< PreviousREGAL: Wie ist die Entwicklung? Kotányi: Im Corona-Jahr hatten wir im Haus- haltsgeschäft ein Plus von 20 Prozent, heuer liegen wir gegenüber 2019 immerhin noch mit zehn Prozent im Plus. In der Gastro- nomie hatten wir 2020 ein Minus von 15 Prozent, hier rechnen wir dieses Jahr mit einem Plus von sieben bis acht Prozent. Die Wintergastronomie bleibt schwierig. Gehen neue Ländermärkte ans Netz? International bleibt die Gewürzmühle, die auch als eigene Geschäftssparte geführt wird, ein Renner. Sie ist vor allem in Asien ein Türöffner für neue Märkte. Nach dem gelungenen Markt- eintritt in Singapur mit der Listung bei den größten Handelsketten Fair Price und Cold Storage sind wir heuer auch bei einigen der größten Retailer in Malaysia in den Regalen. Wir nutzen jede Chance. 2022 schalten wir Vietnam auf. Durch Distributionsausbau können wir in Russland heuer mit zehn Pro- zent wachsen. Wir sind dort bei allen Ketten gelistet und stellen mit 20 Prozent Marktanteil die Marktführerschaft. Die Gewürzmühle ver- zeichnet auch in Österreich weiterhin starke Zuwächse. Insgesamt werden wir heuer die Umsatzmarke von 180 Millionen Euro erreichen. Der Export klettert weiter? Ja, wir legen jedes Jahr einige Prozent zu, haben ein Portfolio von 32 Ländern. Wir liegen jetzt über 70 Prozent. Wir wachsen mit der Expansi- on der einzelnen Händler in den Ländern mit. Wie beeinflusst Corona das zukünftige Geschäft? Es wird spannend sein, welche Phänomene bleiben werden. Homeoffice ist ein Thema. Wir selbst haben, dort wo es möglich ist, ein bis zwei Tage Homeoffice jetzt fix eingeführt. Das vermehrte Kochen zu Hause hat für unsere Produkte einen positiven Effekt. Wie haben sich die Innovationen geschlagen? Mag. Erwin Kotányi, seit 1981 an der Spitze und damit exakt 100 Jahre nach dem von Janos Kotányi gegründeten Gewürzunternehmen, setzte schon früh den Schritt in den Osten. Von dort raste der Gewürzexpress um die Welt. Rekordmarken fielen, Marktanteile kletterten. Malaysia startet heuer, 2022 Vietnam. Die Gewürzmühle bleibt ein Top-Seller. Der neueste Coup: die neue Linie Quick & Easy. Mit der neuen Lust am Kochen lockt weiteres Wachstum. QUICK & EASY spricht junge Zielgruppen an INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Kotányi: Wachstum, Marke, Innovation 140 Jahre Erfolg mit Gewürzen 140REGAL10-2021 INDUSTRIE GESPRÄCH REGAL_140_141_10-2021_R10 Kotanyi_ 14028.10.2021 08:45:54Die Apfelchips, mit denen wir bei der Spar und der Rewe in den Regalen sind, sind ein echter Erfolg. Wir haben 2021 einige 100.000 Stück verkauft. Wir fahren derzeit mit vier Sorten, stärkste Sorten sind Zimt und Vanille. In der Fernsehmoderatorin Kati Bellowitsch haben wir zudem ein sehr sympathisches Testimonial für die Apfelchips gefunden. Wir werden das Snack-Produkt Apfelchips weiter ausbauen. Potenzial sehe ich noch für unsere neuen Kaffeegewürzmühlen. Aktuelle Neuheiten? Mit Quick & Easy haben wir eine rund sieben Produkte umfassende neue Linie mit natür- lichen Gewürzmischungen, die das moderne Kochen abdeckt. Mit Sorten wie beispielswei- se Couscous Gemüsepfanne oder Pilz Risotto wollen wir auch jüngere Zielgruppen anspre- chen. Der Gewürzmarkt wird vermehrt auch von Start-ups besetzt. Dem begegnen wir mit modernen Innovationskonzepten wie etwa Quick & Easy. Aktuell fahren wir Online- Support. 