< PreviousN ach dem erfolgreichen Produkt-Relaunch der Egger Biere im Jahr 2019, erfolgt jetzt der nächste Vorstoß. Denn die Privatbrauerei Egger aus Unter- radlberg bei St. Pölten trumpft heuer werblich groß auf. „Unsere neue Egger Bier Markenkampagne ist mehr als Werbung – sie ist ein Statement“, freut sich Frank van der Heijden. Der TV-Spot – der zu einer der aufwändigsten Wer- befilmproduktionen des Jahres zählt – ist seit 19. Juli in drei verschiedenen Längen zwischen 15 und 45 Sekunden flächen- deckend im ORF und im Privatfernsehen zu sehen, Online- und Social-Media Aktivitäten komplettieren den neuen Auftritt, der künftig auch um eine OOH- und Print-Kampagne erweitert werden wird. Insgesamt wirft Egger zehn Millionen Bruttokontakte im TV sowie 15 Millionen Ad-Im- pressions in die Werbe- schlacht. Impact und Mar- keninvestment sind daher dementsprechend groß. „Die aktuelle Kampagne ist für uns die größte In- vestition in die Marke Eg- ger Bier,“ so Leiter Verkauf & Marketing Sebastian Stie- ger zu REGAL. Sehnsucht nach Echt- heit, Ecken und Kanten und Impulse, sich etwas zu trauen. Die aufwändige, Neupositionierung der Biermarke Egger fährt große Image-Kampagne Mit der neuen Image-Kampagne, die seit Juli im TV on air ist, positioniert sich die Privatbrauerei Egger werblich bewusst abseits vom Bier-Main- stream. „Die aktuelle Kampagne ist für uns die größte Investition in die Marke Egger Bier, so Sebastian Stieger, Leiter Verkauf & Marketing Österreich, zu REGAL. Zehn Millionen Bruttokontakte im TV sowie 15 Millionen Ad-Impressions sollen jüngere Konsumenten ansprechen. TEXT: ROBERT FALKINGER SEBASTIAN STIEGER, Leiter Verkauf & Marketing bei Egger Getränke #BRAUDICH BOX ist mit vier verschiedenen Bieren befüllt 60REGAL08-2021 INDUSTRIE REPORTAGE R08 Egger Bier.indd 6018.07.21 15:48auffallende Markenkampagne fördert gezielt die Sehnsucht vieler Menschen, so sein zu dürfen, wie man ist: Echt und keine Kopie. „Oft suggeriert uns Werbung, es sei essenziell, außerge- wöhnlich und die oder der Beste zu sein, um anerkannt zu werden. Wir sagen: Sei du selbst– mit allen Stärken und Schwächen. Wir wollen mit unserer Kampagne bestehende und neue Kunden ermutigen, sich etwas zu trauen und die ei- genen Ecken und Kanten zu leben“ so Katrin Afflenzer, Brand Managerin bei Egger Geträn- ke, im REGAL-Gespräch. Dementsprechend heißt es bei der Brauerei dann eben „mit Egger und Kanten“ und #braudich“. Afflenzer: „Mit Egger und Kanten bedeutet für uns intern, ein Bier für Nonkonformisten und Menschen mit Standpunkten zu brauen.“ Neben den Egger- Stammkäufern sollen daher vor allem auch jüngere Konsumenten zur Marke geholt werden. #braudich als Leitmotiv. „#braudich ist die Basis für selbstbewusste Sujets, auffällige, auffordernde und berührende Filme und die eine oder andere mutige Aktion. Aber auch eine Plattform, ein Ideenpool und ein Nach- schlagewerk“, so Roland Ortner von der Wie- ner Agentur Ortner&Weihs, die für die Kampa- gne verantwortlich zeichnet. Der Werbefilm - der „das Herz der Kampagne“ darstellt - bietet eine große, kreative Spielweise für ein emotio- nales, aufforderndes, berührendes, poetisches und kantiges Statement. Ausgangsidee war die solide Marktstellung von Egger Bier – und die „Lust auf mehr“. Die Aufforderung, sich etwas zu trauen wurde dabei zum Leitmotiv. „Pas- send zum Kunden wurde daraus der Slogan braudich.