< Previouszeiten. Beim Ein- kaufserlebnis insge- samt liegen die Kauf- leute Ketten Adeg und Nah&Frisch vorne. Hier dürfte es jedoch eine beson- dere Verbundenheit mit den Stammkun- den geben. Die Marktanteile sehen freilich etwas an- ders aus. Dass bei der Freundlichkeit der Mitarbeiter Adeg, Nah&Frisch sowie Spar vorne liegen, überrascht nicht. Denn Kaufleute ha- ben gerade in der Ansprache der Kun- den und in der Kom- munikation mit die- sen besondere Schwerpunkte und Stärken. Aber auch MPreis liegt hier sehr gut, Sutterlüty unter den Top zehn. Bei der Verständ- lichkeit der Bera- tung wiederum landet Sutterlüty auf dem ersten Platz. Hier geht es um die Hilfestel- lung beziehungs- weise Verständlich- keit der Beratung. Hinter Adeg liegt Unimarkt an guter dritter Stelle. Verständlichkeit der Beratung 67,3% 78,6% 65,4% 76,7% 61,7% 76,0% 61,6% 74,0% 59,7% 73,3% 57,1% 71,7% 55,4% 65,4% 53,1% 64,0% 53,1% 63,8% 53,0% 63,6% 52,5% 63,4% 51,9% 63,0% 50,9% 49,1% 48,8% Adeg | n=435 Sutterlüty | n=42 Nah&Frisch | n=208 Adeg | n=200 Spar | n=2.067 Unimarkt | n=107 MPreis | n=465 Spar | n=778 Interspar | n=1.238 MPreis | n=186 Metro | n=153 Denn‘s Biom. | n=93 Hofer | n=2.144 Lidl | n=557 Denn‘s Biom. | n=191 Nah&Frisch | n=119 Eurospar | n=1.328 Billa Plus | n=639 Sutterlüty | n=95 Metro | n=80 Billa Plus | n=1.584 Eurospar | n=512 Unimarkt | n=308 Hofer | n=775 Lidl | n=1.590 Billa | n=2.917 Maximarkt | n=168 053,8% 064,7% Freundlichkeit der MitarbeiterInnen Wie freundlich waren die Mitarbeiter bei Ihrem letzten Besuch in der Filiale alles in allem? Basis: Stationärer Einkauf beim jeweiligen Händler in den letzten 7 Tagen & hatten Kontakt mit MitarbeiterInnen; Top Box: sehr freundlich; Quelle: marketagent Inwieweit war die Hilfestellung/ Beratung durch die Mitarbeiter bei Ihrem letzten Besuch der Filiale verständlich? Basis: Stationärer Einkauf beim jeweiligen Händler in den letzten 7 Tagen & wurden von MitarbeiterInnen beraten; Top Box: sehr verständlich; Quelle: marketagent Der Retail-Barometer von marketagent Umfrage-Basics Methode: Mobile Research Tool via Smart- phone App | zwei unabhängige Studien Sample-Größe Shopping Experience: n = 51.317 Interviews Employee Experience: n = 55.031 Interviews Kernzielgruppe Österreich, 14+ Jahre Quotensteuerung Sample jeweils repräsentativ für die österreichische Bevölkerung | gewichtet Feldzeit: 01.01.2022 – 31.12.2022 Studienumfang Shopping Experience: 22 Fragen Employee Experience: 18 Fragen 60 | REGAL 05-2023BEZAHLTE ANZEIGE D ie Teuerungskrise hat das Kaufverhalten im Lebensmit- telhandel weiterhin fest im Griff. Die durchschnittlich zweistellige Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln kommt aktuell nur zur Hälfte in den Umsätzen von Handel und Industrie an – ein reales Minus. Es wirken Kompensationsef- fekte, Konsumenten verlagern ihre Ausgaben in Richtung von Preisaktionen, Handelsmarken etc. Wie lassen sich solche Effekte für die eigene Käuferschaft quantifizieren? Wie bleibt man trotz steigender Preise und verändertem Kaufverhalten der Verbraucher wettbewerbsfähig? Datenbasierte Lösung Die Lösung liegt im datenbasierten Zugang. Data Insights by marktguru bietet die ideale Datenbasis, um das komplexe Zusammenspiel von Angebot (Preissetzung, Kommunikation) und Nachfrage (Einfluss auf das Kaufverhalten) abzubilden und daraus