2022 wollen wir werblich nach- schießen. Jüngere Zielgruppen adressieren wir weiterhin mit unserem englischen Slogan „Spice up my life“. Wo soll Quick & Easy am POS stehen? Für Quick & Easy wollen wir ins klassische Gewürzregal. Generell wollen wir aber auch andere Regale mit unseren Neuheiten be- setzen. Das Unternehmen feiert heuer sein 140-jäh- riges Bestehen. Was sind die Erfolgsfaktoren? Schon der Gründer Janos Kotányi hat die internationale Denke in sich getragen, war auf Messen, Weltausstellungen und hat stets nach neuen Märkten gesucht. Das ist nach wie vor so. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre fiel mit Ungarn der Startschuss für die Expansion nach Osteuropa. Wir sind extrem früh vor Ort in den Märkten gewesen, haben am Anfang auch nichts verdient. Ein Erfolgsfaktor sind erfolgreiche Innovationen wie die Gewürzmühle, auf der wir heuer unser 140-jähriges Bestehen kommunizieren. Eine weite- rer Erfolgsfaktor ist, dass wir als Familienkonzern agieren können und gegenüber interna- tionalen Konzernen eine gewisse Berechenbarkeit mitbringen. Ich versuche zudem durch Präsenz meine Mitarbeiter in der Motivation zu unter- stützen. Die Branche kämpft mit explodieren- den Rohstoffpreisen. Wir haben uns schon sehr früh die Versor- gung der Rohwaren gesichert. Die Fracht- raten in Asien haben sich verzwölffacht, die Energiepreise mehr als verdreifacht. Pfeffer 80 Prozent. Zimt stieg um 50 Prozent, Paprika um mehr als 20 Prozent. Rohstoffe für Papier und Kunststoff kletterten um 40 bis 50 Prozent und mehr. Eine Preiserhöhung ist bis Ende des Jahres unausweichlich. Über das ganze Sortiment rechnen wir mit einer Erhöhung von fünf bis zehn Prozent.Wir müssen aber trotzdem die Marke attraktiv halten. Danke für das Gespräch. → Kotányi Facts: 180 Mio. Euro Umsatz 2021 (Ziel): 600 Mitarbeiter Über 70 % Exportanteil 4.500 Artikel QUELLE: KOTÁNYI KATI BELLOWITSCH: Sympathisches Testimonial für die neuen Apfelchips INDUSTRIE GESPRÄCH 141REGAL10-2021 REGAL_140_141_10-2021_R10 Kotanyi_ 14128.10.2021 08:45:59KRÜGER AUSTRIA Headquarter in Berndorf/NÖ B erndorf, südlich von Wien in der Krüger Austria Zentrale. Geschäftsführer Thomas Gerdenitsch hat wieder ein- mal gut lachen. Die vor zwei Jahren in die Krüger Group eingegliederte Start-up Mar- ke Hafervoll glänzt 2021 versus 2020 mit einem Verkaufsplus von fast 47 Prozent (Nielsenbasis). Die Marke steht künftig im Fokus. „Ab Jänner 2022 sind wir für die nächsten Jahre mit der Marke Hafervoll Partner des Österreichischen Alpenvereins“, so der langjährige Geschäfts- führer im REGAL-Gespräch. Im Rahmen der neuen Partnerschaft setzt sich Krüger u.a. für heimische Bergwaldprojekte und Umweltbau- Krüger Austria: stellen ein. Zudem unterstützt das Unterneh- men den Alpenverein bei Events, Tagungen und initiiert Gewinnspiele. Die Marke soll in der Bekanntheit weiter nach oben klettern und neue Käuferschichten erklimmen. Immerhin zählt der Alpenverein 600.000 Mitglieder und damit 600.000 potenzielle Konsumenten. Ger- denitsch, der vom niederösterreichischen Krü- ger Austria Headquarter aus zehn Länder be- treut: „Der Alpenverein hat als größter alpiner Verein eine enorme Tragweite, was den heimi- schen Umweltschutz und die Erhaltung der Natur betrifft. Besonders imponiert mir, dass viele Menschen – und zwar generationsüber- greifend – gemeinsam anpacken, um diesen wichtigen Lebensraum zu schützen. Auch wir möchten einen Teil zu diesem Engagement beitragen und gemeinsam diese Werte verbrei- ten.