< PreviousFLEISCH, WURST resbeginn fehlen uns natürlich. Aber wir werden heuer wieder in etwa 40 Millionen Euro erreichen, 30 Millionen weniger als vor Coro- na.“ Noch immer ist der Tourismus nicht auf Vor-Corona-Niveau, auch die Kongresse und Messen fehlen. Weiter vorangetrieben wurde die auf Gastro ausgerichtete Unter- nehmung von Sous Vide. „Wir ma- chen hier rund acht Millionen Euro“, so Schmiedbauer. Nachsatz: „Aber nur ein Bruchteil dieser Um- sätze wird in Österreich realisiert.“ Potenziale ortet der Firmen-Chef aber weiterhin. „Das Ende der Fah- nenstange ist nicht erreicht.“ Produkte. Produktseitig nimmt der Parade-Betrieb mit der Berg- steiger Junior einen weiteren Anlauf. „Wir ha- ben die Verpackungsform verändert und bieten das Produkt jetzt in der bekannten Foli- enverpackung an.“ Dabei unterstützt Schmied- bauer die Abverkäufe mit einer Reihe von Akti- vitäten, Verkostungen und Verteilaktionen. Überhaupt agiert die Bergsteiger-Range weiter bärenstark, „mit weiterer Tendenz nach oben.“ Darüber hinaus bringt Wiesbauer Bewegung in die Dauerwurst-Regale. „Wir launchen eine Würzige und eine Scharfe und schließen damit eine Marktlücke“, so Schmiedbauer. Fuchs Verpackungen: Starke Nachfrage bei Sonderlösungen S tarke drei Millionen Euro er- wirtschaftet Fuchs Verpackun- gen pro Jahr. Auch 2021 geht Firmen-Chef Ing. Jürgen Fuchs von einer konstanten Entwicklung aus. „Vielleicht ist sogar ein kleines Plus möglich.“ Dabei brummen aktuell alle drei Hauptbranchen der Weigels- dorfer. „Wir sehen sowohl bei O&G, bei Fleisch als auch im Bereich Bäcke- rei eine sehr gute Entwicklung.“ In allen Segment arbeiteten die Nieder- österreicher große Projekte ab. Den- noch: Einen besonders wichtigen Stellenwert nimmt der Fleisch-Be- reich ein. „Hier hatten wir heuer wie- der zwei große Projekte und die nächsten sind bereits wieder im An- rollen.“ Doch auch bei der O&G-Bran- che lokalisiert Fuchs weitere Poten- ziale. „Hier wollen wir mit unserer neuen Kartonverpackung punkten. Ich denke schon, dass wir hier ein paar Maschinen verkaufen können.“ Ein wichtiger Eckpfeiler des Unter- nehmens bleiben aber Sonderlösun- gen. „Hier sind wir extrem flexibel, da wir alles im Haus machen und so ext- rem schnell auf Kundenwünsche re- agieren können.“ Auch die Erweite- rung des Standorts in Weigelsdorf war dem wachsenden Bereich der Sonder- lösungen geschuldet. „Es gibt eine er- höhte Nachfrage in diesem Segment, deshalb nehmen wir weitere Service- techniker auf.“ Verpackungen. Verpackungsmäßig wird ebenfalls kontinuierlich weiter gear- beitet. „Wir haben in der Folientechnolo- gie bereits viele Schritte in die richtige Richtung gemacht und unsere Folienstär- ke in den letzten drei Jahren um 40 Pro- zent reduziert.“ Im Oktober wurden acht neue Verpackungsanlagen aufgestellt. „Hier haben wir auch wieder die Möglich- keit, andere Verpackungsmaterialien zu fahren.“ Insgesamt beträgt das Invest-Pa- ket für heuer 15 Millionen Euro. Ausbau in Wien Inzersdorf GF Ing. Jürgen Fuchs Save the date! Nächstes REGAL Fleisch&Wurst- Forum am 3.2.2022! 150 | REGAL 10-2021Kontakt Österreich: Andreas Tezzele Mail: a.tezzele@poultryeu.eu Frisches Hühnerfleisch in Premiumqualität: Hühnerbrustfilets Hühnerschnitzel Hühnerunterkeule Hühnerkeule Hühnerschenkel Alles vom Huhn … je nach Bedarf Heny-Ins für REGAL_10/2021.indd 128.10.21 12:07Die Zukunfts-Pläne → Umsatz pendelt sich bei rund 150 Millionen Euro ein → Export liegt bei 15 Prozent → Zukunftsszenarien wie Planted-based-Artikel sind längst in Schublade 2019 erwirtschaftete Berger rund 150 Millionen Euro Umsatz. 