< PreviousM ag. Rudolf Mühlberger, Geschäfts- führer und Miteigentümer vom Ke- li-Markeninhaber ZF Getränke, ist in Feierlaune. Denn das Kult-Kra- cherl, gegründet 1956 von Getränkehändler Walter Kesterzanek (KEsterzanek LInz), wird heuer 65 Jahre. Die Marke glänzt, strahlt und punktet auch heute noch und marschiert rechtzeitig zum Geburtstag mit einem dicken Jubiläumspaket zügig in Richtung Zukunft. Der überarbeitete Look samt frischem Etiket- tendesign verbindet gekonnt Tradition und In- novation. Zuckerfrei ist gefragt, also antwortet Keli mit zuckerfreien Varianten. „Mit den neu- en zuckerfreien Sorten Maracuja, Ananas und Cola folgen wir dem Zeitgeist,“ so Mühlberger im REGAL-Gespräch. Der Start erfolgt in der ökologischen 0,33 Liter Mehrweg-Glas!asche sowie in der speziell für den To-Go-Bereich wichtigen 0,5 Liter PET-Flasche. Mit der als „Li- mited Edition“ konzipierten Sorte Kriecherl zaubert Mühlberger eine hitverdächtige und völlig neue Limo-Sorte aus der Keli-Ideenküche. Keli Kriecherl schmeckt angenehm süß-säuer- lich und ist die perfekte Sommer-Erfrischung. Die klassisch österreichische Frucht gehört zur Familie der P!aumen und bringt einen neuen Geschmack ins Limonaden-Segment. „Das Kriecherl ist eine Hommage an Österreich“, so der Manager, der die Marke Keli seit 2007 er- folgreich managt und mit ökonomischer Weit- sicht nachhaltig auf Kurs hält. Social Media Kampagne. Social Media darf auch für eine 65 Jahre alte Marke kein Fremdwort sein, Werbeeuros müssen in Schach gehalten werden. Mühlberger schießt daher eine breit angelegte Social-Media Kam- pagne und eine Samplingaktion hinaus. Der Slogan ist dabei Programm: „Hör nie auf, frisch zu bleiben“. Partner Transgourmet unterstützt die Gastronomie mit aufmerksamkeitsstarken Incentives wie gebrandete Liegestühle, Gymbags, nachhaltige Strohhalme und Bade- tücher im Keli-Design. Der Relaunch der Etiketten sowie die Kampagne wurden von Zum 65. Geburtstag trumpft die Kultmarke mit einem frischen Design, zuckerfreien Sorten, einer „Limited Edition“ Kriecherl sowie einer breiten Social Media Kampagne auf. Mit neuen Listungen bei Penny, BP, OMV, Lagerhaus nimmt Keli ebenfalls Fahrt auf. Absatzziel 2021: Fünf Millionen Flaschen. Neue Limited Edition Keli Kriecherl. RUDOLF MÜHLBERGER, Keli Geschäftsführer Kult-Kracherl wird 65 Keli macht Tempo INDUSTRIE STORY 120REGAL06/07-2021vorauerfriends.com konzipiert und umgesetzt. Zweieinhalb Jahre feilte Mühlberger mit Li- zenzpartner Transgourmet am neuen Auftritt. Mühlberger: „Die Zusammenarbeit mit Trans- gourmet hilft uns sehr.“ Schließlich muss sich Keli am Limonadenmarkt gegen Marken- champions wie Coca-Cola oder Almdudler be- haupten. Keli ist ein durch und durch österrei- chisches Produkt, schmeckt nach Nostalgie und österreichische Lebensart. Wertschöpfung. Sowohl Transgourmet als auch Keli treiben die Wertschöpfung in rot- weiß-rot nachhaltig voran. Seit der Kooperati- on der beiden Unternehmen im Jahr 2016 hat sich Keli zu einem echten Flaggschi" inner- halb des hauseigenen Getränkefachgroßhan- dels Transgourmet Trinkwerk entwickelt. Regionale Produktion. Dort bei Trink- werk, im burgenländischen Wolfau werden auch drei Viertel der Gastronomie-Gebinde abgefüllt. Trinkwerk