< PreviousHANDEL AKTUELL steigen, und der Eigenmarkenanteil deut- lich steigend ist. Daher: die Shopper sind im FMCG-Be- reich deutlich mehr getrieben durch Preis und Pragmatismus, das heißt: ∙ Planung: geplanter Einkauf rückt mehr in den Vordergrund mit Einkaufsliste und Preisvergleich im Vorhinein ∙ Sparsamkeit: höhere Suche nach Son- derangeboten u.a. auch Bereitschaft mehre- re Einkaufsstätten aufzusuchen / Kosten- Nutzen Abwägung ∙ Fokus: weniger Lebensmittelver- schwendung und es wird mehr das gekauft, was nötig ist als was gefällt. Welche Entwicklung ist in den Waren- gruppen zudem beobachtbar? Die Inflation ist immer noch ein wichti- ges Thema, und zwar in den meisten Wa- renkörben bzw. Kategorien. Im Zuge des GfK Haushaltspanels be- richten 4.000 Haushalte regelmäßig über ihr Einkaufsverhalten. Worin liegen die Stärken des Consumer Panels? Das GfK Consumer Panel ist eine verklei- nerte, maßstabgetreue Abbildung der Grundgesamtheit und repräsentiert das FMCG-Kaufverhalten österreichischer Pri- vathaushalte. Es ist eine kontinuierliche Er- hebung aller FMCG Einkäufe in der Stich- probe und zeigt somit das Konsumverhalten. Die Stärke ist der Blick aus der Perspektive der Haushalte, d.h. man kann konkrete Käu- ferfacts (Käuferreichweite, Einkaufsfre- quenz, Einkaufsmenge und Preis) in Zeitrei- hen, Soziodemographischen Analysen und Mit Facer ™ den Umsatz erhöhen, die Warenrotation beschleunigen und Mitarbeiter freispielen In Zeiten steigender Kosten und des Personalmangels ist die Regalautomatisierung wichtig, um Zeit für das Merchandising und sich wiederholende Aufgaben zu sparen. Zum Vorziehen der Ware, wird der Facer ™ -Rahmen angehoben, gemeinsam mit den Produkten an die Regalfront gezogen und danach wieder abgesenkt. Facer ™ verringert das Risiko des Überfüllens und der Beschädigung von Flaschen und stellt sicher, dass die Ware schnell und einfach an der Regalkante ausgerichtet wird. Lassen Sie uns Ihnen helfen, Ihr Marktpersonal freizuspielen und ein besseres Einkaufserlebnis zu schaffen. Mehr Infos auf hl-display.com Ausrichten an der Regalfront mit nur einem Zug The better shopping expe rience nach Einkaufsstätten und Kategorien detail- liert untersuchen und vieles mehr. Wie haben sich die Promotion-Anteile entwickelt und welche Warengruppen sind hier steigend? Ausgabenanteile für Aktionskäufe stei- gen im ersten Halbjahr 2023 weiter konti- nuierlich an, seit dem deutlichen Rückgang zu Beginn der Corona Pandemie. Die stärksten Zuwächse in Promotionanteilen messen wir in Warengruppen Frische, Wa- schen-Putzen-Reinigen und Körperpflege (wohingegen bei abgepackter Ware und Ge- tränken die Promotionanteile marginal steigen bzw. gleich bleiben). REGAL: Vielen Dank! MAG. ZUZANA KIENAST, Senior Marketing Consultant bei GfK MAG. KLARA FICHTENBAUER, Senior Marketing Consultant bei GfK, bei einem Vortrag am ECR Kongress HAUSHALTE umfasst das GfK Consumer Panel 4.000INTERVIEW: MANFRED SCHUHMAYER Interview mit Spar Aufsichtsrats-Präsident Dr. Gerhard Drexel zu Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI) im Handel HANDEL INTERVIEW → Bei O&G kann Ware frischer angeliefert werden → KI-basierte Datenanalysen und -auswertungen → Personal-Engpässe können präzisiert werden → Standortbezogene Sortiments-Gestaltung → Belegplan-Optimierung & Entscheidung bei Zweitplazierungen → KI-Programme liefern Infos über Zusatzartikel und Randprodukte → Warenkorbanalysen zur Erkennung von Verbundkaufeffekten und regionalen Besonderheiten Künstliche Intelligenz: Revolution im 52 | REGAL 09-2023DR. GERHARD DREXEL, Spar Aufsichtsrats- Präsident HANDEL INTERVIEW R EGAL: Wie wird künstliche Intel- ligenz (KI) in unseren Märkten künftig verwendet werden? Diese spannende Frage stellte mir neu- lich ein steirischer Spar-Kaufmann. Herr Präsident Drexel, was antworten Sie die- sem Kaufmann? Wie betrifft KI den