effektive Maßnahmen abzuleiten. Innovative Methodik Data Insights kombiniert täglich tausende physische und digi- tale Kassenbons aller wesentlichen Kanäle mit Informationen zu beworbenen Aktionen und Nutzerdaten – zuverlässig, aktu- ell und EAN basiert. Durch die Analyse dieser Daten können relevante Fragen beantwortet werden: Wie wettbewerbsfähig sind Preise und Sortiment meiner Marke? Welchen Preis be- zahlen meine Kunden tatsächlich? Welche Maßnahmen wirken sich positiv auf Umsatz und Kundentreue aus, und wie unter- scheiden sich die Effekte am POS nach Zielgruppen? etc. Die Nutzung von Data Insights ermöglicht es Einzelhändlern und Herstellern, über den eigenen (Daten-)Tellerrand zu blicken, das Marktumfeld zu verstehen und informierte Ent- scheidungen zu treffen. Vom Business Need zum Insight Tool Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten von Data Insights. Informieren Sie sich persönlich über Methodik und Tools. Gemeinsam können wir den Herausforderungen im Lebens- mittelhandel erfolgreich begegnen und Ihre Umsätze steigern! Tools im Überblick PRICE Monitor liefert genaue Informatio- nen zur Preisrealität im Wettbewerbsum- feld und ermöglicht eine optimale Pla- nung und Steuerung der eigenen Preis- und Angebotspolitik. Shopper Monitor beobachtet das Kauf- verhalten und die Vorlieben der Kun- den und liefert die Datenbasis für eine präzise Anpassung des Angebots an deren Bedürfnisse. Kontakt Marcus Jurman Data Insights Chief Research Officer data-insights@marktguru.com 05-2023 REGAL | 61BILD: ORF, ZIB 1, 08.05.2023 TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Im LEH kommt es zu mehr Preistransparenz D as Inflations-Dämpfungspaket der Bundesregierung hat den Fo- kus auf Energiekosten und Gebüh- ren. „Wir brauchen ein Maßnah- menbündel, das an die Wurzel geht“, sagt Bundeskanzler Karl Nehammer. Bei der Kaufkraft liege Österreich in der EU auf Platz vier, außerdem haben wir eine niedri- ge Arbeitslosigkeit. „Eine Mehrwertsteuer bei Lebensmitteln von derzeit zehn Prozent zu senken, niemand sagt das, ob das tat- sächlich zu einer Reduktion der Inflation führt“, so Nehammer. Gegen eine Senkung der Mehrwertsteuer ist auch Christoph Ba- delt, Chef des Fiskalrates. Das würde rund zwei Milliarden Euro kosten. „Das ist sehr, sehr viel Geld.“ Was die geplante Verschärfung des Wett- bewerbsrechts durch die geplante Stärkung der Befugnisse der Bundeswettbewerbsbe- HANDEL AKTUELL → Energie-Kosten sollen rasch fallen, das soll dann die Inflation herunter drücken hörde (BWB) betrifft, bekräftigt der Handel seine Kooperationsbereitschaft. Auch die Verbesserung der Ressourcenausstattung der BWB wird zustimmend zur Kenntnis ge- nommen. „Der österreichische Lebensmittelein- zelhandel war und ist jederzeit kooperati- onsbereit, was Anfragen der Bundeswettbe- werbsbehörde betrifft. Wir stehen für Transparenz und liefern bereits im Zuge der laufenden Branchenuntersuchung die Da- ten der letzten 17 Quartale an die BWB“, so Handelsverbands-GF Mag. Rainer Will. Preiskrimi: Die Maßnahmen VORSTAND MARCEL HARASZTI und CLAUDIA RIEBLER (Rewe), die neue Hofer Vorstands- direktorin BIRGIT REICHETSEDER, Han- delsverbands-GF RAI- NER WILL und LUKAS WIESMÜLLER (Spar), (v. li.) 62 | REGAL 05-2023 HANDEL AKTUELL prosam • Merchandising • Promotion • Vertriebssupport • Arbeitskräfte