< PreviousD ie oberbayrische Familienkäserei Al- penhain aus Lehen bei München mar- schiert am österreichischen Markt vo- ran. „Das Österreich-Geschäft liegt auf einem stabilen Niveau,“ so Karl Niedermaier, Key Account Manager Deutschland/Österreich. Das Food Service Geschäft liegt deutlich über Vor-Corona-Niveau. Ein Renner ist der tradi- tionell bayrische Käseaufstrich Obazda, der nur in Bayern und mit g.g.A. Siegel (geschütz- te geografische Angabe) nach traditioneller Rezeptur hergestellt werden darf. Limitierte „O`bazd is“-Edition. Die er- folgreiche und limitierte „O`bazd is“-Edition“ läuft deshalb heuer wieder (noch bis Oktober) auf. Im für kurze Zeit angepassten Verpa- ckungsdesign samt personalisierter, urig- bayrischer Sprüche bringt der Obazda die Wiesn-Atmosphäre nach Hause. „Auch die Camembert Creme entwickelt sich am österreichischen Markt sehr gut“, so Carolin Heberle, die als Key Account Manage- rin Deutschland/Österreich speziell den Fri- schebereich betreut. So soll die neue Sorte Alpenhain Käsespezialitäten GmbH: Solides Wachstum → Neue Sorten für Camembert Creme und Käse-Snacks → Alpenhain Facts: Umsatz 2022: 120 Mio. Euro Mitarbeiter: 450 Quelle: Alpenhain Käsespezialitäten GmbH Camembert Creme Gartenkräuter zusätzlich zu einem stabilen Wachstum beitragen. Der Camembert-Genuss ist mit einer ausgewähl- ten Kräutermischung verfeinert und über- zeugt durch einen besonders cremig-frischen Geschmack. Großes Potential für TK-Käse Snacks. Im Trend liegen die Käse-Snacks, wie Nieder- maier betont. Quick Restaurants schätzen die Gelingsicherheit und hohe Qualität von Al- penhain. Im österreichischen Handel ver- zeichnen die Cheesecake Balls eine gesteiger- te Nachfrage. Hier liegt laut Niedermaier noch weiteres Potenzial. „Wir besetzen damit ganz neue Produktfelder. Wir versprechen uns viel.“ Im Sortiment hat Alpenhain u.a. Balls mit Marillenfüllung. Neu für Österreich sol- len Cheesecake Balls mit Himbeerfüllung fri- sche Listungspotenziale heben. Zudem soll künftig auch das Premium/de Luxe Segment über Aktionen verstärkt bespielt werden. Regionalität. Neben Innovationen punk- tet das Familienunternehmen mit Regionali- tät. So kommt die Milch von rund 250 Bauern- hof-Partnern aus einem Umkreis von max. 50 Kilometern. „Im Durchschnitt haben unsere Bauern 40 Kühe“, so Carolin Handel Teamlei- tung Marke und Kommunikation. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, investiert das Unternehmen weiter in den Standort Lehen, u.a. in den Ausbau der Produktionsanlagen. VON ROBERT FALKINGER BAYERN REPORT KARL NIEDERMAIER, Key Account Manager Deutschland/Österreich CAROLIN HEBERLE, Key Account Managerin Deutschland/Österreich 150 | REGAL 09-202309-2023 REGAL | 151 Ehrmann Foodie Ehrmann Foodie ist ein Drink, der es wirklich in sich hat: Eine vollwertige und ausgewogene Trinkmahlzeit in Kombination mit 30g Protein, Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Ehrmann Foodie soll herkömmliches Essen nicht ersetzen, sondern gezielt ergänzen. Packungseinheit: 400ml Markteinführung: ab sofort Info: Ehrmann GmbH, Tel. +49 8333 3010 Exquisa Zero Bratapfel & Gebrannte Mandel Exquisa Zero hat sich mit den bestehenden