< Previous„Corona bescherte dem TK-Markt einen Boom mit zweistelligen Zuwächsen. Jetzt konsolidiert sich die knapp 350 Millionen Euro (Nielsen, exkl. Pizza, Eis) schwere Kategorie. Per KW 36 YTD ging der Markt um drei Prozent zurück. Die neue Kostendynamik lässt den Konsumenten vermehrt zu günstigeren Artikeln greifen. Großes Wachstumspotenzial lauert in veganen Produkten. “ T iefkühl bleibt in Bewegung. 2020, 2021 katapultiere Corona den TK-Markt zweistellig hinauf und bescherte dem rund 350 Millionen Euro schweren Segment (exkl. Eis, Pizza) einen wahren Boom. Per KW 36 YTD 2022 ist die Luft jedoch draußen, der Markt ging mit drei Prozent leicht zurück. Auch wenn der Markt an Fahrt verloren hat, bewegt sich dieser dennoch auf einem höhe- ren Niveau als noch im Vor-Krisen-Jahr 2019. „Viele Konsumenten haben die Kategorie und ihre Vorteile neu entdeckt und sind dem treu geblieben“, so Iglo Austria Chef Markus Fahrn- berger-Schweizer. Der Top-Manager muss iglo in einem immer komplexer werdenden Um- feld neu positionieren. Zu den Herausforde- rungen bei Lieferketten, Energie, Fischfang- quoten, extremer Gütervolatilität, bis zu 30 Prozent Kostensteigerungen und Arbeitskräf- temangel baut sich auf Marktseite ein neues Konsumentenverhalten auf. Inflationsangst und hohe Haushaltskosten lassen den Konsu- menten öfter zu billigeren Artikeln greifen. Der Konsument kauft vermehrt in Aktion, wählt statt Marke lieber die Eigenmarke und switcht mitunter von der Premium-Eigen- marke zur Billig-Eigenmarke, Diskonter ge- winnen, wie interne Analysen des Iglo-Teams zeigen. Auch beim Branchenprimus (Markt- anteil: 37,5 Prozent) wanderte die Promotion- menge YTD per KW 36 2022 vs 2021 um 1,3 Prozentpunkte auf 58,5 Prozent nach oben. Neue Kampagne für Green Cuisine. Ein großes Wachstumspotenzial sieht iglo im Trend zu Vegan. Pflanzenbasierte Ernährung ist die Zukunft und relevanter denn je. Mehr als 90 Prozent der österreichischen Haushalte haben noch nie in der Kategorie eingekauft (Quelle: Europanel, FY 2021 GfK Penetration MAT Q4 2021). Green Cuisine ist der Wachs- tumsmotor. Mit einem Marktanteil von 42 Prozent mischt die Marke im Segment pflan- zenbasierte Tiefkühlnahrung ganz vorne mit. Die Erfolgsmarke legt erneut ein heraus- ragendes, jährliches Wachstum von 18,4 Pro- zent (Nielsen, LH inkl. H/L, iglo Green Cui- sine, Umsatz Vegetarian, YTD P13 2020-2021) hin und erfreut sich bereits einer breiten Be- kanntheit. Mit den neuen vegetarischen Grillwürstel gab Green Cuisine dem Markt zuletzt wieder frische Impulse. Fahrnberger- Schweizer: „Für langfristiges Wachstum müssen wir mehr Konsumenten in die neue, noch junge Tiefkühl-Kategorie bringen und Green Cuisine als die pflanzenbasierte Alter- native positionieren.