< PreviousMOLKEREIPRODUKTE Kärntnermilch: Nachfrage stabil, Kostendruck enorm Woerle: Hohe Auszeichnung für Artenvielfalt Die Privatkäserei Woerle erhielt jetzt für nachhaltiges Wirtschaften und Produzieren die hohe Trigos-Aus- zeichnung. Dabei goutierte die Jury Woerles respektvollen Umgang mit der Natur und das Eintreten für Kreis- laufwirtschaft und Artenvielfalt. „Biodiversität sorgt für bestes Futter der Kühe und in Folge für besten Ge- schmack unserer Käsespezialitäten. Deshalb ist es uns natürlich wichtig, auch unsere Milchbauern für dieses Thema zu sensibilisieren und sie aktiv miteinzubeziehen. Dass unser Enga- gement dermaßen gewürdigt wird, freut uns natürlich sehr“, freut sich Geschäftsführer Gerrit Woerle. Kon- kret geht es beim Projekt „Artenviel- falt in Bauernhand“ um eine enge Zu- sammenarbeit mit den Milchbauern der Region mit dem Ziel Le- bensräume und Rückzugsor- te für verschiedene Tiere und Pflanzen zu schaffen. Woerle erwirtschaftete zuletzt 137 Millionen Euro. „Unser Ziel ist es weiter ge- sund zu wachsen“, so der Neo-Geschäftsführer. Dabei nimmt sich die Privatkäserei ein Plus von fünf Prozent per anno vor. Ebenfalls auf der To-do-Liste: Woerle will sei- ne Verpackungen noch nach- haltiger machen und setzt auch rePET-Materialien ein. Eine Umstellung der gesam- ten Palette soll Schritt für Schritt erfolgen. „Dort, wo es produktseitig möglich ist.“ „Es gibt aktuell keine Position, die nicht von einer Preissteigerung betrof- fen ist“, erklärt Kärntnermilch-Chef Direktor Helmut Petschar im REGAL- Gespräch. Energie, Platinen, Kultu- ren, Becher, Verpackungsmaterial: „Diese Liste ließe sich beliebig erwei- tern.“ Auch bei den Milch- bauern nimmt der Kosten- druck zu. „Wir versuchen mit unseren Auszahlungspreisen hier schnell zu helfen, doch wir können die notwendigen Erhöhungen beim Handel in der benötigten Höhe nicht umsetzen“, so Petschar. Da- mit bleibt die Situation ange- spannt. „Die EGTs aller Mol- kereien sind mittlerweile un- ter der Ein-Prozent-Marke abgerutscht. Die Lage ist da- mit prekär.“ Bei den Investitionen wer- den nur mehr die notwen- digsten Maßnahmen umge- setzt. „Wir haben heuer trotz der Krise aber 3,5 Millionen Euro bereitgestellt.“ Dabei wurde die chemische Reinigung neu aufgestellt. Auch die Genuss-Meierei in Spittal an der Drau wird umgebaut. „Um weitere alternative Absatzkanäle zu schaffen.“ Umsatzmäßig erwartet Petschar aufgrund der Preisproblematik einen Top-Wert. „Wahrscheinlich werden wir uns bei rund 130 Millionen Euro einpendeln.“ Dabei zeigt sich der Heimmarkt nach wie vor bärenstark. „Hier haben wir noch nichts verloren. Die Nachfrage ist weiter gut.“ Auch der Export zeigt einen leichten Schub nach oben. „Wir sind bei über 30 Pro- zent Anteil angekommen.“ Stabil per- formt zudem der Bio-Bereich. „Da lie- gen wir indes ebenfalls bei 30 Pro- zent.“ Gegen einen Gas-Blackout zeigt sich Petschar ebenfalls gerüstet. „Wir haben bei der Umstellung auf Gas die alten Öl-Anlagen behalten. Das ist jetzt ein Vorteil. Wir versuchen bei der Produktion die Preise der beiden fos- silen Energie-Alternativen abzuwie- gen und so kostengünstig wie möglich zu produzieren.“ Rund 400 Einzelpositionen bietet die Kärntnermilch aktuell an. Die Verunsicherung der Konsumenten ist derzeit aber nur bei hochpreisigen, naturgereiften Käsen spürbar. „Da orten wir eine Zurückhaltung.