vier Sorten (Kirsche, Latte Macchiato, Kokos, Mango) erfolgreich etabliert. Saisonkonzepte sollen das Wachstum für Exquisa Zero auch in Zukunft absichern. Neu starten deshalb im Herbst die Wintersorten Bratapfel und Gebrannte Mandel. Markteinführung: ab sofort Info: Karwendel-Werke Huber GmbH & Co. KG Tel. +49 8241 5020 Vantastic Foods Food Medaillons aus Soja Schmackhafte Schmuckstücke aus Soja – von Vantastic Foods, für die kreative Küche! Die leckeren veganen Vantastic Medaillons sind so vielseitig einsetzbar, dass man bestimmt nie wieder auf sie verzichten möchte. Die Medaillons sind aus Sojamehl gemacht und können unkompliziert zubereitet werden. Markteinführung: ab sofort Info: Velivery GmbH & Co. KG Tel. +49 9433 20 41 31 00 Alpenhain Cheesecake Balls Himbeere Cremige Frischkäse-Kugeln mit einer fruchtigen Himbeerfüllung. Die Alpenhain Cheesecake Balls Himbeere sind eine warme, süße Verfüh- rung. Als Fingerfood, perfekt zum Snacken oder als Dessert. Ohne Zusatz von Geschmacksver- stärkern und Konservierungsstoffen. Vegetarisch. Auch in Marille verfügbar. Markteinführung: ab sofort Info: Alpenhain Käsespezialitäten GmbH Tel. +49 8039 4020 Meggle Vegane XXL- Brot spezialitäten Kräuterbutter-Baguettes werden über das Grillen hinaus als Snack oder kleine Mahlzeit immer beliebter. Von Meggle gibt es auch vegane Varianten, z.B. das Steinofen-Dinkelbrot, das Knoblauch Brot oder das Mediterrane Brot. Damit sprechen die Meggle Baguettes eine besonders breite Zielgruppe an. Markteinführung: ab sofort Info: Meggle GmbH & Co. KG Tel. +49 8071 730 Müller Heiss & Lecker Milchreis Müller begeistert mit zwei neuen Sorten des Heiss & Lecker Milchreises. Die bestehenden Varianten werden von den innovativen Sorten Zimtschnecke und Schoko & Wintergewürz Ge- schmack ergänzt. Einfach den Deckel abziehen, in der Mikrowelle aufwärmen und genießen. Markteinführung: Oktober 2023 Info: Molkerei Alois Müller GmbH. Co. KG Tel. +49 8236 9990 Alpenhain Camembert Creme Gartenkräuter Der Camembert-Genuss zum Streichen aus frischer Alpenmilch ist mit einer ausgewählten Kräutermischung verfeinert und überzeugt durch einen cremig-frischen Geschmack. Schmeckt pur als Aufstrich, eignet sich aber auch perfekt für warme Gerichte. Markteinführung: ab sofort Info: Alpenhain Käsespezialitäten GmbH Tel. +49 8039 4020 Zimmermann Bio Spinatknödel Die herzhaften bayrischen Bio-Spinatknödel schmecken wie hausgemacht. Luftig-lockere Knödel aus erlesenen Bio-Spinatblättern mit angenehmer Würzung und Petersilie verfeinert. Ideal als Beilage zu Fleisch oder als vegetarische Knödelpfanne. Packungseinheit: 400g Markteinführung: ab sofort Info: Fleischwerke Zimmermann GmbH CoKG Tel. +49 8281 809 0 Exquisa Vegan Neue Rezeptur Neue Rezeptur für Exquisa vegan! Bei Exquisa vegan erfolgte eine Rezepturumstellung. Um sich gegenüber dem Mitbewerb besser aufzu- stellen, wechselt Karwendel von einer Kicher- erbsen- auf eine Mandelbasis. Mit Kräutern der Provence, Natur und Paprika-Chili gehen drei attraktive Sorten auf Umsatzjagd. Markteinführung: ab sofort Info: Karwendel-Werke Huber GmbH & Co. KG Tel. +49 8241 5020 INNOVATIONEN Neue Produkte aus Bayern Die komplette Datenbank