< PreviousOBERÖSTERREICH D ie Regionalität boomt. Mit der Corona-Krise als Brandbe- schleuniger rückten österrei- chische Herkunft und regionale Ab- satzkanäle in den Mittelpunkt des Käuferinteresses. „Die Konsumenten machen sich immer mehr Gedanken über ein verantwortungsbewusstes Ernährungsverhalten. Befeuert durch Corona, aber auch durch Greta !un- bergs Bewegung Friday for future“, er- klärt der Obmann der Erzeugerge- meinschaft Eferdinger Landl-Erdäpfel Mag. Franz Schauer gegenüber REGAL. Starke Zugkraft für bäuerliche Betriebe. Dabei gehe es nicht nur um eine umweltfreundliche Erzeugung und Verpackung von Gemüse, son- dern besonders auch um die Unter- stützung bäuerlicher Betriebe. „Bau- ernläden, Bauernverkaufshütten und -stände werden gestürmt. Dies sollte alle im LEH nachdenklich stimmen.“ Es reiche nicht mehr aus, auf der Ver- packung die Herkunft zu transportie- ren. „Das muss viel weiter gehen. Da braucht es Ehrlichkeit und Transpa- renz. Der Konsument will einen Ein- blick in die Tätigkeit bekommen und die Akteure kennenlernen“, so Schau- er. Nachsatz: „Der Verbraucher will zuschauen dürfen.“ Transparenz-Vorstoß . Einen Wunsch, den Schauer für die 33 bäu- erlichen Familienbetriebe hinter der Marke „Eferdinger Landl-Gemüse“ in die Tat umsetzen will. „Um diese ge- forderte Transparenz zu vermitteln, werden wir heuer über TV, Internet und den Social Medias verstärkt die Erzeugung von Gemüsen auf unseren Familienbetrieben zeigen. Wir haben auf unsere Webseite alle Mitgliedsbe- triebe mit ihren Gemüsearten bild- lich und inhaltlich dargestellt.“ Sorten-Vielfalt. Dazu fordert Schauer ein Umdenken bei der Frisch- gemüseproduktion. „Größer, schwe- rer und frei von jedem Mangel darf nicht mehr länger die Prämisse des LEHs sein. Denn das Ergebnis ist dann geschmackloses, überdüngtes Gemüse. Sticksto"-Düngung ist zwar ertragsbringend, jedoch Gift für jede Geschmacksnuance. Daher gib es bei unserer Erzeugergemeinschaft be- züglich Düngung klare Vorgaben. Der Geschmack darf nicht darunter lei- den.“ Ähnliches gelte für die Sorten- wahl. „Ertragreiche Varianten sind nicht zugleich geschmacksvoll, im Gegenteil. Wir machen mehrmals pro Jahr eine professionelle Geschmacks- bewertung, bei denen die geschmack- vollsten Sorten ausgewählt werden. Es haben sich dadurch Sorten etab- liert, die erstmals in Österreich ange- p#anzt wurden.“ Umsatz und Absatz. Die Gemüse- bauern werden durch die aktuellen Mega-Trends wie Gesundheit und Re- gionalität pro$tieren. „Die Wertschät- zung für Gemüse ist wesentlich gestie- gen. Das Gemüse wandert immer mehr von der klassischen Beilage in die Mitte des Tellers.“ Auch bei traditi- onellen Gemüsen wie Erdäpfel und Zwiebel zeigten die Absätze zuletzt um 20 Prozent hinauf. Insgesamt konnten die Oberösterreicher ihre Umsätze ebenfalls weiter ausbauen. „Wir liegen beim Umsatz trotz geringerer Preise über den Vorjahren und werden die Drei-Millionen-Euro-Grenze über- schreiten können“, so Schauer. Durch den Gastro-Wegfall gibt es darüber hi- naus noch sehr hohe Mengen an Erd- äpfel auf Lager. „Diese überschüssigen Mengen werden wir wahrscheinlich mit tatkräftiger Unterstützung des LEH – bis zum Start der Heurigensai- son absetzen können.