Ein- zelhandel? Dr. Gerhard Drexel: Also zuallererst würde ich unserem geschätzten Spar-Kauf- mann sagen, dass im Handel auch in Zu- kunft der Mensch der wichtigste Erfolgs- faktor bleibt! Das gilt für den Kaufmann genauso wir für den Filialleiter sowie für alle Verkaufskräfte in den Märkten. Und ich würde ihm weiters sagen, dass er keine Angst vor dem Thema KI haben muss. Ganz im Gegenteil: Künstliche Intelligenz wird dafür sorgen, dass der Kaufmann die Ware – in der erforderlichen Menge – fri- scher und pünktlicher angeliefert bekommt. Das bereits im Jahr 2018 gestartete Spar-Pro- jekt „Obst & Gemüse drei Tage frischer“ be- ruht auf einer frühen Anwendung von KI. In Zusammenarbeit mit unserem O&G-Partner Frutura können wir nun die Ergebnisse ern- ten. Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil – dank KI! KI kann aber zum Beispiel auch dazu füh- ren, dass die Personal-Einsatzpläne in den Märkten noch weiter präzisiert und opti- miert werden. KI wird alle Märkte erreichen. Sie betrifft dann Kaufleute und Marktleiter? Ja, auf jeden Fall! KI wird zu ei- ner Entlastung der Kaufleute und Marktleiter führen. Sie können sich darauf verlassen, dass der Großhandel die Märkte pünktlich Handel VORZEIGE-INTERSPAR am Schottentor in Wien 09-2023 REGAL | 53HANDEL AKTUELL und in ausreichender Menge beliefert. Weite- re potenzielle Anwendungsbeispiele der KI sind die standortbezogene Sortimentsgestal- tung, die Belegplan-Optimierung und die Klärung der Frage, welche Produkte eine Zweitplatzierung verdienen. Auch kann KI durch eine Optimierung der Abverkäufe zu einer Verringerung des Verderbs beitragen. Sie sprechen von standortbezogener Sortimentsgestaltung. Penny in Deutsch- land etwa arbeitet mit KI-Programmen, die für den Standort das jeweils ideale Sortiment vorschlagen. Dazu werden Fak- toren wie Demographie, Wettbewerbssi- tuation und Kaufkraft verwendet. Bei Standorten, die – bezogen auf einen bestimmten Geschäftstyp – von der Ideal- größe abweichen oder einen schwierigen Zuschnitt haben, können KI-Programme durchaus hilfreich sein. Sie liefern einen ersten Entwurf darüber, welche Randarti- kel weggelassen werden können, wenn die Verkaufsfläche zu klein ist. Oder aber wel- che Zusatzartikel aufgenommen werden können, sollte das Verkaufslokal Platzre- serven haben. Aber aus meiner Sicht kann KI hier nur erste Vorschläge liefern. Für die endgültige Sortimentsentscheidung braucht es das Wissen, die Kompetenz und die Erfahrung der professionellen Sortimentsmanager und der zuständigen Vertriebsverantwort- lichen. Mit anderen Worten: Der Mensch bleibt unverzichtbar. Und der Großhandel? Zufolge KI be- kommt er mehr Informationen etwa über Einkaufsverhalten, Warenkörbe und Kunden. Was bringt das? Die Generierung von Daten über das Ein- kaufsverhalten der Kunden wird explodieren und die Möglichkeiten für KI-basierte Daten- analysen und -auswertungen werden beinahe unerschöpflich sein, wie zum Beispiel: Wa- renkorbanalysen zur Erkennung von Ver- bundkaufeffekten und regionalen Besonder- heiten oder etwa personalisierte Produkt- empfehlungen basierend auf individuellem Kaufverhalten im Onlinehandel. Aber ich möchte auch auf die Gefahr hinweisen, dass Handelsunternehmen vor lauter Faszination für das Thema KI und Data Science die klassischen und dauerhaft gültigen Tugenden erfolgreichen Handelns zu wenig beachten oder gar verlernen. Er- folgreiche Handelsunternehmen müssen auch in Zukunft zuallererst mit viel Empa- thie für die Menschen da sein: für die Kun- den und für die Mitarbeiter! KI kann auch im Bestellwesen, in der Lagerlogistik oder in der Handelswer- bung eingesetzt werden. Ein breites Spektrum. KI-basierte Bedarfsprognosen unter der Einbeziehung verschiedener Einflussfakto- ren wie Aktionen, Promotions, Saisonalitä- ten, Wetter und dergleichen werden ganz wesentlich zur Optimierung der Lieferket- ten beitragen. Die