fungiert als Glasstandort. Abfüllpartner und neben Mühlberger 50 Pro- zenteigentümer Steinrieser produziert in der Steiermark die PET-Gebinde. Dritter Abfüll- partner ist Ferdl-Getränke Litzellachner aus Abetzdorf/OÖ. Rund 30 Prozent des Geschäfts macht Mühlberger mit der Gastronomie, der Löwenanteil entfällt auf den LEH. In Corona- Zeiten ein strategischer Vorteil. Listungscoup mit Penny. Mühlberger, der u.a. bei Billa Plus, AGM, Adeg, Lidl in den Re- galen ist, knüpft weiter emsig am Distributi- onsnetz, lotet jede Möglichkeit aus, denn Spar und Billa fehlen in der Distribution weiterhin. Bereits seit 2019 liefen die Verhandlungen mit Penny. Zisch, frisch, zack: Anfang 2020 war es dann soweit. Keli Ananas in der 0, 5 Liter PET- Flasche ist seither auch in den Regalen des Rewe-Diskonters verfügbar. Anfang 2021 folg- te bei Penny Keli Himbeer nach. Wieder hat der Kämpfer für Keli eine wichtige Listungslücke schließen können und mit über 300 Penny-Fi- lialen wichtiges Marktterrain gewonnen. Ren- ner im LEH sind die Sorten Ananas, Maracuja und Himbeer. Mit den Exotic-Sorten Ananas und Maracuja besitzt Keli ein klares Alleinstel- lungsmerkmal am Limonadenmarkt. Auch die Tankstellen konnte der langjährige Keli-Ge- schäftsführer ins Boot holen. „Wir sind jetzt neu bei der BP und der OMV drinnen“, so der Manager. Neu ist auch eine Listung bei Lager- haus hereingekommen. Insbesondere der Lis- tungscoup mit Penny und die In&Out-Aktio- nen bei Lidl halfen, die Corona-Stürme zu überstehen. Der Vending-Bereich sackte 2020 um 25 Prozent nach unten. „Wir sind im letz- ten Geschäftsjahr mit einem blauen Auge da- vongekommen.“ Für dieses Jahr plant Mühl- berger o"ensiv. „Wir peilen heuer einen Um- satz inklusive Lizenzgeschäft von drei Millionen Euro an.“ Als Absatzziel nimmt Mühlberger fünf Millionen Flaschen ins Visier, ein Fünftel davon entfällt auf Glasgebinde. Und die Zukunft marschiert in der ZF Ge- tränke-Zentrale in Bad Gastein munter weiter. Strategische Überlegungen für rePET liegen ebenso am Tisch wie Exportpläne. Trendige Social Media Kampagne für die 65 Jahre alte Kultmarke . Vorstoß mit zucker- freien Sorten. TEXT: ROBERT FALKINGER → Keli Facts: Umsatzplan 2021: rund 3 Mio. Euro inkl. Lizenzgeschäft 4 Mitarbeiter (Zentrale Bad Gastein) Produktion: Stein- rieser (Stm), Ferdl-Ge- tränke, Transgourmet TRINKWERK Getränke- produktion (Bgld) Vertrieb: Gastrono- mie: 30 %, Handel: 70 % Eigentümer: Je zur Hälfte Mag. Rudolf Mühlberger, Fa. Steinrieser QUELLE: ZF GETRÄNKE INDUSTRIE STORY 121REGAL06/07-2021INDUSTRIE SPEZIAL 122 | REGAL 06/07-2021 für den deutsch- sprachigen Raum ein besonderes Anliegen. Neben Lili Paul-Roncalli und zahlreichen Medienvertre- tern fanden sich an dem lauen Sommerabend auch einige prominente Eventgäste in der MQ Libelle ein: u.a. Unilever Aus- tria Geschäftsführer Niko Huber, Unilever Austria Category Director Foods & Refreshment Gunnar Wid- halm, Georgij Makazaria plus Beglei- tung (Russkaja/Willkommen Öster- reich Band), Fotograf Alex List, Soul- Sängerin Dorretta Carter plus Zur Einführung von Magnum Double Gold Caramel Billionaire inspiriert die Premium-Eismarke heuer dazu, Genuss in all seiner Vielschichtigkeit zu leben. Dafür kooperiert Magnum mit der mehrfach