“ Nachsatz: „Wir kommen somit mit einem blauen Auge davon. Denn es gibt nichts Schlimme- res, als wenn Lebensmittel über Bio- gas- und Kompostanalgen entsorgt werden müssen.“ Investitionen. Dazu will die Er- zeugergemeinschaft ihre Betriebe weiter zukunfts$t halten. „Die Inves- titionsförderungen haben auch bei unseren Betrieben einen Investitions- schwung bewirkt. Es werden im heu- rigen Jahr rund vier Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Betriebe gesteckt. Dabei stehen neben der Auf- bereitung und Abpackung von Frisch- gemüse auch die klimatisierte Lang- zeitlagerung im Fokus.“ TEXT: HERBERT SCHNEEWEI! Erzeugergemeinschaft Eferdinger Landl-Erdäpfel Neue Pläne → EZG will für noch mehr Transparenz sorgen → Satter Investitions-Vorstoß → Starke Entwicklung bei traditionellen Sorten Mag. Franz Schauer 70 | REGAL 05-2021VOG: Wollen Auslands- anteil erhöhen Das Sortiment des Handelsun- ternehmens VOG teilt sich in Öl (19 Prozent), Lebensmittel (53 Prozent), Non-Food und Ge- tränke, mit jeweils 14 Prozent, auf. Derzeit liegt der ausländi- sche Umsatzanteil bei 43 Pro- zent. In den nächsten Monaten und Jahren hat das Unterneh- men zum Ziel, die Auslandsum- sätze in allen Bereichen zu steigern. Es soll sukzessive daran gearbeitet werden, die hochwertigen Segmente wie Premium Trockenfrüchte, Snack-Trockenfrüchte, Choice Fruchtkonserven, Bio-Produkte sowie auch den Private-Label-Bereich auszubauen. Rapso ist das wichtigste Produkt der VOG, mit 800 Anbauverträgen bei österreichischen Landwirten. Der größte Teil der Produktion davon geht mit etwa 79 Prozent bereits in den Export. Der Hauptexportmarkt ist Deutschland. www.marcher.at CONVENIENCE | WURST & SCHINKEN | SALAMI | FLEISCHLOS Nudelmanufaktur Huber: Umstellung auf Karton- Verpackungen geplant Rückenwind für die Nudelmanufak- tur Huber. Der oberösterreichische Traditionsbetrieb tauchte erfolg- reich durch die Covid-Krise. „Das Jahr 2020 hat uns sehr gefordert“, erklärt Geschäftsführer Harald Hu- ber gegenüber REGAL. Insgesamt schob sich der Umsatz auf ein Re- kordniveau von 260.000 Euro. Das Portfolio kletterte indes weiter an und liegt bei 115 verschiedenen Nu- del-Varianten. „Wir haben hier viele individuell auf den Kun- den abgestimmte Varianten im Portfolio. Beispielsweise kreierten wir für eine Anfrage grün-schwarze Nudeln aus Spinat und Tintenfisch in den Farben des Firmenlogos.“ Die Top-Seller sind aber nach wie vor die Standard-Varianten: Bandnudeln, Spiralen, Spaghetti und Suppennudeln. Die Kapazitätsgrenze ist bei der Nudelmanufaktur Huber noch lange nicht erreicht. „Durch die Investitionen von gut 70.000 Euro in den letzten beiden Jahren ist eine Steige- rung von rund 30 Prozent ohne weiteres möglich.“ Dazu schraubt der Familienbetrieb weiter an einer neu- en Verpackung. „Derzeit läuft ein Versuch mit einer 100-Prozent-Kartonverpackung. Die Nachfrage in diesem Bereich ist groß, deshalb wollen wir sukzessive von Plastik Richtung Karton umsteigen.