finden Sie online unter regal.at/innovationen #regal-innovation ↗ FÜR SIE ZUSAMMENGESTELLT: NEUES AUS BAYERNE rst im März dieses Jahres übernahm Johannes Neumayr den Unimarkt in Bad Aussee. Danach ging es Schlag auf Schlag. Eine weitere Franchise-Kolle- gin kündigte ihre Pension an, somit würden noch diesen Sommer die Märkte in Altaussee und Grundlsee „frei“ werden. Eine einmalige Chance für den frisch gebackenen Kaufmann – die er zu ergreifen wusste. Mit 30 Jahren Erfahrung als Bankberater der heimischen Kaufleute war sich Neumayr nicht nur des großen Arbeitsaufwandes be- wusst. Auch die davon getragenen Früchte waren dem nunmaligen Unimarkt-Partner be- reits vor seinen nächsten Schritten bekannt. „Für mich ging mit der Übernahme des ersten Marktes in Bad Aussee ein Traum in Erfül- lung“, schwärmt Neumayr über die neu ge- wonnene Selbstständigkeit. 550 Quadratmeter Verkaufsfläche bringt der Standort im prestige- trächtigen Ort in der Steiermark mit sich. Ne- ben den 450 Quadratmetern in Altaussee und den 300 Quadratmetern in Grundlsee ist es der größte Markt im Portfolio des Geschäfts- manns. Neumayr stieg mit den beiden zusätzlichen Filialen direkt ins Saison-Geschäft ein. Ein enormer Arbeitsaufwand. „Wir haben an man- chen Tagen so wahnsinnig viel Kundschaft, wir kommen kaum mit dem Regale einräumen Der dreifach- Kaufmann von Unimarkt Ein neuer Kaufmann zieht in der grünen Mark ein: Johannes Neumayr übernahm 2023 drei Unimärkte. REGAL trifft den Kaufmann und Jörg Dampfhofer, MBA, zuständig für die be- triebswirtschaftliche Unternehmensentwicklung bei Unimarkt, am neuesten Standort in Grundlsee. TEXT: LISA WEBER LISA WEBER, BSC Redaktion Regal „Regionale Marken stärken die kleinteilige Landwirtschaft und deren Wirt- schaftsstandor- te. Sie sind Umsatzbringer und Tourismus- Magneten.“ Regionalität in der Steiermark 152REGAL09-2023 REGAL SCHWERPUNKT © TVB AUSSEERLAND - SALZKAMMERGUT/KARL GRIESHOFERhinterher“, erklärt der Kaufmann. „Dement- sprechend zufrieden sind wir in der Uni-Grup- pe mit den Zahlen, die sich am Ende des Mo- nats auf dem Papier finden“, ergänzt Jörg Dampfhofer. Besonders der kleinste Markt in Grundlsee, mit direktem Blick auf den gleich- namigen See gelegen, zieht die sonnenlieben- de Saisonkundschaft förmlich magisch an. „Wohlgemerkt, in der Saison macht der Markt fast doppelt so viel Umsatz wie außerhalb.“ Hybrid. Genau deshalb wurde Grundlsee als erster Franchise-Partner auch als Hybrid- Markt entwickelt. Zu verlängerten Öffnungs- zeiten können Kunden nun selbstständig ein- kaufen – ohne zusätzliches Personal. Die Räumlichkeiten wurden so umgebaut, dass Alkohol und altersbeschränkte Produkte un- zugänglich gemacht werden können. „Das kommt gut beim Kunden an. Einzig der weg- gesperrte Alkohol trifft teilweise auf Missmut“, lacht der Kaufmann. „Wir haben das System bereits an zwei filia- lisierten Standorten getestet und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Künftig werden wir diese Marktform forcieren – überall, wo es standortmäßig Sinn macht“, erklärt Dampf- hofer die Unternehmens-Strategie. Im kom- menden Jahr erwartet die Standorte Bad Aus- see und Altaussee jeweils ein Facelift