< PreviousGENUSSTOUR MIT DEM GENUSSLAND MARKETING OÖ Inngold: Regionales Know-how bei Zukunftssortimenten „Meine Nase ist für den Knoblauch- Geruch gar nicht mehr empfänglich“, lacht Firmen-Chef Leo Hoellerl. Hän- disch wird die Wunderknolle auf sei- nem Bauernhof geschält, gefrierge- trocknet oder in Essig eingelegt. Auch die Paste wird in einer eigenen Ma- schine per Hand abgefüllt. „Wir verar- beiten so zwei bis 2,5 Tonnen Knob- lauch“, erklärt Hoellerl. Die Rohstoffe werden ebenfalls aus Oberösterreich bezogen. Verarbeitet wird die Ware aber in St. Georgen bei Obernberg. Im Herzen des Innviertels. „Unser Ziel ist und war es, Produkte herzustellen, die in jeder Küche zu finden sind, jedoch noch nicht regional bei uns erzeugt wurden“, erklärt der umtriebige Be- triebsherr seinen Ansatz. Dement- sprechend bekannt und gleichzeitig außergewöhnlich lesen sich die Pro- duktpaletten von Inngold. Frittieröl, Innviertler Kürbiskernöl oder Weiße Bohnen. Knapp 20 Artikel bieten die Oberösterreicher mittlerweile an. Der Umsatz: Steigend. „Wir kommen per anno auf mehr als 50.000 Euro“, so Ho- ellerl. Der Absatzkanal LEH gewinnt dabei an Bedeutung. So sind die Ober- österreicher mittlerweile bei 25 Ge- schäften gelistet. „Aktuell kommen noch 16 oberösterreichische Billa Plus- Standorte hinzu.“ Die wesentlichste Vertriebsschiene ist derzeit noch der Gastro-Bereich mit einem Umsatzan- teil zwischen 40 und 50 Prozent. „In diesem Segment sind wir seit Jahren sehr gut verhaftet.“ Doch Hoellerl will mit neuen Produkt-Innovationen wei- ter reüssieren. „Nüsse sind ein ganz großes Zukunftsthema. Hülsenfrüchte erfreuen sich ebenfalls großer Nach- frage, gleiches gilt für Kichererbsen.“ Dabei ist stets die Regionalität der wichtigste Tür-Öffner. 80.000 bis 100.000 Packungen Country Pops-Popcorn und Rohmais verlassen den oberösterreichischen Kettlhof im Herzen des Innviertels pro Jahr. Hän- disch abgefüllt. Im Familienverbund. Die Pay-roll ist kurz. Denn neben An- ton und Marianne Andeßner sowie der siebenjährigen Anna-Lena als Ge- schmackstesterin und der vierjährigen Julia-Elisa kümmern sich zwei gering- fügige Mitarbeiter um das „maister- hafte Popcorn.“ Seit 2009 beschäftigen sich die Besitzer des Kettlhofs mit den aufpoppenden Maiskörnern. „Wir lie- ben Popcorn nach wie vor. Bei meiner Frau gehörte dieser Snack schon seit Jahren zu den Lieblingsknabbereien“, freut sich Andeßner. Nachsatz: „Dabei ist Popcorn nicht Popcorn. Wir wür- den unser Produkt in jedem Fall in einer Blindverkostung herausschme- cken.“ Das Zauberwort dabei: Regio- nalität. „Bei unseren Artikeln ist öster- reichische Qualität drinnen, die man schmeckt. Es wird am eigenen Hof an- gebaut, verarbeitet und abgepackt.“ Dabei ist die Produktionsstätte einge- bettet in einem klassischen bäuerli- chen Landwirtschaftsbetrieb. „Ein Tag in der Woche wird bei uns Popcorn produziert.“ Die anderen Tage gehen sowohl Anton als auch Marianne der Landwirtschaft und anderen Ange- stelltenberufen nach. „Popcorn lässt uns dennoch nicht los.“ Rund 600 LEH-Standorte werden mittlerweile beliefert. Dazu kommen Leuchtturm- Projekte wie die Bestückung des Red Bull Salzburg Stadions in Wals-Siezen- heim. Der Umsatz kletterte stetig hin- auf. „2022 wollen wir rund 65.000 Euro Umsatz mit Popcorn erwirtschaften.“ Kapazitäten? „Die haben wir noch. Wir könnten unsere Produktionstage aus- bauen, müssten dafür unsere derzeiti- ge Arbeitsstruktur umbauen.“ Ob der nächste größere Ausbau- und Investiti- onsschritt getätigt wird, ist momentan noch offen. „Wir haben einen Punkt er- reicht, wo wir uns diese Fragen stellen müssen. Der Response der Konsumen- ten wird uns den Weg in den nächsten beiden Jahren weisen.“ Dabei wird für die Familie Andeßner der Fokus auf den klassischen Sorten liegen. „Wir haben gemerkt, dass der Kunde hier kaum auf andere Varianten reflektiert.