< PreviousSTART!UP SPEZIALSTART!UP SPEZIAL suche gemacht und die Ma- terialien ins Labor zur Ana- lyse geschickt bis die Idee gereift ist, aus ihnen Dünge- mittel zu erzeugen.“ Bei den Überlegungen aus den Reststo!en Produk- te zu formen, ist die Bioarche Rocherbauer auf die Pelle- tierung gestoßen. „Aber es hat sich schnell herausge- stellt, dass diese Maschinen sehr anlageintensiv sind. Unsere kleinen Mengen, die am Hof an$elen, würden hier nicht ausrei- chen, um sinnvolle Umsätze zu errei- chen. So entstand die Kooperation mit dem Schaf- und Ziegenzuchtver- band Salzburg. Der Schaf- und Zie- genzuchtverband sammelt die Wolle von Salzburgs Bauern und stellt da- mit die hundertprozentige regionale Herkunft sicher. Es tummeln sich rund 33.000 Schafe auf Salzburgs Hö- fen. Es ist also ausreichend Rohsto! vorhanden.“ Ende Februar 2022 wurde die Pelletier-Anlage geliefert und die Bio- arche Rocherbauer nahm die Produk- tion der Schafwollpellets auf. Einen Zehn Kühe. Fünf Schafe. Ein Pferd. Allesamt bedrohte Nutztierarten. Vom Pinzgauer Rind über Braune Bergschafe bis hin zum Noriker Pferd. Das sind die Bewohner der Abtenauer Bioarche Rocherbauer. „Wir betrei- ben den Hof mit starkem Fokus auf die uns umgebende Natur, das heißt zahlreiche Biodiversitätsprojekte wie Nisthilfen für Schwalben, Natur- schutz#ächen, Dokumentationspro- jekte zu bedrohten Blumen auf der Alm, alte Obstbaumgärten sind in unseren Arbeitsalltag integriert“, er- klärt Josef Quehenberger gegenüber REGAL. Als Haupteinnahmequelle diente in den letzten Jahren die Direktver- marktung von Bio Rind- und Bio Pu- ten#eisch sowie der Verkauf von Holz und ein Werkvertrag mit der Salzburg Milch. „Kurzum ein klassisches Bau- ernleben im Salzburger Berggebiet.“ Und dennoch: Am Hof sind im Jahres- verlauf Rohsto!e angefallen, die ent- sorgt werden mussten. Konkret ging es dabei um Federn der Puten bei der Schlachtung oder die Wolle nach der halbjährlichen Schafschur. „Wir ha- ben lange recherchiert, probiert, Ver- Bioarche Rocherbauer: Düngemittel als Umsatztreiber Monat später wurden bereits die ers- ten Geschäfte angefahren. „Heute freuen wir uns zu berichten, dass In- terspar in Salzburg und Tirol, über 30 Billa- und Billa Plus-Filialen im Raum Salzburg und alle Salzburger Lager- häuser zu unseren Kunden zählen.“ Die Nachfrage ist hoch. Damit wurden die Düngemittel schnell zum Wachstumsmarkt des Salzburger Bauernhofs. Mit Ausbau- potenzial. Denn: „Wir haben bis jetzt den Schafwolldünger entwickelt. In Kürze folgt ein Dünger aus dem Mist und den Federn des Bio Putenstalles (er ist sehr Phosphat reich) sowie ein Dünger auf Basis Pferdemist.“ JOSEF QUEHENBERGER © ! BIOARCHE ROCHERBAUERSTART!UP SPEZIAL mium Shops sowie Reformhausket- ten. Umsatz-Visionen liegen noch nicht auf den Tisch. Lechner: „Bei der Schoko-Kerncreme werden für 2022 mindestens 70.000 Gläser zur Ver- fügung stehen, was rund 56.840.000 geretteten Marillenkernen entspricht. Bei den Ölen sind für 2022, 21.000 Flaschen angesetzt.