< PreviousRewe: Jährlich 216.000 Bewerbungen Er hat den Handel von der Pieke auf gelernt. Der heutige Rewe- Vorstand Christoph Matschke startete seine Rewe-Laufbahn im Jahr 2000. Im REGAL-Interview berichtet der HR-Zuständige über No-Gos beim Bewerbungsgespräch, Zukunftsjobs und Mitarbeiter-Fluktuation. REGAL: Sie begannen 2000 bei der Rewe Group als Projektmanager. Was war da- mals Ihre Motivation für eine Bewerbung? CHRISTOPH MATSCHKE: Seit meiner Ju- gendzeit und danach studienbegleitend habe ich immer bei Rewe gejobbt. Da ich den Ver- trieb also gut kannte, habe ich mich um die Stelle als Projektmanager beworben, wo das Aufgabengebiet noch umfassender gestaltet ist. Ich habe den Handel sozusagen von der Pieke auf gelernt und die Zeit in der Filiale ist bis heut sehr hilfreich für meine jetzige Tä- tigkeit. Wie ist die derzeitige Fluktuationsrate? Die Fluktuationsquote lag bei uns im Jahr 2020 in Österreich bei etwas über als 20 Pro- zent – es ist dabei erfreulich, dass die Fluktu- ation im Vergleich zum Jahr 2019 noch um zwei Prozent gesunken ist, angesichts der Interview mit Rewe-Vorstand Christoph Matschke – Verantwortungsbereich International Business Solutions – Finanzen, HR, IT, Logistik & Radio Max INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEI! REGAL JOBS | MITARBEITER→ REGAL.AT/JOBS • POWERED BY STEPSTONE ersten Monate der Pan- demie, in denen viele Mitarbeiter ausgehol- fen haben, aber danach wieder in ihre ange- stammten Berufe zu- rückgekehrt sind. Wie viele Stellen hat die Rewe durch- schnittlich pro Jahr ausgeschrieben? Und wie viele Bewerbungen tre!en jährlich ein? Im Corona-Jahr 2020 hatten wir rund 19.000 Stellen ausgeschrieben und rund 216.000 Bewerbungen erhalten. Sowohl die Anzahl an © REWE GROUP / STEFAN GERGELY © REWE GROUP / STEFAN GERGELY 30 | REGAL 06/07-2021REWE!VORSTAND CHRISTOPH MATSCHKE o!enen Stellen als auch das Interesse der Be- werber sind im Vergleich zu 2019 stark gestiegen. In welchen Bereichen ist die Personalsuche am schwierigsten? Laut Wirtschaftskammer leiden mehr als die Hälfte aller österreichischen Unternehmen an Fachkräftemangel – als einer der größten Arbeitgeber des Landes sind natürlich auch wir in bestimmten Bereichen davon betrof- fen. Interne Aus- und Weiterbildung stellt für uns mehr denn je eine Möglichkeit dar, um als Arbeitgeber auch langfristig attraktiv zu sein. Dass wir hier bereits erfolgreich sind, zeigt die steigende Anzahl an Bewerbungen, o!enen Stellen und sich laufend erö!nenden, interessanten Karrierewegen. Was ist für Sie ein No-Go in einem Bewer- bungsgespräch per Video und persönlich? Niemand erwartet, dass Bewerber von Be- ginn an alles über die Branche, das Unter- nehmen und die ausgeschriebene Position wissen. Doch eine gute Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch, Fragen zum zukünfti- gen Tätigkeitsbereich und eine klare Vorstel- lung von eigenen Wünschen und Zielen hel- fen dabei, sowohl für unsere Recruiter als auch Bewerber rasch Klarheit zu bekommen, ob bei einer zukünftigen Zusammenarbeit die Aussichten auf Erfolg und Zufriedenheit REGAL JOBS | MITARBEITER „Die Fluktuation ist im Vergleich zu 2019 um zwei Prozent gesunken.