überlassung • POS Logistik VISIBILITÄT & VERFÜGBARKEIT ERHÖHT UMSATZ So stark haben sich die Lebensmittel verteuert Entwicklung der Lebensmittelpreise (HVPI), Veränderung zwischen März 2022 und März 2023 in Prozent Regionale Kaufkraft Europa 2022 Folgende Maßnahmen werden angestrebt: ● Verschärfung des Energiekrisenbeitrags (Gewinnabschöpfung bei Energiekonzernen wird verschärft); ● Verbesserung der Energiepreistransparenz (u.a. Recht der End- verbraucher, Vorauszahlungen einmal pro Halbjahr zu adaptieren; Recht der Verbraucher mit Smart-Meter auf eine monatliche Ab- rechnung); ● Verstärkung der Transparenz im Bereich der Lebensmittelver- schwendung; ● Veröffentlichung eines regelmäßigen Lebensmittel-Transparenzbe- richts (mit den Einkaufspreisen des Lebensmittelhandels anhand defi- nierter Lebensmittel durch die Bundesregierung); Quelle: Eurostat, eigene Berechnungen der Agenda Austria Agenda Austria BUNDESKANZLER KARL NEHAMMER (RE) UND VIZE- KANZLER WERNER KOGLER 05-2023 REGAL | 63HANDEL AKTUELL Kaufkraft in Europa 2022 ● Spenden statt ver- schwenden (Unter- stützung gemein- nütziger Lebensmit- telweitergaben zur Armutsbekämpfung mit zusätzlichen Budgetmitteln von zehn Mio. Euro); ● Verschärfung des Wettbewerbsrechts (durch Stärkung der Befugnisse der BWB); ● Inflationsdämp- fung im öffentlichen Bereich (Bundesge- bühren werden ein- gefroren); Die Regierung will also die Inflati- on an der Wurzel bekämpfen, und das heißt, die Energiekosten müssen herunter. Neham- mer: „Durch die Energiekostensenkung wer- den Handel und Wirtschaft als Folge entlas- tet. Das senkt dann die Inflation.“ Im LEH soll es mehr Preistransparenz geben. Vizekanzler Kogler: „Wenn die Preise für Grundnahrungs- mittel publik gemacht werden, um welche die Ketten einkaufen, entsteht ein Druck.“ Kogler meint auch: „Wenn man Höchstbeschäfti- gung und hohe Einkommen wie in Österreich hat, dann ist die Inflation höher. Deshalb ist es mir lieber, dass die Menschen in Österreich immer noch besser dastehen, da wir in die- sem Jahr die Kaufkraft erhöht haben.“ BUNDESKANZLER NEHAMMER: Inflation wird über zu hohe Energiepreise bekämpft In einigen Bereichen fallen die Preise wieder Preise April 2023 versus Vormonat März 2023 Nahrungsmittel und AF Getränke +0,7% Alkoholische Getränke/Tabak +1,6% Brot +1,1% Reis +4,7% Mehl +1,2% Fleisch/Fleischwaren +1,4% Geflügelfleisch -0,3% Mopro -0,5% Milch -2,4% Butter -3,9% Obst -0,3% Erdbeeren -11,0% Äpfel +2,0% Bananen -2,2% Paprika -1,8% Gemüse -1,4% Gurken -9,4% Chips -2,6% Limonaden -1,3% Quelle: Statistik Austria VPI v. 17.5.2023 © GfK | www.gfk.com/geomarketing-de | Karte erstellt mit RegioGraph 64 | REGAL 05-2023Nutzen Sie die Reichweiten unserer Medien für Ihre Werbebotschaft. Mehr Informationen auf RegionalMedien.at Aus Liebe zur Region. *Quelle: MA 2022 (Erhebungszeitraum 01-12/2022), Netto-Reichweite: Leser pro Ausgabe in Österreich 14plus, max. Schwankungsbreite ±0,8%. RegionalMedien Austria gesamt (wöchentlich, kostenlos). **Quelle: ÖWA 04/2023: Unique User Netto-Reichweite in % und in Projektion im angegebenen Monat auf Basis Internetnutzer 14plus in Österreich. Die angeführten Mediadaten unterliegen einer statistischen Schwankungsbreite. MeinBezirk.at ist die Online-Plattform von RegionalMedien Austria gesamt. Die Werte der MA 2022 sowie der ÖWA 02/2023 stammen aus