“ Kärntner Milch-Chef Direktor Helmut Petschar Nachhaltigkeitsmanagerin Diana Reuter und Geschäftsführer Gerrit Woerle 220 | REGAL 09-2022www.gmundner-molkerei.com 22 Es ist wieder Raclette-Zeit! Traditionell zur kalten Jahreszeit bringt der beliebte Gmundner Milch „Traunkirchner Raclette“ mit seiner kräftig-würzigen Geschmacks- note unser Herz zum Schmelzen. Schmilzt der Käse, schmilzt das Herz.„Wer als Molkerei eine gute Erfolgs- chance haben will, kommt an der Di- gitalisierung nicht vorbei“, erklärt CSB-System Österreich-Geschäfts- führer Mag. Martin Schöggl. Hinter- grund: Die gesellschaftlichen Anfor- derungen in Bezug auf Umwelt, Nach- haltigkeit, Tierwohl und Gesundheit werden immer größer, der nationale und internationale Wettbewerb im- mer stärker. Dazu drängen Milcher- satzprodukte und Milchimitate auf den Markt. Gepaart mit einer hohen Nachfragekonzentration im LEH. „Erst durch einen effektiven Einsatz von Technologien ergeben sich neue Chancen zur Kostenreduktion, Be- schleunigung und Automatisierung von Abläufen in der Produktion und zur Erschließung neuer, digitaler Ab- satzkanäle“, so Schöggl weiter. Zu Beginn stünde eine Verortung, welcher Bereich im Fokus der digita- len Optimierung stehen soll. „Das Motto vieler Molkereien, für die das Thema Digitalisierung bereits erfolg- reich im Alltag verankert ist, lautet: Klein anfangen und dann weiterent- wickeln.“ Das größte Digitalisierungspotenzi- al – und die größte Notwendigkeit - bie- ten die Kernprozesse der wertschöp- fenden Abteilungen in der Produktion. Denn in vielen Molkereien gibt es im- mer noch eine Vielzahl an technischen Lösungen, unterschiedlichsten Pro- duktionsanlagen und Automations- konzepten mit teils noch analoger oder digitaler Mess- und Regeltechnik. „Zu- dem sind die Daten aus dem ERP-Sys- tem oft weder in der Produktion noch in der Abfüllung verfügbar. Dies führt beispielsweise beim Mindesthaltbar- keitsdatum zu fehleranfälligen Hand- eingaben.“ Auch die Qualitätskontrol- le, die Bilanzierung des Rohstoffeinsat- zes oder die vorausschauende Wartung der Produktionsmaschinen sind Para- debeispiele für den Einsatz digitaler Lösungen. Wird die Messtechnik mit Auswertungssystemen gekoppelt, las- sen sich beispielsweise die Separatoren besser kontrollieren und die Wartungs- vorgänge können sicherer geplant wer- den. Und ein Bereich, in dem sich Digi- talisierungsprojekte sehr schnell rech- nen, ist die Kommissionierung. „Der Züger Frischkäse AG aus der Schweiz gelang es vor ein paar Jahren, durch eine Kombination aus Hochregallager und mobiler Datenerfassung 50 Pro- zent der Zeit beim „Picken“ einzuspa- ren und gleichzeitig die Fehlerquote zu minimieren.“ Um das übergeordnete Ziel der Ver- netzung aller Abteilungen, Prozesse und Akteure zu erreichen, bieten sich produktionsnahe ERP-Systeme an. „Doch der Erfahrung nach werden heute in acht von zehn Molkereien die Daten nicht oder nur teilweise mit den Daten aus dem Warenwirtschaftssys- tem zusammengefügt. Hier liegt ein großes Potenzial, um mehr Transpa- renz in der Produktion zu schaffen.“ Jeder Digitalisierungsschritt führt zwangsläufig auch zu einer besseren Rückverfolgbarkeit. Aber auch im Ta- gesgeschäft können heute die wenigs- ten Molkereien auf Knopfdruck in Audits die Rückverfolgung darstellen. „Wer hier auf eine digitale Unterstüt- zung setzt, kann sich besser auf die Steuerung und Überwachung der Ab- läufe konzentrieren – das schafft auch zusätzlichen Spielraum für die Opti- mierung der gesamten Prozesse.