“ Beim Casting für die Protagonisten im Spot setzte man das Leitmotiv um: Gedreht wurde ganz bewusst mit charakterstarken Ty- pen mit Ecken und Kanten und auch Laien – diese wurden über Instagram sowie Aufrufe an Turnvereine und Leichtathletikverbände gesucht. Gefunden wurden „echte Rebellen und Helden des Alltags“, wie etwa der 20-jähri- ge Simon Platzer. Er ist „BMXler aus Leiden- schaft“ und hat sich mit dem Pipi Lang- strumpf-Credo „das habe ich noch nie ge- macht, darum kann es nur gut werden“ zum waghalsigen Sprung mit seinem BMX-Rad vom 5-Meter-Turm beworben. Neue #braudich Box. Im Zeichen der neu- en Egger Markenkampagne wird das Leitmo- tiv #braudich (In & Out) auch mit einem neuen Produkt am POS vorgestellt. Die neue #brau- dich Box der Privatbrauerei Egger ist mit vier verschiedenen Sorten á drei Flaschen gefüllt. Im Vollkarton sind bekannte, aber auch neue Sorten zu finden. Neben dem ausgezeichneten Egger Märzen oder Egger Zisch laden drei Flaschen Egger Hopf`n`Roll zum Gustie- ren und Probieren ein. Vier verschiede- ne Hopfensorten sorgen für ein fruch- tiges Aroma. Enthalten sind auch drei Flaschen Egger Rosl, ein vollmundi- ges, in der Gastronomie beliebtes Zwickl, jetzt auch in der 0,33 Liter Ein- weg-Flasche. Die Gestaltung der Eti- kette wurde Rosa Egger, der Mutter von Fritz Egger gewidmet. #braudich als Plattform. #braudich ist aber mehr als ein Statement, es ist ein Aufruf. Auf der Web-Plattform #braudich lädt die Pri- vatbrauerei Egger „Helden des Alltags“ dazu ein, Platz zu nehmen und auch zu finden. Hier sollen Menschen mit „Egger und Kanten“ ge- covert werden, die über ihr Leben, ihre Erleb- nisse, Einstellungen und Visionen berichten. Wachstum 2020. Das Corona-Jahr 2020 hat Egger gut überstanden. Der Gastronomie- Anteil von unter fünf Prozent erwies sich in diesem Fall als Glück. „Wir sind mit dem Markt mitgewachsen. Wir konnten den verstärkten Konsum zu Hause für uns nutzen,“ so Sebasti- an Stieger. Im Nielsen-Universum kletterte der Umsatz bei Egger um sieben Prozent, am Ge- samtmarkt Österreich gab es für die Marke aus Niederösterreich ein zweistelliges Wachstum. Auch das erste Halbjahr 2021 läuft mit einem hohen einstelligen Wachstum auf der Marke Egger gut an. © FOTOS: MARIUS HÖFINGER FOTOGRAFIE → Kampagnen- Facts: 10 Mio. Bruttokontakte 15 Mio. Ad-Impressions QUELLE: EGGER GETRÄNKE AUFWÄNDIGE Egger Bier Markenkampagne BIERWERBUNG einmal anders KATRIN AFFLENZER, Brand Managerin bei Egger Getränke 61REGAL08-2021 INDUSTRIE REPORTAGE R08 Egger Bier.indd 6118.07.21 15:48INDUSTRIE SPEZIAL 62 | REGAL 08-2021 Müsli & Co nimmt in den Regalen immer mehr Platz ein. biologon bietet das gewisse Extra. „Wir als Familienunternehmen stehen für Integrität, schnelle und direkte Wege, Fle- xibilität und Verlässlichkeit“, sagt CEO Marti- na Pletzenauer gegenüber REGAL. Und dank des neuen Firmenstandortes in Hochfilzen gibt es zahlreiche weitere Goodies für Han- delspartner und Mitarbeiter. Die Wurzeln von biologon reichen bis zum Jahr 2010 zurück. „Das Familienunternehmen wurde damals von meinem Bruder und mir aus einem Investment meines Vaters heraus gegründet. Ein ökologischer und sozialwirt- schaftlicher Lebensstil war uns immer schon sehr wichtig, daher ist biologon ein Herzens- projekt“, erzählt Pletzenauer. Der Gewinn wird 100 Prozent wieder in neue, nachhaltige Projekte investiert. „Zudem können wir damit unsere Sozial-, Umwelt- und Tierschutzpro- jekte finanzieren.