2020 war die Corona-Delle für den Sieghartskirchner Fa- milienbetrieb spürbar, machten die Nieder- österreicher doch 25 Prozent ihrer Umsätze in den Bereichen Horeca und Großverbraucher. 2021 bog das Unternehmen wieder in die ur- sprünglichen, sicheren Gewässer ein. Umsatz 2021. Rund 150 Millionen Euro sind nun wieder machbar, „wenn die letzten Monate und das Weihnachts-Geschäft pas- sen“, so Mag. Rudolf Berger und Mag. Gaby Kritsch beim REGAL-Besuch. Genaue Prog- nosen, Durchrechnungen gibt es nicht. Tradi- tionell. Denn: Umsatz-Zahlen sind sekundär und keine Thematik, die bei den Bergers lange besprochen werden will. „Wir sind ein Fami- lienbetrieb. Wir jagen keinen Umsatz-Zielen hinterher“, sind sich die beiden Führungsper- sönlichkeiten einig. Und auch die Kosten-Fra- ge sei ausgelutscht. Energie, Logistik, Verpa- ckung. Überall zeigen die Kurven nach oben. „Das ist für alle Branchen, für alle Mitbewer- ber gleich.“ Der Handel weiß es, ist selbst Be- troffener. Etwas dem Gegenüber ausrichten? „Das ist nicht notwendig. Wir sitzen mit dem Handel im gleichen Boot.“ Nächste Generation. Emotionaler wird die Diskussion, wenn es um Gesamtzusam- menhänge geht, um Wettbewerbsbedingun- gen, Nachhaltigkeit und Zukunft. Die Zukunft von Berger. In 15, in 20 Jahren. „Natürlich be- schäftigen wir uns intensiv mit diesen The- men, spätestens seit die neue Generation be- reits im Unternehmen tätig ist. Wir wollen einen entsprechend gut aufgestellten Betrieb weitergeben.“ Neue Produkte. Dementsprechend liegen auch längst neue Produkt-Ideen in den Schub- laden. Verbunden mit völlig neuen Wegen. „Es wird Planted-Based-Artikel bei Berger geben“, so der Geschäftsführer. Nicht sofort und nicht TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß FLEISCH, WURST Geschäftsführer Mag. Rudolf Berger 152 | REGAL 10-2021Chili Leberkäse geschnitten A rt.-Nr. 249 10695461 * 9 006460 906815FLEISCH, WURST in einigen Wochen. „Aber, wenn wir so einen Schritt gehen, dann werden wir kein Erbsen- protein aus Kanada nehmen, es in China ex- trahieren und wieder nach Europa zurück- führen. Das macht nur Sinn, wenn es hier eine österreichische Lösung gibt.“ Hybrid-Produkte. Eine weitere Schlag- richtung hat Berger bereits vom Stapel gelas- sen: Hybrid-Produkte. Der erste Artikel – Kar- toffel-Grill-Würstel – startete heuer bereits seine ersten Flugversuche. „Das war nicht unbedingt etwas Neues. Diese Produkte hat es in der Vergangenheit in einer ähnlichen Art bereits gegeben“, so Berger. Po- tenziale gibt es. Auch in der Zu- kunft. Damit lassen sich aktuell brennende Ernährungstrends wie die Reduktion von Fleisch gut abbilden. Labor-Fleisch. Keine Chan- cen gibt Berger aber Labor- Fleisch. „Das ist für mich nicht vorstellbar und preislich nicht darstellbar.“ Dagegen bleibt der Familienbetrieb eng mit seiner Schinkentradition verhaftet. „Die Klassiker sind aktuell wieder stark nach- gefragt.“ Beinschinken, Römerschinken oder Backofen-Schinken. Und viele weitere mehr. Die Kurven zeigen bei den Top-Sorten sukzes- sive nach oben. Dementsprechend schärfte Berger nach und bremste die Sortenvielfalt ein. Das gilt auch für die Saison-Varianten. Dennoch: Die Innovationskraft, das Feuer und die Begeisterung sind bei jedem Wort spürbar. „Wir sind nicht nur Schinken-Spezi- alist, sondern haben auch eine starke Frisch- wurst-Palette.