< PreviousREGIONALITÄT „Zusätzlich bieten wir eine Auswahl von über 350 Weinen von 60 verschiedenen Win- zern. Wir befinden uns inmitten einer Wein- gegend.“ Zu Ab-Hof Preisen, versteht sich. Die Kontakte des Herrn Urban vertrauen auf sein unternehmerisches Können. Ein Blick in das Weinregal lohnt sich: auf der großzügigen Flä- che finden sich einige Schätze. Für alle, die ihren Wein zu Hause direkt genießen möch- ten, steht inmitten der Regalfront ein gekühl- ter Vorrat. Und auch ein Blick über die Grenze lohnt sich für den Kaufmann: „Wir bieten als einzi- ger Supermarkt Znaimer Frischbier. Das Bier wurde nicht pasteurisiert und bietet eine ganz andere Geschmackskomposition.“ Natürlich sei es dadurch auch weniger lang haltbar – etwa drei Wochen bei durchgehender Küh- lung. Als Kaufmann könne Urban solche Pro- dukte leichter anbieten als ein filialisierter Betrieb. Präsentation. Urban setzt bei der Präsen- tation der regionalen Produkte auf direkte Integration in die Regale. „Ich möchte, dass die Leute ihre Produkte dort finden, wo sie sie erwarten.“ Von einem gesonderten Regalme- ter hält der Kaufmann wenig. „Das bewirkt den Anschein, dass die Produkte aus der Re- gion teurer sein müssen. Ein Gerücht, wenn Sie mich fragen“, erklärt Urban. Um die regio- nale Herkunft zu kennzeichnen, setzt der Unternehmer dennoch auf kleine Hinweis- schilder an der Preisauszeichnung. Sortiment. Von seinem 30.000 Produkte umfassenden Sortiment bringen regionale Produkte etwa zehn bis 14 Prozent des Um- satzes ein. Die Wein- bzw. Waldviertler Arti- kel reichen durch die gesamte Produktpalet- te. Von beispielsweise Kartoffeln, Äpfeln, Krautsalat und Kimchi in der Obst- und Ge- müseabteilung über Tee, Mehlsorten, Nudeln und Backwaren bis hin zu Milchprodukten, Frischmilch und Wurstwaren und auch Siru- pe, Fruchtsäfte und hochwertige Fertigpro- dukte für den Mittagstisch, findet sich hier in jedem Bereich etwas. „Saisonal bieten wir exklusiv nur Greiliger Spargel an. Der wird in der Früh gestochen und direkt geliefert. Dasselbe gilt für Melan- zani, Tomaten und andere Gemüsesorten. Die Kunden wissen mein Sortiment sehr zu schät- zen“, so Urban stolz. Frischer Fisch wird eben- so regional angeboten – es gibt sogar sechs Mal im Jahr einen Fischmarkt, der vor dem Eurospar aufgebaut wird. Die Markt-Stim- mung soll auch in Eggenburg Einzug halten. Ist der neue Standort erst einmal fertig, dür- fen die Lieferanten ihre Produkte höchstper- sönlich anpreisen und verkosten. Einzig die Non-Food Abteilung nennt der Kaufmann als jenen Bereich, der keine Produkte aus dem Ort bietet. „Das Angebot ist leider nicht ge- geben.“ „Ich bin kein Freund des Jammerns. Mit jeder Heraus forderung tun sich auch Chancen auf.“REGIONALITÄT #perfektgesalzen Macht Kochen einfach einfacher. Perfekt dosierte Salzdrops aus reinem österreichischen Siedesalz. Ab sofort erhältlich! FÜR PERFEKT GESALZENE NUDELN Regionalität ist ein Top-Argument N icht nur zahlreiche Gespräche mit Kaufleuten be- stätigen: Regionalität bleibt, trotz Teuerungen, Spit- zen-Argument für den Einkauf von Lebensmitteln. Auch eine RollAMA-Motivanalyse unter 1.900 Haushal- ten in Österreich ergibt Anfang 2023, dass Regionalität weiterhin ein zentrales Einkaufskriterium für die Kon- sumenten ist. Vor allem kurze Transportwege und die Unterstüt- zung heimischer Landwirtschaften sind Gründe für die Wahl regionaler Artikel. Auch