“ 06/07-2021 REGAL | 31REGAL JOBS | MITARBEITER auf beiden Seiten gegeben sind. Pünktlich- keit bei allen Terminen sollte eigentlich nicht erwähnenswert sein – das ist für mich ein Grundprinzip der Professionalität. Inwiefern sind Sie als Personal-Vorstand der Rewe in Personal-Entscheidungen direkt eingebunden? Was mein Ressort betri!t, bin ich in alle Per- sonalentscheidungen bis zu zwei Ebenen un- ter der Vorstandsebene involviert, überge- ordnete Top-Positionen werden im Vorstand diskutiert und gemeinsam entschieden. Welche neuen Job-Pro"le kommen künftig auf uns zu? Die Rewe Group Österreich hat sich, im Ge- gensatz zu Mitbewerbern, schon frühzeitig mit den technologischen Möglichkeiten der Digitalisierung beschäftigt. Wir bieten heute schon einen standortbezogen optimierten Mix aus On- und O"ine-Einkaufsmöglich- keiten und entwickeln unser Angebot konse- quent entlang der Wünsche, Alltags-Bedürf- nisse und dem individuellen Lifestyle unse- rer Kunden laufend weiter. IT-Spezialisten sind daher natürlich verstärkt gesucht. Damit die Herausforderungen der Zukunft bewäl- tigt werden können, bedarf es hervorragen- der Mitarbeiter in allen rund 400 Berufsbil- dern – von der IT, der Logistik, der Verwal- tung bis in die Märkte. Wir sind ein großes Team, das nur gemeinsam erfolgreich sein kann. (Wann) Haben Initiativ-Bewerbungen eine Chance bei der Rewe? Jede Bewerbung wird individuell bearbeitet und beantwortet – dies gilt für ausgeschrie- bene Stellen genauso wie für Initiativbewer- bungen. Wir freuen uns immer über Bewer- bungen von Menschen, die Eigeninitiative beweisen. Wir empfehlen, sich über jene Be- reiche in unserem Unternehmen zu infor- mieren, welche mit den eigenen Quali#katio- nen übereinstimmen, und sich aktiv mit ei- nem ansprechenden Motivationsschreiben zu bewerben. Was zeichnet einen „guten“ Mitarbeiter aus? Als großes Unternehmen verfügen unsere Mitarbeiter über beste Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten – vom Lehrling bis zur Führungskraft. Es freut uns, wenn wir sehen, wie sich innerhalb weniger Jahre mo- tivierte Kollegen weiterentwickeln, Verant- wortung übernehmen und innerhalb unseres Unternehmens spannende Karrierewege ein- schlagen. Der persönliche Einsatz und das Können sind ausschlaggebend. Vielen Dank für das Interview. Die Kombination aus Online- und Präsenzveranstaltungen ist ge- fragt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Marketing (OGM), im Auftrag des WIFI Wien. Reine Online-Kurse sind, selbst bei Unter-30-Jährigen, nicht sehr gefragt. Gründe dafür sind fehlende bzw. mangelhafte soziale Interaktion. Jeder Zehnte kann sich online nicht ausrei- chend motivieren bzw. konzent- rieren oder arbeitet ineffizient, besonders Personen mit Home- Office-Erfahrung. Home-Office ist zwar dauerhaft gewünscht, allerdings nur ein bis zwei Tage pro Woche. Diesen veränderten Kundenwünschen passt sich auch das WIFI an und geht mit über 3.150 Kursangeboten an den Start. Eine gute Mischung aus Online-Unterricht und Prä- senzeinheiten sind geplant. Rund 30 Prozent der Kurse wer- den in unterschiedlichen Online- Formaten angeboten. „Wir leben in einer hochdynamischen Wis- sens- und Informationsgesell- schaft. Lernen passiert immer und überall, unabhängig von Zeit und Ort. Umso wichtiger ist es als Bildungsinstitut, individuelle und flexible Lernmöglichkeiten anzubieten, die zur persönlichen und beruflichen Weiterbildung motivieren und der Lebensreali- tät der Kunden entsprechen“, betont Mag. Barbara Kluger- Schieder, Institutsleiterin am WIFI Wien. Mitte Juni wurde das neue Kursprogramm 2021/2022 online präsentiert. WIFI mit neuem Kursprogramm Institutsleiterin Mag. Barbara Kluger-Schieder → REGAL.AT/JOBS • POWERED BY STEPSTONE © REWE GROUP / STEFAN GERGELY 32 | REGAL 06/07-2021life is A BEACHA BEACH A BEACH # LIFE IS TASTEAGF MAG. JÜRGEN SUTTERLÜTY → Sutterlüty- Facts Das 1952 gegründete Unternehmen betreibt 25 Märkte und beschäf- tigt 650 