“ CSB-System Digitalisierung als Türöffner CSB-System Österreich-Geschäftsführer Mag. Martin Schöggl 222 | REGAL 09-2022RUPP HAT S’BESCHTE ECK VOM KÄS Österreich liebt Cheddar . Ganz besonders s’beschte Eck davon. S’Beschte mit Cheddar von Rupp trifft den Geschmack der Konsument:innen Die neuen Eckerl haben einen cremigen Start im Handel hin- gelegt. Im Marktforschungssupermarkt Go2Market waren sie nach kurzer Zeit ausverkauft und das Feedback sehr positiv. Die Ergebnisse zeigen hohe Akzeptanz für Geschmack und Pro- duktart. Nützen Sie den anhaltenden Appetit Ihrer Kund:innen auf s’beschte Eck der neuen Lieblingssorte Cheddar. Rupp baut mit einer starken Digital-Kampagne im Herbst die Awareness nochmals weiter aus. Unter anderem zeigen YouTube Ads inspirierende Rezept-Videos und beschte Tipps für gemeinsame Genussmomente mit Familie und Freunden. 222105 RUP Inserat Regal A4 Cheddar RZ.indd 120.09.22 09:28MOLKEREIPRODUKTE Gmundner Molkerei: Gmundner Molkerei wird Tochter von Milchwerk Jäger Zufrieden zeigt sich Gmundner Mol- kerei-Chef Mag. Michael Waidacher mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2022. „Wir gehen von einem deutli- chen Umsatzplus aus und werden wohl zwischen 240 und 250 Millionen Euro landen.“ Die Kostenwelle sei be- lastend. „Wir sehen uns mit einer Ver- vielfachung bei den Energiekosten von Strom und Gas konfrontiert. Auch bei Logistik, Hilfsstoffen und Verpa- ckungsmaterial zeigen die Kurven nach oben.“ Die verarbeitbare Milch- menge zeigt sich stabil und wird bei rund 333 Millionen Liter bis zum Jah- resende liegen. Wichtiges Standbein bleibt unver- ändert der Export. Der Auslandsge- schäftsanteil liegt bei 45 Prozent. Und auch produktseitig bleibe das Betäti- gungsfeld mit der gelben Palette ein- zementiert. „Wir arbeiten derzeit an einem Konzept für Käse mit Zutaten. So haben wir etwa den Pfefferkäse be- reits umgesetzt.“ Das Investitionsvolumen liege bei rund vier Millionen Euro. Den größ- ten Umbruch gibt es in der Eigentü- mer-Struktur. So ist und bleibt die Gmundner Molkerei Genossenschaft mit 50 Prozent an der Milchwerk Jäger GmbH beteiligt, die Gmundner Mol- kerei GmbH wird eine 100 Prozent Tochter der Milchwerk Jäger GmbH. Mit dem Beschluss in der Generalver- sammlung 2022 wurde der Weg für ein gemeinsames Unternehmen frei- gegeben. An den Unternehmensstand- orten sollen zukünftig 800 Millionen Liter Rohmilch verarbeitet werden. Mit rund 800 MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Milchbetrieben blickt die Gemeinschaftsmolkerei positiv in die Zukunft. Als letzte Hürde muss die Bundeswettbewerbsbehörde dem ge- meinsamen Weg noch zustimmen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch diesen Schritt erfolgreich ab- schließen“, ergänzt Hermann Jäger, Eigentümer des Milchwerks Jäger. Wunderkern: Vorstoß im Drink-Bereich Neuer Paukenschlag von Wunder- kern. Das Start-up-Unternehmen, das sich der Wiederverwendung von Ma- rillen-, Kirschen- und Zwetschken- Kernen verschrieben hat, bringt eine neue Idee in Stellung. „Es ist uns ge- lungen eine Milchalternative aus dem bisher nachhaltigsten Rohstoff für Pflanzendrinks zu entwickeln“, so Wunderkern-Brand Managerin Marie Lechner gegenüber REGAL. Dabei handelt es sich um einen Drink, der „gegen Lebensmittelverschwendung kämpft“. Lechner: „Vergleicht man die Marillenkerne, die wir für unseren Drink verwenden, so haben diese 30 Prozent weniger CO 2 -Emissionen als beispielsweise Hafer. Und auch im Wasserverbrauch kommen unsere Wunderkerne im Vergleich zu unter anderem Mandeln mit 96 Prozent we- niger Wasser aus.