“ GF Harald Huber VOG-Vorstandsvorsit- zender Walter HolznerOBERÖSTERREICH Ed. Haas: Oberösterreich als wichtiger Absender Ed. Haas Austria hält trotz Corona- Krise die Schlagzahl. Seit der heißen Phase der Corona-Pandemie, seit dem Jänner 2020 ist Leopold Hainy neuer Geschäftsführer des Trauner Parade betriebs. „Die Geschäfte just im Jahr der Pandemie zu überneh- men, war doppelt herausfordernd“, sagt Hainy. „Aber es hat mich auf un- serem Weg bestärkt, das Wachstum auch in diesen Zeiten zu fördern.“ Dabei waren im Krisenjahr 2020 vor allem die Backmittel der Marke Haas, speziell Trockengerm und Pud- ding, die Top-Seller. Bei den interna- tionalen Spezialitäten waren alle To- matenprodukte von Conte de Cesare und Pomito sehr beliebt. Dennoch: Der Absender „Oberös- terreich“ wird für viele Produktgrup- pen immer wichtiger. „Wir sind stolz im Zentralraum in Oberösterreich eine große Produktionsanlage zu führen, damit auch die Wertschöp- fung direkt in unserem Bundesland bleibt. Das Krisenjahr hat uns ge- zeigt, wie wichtig für die Versorgung die Produktion im eigenen Bundes- land ist. 2021 wurde ein Investitionspaket von knapp 500.000 Euro geschnürt. „Dabei setzen wir Maßnahmen zur Erhaltung der Produktionsanlagen, zur Modernisierung und Digitalisie- rung.“ Seit der Gründung vor 100 Jahren ist Ed. Haas ein unabhängiger Fami- lienbetrieb, der sich als ein führendes Unternehmen der österreichischen Nahrungs- und Genussmittelindust- rie etabliert hat. Mit seinen insgesamt vier Geschäftsfeldern Internationale Spezialitäten, Süße Impulse, Haas Classic und Vertriebsdienstleistun- gen ist Haas nicht nur als österreichi- scher Produzent der gleichnamigen Markenprodukte am Markt vertreten, sondern auch kompetenter Partner in der Vermarktung nationaler und in- ternationaler Marken. Leopold Hainy: „Die Krise hat gezeigt, dass Ed. Haas Austria zu den attraktivsten und verlässlichsten Markenvertriebsun- ternehmen für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie in Österreich zählt. Wir wollen auch künftig der Topansprechpartner für Industrie und Handel sein.“ Geschäftsführer Leopold Hainy Mit Haas gelingt‘s imm!! www.weltvonhaas.at „Aus dem schönen Ob ! öst ! reich da komm ich h ! ; bin seit Jahr z ehnten legendär!“OBERÖSTERREICH Strohschwein Das klima- freundlichste Schweinefleisch Österreichs CO 2 -Bilanz 42 % weniger + Klimafit MODUL + Tierwohl MODUL AMA-Gütesiegel m e h r P l a t z 6 0 % D o n a u s o j a ge f ü t t e r t S t r o h h a l t u n g Vertrieb: Rudi Eder, +43 664 150 94 31, rudolf.eder@gustino.at Verband Landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten: Neue Qualitätsstufen in Vorbereitung Oberösterreich ist österreichweit das Schweine-Land. Kein anderes Bun- desland hat einen höheren Borsten- tier-Output. „Wo Getreide und Mais wachsen, da wachsen auch die Schweine. Wir haben einen Marktan- teil von 35 Prozent“, erklärt Verband Landwirtschaftlicher Veredelungs- produzenten Oberösterreich-Chef DI Dr. Johann Schlederer im REGAL-Ge- spräch. Dabei bestechen die Landwir- te in der Region mit einer lokal fest verankerten Kreislaufwirtschaft. 