“ „Wir kümmern uns um einen Roh- sto!, der in der Landwirtschaft bisher völlig vergessen wird und doch so viel Geschmack in sich trägt: Steinobst- kerne“, erklärt Brand Managerin Ma- rie Lechner gegenüber REGAL. Das Unternehmen Wunderkern will dabei ihren Beitrag zur Lebensmittelver- schwendung und Überproduktion leisten. „Aktuell ist es so, dass statt der Kerne andere verwandte Rohstof- fe – wie die Mandeln – überproduziert werden, was nicht nur zu einem er- höhten CO 2 -Ausstoß, sondern zu ei- nem gesteigerten Wasserverbrauch führt.“ Wunderkern produziert im Epizentrum von Steinobstfrüchten – in der Wachau. Das Produktportfolio erstreckt sich dabei von den kalt ge- pressten Genussölen (in den Sorten Marillenkern, Kirschkern & Zwetsch- kenkern) sowie einer Schoko-Kern- creme. Doch mit der bestehenden Range ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. „Doch mit unse- rem Rohsto! als Fokus, können wir noch viele weitere leckere Kreationen entwickeln. Für das Jahr ist eine Sor- timentserweiterung von zwei Pro- dukten geplant.“ Vertrieben werden die Artikel derzeit vor allem im Be- reich E-commerce (Fremdvertrieb & eigene Website), Spezialitäten- & Pre- Wunderkern: Produkte aus Steinobstkernen WUNDERKERN!TEAM Nachhaltige Innovation, die schmeckt! → Wunderkern Facts: Schoko-Kern- creme 2022: 70.000 Gläser Öle 2022: 21.000 Flaschen Quelle: WunderkernSTART!UP SPEZIALSTART!UP SPEZIAL True Fellow: Start-up mit großer Export-Idee Am Anfang stand die Faszination für Trü!el. Die unterirdisch wachsende, knollige Pilzart wurde so zum Kern- Element einer völlig neuen Gin-Ge- neration. Trü!elo. „Trü!el hat schon seit Jahrhunderten die Tische von Königen und Adeligen geziert“, er- klärt Founder Arno Krautner. Nun kehrt die Kostbarkeit als London Dry Gin Orange Trü!el in #üssiger Form zurück in die exquisiten Speisepläne. „Alleine schon unsere einzigarten LED-Flaschen im Exklusive-Sorti- ment sind für den Konsumenten so- wie für den Gastronomen ein echter Eyecatcher“, so Krautner. Der Gin ist Bio-zerti$ziert und wird im steiri- schen Schilcherland produziert. Mit Raum für eine mächtige Expansion. „Wir wollen 2022 bereits 100.000 Fla- schen vermarkten.“ Bis 2025 will Krautner mit sei- nem Unternehmen True Fellow zu einem internati- onalen Konzern aufstei- gen. „Wir haben schon jetzt zwei Spirituosen am $nalen Weg. Geplant ist, dass wir einen Gin, Vodka und Rum in jeweils drei Varianten – Standard, Orange und Orange Trü!el – launchen.“ Dass der neu kreierte Geschmack ankommt, hat Krautner bereits bewie- sen. „Der London Dry Gin ,Orange‘ ist mit Gold beim WSA und mit Doppel- gold bei der World Spirits Competi- tion in San Francisco ausgezeichnet worden. Und auch der Dry Gin Oran- ge-Trü!el ist der erste seiner Art, und wurde in San Francisco mit Gold aus- gezeichnet.“ Die innovative Spirituo- se scha!te den Sprung in die Hau- benküche und Top-Gastonomie. „Wir sind aber auch bei allen Interspar- Märkten in Graz gelistet sowie über den Ogo-Onlineshop erhältlich.