mit Platin ausge- zeichneten Künstlerin Miley Cyrus und den Genussbotschaftern Lili Paul-Roncalli, Riccardo Simonetti und Jannik Schümann. Im Rahmen dieser Kampagne lud Magnum Medi- envertreter und einige ausgewählte Gäste in die MQ Libelle im Wiener Museumsquartier ein, zur Weltpre- miere eines exklusiv für Magnum ge- gebenen virtuellen Auftritts in 8D- Sound. Alle Facetten ihrer Persön- lichkeit zu zeigen, das ist auch den drei Magnum Genussbotschaftern Magnum: „Genuss“- Kampagne Wasser ist nicht gleich Mineralwas- ser. Das zeigt Waldquelle Mineral- wasser im neuen TV-Spot, der mit Juni on air ist. Das mittelburgenlän- dische Mineralwasser thematisiert gemeinsam mit der Waldquelle Fami- lie den Wert von Mineralwasser. Und warum nur Mineralwas- ser echte Mi- neralsto!e enthält. Ge- dreht wurde mit Blick auf den Pauli- berg, dem jüngsten er- loschenen Vulkan Ös- terreichs, der für die Mineralisierung des Familienwasser verantwortlich ist. Monika Fiala, Geschäftsführerin von Waldquelle Mineralwasser, zeigt sich begeistert: „Mit unserem neuen TV-Spot wollen wir die ganze Familie von Waldquelle begeistern“, so Ge- schäftsführerin Monika Fiala. Waldquelle: Werbepower Unilever Austria Geschäftsführer Niko Huber und Magnum Genussbotschafterin Lili Paul-Roncalli Begleitung, TV-Moderatorin Jenny Posch, Designerin Niki Osl plus Be- gleitung, Fotograf und U4-Legende Conny de Beauclair. Werner & Mertz: Neuer TV-Spot mit „Bottletalk“ zer Unternehmen, welches in Hallein/ Salzburg mit einem zweiten EMAS- zerti"zierten Produktionsstandort vertreten ist, jetzt seinen ersten Ani- mations"lm, der die Unterschiede zwischen mechanischem Recycling und chemischer Aufbereitung in nie dagewesener Klarheit auf den Punkt bringt. Im „Bottletalk“ tauschen zwei Duschgel#aschen ihre persönlichen Erfahrungen aus. Chemy berichtet von den Qualen, die er beim soge- nannten „chemischen Recycling“ er- leiden musste. Seine Gesprächspart- nerin Recy hingegen wurde schon oft mechanisch recycelt und freut sich bereits aufs nächste Mal. Statt mit er- hobenem Zeige"nger erläutert das Unternehmen echtes Recycling hier mit großen Kulleraugen und wahrer Sanftmut, aber mit einer knallharten Botschaft. Werner & Mertz, das Unternehmen, das wie kein anderes für die erfolgrei- che Umsetzung von mechanischem Recycling steht und einen Weltrekord im Einsatz von hochwertig aufberei- tetem Plastik aus dem Gelben Sack verzeichnet, hält mit allen Mitteln gegen diese Versprechungen: Als neusten Clou verö!entlicht das Main- SPRECHENDE DUSCHGELFLASCHEN im neuen Spot SPOT THEMATISIERT Wert von Wasser © ! WERNER &MERTZ © ! CONNY DE BEAUCLAIRM ega-Umsatzpush bei der LGV Sonnengemüse. Die Neo-Or- ganisation, die aus den Mar- ken „LGV Gärtnergemüse“ und „See- winkler Sonnengemüse“ entsprang, spulte 2020 neue Rekord-Werte ab. „Der Umsatz konnte um 17 Prozent auf knapp 100 Millionen Euro gestei- gert werden und ist somit der höchste jemals erzielte“, erklärt Geschäftsfüh- rer Josef Peck gegenüber REGAL. Auch die Erntemengen zeigen steil hinauf. „Wir konnten diesen Wert um sechs Prozent auf 45.000 Tonnen stei- gern“, so Peck weiter. Insgesamt gehö- ren mittlerweile 164 Fami- lienbetriebe der Organisa- tion an. „Seit dieser Saison sind auch 18 Gemüsebau- ern aus der Steiermark an- geschlossen.