80 Prozent des Futters wird auf eigenen oder gepachteten Höfen erzeugt, der Naturdünger wieder als Nährsto" auf die Getreidefelder aufgebracht. „Dem- entsprechend hat sich in Oberöster- reich neben der Landwirtschaft auch die Be- und Verarbeitungs-Schiene sehr stark weiterentwickelt.“ Auch die Qualitätsschraube wird sukzessive angezogen. Federführend und Tempo-angebend ist dabei die VLV. Der Verband wurde mittlerweile vor 60 Jahren gegründet und kommt auf einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent bei Schlachtschweinen und 90 Prozent bei gehandelten Ferkeln. Mit Gustino ö"nete Schlederer mit seinem Team bereits eine neue Quali- täts-Ära. Jetzt wird das altbewährte System neu aufgeladen. „Wir haben das Programm mit dem Tierwohl-As- pekt auf eine neue Ebene geholt.“ Dabei sind drei Qualitätsstufen de- $niert: Gustino Stroh, mit und ohne Klima$t-Stufe und Gustino TW 100 klima$t. „Wir lassen uns dabei unab- hängig von der AMA kontrollieren, die die Eckpunkte in ihren Modulen festschreibt.“ Während es bei TW 100 um 100 Prozent mehr Platz, Stroh- haltung, Vollspaltboden-Verbot, Kas- tration nur unter Narkose sowie Langschwanz geht, gibt es für die Fleischprotagonisten, die auch die Um weltschutz-Komponente mitein- beziehen wollen, die TW klima$t. „Hier spielen die Nachhaltigkeit, die Reduktion von CO 2 - und Footprint eine große Rolle.“ Ein wesentlicher Vertriebspartner ist dabei die Firma Grossfurtner. Geschäftsführer DI Dr. Johann SchledererLISA WEBER, BSC Redaktion REGAL „Regionalität ist neben Bio ein Trend, der durch die Krise eindeutig an Bedeu- tung gewonnen hat. Der LEH setzt be- reits Maßnahmen, Experten ist die Be- griffs-Abgrenzung nicht scharf genug. “ Regionalität REGAL SCHWERPUNKT REGAL: Herr Dr. Sinabell, ist die Regionali- tät ein Krisengewinner? DOZ. DR. SINABELL: Es hängt vom Segment ab. Viele Landwirte, die bereits direkt ver- marktet haben, konnten neu Kunden dazu- gewinnen. Einige Produkte werden direkt in der Nachbarschaft verkauft. Gleichzeitig sind aber mit den Gasthäusern auch große Ab- nehmer ausgefallen – Abholvarianten konn- ten das nur wenig kompensieren. Wird sich der Trend beim Konsumenten halten? Produkte aus dem Umkreis von 30 Kilome- tern zu beziehen, wurde vielen Verbrauchern stark ins Bewusstsein geholt. Durch spezi!- Exklusiv-Interview mit Landwirtschafts- Experten Dr. Franz Sinabell über Regionalität Profitieren nun die Bauern ? INTERVIEW: LISA WEBER Priv. Doz. Dipl.-Ing. Dr. Franz Sinabell ist wissenschaftlicher Mit- arbeiter am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung und unter anderem Spezialist auf den Gebieten Agrar-, Umwelt- und Ressourcenpolitik. Nebenbei ist er Experte in Gremien der öffentlichen Verwaltung und unterrichtet an Universitäten. sche Maßnahmen in der Kommunikation wird dies nun mehr unterstützt. Im Bereich der Lebensmittel ist vor allem das AMA-Mar- keting ein wichtiger Faktor. Dadurch sind die Produkte auf den Premium-Märkten gut un- terzubringen – und jene, die bereit sind, ab- Hof zu kaufen, haben auch sonst häu!g eine höhere Zahlungsbereitschaft. Das