“ Von Österreich aus will Krautner immer neue Export-Märkte erschlie- ßen. So stehen Dänemark, USA, Kana- da und Deutschland auf der Agenda. ARNO KRAUTNER, Founder → True Fellow Facts: Flaschen-Ausstoß 2022: 100.000 Anvisierte Expansionsmärkte: Dänemark, USA, Kanada & Deutschland Listungen: Interspar in Graz und Ogo-Onlineshop Quelle: True FellowSTART!UP SPEZIAL SPRITZIG| FRUCHTIG| ERFRISCHEND| MIT FEINER BITTERNOTE SUMMER INSIDE CLASSIC „DANKE, an die vielen Kaufleute, Einkäufer und LEH- Mitarbeiter, die uns und unser StartUP VinTonic seit 2 Jahren unterstützen. So haben wir es geschafft, dass VinTonic mittlerweile in über 300 LEH-Märkten öster- reichweit vertreten ist und vor allem gut verkauft wird.“ Thomas Voglsam und Reinhard Mattes, Gründer VinTonic Neuerungen.“ So gibt es den VinTonic Classic in Weiss neben der 0,75-Liter- Flasche auch in der 0,2-Li- ter-Piccolo-Flasche. „Letz- ten Sommer haben wir da- rüber hinaus mit VinTonic Rosé unser Sortiment ge- zielt erweitert. Seit heuer gibt’s hier auch den Vin- Tonic Rosé in der 0,2-Liter- Piccolo-Flasche.“ Auch im Export sam- melte VinTonic bereits Er- fahrungen. Der Start pas- sierte in Deutschland und „ist wirklich sehr gut ange- laufen.“ Mattes: „Mittler- weile exportieren wir in acht Länder. 2021 wurden mittlerweile zwei Drittel der Umsätze im Ausland generiert.“ Das Ende der Fahnen- stange ist dabei längst nicht erreicht. „Im Mai starten wir in Deutschland eine Vertriebs- und Distributionskoopera- tion mit dem Hause Layat/Herres, was den Vertrieb vor allem in Deutschland sehr pushen wird. Aber auch die Märkte Schweiz und vor allem Schweden entwickeln sich sehr gut. In Schweden beispielsweise sind wir mittlerweile in 240 von 400 staatlichen Systembolaget-Märkten vertre- ten.“ 2022 will Mattes vor allem den Bekanntheitsgrad von VinTonic weiter erhöhen. „Dazu haben wir neue Export- märkte im Kopf, wo wir unbedingt erst „Schritte“ setzen wollen, wie etwa Spanien und Großbritannien.“ VinTonic schreibt seine Erfolgsgeschichte weiter. „Wir sind im Gastronomie- großhandel bei Transgour- met, Eurogast und Metro sehr gut vertreten und ar- beiten mittlerweile auch sehr eng mit Getränke- fachhändlern wie Kersch- haggl, Schweiger, Seeba- cher, Hauer, Toi# sehr in- tensiv zusammen“, freut sich Geschäftsführer Rein- hard Mattes. Und auch im LEH ist VinTonic mittler- weile breit vertreten. Bei Interspar, Eurospar, Maxi- Markt, Unimarkt sowie re- gional bei Billa Plus konn- ten Regalplätze erkämpft werden. „Auf die tollen Listun- gen sind wir wirklich sehr stolz, hier konnten wir vom Start weg, vor zwei Jahren bis heute schon einiges bewe- gen. Wir arbeiten jeden Tag voller Tatendrang, Engage- ment, Liebe, Spass, Freude und Motivation daran, diese positive Entwicklung weiter voranzutreiben“, so Mattes. Damit zogen auch die Umsätze massiv an. 2020 konnte VinTonic den Umsatz auf 330.000 Euro pushen, 2021 klet- terten die Erlöse auf 1,5 Millionen Euro hinauf. „Damit konnten wir auch unsere selbst hoch gesteckten Ziele massiv überschreiten“, so Mattes. Insgesamt wurden im Jahr 2021 bereits mehr als eine Million Flaschen abgefüllt. Adaptierungen am Produkt wurden keine mehr vor- genommen. „Vielmehr kam es zu Erweiterungen und VinTonic: Acht Export-Länder aufgeschalten VINTONIC!GRÜNDER Thomas Voglsam und Reinhard MattesSTART!UP SPEZIAL platziert. „Wir wollen 2023 diese Märkte noch stärker forcieren und noch breiter in Ländern wie UK, Deutschland und China eintreten.