“ Umsatz. Mittlerweile sind 82 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt. Der Umsatz liegt bei zwölf Millionen Euro. Für heuer er- warten die Tiroler eine Umsatzsteigerung von acht Prozent. Mit der Marke BioLifestyle er- wirtschaftet biologon 24 Prozent. Der Private Label-Anteil beträgt gewichtige 76 Prozent. Zu den größten Meilensteinen der Firmengeschichte zählt die Umstellung aller Crunchy-Re- zepturen von Palm- fett auf Raps- und Sonnenblumenöl sowie die Errichtung der hauseigenen Bä- ckerei und die erst- malige IFS-Zertifi- zierung – alles im Jahr 2011. Mehr Kapazitäten. Der jüngste Coup: Die Errichtung des neuen Produktionsgebäudes in Hochfilzen. Neun Millionen Euro flossen in den ersten Ausbauschritt. „Hier haben wir ganz neue Möglichkeiten und können bei- spielsweise glutenfrei produzieren.“ Dank des Umzugs von Itter nach Hochfilzen kann bis zu vier Mal so viel hergestellt werden. Der Standort ist über 17.000 m² groß, ein eigener Gleisanschluss ist vor- handen. Das Rohwarenlager umfasst 3.700 Palettenplätze, diese sind in einem weiteren Schritt auf 4.700 Plätze erweiter- bar. Das Warenausgangslager hat Kapazitä- ten für 600 Palettenplätze. „Für unsere Part- ner und uns hat der neue Betrieb sehr viele Vorteile. Neben den üblichen Verfeinerungen bei einem Neubau wie mehr Lagerplatz, ef- fektiveren Produktionswegen und moderne- ren Gebäudegegebenheiten, wurde die Pro- duktion im hygienic design errichtet.“ Zudem ist Platz für neue Nischenprodukte. Die wich- tigste Säule in der Bio-Manufaktur? „Ganz klar die Mitarbeiter. Ein paar Beispiele: Ein integriertes Beleuchtungssystem mit Tages- lichtverlauf sowie ein modernes Sound- system und einen Aufenthaltsraum, der für die perfekte Erholung dient.“ biologon bietet jetzt auch glutenfreie Bio-Produktion an Neuer Standort bietet neue Möglichkeiten → Neun Mio. Euro flossen in erste Ausbaustufe → Kapazitäten vervierfacht CEO MARTINA PLETZENAUER DER NEUE FIRMENSTANDORT in Hochfilzen 12 Mio. EURO UMSATZ 24 % MIT BIOLIFESTYLE TEXT: VERENA SCHNEEWEISS REGAL_062_062_08-2021_Biologon_ 6219.07.2021 19:53:30S eit 25 Jahren ist Steirerkraft bereits mit seinem Kürbiskernöl im Geschäft. Im Laufe der Zeit kamen viele Produkte wie Knabberkerne, Käferbohnen, Popcornmais, Polenta und verschiedene Essigsorten dazu. „Wir haben laufend Innovationen in der Pipeline. Unser Erfolg liegt in den Markenwerten Regionalität, gesunde Lebensmittel, steirische Kulinarik und Nachhaltigkeit be- gründet“, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Wachmann stolz. Netzwerk. Bis zum heutigen Tag hat der Kernöl-Produ- zent ein starkes Netzwerk aufgebaut. Neben der verarbei- tenden Industrie werden auch Backsaatenkunden, Tier- nahrungskunden und die Pharmazie beliefert. Von Seiten des Handels wird ebenfalls so gut wie jede Schiene be- dient: „Hier liegen die Schwerpunkte im LEH inklusive Diskonter, Großhandel und Gastronomie, dem Drogerie- fachhandel und Biofachhandel. Mit unserer Steirerkraft- Kernothek bieten wir darüber hinaus ein standortgebun- denes Angebot mit der Erlebniswelt Ölkürbis.