< PreviousHEISSGETRÄNKE Das verstärkte Kaffeetrinken zu Hau- se lässt die LEH-Umsätze weiter deut- lich steigern. Kaffee hält aber auch in Gastronomie und Büro wieder ver- mehrt Einzug. Auch bei illy gingen die Umsatz- und Absatzkurven nach oben. „Mit einem Umsatzwachstum von über 15 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten Zuwächse er- zielt werden, die deutlich über dem Markwachstum gelegen sind“, sagt Mag. Otmar Frauenholz, General Ma- nager, illycaffè S.p.A. Österreich & Deutschland. Besonders beliebt: die Ganze Bohne. Aber auch gemahlene Kaffees für Espresso, die Mokka-Kan- ne oder den Filter in den Röstgraden Classico (klassisch-samtige Röstung) und Intenso (vollmundig aromatische Röstung) waren bei den Kaffeetrin- kern angesagt. Das Besondere: Der Blend setzt sich aus neun verschiede- nen Arabica-Bohnen zusammen. Portioniert und Ready-to-Drink. Ein Trend bleibt Convenience – die Zubereitung auf Knopfdruck, egal ob mit Einzelportionen oder Vollauto- mat. „Die Gründe dafür sind oft un- terschiedlich. Zum einen wird die Convenience geschätzt, aber auch die Breite der Möglichkeiten der Zuberei- tung, inklusive Milchrezepte. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Systementscheidung eine wesent- liche Rolle.“ illy bespielt das portio- nierte Segment mit unterschiedlichen Systemen. Eines davon ist Easy Ser- ving Espresso (E.S.E.), mit dem Kon- sumenten zu Hause auf Knopfdruck Kaffee in Barista-Qualität zubereiten können. Von immer größerer Bedeu- tung ist auch das Ready-to-Drink- Segment. illy hat hier seine Cold Brew-Reihe in den Regalen. Frauen- holz: „Im Gegensatz zu anderen RTD- Produkten, die auf heiß gebrühtem Kaffee basieren, werden illy Cold Brew RTD-Getränke aus einem kalt gebrühten Kaffeeextrakt und einer Handvoll ausgewählter Zutaten her- gestellt, die perfekt ausbalanciert sind, um das Geschmacksprofil zu verbessern und feinste aromatische Noten hervorzuheben.“ illy: LEH-Umsatz weiter auf hohem Niveau Mag. Otmar Frauenholz myCoffeeCup: bereits über 250 Partnerbetriebe Das To-go-Geschäft boomt. Laut ak- tueller Studie von myCoffeeCup (Ös- terreich (n=927) trinken zwei von zehn Österreichern täglich ihren Kaf- fee zum Mitnehmen. Das Nachhaltig- keitsargument ist unter den Top fünf Begründungen beim Unterwegskon- sum. myCoffeeCup bietet hier seit ei- nigen Jahren mit seinem Mehrweg- Pfand-System eine gute Alternative zu herkömmlichen Bechern. Das Un- ternehmen konnte seine Partner- schaften – und damit auch die Umsät- ze stark steigern. „Wir haben von Jän- ner 2022 bis heute zirka 1,5 Millionen Euro umgesetzt“, sagt Geschäftsfüh- rer Christian Chytil auf REGAL-An- frage. Ein einziger Mehrwegbecher von myCoffeeCup könne bis zu 700 mal verwendet werden. 96 Prozent der Befragten können sich im Übrigen vorstellen, bei Heißgetränken on-the- go komplett auf Mehrwegbecher um- zusteigen. (n=429) Partnerbetriebe. Rund 80 Prozent der Partner von myCoffeeCup sind im Tankstellen-Bereich angesiedelt. OMV gehört etwa zu den Unterstützern und Anwendern. „Insgesamt beteiligen sich bereits mehr als 250 Gastrono- men, Betriebe und Tankstellen.