“ Vielmehr gehe es darum weiter den Nachhaltig- keitsweg zu beschreiten und weitere Vertiebspartner zu gewinnen. „Wir ha- ben hier einen veganen, regionalen Snack, der ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker auskommt und durch seine kurzen Transportwege eine sehr positive CO 2 -Bilanz hat. Auch unsere ökologische Verpackung – der Paperbag – anstatt eines Folienbeutels ist ein absolutes Plus.“ Country Pops: Popcorn aus dem Kettlhof Anton und Marianne Andeßner Firmen-Chef Leo Hoellerl 160 | REGAL 09-2022Nachhaltigkeit Verpackung des Monats REGAL PRÄSENTIERT FH-PROF. IN DR. IN SILVIA APPRICH, Studiengangsleitung Fachbereich Verpackungs- und Ressourcen- management Exklusiv für REGAL • powered by Packforce Austria, FH Campus Wien & Ulrich Etiketten sponsored by: ETIKETTEN BOOKLETS FLEXIBLE VERPACKUNGEN ETIKETTEN- DRUCKER TRANSFER- BÄNDER In dieser Ausgabe bewerten wir die Nachhaltigkeit von Verpackungen für feste Seifen. Dafür wird die Re- cyclingfähigkeit und die ökologischen Um- weltauswirkung mittels streamlined LCA be- trachtet. Zusätzlich wird auch eine Abschät- zung über den Produktschutz der Verpackung abgegeben. Diesen Monat betrachten wir drei Verpa- ckungen, die folgendermaßen aufgebaut sind: 1. Kartonbox + Etikett (Papier) 2. LDPE-Folie + Etikett (Papier) 3. Papierfolie + Etikett (PP) In der Grafik ist erkenntlich, dass die Kar- tonbox in Österreich gut recyclingfähig ist. Das gilt auch für die Papierfolie, wobei das PP-Etikett nicht recyclingfähig ist. Dahinge- gen ist das Material der LDPE-Folie im Re- cyclingprozess nicht kompatibel und sorgt dafür, dass die Verpackung nicht recycling- fähig ist. Feste Seifen: Verpackungen im Vergleich Die dargestellten Ergebnisse ersetzen keine vollständige Bewertung. Weitere Infos zu nachhaltigen Verpackungen finden sie in unseren Guidelines unter: www.fh-campuswien.ac.at/ circular-guideline Betrachtet man die ökologischen Umwelt- auswirkungen, schneidet die LDPE-Folie mit Papieretikett am besten ab. Durch das höhe- re Eigengewicht schneidet die Kartonbox ver- hältnismäßig schlecht ab und die Papierfolie reiht sich im Mittelfeld ein. Für eine umfassende Bewertung der Nach- haltigkeit muss auch der Produktschutz mit- einbezogen werden. Die Kartonbox ist durch ihr starres Material sehr gut stapelbar und stabil. Die LDPE-Folie schützt durch ihre Materialeigenschaften am besten vor Um- welteinflüssen wie Nässe, was beim karton-, und papierbasierten Produkt nur unter Ein- satz von Verbundstoffen erreicht werden kann. 10,00 9,00 8,00 7,00 6,00 5,00 4,00 3,00 2,00 1,00 0,00 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% g CO 2 eq /Verpackung g CO 2 eq /Verpackung technische Recyclingfähigkeit in % Kartonbox + Etikett (Papier) Folie (LDPE) + Etikett (Papier) Folie (Papier) + Etikett (PP) technische Recyclingfähigkeit / Verpackung in % 0% 85% VERGLEICH VERPACKUNG FESTE SEIFEN 100% 10,5 2,7 5,0 Packung des Monats 9.indd 16122.09.22 11:28→Personalia 162 | REGAL 09-2022 NEWS INDUSTRIE Market Markttest Mineralwasser: Vöslauer bei Markenstärke top Quelle: Market Markttest Mineralwasser, Gesamtbewertung (Quality Award), Erhebungszeitraum: August 2022 519 460 285 241 106 93 90 82 80 77 VÖSLAUER RÖMERQUELLE WALDQUELLE Gasteiner Frankenmarkter Zurück zum Ursprung Tauernquelle (Hofer) Alpquell Clever Urquelle Juvina S-Budget Astoria Tiroler Quelle Mit Mai 2022 hat Eva Keferböck (Foto) ihre Stelle als Geschäftsführerin von White Panther angetreten. Neben Dr. Stefan Weiser und Ludwig Germann komplettiert sie damit die Leitung des nachhaltigen Familienunternehmens. „Ich freue mich sehr darüber, Frau Keferböck für unser Unternehmen gewonnen zu haben. Neben jahrelan- ger Branchenerfahrung verfügt sie neben einem umfassenden betriebs- wirtschaftlichen Wissen über Ver- triebsstärke, Marketing-Knowhow und HR-Kompetenzen, die sie nun bei White Panther einbringt. Damit wird sie das Unternehmen ganz neu aufstellen“, ist Ingrid Flick, Gründe- rin von White Panther, sich sicher. White Panther: Neue Chefin Bei Egger dreht sich wieder das Perso- nalkarussell. Thomas Taschner ist seit September neuer Senior Key Account Manager, wie REGAL erfuhr. Tasch- ner war zuvor bei Eckes Granini Aust- ria und leitete den Verkauf