“ Ein Konzept, das zieht. So glückte Wunderkern der Start bei Pflanzilla. Mehr noch: „Seit dem 26. September ist unser Drink öster- reichweit in allen Filialen von Billa Plus erhältlich.“ Darüber hinaus sind alle fünf bisher gelaunchten Artikel bei Metro und Transgourmet gelistet. „Wir konnten uns vertrieblich schon sehr gut aufstellen. Aber das soll trotz- dem für uns nur der Anfang sein.“ 2022 wird Wunderkern einen Um- satz im sechsstelligen Bereich errei- chen. „Wir werden bei den Ölen auf 12.000 Stück, beim Schoko-Aufstrich auf 40.000 Einheiten und bei den Drinks auf 60.000 kommen.“ Für 2023 ist ein neuer Schub geplant. „Wir wol- len den Umsatz dann auf einen deut- lich siebenstelligen Bereich erhöhen. Dies soll durch eine noch stärkere Marktpräsenz, den Launch unseres Barista-Drinks sowie einer entspre- chenden Sortiments-Erweiterung im Non-Dairy-Sortiment (Käse, Joghurts) erfolgen.“ Gmundner Molkerei-Chef Mag. Michael Waidacher 224 | REGAL 09-20225 GENERATIONEN • 1 LEIDENSCHAFT EIN STÜCK Na�ur JETZT GENIESSEN! Mopro: Corona- Mengenplus ist weg W ährend der Corona-Krise schnellten die Mo- pro-Mengen massiv hinauf. 2020 kletterte die Warengruppe um 9,2 Prozent nach oben. 2022 erlebt die Branche eine Mega-Klatsche. Nach den ersten sechs Monaten des Jahres errechnet die RollAMA ein sattes Minus von 8,3 Prozent. Positive Begleiterscheinung: Das Datenmaterial zeigt im Wert ein schmales Plus von 0,1 Prozent, damit steuert Mo- pro im Gesamtjahr erstmals der Zwei-Milliarden-Eu- ro-Umsatzmarke entgegen. Der schale Beigeschmack dabei: Die Kostensituation ist trotz der erzielten Preis- steigerungen weiter prekär, die Branche wird zerrie- ben von Milchbauern-Bedürfnissen und Handelsvor- behalten. Ein Blick in die Warengruppen zeigt: Das Minus trifft alle Segmente. Die weiße Palette verliert und geht von 214.000 Tonnen auf 195.000 Tonnen zurück. Bei der bunten Palette gibt es einen Abschwung von 57.000 auf 54.000 Tonnen und bei Käse von 46.000 auf 42.000 Ton- nen. Ebenfalls rot: Die gelben Fette gehen im Vergleich zur Vorjahresperiode von 18.000 auf 16.000 Tonnen zu- rück. Unter dem Strich fällt die Ohrfeige bei Käse aber we- niger schallend aus wie bei Mopro insgesamt. So gab die gelbe Palette „nur“ um 7,5 Prozent auf 42,2 Millionen Tonnen nach. Umsatzmäßig war der Dämpfer aber grö- ßer: Minus drei Prozent auf 384,6 Millionen Euro. Interessant: Laut VÖM-Aufstellung basierend auf die Roll-AMA-Daten geht es insgesamt um einen Frische- Kuchen von 7,766 Milliarden Euro. 2021 war dabei die Rewe mit 36,2 Prozent auf Platz eins, Spar machte einen Sprung auf 33,4 Prozent und liegt auf Rang zwei. Hofer kommt auf 18,4 Prozent, Lidl hat mit sieben Prozent die „Lederne.