“ Die wesentlichsten Leitideen sind sehr rasch formuliert: Biologisch, glu- tenfrei, laktosefrei und vegan. Haku- ma bietet dabei ein Portfolio von funktionalen Premium Tee- und Kaf- feegetränken aus echten biologischen Früchten und P#anzen in unter- schiedlichen Kategorien an. „Derzeit vermarkten wir mit einem starken Partner zwei Millionen Dosen“, so Koder. Doch die Kapazitäten sind weitaus höher. „Die erste Hürde liegt bei 30 Millionen Dosen. Grundsätz- lich sind Produktionsmengen auch bis zu 100 Millionen Einheiten mög- lich.“ Umsatzmäßig will das Start-up- Unternehmen heuer bereits die Eine- Million-Euro-Umsatzgröße druch- brechen. „Wir gehen heuer von 1,3 Millionen Euro aus und planen 2023 bereits eine Verdopplung auf 2,6 Mil- lionen Euro.“ Die Hauptschlagrich- tung ist dabei eingemeißelt. „Wir verfolgen konsequent die Vision, die Supermarktregale von tierischen, stark zuckerhaltigen und unnatürli- Akribie und Vision. Dazu eine unver- rückbare Vorwärtsstrategie. Für Christian Koder gibt es kein Grenzen in der Denke, in Plänen und Vorha- ben. „Wir decken mit unserem Haku- ma To-Go-Portfolio zahlreiche zu- kunftsweisende Wachstumsmärkte ab“, erklärt der CEO und Co-Founder Christian Koder. Dementsprechend legt er bis 2025 auch bahnbrechende Berechnungen auf den Tisch. „Es gibt die objektive Chance bis 2025 euro- päischer Marktführer im veganen To- go-Bereich zu werden.“ Aktuell sind bereits erste Testballons im Export Hakuma: Das Ziel ist die euro- päische Marktführerschaft CHRISTIAN KODER, CEO & Co-Founder chen Produkten zu befreien. Damit helfen wir Menschen ihren tierischen Konsum nachhaltig zu reduzieren und ein gesünderes Leben zu leben.“ Derzeit ist das Start-up-Unterneh- men mit zwei Produkten sowohl bei Spar als auch bei Billa gelistet. „Die bereits starken Listungen wollen wir mit Portfolioerweiterungen weiter ausbauen. Zudem werden wir 2022 einen großen Fokus auf Tankstellen, Bäckereien und DFH sowohl Bipa als auch dm Drogerie Markt – legen.“ → Hakuma Facts: Aktueller Ausstoß: 2 Millionen Dosen Umsatz-Plan 2022: 1,3 Millionen Euro Umsatz-Plan 2023: 2,6 Millionen Euro Export-Fokus: UK, Deutschland, China Quelle: Hakum aSTART!UP SPEZIAL CA. 70% WENIGER PLASTIK im Flatskin im Export vermarktet. „Wobei Öster- reich wiederum Wild mit fragwürdi- ger Herkunft aus dem Ausland im- portiert. Lieber wäre uns, dass wir unser heimisches Wild in Österreich liefen beziehungsweise konsumieren.“ Der letzte Investitionsschritt mit der Aufschaltung einer FlatSkin-Ver- packungsanlage habe sich bewährt. „Das war goldrichtig und passt auch aus ökologischer Sicht mit rund 70 Prozent weniger Plastikverpackung als vergleichbare SB-Verpackungen bestens zu uns.“ Aktuell will Hold Wüdian reiht Erfolgskapitel auf Er- folgskapitel. 