Gastro- nomie. Mit Taschner holt sich das Unternehmen eine ausgewiesene Ver- triebspersönlichkeit mit hoher Ge- tränkekompetenz ins Boot. Sebastian Stieger, der erst vor kurzem bei Egger einstieg und den Bereich Nationaler Verkauf Handel verantwortete, hat das Unternehmen verlassen. Ebenso ist Marketingmanagerin Sabine Karl vor einiger Zeit ausgeschieden. Egger Getränke: Personalkarussell ESSITY. Michaela Sachs hat am Produktions- standort Ortmann das Human Resources Ma- nagement übernommen. Michaela Sachs zeichnet seit 01.06.2022 für alle strategischen und opera- tiven HR-Themen verant- wortlich. AMA. Manuela Schürr hat das Unternehmen verlas- sen. Manuela Göll (ehem. Schürr) kann ihr Hobby zum Beruf machen und wechselt zur Volkskultur Niederösterreich, wo sie Dorothea Draxler ab 1. Oktober als neue Geschäftsführerin ablöst. LINDT & SPRÜNGLI. Ali Külein ist seit Anfang September CEO von Lindt & Sprüngli in Österreich und folgt damit auf Michael Spiller. Külein war zuvor CEO von Lindt & Sprüngli Russland. Külein ist ein erfahrener Business Manager. L’ORÉAL IN ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND. Stéphane Grimardias ist ab Ende November 2022 neuer CFO. Er tritt die Nachfolge von Ingrid Heisserer an. Nadine Kamski wird Media-Direk- torin und verantwortet das Gesamt-Mediabudget. BEAM SUNTORY Ö/CH. Carmen Hosa übernimmt als neue Commercial Managerin die Gesamt- verantwortung. Zur Seite stehen ihr u.a. Katharina Wlczek als Senior Brand Managerin und für das Sales Team Verkaufsleiter Martin Fröhlich. BLUECODE. Mit 1. Sep- tember 2022 übernahm Kruselburger, zusätzlich zu ihrer Rolle als Head of Human Resources, die Leitung des Business Management der Mobile- Payment-Lösung Blue- code. KAISER. Per Ende April des Jahres hat René Michael Netzel (44) die Vertriebsleitung der Friedrich Kaiser GmbH und damit die Vertriebs- agenden Aeroxon sowie die der Markenvertriebs- partner übernommen. MCDONALDS. Jakob Zitterbart (35) verant- wortet ab sofort als Head of Learning & Develop- ment die Leitung des Trainingsbereichs von McDonald’s Österreich. Zitterbart war zuvor bei Nordsee für Training und Personal verantwortlich.„Es wird ein heißer Herbst. Der Handel hat Verständnis für die Preiserhöhungen, aber die Akzep- tanz fehlt teilweise“, so ein hoch- rangiger Top-Manager gegenüber REGAL. Die Industrie schluckt Kosten, Kosten, Kosten. Schon seit Corona. Jetzt noch Energie, Inflation oben drauf. Das Gespenst der Kaufzurückhaltung geht um. Die Verhandlungen laufen heiß und immer heißer. Die Industrie schraubt an jeder noch so kleinen Effizienzschraube. Die Belas- tungsgrenze der Hersteller ist in vielen Fällen bereits überschritten. Da tönt es aus der Handelsecke: „Überzogene Preisforderungen, Trittbrettfahrer. Die Margen der Industrie sind zu hoch. Konzern- Bashing. An sich nichts Neues, aber völlig zu Unzeit. Natürlich muss die Industrie verdienen, sonst fehlen Innovationen, Investi- tionen, Werbung und Markenkraft. Davon profitiert auch der Handel. Gefordert ist gerade jetzt im allgemeinen Krisengetöne ein Miteinander, ein Schulterschluss zwischen Industrie und Handel, Fairness und verantwortungsvolles Handeln. Und nicht die alleinige Fokussierung auf den Preis. Qualität, nachhaltige Rohstoffe, Produktionsverfahren und Ver- packungen wie auch die Herkunft selbst – die gilt es gerade jetzt in der Krise zu verteidigen. VON MAG. ROBERT FALKINGER Miteinander statt Preiskampf (v.l.n.r.) Keynote-Speaker Prof. Dr. Martin Selmayer/Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, Mag. Katharina Koßdorff/Geschäfts- führerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie, ORF-Moderatorin Marie-Claire Zimmermann, KR DI Johann Marihart, Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie © DRINKSTAR GMBH © CHRISTIAN HUSAR 09-2022 REGAL | 163 KOMMENTAR Nach 18 Jahren als Alleingeschäfts- führer verlässt Roland Bittermann (56) aus privaten Gründen das Rosen- heimer Getränkeunternehmen nach dem Jahreswechsel und übergibt die Leitung an Frank Eberspächer (57). Eberspächer war