“ Hier setzte der Traditionsbe- trieb mit seinem Tierwohl-Konzept auf. Extra, Frankfurter, aber auch Bein- und Hofschin- ken. Fünf Artikel sind mittlerweile aufge- schaltet. Das Flämmchen ist noch klein, kann aber zu einer wilden Feuersbrunst werden. „Dafür braucht es dringend eine österreich- weit gültige und verbindliche Diskussion über Tierwohl, ansonsten wird es hier zu einem unübersichtlichen Wildwuchs kommen“, so Berger. Für die Sieghartskirchner sollte es Richtung Tierwohl 100 gehen, wie von der AMA angedacht. Herkunftskennzeichnung. Auch bei der Herkunft brauche es eindeutige Regeln. „Wir sind für eine klare Herkunftskennzeichnung. Jeder soll deklarieren, woher das Fleisch in seinen Produkten kommt. Eine Österreich- Flagge sollte nur derjenige verwenden dürfen, der Fleisch verwendet, dessen Tiere hierzu- lande geboren, gemästet, geschlachtet und zerlegt wurden.“ Nachsatz: „Ansonsten ist es Wettbewerbsverzerrung.“ Export. Keinen Sinn hat der Traditionsbe- trieb für einen Export-Wahn. „Wir konzent- rieren uns auf einen Raum, dessen Radius von Sieghartskirchen nach Bregenz reicht. Ich finde, es ist unnatürlich, die Artikel bis nach Dubai zu liefern“, so Berger. Dementspre- chend pendelt sich der Exportanteil bei rund 15 Prozent ein. „Wir arbeiten hier mit langjäh- rigen Partnern zusammen.“ Investitionen. Immer wieder entwickelte der Familienbetrieb sein Werk weiter, zog alle zwei bis drei Jahren Investitionspakete mit vier bis sechs Millionen Euro aus der Schub- lade. Der nächste Brocken: „Der wird sich klar mit dem Thema Energie beschäftigen“, so Berger. Verpackung. Intensiv beschäf- tigen sich die Niederösterreicher etwa mit der Verpackung. „Wir ha- ben hier Verantwortung übernom- men“, so Kritsch. Das neue Outfit der 100-Gramm-Verpackungen schafft den Spagat zwischen At- traktivität und Umweltschonung. „Wir verwenden hier eine wieder- verwertbare Folie, die dem Recyc- ling-Kreislauf zugeführt werden kann. Die Folie ist auch wesentlich leichter und hilft Jahr für Jahr 24 Tonnen Kunststoff einzuspa- ren.“ Für den neuen Vorstoß schulterte Berger die Kosten zum Start alleine. Der Kunde gou- tiert den neuen Weg, dankt es mit sukzessiven Wiederkaufs-Raten. Ob der Handel diese nachhaltige Idee künftig mitträgt, bleibt ab- zuwarten. „Wir werden Gespräche führen“, so Kritsch. Mitarbeiter. Anpacken. Das ist die Berger- DNA. Dementsprechend schuf der Familien- betrieb ein eigenes Technologiezentrum für seine Lehrlinge. Sich dem Facharbeiter-Man- gel nicht ergeben, sondern entgegensteuern. Das ist die Devise. Und trotzdem geht es nicht ohne Mehr-Bezahlung, ohne Prämien, ohne Wertschätzung. „Wir stehen hier längst im Wettbewerb mit anderen Branchen, mit ande- ren Produktionsbetrieben.“ Zukunft. Die Komplexität steigt in der Pro- duktion weiter massiv. Kaum ein Tag, wo kein Audit abzuhalten ist. „Das wird weiter zuneh- men. Es wird ein Black-out-Audit, ein IT-Audit abzuhalten sein.“ Immer digitaler, immer dif- fiziler ist der Weg, immer diffuser die Gefah- renlage. Stichwort: Cyber-Kriminalität. Und trotz der unendlichen Schräubchen, die tag- täglich zu betätigen sind und der unterschied- lichen Angriffsflächen, die zwangsläufig an- geboten werden müssen, geht es letztlich nur um eines. „Wir sind und gehören der Fleisch- Fraktion an. Wir wollen unsere Kunden mit Qualität und mit Geschmack überzeugen.