“ Gesunde Riegel-Marke. Marke und Produkt passen perfekt in das Kooperationskonzept und ergeben ein stimmiges Bild. Die Hafervoll Flapjacks passen mit ihrem Hosentaschen- Marke Hafervoll im Fokus MARKENAUSBAU für Hafervoll mit Multipacks „ Ab Jänner 2022 sind wir für die nächsten Jahre mit der Marke Hafervoll Partner des Österreichi- schen Alpenvereins “ Ab Jänner 2022 ist die Marke Hafervoll Haupt sponsor des Österreichischen Alpenvereins. Zudem innoviert das Unternehmen unter der Marke Hafervoll mit einem veganen und gluten freien Porridge2GoRiegel in BioQualität. o 142REGAL10-2021 INDUSTRIE REPORTAGE REGAL_142_143_10-2021_R10 Krüger Hafervoll_ 14228.10.2021 08:50:12format in jeden Wanderrucksack. Der Slogan „Das Müsli für die Hosentasche!“ hebt den un- schlagbaren Convenience-Vorteil hervor. Die gesunden Riegel setzen sich aus nur wenigen Komponenten zusammen, ganz ohne auf den Geschmack zu verzichten: Haferflocken, ein natürliches Süßungsmittel wie Honig, Agaven- dicksaft oder Fruchtkonzentrat sowie getrock- nete Früchte, Beeren und Nüsse oder Samen. In einem schonenden Backvorgang wird der Müsliteig auf einem Blech goldbraun gebacken und anschließend in Riegelform geschnitten. Zusatzstoffe für eine längere Haltbarkeit gibt es hier nicht. Um Aromen und Co. macht die Qualitätsmarke Hafervoll einen großen Bogen. „Dank der in Haferflocken enthaltenen sätti- genden Ballaststoffe ist man länger satt, als man es durch einen herkömmlichen Müsli- und Schokoriegel je sein könnte,“ so Gerde- nitsch. Die Trendlinien Bio und vegan werden im- mer wichtiger. Zielgruppe für Hafervoll sind dementsprechend alle Konsumenten, die sich gesundheitsbewusst ernähren wollen. „Da müssen wir am Puls der Zeit sein“, so Gerde- nitsch. Die Marke ist im LEH breit distribuiert, u.a. bei BillaPlus, Spar, MPreis. Und Krüger baut die Marke mit Innovationen weiter aus. Ab sofort sind nicht nur die fünf klassischen Sorten wie etwa Kakao-Haselnuss oder Bana- ne-Paranuss im LEH erhältlich, sondern auch Hafervoll Bio Fruchtriegel im Multipack zu je → Krüger Austria Facts: 22 Mitarbeiter: Marken: Schogetten, Fritt Kaustreifen, Trumpf Pralinen, Hafervoll und MaxiNutrition Länderverant- wortung: Österreich, Schweiz, Ungarn, Slowenien, Kro- atien, Serbien, Bosnien, Kosovo, Montenegro und Albanien. QUELLE: KRÜGER AUSTRIA GMBH TEXT: ROBERT FALKINGER sechs Stück. Außerdem finden sich drei Sorten (Mandel-Kokos & Nussmus, Haselnuss & Nuss- mus, Erdnuss & Nussmus) Porridge2Go neu im Sortiment. Das Vollkornprodukt enthält Vita- mine, Mineralien, Ballaststoffe und Antioxi- dantien. Gerdenitsch: „Unser Porridge2Go ist nicht nur vegan und aus Bio-Qualität, sondern auch ohne Gluten. Das entspricht genau dem, was sich der moderne Konsument wünscht.“ „ Unser Porridge2Go ist nicht nur vegan und aus Bio-Qualität, sondern auch ohne Gluten. Das entspricht genau dem, was sich der moderne Konsument wünscht.