“ Noch ist die vegane TK-Kategorie beim Konsumenten nicht top of mind. Die Kaufbar- rieren liegen in der fehlenden Motivation. Iglo rollt deshalb eine neue Kampagne aus, die ei- REGAL SCHWERPUNKT ROBERT FALKINGER Redaktion REGAL Tiefkühl & Convenience 120 | REGAL 10-2022TIEFKÜHL & CONVENIENCE Hoffnungsmarkt Vegane Produkte Markt mit drei Prozent YTD per KW 36 2022 rückläufig Gegenüber den Pandemiejahren 2020, 2021 verlor der TK-Markt laut Nielsen heuer YTD mit einem Minus von drei Prozent etwas an Fahrt. Konsumenten kaufen öfter in Aktion und greifen öfter zu Eigen- marken. Auch bei Branchenprimus iglo ging die Promotionmenge um 1,3 Prozentpunkte auf 58,5 Prozent hinauf. Für 2022 sieht iglo den Fokus auf Renovation. Großes Wachstumspotenzial liegt in Vegan. TEXT: ROBERT FALKINGER nen Awareness Push für die Marke bringen soll. Ebenso startet die Marke mit einem neuen Design durch, dass die Sichtbarkeit im TK-Regal verbessert. Mit der knallgrünen Farbe, einem neuen Logo für Green Cuisine sowie einer klaren Abbildung der Produktinhalte wirken die Verpa- ckungen jetzt moderner und aufmerksamkeitsstärker. Neben Vegan setzt iglo heuer auf Renovation. Dement- sprechend wird das iglo Creme-Gemüse mit einem neuen Coating auf Wasser/Ölbasis noch cremiger. Der Marken- aufbau für die erfolgreiche Ideenküche geht ab dem zwei- ten Halbjahr 2022 mit einer breiten Packaging Renovation in die nächste Runde. Gesund Essen muss nicht langweilig sein. Das soll das neue Design samt Story Telling auf den Packungsrückseiten unterstreichen. Ein Logo Relaunch hebt die Ideenküche als neue Plattform hervor. Ein neues Farbleitsystem erleichtert die Sortendifferenzierung. Bei den Erdäpfel Wedges betont das Co-Branding mit Gewürz- könig Kotányi den Produktvorteil. Zudem wurde der typi- sche Wedges-Schnitt noch einmal verbessert. Bei den neuen Garnelen in Knoblauch Kräuter Sauce wurde die Rezeptur in Richtung Natürlichkeit überarbeitet. Das neu optimierte Packungsformat (drei Zentimeter schmäler) sorgt für höhere Regaleffizienz. Seafood liegt im Trend. Nach einem Rekord Wachstum im Jahr 2020 wuchs iglo Seafood 2021 nochmal um starke 6,2 Prozent im Umsatz (Nielsen, LH inkl. H/L, iglo Seafood Umsatz vs. PY, YTD P13 2021). Große Promo. Mit der größten iglo Promo aller Zeiten (noch bis KW 50 2022) holt das Unternehmen den Verbrau- cher auch in einer von breiten Kostensteigerungen gepräg- Leichtes Minus bei TK YTD 2022 Mio € Diff. vs 2021 Gesamtmarkt348,6–3,0% iglo 130,9 –5,3% Eigenmarken186,9 –0,0% Andere Marken30,8–9,9% Quelle: Nielsen, YTD 2022, KW 36 ten Zeit optimal ab. Verbrau- cher spüren die aktuelle In- flation in ihrer Brieftasche. iglo CashPreise sollen ihnen den Alltag ein wenig ‚erleichtern‘. Der in- novative Gamification-Aspekt erhöht die Attraktivität der Aktion und motiviert Verbraucher zur Teilnahme. Das Ergebnis ist eine unterhaltsame Aktivität für Verbraucher, die den Verkauf von iglo Produkten stei- gert. Jeder Einkauf bringt eine Gewinnchance. Kommuni- ziert wird die Promo über TV Tag ons sowie POS Material. Und noch ein Rezept hat Fahrnberger-Schweizer, um den Konsumenten doch bei der Marke zu halten. So fährt das zur Nomad Foods Gruppe gehörende Unternehmen auch heuer wieder mit einem unverändert hohen Werbe- druck (ca. 434 Millionen Bruttokontakte). 