und eine Generalsanierung. Hybrid werden die beiden hoch frequentierten Märkte nicht. Das Sortiment umfasst an den drei Stand- orten jeweils zwischen sieben und 8.000 Artikel. Absoluter Fokus: die Frische. Mit einem Um- satzanteil an 50 Prozent ein unbestrittener Kun- denmagnet. „Feinkost, Mopro, Frischfleisch und Co. sind der Renner“, sagt Neumayr. Und: „Insbesondere das regionale Sortiment zieht die Kundschaft an. Gerade in Bad Aussee, wo die Konkurrenz quasi vor der Tür sitzt, kann ich mich dadurch abheben. Nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische wissen das sehr zu schätzen. Schnaps, Fische, Fleisch, Salz oder Lebkuchen, ich habe für einen guten Teil mei- nes Sortiments jeweils regionale Alternativen.“ Gut 20 Prozent des Umsatzes machen Produkte aus dem Ort aus. Somit überdurchschnittlich, innerhalb der Uni-Gruppe. Neumayr bezieht für seine Standorte von 20 verschiedenen mikroregionalen Anbietern. Damit liegt er innerhalb des Unimarkt-Schnitts von 15 bis 20 Anbietern. „Wir sind in enger Ab- sprache, Lieferungen funktionieren innerhalb eines Tages. Interessanter Fact: am Standort Bad Aussee ist eines der beliebtesten Produkte Hummus. „Eine örtliche Besonderheit, die Regale füllen wir ständig auf. Jeder Standort hat außerdem seine Sonderwünsche“, erklärt Neumayr. Ein wichtiger Mehrwert von Kaufleuten: „Es gibt Kunden, die möchten eine Flasche eines be- sonderen Champagner oder ein anderes be- stimmtes Produkt. Durch die Cross-Docking Partnerschaft mit Transgourmet kann ich dar- auf eingehen. Die Lieferungen kommen dann wöchentlich.“ Regionalität spielt für die Unimarkt Grup- pe allgemein eine wichtige Rolle. „Wir halten unsere mittlerweile 69 Franchise-Partner dazu an, Mikro-Regional zu arbeiten. Als Kaufleute vor Ort wissen sie am besten, welche Produkte im Ort besonders sind. Unimarkt berät sie bei den rechtlichen Rahmenbedingungen und ge- meinsam wird evaluiert, welche Artikel (noch) Sinn machen“, sagt Dampfhofer. Im Schnitt bieten die Partner zehn bis 15 Prozent an mik- roregionalen Produkten im Sortiment. „Wobei das variiert. Region bedeutet auch immer Saison.“ Einzige Prämisse: die Produkte sollen natürlich nicht das Standardsortiment ersetzen, sondern nur ergänzen. „Ansonsten haben die Partner freie Hand.“ Insgesamt be- obachtet Unimarkt eine Rückentwicklung der Regional-Nachfrage. Corona gab einen starken JOHANNES NEUMAYR, Unimarkt- Kaufmann SELF-CHECKOUT KASSEN unterstützen das Hybrid-Modell am Grundlsee. → Portfolio Johannes Neumayr: Bad Aussee: 550 m² Altaussee: 450 m² Grundlsee: 300 m² DKFM. ANDREAS HAIDER, Unimarkt-Chef REGIONALE MARKEN 153REGAL09-2023Push, die Euphorie habe sich aber wieder et- was gelegt. 100 bis 2026. Als Ziel setzt sich das Unter- nehmen übrigens 100 Franchise-Partner bis 2026. Ein etwas adaptiertes Ziel – denn: „Die Pandemie hat vieles rein, aber auch rausge- spült. Ursprünglich wollten wir die 100 Partner bis 2025 erreichen. Vor Corona konnten wir noch ohne große Marketing-Aktivitäten zehn neue Franchisees zugewinnen. Aber die be- kannten Faktoren von hohen Zinssätzen und schwindender Kaufkraft lassen Interessenten zurecht vorsichtiger werden“, Dampfhofer be- tont: „Qualität vor Quantität, mehr denn je.