“ PORRIDGE- 2GO setzt auf Convenience THOMAS GERDENITSCH Geschäftsführer Krüger Austria 143REGAL10-2021 INDUSTRIE REPORTAGE REGAL_142_143_10-2021_R10 Krüger Hafervoll_ 14328.10.2021 08:50:19INDUSTRIE SPEZIAL 144 | REGAL 10-2021 Corona als Innovationsturbo Messebau STANDout → Constantinus Award 2021 →Wieder volle Auftragsbücher I nnerhalb von 45 Jahren hat sich STANDout zu Österreichs führen- dem Anbieter im Messebausektor entwickelt und unter die Top 15 euro- paweit katapultiert. Dann fuhr Coro- na dazwischen. Doch der breit aufge- stellte Spezialist im Bereich Messear- chitektur und Events ließ sich nicht unterkriegen und hat das Corona- Jahr 2020 genutzt, um sich neu zu er- finden. Intern wurden Innovations- workshops abgehalten, um Kapital zu nutzen und andere Geschäftsfelder zu erreichen. Dabei wurde im ersten Schritt der Schwerpunkt auf die digi- talen Möglichkeiten gelegt. „Wir wol- len unseren Kundenstamm ausbau- en, indem wir fernab unserer Kern- produkte denken, aber trotzdem unsere Kompetenzen einsetzen“, so Geschäftsführer Gerald Klaushofer. Mit neuen internen Prozessen, Pro- duktlinien, die stark auf Digitalisie- rung abzielen und Visualisierungen, die einzigartig sind, sieht das Unter- nehmen die Corona-Krise als „Inno- vationsturbo“. Dadurch brach auch der Kontakt zum Kunden nicht ab. Damit lag der Betrieb goldrichtig: Das kreative Team um die beiden Ge- STANDout GESCHÄFTSFÜHRER Gerald Klaushofer (li.) und Bernhard Brandl schäftsführer Bernhard Brandl und Gerald Klaushofer wurde gemeinsam mit dem Consulting-Unternehmen Turnaround Innovation jüngst zu Preisträgern des Constantinus Awards 2021 in der Kategorie Strate- gisches Krisenmanagement gekürt. Überdies läuft das Messen-Geschäft wieder an – bis März 2022 ist STAND- out voll ausgelastet, alleine im Sep- tember konnten schon mehr als 30 Veranstaltungen unterstützt werden. Nachhaltigkeit wird auch im Mes- sebau immer wichtiger . Klaushofer: „Ökologische, nachhaltige Planung, Produktion und Montage-Logistik genießen in unserer Unternehmens- gruppe hohe Priorität – und das nicht erst seit heute. Wir legen unseren Fo- kus auf nachhaltige Energiequellen, CO 2 neutralen Transport und den Einsatz von wiederverwendbaren Materialien. Gerade in der Veranstal- tungsbranche, wo die Bauwerke teils kurz eingesetzt werden, ist diese Ver- antwortung sehr wichtig.“ Von der Zentrale in Salzburg und den Niederlassungen in Wien und Wels aus betreut STANDout mit ins- gesamt 150 Mitarbeitern jährlich ca. 8.000 Kunden auf 500 Events. Teekanne: Ayurvedische Teelinie NAMASTEE ist die jüngste Produktlinie von Marktführer Tee- kanne, die Entspannung im stressigen Alltag ermöglicht. Vier Kräuter- und Gewürzteemischungen, nach ayurvedischer Art kreiert, sind die passenden Begleiter für eine entspannende Auszeit im stressigen Alltag. „Unsere NamasTees sollen als Anstoß verstanden werden, sich täglich einige achtsame Momente sowie Zeit zum Durchatmen zu gönnen und bei jedem Schlückchen das Hier und Jetzt zu genießen“, beschreibt Teekanne Ge- schäftsführer Thomas Göbel. REGAL_144_144_10-2021_STANDout_Teekanne_ 14427.10.2021 11:04:14INDUSTRIE SPEZIAL K uchenmeister nimmt wieder kräftig Tempo auf. Eine Delle im Ganzjahres- geschäft verhinderte 2020 das Errei- chen von 265 Millionen Euro. 2021 ist die Situ- ation eine andere: „Unsere Umsatzkurve zeigt wieder nach oben“, erklärt Kuchenmeister- Vertriebschef Detlef Brandes gegenüber RE- GAL. Besonders das aktuelle Saisongeschäft zu Weihnachten macht dem Traditions-Un- ternehmen Freude. „Das früh einsetzende Herbstwetter macht Lust auf Stollen und Baumkuchen.