entsprechenden KI-Sys- teme werden hier immer besser. Künstliche Intelligenz wird aber auch große Auswirkungen auf alle Marketing- stellen haben – in Unternehmen, aber auch in den Agenturen. Kreative Marketingar- beit beginnt nicht mehr mit einem weißen, leeren Blatt Papier. Die sogenannte genera- tive KI erstellt bzw. generiert erste Ent- würfe von Werbe-Kampagnen, Inserate- Sujets, Werbetexten, Bildern und Verpa- ckungs-Designs. Der erste Arbeitsschritt ist mit KI in weni- gen Minuten getan. Es besteht aber die Ge- fahr, dass gleichgelagerte Unternehmen durch KI ähnliche erste Entwürfe – oder auch wenig brauchbare Entwürfe – erhalten. Dann ist erst recht der Mensch gefordert – mit viel Kreativität und Urteilsvermögen. Gibt es noch weitere Anwendungsbe- reiche für KI im Einzel- und Großhandel? Ja, bestimmt! Denn anders als bei bishe- rigen technologischen Disruptionen sind durch KI fundamental andere Berufsgrup- pen vom Wandel der Arbeit betroffen: die sogenannten „Wissens-Arbeiter“, also alle, die mit Informationen arbeiten. Bei zu- kunftsfitten Handelsunternehmen wird KI in vielen Verwaltungsbereichen, für die im- mer schwerer Personal zu finden sind, zum Einsatz kommen. Durch KI lassen sich Auf- gaben automatisieren, beispielsweise in der Personalabteilung/Human Resources, VORZEIGE- INTERSPAR am Schottentor in Wien „KI kann zur Klärung der Frage dienen, welche Produkte eine Zweit- Platzierung verdienen.“ DR. GERHARD DREXEL, AUFSICHTSRATS- PRÄSIDENT DER SPAR 54 | REGAL 09-2023Flexible Cash Management Lösung für den Handel. Die moderne, netzwerkbasierte Lösung ist die Innovation für die tägliche Geld- bearbeitung in Ihrer Filiale. WIR OPTIMIEREN AUCH IHRE BARGELDVERWALTUNG! Effiziente Bargeldeinzahlung vor Ort Keine Investitionskosten Bestände sofort gesichert und versichert Abholung ohne eigene Personalinteraktion Einzahlungsdaten sofort Online verfügbar Geldbeträge taggleich am KontoHANDEL INTERVIEW Buchhaltungs- oder Rechtsabteilung. Handelsunternehmen, die KI als Chance sehen und offen mit dem Thema am Arbeits- markt auftreten, werden klare Vorteile im Kampf gegen den Fachkräftemangel haben. Wird KI Arbeitskräfte im Handel frei- setzen? Ich rechne damit, dass Künstliche Intel- ligenz – insbesondere die generative KI – die Berufswelt fundamental verändern wird. Es werden Arbeitsplätze wegfallen, vor allem bei repetitiven Verwaltungstätig- keiten. Viele Arbeitsplätze werden grund- legend verändert und bei den meisten wird die Produktivität deutlich erhöht werden. Unsere IT-Verantwortlichen, mit denen ich gesprochen habe, sind der Meinung, dass aufgrund KI keine IT-Arbeitsplätze wegfallen werden, sondern der Personal- mangel abgemildert wird. Die Schnelligkeit von IT-Projekten wird zunehmen, die „Ti- me-to-Market“ verkürzt. Meine Botschaft an alle Händler: Habt keine Angst vor der KI! Jeder, der die Tools der KI sinnvoll nutzt, wird dadurch effizi- enter und schneller. www.jungheinrich.at Einfach eine gute PERFORMANCE. Jungheinrich EFG BB und BC EFG BB 216k Vollausstattung 2 4.650 € k urzfristig verfügbar Sehen Sie die Gefahr des Missbrauchs von Daten? In der Tat! Es gibt die Gefahr von Falschinformationen, Fake-Infos und ge- fälschten Fotos bis zum gesellschaftspoliti- schen Problem der Schürung von Hass. In vielen Fällen wird es selbst für Profis un- möglich sein, den Unterschied zwischen real und virtuell zu erkennen. Es braucht deshalb dringend Richtlinien auf gesetzlicher Ebene für den verantwor- tungsvollen und intelligenten Umgang mit KI. Hoffen wir, dass es im sogenannten „AI-Act“ der EU rasch zu einer klugen und sinnvollen Regulierung kommt. Unabhängig von einer gesetzlichen Re- gulierung braucht es in jedem Unterneh- men interne Richtlinien für den Umgang mit KI. Zum Beispiel die Regelung, dass keine vertraulichen oder sensiblen Infor- mationen in öffentlich zugängliche KI-Sys- teme