“ (v.l.n.r.) Claudia Berger, Mag. Rudolf Berger, Mag. Gaby Kritsch → Berger Facts: Umsatz: Rund 150 Millionen Euro Exportanteil: 15 Prozent Quelle: Berger 154 | REGAL 10-2021empfohlen von Robert Kratky NEU & E INZIGARTIG Ab Mitte September im österreichischen Handel. @Salanettis @Salanettis www.salanettis.at Ein österreichisches Familienunternehmen in 4. Generation. Salanettis mit Füllung. Ein Genusserlebnis mit 100 % Fleisch aus Österreich Robert Kratky auf Entdeckungsreise bei Sorger sorger.co.at/salamispurenR und 185 Millionen Euro wickelte die R&S GmbH (drei Gesellschafter mit Sitz in Essen), der die Oberland GmbH als Mitglied und Gesellschafter angehört, in 2020 ab. „Wir konnten unsere Umsätze Coro- na-bedingt um vier Prozent steigern, obwohl wir hier starke Verschiebungen von der Fein- kost zu SB feststellen mussten“, erklärt Ge- schäftsführer Christian Auer gegenüber RE- GAL. 2020 will der bayerische Vertriebsspe- zialist für internationale Fleisch- und Wurstartikel das erreichte Umsatzniveau verteidigen. Portfolio. Inklusive saisonaler Palet- ten zählt das Portfolio von Oberland 550 Produkte. Operiert wird dabei vom Standort Holzkirchen, rund 30 Kilome- ter südlich von München. Das Hochre- gallager mit einer Kühlfläche von 2.000 m2 ist in drei Kühlzonen aufgeteilt. „Wobei wir auf eine Lagerdrehung von 1,3 Mal in der Wo- che kommen.“ Das Liefergebiet umfasst Bay- ern, Sachsen, Thüringen und Österreich. Das angebotene Marken-Portfolio ist breit und reicht im Wurst-Bereich von Aoste (Frankreich), Neuburger und Hermann (Ös- terreich), Imperial (Belgien), Merano (Italien), Renzini (Italien) bis hin zu vielen R&S-Eigen- marken wie Italfino, Gourmet Scouts, Marco Polo, Espana Original, Mountain Rocks. Bei Fleisch stehen Marken wie Chateau Boeuf (Frankreich) und Maxi France (Frankreich), Oberland 550 internationale Artikel im Portfolio → Produkte aus 13 Ländern → Invest 2021: siebenstelliger Betrag Scotland Hills (Schottland), Kilkonally (Ir- land), Espana Original (Spanien) oder Vinkin- gyr (Island) auf der Order-Liste. „Gefragt sind typische Spezialitäten wie Parma-Schinken, Serrano-Schinken, Südtiroler Speck, Neu- burger und zunehmend immer mehr frisches Rind-, Lamm- und Schweinefleisch aus Schottland, Amerika, Irland, Frankreich, Spa- nien und Island“, so Auer. Insgesamt kann ein Portfolio aus 13 Ländern angeboten werden. Starker Fokus auf Österreich. Die Liefer- Adressen sind lang. So bedient Oberland bis auf wenige Ausnahmen den gesamten LEH in Deutschland wie Rewe, Edeka, Kaufland, Real, Metro, Penny, Galeria Kaufhof. „Ein wichtiges Standbein sind nach wie vor unsere Groß- händler, die dann wiederum den Fachhandel und Feinkosthandel bedienen“, so Auer. Ein bedeutender Eckpfeiler des Unterneh- mens ist ganz klar Österreich. „Schon al- leine aufgrund der Nähe zu unserem Standort. Tirol ist 40 Kilometer entfernt, Salzburg 90“, so Auer. Dementsprechend groß ist auch der Austro-Anteil. „Der liegt zwischen 20 und 23 Prozent.“ Sukzessive investiert Oberland in seinen Produktionsstandort. „Von 2019 bis 2021 lag der Invest im siebenstelligen Be- reich“, so der Geschäftsführer weiter. Dabei lag der Schwerpunkt bei Lager, Logistik sowie Umwelt. „Wir wollen unser Unternehmen auch in diesen Bereichen zukunftssicher ma- chen.