“ Doch auch andere Portfolio- Größen machen sich deutlich bemerkbar, Ko- ala Kekse zum Beispiel. „Hier können wir zur- zeit zweistellig zulegen“, so Brandes. Und im traditionellen Kuchengeschäft? „Da verlagert sich das Wachstum wie schon in den letzten Jahren davor auf einzeln verpackte Varianten für den Verzehr außer Haus.“ Österreich. Dabei bleibt Österreich nach wie vor ein Lieblings-Markt des Unterneh- mens. „Österreich ist bezogen auf die Ein- wohnerzahl unangefochten auf Platz eins und baut den Abstand zu anderen Exportmärkten von Jahr zu Jahr weiter aus. Auch für die Zu- kunft sehen wir in Österreich noch großes Potenzial.“ Auch hier entwickeln sich die Ko- ala Kekse kontinuierlich zu wahren Top-Sel- lern. „Als Knabberspaß für Jung und Alt“, so Brandes. Zu Weihnachten schnellen traditi- onsgemäß die Absatzkurven bei Christstollen in die Höhe. „Sie werden immer wichtiger.“ Traditionell stark ist Kuchenmeister in Öster- reich auch zu Ostern. „Das Sortiment haben wir hier um einen gebackenen Osterhasen sehr erfolgreich erweitert.“ Trends. Wachstum prognostiziert Kuchen- meister weiter bei den Themen „kleine Ku- Good Mills: Drei neue Vollkorn-Mehle Die niederösterreichische Fini’s Feins- tes Mühle bringt drei neue Vollkorn- mehl-Varianten in die Regale. „Maxi- mal 80 Kilometer liegen hier zwischen Acker und Mühle: Das Getreide für unsere drei Neuheiten stammt aus der nahen Umgebung im Weinviertel, Waldviertel und Marchfeld“, so Peter Stallberger, Geschäftsführer bei Fini’s Feinstes. Hintergrund: Das Neo-Trio entsprang einer Initiative für mehr Wertschätzung der heimischen Ge- treideregionen. Seit dem Frühjahr 2021 wird Fini’s Feinstes Mehl zu 100 Prozent CO 2 -neutral hergestellt. Kuchenmeister baut in Österreich weiter aus → Umsatz lag zuletzt unter der 265-Millionen-Euro-Marke → Kleine Kuchen und Premium im Trend → Innovationsfeuerwerk für 2022 angekündigt chen“ und immer mehr auch im Premiumseg- ment. Themen, die auch 2022 bei der ISM wei- ter gepusht werden. „Wir werden Produkte vorstellen, die genau diesem Trend entspre- chen. Kleine Kuchen in Premiumqualität, aber auch in den klassischen Größen wird es etwas Neues geben.“ Corona bedingt und aufgrund der ausgefallenen ISM 2021 haben sich „viel- versprechende Innovationen“ angesammelt. TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Peter Stallberger, Geschäftsführer Kuchenmeister- Vertriebschef Detlef Brandes 10-2021 REGAL | 145INDUSTRIE SPEZIAL E lexir, der erste Happytizer Drink mel- det sich nach einer 19-monatigen Pro- duktionspause wieder zurück. Die Ab- füllmaschinen für die limitierte Jahrgangs- produktion 2021 im Kärntner Betrieb laufen auf Hochtouren. Nachdem die Flaschen wieder verfügbar und die Vertriebswege in der Gastronomie offen sind, startet das mit über 340.000 Euro erfolgreichste Lebensmittel-Crowdfunding- Projekt mit neuem Design und verfeinerter Rezeptur neu durch. Das neue Flaschen- design ist noch edler, nachhaltiger in der Produktion und auch bereit für eine zu- kunftsfähige Mehrweglösung. Erhältlich ist der magische Drink in der Apotheke, Spitzen- gastronomie über C&C und Getränkgroß- händler, Spezialitätenhändler bzw. Online. Reinhard Mösen eder, elexir-Chef: „Der Happy tizer des Jahrgangs 2021 hat gering- fügig mehr Säure im Abgang und wie bei einer richtigen Cuvée, hängt die Mischung jährlich von den ver- fügbaren Früchten ab und kann somit wie beim Wein zu einer Jahrgangsspeziali- tät werden.