“ Po- tenziale ortet Chytil zudem noch bei Bäckereiketten und im Lebensmittel- einzelhandel. Der Vorteil für den Be- treiber: ein Fullservice-System, bei dem auch Abholung und Reinigung der Becher inkludiert sind. Zusätzli- ches „Zuckerl“: Die Rückgabe des Be- chers holt den Kunden wieder zurück an den POS. Unterschiedliche Pakete. Teil- nahmevoraussetzungen gibt es keine, die Angebote werden individuell ge- schnürt. „Wir bieten verschiedene Pakete an – je nach Unternehmens- größe passen wir uns an die Bedürf- nisse der jeweiligen Betriebe an. Be- sonders wichtig ist uns dabei der kli- maneutrale Versand der Becher – egal ob ‚Start Easy‘-Paket oder ‚Go Big‘: Wir liefern die Becher umweltscho- nend und reinigen diese auch mit Ökostrom, der aus der hauseigenen PV-Anlage kommt“, erklärt der Ge- schäftsführer. Geschäftsführer Christian Chytil 240 | REGAL 09-2022Julius Meinl bringt Kapsel-Neuheit M arktanteilsgewinne bei Julius Meinl. „Im Le- bensmittelhandel hat sich gezeigt, dass Quali- tät mehr denn je geschätzt wird. Wir sind in den vergangenen zwölf Monaten stärker als der Markt gewachsen und konnten Marktanteile gewinnen“, sagt Dr. Christina Meinl, die im Vorjahr die Geschäfts- führung von Julius Meinl Austria, übernahm. Damit ist die Führung wieder in Familienhand, und zwar in fünfter Generation. 2019 konnte die Julius Meinl Cof- fee Group mit 186 Millionen Euro einen Rekordumsatz ein fahren. Gute Bilanz für Innovationen. Zu den Erfolgspro- dukten zählen die „Just Roasted“-Blends. Den Listungs- start machten hier vereinzelte Billa Plus Märkte in Wien. Mittlerweile gibt es „Just Roasted“ österreichweit in al- len Billa Plus Märkten und in rund 300 Billa-Filialen. „Aber auch innovative Konzepte wie ‚Mokka‘ und unse- re nachhaltige Espresso Linie ‚Colombian Heritage‘ so- wie unsere biologisch abbaubare Kapselkollektion sind aufgegangen. Das zeigt, dass sich der Markt verändert hat. Ich glaube, das liegt auch daran, dass eine gute Tas- se Kaffee so viel mehr bietet als ein Geschmackserleb- nis. Es ist das gute Gefühl, das mitschwingt: Man gönnt sich etwas Gutes und schenkt sich eine Auszeit“, so Meinl. Aktivitäten im Handel. Anlässlich des Tag des Kaf- fees am 1. Oktober hebt das Unternehmen seine Zu- sammenarbeit mit dem Jane Goodall Institut Austria hervor. Für jede verkaufte Packung aus der ‚Premium Collection‘ wird ein Baum in Tansania gepflanzt. Nachhaltige Herstellung steht bei Julius Meinl ohne- hin groß auf der Agenda: vom direkten und zertifizier- ten Einkauf bis hin zur Reduktion von Logistik- und Produktionsressourcen. Und ein Produkt-Highlight gibt es am Jahresende: Julius Meinl bringt seine Ne- spresso kompatiblen heimkompostierbaren Kaffee- kapseln auf den Markt. © FOTO: JULIUS MEINL/MARTIN STEIGER Dr. Christina Meinl Mehrweg mit Mehrwert Das Mehrwegbecher-Pfand- system von myCoffeeCup setzt ein starkes Zeichen für Umweltschutz in Österreich. D ie Österreicher:innen konsumieren täglich mindesm- tens eine Tasse Kaffee: Insgesamt 18 Prozent trinken diese mehrmals oder mindestens einmal täglich To- Go. Dabei fallen jährlich rund 300 Millionen Einwegbecher an – das sind rund 800.000 pro Tag, was in etwa 2.500 Tonnen Müll entspricht. myCoffeeCup wirkt diesem enormen Res- sourcenverbrauch mit dem innovativen Mehrwegbecher- Pfandsystem entgegen: Partner:innen erhalten die Mehr- wegbecher und spülen diese bequem selbst oder genießen den Fullservice von myCoffee- Cup, die sich um die Abholung und Reinigung kümmern. Der Vorteil des Systems: Konsu- ment:innen können ihre Kaffeei- becher bei allen teilnehmenden Partner:innen zurückbringen, Betriebe reduzieren Müll und sparen hohe Entsorgungs- und Reinigungskosten. Das mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnete myCoffeeCup gibt es bei über 250 Partner:innen in ganz Österreich, die auf der Website und bequem von unter- wegs in der App zu finden sind. Infos: www.mycoffeecup.at HEISSGETRÄNKEADVERTORIAL 09-2022 REGAL | 241HEISSGETRÄNKE De’Longhi Kaffeereport: Preis wichtig für Kaufentscheidung Laut neuestem De’Longhi Kaffeereport betrug der weltweite Kaffeeabsatz in 2020/2021 rund 161,9 Millionen Säcke Kaffee à 60 Kilogramm. Für 2021/2022 wird mit einem Konsum von 165,2 Millionen Säcken gerechnet. Der Kaffee- umsatz in Österreich beträgt 2022 etwa vier Milliarden Euro, und soll bis 2025 auf ein Markt- volumen von 4,92 Milliarden Euro anwachsen. Das Pro-Kopf-Volumen hierzulande liegt bei 441 Euro. 66,5 Prozent aller Österreicher trinken ih- ren Kaffee zu Hause. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich auch der Nachmittagskaffee, ergänzend zum Kaffee am Morgen. Wichtige Kri- terien beim Kauf sind Preis und Bedienbarkeit. „Bedingt durch die angespannte Wirtschaftslage ist für 61,9 Prozent der Österreicher der Preis wieder zum Top-Kaufmotiv geworden. Die leichte Bedienbarkeit ist allerdings mit rund 55 Prozent ebenfalls entscheidend. Insbeson- dere für Frauen mit 57,3 Prozent (Männer 52,6 %)“, so Michael Frank, Managing Director der De‘Longhi-Kenwood (Foto). Die De’Longhi Gruppe erwirtschaftete im Vorjahr 3,22 Milliarden Euro Umsatz. Durgol baut Marktanteil weiter aus Entkalkungsprodukte erleben eine Hochsai- son. Der größte Anteil des Kuchens geht an die Schweizer Traditionsmarke durgol. „Wir konnten in diesem Gesamtmarkt mit unseren durgol Entkalkern einen Wert- zuwachs von 2,1 Prozent verbuchen und entwickeln uns damit positiver als der Gesamtmarkt“, sagt Andreas Hunte, Direc- tor Marketing, R&D, International Sales, Mit- glied der Geschäftsleitung (Foto). Die Marktführer- schaft wächst damit auf 46,6 Prozent an. Aktuell verzeichnet durgol ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich. Top-Produkte und Innovationen. Das Beliebtheitsranking in Ös- terreich wird weiter angeführt vom durgol universal Schnell-Entkalker, die 1,5-Liter-Flasche verzeichnete hier mit plus 22 Prozent den größten Wertzuwachs. Weitere Wachstumsgaranten: der durgol swiss espres- so Spezial-Entkalker und der durgol Bad-Reiniger (+3,3%). Hunte er- gänzt: „Zu den ‚Hidden Talents‘ im durgol Portfolio gehören die durgol Reinigungs-Tabletten für Kaffeemaschinen. Sie erfreuen sich aufgrund der Wirksamkeit sowie einfachen Anwendung großer Beliebtheit bei Kunden und tragen zum Wachstum der Marke bei.“ Listungen konnten bereits bei Rewe, Metro und Spar sowie In-/Out-Aktionen bei Hofer erzielt werden. Und der durgol universal bio Schnell-Entkalker 750ml ist neu in den Bipa-Regalen in ganz Österreich. Hämmerle Kaffee verdoppelt Lagerkapazität Das Familienunternehmen aus Bludesch inves- tiert zehn Millionen Euro in ein vollautomatisiertes Hochregallager und ein modernes Logistik-Cen- ter. Damit verdoppeln sich die Lagerkapazitäten auf 8.400 Paletten. Die Eröffnung ist für Jänner 2023 eingetaktet. Im ersten Halbjahr konnte Hämmerle Kaffee eine Umsatzsteigerung von 12,6 Prozent, verglichen zu 2019, erzielen. Wachstumsbringer sind vor allem Großhandel und internationaler Vertrieb. Naber verdreifacht Umsatzvolumen Im Herbst 2021 übernahm die Klagen- furter Rösterei Exzelsior die Naber Kaffee Manufaktur. Seither wurden