< PreviousDROGERIEFACHHANDEL REGAL: Die One-Stop-Shopping-Zeiten haben sich ge- legt? Markus Geyer: Ich glaube, es gibt bereits wieder Ten- denzen in diese Richtung. Die nächste Welle sozusagen. Diskont und Preiseinstieg haben eine Hoch-Zeit. Erfreulich ist, dass die Kunden und Kundinnen wieder stärker am sozialen Leben teilnehmen und daher klassische Drogerie- warengruppen gefragt sind. Welchen Umsatz hat Bipa 2021 erzielt? Geyer: 770 Millionen Euro. Wir hatten ein Wachstum von drei Prozent. Im Marktanteil haben wir uns stärker entwi- ckelt als der Mitbewerb. Auch heuer in den ersten Monaten sind wir stärker als der Markt gewachsen. Womit würden Sie das begründen? Geyer: Einerseits sicher mit dem Nach-Corona-Effekt, unsere Warengruppen sind wieder gefragter. Es war heuer auch ein starker Sommer, gerade in der Sonnenpflege, wo wir 20 Prozent über Vorjahr liegen. Die Leute reisen wieder, stocken ihre Vorräte auf. Andererseits mit der konsequen- ten Umsetzung unserer Maßnahmen – von Eigenmarken bis hin zu Investitionen in das Netzwerk. Ein zusätzlicher Treiber war die konsequente Weiterentwicklung des Onlinebusiness. Gas- und Strompreise gehen durch die Decke. An wel- chen Schrauben wird hier bei Bipa gedreht? Andreas Persigehl: Wir haben uns in der gesamten Rewe Group sehr früh dem Nachhaltigkeitsprinzip verschrieben. Die aktuellen Entwicklungen haben diese Dinge noch- mals beschleunigt. Der Weg stimmt, aber wir intensivie- ren unsere Anstrengungen nochmals, etwa wenn es um Energieeffizienz-Maßnahmen geht. Da haben wir sehr viel Das Geschäftsführer-Duo Andreas Persigehl und Mag. (FH) Markus Geyer lenkt seit Dezember gemeinsam das pinke Bipa-Schiff. Power bei Erneuerung 770 Millionen Euro Umsatz erzielte Bipa (Rewe) im Vorjahr. Ein Plus von drei Prozent. Heuer werden 16 Millionen Euro in das Ladennetz investiert. Aktuell befindet sich das neue Ladenbild im Roll-out. Wohin die Reise geht, verraten die beiden Geschäftsführer im REGAL-Interview. TEXT: VERENA SCHNEEWEISS, MAGDALENA KRANABITL 25 BIS 30 STANDORTE werden jährlich umgebaut bzw. neu eröffnet. © BIPA / CHRISTIAN DUSEK 190 | REGAL 09-2022investiert. Auf der anderen Seite müssen wir die richtigen Sortimentsangebote machen und bauen hier insbesondere Nachhaltige Segmente aus. Wir müssen zudem mit den erheblichen Auswirkun- gen der Vorlieferanten kontrolliert um- gehen, um unseren Kunden einen fairen Verkaufspreis bieten zu können. Sie haben Investitionen erwähnt. Wie viel war das im heurigen Jahr? Persigehl: Wir investieren heuer 16 Millionen Euro in das Ladennetz. Dazu gehören Filialmodernisierung und -ab- tausch genauso wie Energieeffizienz- Maßnahmen, etwa eine zentrale Energie- steuerung, Photovoltaik, Wärmepumpen oder Beleuchtung. Wie viele Standorte werden jährlich erneuert? Persigehl: 25 bis 30 Standorte werden jährlich umgebaut bzw. neu eröffnet. Wie viele Standorte sind es derzeit und welche waren die letzten Eröffnungen? Persigehl: 577 Filialen. Wien Meidlinger Hauptstraße, Wien Hoher Markt und Pottendorf, allesamt Modernisierungen. Herr Geyer, Sie erwähnten vorhin das Online-Geschäft. Wird Click & Collect nach wie vor gut