diejenigen, die aktuell mehr auf den Preis achten, schätzen die große Auswahl regionaler Lebensmittel. Im Genauen betrachtet, ist für gut ein Fünftel der Be- fragten Regionalität das Top-Thema beim Lebensmittel- einkauf. Mehr als 60 Prozent sehen es unter den Top drei der gelisteten Themen. Immerhin 14 Prozent erachten Tierwohl als den wichtigsten Trend, der gegenüber frü- heren Befragungen an Bedeutung gewinnt. Direktvermarktung: Milch beliebt 187 Millionen Euro Umsatz generieren landwirtschaftliche Be- triebe mit der Direktvermarktung ihrer Produkte. Mehr als ein Drittel davon entfallen auf Heurige und Buschenschank (Quelle: BM Landwirtschaft). Bei einem Umsatzvolumen von fast 25 Mil- liarden Euro (RegioData Branchenkennzahlen 2022) im Lebens- mittelhandel, ein Tropfen auf dem heißen Wettbewerbs-Stein. Im Auge zu behalten bleiben Dorfladenbox und direkte Lieferung ab Hof dennoch. Wird der Großteil der Lebensmittel, wohl auch zukünftig, noch im Supermarkt gekauft, bleiben Frischmilch und Eier mit fast 16 und knapp 13 Prozent beliebte Direkt-Vertriebsmöglichkeiten, be- stätigt eine Statista Auswertung von 2023. Top-Themen beim Lebensmitteleinkauf in Prozent Quelle: RollAMA Motivanalyse Okt./Nov. 2022, Ama MarketingTEXT: MAGDALENA KRANABITL Nah&Frisch Kauffrau Barbara Grill über aktuelle Herausforderungen und Zukunftspläne G öpfritz an der Wild. Im Herzen des Waldviertels, Niederösterreich. Etwa 20 Kilometer nordöstlich der Bezirkshauptstadt Zwettel. Hier be- findet sich, an der B2 gelegen, direkt gegenüber vom Gemeindeamt, seit Oktober 2017 der Nah&Frisch Markt von Kauffrau Barbara Grill. Auf 190 Quadratmetern Verkaufs- fläche bietet der Nahversorger rund 6.000 Artikel an. Um die 350 Kunden werden täglich gezählt. „Das Mai Ge- schäft verläuft super. Wir liegen sechs Prozent über dem Vorjahr“, freut sich Kauffrau Grill. Allgemein laufe der Nah&Frisch Standort, mit Blick auf den Umsatz, immer recht gut. „Wir liegen mit dem Umsatz sehr oft über dem Plan. Die Frequenz stimmt.“ Samt Lotto und Toto konnte Grill im Vorjahr 850.000 Euro brutto erwirtschaften. Umsatzbringer. Den Hauptum- satz macht die Feinkost, samt Brot und Gebäck aus. Allgemein würde die gesamte Unterwegs-Verpflegung die Hälfte vom Umsatz vereinen: „Ich sehe nach wie vor in diesem Be- reich das stärkste Potenzial. Bei Brot und Gebäck spart die Kundschaft nicht an Ausgaben ein. Auch Im- pulseinkäufe im 2-Euro-Bereich lau- fen stets gut. Schwieriger wird es hingegen bei Produkten um die acht bis zehn Euro. Die gesunkene Nach- frage sehe ich in der Teuerung.“ Weitere Top-Seller sind Spielwaren und Bücher. Hierfür stehen im Wald- viertler Nahversorger vier Regalmeter REGIONALITÄT Frauen-Power im Waldviertel → Starkes Mai Geschäft → Warten auf PV-Anlage zur Verfügung. „Während der Pande- mie war die Nachfrage nach Non- Food II Produkten verstärkt spürbar.“ Wichtig sei, den Kunden immer etwas Neues zu präsentieren, um so für Ab- wechslung zu sorgen. So waren vor kurzem italienische Seifen innerhalb weniger Tage vergriffen. Regional. Besonders am Herzen liegen der Kauffrau Produkte aus der Region: „Uns beliefern etwa 15 Liefe- ranten aus der Umgebung, im Um- kreis von etwa 20 Kilometern. Hier- für gibt es einen Regal-Meter. Natür- lich sind regionale Produkte auch verteilt in den Regalen zu finden.