mehr als 100.000 Euro investiert. Mit einem neuen Shop inklusive Schau- raum, zwei zusätzlichen Mitarbeitern und dem Ausbau der Produktionskapazität konn- te Naber das Umsatzvolumen am Standort mittlerweile sogar ver- dreifachen. Ein Erfolgsgarant ist die Produktion von hochwertigen Private Label Röstungen. Zugleich wird die Zusammenarbeit mit der regionalen Gastronomie in Kärnten gestärkt und die Partner- schaften in der Steiermark und Osttirol ausgebaut. „Die Rösterei Exzelsior mit ihrer 30-jährigen Tradition hat sich für Naber zum Ser- vice-Hub im Süden entwickelt. Die Zahlen zeigen ganz klar den hohen Bedarf von Hotellerie und Gastronomie nach qualitativ hochwertigen Röstungen. Wir sehen hier definitiv noch weiteres Entwicklungspo- tenzial“, so die Naber Geschäftsführer Marco Salvatori (Foto) und Gerald Matzner-Holsmer. Im nächsten Jahr will Naber seine Produk- tion in Klagenfurt um 20 Prozent auf 850.000 Kilogramm verarbeite- ten Rohkaffee steigern. Neuer Gastro-Trend: Foodpairing mit Tee Am 8. November ist der Tag des Tees. Bereits davor, am 17. und 18. September, gab es eine Tee-Premiere. Nämlich auf der Gault&Millau Genussmesse – dort waren der Österreichische Teeverband und seine Mitglieder heuer erstmals Foodpairing- Partner. Zu allen Gerichten wurde eine passende Tee-Begleitung serviert. „Tee eignet sich aufgrund seiner Vielfalt auch hervorragend als Speisebegleitung. Ähnlich wie beim Wein gibt es Sorten von kräftig bis herb, von rauchig bis süßlich, von mild bis sprit- zig“, so Stephan Krömer, Präsident des Österreichischen Teeverban- des und seines Zeichens Teataster (Foto). ++ NEWS HEISSGETRÄNKE ++ NEWS HEISSGETRÄNKE ++ NEWS HEISSGETRÄNKE ++ FOTO: LISA MATHIS 242 | REGAL 09-2022S üdlicher Wienerwald, Niederösterreich, Bezirk Baden. Am Rande des Schwarz- föhrengebietes, umgeben von einer hügeligen Landschaft, befindet sich das wald- reiche Triestingtal. Grün, gelb, orange und rot. Der Herbst ist eingezogen. 2003 hat Johann Grabner den Adeg Markt hier in Weissenbach an der Triesting über- nommen. So auch seinen zweiten Markt im 15 Adeg Johann Grabner in Weissenbach an der Triesting (NÖ) → Lachs als Weihnachts-Trend → Sorgen vor erneuten Personalausfällen → Dezente Deko, Ware im Vordergrund TEXT: MAGDALENA KRANABITL Kilometer östlich gelegenen Enzesfeld. Der Kaufmann ist bereits seit halb fünf in der Früh im Weissenbacher Adeg. Von Müdigkeit fehlt jede Spur. Dass der gebürtige Niederösterrei- cher den Beruf aus Leidenschaft macht, sieht man ihm im REGAL Gespräch deutlich an: „Ich bin einfach gerne im Markt. Die Arbeit bereitet mir eine Menge Freude. Da fällt das Aufstehen in aller Früh nicht schwer.“ Der Markt. 15 Mitarbeiter und ein Lehr- ling sind im Adeg Weissenbach tätig. Auf 400 m² Verkaufsfläche gibt es rund 9.000 Artikel. Knapp 37 Prozent, Mopro inklusive, werden der Frische zugeschrieben. Direkt beim Ein- gang hat Grabner bereits die Weihnachtsköst- lichkeiten platziert. Aktuell sind rund 50 Leb- kuchen erhältlich: „Ende Oktober wird die restliche Weihnachtsware geliefert. Insge- samt verkaufen wir dann etwa 90 Weih- nachtsprodukte.“ Heuer wurde der Lebku- chen erstmals später geliefert, verrät der Kaufmann: „Normalerweise erhielten wir die „Aktuell befinden wir uns in herausfordern den Zeiten. Wird das Weihnachtsgeschäft darunter leiden? REGAL hat bei Han del, Industrie und dem Marktforschungs institut nachgefragt.