angenommen? Geyer: Mit Click & Collect haben wir eine tolle Serviceleistung. Es ist ein wichtiger Bestandteil und mittlerweile in allen Bipa-Filialen möglich. Der Umsatzanteil ist klein, aber das Online-Geschäft hatte im Vorjahr mit plus 15 Prozent einen zweistelligen Anteil am gesamten Bipa- Wachstum. Ist heuer ein Abflachen bemerkbar? Persigehl: Wir stellen das bei uns nicht fest und wachsen online weiter stark zweistellig. Am Gesamtmarkt ist das Thema Online noch in einer Justierungs- phase. Sieht der Warenkorb online anders aus? Persigehl: Ja. Wir stellen ab 49 Euro kos- tenlos zu. Das ist für den Online-Waren- korb keine Hürde, Konsumenten geben pro Bestellung mehr aus. Die Industrie kämpft mit Preiserhöhun- gen. Wie gehen Sie mit dem Thema um? Geyer: Die Preissteigerungen kommen in unserer Branche beim Verbraucher bisher nur teilweise an. Wir werden den einen oder anderen Preis anheben müs- sen, aber auch vehement gegen die zum Teil nicht gerechtfertigten Preiserhö- hungen antreten. Da ist auch seitens der ANDREAS PERSIGEHL (li.) und MAG. (FH) MARKUS GEYER 30 % 30 % 30 % 30 % Recycelter Griff 30 % 40 % 40 % 40 % 40 % Recycelter Griff 40 % JETZT MIT WECHSEL- KLINGEN atclicksoleil.bic.com info.at@bicworld.comDROGERIEFACHHANDEL Lieferanten Transparenz gefragt. Wir sehen zum Beispiel von Lieferanten, die uns mit gleichen Pro- dukten beliefern, teilweise unterschiedliche Preisstei- gerungen. OTC ist ein Wachstums- sortiment? Persigehl: Ja. Gerade in unseren neuesten Filialen werden Sie feststellen, dass wir OTC noch mehr Platz einräumen. Nicht jeder Kunde ver- mutet es schon bei uns, aber wo das der Fall ist, gewinnen wir auch Stammkunden. Was sind die weiteren Sortimentsschwerpunkte? Vor einigen Jahren ging es beispielsweise in Richtung Alten- und Krankenpflege. Persigehl: Das war der Startschuss in Richtung Gesund- heit. Das Thema ist eine wichtige strategische Säule für uns. Geyer: Eigenmarken sowie Düfte, dekorative Kosmetik sind ein Dauerbrenner. Über 50 Prozent, richtig? Geyer: Kommt darauf an, welche Produktgruppen man dazu zählt. Aber ja, mit Duft und Deko zusammen sind wir klarer Marktführer. Fakt ist: Trends kommen immer schneller bei uns an, sind aber auch immer schneller weg. Diese auch auf der Fläche umzusetzen, ist eine Herausfor- derung. In Corona-Zeiten waren Nagellacke stark gefragt, heuer sind es die Lippenstifte. Vor zwei Jahren waren es Masken, jetzt sind es Seren für die Gesichtspflege. Ganz wichtig ist dem Kunden die Nachhaltigkeit. Bipa kennzeichnet nachhaltige Produkte auch in den Filialen. Geyer: Wir haben die Grünen Etiketten vor zwei Jahren eingeführt. Welche Zertifizierung für ein „grünes Etikett“ ausreicht, entscheiden nicht wir, sondern Greenpeace. Mittlerweile haben wir 1.800 Produkte, nochmals um 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Like-for-Like wachsen wir hier zweistellig. Auch bei Food hat Bipa etwas aufgestockt. Geyer: Konsumenten erwarten in unserem Format auch gesunde Nahrungsmittel, diese bieten wir an. Wir werden hier auch neue Wege gehen. Billa Bio ist gerade dabei, in den Filialen Einzug zu finden. Wo geht die Reise hin: Wird Bipa