“ Marktentwicklung Milch und Milchprodukte im Lebensmitteleinzelhandel Quelle: © RollAMA/AMA-Marketing, Feldarbeit: GfK Austria/Auswertung: KeyQuest Marktforschung MOLKEREIPRODUKTEMOLKEREIPRODUKTE „W ir fahren derzeit auf Sicht“, erklärt Rupp- Vorstand Daniel Marte. Der Vorarlberger Paradebetrieb konn- te im abgelaufenen Jahr seine Umsät- ze auf 235 Millionen Euro pushen. Für 2022 will das Unternehmen keine konkreten Zielvorgaben skizzieren. „Die Luft muss erst klarer werden, da- mit wir uns mit der Umsatzthematik beschäftigen können.“ Die Preisthe- matik ist deutlich spürbar, so Marte und: „Obwohl wir es uns sehr wün- schen würden, sehen wir derzeit kei- ne nahe Entspannung, sondern müs- sen uns eher für die nächste Kosten- erhöhung wappnen.“ Und dennoch bleiben die Vorarlberger ihrer Vor- wärtsstrategie treu. „Trotz der heraus- fordernden Zeit für Bauvorhaben, ha- ben wir uns für den Bau des Hochre- gallagers entschieden. Aktuell sind wir im Zeitplan und können das Lager voraussichtlich mit 2023 in Betrieb nehmen. Das ganze Projekt Hochbau- regal ist eine zusätzliche, aber not- wendige Herausforderung in der ak- tuellen Zeit und für das gesamte Team. Dennoch sind wir zuversicht- lich und stehen dieser Entwicklung schon positiv gegenüber.“ Wachstumshemmnisse ortet Mar- te aber nicht nur im Bereich der Kos- ten und Verfügbarkeiten, sondern auch im Bereich Personal. „Wir dür- fen uns zwar über genügend Fach- kräfte freuen, spüren aber auch den allgemein verbrei- teten Personalmangel.“ Im Export gestaltet sich vor al- lem das außereuropäische Geschäft schwierig. „Die In- flation und die stark gestie- genen Rohstoffpreise in der europäi- schen Milchindustrie haben die Nachfrage nach unseren Produkten in den Exportmärkten im geringen einstelligen Prozentbereich gedrückt. Gut performt hat angesichts dieser Si- tuation vor allem der Mittlere Osten, wohingegen unsere asiatischen Kun- den sehr vorsichtig und abwartend agieren, und teils Lieferanten aus Ozeanien bevorzugen.“ Insgesamt beliefert und verkauft Rupp in 65 Län- dern. 92 Prozent des Umsatzes wird auf Auslandsmärkten lukriert. Mit der aktuellen Entwicklung am Heimmarkt zeigt sich Marte zufrie- den. „Sowohl mit der Marke Alma als auch der Marke Rupp.“ Hervorzuhe- ben sei das Neuprodukt „s’Beschte mit Cheddar“, „dass eine Alleinstel- lung am österreichischen Markt hat und auch eine jüngere Zielgruppe anspricht.“ Interessant bleibe der kommende Herbst und Winter und damit der nachfragestärksten Zeit für Schmelzkäse. „Es lässt sich schwierig vorhersagen, wie stark das Konsum- verhalten der Verbraucher auch die Lebensmittelbranche trifft.“ Generell glauben die Vorarlberger bei Rupp an weiteren Chancen bei der jüngeren Zielgruppe sowie „bei Pro- dukten mit Mehrfachanwendung.“ Bei Alma zieht die Tradition. „Vielen Menschen ist das Zusammenspiel von der Kulturlandschaft in Vorarlberg und der Käseproduktion nicht be- kannt. Kleinstrukturiertheit, Heu- milch, Alpwirtschaft und Käseher- stellung beinhalten viele wichtige und zukunftsträchtige Aspekte, die noch mehr Verbreitung genießen soll- ten.“ Elemente, die sukzessive auch in Deutschland zur Erschließung des Marktes helfen sollen. Bei den neuen Artikeln steht bei Rupp s´Beschte mit Cheddar Eckerl im Fokus sowie bei Alma die praktische Reibkäse-Packungen im neuen De- sign. „Unsere Küchenhelfer ‚Bergkäse gerieben‘ und ‚Knöpflekäs‘ im wieder- verschließbaren 200g-Standboden- beutel sehen nicht nur echt gut aus, sondern schmecken echt gut und sind echt vielseitig einsetzbar.