2019 erwirtschaftete das Start-up-Unternehmen mit der Ver- marktung von Wildspezialitäten noch 200.000 Euro. „2021 sind wir bereits auf 800.000 Euro gewachsen“, erklärt Founder und Geschäftsführer Daniel Hold gegenüber REGAL. Und 2022? „Da haben wir bereits die Schwelle von einer Million Euro an- gepeilt“, so Hold weiter. Die Produkt- idee auf freilebendes Wild aus Öster- reich zu setzen, kommt an. So baute Wüdian sein Wildschwein-Portfolio auf Reh und Hirsch aus. „Unsere Tiere, unser Wild, sind die einzigen, die artgerecht gehalten wer- den“, so Hold. Nachsatz: „Nebenbei ist diese Art des Fleischgenusses sehr gesund. Wir haben nichts zu tun mit Tiertransport, Schlachtstress oder Massentierhaltung. Ethisch gesehen ist es das beste Fleisch.“ 2021 wurden bereits 60.000 Kilo- gramm verarbeitet. Österreichweit bleibt der Wild-Konsum aber margi- nal. „Wir liegen bei einem Pro-Kopf- Verbrauch von 0,65 Kilogramm. Im Vergleich liegen die Eidgenossen bei acht Kilogramm.“ Mehr als die Hälfte des Austro-Wilds wird nach wie vor Wüdian: Nach Wildschwein kommt Reh und Hirsch Wüdian weiter als ehrliches Gütesie- gel für freilebendes Wild aus Öster- reich etablieren. Derzeit sind die Produkte dauer- haft bei rund 350 Filialen gelistet, mit Roh#eisch gibt es saisonal bei etwa 800 Standorten Regaplpätze. Der Gastro-Bereich ist dagegen „aus logistischen Gründen noch be- deutungslos. Jedoch haben wir ein Pool fertig, dass uns erlaubt den Gas- tro- und Einzelhändler individuell mit gekühlten Transporten in Zu- kunft zu bedienen.“ DANIEL HOLD und JÖRG NEUHAUSERSTART!UP SPEZIAL immer noch mit schlecht schme- ckenden Produk- ten, die keinen guten Nährwert bieten, assoziie- ren. „Wir wol- len mit unse- ren Snacks mit Bio-Zutaten das Gegenteil beweisen, in dem wir Nah- rungsmittel kre- ieren, die die Kon- sumenten zurück lieben. Snacking ist so viel mehr als nur Kalorien und Zucker.“ Zu- künftig will das junge Start-up drei Produkt- portfolios entwickeln, die auch von Menschen mit Unverträglichkeiten und Allergien ges- nackt werden können. Gegründet wurde das junge Food-Start- up aus München im Jahr 2020. Das Team besteht aus Ingenieuren, Yogis, Finanzana- lysten, Neurowissenschaftlern und Studie- renden. Spoons of Taste wuchs von zwei auf zwölf vielfältige Teammitglieder aus der gan- zen Welt: Polen, Deutschland, Indien, Spani- en, Italien, Kroatien, Russland, Frankreich und Sri Lanka. Das Start-up Spoons of Taste startete im vor- herigen Jahr und konnte im ersten Geschäfts- jahr einen Umsatz in der Höhe von 97.000 Euro erwirtschaften. Höchst zufrieden hat sich das Food-Start-up nun das nächste Ziel gesetzt: Die Snacks europaweit in den Märk- ten zu verkaufen. „Wir wollen für jeden die richtige Ernährung für unterwegs bieten, un- abhängig von den Herausforderungen, denen man im Alltag begegnet“, so Agata Andry- szczak, CEO von Spoons of Taste. Aktuell sind die Produkte in Deutschland und Österreich (Gewusst wie und Prokopp), gelistet. Als Zielgruppe nennt Andryszczak Perso- nen zwischen 20 und 50 Jahren, die nach einer gesunden Snack-Alternative für den Tag su- chen und diejenigen, die an Nahrungsunver- träglichkeiten leiden oder einen Snack nach dem Training suchen. „Generell haben wir sehr diverse Zielgruppen, wie Studierende, Büroangestellte, Kinder, Yogis und Millenni- als.