“ Das Produk- tionsrisiko werde damit immer breiter gestreut. Auszahlungspreise steigen. Die Nachfrage zu Corona-Zeiten war massiv. „Wir konnten den Verderb reduzieren und die Auszahlungsprei- se für die Gärtner und Gemüsebauern geringfügig steigern.“ Ein wichtiges Tool, denn: „Es gab in den Betrieben durch die Pandemie verursachte Mehrausgaben.“ Gemüsearten im Vergleich. Die drei wichtigsten Gemüsearten der LGV Sonnengemüse sind Gurken mit 16.200 Tonnen, Paradeiser mit 14.800 Tonnen und Paprika mit einer Menge von 6.800 Tonnen. „Diese Kulturen liefern fast 80 Prozent des Gesamtum- satzes“, so Peck. Gurke, Paradeiser und Paprika werden in einer sehr breiten Sorten-, Größen- und Farbenvielfalt kul- tiviert. Insgesamt zählt das Portfolio 60 Sorten Frischgemüse und Gar- tenkräuter. 2020 stachen dabei mengenmäßig Me- lanzani mit einem Ernte- Plus von 37 Prozent, Pfef- feroni mit einer Steige- rung von 58 Prozent, Zucchini Plus 34 Prozent und Spinat mit einem Plus von 166 Prozent hervor. Export. Eine untergeordnete Rolle spielt weiter der Export, der weiter als Ventil für in Österreich nicht absetz- bare Artikel wirkt. „Der Auslandsge- schäftsanteil liegt aktuell bei 1,8 Pro- zent.“ Bio. Der Bio-Bereich wird dagegen immer wichtiger. Die Anzahl der Bio- zerti!zierten Familienbetriebe ist mittlerweile auf 21 angestiegen. Die Bio-Flächen wurden um 15 Prozent erweitert und die Bio-Erntemenge um elf Prozent auf insgesamt 1,6 Tonnen gesteigert. Investition. Investitionsseitig will die LGV Sonnengemüse 2021 rund vier Millionen Euro bereitstellen. „Der Löwenanteil entfällt auf eine neue Gurkensortier-Linie.“ Im Coro- na-Jahr machte das Unternehmen drei Millionen Euro locker. Die Eck- punkte: Die Folierlinien wurden durch Banderolieranlagen ersetzt so- wie neue Abfülllinien mit Kombinati- onswaagen angekauft. TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS → Umsatz klettert auf knapp 100 Millionen Euro → 164 Familienbetriebe produzieren 45.000 Tonnen Frischgemüse Satter Umsatzsprung nach Fusion LGV Sonnengemüse → LGV Sonnen- gemüse Umsatz 2020: rund 100 Millionen € Tonnen 1,6 Bio-Gemüse Prozent 1,8 Exportanteil Quelle: LGV Sonnengemüse Geschäftsführer Josef Peck 06/07-2021 REGAL | 123 INDUSTRIE SPEZIAL„Die Familien-Unter- nehmen sind ein wich- tiger Eckpfeiler in der österreichischen Wirt- schaft. Mehr als 400 Milliarden Euro Um- satz gehen in Öster- reich auf Familien-Un- ternehmen zurück.“ Familien- unternehmen REGAL SCHWERPUNKT MAG. HERBERT SCHNEEWEISS Redaktion REGAL 020406080100 020406080100 Gute Arbeitsatmosphäre/Teamgeist 82% Eigenverantwortliches Arbeiten 80% Flache Hierarchien 75% Kooperativer Führungsstil 72% Zukunftsfähigkeit/Innovationen 64% Sicherer Arbeitsplatz 58% Weiterbildung 44% Quelle: Stiftung Familienunternehmen. Antworten “Besser“ als andere Unternehmen. Ein Familien-Unternehmen wie im Lehrbuch: Die Schinkenmacher Berger können auf eine Tradition von mehr als 125 Jahren zurückblicken. 