“ Kunden. Die Hauptsaison ist zwi- schen Mai und Oktober. Hier kom- men, neben den Einwohnern, Zweit- wohnbesitzer und Touristen hinzu. Im Moment sei auch im Geschäft von Kauffrau Grill der Griff zu Aktions- ware verstärkt ersichtlich: „Leute, die früher keine Aktionsware ge- kauft haben, greifen aktuell zu ver- billigten Produkten. Früher betrug das Einkaufsvolumen zwischen 50 bis 60 Euro. Mit heutigem Stand lie- gen wir zwischen 20 bis 30 Euro.“ Strompreise. Wenn es nach Grill laufen würde, wäre am Dach schon längst eine Photovoltaik-Anlage ins- talliert. Doch diese fehle nach wie vor. Woran das liegt, erklärt sie wie folgt: „Ich habe den Plan schon vor etlicher Zeit in Auftrag gegeben, doch es tut sich einfach nichts sei- tens der Gemeinde. Meine Energie- kosten sind weiterhin um 170 Pro- zent höher. Ich habe sogar, unter Anführungszeichen, Glück mit mei- nem Vertrag. Die Kilowatt Stunde kostet 25 Cent. Ich kenne hingegen Kaufleute, die 70 Cent bezahlen müssen. Das ist ein Wahnsinn.“ An- stelle von 13.000 Euro muss Grill im Jahr 34.000 Euro für die Energie be- zahlen. „Die PV-Anlage ist meine einzige Hoffnung. Ich habe mich be- reits beraten lassen und kann an- sonsten nicht mehr einsparen. Der Nah&Frisch Markt ist bereits auf dem neuesten Stand bezüglich LED- Beleuchtung, Kühlmöbel etc.“ NAH&FRISCH-KAUFFRAU BARBARA GRILL NAH&FRISCH GRILL 82 | REGAL 05-2023Heimat starker Marken. Wenn es um Kulinarik, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit bei der Produktion von Lebens- mitteln geht, dann sind wir führend in Österreich. Nähere Informationen unter www.vivatis.atREGIONALITÄT S eit 2021 betreibt Ursula Prem ihren 600 Quadratmeter gro- ßen Adeg direkt in Kirchberg/ Tirol, inmitten der Kitzbüheler Alpen. Die Markt-Konkurrenz im Ort ist groß – alle Mitbewerber sind vertreten, ein zusätzlicher Diskonter kommt noch hinzu. Aber die Kauffrau sieht die Lage entspannt: „Die waren schon immer da, so wie der Adeg. Ich hatte stets das Gefühl, in Kirchberg hat je- der Platz.“ Durch die Lage in den Alpen ist der Sommer- sowie Wintertourismus stark in Kirchberg vertreten. „Das be- deutet zu Hochzeiten: bis zu 8.000 zu- sätzliche belegte Betten. Wenn die alle zu mir kämen, wäre ich auch nicht glücklich“, die Kauffrau lacht und fügt hinzu: „In dem Sinne ist es gut, dass ein gesunder Wettbewerb herrscht.“ Als Nahversorger weiß sich Ursula Prem gut von den restlichen Super- märkten abzuheben: Regionale Pro- dukte bedienen gut 20 Prozent ihres Sortiments. „Wir setzen uns dadurch von den großen Standorten ab. Bei uns gibt’s eben die Eier und das Bauernbrot aus dem Ort, die ein großer Anbieter nicht ins Sortiment nehmen kann.“ 1,6 Millionen Euro Umsatz zählt der kleine Nahversorger jährlich. Be- sonderer Renner und Umsatzbringer: regionaler Leberkäse. „Unser Jausen- geschäft ist allgemein ein wichtiger Faktor. Es gibt viele umliegende Bau- stellen.“ Ansonsten bringen zahlrei- che Lieferanten aus Kirchberg, Brixen und dem Pillersee Umland reichlich Frequenz in den kleinen Markt. Und: „Wir sind eine sehr kleine Mann- schaft. Mein Mann, sieben Angestell- te und ich. Dadurch sind wir familiär und das wissen die Kunden zu schät- zen“, so Prem. Der aktuellen Preisproblematik sieht die Kauffrau ebenso gelassen ent- gegen. Produkte der Rewe Eigenmar- ken seien zwar im Angebot. „Aber wir haben gemerkt, dass Kunden für hohe Qualität sehr wohl gewillt sind, einen höheren Preis zu zahlen.