in führenden Ver- triebs-, Marketing- und Geschäfts- führungspositionen bei bedeutenden Konsumgüter herstellern wie u.a. Wrigley und Stollwerck/Barry Calle - baut tätig und seit 2019 bei der Drink- Star Konzernmutter Symrise als Vice President EAME für die Business Unit Sweet zuständig. Eberspächer ist seit September 2022 bei DrinkStar tätig und wird ab Februar 2023 alleiniger Geschäftsführer. Drinkstar GmbH: Führungswechsel Nach über 36 Jahren in der Brau Union Österreich und davon über zwölf Jahre im Management Team wird Mag. Dr. Andreas Hunger mit 31. Au- gust 2022 die Geschäftsführung der Gastronomie zurücklegen. Die Nach- folge in dieser Funktion übernimmt mit 1. September 2022 Mag. Markus Kapl (Foto). In seiner neuen Rolle wird er sich gemeinsam mit seinem Team um die weiterhin bestmögliche Zu- sammenarbeit mit unseren Gastrono- miekunden bemühen. Ab September wird MMag. Steyrl (Foto) die Nachfol- ge von Kapl als Leiter Geschäftsfeld LEH antreten. Brau Union: Neuer Leiter LEH Jahresempfang der Lebensmittelindustrie: Für ein geeintes Europa „Unsere Zukunft heißt Europa!“ – unter diesem Motto lud die österreichische Lebensmittelindustrie Mitte September 2022 zu ihrem 19. Jahresempfang. Im Zentrum des Abends standen die Bedeutung der Branche in Österreich und Europa, der Umgang mit Krisen und Herausforderungen wie Gasversor- gung oder Teuerung sowie Chancen für die Zukunft.REGAL: Der Kostendruck in der Branche ist gewaltig. Wie sieht es bei Vivatis aus? Hackl: Die Corona-Krise haben wir, trotz- dem wir massiv betroffen waren, gut über- standen. Getroffen hat es vor allem die im B2B Bereich tätigen Unternehmen wie Senna, Karnerta und Weinbergmaier so- wie die Gemeinschaftsverpflegung mit Gourmet, auf die jeweils ein Viertel des Gesamtumsatzes fällt. Ein weiteres Vier- tel wird im Lebensmittelhandel erwirt- schaftet, die restlichen 25 Prozent im Ausland. Im Lebensmittelhandel sind die Mengen gestiegen. Wir konnten den Schwung 2022 mitnehmen. Auf der anderen Seite haben wir mit enormen Mehr- kosten zu kämpfen. Schon während Corona sind die Kosten gestiegen. Wir haben die Situation nicht ausgenützt und intern viel abgefedert. In einem „normalen“ Jahr erhöhen sich die Kosten um rund 15 Millionen Euro. Heuer kommen min- REGAL-Gespräch mit Mag. Gerald Hackl, Vorstandvorsitzender Vivatis Holding AG Mag. Gerald Hackl hält das Unter- nehmen auch in turbulenten Zei- ten voll auf Wachstumskurs. 2021 lag der Umsatz bei 968 Millionen Euro. „Wir werden heuer bei rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz liegen. Die Corona-Krise haben wir gut überstanden. Wir wollen sowohl organisch als auch akquisitorisch wachsen,“ so Hackl, der mehr denn je auf Österreich setzt. Die Mehrkosten sprengen jede Di- mension. Zu den üblichen rund 15 Millionen Euro an Kosten- steigerungen pro Jahr kommen heuer 80 Millionen Euro noch oben drauf. INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Vivatis knackt Umsatzmilliarde © CHRISTIAN HUBER „ Heuer kommen mindestens 80 Mil- lionen Euro oben drauf und da ist die Energie noch nicht eingerechnet.“ 164REGAL09-2022 R09 Vivatis Hackl.indd 16423.09.22 15:14destens 80 Millionen Euro oben drauf und da ist die Energie noch nicht eingerechnet. Allein bei Speiseöl zahlen wir 20 Millionen Euro mehr. Das sind völlig neue Dimensionen, aber wir schaffen das. Es braucht hier einen Schul- terschluss zwischen Handel und Industrie. Auch 2023 müssen wir uns im Energiesektor (Strom, Erdgas, Stickstoff) auf Mehrkosten in Höhe von mehr als 40 Millionen Euro zu- sätzlich einstellen. Wir müssen fünf Prozent verdienen, damit wir in Anlagen, Technologie, Innovationen sowie Personal weiter investier- ten können. Wie sehen Sie angesichts der gestiegenen Inflation und auch der gestiegenen Kosten für den Konsumenten die zukünftige Mar- kenentwicklung? Wir haben starke Marken, die auf eine große Stammkäuferschicht blicken können. Aber natürlich sehen wir den Trend zu Diskont- marken, da wir diese ja auch produzieren. Wichtig wird sein, wenn die Preise steigen, dass man Nahrungsmittel, als wertvolle Güter des täglichen Lebens, wieder mehr Bedeutung schenkt. Was halten Sie von der diskutierten Anti- Teuerungsmaßnahme, wie etwa der Mehr- wertsteuersenkung auf Grundnahrungs- mittel? Ich sehe absolut keinen Sinn darin. Erstens, wie definiert man Grundnahrungsmittel? Zweitens wird hier nach dem Gießkannen- prinzip vorgegangen. Geringverdiener gehö- ren gezielt entlastet. Wie will Vivatis weiter wachsen? 