10-2022 REGAL | 121TIEFKÜHL & CONVENIENCE REGAL im Gespräch mit 11er CEO Mag. Thomas Schwarz →16 Millionen Euro für neues Tiefkühllager →Trend zu Convenience hält an REGAL: Entwicklung 2021? Schwarz: Das Jahr 2021 war zunächst durch den Corona-bedingten Lockdown in der Gastronomie bis Ende April und dann erneut im November und Dezember geprägt. Aber die Menschen haben offenbar zu einem gewissen Maß gelernt mit der Pande- mie zu leben und das Jahr 2021 war in Summe besser als das Vorjahr. Bereits im Frühjahr 2021 waren allerdings schon die ersten Auswirkungen von Preis- steigerungen zu spüren, die sich dann bis zum Jahresende massiv intensiviert haben. Nichtdestotrotz können wir in Summe zufrieden sein. Wie läuft 2022? Die Entwicklung 2022 ist bisher erfreulich, wenn auch sehr herausfordernd aufgrund der extremen Preissteigerungen in allen Bereichen – insbesondere aber die Steigerung der Energiepreise. Zudem hat der Ukraine-Krieg die Speise- öllieferung negativ beeinflusst – und das ist neben den Kartoffeln unser Hauptrohstoff. Wir sind nun gefordert sicherzustellen, dass überhaupt weiter produziert werden kann. Grundsätzlich ist die Nachfrage an unseren 11er Kartoffelspezialitäten aber ungebrochen und wir stel- len uns dieser Situation. Auf welche aktuelle Trends setzt 11er? Starke Entwicklungen sind der Trend zu vegetarischen und veganen Lebensmit- INTERVIEW: ROBERT FALKINGER teln. Für diese Ernährungsformen bietet 11er eine große Produktpalette – denn die Kartoffel ist von Natur aus vegan. Zudem greifen sowohl Konsumenten im LEH sowie Restaurant- und Hotelküchen zunehmen zu Convenience und Halbfertig-Produkten, die eine gleichbleibend hohe Qualität haben – und genau hier punkten wir mit unseren Tiefkühl- Kartoffelspezialitäten. Was wir auch spüren, ist der Trend zu kleineren Produkt- und Verpackungsgrößen – es wird immer mehr gesnackt. Dafür bieten sich besonders unsere 11er Snack-Artikel hervorragend an, wie die 11er Rösti- Toasties, die 11er Bergkäse Snacks oder das 11er Rösti- Taschen-Sortiment. Die erfolgreichen 11er Rösti-Toasties gibt es jetzt neu für den LEH. Die zu kleinen Talern geformten, leicht vorgebackenen 11er Mini-Rösti sind das perfekte Produkt für ein Buffet oder auch für kleine belegte Häppchen. Wie geht man mit der Kostendynamik und mit der Energieproblematik um? Wir versuchen mit unseren Kunden und Partnern meist bilaterale Strategien zu entwickeln, wie wir gemeinsam mit der wirtschaftlichen Situation umgehen können. Im Vordergrund steht dabei die Versorgungssicherheit. Sind größere Investitionen am Standort geplant? Nach einer intensiven Planungsphase und einer Bauzeit von rund 1,5 Jahren stehen wir aktuell kurz vor der Fertig- stellung und Inbetriebnahme unseres topmodernen, vollautomatischen Tiefkühl-Hochregallagers am Standort in Frastanz. Wir werden dadurch in Zukunft deutlich unabhängiger und flexibler agieren können. 11er setzt auf Snacks MAG. THOMAS SCHWARZ, CEO → 11er in Zahlen Umsatz 2021: 92,8 Mio. € Exportanteil ca. 67 Prozent Mitarbeiter: 378 Quelle: 11er © 11ER 122 | REGAL 10-2022TIEFKÜHL & CONVENIENCETIEFKÜHL & CONVENIENCE Süß und fruchtig. www.tonikaiser.at NEU kaiserlich gut! • Flaumiger Kaiserschmarrn mit frischen Apfelstücken verfeinert • Aus frischem Eischnee zubereitet • Flaumiger Topfenteig mit fruchtiger Erdbeerfüllung • Mit Zucker-Brösel-Beipack Konsumausgaben 2021 → Durchschnittliche Ausgaben pro Einwohner und Jahr in Euro Tiefkühlprodukte192,0 TK-Mehlspeisen, Torten13,7 TK-Teige, Brot/Baguette6,7 TK-Pizzen22,5 TK-Gemüse/Kräuter30,6 TK-Pommes Frites, andere TK-Kartoffelprodukte21,1 