“ Produkte. Die Snack-Riegel werden mit Clean-Label Zutaten hergestellt und sind laut Start-up reich an p#anzlichen Proteinen, Vit- amin C Plus E und mit Adaptogenen versetzt. „Unsere Produkte sollen eine gesunde Wahl darstellen, ohne dass der Konsument einen Kompromiss beim Geschmack eingehen muss.“ Laut Spoons of Taste würden viele Personen „frei von“ p#anzenbasierte Snacks Spoons of Taste: Funktionelle Snacks AGATA ANDRYSZCZAK, CEOSTART!UP SPEZIAL 2021 zählt der Austrian Start-up-Monitor 221 Neugrün- dungen. „Wobei sich diese Zahl erfahrungsgemäß in den nächsten ein bis zwei Jahren noch verändern kann“, heißt es seitens Iris Zerlauth, AustrianStartups . Der Gesamtwert der Investitionen in rot-weiß-rote Start-ups kletterte zuletzt auf eine neue Rekord-Marke von 1,23 Milliarden Euro. Fünf Mal so hoch wie 2020. Dabei entfällt mehr als die Hälfte auf die Unicorns GoStudent und Bitpanda. Die Anzahl der Finanzierungsrunden sinkt um 20 Prozent von 153 auf 122. Das Volumen pro Runde hat sich von 4,5 Millionen auf zwölf Millionen Euro verdreifacht. 70 Prozent der Start-ups finanzieren sich durch „Bootstrapping“, was somit die wichtigste Finanzierungs - Austrian Start-up-Monitor: Start-ups in der Konsum- güter-Industrie nehmen zu quelle von Start-ups ist. Gleichzeitig hat bereits mehr als die Hälfte der österreichischen Start-ups (57 Prozent) externes Eigenkapital erhalten. Etwa jedes zweite Start- up (52,5 Prozent) fordert mehr Anreizsysteme für private Risikokapitalfinanzierung und Unterstützung bei der Kapitalakquise. Der Konsumgüter Bereich (inklusive Bekleidung/Textil und Nahrungsmittel) hat seit 2010 stetig an Bedeutung gewonnen. Rund 11,4 Prozent der jährlichen Start-up Gründungen (seit 2019) können laut Austrian Start-up- Monitor dem Konsumgüter Bereich zugeordnet werden. Somit ist der Konsumgüterbereich nach der Branche IT/Softwareentwicklung der zweitgrößte Sektor. 250 bis 300 Neugründungen von Start-ups gibt es jährlich in Österreich. „Aktuell entfallen rund 15 Prozent der Start- ups auf die Kategorie ,Nahrungsmittel, Konsumgüter so- wie Bekleidung/Textil‘, erklärt Brutkasten-Chefredakteur Martin Pacher gegenüber REGAL. Das junge Medienhaus hat die %emen Entrepreneurship, die digitale und inno- vative Wirtschaft, Technologien, aber genauso gesellschafts- politische sowie zukunftsweisende %emen im Fokus. Der Bereich Konsumgüter sei in den letzten Jahren kon- stant gewachsen. „Seit 2019 ist er in Bezug auf die Anzahl der Gründungen der zweitgrößte Sektor und hat somit erstmals den Life-Science-Bereich abgelöst. Insbesondere bei Early-Stage-Start-ups gibt es viele innovative Köpfe in Österreich, die sich Gedanken darüber machen, wie wir unseren Konsum künftig nachhaltiger gestalten können – angefangen von Ernährung bis hin zur Bekleidung. Auch für Investoren wird das %ema Nachhaltigkeit immer wichtiger.“ Laut einer aktuellen Studie der Unternehmens- beratung Mazars hängt für 53 Prozent der Risikokapital- Investoren ihre Investitionsentscheidung davon ab, ob Unternehmen beim CO 2 -Ausstoß einen bestimmten Stel- lenwert nicht überschreiten. Besonders in den Fokus rückt dabei das %ema „p#anzliche Ernährung“. „Hier gibt es eindeutig die meisten Innovationen und Neugründung und wir sehen hier auch das größte Wachstumsfeld.