“ Einzig Tankstellen werden derzeit nicht direkt bedient. Das dicht geflochtene Netz an Kunden konnte Steirerkraft wohl im ersten Halbjahr 2021, trotz einiger Steine im Weg, gut ab- sichern: „Wir waren verstärkt von den Folgen der Pande- mie und den Preiserhöhungen unserer Lieferanten gefor- dert. Unser Wirtschaftsjahr beginnt immer im September. Damit haben wir bereits zehn Monate abgeschlossen. Wir liegen auf unserem Wachstumspfad voll im Plan“, so Wachmann. Stolz führt der Geschäftsführer weiter aus: „Laut Nielsen und Gastro Data ist Steirerkraft klar das meistverkaufte steirische Kürbiskernöl.“ Auszeichnung. Mitunter bedeutend für den Erfolg war auch die, Anfang des Jahres erfolgte, Auszeichnung mit dem g.g.A-Siegel. Das europäische Abzeichen steht für die geschützte geografische Angabe und garantiert, dass das Produkt in der Region hergestellt wurde. „Wir fördern von Anfang an die Arbeit des Vereins und sehen auch keine Konkurrenz zwischen den steirischen Selbstvermarktern und uns als Lebensmittelhersteller. Gemeinsam arbeiten wir an der Qualität und Bekanntheit des steirischen Kürbiskernöls. Hier leistet der Verein eine gute Arbeit. G.g.A. ist ein internationaler Qualitätsstandard. Es gibt vie- le Einkäufer, die ausschließlich diese Qualität nachfragen. Zusätzlich haben wir uns verstärkt mit Ernährungsbera- tern, Diätologen und Fastenleitern vernetzt. Diese sind auch wichtige Impulsgeber für unseren Innovationstakt.“ Investition. Momentan wird bei Steirerkraft die Öl- mühle modernisiert. „Wir setzen dabei weiter konsequent auf das traditionelle steirische Stempelpressverfahren.“ Diese Investition ist für den Hersteller wichtig, denn: Füße still halten gibt’s nicht. „Wir werden mehrere Produkt- innovationen unter der Marke Steirerkraft lancieren. Momentan ist eine steirische Snacklinie genauso in Fertig- stellung wie steirische Saatenbrote und andere Produkte, die wir auf den Herbstmessen vorstellen werden.“ Im Zuge der Jubiläumsaktionen gibt es außerdem T-Shirts, Ge- schenksets und einen Urlaub zu gewinnen. Steirerkraft bringt Push →Corona-Auf- fangnetz: LEH und Diskonter →Ab Herbst weitere Innovationen →Ölmühle wird momentan modernisiert Estyria TEXT: LISA WEBER GESCHÄFTSFÜHRER WOLFGANG WACHMANN mit den Schwestern Carola und Sabrina Deutsch von Decasa 08-2021 REGAL | 63 INDUSTRIE SPEZIAL REGAL_063_063_08-2021_Steirerkraft_ 6317.07.2021 20:08:19„Die Corona-Krise hat Österreichs Bäckereien getroffen. Impuls-Sortimente haben gelitten. Auch Export-Märkte waren schwieriger zu bedienen. Die Branche kommt 2021 aber wieder auf Touren.“ Brot & Backwaren MAG. HERBERT SCHNEEWEISS Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT Das Come- back der 64 | REGAL 08-2021Impuls- käufe → Frische und Backstationen erholen sich nach Corona-Dämpfer → Impulskäufe bei Brot- und Backwaren wieder steigend → Ströck: Schon 72 Filialen → Regionalität und Genussregion schlagen voll ein → 46 Prozent kaufen an Backstationen im Supermarkt/Discounter → 25 Prozent kaufen am SB-Regal 08-2021 REGAL | 65D ie Backzutaten-Umsätze i n Österreich brachen 2020 zu Hochzeiten um 15 Prozent ein. Und auch die Müllerei musste Rück- gänge in gleicher Höhe einstecken. „Unsere Kunden waren hart von der Corona-Pandemie