unterschiedlichen Reichweitenstudien und sind aus statistischen Gründen nicht miteinander vergleichbar und addierbar. PRINT-REICHWEITE * 38,5% RegionalMedien Austria gesamt ONLINE-REICHWEITE ** 37,5% MeinBezirk.at 2,931 MI*O* TREUE LESER/INNEN * 2,651 MI*O* UNIQUE USER ** IHR ERF *O* LG DURCH UNSERE REICHWEITEN!REGAL: Die Preisdebatte spitzt sich zu, der Lebensmittelhandel gerät unter Druck. Was sagen Sie dazu, als Vertreter des Handels? Dr. Rainer Trefelik: Man müsste sich vermehrt die Ursachen ansehen. Die Preise für Lebensmittel sind gestie- gen, ja. Aber es handelt sich dabei um zweit- und drittrunden Effekte. Um das Ende einer langen Kette. Der Beginn des Kriegs in der Ukraine ist ein Jahr her, seitdem ist viel passiert. Bereits in frühen Schritten wurde verabsäumt, Stromversorger in die Pflicht zu nehmen. Hier wurden große Gewinne erzielt, auf Kosten der Konsumenten, des Handels und der Industrie. Wasser- und Windkraft sind in den Kosten nicht gestiegen. Die galaktischen Marktpreise wurden dennoch verrechnet. Der LEH dient als Prellbock. Dass die Preise bei steigenden Ener- giekosten in mehreren Runden erhöht werden, war absehbar. Die Ware, die Die Ursachen der Preise WKO Handelsobmann Dr. Rainer Trefelik hat sich mit REGAL getroffen, um die brennenden Themen zu diskutieren: Preise, Arbeitsplatz attraktivierung und die Pläne der Stadt Wien, autofrei zu werden. INTERWIEW:LISA WEBER Zur Debatte um den Preiskrieg mit der Politik „ Die Ware, die auf den Markt kommt, zu prügeln, ist keine Lösung. Hier wird mit vielen Halbwahr heiten gearbeitet.“ © WKO-HARALD KLEMM DR. RAINER TREFELIK, WKO HANDELS OBMANN auf den Markt kommt, zu prügeln, ist jedoch keine Lösung. Hier wird mit vielen Halbwahrheiten gearbeitet. Vom IHS wurde verlautbart, dass der Großhandelspreis-Index sinkt. Im April gab es eine 1,9-prozentige Senkung. Diese Zahl ist aber schwer irreführend, da Daten zu den sinken- den Rohstoffpreisen von z.B. Eisen und Stahl auch darin enthalten sind. Aber die enormen Verteuerungen von Rohstoffen wie Zucker, Süßwaren, Backwaren und Mehl werden dabei „vergessen“. Solche Infos werden im besten Fall nur falsch verstanden. Das ist nicht fair. Herrscht denn genügend Wettbewerb in Österreich? HANDEL GESPRÄCH 66REGAL05-2023werden auf 30 Minuten beschränkt und nur Anrainer dürfen parken. Ihre Meinung? Die wichtigste Botschaft dazu ist: Ohne valide Daten ist diese Debatte absurd. Die Stadt verlässt sich dabei auf eine Studie ohne reale Daten. Wir haben für diese Entwicklung bei weitem nicht die Garagenkapazitäten, die es bräuchte. Bei Abzug der Dauer- parkenden, gibt es in der City 5.300 Parkplätze. Die Studienautoren gingen von 7.000 Parkplätzen aus und reden von zusätzlich notwendigen 3.500. Die Haupt-Garagen an den zentralen Ein- fahrtspunkten in die City sind aktuell schon gut ausgelastet, regelmäßig sind Staus zu beobachten. Auf der Mariahilfer Straße hat es funktioniert? Aus der faktenbasierten Analyse der Entwicklung der Mariahilfer Straße haben wir als Händler eindeutig ge- lernt: der Großteil der Kaufkraft basiert noch immer auf individueller Mobili- tät. Die überregionale Mischung geht komplett verloren. Kunden aus Klos- terneuburg oder Mödling verlieren den Standort als Option aus den Augen. Gibt es nicht genügend Garagenplätze in entsprechender Qualität, reicht ein einziger