Mitarbeiter. Der Umsatz wird von Regio- data auf 120 Millionen Euro geschätzt. Auf 18.500 Quadratmetern erreicht man rund 6.500 Euro Flächen-Produkti- vität. V orstoß des Vorarlberger Lebens- mittelhändler Sutterlüty. Der Regio- nal-Filialist investiert acht Millio- nen Euro in den Neubau des Mark- tes in Frastanz. In nachhaltiger Bauweise entstehen nach Plänen des Architekturbüros Kaufmann bis Frühjahr 2022 ein rundum er- neuerter Ländlemarkt für die KundInnen, aber auch zehn Wohnungen für Mitarbeiter- Innen. Im Jahr 2007 übernahm Sutterlüty, an dem Rewe zu 24,9 Prozent beteiligt ist, die ers- te Billa Filiale in Frastanz und baute sie zu ei- nem Sutterlüty Markt um. 14 Jahre später er- folgte nun der Startschuss für den Neubau des Ländle-Marktes in Frastanz nach Plänen des Vorarlberger Architekturbüros Kaufmann. VON GREGOR SCHUHMAYER Ländlemarkt-Neubau in Frastanz in Vorarlberg Rund acht Millionen Euro investiert Sut- terlüty in den Bau, der bis zum Frühjahr 2022 fertiggestellt werden soll und neben dem be- währten Ländlemarkt auch Platz für zehn Mitarbeiterwohnungen bietet. „Mit dem In- vestment in Frastanz setzen wir einen weite- ren Schritt auf unserem Weg, die bestehen- den Standorte nachhaltig zu verbessern und mit heimischen Architekten neue Akzente zu setzen“, informiert Inhaber Jürgen Sutter- lüty und führt weiter an: „Es entsteht in nachhaltiger Bauweise mit Vorarlberger Bau!rmen und Handwerkern ein moderner, urbaner aber zugleich regionaler Bau mit Photovoltaik-Anlage, der alle Stücke spielt. Mit einer digitalen Preisauszeichnung sowie optimierten Kühlmöbeln und LED-Beleuch- tung verfolgen wir natürlich weiterhin unse- re Nachhaltigkeits-Strategie – bereits seit 2016 wirtschaften wir zu 100 Prozent klima- neutral“. Einkaufserlebnis durch neues Laden- baukonzept. Das Ladenbaukonzept des De- sign-Büros Redsquare sieht die Verwendung von natürlichen Materia- lien und eine angenehme Farbgebung vor. In dem neuen und größeren Ländlemarkt wird das Angebot generell aber auch im Speziellen um ein gemütliches Gusto-Res- taurant und eine Frisch- !sch-Abteilung ergänzt. „Unsere KundInnen dür- fen sich auf ein rundum neues Einkaufserlebnis und ein noch umfangrei- cheres Sortiment an regi- onalen Lebensmitteln freuen“, so Sutterlüty. HANDEL AKTUELL Sutterlüty: Millionen- Neubau → Acht Mille Invest → Eröffnung Frühjahr 2022 IN NACHHALTIGER BAUWEISE entsteht ein auffälliger Sutterlüty Markt, jedoch auch mit Photovoltaik Anlage. Alle Sutterlüty Märkte haben zudem seit neuestem elektronische Preisauszeichnung. FOTO: ARCHITEKTUR BÜRO HERMANN KAUFMANN 34 | REGAL 06/07-2021W!W."U#I#CE$R%A&.'T C(O)SE *O+R "EX, AD-%N,UR% N!"#® $%&. '()d*+)r,-.f/01o2%1i/-3n4%1n56#o278 96: IHR PARTNER FÜR SPEISEEIS & TIEFKÜHLBACKWAREN www.froneri-shop.at | Bestellhotline 0800 080 000 Kostenlos aus ganz Österreich Milka is a trademark of the Mondelez International group used under license. A zarte G´schicht!HANDEL AKTUELL Adeg-Kaufmann Gerhard Pleschberger baut erneut aus Adeg-König des Südens 36 | REGAL 06/07-2021GERHARD PLESCH! BERGER führt vier Märkte in Kärnten IN DER GMÜNDER FILIALE steht der Einwohner im Fokus MAUTERNDORF zählt als stärkster Standort PLESCHBERGER führt eine breite Range an Naturkosmetik VON LISA WEBER HANDEL AKTUELL des Südens → Vielseitiger Kaufmann: Gerhard Plesch- berger führt vier Adeg-Märkte: in Mau- terndorf und Maria pfarr im Lungau, im kärntnerischen Gmünd und Rennweg. S eine Marke heißt Adeg. Seine Standorte sind stark und zahlreich. Gerhard Pleschberger ist einer der stärksten Kleeblättler des Landes. „Unser wichtigster Markt, und auch der mit dem besten Umsatz, ist der in Mauterndorf“, sagt er REGAL. Genau deshalb be!ndet sich dieser mo- mentan auch erneut im Umbau. Erneut des- wegen, weil eigentlich vor sechs Jahren be- reits von 500 m" auf 670 m" erweitert wurde. Nun kommen nochmal 120 m" dazu. „Uns ist schon wieder der Platz zu wenig geworden. Und da wir die Möglichkeiten haben, gibt es noch eine Erweiterung.