124 | REGAL 06/07-2021Was zeichnet Familien- unternehmen aus? FAMILIENUNTERNEHMEN Claudia Berger, Mag. Rudolf Berger, Mag. Gaby Kritsch (v.l.n.r.) 06/07-2021 REGAL | 125FAMILIENUNTERNEHMEN D ie Wirtschaftsleistung der rot-weiß-ro- ten Familien-Unternehmen ist gewal- tig. Alleine 2019 wickelten sie satte 414 Milliarden Euro Umsatz ab. Insgesamt sind 1,8 Millionen Beschäf- tigte in den 157.000 Fa- milien-Unternehmen tätig. Sie stellen fast zwei Drittel (63 Prozent) der Beschäftigten und 55 Prozent des Umsat- zes aller Austro-Firmen. Dabei sind Ein-Perso- nen-Betriebe gar nicht einkalkuliert. „Fami- lien-Unternehmen sind für unsere Wirtschaft sehr wichtig. Sie sind ty- pischerweise auf langfristige Ziele ausgerich- tet und achten damit darauf, dass sich der Betrieb langfristig gut entwickelt, damit sind sie eine stabilisierende Säule und überstehen Krisen tendenziell besser. Außerdem bieten sie Jobs und erhöhen die Wertschöpfung in der Region“, hält Dr. Julia Borrmann, Abtei- lung für Wirtschafts- und Handelspolitik, Wirtschaftskammer Österreich, fest. Die letzte KMU-Forschung 2019 zeigt dabei ein deutliches Bild. Fast die Hälfte (46 Pro- zent) der Familienunternehmen be!nden sich im ländlichen Raum, 30 Prozent in Regio- nen mit mittlerer Bevölkerungsdichte, 24 Pro- zent sind in Städten zu !nden. Der wichtigste Sektor ist nach den KMU-Erkenntnissen der Tourismus, gefolgt von der Produktion und dem Handel. Interessant: Jedes zehnte Unternehmen stand vor der Übergabe. Bei Familien-Unterneh- men, die älter als 30 Jahre alt sind, war es je- des Vierte. Die Wirtschafts-Macht der Familien-Unternehmen → Pro Jahr werden 414 Milliarden Euro bewegt → 157.000 Familien-Unternehmen sind österreichweit tätig Was sind Familien-Unter- nehmen? Laut EU-Definition gilt ein Unternehmen als Familien- Unternehmen wenn: sich die Mehrheit der Entschei- dungsrechte im Besitz der Eigentümerfamilie befindet mindestens ein Vertreter der Familie an der Leitung beziehungsweise Kontrolle des Unternehmens beteiligt ist. Dr. Julia Borrmann 126 | REGAL 06/07-2021FAMILIENUNTERNEHMEN Haubis: In der Familie seit 1902 Geschäftsführer Ing. Anton HAUBENBERGER S eit der Gründung im Jahr 1902 ist Haubis ein österreichisches, ei- gentümergeführtes Familienunter- nehmen. Daran hat sich bis heute nichts geändert und darauf sind die Petzenkirchner stolz. Haubis ist ein wichtiger regionaler Arbeitgeber und hat sich der Tradition verp"ichtet, die österreichische Backkultur zu be- wahren und weiterzugeben. Dies ge- lingt mit bewährten Rezepturen, ei- nem größtmöglichen Anteil an Hand- arbeit und mit ausgesuchten Zutaten: vor allem mit 100 Prozent Getreide und Mehl aus Österreich! Erfolg. Auf dem Erfolg ruhen sich die Petzenkirchner aber nicht aus. In der Haubis Familie hat es Tradition, die Augen und Ohren jederzeit o#en zu halten. Der Gedanke, dass eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung unerkannt bleiben könnte, war schon für Ing. Anton Haubenbergers Groß- vater und seinen Vater unerträglich. Die Förderung und Wertschätzung der mehr als 900 Mitarbeiter hat oberste Priorität. Haubis soll für alle ein Genuss sein: Ursprünglich, Fami- liär, Kompetent und Achtsam. Rohstoffe. Durch den gezielten Rohsto#einkauf in direkter Umge- bung werden Landwirte aus der Regi- on unterstützt. Außerdem achtet der Familienbetrieb auf einen fairen Preis für Rohsto$ieferanten, sowie auf Transparenz. Denn laut Geschäfts- führer Ing. Anton Haubenberger wird die Rückverfolgbarkeit immer wichti- ger. Besonders in den letzten Monaten ist das Bedürfnis nach Sicherheit all- gemein gewachsen. Darum wird man bei Haubis auch nicht müde zu erzäh- len, was in den Produkten steckt: Das Haubis Reinheitsgebot legt den An- spruch an 100 % Getreide & Mehl aus Österreich. I!". A!