2021 lag der Umsatz bei 968 Millionen Euro. 2022 werden wir bei rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz liegen. Wir freuen uns natürlich, dass die Performance stimmt und der Weg in die richtige Richtung geht. Aber wir sind uns auch bewusst, dass uns als Gruppe die massiven Auswirkungen des Ukraine-Krieges noch länger – und zwar weit über 2022 hinaus - be- gleiten werden, und das in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Wir wollen sowohl organisch als auch akquisitorisch wachsen. Wachstum ja, aber nicht zu jedem Preis. Gour- met möchte seine Erfolgsstrategie im Segment Gemeinschaftsverpflegung auch im deut- schen Raum weiter ausweiten. Maresi drängt in den CEE-Raum. Weinbergmaier setzt mit den Marken Toni Kaiser und Bauernland auf Wachstum im TK-Convenience-Segment, Kar- nerta im Fleisch- und Teigwarenbereich und Senna bei Margarine und Feinkost. Die FW Trading GmbH mit Sitz in Klagenfurt baut den Bereich Geflügel in Österreich und Deutsch- land weiter aus. Ein Wachstumstreiber ist der Export. In Deutschland wollen wir im Bereich Gemeinschaftsverpflegung mittels Akquise in den nächsten fünf Jahren 50 bis 60 Millionen Euro Umsatz machen. Wieviel investiert Vivatis in den Standort Österreich? Jedes Jahr investieren wir 30 bis 40 Millionen Euro. Was wir verdienen, reinvestieren wir wieder. Das stärkt den Standort Österreich und unsere Kunden. So soll der neue Daily Logistikstandort in Himberg, südlich von Wien, wie geplant mit Ende des Jahres in Be- trieb gehen. In das neue Tiefkühllager werden 40 Millionen Euro investiert. Regionalität spielt bei uns eine übergeordnete Rolle – und das in vielerlei Hinsicht. Mit den hier ansäs- sigen Standorten und Produktionen sowie rekrutierten Arbeitskräften leisten wir einen bedeutenden Beitrag zur österreichischen Wertschöpfung. Sie sind im Vorjahr bei Wojnar`s mit 74 Pro- zent eingestiegen und haben 560 Mitarbeiter übernommen. Wo geht’s hin mit der Marke? Das Segment Frische- und Kühl-Convenien- ce deckt der Neuzugang Wojnar’s perfekt ab, auch hier wird das Sortiment kontinuierlich um neue Rezepturen – vor allem im biologi- schen und veganen Bereich – erweitert. Aber auch Klassiker wie der Liptauer Aufstrich wer- den weiterhin ihre Berechtigung haben. Wir werden die Marke künftig auch kommunika- tiv weiter ausbauen. Außerdem setzen wir bei Wojnar`s sehr auf österreichische Rohstoffe. Danke für das Gespräch. „ Wichtig wird sein, wenn die Preise steigen, dass man Nahrungsmittel, als wertvolle Güter des täglichen Lebens, wieder mehr Bedeutung schenkt.” DAS NEUE VEGANE INZERSDORFER SUGO adressiert Trend zu fleischloser Küche → Vivatis Facts: Umsatz 2021: 968 Mio. Euro 3.400 Mitarbeiter 25 Konzern- gesellschaften: eigene 33 Marken, über 60 Partnermarken QUELLE: VIVATIS HOLDING AG GROSSE Knabber Nossi Back2School Promotion HACKL setzt bei Wojnar’s sehr auf österreichische Rohstoffe. 165REGAL09-2022 R09 Vivatis Hackl.indd 16523.09.22 15:14Austria Pet Food P öttelsdorf im Nordburgenland. In der Produktion von Austria Pet Food laufen die Bänder wieder mal auf Hochtouren. Die Nachfrage steigt. Der Umsatz rollt. Man läuft auf voller Kapazität. 