Tag, an dem Kunden lange Schlange für einen Parkplatz stehen, und sie werden auf andere Bereiche ausweichen – oder online einkaufen. Auch die Rotenturmstraße wurde zur Begegnungszone. Es spricht nichts dagegen, einzelne Straßen gezielt verkehrsberuhigt zu machen. Was es für einen ganzen Be- zirk braucht, ist aber ein realistisches Garagenmanagement. Mit ausreichen- den Kapazitäten. Vielen Dank für das Gespräch! „Die Konzerne“ werden gerne als böse befeuert, das ergibt ein starkes Bild. Dass die Spar aber ein Familienbetrieb und einer der größten Lehrlingsaus- bildner ist sowie die Rewe eigentlich eine Genossenschaft ist, bleibt außen vor. Die Konstrukte werden verkannt. Zum Thema Wettbewerb: In Öster- reich ist die Flugblattdichte so hoch wie sonst nirgends, der Aktionsanteil ebenso. Es gibt eine extrem hohe Dichte an Supermärkten, mit hohem Qualitätsanspruch und starkem An- gebot. Würde der Wettbewerb nicht funktionieren, sähe das anders aus. In Ungarn wurden im letzten Jahr als Antwort auf die Inflation Preise fixiert. Der politische Druck ist sehr groß, es wird viel diskutiert. Aber das Fixieren von Preisen hat schon in der Planwirt- schaft nicht funktioniert. Die Gesamt- debatte hinkt. Denkt man an Benzin und Diesel, dann gibt es nicht viel drum herum. Aber es gibt nicht etwa „die“ Butter. Wie wird das festgelegt? Vegan, bio, Heumilch, Rahmbutter. Wir sind auf die Vielfalt in unseren Regalen stolz. Was ist dafür dann das Ur-Maß? Es gibt keine einheitliche Qualität, deren Preis festgesetzt wer- den kann. Insgesamt ist die Debatte populistischer Natur. Und das Transpa- renz-Bestreben der Regierung? Stand jetzt werden die Preise 14 verschiede- ner Grundnahrungs- mittel an die Ama gemeldet. Ich sehe den Sinn dahinter nicht. Es ist bereits ein transparentes System. Aber was wäre dann die Lösung? Ich möchte mir keine ultimative Lösung anmaßen. Wenn ein gewisses Niveau erst einmal erreicht ist, gibt es kaum ein Zurück. Die Energiepreise sind bestimmt ein Schlüssel. Ich bin eigentlich kein Freund von Markt- eingriffen. Aber wenn das System nicht mehr funktioniert, dann ist es notwendig. Werden die Preise an die geringen Entstehungskosten von So- lar, Wind und Wasser bemessen, sollte sich die Kostensituation entlang der Wertschöpfungskette entspannen. Die Entlastung der Konsumenten fängt bei der Energie an? Der LEH hat real 2022 einen Umsatz- rückgang erlebt. Dazu kommt, dass im November und Dezember unter hohem Druck die Jahresverträge für die Energie abgeschlossen wurden. Für den Handel bleibt die Kostensitu- ation also auch dann schwierig, wenn an der Börse die Strompreise sinken. Auch die gestiegenen KV Gehälter sind ein Kostenpunkt. Natürlich braucht jeder eine an- gemessene Kompensation für seine Arbeit. Dass jede Erhöhung den Betrieben umgehängt wird, kann sich aber nicht ausgehen. Welche Geschäftsmodelle vertragen schon Kostensteigerungen von 16 Prozent binnen zwei Jahren – in einem wichtigen Block? Work-Life-Balance ist das Schlagwort der letzten Jahre. Die gesellschaftliche Erwartungshaltung. Alle wollen bis 19 Uhr einkaufen gehen, aber keiner will bis dahin arbeiten. Viele wollen die Balance, ohne jemals mit „Work“ begonnen zu haben. Aber der Handel lebt von der Interaktion, er lebt davon, dass Kunden die Mitarbeiter kennen, mit ihnen reden und sich beraten lassen. Wenn jeden Tag jemand anders in der Beratung steht, entsteht keine Bindung. Vier-Tages-Wochen mögen durchaus funktionieren. Im Handel, wo eine Fläche bespielt werden muss, aber eher schwer. Eine sehr einseitige Debatte. Die Stadt Wien möchte die Innenstadt autofrei machen. Auto-Aufenthalte „ Es gibt keine einheitliche Q ualität, deren Preis festgesetzt werden kann. Insgesamt ist die Debatte populis tischer Natur.