eingegeben werden und dass es eine genaue menschliche Überprüfung aller KI- generierten Inhalte gibt. REGAL: Vielen Dank für das Inter- view! → KI-Facts aus dem Handel Prozent der heimischen 8 Händler verwenden KI-Lösungen Prozent der Händler 2 haben bereits eine eigene KI Anwendung entwickelt Quelle: Handelsverband KASSENSYSTEME mit künstlicher IntelligenzÖSTERREICH SLOWENIEN UNGARN ITALIEN KROATIEN TSCHECHIEN Wir gestalten die Zukunft des Shoppings. Nähere Informationen über unsere aktuellen Projekte: www.ses-european.com COMING SOON Refurbishment KING CROSS ZagrebANDREAS STREIT VON GREGOR SCHUHMAYER Rewe International Nachhaltigkeit A ndreas Streit (50) wird mit 1. Jänner 2024 die Nachfol- ge von Tanja Dietrich-Hüb- ner (58) als Bereichsleitung Nachhaltigkeit von Billa antreten. Er wird aus dieser Funktion auch die Nachhaltigkeitsagenda der Rewe In- ternational steuern. Tanja Dietrich- Hübner wechselt in die Altersteilzeit und wird mit ihrer Expertise künftig den Bereich Unternehmenskommuni- kation und Public Affairs unterstützen. Nachhaltigkeits-Experte. Andre- as Streit verfügt über umfangreiche Expertise und langjährige Erfahrung HANDEL AKTUELL Wechsel bei Rewe → Andreas Streit übernimmt den Bereich Nachhaltigkeit im Bereich Nachhaltigkeit. Als Group Head of Sustainability bei Aluflexpack Group verantwortete Streit u.a. die Im- plementierung der Nachhaltigkeits- strategie und die Entwicklung eines ganzheitlichen ESG (Environmental – Social – Governance) Prozesses. Von 2011 bis 2022 war Andreas Streit in unterschiedlichen Führungsfunktio- nen für Stora Enso Wood Products tä- tig. Zuletzt verantwortete er in der Nachhaltigkeit die Bereiche Environ- ment and Climate sowie ESG (Envi- ronmental – Social – Governance) Prozesse als Global Manager. Andreas Streit absolvierte den Master of Sci- ence in Ingenieurwissenschaften, ist zertifizierter Umwelt- und Abfallbe- auftragter sowie IPMA zertifizierter Projekt Manager. Aufbau gelungen. Tanja Dietrich- Hübner, die den Bereich Nachhaltig- keit während der letzten 13 Jahre auf- gebaut, maßgeblich geprägt und mit- gestaltet hat, wird künftig in der Unternehmenskommunikation das Thema Public Affairs mit ihrem um- fassenden Know-How und ihrem Netzwerk tatkräftig unterstützen.MAG. JOHANNES HOLZLEITNER Interspar GF VON GREGOR SCHUHMAYER Abhol-Stationen und Fächer mit Temperaturzonen Interspar-Abholstationen SCS, Eingang 7 Donau Zentrum, 1220 Wien City Super Center St. Pölten Interspar Linz Interspar Hallein Interspar Lehen Interspar Dornbirn M ag. Johannes Holzleitner , Interspar-Chef, er- öffnete Abhol-Station Nummer sieben in Öster- reich. Schauplatz ist der Interspar im Super Cen- ter von St. Pölten. Auch in Salzburg, Oberösterreich und Vorarlberg bestehen bereits Abholstationen. Bei diesem Service können Lebensmittel online auf interspar.at/le- bensmittel bestellt und an der Abholstation beim Inter- spar-Hypermarkt abgeholt werden. „Das Angebot wird stetig erweitert“, so Holzleitner. 20.000 Produkte des täglichen Bedarfs stehen zur Verfügung. Mit ein paar Klicks kann alles via Smartphone, Tablet oder PC geordert werden. Ist die Bestellung einmal aufgegeben, erhalten Kunden per E-Mail den Abholcode, nach dessen Eingabe in den Touchscreen der Abholstati- on leuchtet ein Lämpchen an der richtigen Tür auf, die dann ganz einfach geöffnet werden kann. Die Abholstati- on-Fächer verfügen über verschiedene Zonen, so können die Lebensmittel in der richtigen Temperatur-Zone auf- bewahrt werden und die Kühlkette vom Markt bis zur Ab- holung bleibt stets aufrecht. Interspar baut aus Was wir für den Klimaschutz tun erfahren Sie auf: www.estyra.com/nachhaltigkeit Kleiner abdruck groSSe Wirkung Estyria ist klimaneutral. Besuchen Sie uns auf der Estyria Naturprodukte GmbH Sie finden uns in Halle 10.2, Stand A-028 VORBEIKOMMEN UND STEIRISCHEN INNOVATIONS-BOOST ABHOLEN!Next >