“ Be- sonders bemerkenswert für Pacher ist dabei das Start-up Arkeon Biotechnologies. „Das in Wien ansässige Unter- nehmen hat sich auf die Umwandlung von CO 2 in Amino- säuren für die menschliche Ernährung spezialisiert. In einer Seed-Runde konnte das Unternehmen ein Invest- Brutkasten: Pflanzliche Ernährung als wichtiges Wachstumsfeld START!UPS sind auch bei Neugründungen sehr initiativ ment in Höhe von über 6,5 Millionen Euro für das weitere Wachstum einsammeln.“ Insgesamt wird in Österreich immer mehr in die Start- up-Szene investiert. Laut dem EY-Start-up Barometer #os- sen 2021 rund 1,25 Milliarden Euro in heimische Start-ups. „Dies entspricht einer Verfün!achung des Kapitals im Ver- gleich zu 2020.“ Valide Zahlen wie viel Risikokapital in Food-Start-ups & Co investiert wurde, gibt es allerdings nicht. „Dennoch gab es auch hier für österreichische Start- ups Investments in Millionenhöhe – allen voran für das Wiener Start-up Revo-Foods, das sich auf die Herstellung von “p#anzlichen Lachs” spezialisiert.“ Als Starter, als Early-Stage-Start-ups wird in der Regel „ein mittlerer sechsstelliger Betrag“ zu Beginn benötigt. © ! ADOBE STOCK 05-2022 REGAL | 177START!UP SPEZIAL REGAL: Wenn Sie gewusst hätten, wie schwer und stei- nig der Weg in die Handelsregale wird, würden Sie es trotzdem wieder machen? HIPF : Natürlich würde ich es wieder machen, denn die Leidenschaft zur hohen Qualität war und ist mein Motor. Ich war naiv und dachte, die Qualität und Philosophie hinter meinen Produkten wird sich schnell durchsetzen, aber da ich habe mich geirrt. Denn etablieren können sich nur jene Marken, die über einen ordentlichen Marke- tingbudget verfügen. Kann es ein Einzelkämpfer scha!en oder braucht es Steigbügelhalter, um in die Spur zu kommen? Was wäre Ihr Rat an Neubeginner, wo muss man sich Hilfe holen? Ohne Hilfe geht nichts. Wenn man aus dem Verkauf oder Marketing kommt, dann braucht man Minimum ein Mar- ketingbudget, um bekannt zu werden. Ob dieses Budget gleicht ein Investor zur Verfügung stellen soll, oder mit anderen Quellen wie Crowdfunding für den Start genutzt werden soll, ist Geschmackssache. Wenn man „nur“ eine Produktidee hat und keine Erfahrung zu produzieren und/oder das Produkt im Handel zu platzieren, dann braucht man Partner, die einen begleiten um die Stolper- steine, die Einkäufer gern in die Wege legen, nicht zu übersehen. Aus Ihrer Erfahrung: Von zehn Startern im Lebensmit- tel-Bereich, wie viele scha!en es in Regale, wie viele kommen nie rein? Die Supermärkte haben meiner Erfahrung nach, kein Interesse an neuen Lebensmittelmarken, wenn diese über kein großes Marketingbudget verfügen. Nur weil Start-ups: Es schafft nur einer von 100 →Zum Start braucht es mindestens 30.000 Euro →Regionale Produkte ohne tierische Zutaten bleiben voll im Trend REGAL-Interview mit Timea Hipf, Geschäftsführerin Natural Foods ein Produkt spannend, innovativ oder einfach lecker ist, ist noch lange kein