Mindset hat sich also geändert? Das war immer da, Essen zählt zu den Ver- trauensgütern. Wenn der Konsument die Produzenten kennt, ist das Vertrauen groß. Das ist auch ein wichtiger Faktor für Marken- produkte. Trotzdem gibt es Konsumgüter, für die das nicht zählt. Spezielle Güter wie Ka"ee 74 | REGAL 05-2021REGIONALITÄT wird es immer größtenteils aus den klassi- schen Ländern geben, wie Äthiopien. Würden Sie regionale Herstellung als Wirt- schaftskraft bezeichnen? Das ist zu 100 Prozent richtig. Wir arbeiten in Österreich mit drei „Glücksfällen“. Erstens haben wir in der Landwirtschaft sehr viele Rohsto"e, für eine breite Palette an Nah- rungsmitteln. Dann gibt es sehr viele Betrie- be, auch KMUs, die in der Verarbeitung tätig sind. Und dann sind da noch unsere Konsu- menten. Die Österreicher lieben es, heimi- sche Produkte zu kaufen und zeigen dafür eine eindeutige Präferenz. Wie in der Schweiz. Ein bisschen anders. Die Schweiz arbeitet mit hohem Grenzschutz im Bereich der Lebens- mittel, erzeugt diese Kraft also „künstlich“. In Österreich !ndet das Marktgeschehen in vie- len Bereichen unter Weltmarktkonditionen statt. Viele Länder beneiden uns um diese Stellung. Könnte Österreich sich in einer Extremsitu- ation also selbst versorgen? Mit dieser Frage beschäftige ich mich schon sehr lange. Österreich hat eine lange Versor- gungsgeschichte hinter sich. Nach dem Krieg mussten noch etwa 60 Prozent Weizen und 40 Prozent Roggen zur Versorgung importiert werden. Seitdem haben wir unsere Landwirt- schaft so stark aufgebaut, dass wir in vielen Bereichen ausreichend versorgt wären. Milch, Käse und Fleisch produzieren wir deutlich mehr als im Inland abgesetzt wer- den kann. Trotzdem bräuchte es einzelne Güter als Import, zum Beispiel P#anzen- schutzmittel oder Schrauben und Computer- chips für defekte Geräte. Wir sind in eine stra" organisierte Wertschöpfungskette ein- gebettet – von der Wiege bis zur Bahre. Wir sollten unsere Aufmerksamkeit mehr darauf lenken, die Resilienz dieses Systems zu stär- ken, als uns an Autarkie á la „Nordkorea“ zu orientieren. Gab es im letzten Jahr Schwierigkeiten im Zusammenhang mit regionaler Nachfrage? Bei bestimmten Produktkategorien stoßen wir an Limits, die Nachfrage ist höher als das Angebot. Die Preise steigen dann stark. Da die Zahlungsfähigkeit und -bereitschaft be- grenzt sind, gab es aber noch keine völlige Disruption. Was sind mögliche künftige Schattenseiten? Es kann passieren, dass eine sehr starke Nachfrage eine im Gleichgewicht be!ndliche Situation plötzlich ins Wanken bringt. Qui- noa ist ein Beispiel. Traditionell wurde es bis vor wenigen Jahren hauptsächlich in Süd- amerika genutzt, wo es auch seine Heimat hat. Als es in unseren Breitengraden dann als Superfood bekannt wurde, stieg die Nachfra- ge so schlagartig an, dass die Versorgung der lokalen Bevölkerung stark litt. Wird ein öster- reichisches Produkt also stark gepusht, kann das zu einem späteren Zeitpunkt über die Grenzen hinausgehen und im Herkunftsland zu in die Höhe schießenden Preisen kom- men. Momentan fände ich jedoch kein Bei- spiel, das