“ Sukzessive sollen unter anderem auch die 66 filialisierten Standorte zu Partnern wechseln. Dabei achtet Unimarkt insbesondere auf die Fairness und gemeinsame Abstimmung. „Wir schließen zwar auch Zehnjahres-Verträge ab. Aber uns ist bewusst, dass wir es oftmals mit jungen Menschen zu tun haben. Da kann sich schonmal etwas in der Planung ändern. Und in bestimmten Fällen nehmen wir Franchise- Standorte auch zurück in unsere Filial-Flotte. 446 Millionen Euro erwirtschaftete die Uni-Gruppe mit ihrer Handelsgesellschaft, dem Uni-Großhandel sowie die Uni-Logistik insgesamt im vergangenen Jahr. Heuer wird ein Plus von zehn Prozent erwartet. „Unser Ziel ist es, die Inflation wieder hereinzuholen.“ Der Faktor Strompreis habe Unimarkt aber nicht so stark getroffen: „Wir haben langjährige Verträ- ge am Laufen und mussten zum kritischen Zeitpunkt nicht neu verhandeln.“ Investitionsseitig werden heuer, so wie im letzten Jahr, zehn Mille bereitgestellt. „In den letzten Jahren haben wir 40 Millionen Euro in Photovoltaik sowie nachhaltige Investitionen in die Kältetechnik und thermische Sanierung der Standorte investiert. Das forcieren wir auch weiterhin.“ Außerdem wurden vielerorts Leer- gut-Automaten für das 2024 anstehende Ein- wegpfand angeschafft. Dampfhofer dazu: „Leider eine Investition ohne Mehrwert. Ein Service, das viel Geld kostet und unseren Märkten keinen Umsatz bringen wird.“ „ In der Saison macht der Markt in Grundl see fast doppelt so viel Umsatz.“ 69 Franchisees → Unimarkt: 66 Filialen Ziel: 100 445 Mio. Euro Umsatz 2022 Ziel 2023: + 10 % JÖRG DAMPFHOFER, MBA, Betriebswirt- schaftliche Unernehmensentwicklung REGIONALE MARKENR egionalität und Bio bleiben wichtige Segmen- te. Stefan Schauer, Geschäftsführer Staud’s Wien: „Wir beobachten weiterhin eine starke Nachfrage nach regionalen und biologischen Produk- ten. Beide haben einen großen Stellenwert in unserem Sortiment, sowohl im süßen als auch im sauren Be- reich. Der Bio-Anteil beträgt derzeit knapp 20 Prozent und ist stetig steigend. Wir beobachten aber auch, dass allgemein die Euphorie zu regionalen und biologisch angebauten Produkten etwas abgeflacht ist. In erster Linie zählt der Preis. Um auch kleineren Einkommen eine Auswahl an hoch qualitativen Produkten zur Ver- fügung zu stellen, haben wir unsere Jubiläums-Konfi- türe Oma Staud dieses Jahr weiterentwickelt. Ur- sprünglich als Jubiläums-Edition zum 50er gelauncht, gibt es sie seit August in 8 Sorten im neuen, runden 225g-Glas - inspiriert aus der Frühzeit von Staud’s, an gepasst an die Bedürfnisse der Gegenwart. Unter dem STEFAN SCHAUER, Geschäftsführer Staud’s Wien Mio. Jahre bewahrt. Berg 250 vom Das Original BAD ISCHLER Natursalz. Das BAD ISCHLER Natursalz stammt aus Österreichs einzigem Natursalz-Abbau in Altaussee. Es wird in alter Bergbautradition gewonnen und von Hand verlesen. Ab sofort erhältlich! NEU! BAD ISCHLER Natursalz im EurokartonDie Story und der Plan müssen da sein INTERVIEW: LISA WEBER Mag. Martina Hörmer im REGAL-Gespräch REGIONALE MARKEN 156REGAL09-2023156REGAL09-2022maten in Österreich angebaut werden. Region bedeutet auch immer Saison. Am besten ist natürlich