“ Die Preisver- handlungen mögen hart gewesen sein, aber als selbstständige Kauffrau nutzt Prem ihren Vorteil: „Wir sind auf ande- re Artikel ausgewichen, wo es nicht anders ging. Die Kunden sind genüg- samer geworden, was das angeht – so- lange die Qualität stimmt.“ Adeg Prem Frequenz durch Leberkäse → 20 Prozent Regional-Anteil → Große Kaufbereitschaft für hohe Qualität TEXT: LISA WEBER Kauffrau Ursula Prem (re.) mit ihrem Team.REGIONALITÄT E ine wohl kaum aus den Regalen wegzudenkende Marke – das Bad Ischler Salz. Jährlich setzt der Salz-Riese Salinen Austria aus dem Salzkammergut rund zwölf Mil- lionen Salzpackungen unter der Brand Bad Ischler ab. Dabei macht die Marke aber nur rund fünf Prozent des Umsatzes aus, wie Vertriebsleiter der Salinen Austria AG Mario Kofler ge- genüber REGAL verrät. Export. Der Schwerpunkt der Salzproduktion des Oberösterreichi- schen Unternehmens liegt auf dem B2B Bereich. Mehr als die Hälfte der Erzeugnisse gehen ins Ausland – Ten- denz, laut Kofler, steigend. „Deutsch- land ist der größte Absatzmarkt, knapp gefolgt von Italien“, so der Ver- triebsleiter. Die Marke Bad Ischler wird derweil in Österreich vertrieben. Doch eine Ausweitung ist bereits in den Startlöchern: „Bad Ischler Inter- national startet gerade in Tschechien“, und: „Auch ein weiterer Aus- bau ist geplant.“ Investition. Momentan in Fertigstellung befindet sich ein neues Trocknergebäude in der Saline Ebensee. 30 Millionen Euro nimmt die Aktiengesellschaft dafür in die Hand. „Es ist das größte Investitionsprojekt seit Jahr- zehnten“, so Kofler. 50 verschiedene Salzpro- dukte werden unter der Mar- ke Bad Ischler angeboten. Die Produktpalette reicht dabei vom klassischen Tafelsalz über Natursalz, Gewürzsalz bis hin zu handgeschöpften Gourmet-Salz- flocken. Top-Seller ist das, seit 120 Jahren auf dem Markt bestehende, Kultprodukt: 0,5 kg Bad Ischler Ta- felsalz. Innovation. „Für Konsumenten, die gerne Neues probieren, denen Genuss wichtig ist – und die beim Kochen Spaß haben wollen“, bietet das Unter- nehmen nun eine Neuheit. In Tabs zu exakten Portionen gepresstes Bad Ischler Nudelsalz für das Kochwasser. Für das Produkt haben bereits erste Gespräche mit Kooperationspartnern gestartet. Tab-Innovation → 50 verschiedene Bad Ischler Produkte → 30 Mille Invest für Trocknergebäude Salinen Austria Vertriebsleiter der Salinen Austria AG Mario Kofler © SALINEN AUSTRIA 125 Jahre Handwerkstradition garantiert ausgezeichneten Schinkengenuss und Umsatzplus. Österreichs Lieblingsschinken ERSTKLASSIGER SO SCHMECKT NUR DAS ORIGINAL VON FRIERSS. SEIT 125 JAHREN. JAHRE 125REGIONALITÄT U msatzmäßig gab es für die ARGE Rind 2022 sehr gute Nachrichten. Die Zahlen kletterten von 271 auf 290 Millionen Euro hinauf. Bei den Rinderschlachtungen standen aber im gleichen Zeitraum ein Minus von rund einem Prozent zu Buche. „Die rück läufige Produktion und der zum Vergleichs zeitraum des Vorjahres gesunkene Erzeuger preis wird 2023 zu einem Umsatzrückgang führen“, erklärt Geschäftsführer DI Werner Habermann gegenüber REGAL. Die ersten zwei Monate des Jahres entwickelten sich aber noch durchaus zufriedenstellend. „Was Erzeu gerpreise und Absatzmengen betrifft.“ Die Einbrüche am Markt begannen ab Mitte Feber, „wo es innerhalb weniger Wochen zu einem starken Preisverfall beim Jungstier von rund 50 Cent kam.