“ Alles fürs Fest MAGDALENA KRANABITL, MA Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT ADEG: Frische ist enorm wichtig 09-2022 REGAL | 243ALLES FÜRS FEST Weihnachtsware immer Mitte August. Aber zu dieser Zeit ist es eh noch viel zu heiß, wes- wegen Adeg heuer die Lieferzeit auf Anfang September verschoben hat. Das halte auch ich für sinnvoller.“ Umsatz. Durch die Preissteigerungen liegt der Kaufmann aktuell im Plus. Der 58-Jährige glaubt nicht, dass die Kundschaft in der dies- jährigen Weihnachtszeit aufgrund prekärer Umstände beim Lebensmitteleinkauf einspa- ren wird: „Die zwei bis drei Tage um Weih- nachten werden sich die Leute trotzdem gutes Essen gönnen. Das gemütliche Beisammen- sein ist nach wie vor wichtig. Ich glaube, dass eher an Ausgaben für Geschenke eingespart werden wird.“ Mit 13.000 Euro Umsatz rech- net Grabner für den am 24.12. bis Mittag ge- öffneten Markt. Zwei Drittel davon ist dem Frische-Bereich zuzuschreiben. Feinkost. Die Vorbereitungen für die Fri- sche am 24. Dezember starten bereits um Mit- ternacht, erzählt Grabner: „Bei uns wird nichts am Vortag vorbereitet. Mit Blick auf den Fri- sche-Aspekt wäre es ausreichend, jedoch wol- len wir es so frisch wie möglich verkaufen. Deshalb starten wir um Mitternacht. 95 Pro- zent fallen auf belegte Platten, der Rest auf ge- füllte Brezen und Brötchen. Um fünf in der Früh wird dann noch das Obst hergerichtet.“ Die Kundenfrequenz liegt unter dem Jahr bei etwa 700 von Montag bis Donnerstag und 800 am Freitag. Der 23. Dezember ist immer der stärkste Tag mit rund 900 Kunden. Am Festtag seien es knapp 700. „Am 24. Dezem- ber herrscht immer eine besonders gute At- mosphäre. Die Kunden sind an dem Tag viel entspannter. Der Großeinkauf wurde von den meisten bereits erledigt. Es werden nur noch Frische-Produkte abgeholt.“ Deko. Im Markt fällt die Weihnachtsdeko immer dezent aus. Die Feinkost wird mit Baumschmuck und Girlanden gestaltet. Im Schaufenster werden LED-Kugeln platziert. „Dekoriert wird eher wenig. Mir ist wichtig, dass die Ware im Vordergrund steht.“ Herausforderungen. Sorgen bereiten dem Kaufmann mögliche Personalausfälle in der Weihnachtszeit. Bereits im Sommer hatte er große Schwierigkeiten: „Im Juli und August hatte ich große Personalausfälle aufgrund von zeitgleichen Covid-Erkrankungen. Ich musste zeitweise die Feinkost schließen, da alle im Krankenstand waren und ich allein an der Kassa im Markt stand. Das waren heraus- fordernde Zeiten.“ Trends. Beim Lebkuchen wird am liebsten zu österreichischen Produkten gegriffen. Auch spezielle Lebkuchen, wie glutenfreie oder mit weniger Zucker, zeigen eine steigen- de Beliebtheit. „Die Kundschaft ist immer sehr interessiert an neuen Produkten.“ In der Feinkost liegen seit ein paar Jahren Lachs und allgemein Fischprodukte verstärkt im Trend. Inzwischen verkauft Grabner zehn verschie- dene Räucherlachse. → Facts Adeg Weissen- bach: 400 m² Verkaufsfläche 9.000 Artikel 15 Mitarbeiter, 1 Lehrling Frische: fast 37 Prozent (Mopro inklusive) Feinkost Adeg Grabner Adeg Grabner in Weissenbach an der Triesting 244 | REGAL 09-2022ALLES FÜRS FEST Weihnachtsausgaben in Österreich Storck: Toffifee als Umsatzgarant Mit plus neun Prozent Wachstum treibt Knoppers auch dieses Jahr den Riegel- markt an, so Storck. Ab Oktober sind die Knoppers minis in der Winteredition er- hältlich. Einzeln verpackt im 200 Gramm Beutel werden die Riegel zu Nikolaus