Bio aus der Region, in der Saison. Ich sage damit nicht, wir müssen zurück zu Urzeiten. Im Winter sein Gemüse aus Süditalien zu beziehen, ist auch nicht verkehrt. Dort wächst es problemlos. Aber ich bin mir sicher, natürlich gewachsenes Wintergemüse wird auch in Österreich mehr. Es wird viel experimentiert: Schon jetzt ist es möglich, verschiedene Gemüse, Salate unter Folientunnel durch die Sonnen- einstrahlung im Jänner anzubauen. Dafür braucht es aber noch einige Jahre an Experimenten? Auch der Bio-Landbau hat seine Jahr- zehnte gebraucht. Die ersten Schritte sind natürlich nicht einfach. Man muss sich auch hier an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten anpassen. Aber die vielen hochgezüchteten, kon- ventionellen Gemüsesorten werden uns noch auf den Kopf fallen. Durch das Trimmen auf Wirtschaftlichkeit und Ertrag sind sie angreifbar. Die stärker werdenden Wetterkapriolen werden uns zum Umdenken zwingen. Heuer wird etwa die Versorgung durch Erdäpfel in Österreich erstmals ein Thema. Die Pflanzen sind nicht mehr so widerstandsfähig wie alte Sorten. Und all diese Themen könnten auf- merksamkeitsstark aufgegriffen werden. Es braucht wieder eine Themenfüh- rerschaft. Dazu braucht es immer den einzelnen Pionier. Ihr Tipp an den Handel? Die Zeit spricht für Bio. Der Markt muss aktiv bearbeitet und immer wieder neu aufgeladen werden. Der REGAL: Der Anfang Ihrer Karriere mit Eigenmarken begann mit dem Wechsel von Mars zur Rewe. Wie kam die Entscheidung? Mag. Martina Hörmer: Ich bin damals unter der Bedingung gewech- selt, dass ich die Handelsmarken als eigene Marken aufbauen kann. In den 90ern begann der Aufstieg der Han- delsmarken. Das Markenartikel-Ge- schäft ist mein Bereich. Deshalb habe ich 2002 unter der Voraussetzung ge- wechselt, die Eigenmarken als etwas Eigenes aufziehen zu dürfen. Damals wurden Eigenmarken ja eher als Kopien gehandelt? Man hat versucht, der Marke in Ver- packung und Geschmack so nahe wie möglich zu kommen – ohne die Legis- lative bemühen zu müssen. Das hatte seine Zeit, ich sah die Chance aber eher darin, die Produkte strategisch zu platzieren. Als eigene Marken würden sie mehr zur Loyalität und Kundenbin- dung beitragen. Ja! Natürlich dient als Paradebei- spiel für eine Handelsmarke im Bio- und Regional-Segment. Wann war der Zeitpunkt, an dem Sie gemerkt haben, dass Sie die Kunden als eigenständige Marke erreichen? Es gab natürlich laufende Marktfor- schung, in der wir Markenparameter abgefragt haben. Mit der Ja! Natürlich Werbung haben wir uns an schwieri- gere Themen herangetraut. Der Dialog zwischen Bauer und Schweinchen hat das scheinbar Komplizierte aufs Ein- fache heruntergebrochen – Werbung nah am Menschen war mir wichtig. So wurde Ja! Natürlich auch nie als klassische Eigenmarke wahrgenom- men. Der Preisfaktor war nicht der kritischste Aspekt. Aber unter meiner Verantwortung standen ja alle Eigen- marken. Und bei Clever war zum Bei- spiel der spannende Markenmoment, als wir sie aus dem Ansatz der Kopie einer Marke herausgeholt haben. Bio war Ihnen in Ihrer Karriere immer ein Anliegen. Wie sehen Sie den Bio-Markt derzeit? Die letzten Jahre waren durch Corona natürlich beflügelt – Sie kennen die Zahlen. Jetzt steht alles ein wenig. Corona-Müdigkeit? Ich denke, es liegt daran, dass es wenig Neues gibt. Keine bahnbrechenden Ideen, ich vermisse die großen The- men. Wo bewegen sich die einzelnen Marken hin? Insgesamt gibt es zu wenig Bewegung. Eigentlich könnte die Zeit für Bio besser nicht sein. Im Verhältnis ist Bio auch günstiger ge- worden – etwa durch weniger Energie- Einsatz in der Erzeugung. Es wundert mich, dass das kommunikativ ein biss- chen untergeht. Auch der Verlust von Biodiversität und Artenvielfalt etwa, warum wird das nicht aufgegriffen? Die allgemeine Stimmung wäre also dem Bio-Markt eigentlich zuträglich? Die Unterschiede zwischen den An- geboten müssen mehr herausgestri- chen werden. Jeder große Händler hat ein gutes Bio-Angebot. Damit könnte man heute umso mehr punkten. Aber es fehlt die Kommunikation. Wurde Bio abgelöst? Regionalität wird ein starker Antrieb zugeschrieben. Man versucht derzeit, mit Regionalität stärker zu punkten. Der Gedanke der positiven Wirkung der Regionalität geht aber verloren, wenn im Winter To- Bio-Pionierin, Ja! Natür- lich-Chefin, Rewe-Schlüs- selperson, Marken-Ken- nerin und nun Beraterin für grüne Markenbildung – Martina Hörmer spricht mit REGAL über Regio- nalität, die Bedeutung von Bio und was ihrer Meinung nach momentan am Handels- und Marken- artikelhorizont fehlt. REGIONALE MARKEN 157REGAL09-2023Kunde will sich überraschen lassen! Auch wenn viele Kunden preissen- sibler geworden sein mögen, es gibt überzeugte Bio-Käufer. Die warten auf etwas Neues. Etwa im Obst und Gemüse Bereich, mit saisonalem Win- tergemüse oder mehr Raritäten. Auch ein Mehr an nachhaltigen Verpa- ckungen, mehr zum Thema Tierwohl und Futtermittel, für die kein Urwald gerodet wird, sind wichtiger denn je. Es ist eine Zeit der harten Fronten. Klima-Kleber, Klimawandel, Krisen- zeiten und Kriegsgebiete. Sind die Eindrücke und Themen vielleicht zu zahlreich? Das ist eine Frage der Kommunika- tion. Der Kunde muss positiv mitge- nommen werden, das ist die Kunst. Sie haben nun bereits einige Unter- nehmen in ihrer Nachhaltigkeits- strategie beraten. Wie hoch ist die Gefahr auf Greenwashing? Greenwashing hat kurze Beine. Auf dem Hype kann kurz mitgeschwom- men werden. Aber ohne langfristigem Plan bleibt es eine Kommunikation von Nebensächlichkeiten. Es braucht natürlich in großen Unternehmen mehr Überzeugungsarbeit, aber die meisten sind auf einem guten Weg. Prozesse müssen Schritt für Schritt geändert werden, das ist eine Um- stellung. Was raten Sie einer jungen Marke, die in die Regale der Großen möch- te? Zuerst sollte überlegt werden, ob man das überhaupt möchte. Es sind gewis- se Mengen und Bedingungen daran geknüpft. Gerade für Start-ups gibt es so viele Vermarktungsmöglichkeiten online, die zuerst genutzt werden können. Man sollte klein beginnen und sich gut überlegen, wie die Ver- marktung starten soll. Online kann das Potential sehr gut getestet werden und auch den Preispunkt setzt die Marke dann für sich. Programme von Seiten der Händler gibt es auch. Das will gut überlegt sein. Beides hat seine Vorteile und beides hat seine Paradebeispiele. Wichtig ist, dass das Produkt