“ Für Habermann liegt der Grund in der Kaufzurückhaltung der Konsu menten. Die Folgen: Gravierend. Im Edelteilbereich brachen die Umsät ze gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel ein. „Der gesamte Rindfleischabsatz dürfte zwi schen zehn und 15 Prozent rück läufig gewesen sein. Dies stellte uns natürlich vor sehr großen Herausforderungen, da die pro duzierten Jungstiere einerseits im Export untergebracht wer den mussten beziehungsweise im Großhandel, welcher sich bis dato mit sehr guten Umsät zen präsentiert. Anzahl. Die Anzahl der Rinder bauern ist weiterhin rückläufig. „Wir rechnen mit einem Minus von ARGE Rind Herkunft immer wichtiger drei Prozent.“ Habermann hält fest: „Die Be triebe strukturieren sich neu und bestehende Betriebe werden größer. Mittlere bis kleinere Betriebe sperren derzeit zu.“ Herkunft. Die Herkunft habe im Rind fleischbereich eine sehr wichtige Bedeutung. „Bei Umfragen erwarten sich nahezu 95 Pro zent der Konsumenten, dass Rindfleisch aus der Region oder zumindest aus Österreich stammt.“ Dabei spielen auch Themen wie Ver sorgungssicherheit sowie KlimaDiskussion eine Rolle. „So trägt der Konsum von regiona lem Rindfleisch etwas Positives zum Klima bei, im Gegensatz zum Konsum von Fleisch aus Übersee, wie Australien.“ LEH. Im LEH erfreut sich das AustroRind fleisch einer großen Bedeutung. „Wir sind in dieser Vertriebsschiene sehr gut positioniert.“ Mögliche Potenziale liegen aber im weiteren Ausbau von Qualitätsprogrammen. „Des Weiteren wurde die Implementierung von TierwohlProgrammen im Lebensmittelein zelhandel erst gestartet. Potenzial gibt es, im Zuge der gesamten Teuerungsdiskussion und der damit verbundenen Einkommensverlus ten stellt das Ausschöpfen dieser Möglichkei ten aber eine große Herausforderung dar.“ Dabei tritt der Geschäftsführer auch weiter für eine durch gängige Herkunftskennzeich nung für alle Produkte sowohl im Lebensmit teleinzelhandel als auch in der Gastronomie und Hotellerie, bis hin zu Verarbeitungspro dukten ein. „Vor allem im Rindfleischbereich mit 55 Prozent AußerHausVerzehr, wo der Anteil an Hotellerie und Gastronomie sehr groß ist, hat der Konsument ein Recht auf eine transparente Auszeichnung der Herkunft.“ Export. Der Versorgungsgrad liegt nach wie vor bei rund 145 Prozent in Österreich. „Beim Export basiert der Großteil auf Schlachtkühen, wo rund 60 Prozent des ge samten Kuhfleisches exportiert wird. Wir schätzen, dass auch bei Jungstier bzw. Kal binnenfleisch etwa 20 Prozent exportiert werden.“ Darüber hinaus gibt es einen ho hen Anteil an Lebendexporten von Nutz kälbern und Einstellern, „da die österreiu chische Produktion in den letzten Jahren stark rückläufig war.“ → Umsatz lag 2022 bei 290 Millionen Euro → Versorgungsgrad pendelt sich bei 145 Prozent ein TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Geschäftsführer DI Werner Habermann Naturhopfen 86 | REGAL 05-2023REGIONALITÄT Den zelebrieren . Unsere Hopfenbauern zelebrieren den Naturhopfen durch sorgsame Arbeit, unser Braumeister mit einzigartigem Geschick und du, indem du es Naturhopfen-Gourmets anbietest. Fein-hopfig, durchgehend zart und – urtypisch! Naturhopfen Gmundner Molkerei: Herkunft Österreich ein wichtiger Eckpfeiler D er Absender Oberösterreich und Österreich ist für die Gmundner Molkerei von besonderer Bedeutung. „Oberösterreich steht wie viele andere Bundesländer für eine hohe Qualität an natürlichen Ressourcen. Dies hat natürlich auch einen erheblichen Ein fluss auf unsere Rohmilch und das wissen Konsumenten zu schätzen. Aber auch im Export steht Oberöster reich oder Österreich für eine hohe Lebensmittelqualität“, erklärt Ge schäftsführer Christoph Engl. Dabei wird in Gmunden vorwiegend Milch von oberösterreichischen Milchbau ern verarbeitet. „Es gibt aber auch noch einige Betriebe aus dem angren zenden Salzburg und Niederöster reich, die uns beliefern.