betroffen. Einer- seits hatten die Backboxen im LEH ihre Schwierigkeiten, andererseits brach der Tourismus in Tirol, Salzburg oder Steiermark total ein. In den öster- reichischen Großstädten – allen voran Wien – kam der Städtetourismus zum Er liegen. Auch die Impulskäufe sind vehement zurückgegangen“, erklärt Pfahnl-Geschäftsführer Andreas Pfahnl im REGAL-Gespräch. Und dennoch gab der Chef der Mühlen- Gruppe mit Standorten in Pregarten (Oberösterreich) und Enzersdorf an der Fi- scha (Niederösterreich) eine Vor wärtsstrategie aus. „In der Krise ist die Überhol- spur frei. Das hat Spar Vor- standsvorsitzender Mag. Fritz Poppmeier deutlich vorgezeigt und wir wollten ebenfalls nicht die Köpfe in den Sand stecken.“ Export. Demensprechend wurde das Tempo auf den Export-Märkten deutlich erhöht. Die Märkte in Polen, Deutschland, Russland oder Tsche- chien konnte Pfahnl deutlich an- schieben. „Die Auslandgeschäftsde- stinationen haben uns über die Pan- demie hinweggeholfen. Wir konnten hier stark zulegen und die Abgänge vom Heimmarkt kompensieren“, so der Geschäftsführer. Insgesamt schloss der Mehl- und Backzutaten- Spezialist das Jahr mit 74 Millionen Euro ab. In der letzten Periode waren es noch 72 Millionen Euro gewesen. „Unser Weg ist klar. Unsere Produkt- entwickler m üssen die besten Rezepte entwickeln und die Produktion dieser Artikel am effizientesten auf den Weg bringen.“ 100 Innovationen werden pro Jahr auf Schiene gesetzt. Produk- te, die auf die unterschiedlichen in- ternationalen Geschmäcker und ver- schiedenen Kunden abgestimmt sind. „Zwischen 40 und 50 bekommen wir davon auf die Piste.“ Insgesamt haben die Oberösterreicher mittlerweile 650 unterschiedliche Rezepturen im Pro- gramm. Entwicklung Export. Eine Zug- kraft, die im In- und Ausland spürbar ist. Denn: 40 Länder stehen insgesamt bereits auf der Export-Agenda. Zwar kamen aufgrund der Corona-Bremse keine neuen Märkte dazu, aber die Mengen innerhalb der be- stehenden Länder wurden massiv nach oben geschraubt. Die Exportquote liegt mittler- weile zwischen 71 und 72 Pro- zent. „Während der Corona- Pandemie schnellte der Wert auf über 80 Prozent hinauf.“ Russland. Das Mega-Pro- jekt in Russland lag während der Corona-Zeit auf Eis. Kon- kret soll in Twer (eine zentral- → Umsatz soll 2021/2022 auf 80 Millionen Euro steigen → 650 unterschiedliche Rezepturen im Programm Pfahnl: Die neuen Pläne TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß GF Andreas PFAHNL 66 | REGAL 08-2021BROT & BACKWAREN Engelbert Edlinger Leitung Mühlendivision Hermann Stöckl Vertriebsleitung Österreich PFAHNL Backmittel GmbH, Halmenberg 13, 4230 Pregarten Tel. +43 7236 23070 | office@pfahnl.at | www.pfahnl.at Unsere VertriebsmitarbeiterInnen freuen sich auf Ihre Anfrage! Top-Qualität made in Austria. Von Pfahnl. l Modernste Mühlen mit höchsten Sicherheitsstandards. FEINSTE MEHLE PREGARTEN ENZERSDORF AN DER FISCHA BESTE BACKZUTATEN l Große Auswahl an Backzutaten für: Brote, Kleingebäcke, Frischhaltung, Mohn-, Nuss-, Cremefüllungen, Berliner, Quarkbällchen und Feine Backwaren. l Tailormade-Produkte ganz nach Ihren Wünschen. russische Stadt an der Achse Moskau – St. Petersburg) ein Neo-Werk aus dem Boden gestampft werden. Das ge- plante Investitionsvolumen liegt dabei bei 20 Millionen Euro. Drei Hektar Grund sind bereits erworben. „Wir werden dieses Projekt nun in Angriff nehmen.