“ Weil hier vor allem der Tourismus umsatztreibend ist, wird im neuen Markt ein 18 m" großer Kühlraum für Getränke eingeplant. „Unser Getränkesorti- ment ist sehr stark. Von regionalen Spezial- getränken, wie das Enziangetränk ,Enzo‘, über Bier aus Mauterndorf, Craftbiere aus aller Welt und regionale Säfte haben wir eine sehr breite Range zu bieten. Für den zusätz- 06/07-2021 REGAL | 37HANDEL AKTUELL lichen Einkaufsanreiz soll der neu entste- hende Kühlraum sorgen.“ Hinzu kommen außerdem fünf Laufmeter Mopro-Wandre- gale. Der Kaufmann hält die Füße ungern still: Vor Mauterndorf wurde die Filiale Gmünd einem Refurbishment unterzogen. Schwerpunkt liegt in Mauterndorf aber vor allem auf den Touristen. „Wir haben viele spezielle Produkte im Sortiment. Ein sehr großes Frühstückssortiment und alle mögli- chen Mitbringsel“, erklärt der Kaufmann. Darunter: Ein Zirben-Schwerpunkt mit Ölen, Seifen, Duschgels, Raumsprays und weiteren Produkten des Alpen-Kieferbau- mes. „Außerdem haben wir eine Auswahl von 300 verschiedenen Teesorten, 90 Mar- meladen und 17 Honigsorten. Das sind Pro- dukte, die sehr gerne von den Touristen ge- kauft werden. Dazu kommen 200 Cremes, unter anderem Murmeltiersalbe, und 100 verschiedene Seifen. Mir ist dabei sehr wich- tig, dass die Produkte auch regionale Spezia- litäten sind.“ Der Umbau im Markt soll bis Herbst fertiggestellt sein, währenddessen werden nur einzelne Bereiche gesperrt. „Lei- der kann ich nicht sagen, ob es Verzögerun- gen gibt. Die zeitliche Planung mit den Bau- !rmen stellt sich als sehr schwierig heraus.“ Pleschberger jongliert mit seinem Sorti- ment – unterschiedliche Standorte haben unterschiedliche Kunden. Und das merkt er ganz besonders: In Märkten wie Rennweg am Katschberg oder in Gmünd steht der Ein- wohner mehr im Fokus. „Hier habe ich ein sehr großes Mehl- und Backsortiment. Zig unterschiedliche Mehle und Getreide, wenn eine Spezialsorte gesucht wird, wird der Kunde bei mir auch fündig.“ Der Haushalt steht also im Mittelpunkt. „Auch hier ist mir wichtig, dass meine Kunden mit regionalen Produkten versorgt werden. Spezialartikel wie Kosmetika gehen hier aber nicht so gut.“ Dafür zählt Pleschberger eine ganze Reihe an unterschiedlichen Socken auf: „Laufso- cken, Wandersocken, Schisocken, Tennisso- cken… die Einheimischen sind praktischer veranlagt. Ich brauche das zusätzliche Sorti- ment, anders kann ich die Kunden nicht von den großen Supermärkten zu mir holen. Mein Adeg hat ein besonderes Angebot, das zieht die Kundschaft zu mir.“ Projekt. Derzeit arbeiten 37 Mitarbeiter an den vier Standorten. Bald will der Unter- nehmer 40.000 zusätzliche #eißige Arbeite- rinnen aufnehmen. Wie diese Rechnung aufgeht? „Künftig wird ein Bienenstock bei einem meiner Märkte stehen“, erzählt der Kaufmann stolz. Pleschberger-Honig ist also ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das der Kaufmann künftig präsentieren kann. GMÜND UND RENN! WEG glänzen mit ei- nem starken Mehl- und Backsortiment FILIALE MAUTERNDORF 38 | REGAL 06/07-2021Lenz Moser Selection!– Weine von höchster Qualität und Güte. www.lenzmoser.at @weinkellerei_lenzmoser Weinkellerei Lenz MoserNext >