“ Die Wertschöpfung glänzt nahezu zu 100 Prozent rot-weiß-rot. Al- les von der Flasche (Glas Flasche, Druck, Karton, Verschluss, Inhalt) kommt aus Österreich bis auf den Granat apfel, der kommt aus der Türkei. Zielmarkt sind die CO 2 -haltigen Getränke mit einem Inlandsvolumen von 560 Millionen Liter. Der Happytizer mischt in der Kategorie hochwertige Wellness-Ge- tränke mit, diese kommen auf ca. 68 Million Liter. Als erste Peilmarke nimmt elexir-Chef Mösen eder zwei Prozent Marktanteil ins Visier. Zielsetzung langfristig sind 3,4 Millio- nen Liter bei fünf Prozent Marktanteil. Happytizer mit Genuss-Effekt ohne Zu- ckerzusatz. Der Drink basiert auf natürli- chen Inhaltsstoffen, die Grundbasis ist eine fruchtige Cuvée aus Granatapfelsaft, Trau- ben, Apfel und Holunderbeere, die mit hoch- wertigen Aromen und funktionalen Inhalts- stoffen angereichert ist. Ganz ohne Zucker- zusatz, ohne Süßstoff und nebenbei auch noch vegan. Neben dem Genuss Effekt kann der Happytizer, wie der Namen schon sagt, verstärkte Serotonin Glückshormon Aus- schüttung bewirken. „Die bisherige Nachfrage gibt uns recht. Uns haben Anfra- gen nach dem Happytizer aus der ganzen Welt er- reicht. So etwa aus Singa- pur, Deutschland, Dubai und den USA. Wir blei- ben jedoch bei unserem nachhaltigen Konzept der kleinen Schritte und konzentrieren uns vor- erst auf den österreichi- schen Markt,“ erklärt Möseneder. Ziel: zwei bis fünf Prozent Marktanteil Marke Elexir ist zurück → 1. Happytizer Drink weltweit startet mit neuem Design bzw. „Gesicht“ und neuer Rezeptur durch → Langfristig sind 3,4 Millionen Liter geplant PRODUKTION: Kärnten MARKTANTEILSZIEL: 5% TEXT: ROBERT FALKINGER © MICHAEL MARKL WWW.MARKL.CC NEUES DESIGN – Der Happytizer bekommt ein „Gesicht“ 146 | REGAL 10-2021 REGAL_146_146_10-2021_elexir_ 14628.10.2021 11:09:51INDUSTRIE SPEZIAL Höhe treiben. Ein massives nimm2 soft Mediapaket (TV, Online, Social Media) garantieren starke Impulskäufe am POS. Der perfekte Umsatztreiber für den Handel ist die auf- fällige Rund- und Palettenplatzierung mit einem Original- Teleskop, welche Shopper aktiviert und das Einkaufserleb- nis im Markt steigert. Storck forciert Kernmarken zur Pralinen-Hochsaison. „Das Schönste an Weihnachten: Wir“ – unter diesem Claim startet Ende November die neue Weihnachtskampa- gne von Toffifee. Mit authentischen, lustigen Szenen zeigt der Spot, dass trotz allem Trubel die gemeinsame Fami- lien-Zeit das Wichtigste ist. Gleichzeitig stimmt der emotio- nale TV-Spot von merci auf das Weihnachtsfest ein, wo Wertschätzung den höchsten Stellenwert hat. Die reichwei- tenstarken Kampagnen werden zusätzlich über Online Vi- deo Kanäle verlängert. 