“ Ziele. Aber Pfahnl steckt für sein Team bereits neue Ziele. „Wir wollen die 80-Millionen-Euro-Umsatz-Mar- ke im aktuellen Geschäftsjahr angrei- fen.“ Dabei setzt der Eigentümer auf ein Anspringen der Austro-Märkte und unverminderten Schwung auf den Exportdestinationen. Bewegung statt Stillstand, obwohl es neben Co- rona auch andere bremsende Fakto- ren gibt: „Es gibt einen Mangel an gut ausgebildeten und qualifizierten Ar- beitskräften. Wir matchen uns hier mit anderen Großbetrieben in der Umgebung, um geeignete Mitarbeiter zu finden. In unserem Bezirk herrscht nahezu Vollbeschäftigung, das macht die Suche nicht einfacher.“ Dement- sprechend hält der Chef der Mühlen- Gruppe Ausschau nach neuen techni- schen Innovationen, um das notwen- dige Know-how zum Bedienen der Geräte weiter zu senken. „Es muss so sein, dass auch eine branchenfremde Person innerhalb von einem Tag ein Getreidesilo steuern kann.“ Dabei geht es Pfahnl bei neuen Vorhaben auch um „One-Touch-Handling“. So liegen Pläne für ein vollautomatisches Hochregallager mit 5.500 Paletten- plätze auf den Tisch. „Wir werden rund fünf Millionen Euro investie- ren“, so Pfahnl. Damit soll ein Wachs- tum für die nächsten zehn bis 15 Jahre gesichert sein. Und auch darüber hin- aus gibt es bereits genaue Entwürfe. „Wir könnten ein weite- res Hochregallager in der gleichen Dimension hochziehen.“ Nachhaltigkeit. Mit dem neuen Schritt will der Geschäftsführer sein Un- ternehmen aber auch wei- ter Richtung Nachhaltigkeit führen. Neben dem bereits vorhandenen Was- serkraftwerk mit 100 kW Peak geht mit der Lager-Realisierung 2021 eine Photo- voltaik-Anlage mit 200 kWPeak ans Netz. „Wir wollen das Unternehmen so aufstellen, dass wir so klimaschonend wie möglich operieren und unseren CO 2 -Fußabdruck verbessern.“ Bei der Frage nach den Trends bleibt Pfahnl klar: „Eiweiß ist nach wie vor ein wichtiges Thema, aber auch vegan wird immer interessanter.“ Darüber hinaus sei „das Bewusstsein für Le- bensmittel gestiegen.“ Die Backfreude der Österreicher ist ebenfalls in der Corona-Krise merklich angewachsen. „Wir sehen das auch an den Paket- mehl-Absätzen.“A kribisch und wachsam durchforstet Haubis sein derzeitiges Portfolio. 550 Produkte umfasst mittlerweile die Pa- lette des Petzenkirchner Bäckerei-Paradebe- triebs. Der Warenkorb eines klassischen Voll- sortimenters. Aktuell werden alle Artikel wieder auf Herz und Nieren geprüft. Ein lau- fender Prozess. „Wir stehen für Regionalität, für die Genussregion Österreich: Dement- sprechend wollen wir die Wertschöpfung, wenn möglich, auch in Österreich halten“, legt Unternehmens-Leiter Marketing & Filialen Harald Affengruber im REGAL-Gespräch dar. Rohstoffe. Für die Neuheiten Marillen- Krapfen, Bio-Karottenbrot, Schoko-Safran- croissant kommen Marillen aus der Wachau, Karotten von Robert Lutz aus Wieselburg oder Safran aus der Wachauer Safranmanufaktur zur Verarbeitung: Sukzessive drehen die Nie- derösterreicher die Qualitätsstandards auch bei den Rohstoffen in die Höhe. Vom Preis- kampf in den Filialen zieht sich Haubis zu- rück. „Natürlich verzichten wir aus diesem Grund auch auf Umsatz. Anhaltend gute Qua- lität ist uns viel wichtiger als beim Einkauf zu sparen. Wir sind hier völlig transparent zum Kunden. Qualität, Regionalität und Saisonali- tät hat seinen Preis.