eine solche Entwicklung in Öster- reich aufzeigen könnte. Welche Rolle spielen Landwirtschaften und Lebensmittelindustrie am Arbeitsmarkt? Ohne sie gäbe es viel weniger Jobs. Inte- ressant ist auch: Die Lebensmitteler- zeugung ist, neben der Holzwirtschaft, ein Industriezweig, bei dem es Beschäf- tigungszuwachs gibt. Die meisten an- deren Industriesparten verzeichnen währenddessen einen stetigen Abbau. Also fördert Regionalität auch Jobs? Ganz so einfach ist es nicht. Die Prozes- se sind mittlerweile hoch technologi- siert. Es gibt schon auch spezi!sche Produkte mit arbeitsintensiver Produk- tionsweise. Für die meisten gibt es aber technische Lösungen. Kürbiskerne etwa, werden mit Hochleistungsma- schinen geerntet. Und auch der öster- reichische Reis, den es noch nicht so lange gibt, wird nicht nach der traditio- nellen arbeitsintensiven Methode pro- duziert. Was lokal eine Rolle spielen kann, sind junge Leute, die in der Land- wirtschaft eine Chance sehen, sich zu pro!lieren. Sie stellen kleine Unterneh- men auf die Beine und erzeugen so Ar- beitsplätze in der Region. Aber diese Auswirkungen haben noch nicht dazu geführt, dass der Trend einer Abnahme der Beschäftigung in der Landwirt- schaft umgekehrt wird. Vielen Dank für das Gespräch! „Es kann passieren, dass eine sehr starke Nachfrage eine im Gleichgewicht befindliche Situa- tion plötzlich ins Wanken bringt.“ 100% gentechnikfrei und aus Österreich. seit 1922 www.tschiltsch.at infect.cc Wir sind pipifein! * 05-2021 REGAL | 75REGIONALITÄT Frierss: fünfte Generation rückt nach Rudolf Frierss bekommt Verstärkung von der nächsten Familiengeneration mit Ne"en Kurt Frierss und Sohn Christoph. Kurt Frierss wird den Bereich Pro- duktion und Qualitätsmanagement von seinem Vater übernehmen und Christoph Frierss ist nun, nach sei- nem Jus-Studium, für die Verkaufs- agenden als Key Account Manager zuständig. Somit geht Frierss in die fünfte Generation und möchte weiter- hin an seinem Erfolgsrezept festhal- ten. „Unsere Familie steht mit ihrem Namen seit 1898 für höchste Qualität und besonderen Geschmack. Tradition und Innovation ist bei Frierss seit jeher der Schlüssel zum Erfolg“, hält Kurt Frierss fest. „Regionalität ist für uns kein aktu- eller Trend, sondern eine Verp#ich- tung, zu der wir uns seit Generationen bekennen. Regionalität bedeutet für uns das handwerkliche Verarbeiten von heimischem Qualitäts#eisch. Da- mit fördern wir die landwirtschaftli- chen Betriebe in der Region. Unser Rind#eisch kommt zu 90 Prozent aus Kärnten, auch ein Großteil unseres Schweine#eisches.“ Zu- sätzliche Schweine#eisch- Lieferanten sind aus der Steiermark und Oberöster- reich. „Unter Regionalität verstehen wir allerdings nicht nur die Herkunft des Rohsto"es, sondern viel- mehr auch das traditionel- le Handwerk sowie unsere überlieferten Familienre- zepte. Damit erhalten wir Fachwissen und p#egen Traditionen der Region“, präzisiert Frierss. Innovation . „In unserer Geschich- te haben wir immer wieder Pionier- arbeit geleistet, als Feinkostspezialist wollen wird das weiterhin beibehal- ten“, erklärt Christoph