“ Sortiments seitig sind es vor allem Käsespeziali täten und FrischeProdukte wie Frischmilch, länger frische Milch, Butter, Schlagobers und Sauerrahm, die sich auch im Absatz vor allem um den lokalen, regionalen Markt bemü hen. Auch die TopSeller insgesamt kommen aus der gelben Palette. Ge fragt sind der Gmundner Berg Premi um und das Traunkirchner Raclette. Engl abschließend: „Trotz der in den letzten Monaten stark volatilen Marktlage sind wir mit der aktuellen Entwicklung sehr zufrieden.“ Obsthof Retter: Neuer Markenbotschafter Auf der ProWein in Düsseldorf wurde der Obsthof Retter mit seiner exklusi- ven Edition Sommelier eingeladen, als einzige alkoholfreie Marke auf dem Feinschmeckerstand auszustellen. „Die internationale Fachmesse für Wein und Spirituosen bot daher den perfekten Rahmen, um den Beginn einer außergewöhnlichen Kooperation rund um eine selten aromatische Wildbir- nensorte zu verkünden“, erklärt Obsthof Retter-GF Werner Retter. Konkret: Der bekannte Sommelier und Maître Gerhard Retter übernahm dort offiziell die Rolle des internationalen Markenbotschafters für den exklusiven Wild- birnen Direktsaft der Edition Sommelier aus dem Hause Obsthof Retter. Geschäftsführer Christoph EnglREGIONALITÄT R egionalität spielt in der Vivatis- Gruppe eine ganz zentrale Rol- le, und dass in jeder Hinsicht. Der Lebensmittelkonzern, der zu den größten des Landes gehört, steht hin- ter österreichischen Lebensmittelher- stellern und ihren Qualitätsproduk- ten. Gerald Hackl, Vorstandsvorsit- zender, ist es ein großes und wichtiges Anliegen, mit Vivatis einen Beitrag zur österreichischen Wertschöpfung zu leisten. Das bedeutet, dass sowohl Standorte als auch die Produktionen in Österreich ansässig sind, die Roh- stoffe so weit wie möglich aus Öster- reich bezogen werden und somit auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich bleiben. Diese Philosophie wird konzernweit gelebt. Mehr als 100.000 Tonnen österreichische Roh- stoffe werden jährlich in den verbun- denen Betrieben zu den bekannten und beliebten Produkten und Marken verarbeitet. Nachfolgende ausgewähl- te Beispiele belegen den Erfolg dieser Strategie. Ebenso wie die Kunden, die die Qualitätsprodukte „made in Aust- ria“ schätzen. Gourmet, Karnerta – Ja zur Regi- onalität. Beim führenden Gemein- schaftsverpfleger Gourmet kommt beispielsweise für die Kindergarten- und Schulverpflegung mit 75 Prozent der überwiegende Teil aller Zutaten (z.B. frisches Gemüse wie Spinat, Ka- rotten, Erbsen, Spargel, Obst und Mehl) aus Österreich, sehr viele davon in Bio- Qualität. Rind-, Schweine-, Hühner- und Kalbfleisch sowie Bio-Vollmilch und Freilandeier werden zu 100 Pro- zent regional eingekauft. Die kurzen Transportwege und der klimaschonen- de Freiland-Anbau bei saisonalem Ein- kauf sparen Energie und die Standards für den Naturschutz und das Tierwohl in Österreich sind hoch. Gleichzeitig bleibt die Wertschöpfung im Land. Kulturlandschaften werden erhalten – das wirkt sich ebenso positiv auf das Klima aus. Deshalb setzt Gourmet aus Prinzip auf