Marken dabei, die Awareness zu steigern. „Die Kampagne hatte dabei sowohl für große wie auch kleinere Marken einen Booster- E"ekt“, so #umser. 33 Prozent gaben an, die Kampagne hätte zu einer positiv-aktiven Hin- orientierung zur Marke geführt. Aus der Studie geht klar hervor, dass die Konsumenten trotz massiver Krisensituation unverändert in der Erwartungshaltung an die Marke eine ver- stärkte Ökologie-Orientierung voraussetzen. Dies äußert sich in weiterhin hohen Scores für Bio und recyclingfähige Verpackungen. Mischkäufer vs Loyaler Markenartikel- Käufer. Auch die Käuferstruktur für die ge- samte FMCG-Kategorie durchleuchtete die GfK-Studie über das Haushaltspanel im Febru- ar 2021 (MAT). Die Mischkäufer (40 bis 60 Pro- zent Markenkauf) sind tendenziell am stärks- ten in der mittleren Alters- gruppe (35 bis 49 Jahre) und im Osten Österreichs (Bal- lungszentren) vertreten. Der loyale Markenkäufer (über 70 Prozent Markenkauf) wiederum !ndet sich häu!- ger in Zwei-Personen-Haus- halten und verfügt über ein tendenziell höheres Ein- kommen. Beide Gruppen sind der Werbung gegen- über aufgeschlossen, wobei Mischkäufer eher preissensibel sind. Der loyale Markenkäufer bezahlt für umweltfreundliche Produkte eher einen Aufpreis, bevorzugt Bio-Produkte und wünscht sich ein größeres Angebot. Bemer- kenswert war, dass diese Gruppe sogar eher die Loyalitätsprogramme der Händler nutzt. Mischkäufer sind deutlich promotiona$ner und nutzen auch Werbeaktionen im Internet intensiver. Bei den Ausgaben beim Einkauf gibt es interessante Unterschiede: Loyale Marken- käufer geben bei AF-Getränken um 51 Prozent mehr aus als Mischkäufer. So gibt Letzterer rund 133 Euro pro Jahr aus, der Markenkäufer hingegen über 200 Euro. Bei Wasch- P%ege- und Reinigungsmittel (WPR) gibt der loyale Markenkäufer um 41 Prozent, bei Kosmetika sogar um 53 Prozent mehr aus. Eine wichtige Zielgruppe für den Handel, wenn es um eine höhere Wertschöpfung im Warenkorb geht. „Wenn loyale Markenkäufer eine höhere Wert- schöpfung im Warenkorb bringen, erhöhen sie damit auch die Gesamtwertschöpfung im Handel“, so #umser. Für den Channel-Mana- ger ergibt sich daraus die Chance, mit einem „Der loyale Markenkäufer ist eine wichtige Zielgruppe für den Handel, wenn es um höhere Wertschöpfung im Warenkorb geht.“ → Marken- kampagne 2021 Facts: Teilnehmende Marken: 27 Teilnehmende Mitglieds- Unternehmen: 25 2,2 Millionen Euro Werbewert QUELLE: MAV Markenkäufer Wertschöpfung INDUSTRIE GESPRÄCH 107REGAL05-2021dementsprechend breiten und tiefen Sorti- ment Wertschöpfungspotenziale zu heben. Marken bieten gerade in schwierigen Zeiten Sicherheit und Vertrauen und punkten mit In- novationen. Wenig überraschend war, dass loyale Markenkäufer im Vergleich zum Österreich- Durchschnittskonsumenten wesentlich häu!- ger zu Premiummarken (+50 Prozent), zum Marktführer (+33 Prozent) und zu Mittelmar- ken (+25 Prozent) greifen. Der Abstand zum Mischkäufer ist hier jeweils noch deutlicher ausgeprägt. Herkunftskennzeichnung, Kostendruck, Werbeverbote. Auch wenn die GfK-Studie die Markenkraft untermauert, die Rahmenbedin- gungen für Marke und Hersteller werden mit Herkunftskennzeichnung, pandemiebeding- ten Kostendruck, Kreislaufwirtschaft oder Werbeverboten immer schwieriger. „Die Her- kunftskennzeichnung halten wir für völlig überzogen. Wir respektieren den Wunsch der Konsumenten nach Transparenz und Her- kunft, wehren uns aber gegen immer wieder neue gesetzliche Vorschriften.“ Immerhin funktioniere das freiwillige System des AMA- Gütesiegel. Der nationale Alleingang bei der Herkunftskennzeichnung belastet die heimi- sche Lebensmittelindustrie. Denn diese muss – anders als ausländische Mitbewerber – um- fangreiche Bürokratie und Kosten für nach Herkunft getrennten Rohsto"einkauf, separa- te Verarbeitung und Etikettierung verkraften. Der pandemiebedingte Kostendruck (aty- pische Nachfrage- verläufe, Verpa- ckungskosten etc.) !ndet auf Handelsseite kein Gehör. #umser mit Blick auf die Handels- konzentration: „Hier lautet der Appell an den Handel, partnerschaftlich vorzugehen. Betriebs- wirtschaftliche Kostensteigerungen müssen beim Konsumenten ihren Niederschlag !n- den.“ Punkto Kreislaufwirtschaft wünscht sich #umser eine ganzheitliche Sichtweise und EU-weite Standardisierung und Harmonisie- rung. Auch die vieldiskutierten Werbeverbote, die das Ende vieler Love Brands bedeuten wür- den, sind noch nicht vom Tisch. „ Der loyale Markenkäufer gibt bei Kosmetika sogar um 53 Prozent mehr aus als der Mischkäufer.