486 Millionen Bruttokontakte wer- den jährlich mit den Marken merci, Toffifee und Knoppers generiert (Quelle: MediaWizard/Teletest Prognosewerte für 2021). Nach knapp 60 Jahren Erfolgsgeschichte sorgt nimm2 für neuen intensiven Fruchtgenuss: Ab Jänner erscheinen die gefüllten nimm2 Bonbons dauerhaft in der Sorte Rote Früchte. Hohe Konsu- mentennachfrage sowie erfolgreiche Umsetzun- gen als Limited Edition sorgen dafür, dass die neue Sorte ab Jänner 2022 dauerhaft auf den Markt kommt. So holt nimm2 auch jüngere Käufer in das Bonbon-Segment und verspricht dadurch ei- nen umsatzstarken Jahresstart. Dass Bonbons hohe Relevanz ha- ben, sieht man an der Um- satzstärke, die annähernd so hoch ist wie die der Fruchtgummis (Quelle: Nielsen, LH inkl. H/L, Bon- bons/Fruchtgummi, Um- satz, MAT KW 20/2021). Mit ihrem intensiven Fruchtgeschmack in den Sorten Johannisbeere und Kirsche bilden die nimm2 Rote Früchte die perfekte Ergänzung zu den bekann- ten nimm2 Bonbons. Zusätzlich wird eine aufmerksamkeitsstarke nimm2 soft Overfill-Akti- on mit plus zehn Prozent gratis die Rotation in die Storck: Jahresstart 2022 – nimm2 Rote Früchte dauerhaft im Sortiment WEIHNACHTSKAMPAGNE für Toffifee AUFFÄLLIGE RUND PLATZIERUNG mit Teleskop Das Vorarlberger Familienunternehmen fördert mit der Jobrad-Aktion die Gesundheit der Mitarbeitenden und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz. Rund 150 MitarbeiterInnen aus ganz Österreich – davon über 100 in Vorarlberg – haben heuer die Gelegenheit genutzt und sich ein neues Fahrrad angeschafft. Mit einem Zu- schuss von 300 Euro pro Fahrrad sowie einer attraktiven Finanzierungshilfe wird der Kauf eines neuen Fahrrads durch Ölz der Meisterbäcker finanziell unterstützt. „Wenn unsere MitarbeiterInnen vermehrt das Fahrrad als Alter- native zum Auto nutzen, um zur Arbeit zu kommen, un- terstützt dies die persönliche Gesundheit – körperlich wie mental – und spart zudem CO2 ein“, erläutert Mag. Florian Ölz: Jobrad Aktion GESCHÄFTSFÜHRER FLORIAN ÖLZ mit Mitarbeitern Ölz, Geschäftsführer der Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH, die Beweggründe der Ölz Jobrad-Aktion. © NSCRIPT GMBH 10-2021 REGAL | 147 REGAL_147_147_10-2021_IndSpez_Storck_Ölz_ 14727.10.2021 12:10:45„Die Fleisch- und Wurst-Branche ist schwer unter Druck. Die Kostensituation hat sich in den letzten Monaten deutlich verschärft. Auch die Komplexität hat mas- siv zugenommen.“ Fleisch, Wurst MAG. HERBERT SCHNEEWEISS, Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT Wiesbauer legt Ausbaupläne auf den Tisch 148 | REGAL 10-2021FLEISCH, WURST → Neue Projekte bei Wiesbauer Wien und Wiesbauer Dunahús → Gruppen-Umsatz lag zuletzt bei 185 Millionen Euro S türmische Zeiten für die Fleisch- und Wurst-Branche. Denn: Die Kos- tensituation hat die Betriebe fest im Griff. Die Aufwendungen explodie- ren. Plus 30 bis 40 Prozent im Bereich Verpa- ckung. Mehr als zehn Prozent bei Energie. Mehr als zehn Prozent beim Personal. Und auch bei den Gewürzen ist ein Zehn-Jahres- Hoch erreicht. Eine Liste, die sich auf vielen Positionen noch ergänzen ließe. Und auch bei den Verfügbarkeiten lassen Zulieferer mit vie- len teilweise kurzfristigen Hiobsbotschaften aufhorchen. Ein Wirtschaften in der Fleisch- und Wurst-Branche ist aktuell von Komplexi- tät kaum mehr zu überbieten. Umso mehr braucht es den kühlen Kopf, den Weitblick und den Mut. Es braucht die Zukunfts-Archi- tekten. Einer, der diese Vorwärtsstrategie vorlebt, ist Wiesbauer-Chef Thomas Schmiedbauer. Denn: Der Vorstand des 185-Millionen-Um- satz-Unternehmens holt mitten in einer Zeit der Verunsicherung lang gehegte Pläne aus der Schublade. „Wir werden den Schritt wagen und ausbauen“, erklärt Schmiedbauer im RE- GAL-Gespräch. Ein Paukenschlag. Denn: Wiesbauer will rund 10.000 m 2 an Fläche in Wien Inzersdorf dazuschrauben. Kosten- punkt: Rund 40 Millionen Euro. „Warum wir das machen? Wir stoßen insgesamt an unsere Kapazitätsgrenzen.