“ Ein Weg, der bereits in den letzten Jah- ren eingeschlagen wurde: „Wir waren eines der ersten Handels- und Logistikunterneh- men, das sich 2008 IFS zertifizieren ließ. Seit diesem Zeitpunkt haben wir jedes Jahr diese Zertifizierung auf Higher Level von über 95 Prozent belegt.“ TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß FLEISCH, WURST Geschäftsführer Christian Auer 156 | REGAL 10-2021Traditionelle Tierhaltung wie damals. perutnina-austria.at DARKO KEGL Geflügelzüchter 6. – 10. 11. 2021 MESSEZENTRUM SALZBURG WIR FREUEN UNS AUF IHR KOMMEN! (HALLE 05 – STAND 0430) FLEISCH, WURST A larmstufe „rot“ bei Österreichs Schweinebauern. Die Kosten explodieren. Ob bei Energie oder Futter, die Aufwendungen ziehen über ein Drittel an. Dazu kommt die Verunsicherung, welches System die Gesellschaft für die aktuell 21.000 schweinehaltenden Betriebe vorsieht. „Die Situation ist schwierig und exis- tenzbedrohend“, analysiert EZG Streit- dorf Geschäftsführer DI Werner Ha- bermann im REGAL-Gespräch. Die EZG vermarktete alleine 2020 rund 617.000 Ferkel und 687.000 Mast- schweine. Die Diagnose für 2021 fällt wenig beruhigend aus, denn: Auch die erzielbaren Preise für den Rohstoff Schwein sanken ins Bodenlose. „Wir liegen jetzt bei einem Mastschweine- preis von rund 1,39 Euro je Kilogramm. Für eine kostendeckende Produktion wären aber über zwei Euro je Kilo- gramm erforderlich.“ Die Folgen schlagen sich schon in den Struktur- daten nieder. „In den letzten Jahren hat doch kaum ein Schweinbauer mehr in seine Produktion investiert. Im Gegenteil: Wir haben in den letzten fünf Jahren 5.000 Betriebe verloren“, so Habermann. Verliert Österreich weite- re zehn Prozent Produktion, dann „wird das auch erstmals am Markt zu spüren sein.“ Dann ist auch die Selbst- versorgung nicht mehr gewährleistet. „Aktuell halten wir noch bei 106 Pro- zent“, so der Geschäftsführer weiter. Nachsatz: „Das ist ein schmaler Grad.“ Deutschland. Das Pendel könnte dann leicht Richtung „Österreich als Importland“ ausschlagen. Ein ähnli- ches Szenario könnte Deutschland in den nächsten Jahren bereits vorleben. „Wo die aktuell kolportierte Ampel-Koalition wohl keine Lanze mehr für die Schwei- nebauern im Land brechen wird. Ein Fleischprodukti- onsland Deutschland ist, wie es den Anschein hat, nicht mehr gern gesehen.“ Mit gravierenden Folgen: „Die Bauern werden aufhören, Schlachthöfe schlie- ßen. Die Selbstvermarktung in Gefahr geraten. Derartige Prozesse sind aber dann umkehrbar.“ Das sei in normalen Zeiten auch noch kein Grund zur Be- sorgnis, „bei einer Krise fehlt mir dann aber diese Versorgungssicherheit.“ Landwirte. In Österreich gäbe es noch den Hebel, viele Nebenerwerbs- Bauern oder junge Schweinehalter in der Produktion zu halten. „Bei den langjährigen Landwirten fiel das Schließen eines Betriebs alleine auf- grund der Tradition noch schwer, die jungen Hofnachfolger schauen sich vielleicht ein Jahr lang eine Talfahrt an, dann steigen sie aus.“ Am Arbeits- markt werden diese Menschen schnell aufgenommen. „Damit verschwinden sukzessive wichtige Betriebe von der Bildfläche, die aber von anderen nicht mehr aufgefangen werden können.“ Herkunftskennzeichnung. Ein wichtiges Tool ist die Herkunftskenn- zeichnung: „Sie ist ein absolutes Muss. Davon rücken wir nicht ab. Das ist der richtige Hebel, um den Schweine- Selbstversorgungsgrad zu halten und die Produktion abzusichern. Um Wachstum geht es hier gar nicht mehr“, so Habermann. Denn schwenkt die Gastronomie auf Austro-Ware um, dann steigt der Bedarf im Land sprunghaft. „Wir sehen rund 40 Pro- zent Nicht-AT-Ware auf den Tellern. Im Schweine-Bereich kommt diese vor al- lem aus Deutschland.