“ Insgesamt gilt es die Mega-Trends Convenience, Mehrfachanwendung sowie Regio- nalität und Echtheit zu besetzen. Rupp Neue Chancen am Heimmarkt → Außereuropäische Destinationen mit schwierigem Geschäftsverlauf → Umsatz lag zuletzt bei 235 Millionen Euro → Alma soll deutschen Markt mehr und mehr erschließen TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Rupp-Vorstand Daniel Marte 226 | REGAL 09-2022D ie französische Groupe SAVENCIA verwöhnt Verbraucher auf der ganzen Welt mit genuss- vollen und hochwertigen Produkten und ist weltweit die Nummer 5 für Käsespezialitäten und Molkereiprodukte. Die österreichische Niederlas- sung vertreibt seit bereits knapp 50 Jahren französische Käse spezialitäten, die Genuss und Lebensfreude in den Alltag bringen und ist die Nummer 2 am österreichi- schen Käse markt*. MARKENVIELFALT FÜR ALLE ANLÄSSE Mit Bresso und Brunch bietet Savencia den Konsumen- ten vielfältigen Frischkäsegenuss zu den verschiedens- ten Verzehrsanlässen und rangiert mit beiden Marken unter den Top 3 Marken in diesem Segment*. Im Seg- ment Weichkäse reicht das Sortiment von Spezialitäten wie beispielsweise Saint Agur oder Chaumes bis hin zur beliebtesten Weichkäsemarke* der ÖsterreicherInnen ADVERTORIAL GENUSSVOLL LEBEN MIT DEM WELTWEITEN SPEZIALISTEN FÜR KÄSEGENUSS: ÖSTERREICHS NR. 2! Saint Albray, der mit seiner typischen Blumenform und dem vollmundig-würzigen Geschmack überzeugt. Mit der Marke Fol Epi offeriert Savencia im Hart- und Schnittkäsesegment einen Käse, der im Herzen Frank- reichs auf traditionelle Weise im kleinen Laib reift und so sein unwiderstehliches nussig-mildes Aroma entwi- ckelt. Eine weitere Top-Marke im Vertrieb: Chavroux, ein Genusserlebnis aus 100% Ziegenmilch, dabei beson- ders mild im Geschmack. WIR FREUEN UNS AUF SIE: SAVENCIA FROMAGE & DAIRY ÖSTERREICH GesmbH Reichsratsstraße 11/6, 1010 Wien susanne.humer@savencia-fd.at www.ich-liebe-kaese.at *Quelle: Nielsen Austria, LH inkl. Hofer/Lidl, Käse inkl. Streichrahm, Herstellermarken, MAT 24.2022 nach UmsatzMOLKEREIPRODUKTE 245 Millionen Euro erwirt- schaftete die Salzburg- Milch im abgelaufenen Jahr. Ein Top- Wert, der 2022 neuerlich in die Höhe geschraubt wird. „Mit einem erhebli- chen Umsatzplus“, rechnet Geschäfts- führer Andreas Gasteiger mit Jahres- ende. Und dennoch fordert der Chef der drittgrößten Molkerei einen kla- ren Blick auf die Zahlen ein. „Es ist wichtig für uns, dass wir unseren Ab- satz weiter erhöhen konnten und das Umsatzwachstum nur zum Teil über Preiserhöhungen erzielt wird.“ Die Rahmenbedingungen sind schwierig, die Kostensituation alar- mierend. „Wir sind mit länger anhal- tenden Kostensteigerungen in sämt- lichen Bereichen konfrontiert. Dies betrifft Treibstoffe und damit Logis- tikkosten ebenso wie Gas- und Stromkosten, Früchte, Zucker und in besonderem Ausmaß auch Verpa- ckungsstoffe wie Papier, Karton, Kunststoffe und Aluminium oder auch Paletten.“ Eine Situation, die auch bei den Milchlieferanten aufge- schlagen ist. „Deshalb haben wir hier rasch reagiert und sind seit Juni 2021 mit der Erhöhung der Milchauszah- lungspreise immer wieder in Vorleis- tung gegangen. In Summe wurde der Milchauszahlungspreis in sieben Schritten um insgesamt 17,6 Cent brutto pro Liter angehoben. Das ent- spricht einer Steigerung von 44,3 Pro- zent im Vergleich Juli 2022 vs. Mai 2021.