“ Dazu passt auch die Umstellung von mitt- lerweile rund 50 Broten auf Natursauerteig. „Dem Produkt Zeit zu geben, entspricht ein- fach unserer DNA.“ Innovationen. Weiterentwicklung, Trend- Gespür und die Liebe zu neuen Produkten treibt die Niederösterreicher schon seit Grün- dungszeiten an. Rund 120 Neu-Kreationen werden per anno kreiert. 20 schaffen den Sprung dauerhaft in die Order-Listen. Algen- Vitalbrot oder Walnuss-Krusterl Brot schrei- ben die aktuellen Erfolg-Stories. „Wir wollen Vorreiter sein und die Konsumenten täglich überraschen.“ Haubis voll auf Kurs → Umsatz lag 2020 bei 75 Millionen Euro → 15 Filialen am Netz BROT & BACKWAREN TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Unternehmens-Leiter Marketing & Filialen HARALD AFFENGRUBER 68 | REGAL 08-2021BROT & BACKWAREN I. A H »Seit Generationen geben wir das Wissen um die österreichische Backtradition weiter. Dieses Wissen fängt bei den besten Zutaten an und zeigt, wie sorgsam man mit ihnen umgehen muss, um das beste Brot zu backen.« G u t e s a u s Ö s t e r r e i c h Bei uns liegt Backtradition in der Familie. Seit 1902. Standorte. Dementsprechend ist auch das Filialnetz von insgesamt 15 Standorten von besonderer Bedeutung. „Wir können austes- ten, probieren und das Versuchskaninchen für den Handel sein.“ Denn: Gerade bei Brot und Gebäck ist die Marken-Führung im LEH schwer. „Im Backshop sind die angebotenen Artikel anonym.“ Dazu hält Affengruber fest: „Es gibt keine schlechte Semmel mehr in Österreich. Es entscheiden Nuancen.“ Filialen. Umso wichtiger sind die Outlets, die Vorzeige-Filialen im Land. „Wobei wir nicht vorhaben auf das Expansionstempo zu drücken.“ Im Gegenteil: Aus Hagenberg zog sich Haubis aus strategischen Grün- den zurück, im Stadtquartier Wiesel- burg kommt eine neue Fläche hinzu. „Wir beschäftigen uns hier mit dem Thema Afterwork.“ Auch bei der neuesten Speerspitze wird auf Steinofen gebacken. „Das macht einen Unterschied, er ist spür- und schmeckbar.“ Und dennoch: Die Idee auch für die Kaufleute ein schlagkräftiges Shop-in- Shop-Konzept inklusive Steinofen anzubieten, liegt auf Eis. „Vielleicht war die Zeit noch nicht reif. Wir stehen aber unseren Partnern hier weiter mit Rat- und Tatkraft zur Seite.“ Nachhaltigkeit. Dazu arbeitet Haubis konsequent an seiner Nachhaltigkeitsstrate- gie. Zuletzt wurden etwa 1.000 m2 Photovol- taikpaneele am Stammwerk montiert. Dazu werden in absehbarer Zeit sämtliche Kühlan- lagen auf CO 2 -neutrale Kühlmittel umgestellt. „Wir haben das Werk Wieselburg im Bereich der Mehlspeisen erweitert und das Stammwerk saniert. Das be- traf die Produktion, Büros sowie Pau- sen- und Sanitärräume.“ Insgesamt wurden 2020 und 2021 zehn Millio- nen Euro investiert. Entwicklung. Haubis bleibt seiner Vorwärtsstrategie treu. Auch, wenn Corona 2020 die Geschäfte massiv beeinflusst hat. Gastro- und Hotelle- rie-Kunden fehlten. Home-Office für weniger Frequenz in den Filial-Standorten sorgte. „Wir konnten insgesamt 75 Millionen Euro erwirtschaften.“ Dabei bleiben die Nie- derösterreicher ihrem Österreich-Fokus treu. „Der Exportanteil liegt bei fünf Prozent, wo- bei wir bestehende Kunden weiter betreuen, aber keine Offensive starten wollen.“Next >