2022 schnellt der Umsatz laut Geschäftsführer Bernd Berghofer um satte 50 Prozent auf 45 Millionen hoch. „Wir platzen hier aus allen Nähten. Wir bauen deshalb den Standort bei laufendem Betrieb um 35 Millionen Euro aus“, so der langjährige Top-Manager im REGAL-Ge- spräch. Die Planungen sind abgeschlossen, im Frühjahr 2023 fahren die Bagger auf, 2024 geht der Ausbau in Betrieb. Die Umsatzkurve soll nach der Erweiterung auf über 100 Millionen Euro klettern. Die Pro- duktionsfläche verdoppelt sich von 8.000 auf 15.000m². Die Fertigungskapazität steigt von knapp 60.000 auf rund 90.000 Tonnen pro Jahr. Der Personalstand erhöht sich von derzeit 90 auf bis zu 150 Mitarbeiter. „Im Sortiment setzen wir nach dem Umbau verstärkt auf Paté-Produkte“, so Berghofer, dessen Auftragsbücher dicker und di- cker werden. Internationalisierung. Denn der Ruf von Aust- ria Pet Food als Erzeuger von hochwertiger Nass- tiernahrung in Dosen eilt durch vieler Herren Länder. Gegründet 2013, produziert das noch junge Unternehmen Hunde- und Katzennahrung für Marken von in- ternationalen Han- delsketten und den Fachhandel. Im Fokus: nachhaltige Produktqualität. Das lockt immer wieder Kunden aus dem Aus- land an. Gerade war ein großer Tiernahrungs- produzent aus der Westukraine da, auch in der TEXT: ROBERT FALKINGER Mega-Ausbau MAG. BERND BERGHOFER Geschäftsführer Austria Pet Food Mit einer Investition von 35 Millionen Euro erweitert Austria Pet Food am Standort Pöttelsdorf/Burgenland bis 2024 sein Nasstiernahrungs- werk zu einem der modernsten und größten in Europa. Derzeit kommt das Unternehmen auf eine Fertigungskapazität von knapp 60.000 Tonnen pro Jahr. R09 Pet Food.indd 16623.09.22 15:21Türkei, in Afrika und sogar in Süd-Ost Asien ist man schon lange vertreten. „Wir haben ver- mehrt Anfragen von internationalen Marken- eigentümern und Tiernahrungsproduzenten, für die wir Teile ihres Sortiments produzieren sollen. Mittlerweile machen wir zehn Prozent unseres Geschäftes außerhalb Europas auf drei Kontinenten, in Europa sind es mehr als 25 Länder, die wir beliefern“, so Berghofer, der mit dem klassischen LEH und Diskont und vermehrt Kunden aus dem E-Commerce Be- reich über zwei weitere starke Standbeine ver- fügt. Mit der kürzlich beschlossenen Vertriebs- kooperation mit der Mühldorfer AG wurde nun der nächste Coup gelandet. Denn in der neuen Vertriebsgemeinschaft wird die Mühl- dorfer AG ihre Kunden aus dem Fachhan- dels- und E-Commerce Segment in Deutschland einbringen, Austria Pet Food selbst wie bisher die Segmente LEH und internationale Markeninha- ber bearbeiten. Mühldorfer hat sich auch am Unternehmen beteiligt, ge- meinsam finanzieren die drei langjähri- gen Eigentümern der Austria Pet Food und Mühldorfer den Ausbau. Insgesamt möchte man sich mit dem Sortiment aus dem erweiterten Werk zu einem der führenden Player in Europa entwickeln. „Insbesondere im E-Commerce Bereich sehen wir sehr viel Potenzial, das wir noch stärker heben wollen.“ So soll es uns gemeinsam gelingen, ein inno- vatives, hochqualitatives Pet-Food-Unterneh- men am europäischen Markt mit ausgezeich- neten Produkten noch besser zu positionieren. Trends. Tiernahrung ist europaweit ein Wachstumsmarkt. In Österreich ist die Anzahl der Katzen mit ca. zwei Millionen Tieren stabil, die Hundepopulation legt jedoch konstant zu und liegt mittlerweile bei ca. 840.000 Tieren. Und den Trend wachsender Tierpopulationen sieht man quer durch Europa. Bei den Ver- triebsschienen wächst der E-Commerce Sek- tor vor allem mit hochspezialisierten Ernäh- rungskonzepten, im stationären Handel su- chen die Konsumenten zuletzt wieder vermehrt vor allem nach preiswerten Produk- ten. „Durch den Inflationsdruck greifen die Konsumenten hier wieder mehr zu Eigenmar- ken“, so Berghofer, der auch viele namhafte Private Labels auf seiner Kundenliste stehen hat. Die humanen Ernährungstrends wie Functional Food, Clean Label, Vegan/Vegeta- risch, Regionales Sourcing schlagen auch bei der Tiernahrung immer stärker durch. Die Re- zepturen werden komplexer. Tiere gelten heu- te als Familienmitglied. „Man spricht nicht mehr von Pet Holder, sondern von Pet Parents“, so der Tiernahrungsprofiund verweist damit darauf, dass Tiere heute als vollwertige Fami- lienmitglieder angesehen und auch so ernährt werden. Doch gleichzeitig mit der Nachfrage wach- sen auch die Herausforderungen. Der Fleisch- konsum der Bevölkerung sinkt europaweit. Damit wird das Thema Verfügbarkeit von tierischen Proteinquellen für die Ernäh- rung für Hund und Katz problemati- scher, weil die Verfügbarkeit von Roh- waren für die Tiernahrung immer an jener der Humanernährung hängt. Da- her gewinnen Rohstoffe aus anderen Proteinquellen zunehmend an Bedeu- tung. Berghofer: „Wir sourcen verstärkt außerhalb Österreichs und denken auch über Protein aus anderen Quellen wie etwa Insekten oder Pflanzen nach.