“ PLÄNE, die Wiener Innenstadt autofrei zu gestalten, sorgen für Aufruhr bei den City-Händlern. HANDEL GESPRÄCH 67REGAL05-2023Spar Aufsichtsrats-Präsident Dr. Gerhard Drexel nimmt Stellung zur Preis-Diskussion Thema 1: Österreich im Vergleich zu 26 EU-Staaten Bei der Entwicklung der Lebensmittel- preise (HVPI), dargestellt durch die Verän- derung in Prozent zwischen März 2023 und März 2022, liegt Österreich im Ver- gleich zu den anderen 26 EU-Staaten sehr gut. Die Teuerung bei Lebensmitteln liegt in Österreich zwar bei 14,6 Prozent, ist aber im Ranking der 27 Länder der siebentbeste Platz. Es liegen 20 (!) Länder über Österreich bei der Lebens- mittel-Teuerung. Hier einige Werte: Deutschland: 22,5% Kroatien: 17,3% Slowenien: 19,6% Ungarn: 44,8% (!) Im EU-weiten Vergleich schneidet Öster- reich wirklich gut ab. Es gibt nur ein einzi- ges Land, Zypern, mit einer Teuerung bei Lebensmitteln unter zehn Prozent. Thema 2: LEH Österreich im Vergleich zu Deutschland Beim oft gemachten Vergleich der Regal- preise im LEH zwischen Deutschland und Österreich werden die so bedeutsamen Ak- tionspreise ignoriert. Das ist nicht zu ver- antworten! HANDEL AKTUELL Renditen sind doch nicht hoch → Teuerung bei 14,6 Prozent → Hohe Aktions-Anteile drücken Preise → Rendite im Handel bei ein bis drei Prozent Im Vergleich zu Deutschland ist Öster- reich ein wesentlich stärker aktionsgetrie- bener Markt. Aktionen sind im LEH aber ein ganz wesentliches Instrument der Preispolitik. Während im österreichischen LEH ca. 35 Prozent des Umsatzes über Rabatte und Aktionen gemacht werden, liegt der Aktions-Umsatzanteil im deutschen LEH bei etwas über 15 Prozent (sie- he REGAL 04/2023, S. 24: „Die Rewe kommt auf einen Aktionsanteil von 37,8 Prozent,“ laut Marcel Haraszti). Der Unterschied bei den Aktions-Umsatzanteilen zwi- schen Deutschland und Öster- reich liegt also bei etwa 20%-Punk- ten. Geht man von einem durch- schnittlichen Aktionsrabatt von 35 Prozent aus, so ergibt dies einen preissenkenden Effekt von sieben Prozent (20 x 0,35) auf das gesamte Preisniveau im LEH in Österreich im Vergleich zu Deutschland. Bei einem durchschnittlichen Aktionsrabatt von 40 Prozent ergibt sich ein preissenkender Ef- fekt von acht Prozent (20 x 0,40) zugunsten des Preisniveaus in Österreich. Thema 3: LEH-Rendite Sollte der LEH als Profiteur der hohen Infla- tion dargestellt werden, so ist das völlig un- richtig. Während die EBIT-Marge im mittel- europäischen LEH zwischen ein bis drei Prozent beträgt (vgl. Spar 2,7% im Jahr 2021, und dann 2,3% im Jahr 2022), erzielen die wirklich großen internationalen Markenar- tikelkonzerne höhere Renditen. „In Österreichs LEH werden 35 Prozent des Umsatzes über Aktionen gemacht, in Deutschland sind das nur 15 Prozent.“ DR. GERHARD DREXEL, SPAR AUFSICHTSRATS- PRÄSIDENT 68 | REGAL 05-2023Im Juni Entdecke die Lieblingssorte deiner Katze 1. 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