gekühlte oder tief- gekühlte Nahrungsmittel anbieten? Geyer: In Kroatien verkaufen wir mittlerweile Eiscreme. (lacht) Der Bauchladen an Service-Leistungen wurde über die letzten Jahre immer größer. Ist das weiter ein wichtiger Bereich? Persigehl: Wir wollen nicht jeden Service anbieten, sondern den, der zu uns passt. Aber ja, Dienstleistungen sind ein wichtiger Punkt in Richtung 360-Grad-Erlebnis. Was muss der ideale Bipa in Sachen Ladenbau haben? Persigehl: Wir haben unser aktuelles Ladenbau-Konzept entwickelt und gehen derzeit in den Roll-out. Umgesetzt wurde es etwa in Bruck an der Leitha, Eisenstadt, Wien Simmeringer Hauptstraße, Jennersdorf und Windisch- garsten. Was kann das Konzept? Wir möchten den Kunden einfache Orientierung über die Ware geben und führen ihn durch vier verschiedene Welten. Einfaches Einkaufen auf einer größeren Verkaufsfläche. Dazu gehört auch, Nach- haltigkeit spürbar zu machen, etwa durch den Einsatz von Holz. Unsere Sortimente sollen ansprechend inszeniert sein. Möchten Sie das Rosa langfristig loswerden? Geyer: Das Rosa in der Bipa-Brand ist eine unserer Stärken, weil es eine starke Assoziation mit Bipa ist. Deshalb wird es auch immer ein Teil von Bipa bleiben. Wo liegt die ideale Größe, 350 bis 400 m²? Persigehl: Genau. Das liegt über unserem Durchschnitt. Das sind unsere präferierten Expansionsflächen. Wir legen aber zeitgleich viel Wert auf eine gute Netzabdeckung in Österreich. Nähe ist unsere Stärke – zu den Kunden und den Lieferanten. Was ist die kleinste und was die größte Bipa-Filiale? Persigehl: Die größte hat 600 m² und befindet sich im Shopping Center in Seiersberg, die kleinste steht in der Griesgasse in Salzburg. Geyer: Eine unserer erfolgreichsten Filialen ist beispiels- weise eine sehr kleine Filiale in der Wiener Kärntner Straße. Noch kurz ein paar Worte zu Kroatien? Geyer: Wir haben 136 Filialen, es werden bis Jahresende knapp 140 sein. In Kroatien war die Situation aufgrund der großen Tourismusabhängigkeit während Corona schwierig, dazu kamen noch zwei Erdbeben. Wir haben heuer insgesamt rund zehn Eröffnungen und fünf Umbauten. In den ersten sechs Monaten war der Tourismus fast 64 Prozent über dem Vorjahr, dementsprechend ent- wickeln sich die Umsätze. Heuer sind zum Beispiel Filialen in wichtigen Tourismuszentren Dubrovnik und Rovinj neu dazugekommen. Vielen Dank für das Gespräch. © BIPA / CHRISTIAN DUSEK NEUE BIPA-FILIALE in Windischgarsten. 192 | REGAL 09-2022TAFT. FÜR STARKE MOMENTE. TRAUMHAAR ÜBER NACHT BYE BYE BAD HAIR DAYS!REGAL: Wie geht es denn, nach knapp einem Jahr Bestehen als Kaufmann in Wieselburg? Gernot Moser: Sehr gut. Der Euro- spar wird von Frau Maderthoner und mir als Powerteam geführt. In Amstetten habe ich ja noch ein zweites Geschäft, das Aufmerk- samkeit braucht. Alleine würde das nicht gehen. Wir haben unser Team schlagkräftiger gemacht und viel Sortimentsarbeit geleistet. Wir sind mit der bisherigen Entwicklung zufrieden – die Arbeit geht uns allerdings nicht aus. Aktuell gibt es mit Spar gemeinsam Überlegungen, die Feinkost Linie zu optimieren. Das wird wahrscheinlich auch bauliche Veränderungen nach sich ziehen. Die