“ Er erwartet in diesem Segment in den nächsten Jahren stark steigende Nachfrage und daher bereitet man sich intensiv darauf vor. In der Produktion bekommt auch die Ener- gieeffizienz durch die Verwerfungen am Ener- giesektor einen immer höheren Anspruch. Die Dringlichkeit steigt. Austria Pet Food macht deshalb im Zuge des Ausbaus auch hier einen weiteren Schritt nach vorn. So soll eine Photo- voltaik-Anlage am Dach auf rund 13.000 m² die burgenländische Sonne einfangen. Im Prüf- prozess ist auch eine Biogas-Anlage. Berg- hofer: „Bedingt durch unseren Kochprozess haben wir einen sehr energieintensiven Be- trieb. Wir brauchen ein durchgehendes Last- profil. Ausfälle können wir uns nicht leisten und die Nachhaltigkeit liegt uns auch in die- sem Bereich sehr am Herzen.“ Die neue Pro- duktionsanlage in Pöttelsdorf wird daher ab 2024 auch diesbezüglich wesentlich nachhal- tiger – und natürlich gleich wieder auf Hoch- touren – laufen. „ Wir werden nach dem Ausbau die Kapazität auf rund 90.000 Tonnen steigern. Im Sortiment setzen wir verstärkt auf Paté-Produkte.“ Austria Pet Food Facts Umsatz 2022: ca. 45 Mio. Euro (2021: 31 Mio. Euro) Mitarbeiter: 90 Mio. Euro 35 Investment für den Ausbau: QUELLE: AUSTRIA PET FOOD STANDORT Pöttelsdorf wird um 35 Millionen Euro ausgebaut PRODUKTION bei Austria Pet Food läuft auf Hochtouren 167REGAL09-2022 R09 Pet Food.indd 16723.09.22 15:21REGAL: Wie ist die Entwicklung bei den Marken und Segmenten? Böhm: 2022 haben wir weiter Marktanteile gewonnen und konnten unsere gute Entwick lung seit 2019 fortsetzen. Bei der Marke Garden Gourmet steigt die Anzahl der Konsumenten und auch die Penetration. Im Kaffeebereich sind wir mit Nescafé weiterhin gut unterwegs. Eine Erfolgsstory schreiben wir mit der Tier nahrung. Die Marke Nestlé Purina konnte mit acht Prozent Umsatzplus stärker als der Markt wachsen.* Auch bei Süßwaren wachsen wir bei Riegel, Bitesizes und Pralinen deutlich über dem Markt. Im Gastronomiegeschäft, d.h. bei Nestlé Professional, sehen wir nach einem schwierigen 2021er Jahr eine Erholung. Maggi konnte durch Corona, ähnlich wie die Tiernahrung, zuletzt gut wachsen. Wie sieht es heuer mit Maggi aus? Maggi hat nachhaltig vom InHomeCooking Trend profitiert und auch hier hat sich der Umsatz auf einem hohen Niveau stabilisiert. Bei Maggi schreitet die Transformation des Portfolios in Richtung noch mehr Convenien ce und noch mehr Natürlichkeit weiter voran. Wie sieht es mit aktuellen Innovationen aus? Ein Highlight im Herbst ist für uns der Eintritt ins Premium Kapselsegment, nach Starbucks nun auch mit unserer weltweiten N. 1 Marke bei Heißgetränken, Nescacafé, mit Nescafé Farmers Origins – auch im Nespresso Kap selFormat mit 80 Prozent recyceltem Alu minium. Darüber hinaus bauen wir unser pflanzenbasiertes Angebot mit sehr spannen den Innovationen aus. Bei Garden Gourmet ergänzen wir das schon sehr umfangreiche Sortiment weiter um zwei neue Produkte: wir bringen mit vEGGie einen rein pflanzlichen EiErsatz aus nur 5 Zutaten, basierend auf Sojaprotein. Die flüssige Alternative funktio niert fast wie ein normales Ei und eignet sich zum Kochen wie zum Backen. Passend dazu gibt es auch unseren neuen vegetarischen grilled „Ham“– ideal für „Ham & Eggs“ zum Frühstück, oder als Ergänzung zu unserem Sensational Burger. Auch im Schokoladen riegelbereich bieten wie eine vegane KitKat Alternative an, dabei werden Milchalter nativen aus Reis und Mais eingesetzt. Nicht zuletzt bringen wir bei Maggi mit Maggi Hot eine scharfe Variante. Ich bin stolz, dass wir innerhalb einer so kurzen Zeit so viele große Neuigkeiten bringen können. Das spricht für Tiernahrung, Kaffee und vegane Produkte sind die großen Wachstumsbringer. Die „grüne“ Erfolgsmarke Garden Gourmet wächst heuer mit knapp 30 Prozent* doppelt so stark wie der Markt. Die Marke wird jetzt mit einem veganen Ei-Ersatz Produkt innovativ ausgebaut. Nescafé startet ins Kapselsegment. Maggi kommt in einer scharfen Variante. Nestlé Ös- terreich CEO Cédric Böhm zu REGAL: „Bei der Frage, welches Produkt zu welchem Preis mit welcher Promotion und in welchem Kanal, müssen wir noch fokussierter vorgehen.