#$! H%&'(!'()"() »Seit Generationen geben wir das Wissen um die österreichische Backtradition weiter. Dieses Wissen fängt bei den besten Zutaten an und zeigt, wie sorgsam man mit ihnen umgehen muss, um das beste Brot zu backen.« G u t e s a u s Ö s t e r r e i c h Bei uns liegt Backtradition in der Familie. Seit 1902.FAMILIENUNTERNEHMEN „E in Geschäftsführer von Wiesbauer muss einfach wissen, was eine Selchsteckenwasch-Anlage ist. Er muss auch wissen, unter welchen Bedingun- gen sein Mülltrenn-Team arbeitet. Und: Er muss auch sehen, ob eine Boden"iese in der Produktion locker ist oder nicht“, erklärt Fir- men-Chef %omas Schmiebauer. Ein fundier- tes Wissen über Abläufe und Maschinen im Betrieb sind ebenfalls Teil des Führungs- DNAs. „Letztendlich geht es darum, dass jede Investition, die zu tätigen ist, auch in der Vor- stands-Ebene profund und praktisch bewert- bar ist“, so der Geschäftsführer weiter. Es führt nur ein steiniger, harter Weg auf die Kommandobrücke eines Familien-Unter- nehmens. Ein Weg voller Entbehrungen und Einsatzes. %omas Schmiedbauer übernahm das Zepter von Aufbauer und Visionär Karl Schmiedbauer als er die Wiesbauer-DNA all- umfänglich verstanden und inhaliert hatte. %omas Schmiedbauer machte eine Fleischer- lehre und arbeitete sich im Inzersdorfer Wurstwerk von Station zu Station. Auch in der Hungaro-Tochter Wiesbauer Dunahús war er für über drei Jahre tätig. „Es war eine gute Schule, um alle Rädchen und Zusammenhän- ge in der Gruppe zu verstehen.“ Eine Schule, in die mittlerweile ein weiteres Familien-Mit- glied, Benjamin Uher, eintrat. „Auch er hat nach seiner betriebswirtschaftlichen Ausbil- dung die Fleischerlehre absolviert und soll die Betriebe von der Pike auf kennen lernen.“ Und auch die Grundidee weitertragen: „Wir sind nicht auf schnellen Pro!t aus. Uns geht es viel- mehr darum, Produkte mit hoher Qualität, Kontinuität und vor allem bestem Geschmack zu fertigen. Das ist unsere oberste Priorität.“ Ein Vermächtnis, das bereits auf Firmen- gründer Franz Wiesbauer 1931 zurückgeht und vor allem von Schmiedbauer konkretisiert und umgesetzt wurde. Schmiedbauer war es auch, der Wiesbauer mit seiner Produkt-Speerspitze Bergsteiger zu einem schlagkräftigen und hochmodernen Unternehmen formte. 1988 wurde er zum Geschäftsführer der damaligen Inhaberin Maria Wiesbauer befördert und führte fortan den Parade-Betrieb mit Herz und Hirn zu einem der führenden rot-weiß-roten Betrieben. Werten wie Qualität und Ge- schmack wurde alles untergeordnet genauso wie die Weiterentwicklung des Unternehmens. Familien-Power bei Wiesbauer → Thomas Schmiedbauer trägt Qualitäts-Erbe in die nächste Generation → Umsatz stieg zuletzt auf 185 Millionen Euro TEXT: HERBERT SCHNEEWEI! Vorsitzender des Aufsichtsrats KR Karl Schmiedbauer und Vorstand GF Thomas Schmiedbauer 128 | REGAL 06/07-2021FAMILIENUNTERNEHMEN Investitionen. Satte 80 Millionen Euro wurden in den letzten zehn bis 15 Jahren für die Standorte bereitgestellt. „Wir denken Generationenübergreifend und wollen die Gruppe dementsprechend weiterentwickeln.