“ Doch Wiesbauer will mit dem nächsten Step das Hauptwerk in Wien für Wachstum rüsten. Für weitere Volumina im Export. Aber auch für Bewegung und Raum im diffizilen Spiel um die richtigen Verpa- ckungen. „Dieser Ausbauschritt stärkt nicht nur unsere gelebten Partnerschaften. Dieser Schritt ebnet den Weg in die Zukunft für Ent- wicklungen der nächsten Generation. Eine massive Kapazitätserweiterung für die Sicher- heit, der Qualität und Kontinuität der schme- ckenden Wiesbauer-Traditionsprodukte.“ Kapazitäten. Kapazitäten, die Schmied- bauer braucht. Vor allem für Aktivitäten in Deutschland. „Da machen wir auch keinen Hehl daraus, dass wir noch Möglichkeiten in unserem Nachbarland hätten.“ Der Hebel dort ist ungleich größer als am Heimmarkt. Gerade Aktionen können Riesen-Mengen be- wegen. Wiesbauer rüstet sich, um hier weitere Partnerschaften perfekt abbilden zu können. TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Ungarn. Aber auch für Ungarn – für Wies- bauer Dunahús – überrascht Schmiedbauer mit neuen Plänen. „Wir werden auch dort um einen Invest von zehn bis 15 Millionen Euro nicht herumkommen.“ Auch in Gönyu wer- den die Bagger vorfahren, auch in der Hunga- ro-Dependance braucht es Kapazitäten. „Mit dem einen oder anderen großen LEH-Player gibt es in Ungarn derzeit noch keine Lieferbe- ziehung. Das wird sich mit unserem Ausbau- schritt ändern.“ Eröffnungen. Als Eröffnungsjahr visiert der Wiesbauer-Vorstand das Jahr 2022 an. „Es gilt hier noch einiges an Feinplanung in die Wege zu leiten.“ Denn: Auch das stetige Ge- schäft verlange alles ab. Auch investitionssei- tig: „Das stimmt, alleine aufgrund der neuen Kennzeichnungsverordnung, die im nächs- ten Jahr in Kraft tritt, benötigt es im systemi- schen Bereich einen Invest von 500.000 Euro, wenn das konsequent und korrekt umgesetzt wird.“ Wiesbauer stemmt sich mit den neuen Vor- haben gegen einen immer spürbarer werden- den Gegenwind für die Branche. Gerade in Europa bremse sich der Fleischkonsum mehr und mehr ein. „Wir gehen davon aus, dass das die Chance ist für die hochwertigen Artikel und nicht für das Massenprodukt, für die Spe- zialität, die schmeckt und nicht für die Billig- Variante.“ Eine zusätzliche Chance für Wies- bauer. Hybrid-Produkte. Und dennoch: Hybrid- Produkte sind für Schmiedbauer Teil mögli- cher Gedankenspielen. Aber: „Wir werden keine veganen oder vegetarischen Artikel ent- wickeln. Unsere Haupt-Ressource ist das Fleisch. Von dort kommen wir auch her. Wir glauben daran, dass sich die Konsumenten Qualität und Geschmack leisten wollen, auch wenn sie vielleicht weniger konsumieren.“ Es gelte, ordentliche Produkte zu kreieren, die auf mindestens 90 Prozent der Konsumenten abzielt. „Vegan und vegetarisch kommt der- zeit auf rund zehn Prozent.“ Umsatz. 185 Millionen Euro erwirtschaf- tete die Gruppe im Corona-Jahr 2020. Wies- bauer, Senninger und Wiesbauer Dunahús können auch heuer wieder zumindest auf das Vorjahres-Niveau segeln. Und bei Wiesbauer Gourmet? „Die Lockdown-Umsätze zu Jah- 10-2021 REGAL | 149Next >