Kosten explodieren Eigenmarken präferiert Gernot Moser ist Geschäftsführer eines Eurospar sowie eines Spar Marktes. Mit REGAL redet er über die Entwicklungen im Drogeriesortiment seines Wieselburger Eurospar. TEXT: LISA WEBER Momentan überhäufen sich ja die Krisen. Sparen Sie denn bereits Energie? Wo es geht, setzen wir unsere Maß- nahmen und haben einzelne Ver- bräuche reduziert. Die Beleuchtung zum Beispiel. Aber viel macht das nicht aus. Wenn ich wirklich sparen wollte, müsste ich die Mopro Wand- kühlungen abdrehen, das sind offene Kühler und Stromfresser. Das geht natürlich nicht, bis dahin stellen wir nur einzelne kleinere steckerfertige Kühltruhen ab und sehen, was wirk- lich notwendig ist. Kommen wir zum Thema Drogerie. Was ist der Anteil am Umsatz? Dieses Sortiment macht bei mir rund vier Prozent vom Umsatz aus. REGAL Nicht musikalisch, aber DER HIT AM D E R TR E N D I M H A N D E L Körperpflege und Hygieneartikel sind hier auf Platz eins, gefolgt von Reinigungsmitteln, welche mir vom Ertrag her die liebsten sind. Noch besser ist hier nur die Zahnpflege. Die hat allerdings nur einen sehr geringen Umsatzanteil. Welche Produkte gehen besonders gut? Von den Marken her ist Nivea ganz klar vorn. Was immer läuft sind Klopapier, Küchenrollen und Taschen tücher. Aktionen sind Um- satzbringer, vor allem Klopapier im Gutscheinheft. Insgesamt bleiben aber die Eigenmarken stark im Vor- teil. An erster Stelle steht weit voran Lovely, danach kommt S-Budget. Allerdings befinde ich mich in einer Sondersituation, in einem Einkaufs- zentrum. Wenn der Kunde bewusst etwas Spezielles braucht, geht er zum Drogeriefachmarkt. Wodurch unterscheidet sich denn das Sortiment? Die Schlüsselwörter sind Sortiments- tiefe und Eigenmarken. Der DFH hat natürlich speziellere Produkte und mehr Auswahl. Wo ich zehn verschiedene Shampoos einer Marke habe, wird beim Fachgeschäft weit mehr angeboten. Ein breites Basis- sortiment decken wir jedoch beide gleichermaßen ab. Worauf achten Sie bei der Platzierung? Aktionen bauen wir gut sichtbar auf und davon muss auch immer genug da sein. Sichtbarkeit und Menge müssen für den Kauffluss der Kund- schaft stimmen. Spielen regionale Produkte eine Rolle? Leider nein. Ich habe bereits ganz bewusst spezielle Produkte aus dem Waldviertel probiert. Im Food-Sor- timent gehen die gut. Für Drogerie spielen sie leider keine Rolle. Dem Kunden war der Preis dafür zu hoch, da wird lieber zum Standardsorti- ment gegriffen. Die Platzierung war jedenfalls top, daran lag es nicht. Vielen Dank für das Gespräch! „Wir sparen Energie, wo es geht.“ GERNOT MOSER, GESCHÄFTSFÜHRER EUROSPAR UND SPAR MÄRKTEDROGERIEFACHHANDEL Die Top-Player im DFH Quelle: Marktteilnehmer, RegioData Research. z.T. Schätzungen auf Basis publizierter Informationen wie Geschäftsberichte, Websites, Presseberichten, Daten aus anderen Ländern, Datenbanken. RegioData Branchendaten 2021 Rang 2021 Marke Umsatz AT 2021 (Mio Euro) brutto Standorte AT 2021 Verkaufs- fläche in m² AT 2021 1dm Drogeriemarkt1.003,0386176.199 2Bipa772,4577175.500 Müller gesamt610,096158.340 3Müller Drogerie604,590157.700 4Douglas101,04410.750 5Marionnaud84,9799.500 