verschenkt, zum Dekorieren in der Weih- nachtszeit verwendet oder als Snack zwischendurch verzehrt. Neben Knop- pers sorgt auch Toffifee für große Wa- renkörbe in der Pralinen-Hochsaison. Pos. Für die Präsentation am Pos gibt es ein Weihnachts-Dekopaket von merci, bei dem die Storck Markenhighlights hervorgehoben werden. Ein kuscheliges Weihnachts-Incentive, soll laut Unterneh- men besonders Kinderaugen zum Strah- len bringen. Kampagnen. Vier Wochen vor Weih- nachten starten die Weihnachtlichen TV- Werbespots zu Toffifee und merci. Die Kampagnen werden zusätzlich über On- line und Video-Kanä- le verlängert. Knapp 400 Euro gibt ein durch- schnittlicher Haushalt hierzulan- de für Lebensmittel und Geträn- ke im Dezember aus. Vor Corona lagen die durchschnittlichen Aus- gaben bei rund 350 Euro, erklärt Mag. Zuzana Kienast, Senior Mar- keting Consultant GfK Austria. Der Online-Anteil für Lebensmit- tel und Getränke war in den letz- ten Jahren im Dezember nicht sig- nifikant höher als unterm Jahr. „Dies könnte daran liegen, dass die Käufer gerade zu Weihnach- ten mehr auf Qualität achten und ihre Lebensmittel persönlich vor Ort aussuchen möchten, bzw. die Weihnachtsstimmung in den Ge- schäften ‚genießen‘“, so Kienast. Ausgaben. Die höchsten Aus- gaben fließen im Dezember in Sekt- Schaumweine und Prali- nen, wie die Grafik zeigt. Auch frischer Fisch und Meeresfrüchte erzielen in diesem Zeitraum eine höhere Kaufreichweite, gefolgt von Snacknüssen, Schokolade in anderer Form (z.B.: Schoko- schirmchen) und Lebkuchen und Co. Auch Tee und alkoholische Mischgetränke landen häufiger im Einkaufswagen. Weihnachten 2022 werde, laut der Marktforscherin, für viele Österreicher nicht mehr so sor- genlos ablaufen, wie in den Vor- jahren. „Wir beobachten viele Ausweichstrategien der Haushal- te auf die steigenden Preise, wie z.B. weniger kaufen, günstigere Produkte kaufen, steigende Be- deutung der Diskonter, Hortun- gen und höhere Affinität zu Pro- motionangeboten“, erklärt Kie- nast. Jene geht davon aus, dass die Rahmenbedingungen und Shoppingverhalten modifiziert sein werden. Die Wichtigkeit des Weihnachtsfestes und die Art zum Feiern mit gewohnten Spei- sen werde jedoch trotzdem erhal- ten bleiben. Mag. Zuzana Kienast, Senior Marketing Consultant GfK Austria 09-2022 REGAL | 245ALLES FÜRS FEST P andemie, Ukraine-Krieg, Ener- giepreise und Teuerungen. Die aktuellen Schwierigkeiten spie- geln sich, laut Stollwerck, auch im Einkaufsverhalten wider: „Wir ver- spüren eine Kaufzurückhaltung ins- besondere bei den Pralinen Ge- schenkartikeln. Oftmals wird zu preiswerteren Alternativen (PLB) ge- griffen.“ Umsatz. Trotz Herausforderungen kann der Schokoladenhersteller 2022 das Absatz- und Umsatzvolumen na- hezu stabil halten. „Für 2022 haben wir ein Umsatzwachstum von 5,5 Pro- zent avisiert. Per August liegen wir bei einem Zuwachs von 2,2 Prozent. Da ist noch Luft nach oben“, so Stollwerck gegenüber REGAL. Schwierigkeiten bereiteten die Beschaffung der Roh- stoffe, Verpackungen und die Logistik Kapazitäten. Snacking. Heuer erhielten die Al- pia Schoko Brezeln Vollmilch ein mo- derneres Design und wurden gleich- zeitig durch eine Zartbitter Variante ergänzt: „Mit beiden Artikeln haben wir den Trend zum Snacking getrof- fen. Das bestätigen uns die Distribu- tionserfolge und ein stetig steigendes Absatzvolumen.