“ Doch auch die Verarbeitungsbetriebe sieht Haber- mann in der Pflicht: „Hier müsste viel sauberer gearbeitet werden. Verwende ich deutsches Fleisch, das in keinem Fall verwerflich ist, dann gilt es das auch auszuweisen.“ Laut Schätzungen der EZG Streitdorf kommen derzeit nur 20 Prozent aus einem gezielten Quali- tätsprogramm. Die Rückverfolgbarkeit jedes Fleischstücks auf einen be- stimmten Landwirt sei aber Champi- ons League. „Eine einfache Waren- fluss-Rechnung, was geht rein, was geht raus, würde schon reichen.“ LEH. Aber auch im Handel gäbe es noch viel zu tun. „Da gibt es noch Po- tenzial.“ Während die Spar und die Rewe hier einige Qualitätsprogram- me im Laufen haben, ist bei Hofers konventioneller Schiene noch keine echte Lösung gefunden. Umsatz. 236 Millionen Euro setzte die EZG Streitdorf im abgelaufenen Jahr um. Umsatzzahlen, die heuer nicht erreichbar sind. „Die gesunke- nen Erzeugerpreise werden sich auch auf die heurigen Umsatzwerte aus- wirken. Wir gehen von einem Rück- gang von rund 13 Prozent aus“, so Ha- bermann. EZG Streitdorf Herkunftskennzeichnung ist ein Muss EZG Streitdorf Geschäftsführer DI Werner Habermann → Kostendruck auf schweinehaltende Betriebe nimmt zu → Preise sind im Keller, Landwirte-Schwund steigt TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß 158 | REGAL 10-2021Wir bieten guten Geschmack. Scheibe für Scheibe. www.rs-europa.com Oberland & Auer GmbH · Timmlerweg 6 · A- 6580 St. Anton a. Arlberg · Tel: +49 8024 300 30 · Fax: +49 8024 300 315 Original spanischer Serrano Schinken, ohne Schwarte, min. 12 Monate gereift. Der herzhafte Pfeffermantel aus grobem schwarzen und weissen Pfeffer macht den Unterschied bei diesem Schinken. Für Freunde einer milden Schärfe wird er dadurch zu einem Geschmackserlebnis. Zusätzlich zeichnet sich der Virginia-Pfefferschinken durch einen niedrigen Fett- gehalt von nur 1,5 % aus und ist sehr salzarm. Cowboysteak vom schottischen Ochsen, als Tomahawk geschnitten, stark marmoriert, für den Fleischliebhaber am Grill! Der Hauptbestandteil ist das Wildschweinfleisch von besonders feinen Keulen, das mit einem kleinen Anteil Schweinefleisch ge- mischt wird. Frische italienische Kräuter verfeinern diese Salami. US Beef eröffnet eine neue Dimension des Steakgenusses. Bei hoher Temperatur scharf angebraten, kommt das volle Fleischaroma zur Geltung, wenn das Steak medium rare oder medium gegart ist. Die Preiselbeeren Leberpaté ist eine mild-süßliche Früchte-Paté. Sie ist fein strukturiert und schmeckt locker-fruch- tig durch den feinen Preiselbeer-Saft, den die Beeren abgegeben. Zarter gegarter Hin- terschinken mit einer Schwartenauflage. Der Schinken ist besonders schmackhaft und hat einen sehr niedrigen Fettgehalt. Ideal für den figurbewussten Genießer. Diese besondere Salami wird nur aus reinem Hähnchenfleisch, ohne Zusatz von Schweine- oder Puten- fleisch hergestellt. Dadurch ist die HÄHNCHENSALAMI einzigartig und einmalig lecker und gesund! 56105 Original spanischer Serrano-Schinken 22509 Virginia Pfefferschinken 78001 US Beef Entrecôte 67812 Schottisches Cowboy Steak 41302 Italienische Wildschweinsalami 28502 Leberpaté mit Preiselbeeren 64017 Original Prager Beinschinken 23077 Geräucherte Hähnchensalami U.S. Beef Original die Welt zu gast in unseren Märkten!Next >