Gewußt wie gesamt (inkl. Tachezy & Prokopp, ohne Apotheken)70,17414.090 6Gewußt wie (ohne Tachezy ohne Prokopp)50,24810.100 7Martin reformstark40,0498.575 8Roma35,1987.400 9Rituals20,5282.400 10Yves Rocher19,214730 11Nägele&Strubell18,8161.100 Prokopp Gewußt wie15,6183.100 12Beauty alliance gesamt (inkl. Tachezy & Prokopp, ohne Apoth.)15,1273.105 13baslerbeauty10,6121.200 14Natur und Reform7,2151.350 15L'Occitane6,814950 16Lush5,86420 17Müller Beauty5,56640 18The Body Shop5,4181.150 19Tachezy Parfümerie4,38890 20Beauty Alliance diverse (ohne Tachezy ohne Prokopp)4,19720 21M.A.C.3,17320 22Topsi2,33240 Top Marktteilnehmer2.820,31.545570.934 Drogerie- und Parfümerieeinzelhandel gesamt2.882,21.740600.260 196 | REGAL 09-2022DROGERIEFACHHANDEL Umsatz pro Standort in Euro Verkaufsfläche pro Standort in m² Umsatz pro m² Verkaufsfläche in Euro Marktanteil an Top-Marktteil- nehmer in % Marktanteil am Drogerie- und Parfümerie- einzelhandel gesamt in % 2.598.4464565.69235,634,8 1.338.6483044.40127,426,8 6.354.1671.6493.85221,621,2 6.716.6671.7523.83321,421,0 2.295.4552449.3953,63,5 1.074.6841208.9373,02,9 947.2971904.9752,52,4 1.045.8332104.9701,81,7 816.3271754.6651,41,4 358.163764.7431,21,2 732.143868.5420,70,7 1.371.4295226.3010,70,7 1.175.0006917.0910,70,7 866.6671725.0320,60,5 559.8351154.8680,50,5 883.3331008.8330,40,4 480.000905.3330,30,3 485.714687.1580,20,2 971.6157013.8800,20,2 916.6671078.5940,20,2 300.000644.6960,20,2 537.5001114.8310,20,1 455.556805.6940,10,1 442.857469.6880,10,1 766.667809.5830,10,1 1.825.4563704.940100,097,9 1.656.4373454.802100,0 © ADOBESTOCK© ADOBESTOCK 09-2022 REGAL | 197DROGERIEFACHHANDELDROGERIEFACHHANDEL © ADOBESTOCK S o bleibt der Trend beim Thema Rasur sinkend: Nur noch die Hälfte der Haushalte kauft min- destens einmal im Jahr dazugehörige Produkte. Vor drei Jahren lag die Käu- ferreichweite noch bei 59 Prozent. Haarcoloration sinkt nun wieder auf ein etwas niedrigeres Vor-Covid-Level. Feste Duschseife erlebt ein starkes Wachstum und gewinnt neue Käufer. Hingegen scheint festes Shampoo das mög- liche Potenzial langsam erreicht zu haben und stagniert. Bei Waschmitteln gewinnen Produkte im Convenient Format von Pouches oder Tabs weiterhin neue Käufer. Make-up. Senior Marketing Consultant Mag. Zuzanna Kienast erklärt im REGAL-In- terview: „Nach einem stärkeren Rückgang bei der Verwendung von dekorativer Kosmetik, scheint sich diese Kategorie nun an einem niedrigerem Level zu stabilisieren.“ Aktuell kaufen 35 Prozent der österreichischen Haus- Die aktuellen Trends im DFH GfK Corona, Energiekrise, Teuerungswelle und Co. haben stark am Konsumenten- verhalten geschraubt. Das GfK Consumer Panel konnte innerhalb der Käuferreichweiten einiger Kategorien spannende Entwicklungen messen. halte mindestens einmal pro Jahr Pro- dukte aus dieser Kategorie.“ Nagelkos- metik verzeichnet im aktuellen Zeit- raum einen Rückgang, wobei es durch das dekorative Segment getrieben ist, der Bereich Nagelpflege bleibt sehr gut stabil. „Bei Lippenstiften sehen wir ebenso eine gute Entwicklung von Produkten mit besonderem Zusatz Care bzw. Care&Shine – diese gewinnen im ak- tuellen Zeitraum neue Käufer.