“ Neuigkeiten gibt es auch hinsichtlich weiterer Ausbau-Vorhaben. Die Pläne wurden aus der Schublade geholt und entstaubt. „Wir wer- den heuer noch einreichen“, so der Geschäfts- führer. 2022 soll dann mehr als 15 Millionen Euro verbaut, ein Projekt mit 10.000 m 2 aus dem Boden gestampft werden. „Wir brauchen Platzkapazitäten für Lager und Auslagerung. Gerade für internationale Aktionen müssen wir unsere Paletten-Plätze aufstocken.“ Be- reits für 2021 wurde ein großes Investitions- paket geschnürt. „Wir werden insgesamt über zehn Millionen bereitstellen.“ Dabei geht es insgesamt um acht neue Verpackungsanla- gen, Ersatzinvestitionen und Kapazitätser- weiterungen. „Wir haben die Investitionsprä- mie der Regierung genutzt und einige Vorha- ben vorgezogen.“ Aber auch das zeichnet Wiesbauer als Familien-Unternehmen aus. „Die Entschei- dungshierarchien sind "ach. Wir haben ge- nauso klare Invest-Pläne, aber wir gehen vielleicht da und dort ein größeres Risiko ein, weil wir langfristig denken.“ Bestes Bei- spiel Sous-Vide. Sieben Millionen Euro spielt mittlerweile die spezielle Gar- technick, die Wiesbauer 2016 salonfä- hig machte, ein. Potenzial? „Noch lan- ge nicht ausgeschöpft.“ Dabei war für den Einstieg vor fünf Jahren auch ein großer Invest notwendig, den ein nicht Familien-geführte Betrieb vielleicht nicht getätigt hätte. Ein anderes Bei- spiel ist der Online-Shop. „Hier hat sich der Aufsichtsrat von einem Vorstands- kollegen überzeugen lassen. Der Erfolg gibt uns wiederum Recht. Im letzten Jahr machten wir einen Umsatz von 1,5 Millionen in diesem Bereich.“ Auch in die Innovationsmaschinerie ist der ganze Betrieb eingebunden. „Wir können rasch und unkompliziert neue Produkte entwickeln und testen. Das zeichnet ebenfalls ein Familien-Unter- nehmen mit "achen Hierarchien aus.“ In einem Familien-Unternehmen pro!- tiert die gesamte Führung auch von den Inputs des Aufsichtsrats. „Wir sind zum Bei- spiel jetzt auch zur Erkenntnis gekommen, dass wir uns auch den "eischalternativen Be- reich näher ansehen werden. Der Ausgang der Überlegungen ist aber noch o#en.“ 185 Millionen Euro erwirtschaftete Wies- bauer im Corona-Jahr 2020. Das traditionelle Wurst-Werk der Gruppe – das Stammwerk in Wien Inzersdorf – wuchs um satte zehn auf 110 Millionen Euro Umsatz. Die Hungaro-Tochter konnte ein wei- teres Erfolgskapitel mit 16 Millio- nen Euro ö#nen. Bei Senninger glückte trotz Pandemie und da- mit verbunden einer geringeren Würstel-Lust mit neun Millionen Euro eine Punktlandung. Einzi- ges echtes Sorgenkind war die auf Gastro-getrimmte Tochter Wiesbauer Gourmet. Hier stürzte der Umsatz auf 40 Millionen Euro ab. „Auch in den ersten fünf Mo- naten dieses Jahres stand dort, wo sonst vielleicht schon 30 Mil- lionen auf dem Konto waren, eine Null. Und dennoch vertrauen wir auf die Tochter-Unternehmung und geben uns auch Zeit wieder auf das Niveau von 2019 zu kom- men. Das wird mit Sicherheit noch ein bis zwei Jahren dauern bis der Städtetourismus wieder zurückkehrt.“ bei Wiesbauer Standort in Wien Inzersdorf Wiesbauer-Vorstand und GF Thomas Schmiedbauer 06/07-2021 REGAL | 129Next >