“ Erhöhungen, die „unverzicht- bar“ für die kleinstrukturierte Milch- wirtschaft sind. Die Anzahl der Milchlieferanten ist mit 2.400 stabil. „Wir gehen ferner da- von aus, dass wir voraussicht- lich im nächsten Jahr weitere Lieferanten dazu bekommen.“ Konkret spricht Gasteiger von 40 Bauern und einer zusätzli- chen Milchmenge von 15 Milli- onen Kilogramm. Schon 2022 liegt die Milchanlieferungsmenge über dem Vorjahresniveau von 295 Millionen Kilogramm. Dabei bleibt die SalzburgMilch auch ihrer Spezialmilchstrategie treu. Aktuell werden 15 verschiedene Milchsorten von der gentechnikfreien Milch über Biomilch, Heumilch bis hin zur Bioheumilch gesammelt. Zu- letzt lag der Anteil der Spezialmilchen bereits bei 60 Prozent. Tendenz stei- gend. „2023 werden wir alle unsere Biomilch-Lieferanten auf den Natur- landstandard zertifizieren lassen. Auch im Markenbereich werden wir weiterhin einen Fokus auf unsere Bio- Premium Linie legen.“ Und dennoch: Große Sprünge beim Bio- und Spezi- almilch-Absatz erwartet sich der SalzburgMilch-Chef nicht: „Beim Kaufverhalten unserer Konsumenten ist eine Steigerung im Bereich des Preiseinstiegs zu bemerken, da viel bewusster eingekauft wird und noch mehr auf den Preis geachtet wird.“ Der Exportmotor läuft weiter auf Hochtouren. Gasteiger ortet eine suk- zessive Expansion. „Erfreulich ist, dass wir in Deutschland aufgrund unserer Naturland-Zertifizierung ei- nige neue Listungen erreichen konn- ten.“ Insgesamt liegt der Auslandsge- schäftsanteil bei rund 48 Prozent. Stotternde Motoren gibt es lediglich in China. Das Investitionsvolumen liegt 2022 zwischen acht und zehn Millionen Euro. Ein Fokus dabei: Infrastruktur- Maßnahmen. Am Molkereistandort Salzburg wurden zwei weitere große Projekte zur Reduzierung des Erdgas- verbrauchs umgesetzt. „Sie sollen dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Erdgas in den kommenden fünf Jahren abzu- bauen.“ Enttäuscht zeigt sich Gasteiger über das Scheitern der Milch-Ehe mit der Gmundner Molkerei. „Die Eigen- tümer und die Geschäftsführung der SalzburgMilch bedauern die überra- schende Entscheidung der Gmundner Molkerei für eine andere Vorgangs- weise als die zuvor angestrebte Fusion mit der SalzburgMilch und damit ge- gen eine rein österreichische, genos- senschaftliche Zukunft.“ Nachsatz: „Auf unser Unternehmen hat die Ent- scheidung keine negativen Auswir- kungen. Wir konzentrieren uns wei- terhin mit ganzer Kraft auf unsere klare SalzburgMilch-Strategie mit den Themen Tiergesundheit, Nach- haltigkeit, Spezialmilchkompetenz und Wachstum als Eckpfeiler.“ Produktseitig legen die Salzburger den Schwerpunkt auf den Bereich Käse. Aktuell geht das Unternehmen mit dem Premium Almkönig geräu- chert dem Premium Gouda (Reifezeit: vier Monate) auf Umsatzjagd. Geschäftsführer Andreas Gasteiger SalzburgMilch Neuer Umsatzschub → Marke von 245 Millionen Euro wird deutlich durchbrochen, Mengen steigen → Anlieferung im Plus: 2023 neuer Sprung erwartet → Enttäuschung nach Scheitern der Milch-Ehe TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß 228 | REGAL 09-2022BERG BAUER Lebensmittel GmbH | Rupert-Hagleitner-Straße 5-7, A-6300 Wörgl | +43 5332 76016 | info@bergbauer.at | www.bergbauer.at ZITRONEN PFEFFER-KÄSE mit Almblüten Aromatisch Aus 100% reiner Bergmilch.Next >