Regionalität und Saisonali- tät beim Einkauf von Lebensmitteln. Der Wunsch der Konsumenten nach regionalem Genuss und Trans- parenz, die Herkunft der Rohstoffe betreffend, ist unver- ändert hoch. Karnerta stellt sich dieser Anfor- derung seit vielen Jah- ren – und das mit gro- ßem Erfolg. So weiß je- der, der bei Karnerta einkauft, woher die Fleischprodukte kom- men. Denn das Kärnt- ner Unternehmen arbeitet schon seit Jahren mit lokalen Fleisch-Lieferan- ten und steht so für gelebte Nachhal- tigkeit und kurze Transportwege. Das tut den heimischen Bäuerinnen und Bauern gut und wirkt sich positiv auf die Klimabilanz aus. Gelungen ist dies dank der sehr engen Kooperation von Karnerta mit der Bäuerlichen Ver- marktung Kärntner Fleisch, die ge- meinsam dem steigenden Informati- onsbedürfnis der Kunden in Hinblick auf die Herkunft und Qualität von Produkten optimal nachkommen. Die lückenlose Nachverfolgbarkeit und Transparenz, vom Bauern bis auf den Teller, schafft Karnerta mit Kärnt- ner Fleisch dank der Auslo- bung der Bäuerinnen und Bauern direkt auf dem Eti- kett der Produkte. Neben der regionalen Betreuung und Belieferung der zahlreichen Gastronomiekunden gibt es auch die Möglichkeit, in den regionalen Fachmärkten vor Ort einzukaufen. Vivatis: → Mehr als 100.000 Tonnen österreichische Rohstoffe werden pro Jahr verarbeitet → Karnerta Facts Umsatz: 78 Mio € Mitarbeiter: 250 Quelle: Karnerta Bei Karnerta führen viele Wege zur Regionalität TEXT: ROBERT FALKINGER Wertschöpfung in rot-weiß-rot © KARNERTA 88 | REGAL 05-2023REGIONALITÄT Weitere Informationen können angefordert werden bei: VOG AG, Bäckermühlweg 44, A-4030 Linz oder unter www.rapso.at DAS ORIGINAL • ernährungsphysiologisch besonders wertvoll • 100% reines Rapsöl- schonend gepresst • für Salate, zum Backen, Braten und Frittieren • Vertragsanbau aus Österreic h Frierss: Regionale Mortadella F rierss zeigt sich zufrieden mit seiner Performance. Die Segmente Koch- und Rohschinken haben sich gut entwickelt, vor allem beim Klassiker Kärntner Bauernschinken und Kärntnerland Schinken konnten Zuwächse erzielt werden. „Ebenso wie beim vielfach ausgezeichneten Zirbenrauchschinken, der 2021 als Ös- terreichs Top-Innovation mit REGAL-Hit ausgezeichnet wurde und österreichweit gelistet ist. Die Zuwächse ver- zeichnen wir sowohl in der Bedientheke als auch im SB- Segment“, erklärt Geschäftsführer Rudolf Frierss. Für die Kärntner ist das Jahr 2023 ein besonderes, zumal der Familienbetrieb sein 125-jähriges Bestehen feiert. „Unser Urgroßvater Rudolf I gründete den Betrieb 1898, als Villachs erster Wursterzeuger. Bekannt sind wir für unsere hochwertigen Kärntner Spezialitäten. Ebenso für unsere besonderen italienischen Spezialitä- ten, die wir zu 100 Prozent aus heimischem Fleisch handwerklich verarbeiten.“ Region. Dass die Konsumenten Wert auf heimisches Fleisch legen, zeigt sich auch bei den italienischen Spe- zialitäten von Frierss. Mortadella aus 100 Prozent hei- mischem Schweinefleisch fertigt das Villacher Traditi- onsunternehmen seit 80 Jahren. So steht heute noch Österreichs einzige Originale Mortadella-Bratanlage in Villach. Das Geheimnis? Laut Frierss, heimisches Schweinefleisch, erlesene Gewürze nach bewährtem Familienrezept und das besonders langsame Braten sorgen für den frischen, milden Geschmack. Verkaufsdirektor CHRISTOPH FRIERSS (li.) mit Bruder und Geschäftsführer KURT FRIERSS.Next >