“ EIN RENNER: Online-Gewinnspiel wurde 500.000 Mal gespielt DER LOYALE MARKENKÄUFER hat mehr Geld, ist älter und lebt in 2-Personen- Haushalten Der loyale Markenkäufer verfügt über ein hohes monatliches Einkommen © GFK Einkommen pro Person im HH 50% 23% 21% 5% 36% 26% 25% 13% 41% 26% 22% 12% ab 1700 1300 bis unter 1700 bis unter 900 900 bis unter 1300 Loyale MarkenkäuferAT Total Mischkäufer In den 2-Personen-Haushalten findet man häufiger den loyalen Markenkäufer © GFK Haushalts- größe 18% 16% 32% 34% 20% 17% 31% 33% 14% 16% 37% 33% 4+ PHH 2 PHH 3 PHH 1 PHH Loyale MarkenkäuferAT Total Mischkäufer 31% 29% 23% 17% 24% 29% 28% 18% 22% 30% 30% 18% 65 Jahre und älter 50 -64 Jahre 35 - 49 Jahre bis 34 Jahre Die loyalen Markenkäufer sind besonders in den höheren Alters- gruppen zu finden – zuungunsten der mittleren Altersgruppe © GFK Alter der haushaltsführen- den Person Loyale MarkenkäuferAT Total Mischkäufer 108REGAL05-2021 INDUSTRIE GESPRÄCH INDUSTRIE SPEZIAL 05-2021 REGAL | 109 REGAL: Lösungen für Warenpräsentation sind sehr individuell. Wie gehen Sie auf diesen Anspruch ein? ETLINGER : Jeder unserer Kunden im stationären Handel glänzt durch seine Individualität und gibt auf seine je- weilige Art und Weise sein Bestes, Produkte so verkaufs- fördernd wie möglich zu präsentieren. Das Oechsle-Pro- duktportfolio enthält mittlerweile 3.000 Standardartikel. Unsere Außendienstmitarbeiter gehen präzise auf Kunden gegebenheiten und -wünsche ein. Durch unser Partnerunternehmen werba print & display haben wir die Möglichkeit, neben unzähligen Standardprodukten, beliebige Displays aus unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Metall oder Kunststo!, als Regaleinsätze aber auch Shop-in-Shop-Lösungen anzubieten. Wie hoch ist der Anteil des LEH bei Ihren Kunden? Der Anteil von Kunden des LEH hält sich bei uns ziemlich in der Waage. Man kann beobachten, wie sehr das "ema der Präsentation an Zuspruch gewinnt. Durch unsere hohe Kompetenz und Flexibilität sind wir auch neben dem LEH in den Märkten Drogerie- und Tabak waren mitgewachsen. Was sind Ihre wichtigsten Umsatzbringer? Unsere wesentlichen Bereiche sind Regalordnung, Verkaufsförderung und Preisauszeichnung. Rund 250 Mitarbeiter auf zwei Standorten (Oechsle in Leipheim und werba in Bühl) arbeiten tagtäglich daran, den Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden. Was sind die Eckpunkte, die zu beachten sind, um ein übersichtliches Ladenbild zu gewährleisten? Es hat sich ein gutes Kundenleitsystem bewährt, also den → Mehr Impulskäufe durch klares, strukturiertes Regalmanagement → Warenvorschubsysteme weiter- entwickelt Oechsle Ladenbild fördert Verkäufe Kunden bereits beim Eingang an der Hand zu nehmen und durch das Geschäft zu leiten. Dabei sind unter- schiedliche Ausführungen relevant. Zum einen Überkopf oder aber auch bedruckte Bodenkleber, Bereichskenn- zeichnungen oder Highlight Kategorien. Darüber hinaus belegen unzählige Studien eine Abverkaufs-Steigerung durch die Produktplatzierung an der Regalvorderkante. Neben den Vorteilen in der Bewirtschaftung, beein#usst die Sichtbarkeit der Waren die Kaufentscheidung maß- geblich. Ein klares und strukturiertes Regalmanagement ist unabdingbar, um Impulskäufe zu steigern. Welche Entwicklungen gibt es beim !ema Warenvor- schubsysteme? Wir haben uns in jüngster Vergangenheit speziell mit großen und schweren Produkten beschäftigt. Jeder kennt die meist vorherrschende Unordnung bei Schnelldrehar- tikeln im Tiefkühlbereich. Dafür haben wir unser HDT (Heavy Duty Tray) entwickelt. Durch dessen modularen Aufbau können die einzelnen Komponenten je nach Bedarf kombiniert werden. Neben Tiefkühlprodukten konnten weitere Einsatzbereiche, wie Tetrapacks, Babynahrung, Windeln, Müsli und Corn#akes, Nudeln und Reis sowie Ka!ee erprobt werden. Wie hoch ist Ihr Anteil an Digital Signage-Verkäufen? Der Anteil an Verkäufen gegenüber den bereits erstellten Angeboten ist ausbaufähig. Wir erkennen zum einen den starken Wettbewerb und zum anderen die Zurückhaltung der Kunden von derart hohen Investitionen. Um dem ent- gegenzuwirken, konnten wir das österreichische Unter- nehmen AMESO – einen ausgewiesenen Spezialisten auf dem Gebiet – als Partner gewinnen. CHRISTOPH ETLINGER, Leitung Key Account Management/ Key Account Manager Österreich Oechsle und werba INTERVIEW: LISA WEBERNext >