“ Zum Produktportfolio zählen die Marken Alpia, Sarotti, Eszet, Schwar- ze Herren, Alprose und Karina mit insgesamt 95 Einzelartikeln. Mit gro- ßem Abstand ist die Marke Sarotti hierzulande die Nummer Eins: „Die Marke Sarotti ist geprägt durch eine Vielzahl von Geschenksartikeln im Bereich Mono- bzw. Pralinen Mi- schungen, die per se ein hohes Um- satzvolumen hervorrufen.“ Zukunftspläne. „In erster Linie wollen wir auch zukünftig ein verläss- licher Industriepartner für den Han- del in Österreich sein. Darüber hinaus haben wir in den letzten Jahren sehr intensiv in Sachen Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit der Herkunft unserer Kakaobohnen gearbeitet.“ Somit startet Stollwerck 2023 mit dem eigenen Nachhaltigkeitsprogramm „Transparence“. Nach und nach wer- den die zertifizierten Kakaobohnen in das Brand Portfolio einfließen und auf der Verpackung dokumentiert werden. Stollwerck: Tendenz zu preis- werten Artikeln → Marke Sarotti Nummer Eins in Österreich → Kaufzurückhaltung bei Pralinen Geschenkartikeln TEXT: MAGDALENA KRANABITL Fons Walder Sr., Inhaber der Baronie GroupKakao Mehr unter ra.org NEU: Kirschen- Likör. Moderne Geschenk- verpackung mit der Botschaft „FÜR DICH“. Hochwertige Pralinen mit Likörfüllung und Morello-Kirschen. Nachhaltiger durch Rainforest Alliance- zertifizierten Kakao.ALLES FÜRS FEST Lindt & Sprüngli: Neue Verpackungskonzepte Ed. Haas: Regionale Wertschöpfung Der Schweizer Schokoladenher- steller Lindt & Sprüngli erwirt- schaftete im ersten Halbjahr 2022 eine organische Umsatzsteigerung im Vorjahresvergleich um gut zwölf Prozent. In Zahlen: knapp zwei Milliarden Schweizer Fran- ken. Haupttreiber waren dabei, laut Unternehmen, zu etwa glei- chen Teilen Volumenwachstum und Preiserhöhungen. Geschenk- anlässe wie Valentinstag, Ostern und Muttertag durften in den meisten Ländern wieder ohne Ein- schränkungen im Kreise von Fami- lie und Freunden gefeiert worden sein. Davon konnten speziell die Lindor Produkte profitieren. Im Gegensatz dazu stiegen die Umsät- ze bei den Produkten für den Ei- genkonsum weniger stark an. Weihnachten. Die Küfferle Schokoschirmchen gibt es bereits seit über 70 Jahren. Neu in den Rega- len sind zum diesjährigen Weih- nachtsfest die Schirmchen im Mär- chen-Design „Gestiefelter Kater“, „Aschenputtel“ und „Rotkäppchen“ zu finden. Verpackung. Für die Weih- nachts- und Silves- tersaison 2023 wur- den einige Kunst- stoffverpackungen der Marke Küfferle durch Karton er- setzt. Auch zukünf- tig ist es dem Unter- nehmen ein großes Anliegen, kontinu- ierlich und proaktiv das gesamte Verpa- ckungsportfolio so gut wie möglich zu reduzieren. Regionalität und Nachhaltigkeit wird bei dem Familienunternehmen Ed. Haas großgeschrieben. Seit der Grün- dung im Jahr 1915 findet die Produk- tion am Traditionsstandort im ober- österreichischen Traun statt. „Wo möglich, werden überwiegend öster- reichische Rohstoffe, wie beispiels- weise Maisstärke und Zucker, einge- setzt“, heißt es seitens Ed. Haas. Den Werten bleibt die Firma, trotz heraus- fordernden Zeiten, stets treu: „Die ver- gangenen zwei Ge- schäftsjahre und die aktuelle Zeit, geprägt von Preissteigerun- gen und explodie- renden Energiekos- ten, sind eine riesen Challenge. Dennoch gelingt es uns mit zielgerichteten Sor- timenten, partner- schaftlicher Zusam- menarbeit mit dem Handel und straffem Kostenmangement, die Ziele zu er- reichen und den Standort zu sichern .