Frierss. Dabei hat das Unternehmen neben neuen Kreationen auch „das Wiederbeleben oder Neuinterpretieren al- ter Verfahren – wie bei un- serem Zirbenrauchschin- ken“ auf dem Schirm. Mit der neuen Produktlinie „Frierss mit Grünzeug“ wird der Fleischanteil zu- gunsten von 30 Prozent Gemüse aus Österreich re- duziert. Kontinuierlich wird auch, laut Unterneh- men, an Maßnahmen zur Ressour- censchonung und Steigerung der Energiee$zienz gearbeitet. So konnte durch die jüngste Investition in eine neue Dampfkesselanlage 60 Tonnen CO 2 -Einsparung pro Jahr erzielt wer- den. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Reduktion von Plastik durch konsequente Verpackungsoptimie- rung. „Am Lebensmittelmarkt wer- den Regionalität, Frische und Nach- haltigkeit immer mehr zu ent- scheidenden Faktoren für die Kaufentscheidung. Wie aktuelle Stu- dien bestätigen, wurde dieser speziell im letzten Jahr nochmals verstärkt“, so Frierss. Auch im Export ist Frierss stark: 2020 konnten vor allem in Japan und Südkorea Zuwächse erzielt wer- den – insbesondere mit dem Frierss Prosciutto Castello. Rudolf Frierss mit Sohn Christoph Frierss (re.) und Neffen Kurt Frierss (li.) → Frierss Facts 90 Prozent Rindfleisch aus Kärnten 60 Tonnen CO 2 -Einsparung Quelle: Frierss www.11er.at ÖSTERREICHISCHE GENUSS- MOMENTE FÜR DEN SOMMER 11er Rösti-Toasties mit Käse und Putenschinken 4 x 800 g 11er Mini-Donuts luftiger Kartoffelteig, vorgebacken 4 x 1000 g Jetzt NEU!tCJPMPHPOoFJO5JSPMFS'BNJMJFOVOUFSOFINFO )FSTUFMMVOHVOE7FSFEFMVOHWPOIPDIXFSUJHFO -FCFOTNJUUFMOBVTLPOUSPMMJFSUCJPMPHJTDIFN"O CBV t,FSOLPNQFUFO[TDIPOFOEQFS)BOEHFNJTDIUF .àTMJVOEUSBEJUJPOFMMJN4UJLLFOPGFOHFCBDLFOF $SVODIJFTVOE(SBOPMBT t-FJUTBU[2VBMJUÊU*OOPWBUJPO t'JSNFOHSàOEVOH t.JUBSCFJUFS .JP6NTBU[ 4DIJDIUCFUSJFC t&JHFONBSLF#JP-JGFTUZMF t1SJWBU-BCFM t8FSUF#JP5SBOTQBSFO[TP[JBMF7FSBOU XPSUVOHGBJSFVOEMBOHKÊISJHF1BSUOFSTDIBGUFO NJU,VOEFOVOE-JFGFSQBSUOFSO Standort: tN¤VNSBINUWPOEFO-PGFSFSVOE-FPHBOHFS4UFJOCFSHFO VOEEFO,JU[CàIFMFS"MQFOJO)PDImM[FO t&JHFOFS(MFJTBOTDIMVTTWPSIBOEFO Gebäude: t*OOPWBUJWF%FDLFOLPOTUSVLUJPONJU)"$$1;FSUJmLBU WPMMLPNNFO HMBUU [VHÊOHMJDIVOELPOUSPMMJFSCBS "LLVTUJLFJHFOTDIBGUFOVOEJO UFHSJFSUFNNPEFSOFN#FMFVDIUVOHTTZTUFN 5BHFTMJDIUWFSMBVG WFS TDIJFEFOF&JOTUFMMVOHFO1SPEVLUJPO 3FJOJHVOH ,POUSPMMFVTX 4PVOETZTUFNGàSEJF.JUBSCFJUFS t.PEFSOF-àGUVOHTUFDIOJL8ÊSNFSàDLHFXJOOVOH 67$#FIBOE MVOH[VS7FSSJOHFSVOHEFS,FJNCFMBTUVOH ÃCFSESVDLTUFVFSVOHJO #FSFJDIFONÚHMJDI (MVUFOGSFJ-JOJF t'MÊDIFOCàOEJHF8ÊOEFNJUBCHFSVOEFUFO,BOUFO UIFSNJTDIF#BV UFJMBLUJWJFSVOH t-BHFSHFUSFOOUFT8BSFOFJOHBOHTVOE"VTHBOHTMBHFS 3PIXB SFOMBHFS1BMFUUFOQMÊU[F JO&STUBVTCBVTUVGF FSXFJUFSCBSBVG 1BMFUUFOQMÊU[F 8BSFOBVTHBOHTMBHFS1BMFUUFOQMÊU[F t#àSPUSBLU)PM[CBVXFJTF 3BVNMàGUVOHTLPO[FQUNJU8ÊSFNFSàDL HFXJOOVOHVOE%ÊNNVOHBVG/JFESJHFOFSHJFCBTJT Die Genußstraße Nr. 1 in HochfilzenCJPMPHPO(NC)r(FOVTUSBF ")PDImM[FOr5FM PGmDF!CJPMJGFTUZMFBUr www.biologon.at Mitglied www.biolifestyle.at MÜSLI · CRUNCHY · GRANOLA · PORRIDGE ZISSI KINDERPRODUKTE · CEREALIEN GETREIDEPRODUKTE · NÜSSE · KERNE TROCKENFRÜCHTE · UND VIELES MEHR! 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