“ Naturkosmetik hat in Österreich schon eine lange Tradition und erfreut sich schon lange großer Beliebtheit. „Es ist sehr weit ver- breitet. Wir beobachten mittlerweile eine Stagnation. Verstärkt wird dies vermutlich noch durch die starke Preiserhöhung, die bei Naturkosmetikprodukten aktuell viel deutli- cher ist“, führt Kienast aus. Lediglich bei Lip- penpflege gebe es eine stetige positive Ent- wicklung und steigende Sortimentstiefe im Regal für Naturkosmetik. ZUZANA KIENAST, GfK Senior Marketing Consultant TEXT: LISA WEBER 198 | REGAL 09-2022DROGERIEFACHHANDELDROGERIEFACHHANDEL Handelsmarken. Im ersten Halb- jahr 2022 gewinnen Handelsmarken bei Near-Food wieder etwas verstärkt an Bedeutung. „Der Handelsmarken- anstieg ist getrieben durch Super- und Hypermärkte und vor allem durch den Warenkorb Paperware. Also Toiletten- papier, Küchenrollen, Taschentücher, Frauenhygiene und Blasenschwäche.“ Der One-stop-Shopping Trend verzeichnet einen Rückgang. „Die Drogerien haben ihre Anteile an Near- Food wieder zurück.“ Im aktuellen Zeitraum gewinnen jedoch Diskonter wieder stärker Anteile – im gesamten FMCG-Warenkorb, sowie bei Near -Food.“ Energie- und Rohstoffkrise zeigen also auch im Drogerie-Bereich Handelsmarkenanteil % (Value) 28% 28% 28% 28% 29% ihre Wirkung. Letzteres führt Kienast nämlich auf die aktuellen Preiserhö- hungen zurück. Ein durchschnitt- licher Haushalt gibt pro Jahr bei 59 Einkäufen 548 Euro für Near-Food im Totalmarkt aus. Die höchsten Ausga- ben fließen in Personal Care und Tier- futter, gefolgt von Waschen-Putzen- Reinigen. Sämtliche Daten basieren auf dem GfK Haushaltspanel und der analysierte Zeitraum ist MAT Jan 2022 vs. Vorperioden. Basis sind alle Einkaufsstätten und Kanäle (inkl. Diskont, Fachhandel, Online usw.). NearFood = Warenkörbe Personal Care + WPR + Paperware + Baby + Tierfutter + Rest Auch Susanne Fran- ken, Senior Marketing Manager Bic Shavers, bestätigt: Die Regelmä- ßigkeit der Rasur hat bei Herren wie auch bei Damen abgenommen. „Die Gründe dafür sind im Wesentlichen in den covidbedingten Rest- riktionen zu finden. Diese haben zu weni- ger Anwesenheit im Büro und zu weniger geselligen Freizeitakti- vitäten geführt.“ Gewohnheiten. Die Managerin ist sich je- doch sicher: Die Gesellschaft kehrt wieder zu ihren alten Gewohnheiten zurück. „Wir sehen Wachstum in der Warengruppe Nassrasur im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr (Quelle: Nielsen YTD KW24/2022 DFH, LEH inkl. H/L) in allen Nassra- sur-Segmenten. Enthaarung ist wie- der ein Teil der Routine.“ Nielsen Daten zeigen außerdem: der wichtigste Absatzkanal für Nass- rasur ist immer noch der DFH, mit über 60 Prozent auf Umsatzbasis und über 50 Prozent auf Absatzbasis (Quel- le: Nielsen Universum DFH, LEH inkl. H/L ohne Tankstellen, MAT KW24/ 2022). Mit seiner Neueinführung Click 5, einem Damenrasierer, reagiere Bic, so Franken, auf die wachsende Nachfra- ge der Konsumentinnen nach qualita- tiv-hochwertigen Rasierern mit gerin- geren Auswirkungen auf die Umwelt zu einem erschwinglichen Preis. Bic: Rasur kehrt zurück SUSANNE FRANKEN, Senior Marketing Manager Bic ShaversNext >