“ Vertrieb. Im Jänner 2022 konnte Ed. Haas die Schweizer Marke Rico- la als neuen Vertriebspartner dazu- gewinnen. „Ricola entspricht mit der regionalen Wertschöpfung mit unseren Werten überein. Wir sind auch besonders stolz auf die lang- jährigen, um nicht zu sagen jahr- zehntelangen, Zusammenarbeiten mit vielen anderen Marken wie bei- spielsweise mentos (1983), mit dem Konzern Perfetti vanMelle oder Fis- herman’s Friends (1998) der Firma Lofthouse“, heißt es seitens des Un- ternehmens. Überschüssige Ware. Darüber hinaus spendet das Familienunter- nehmen überschüssige Ware an sozi- ale und karitative Einrichtungen oder rettet sie mit Hilfe der Plattform „Too- goodtogo“. Das Konzept von Toogood- togo wird seitens der Kundschaft gut angenommen: „Wir haben heuer be- reits 1.370 Einheiten über Toogoodto- go verkauft.“ Ali Kulein, CEO Lindt & Sprüngli Österreich → Lindt& Sprüngli Facts: Umsatz 1. HJ 22: 2 Mrd. Schweizer Franken Organische Umsatz- steigerung: + 12 Prozent (1. HJ 22) Küfferle Schokoschirme: seit über 70 Jahren → Ed. Haas Facts: Gründung: 1915 Togoodtogo: 1.370 Einheiten verkauft Jänner 2022: Vertriebspartner Marke Ricola Mag. Leopold Hainy, Geschäftsführer Ed. Haas 248 | REGAL 09-2022ALLES FÜRS FEST Nach wie vor ist die Produktkategorie Crunchy die Top-Seller des Tiroler Familienunternehmens biologon. Eine wesentliche Rolle, bezugnehmend auf die Kaufentscheidung, wird einem geringen Zuckergehalt zugeschrie- ben, verrät Martina Pletzenauer, CEO biologon gegenüber REGAL: „Zucker ist ein riesen Thema bei unseren Kun- den. Weiters sind ursprüngliche Trends wie Kurkuma, Chia usw. ent- gegen der allgemeinen Annahmen gekommen, um zu bleiben.“ Einkaufsverhalten. Der Markt sei aktuell sehr herausfordernd, so Plet- zenauer: „Es ist eine Tendenz zu kos- tengünstigeren Artikeln zu sehen. Wobei diese im Bio-Lebensmittelbe- reich nicht so stark auftritt wie im konventionellen Sektor, da einige Faktoren der Preissteigerung, wie zum Beispiel Düngemittel im Bio- Segment, keine Relevanz haben.“ Durch eine gewisse Annäherung der beiden Preissegmente könne ein Um- denken erfolgen und eventuell Neu- kunden bringen. Weihnachtszeit. Die Top-Seller an Weihnachten sind die saisonalen Crunchies, wie Crunchy Vanillekip- ferl, Crunchy Lebkuchen oder Crun- chy Spekulatius. „Der Adventskalen- der mit 24 verschiedenen BioLifesty- le-Produkten erfreut sich auch großer Beliebtheit. Auch die Sorten Kram- pus, Kramperl und Nikolaus kommen bei unseren Kunden super gut an.“ Mit Haas gelingt‘s immer! www.weltvonhaas.at „Haas aus Oberösterreich: Perfektion ist kinderleicht !“ biologon: Zucker spielt essenzielle Rolle Lebkuchen als klarer Favorit Lebkuchen, Spekulatius und Zimtsterne sind wieder in den Supermarktre- galen zu finden. Mit Abstand am häufigsten im Einkaufswagen landet Leb- kuchen, so aktuelle Absatzzahlen des Marktforschungsinstituts Nielsen. Danach folgt, wie im Vorjahr, mit 21 Prozent Spekulatius und auf dem dritten Platz Stollen, mit 19 Prozent. Neben den Klassikern mit traditionellen Rezeptu- ren lässt sich die Branche jedes Jahr neue Varianten und Kreationen einfallen. Zu nennen sind hier beispielsweise Lebkuchen mit Mandel- oder Cashew-Kakao-Krokant, Bastel- beziehungsweise Dekorationssets mit Lebkuchen und Lebkuchen mit verschiedenen Spirituosen, Dominosteine in neuen Geschmacksrichtungen wie Bratapfel, Cranberry, sowie neue glutenfreie Varianten. Martina Pletzenauer, CEO biologonNext >