etwas Neues mitbringt und kein Abklatsch ist. Die Story und der Plan müssen da sein – dann ist es auch egal, auf welche Weise es ver- marktet wird. Vielen Dank für das Gespräch! In Wien geboren und in St. Pölten aufgewachsen studierte Mag. Martina Hörmer nach der Han delsakademie Handels wissenschaften an der WU Wien. Erste Managementerfahrung sammelte sie als Direktorin für Marketing und Verkauf im SAS Palais Hotel Wien. Von 1987 2002 arbeitete sie für den ameri kanischen Konsumgüterkonzern Mars Inc., in unterschiedlichen Führungsrollen in Ost und Westeuropa unter anderem als Marketing Director Ungarn und European Brand Director für die Marken Bounty und Uncle Ben’s. Danach wechselte Hörmer zu Rewe International, wo sie das EigenmarkenGeschäft in Öster reich bis 2020 als Geschäfts führerin verantwortete. In dieser Funktion wurde sie 2008 als „Marketerin des Jahres“ aus gezeichnet. Seit 2021 ist Mag. Hörmer selbständige Beraterin für Green Marketing und blickt auf 30 Jahre Branchenwissen zurück. → Zur Person REGIONALE MARKEN Easy PEASy Plastik sparen. Mit dem neuen Papier-Beutel. /iglo.atR egionalität und Nachhaltig- keit spielen bei iglo schon Jahrzehnte eine wichtige Rol- le. Egal ob es um Gemüse aus dem Marchfeld geht, um die Schmankerl, die im steirischen Ennstal herge- stellt werden, oder darum, neue Ge- müsesorten nach Österreich zu brin- gen. So geschehen etwa mit der Soja- bohne. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt in China. Heute stammt die Hälfte der welt- weiten Erträge aus Südamerika. Dass es auch regional und nachhaltig geht, zeigen einige ös- terreichische Landwirte. So stam- men iglo Sojabohnen gentechnikfrei aus dem Marchfeld und sind damit ein ganz und gar regionales Produkt. Die Produktion erfolgt klimafreund- lich und die Verbraucher erhalten mit den iglo Sojabohnen ein ernte- frisches und nachhaltiges Lebens- mittel. Von den Äckern der Region gelangen sie binnen weniger Stun- den nach der Ernte in die Packung. Auf der Sojabohne liegt diesen Herbst auch ein Werbeschwerpunkt. iglo Sojabohnen kommen regional aus dem Marchfeld Höllinger: Neuer Partner Der heimische Fruchtsaftherstel ler weitet sein ExportNetzwerk aus und geht nach Saudi Ara bien. Der neue RetailPartner Panda nahm kürzlich zehn BioFruchtsaftProdukte aus dem Höllinger Repertoire in sein Sortiment auf. Somit wird Panda mit einem Schlag einer der größten Vertriebspartner des Unternehmens. VFI nimmt PV-Anlage in Betrieb Großinvestition. Die Dächer des Werks in Wels wurden mit PVAn lagen bestückt. Die Paneele erzeugen 532 Megawatt Strom, was einem Jahresverbrauch von 133 Haushalten entspricht. An den Standorten Wels und Enns dorf werden pflanzliche Öle und BioFuttermittel hergestellt. Zwei Drittel der Produktion werden exportiert, insbesondere Pflan zenöle aus BioAnbau. Zillertal Bier kauft Tiroler Zutaten Auf einer Gesamtfläche von etwa 65 Hektar wurde in diesem Jahr von Tiroler Bauern für Zillertal Bier Gerste und Weizen ange baut. Die Felder erstreckten sich dabei über große Teile Nordtirols sowie die Mittelgebirgsregionen. News 159REGAL09-2023 BIO-CHILISAUCEN www.feuer-zeug.at Himmlisches Feuer, höllisch guter GeschmackNext >