TK-Obst2,3 TK-Fertiggerichte inkl. Geflügel Convenience37,1 TK-Fisch, Meeresfrüchte22,5 Speiseeis31,1 TK-Sonstiges4,4 Quelle: RegioData Research GmbH, durchschnittliche Ausgaben pro Einwohner in Euro (brutto) , unabhängig vom Beschaffungsweg AUSBAU für Standort Frastanz/Vorarlberg © 11ERTIEFKÜHL & CONVENIENCE Fokus auf Toni Kaiser Weinbergmaier T oni Kaiser bleiben weiterhin ein Renner bei Weinbergmaier. Rund 18 Millionen Stück Germknödel werden heute jähr- lich am Standort Wolfern/OÖ produziert. Aber auch die Kartoffelprodukte unter der Traditionsmarke Bauernland gehören zu den Top-Sellern. Gerald Spitzer, Geschäftsführer Weinbergmaier: „Einzigartig und gut etab- liert ist dabei die von uns abgegebene „Bau- ernhof-Garantie“, der erste, echte Herkunfts- nachweis bei einem verarbeiteten Erdäpfel- Produkt in Europa. Die Kartoffeln kommen dabei von rund 220 österreichischen Ver- tragsbauern aus dem Marchfeld, Weinviertel und dem Burgenland. Besonders stolz sind wir bei Weinbergmaier auf unseren Rauch- kuchlknödel, damit hat unser Unternehmen einst vor über 50 Jahren gestartet.“ Innovation. 2022 liegt der Fokus auf Pro- dukte der Marke Toni Kaiser. Mit den beiden Produkten – Toni Kaiser Erdbeer-Fruchtknö- del 420g und Toni Kaiser Apfelschmarrn 250g – wurden zwei fruchtige Mehlspeisenklassi- ker der österreichischen Küche gelauncht. Beide Produkte eignen sich ideal als Haupt- bzw. Nachspeise, sind gelingsicher und rasch zubereitet. Unterstützt wird die Markteinfüh- rung mit einer PR-Kampagne und Inseraten im Print- als auch im Online Bereich. TEXT: ROBERT FALKINGER Wichtige Trends für die Konsumenten bleiben wei- terhin die Regionalität der Zutaten, deren nachhaltige Erzeugung, das Angebot an ve- getarischen und veganen Spei- sen sowie Bio. Weinbergmaier bie- tet in diesen Bereichen bereits ein um- fangreiches Sortiment an und setzt auch in Zukunft darauf. „Ausgezeichnete Qualität und nachvollziehbare Herkunft gewinnen immer mehr an Bedeutung. Wir haben daher ein breites Sortiment an vegetarischen und veganen Speisen. Mittlerweile ist auch weit- läufig bekannt, dass beim Tiefkühlen von Ge- müse besonders viele Nährstoffe und Vitami- ne erhalten bleiben“, erklärt Spitzer. Standortausbau. Spitzer: „In den vergan- genen drei Jahren wurden insgesamt rund 25 Millionen Euro insbesondere an unserem Standort Wolfern in die Betriebsflächener- weiterung und -erneuerung, Technik, Pro- duktionsanlagen und den Umweltschutz in- vestiert. Damit umfasst das dortige Betriebs- areal aktuell rund 11.000 Quadratmeter, das entspricht einer Verdreifachung der Fläche. Momentan befinden sich eine Rohstoffsilo- anlage sowie eine Abwasservorreinigungs- anlage in Bau.“ STANDORT WOLFERN/OÖ → Weinberg- maier in Zahlen Umsatz 2021: 46 Mio. € Mitarbeiter: cirka 250 Marken: Toni Kaiser, Bauernland, Ackerl, Bio Hänsel & Gretel Quelle: Weinbergmaier →25 Millionen Euro für Standort Wolfern in den letzten Jahren →Unternehmen setzt auf Regionalität, Vegan, Bio DR. GERALD SPITZER, Geschäftsführer 124 | REGAL 10-2022Beste Qualität vom österreichischen Familienunternehmen Ausschließlich Kartoffeln aus der Alpenregion Kontinuierliche Umsatzsteigerung im LEH* *AC Nielsen KW36/2022 LH