“ → Nestlé Österreich Facts ca. 310 Mio € Umsatz (2021) Mitarbeiter: rund 760 Stand September 2022 QUELLE: NESTLÉ ÖSTERREICH *BASIS: NIELSEN, LEH EXKL. H/L YTD 28/2022 **KATEGORIE SOJA/FLEISCH- ERSATZ, NIELSEN, LEH EXKL. H/L YTD 28/2022 Nestlé: Vegan treibt Wachstum REGAL im Gespräch mit Cédric Böhm, CEO von Nestlé Österreich INTERVIEW: ROBERT FALKINGER EINTRITT ins Premium-Kapsel segment mit Nescafé INNOVATIONS- OFFENSIVE mit Garden Gourmet 168REGAL09-2022 R09 Nestle Böhm.indd 16823.09.22 15:00die hohe Innovationskraft des Unternehmens. Wie sieht die Strategie für Garden Gourmet aus? Wir decken mit der Marke den Trend der Flexitarier ab und sprechen natürlich ins besondere auch jüngere Konsumente an. Das ist eine langfristige Innovation. Im kulinarischen Bereich fließen, gemessen am Umsatzanteil der Produkte, über durchschnittlich viele Werbespendings ins plantbasedSegment. Im Markt für Soja/ Fleischersatzprodukte konnten wir mit Garden Gourmet heuer mit 28 Prozent doppelt so stark wachsen wie der Markt und sind mit einem Anteil von 16,3 Prozent Marktführer**. Erfolg reich ist auch unser veganer Garden Gourmet ThunVisch. Das Produkt ist innerhalb kürzes ter Zeit zum zweitstärksten Artikel innerhalb der Gesamtkategorie der gekühlten Ersatzpro dukte (Nielsen, LEH exkl. H/L, YTD 28/2022, Umsatz) aufgestiegen. Spar-Vorstand Markus Kaser kritisierte im Sommer die globalen Markenartikler in Richtung übertriebener Preisforderungen. Manuel Hofer vom Top Team Zentraleinkauf hat in einem Brief an die Industrie selbige der Preistreiberei bezichtigt. Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit dem Handel im Lichte von Inflation und Kostensteigerungen? Wir lehnen diese Vorwürfe ab. Ja, es gibt natürlich Preisänderungen, aber wir müssen weiterhin kompetitiv bleiben. Die Inflation ist nicht bei uns geboren. Wir sind keine Preis treiber. Wir kaufen teurer ein und haben in den Fabriken höhere Produktionskosten. Im ersten Halbjahr hat sich bei Nestlé in Europa die Mar ge um 140 Basispunkte verringert. Es ist für niemanden einfach. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Wir sind offen für Gespräche mit unseren Handelspartnern . Die Marke darf ja auch nicht zu teuer wer- den. Was bedeutet das für die Vermarktung? Bei der Frage, welches Produkt zu welchem Preis mit welcher Promotion und in welchem Kanal, müssen wir noch fokussierter vorge hen. Wir müssen gemeinsam mit dem Han del effiziente Promotions finden, die für den Konsumenten interessant sind. Wir haben ein großes Portfolio und sind in vielen Kanälen unterwegs. Wir müssen daher noch genauer hinschauen, wo wir investieren. Jeder Euro, den man heute investiert, ist heute viele teurer als früher. In der Struktur sind wir in Öster reich bereits schon sehr gut aufgestellt. Investieren Sie heuer mehr in Werbung? Die Zahlen haben sich konsolidiert. Sie gelten im Konzern als Visionär und Strategie-Experte. Wo sehen sie Nestlé Österreich in fünf Jahren. Es sind vier Themen: Erstens, wir werden weiter an unserem Portfolio arbeiten und starke Innovationen bringen, vor allem in den Bereichen Kaffee, Tiernahrung, vegane Produkte, Health Science. Zweitens wird Nestlé Österreich weitere Schritte im Bereich Nachhaltigkeit gesetzt haben, und drittens wird die Organisation noch digitaler werden, auch was unsere Kanäle angeht. Und wir werden uns künftig auch als TopArbeitgeber stärker positionieren. Danke für das Gespräch. MILCHALTERNATIVEN aus Reis und Mais beim neuen KitKat vegan CÉDRIC BÖHM CEO Nestlé Österreich INDUSTRIE GESPRÄCH R09 Nestle Böhm.indd 16923.09.22 15:00Next >