Grund für sie neue Produkte zu listen. Denn sie wollen Artikel mit großer Drehung und das geht nur, wenn man den Konsumenten auf allen möglichen Kanälen vom Social Media über klassischen Print- und Plakatwerbung bis zum TV-Spots erklärt, dass das eigene Produkt unbedingt gekauft werden muss. Also ich würde eher so sagen: von hundert Start-ups, bekommen zwar fünf eine Chance, aber nur eins bleibt auch gelistet. Welches Eigenkapital braucht es zum Start mindesten? Das kommt auf die Produktkategorie an und auf den anvisierten Vertriebskanal. Ein Neuling braucht zunächst einen Marken- und Produktnamen. Die Erscha!ung einer Markenwelt vom Logo bis zur Website kostet im eigener Regie Minimum 5.000 Euro, aber dann hast du das Logo und die Website selbst designt, die Fotos selbst geschossen. Die Druckkosten für Verpackungen kosten Minimum 6–10.000 Euro. Die Erstproduktion je nach Produktkategorie auch Minimum 10.000 Euro, es sei denn, man produziert in der eigenen Küche was Ein- gelegtes, Selbstgebackenes in Kleinserie. Also ich denke: 20–30.000 Euro für den Start. Davon kann aber Einiges an Förderungen für Jungunternehmen abdecken lassen. Vielen Dank für das Gespräch. TIMEA HIPF ist Geschäftsführerin und Founder von Natural Food. Ein Unternehmen, das Snack und Cerealien sowohl für Privat Label-Kunden als auch unter der Marke Natural Crunchy produziert. Der Umsatz lag 2020 noch bei 300.000 Euro, 2021 bei knapp 900.000 und 2022 wird der Sprung auf 1,5 Millionen Euro erwartet. 178 | REGAL 05-2022START-UP SPEZIALSTART-UP SPEZIAL Speckpulver aus der Dose. Das oberöster- reichische Start-up-Unternehmen Speckup ermöglicht würzigen, speckigen sowie rau- chigen Fleischgeschmack in feiner Pulver- form. „Das rauchige Aroma harmoniert besonders mit Kartoffelgerichten aller Art, Pasta, Dips und vielem mehr. Besonders gut schmeckt es auch auf Butterbrot oder Spiegel- ei. Eine kleine Menge Speckup reicht, um vegetarische Gerichte mit echtem Fleischge- schmack aufzupeppen“, erklären Robert und Elisabeth Weißengruber gegenüber REGAL. Durch die spezielle Würze lasse sich aber auch der Fleischkonsum reduzieren, ohne auf den Geschmack verzichten zu müssen. Dabei haben die Oberösterreicher aktuell ein Produkt im Port folio: Bio Speckup Rinder- speckpulver. Produ- ziert wird in einem neuen Ver arbei- tungs raum in St. Veit im Mühlkreis. Das Bio- Rindfleisch, das zu 100 Prozent aus oberöster- reichischer Landwirtschaft stammt, wird ge- pökelt und anschließend geräuchert. Danach wird der Rinderspeck getrocknet und zu ei- nem Rinderspeckpulver zerkleinert. „Zuletzt wird unser Bio Speckup Rinderspeckpulver in Dosen abgefüllt und ist fertig für den Ver- kauf.“ Derzeit können jährlich 80.000 Dosen hergestellt werden. Der Hauptfokus liegt am Speckup: Fleischgeschmack in Pulverform ROBERT WEISENGRUBER, Geschäftsführer © TERESA ATZMÜLLER 80.000 DOSEN werden pro Jahr hergestellt LEH. „Gastronomie hat für uns noch eine eher kleine Bedeutung.“ Visionen liegen aber be- reits für 2025 auf dem Tisch. „Wir wollen un- sere Produktion erweitern und Bio-Speckup europaweit im Handel verkaufen.“ Next >