inkl. H/L: Veränderung Umsatz vs. VJ in 1000 EUR letzte 52 Wochen Außen unwiderstehlich knusprig und innen kartoffelig-zart. Köstlicher, goldgelber Knusper-Genuss. Einzigartig im Geschmack und vielseitig verwendbar. Spielerischer Genuss für die ganze Familie. +187,6 % +187,6 % +187,6 % Köstlicher Genuss für die ganze Familie +187,6 % ALLES, AUSSER GEWÖHNLICHTIEFKÜHL & CONVENIENCE Frosta wächst kräftig → Zweistellige Plusraten →Werbeoffensive auch für 2023 geplant D ie Marke Frosta fährt seit kurzem ei- nen offensiven Kurs. Eine große Werbe- kampagne trommelte im Raum Wien ab dem Frühjahr für die Marke. Innovative Glanzpunkte setzte das Unternehmen mit veganen Pfannengerichten und exotisch- trendigen Gemüse Bowls. Und die neue Stra- tegie geht auf. Die Marke macht Tempo. „Wir haben sowohl im Umsatz wie auch in der Menge ein deutlich zweistelliges Plus“, so Country Business Development Manager Austria Christian Szuchy gegenüber REGAL. Damit bewegt sich der Erfolgsmanager ent- gegen dem Markttrend. Denn TK-Gerichte und TK-Gemüse entwickelten sich im Herbst rückläufig. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und das Sortiment auf neue Beine gestellt. Die Entwicklungen sind sowohl auf dem bestehenden Sortiment wie auch bei den Neuheiten sehr positiv. Die Wahrnehmung und Sichtbarkeit der Marke hat sich stark ver- bessert,“ so Szuchy, der den Listungsstand bei bereits vorhanden Partnern vertiefen konnte und auch neue Partner, etwa im E-Commerce TEXT: ROBERT FALKINGER Bereich, neu hinzugewinnen konnte. Derzeit ist Frosta bei Billa Plus, bei M-Preis, Sutterlüty sowie in ausgewählten Billa-Filialen gut ver- treten. Auch für 2023 liegen erste Pläne schon am Tisch. Der Frosta-Manager treibt den Mar- kenaufbau weiter voran. Szuchy: „Wir werden das bestehende Sortiment pflegen und die Distribution weiter ausbauen.“ Eine innova- tive Stoßrichtung bilden speziell vegane Gerichte. Denn diese liegen auch in den TK- Truhen immer mehr im Trend. „Wir wollen hier weitere Alternativen anbieten“, so Szuchy, der mit dem speziellen Frosta-Reinheitsgebot die Konsumenten von heute punktgenau abholt. Natürlichkeit und Transparenz sind gefragt. An vier Standorten (Bremerhaven, Lommatzsch, Bobenheim-Roxheim sowie Bydgoszcz in Polen) wird gekocht, wie zu Hause, nur die Töpfe sind größer. „Wir ver- wenden traditionelle Kochmethoden, kochen u.a. mit einfacher Mehlschwitze. Gute Zuta- ten brauchen keine Zusatzstoffe“, so Szuchy, der das rund 30 Produkte umfassende Öster- reich-Portfolio hauptsächlich vom Standort Bremerhaven bezieht. Keine Geschmacksver- stärker, keine Farbstoffe, keine Aromen, nicht mal natürliche Aromen. „Wir verzichten sogar auf die Zusatzstoffe, die wir nicht einmal deklarieren müssten“, so Szuchy. Für jede Zutat ist das Herkunftsland direkt auf den Packungen aufgedruckt. CHRISTIAN SZUCHY, Country Business Development Manager Austria NATÜRLICHKEIT UND TRANSPARENZ sind beim Konsumenten gefragt UMSATZ 2021 (weltweit): rund 527 Mio. Euro 1.757 Mitarbeiter Quelle: Frosta 126 | REGAL 10-2022Einfach. Clever. Lecker. mein henglein ... Unsere Klassiker Schupfnudeln und Spätzle sind jetzt auch ohne Ei erhältlich. • Superlecker und natürlich für Veganer geeignet • Ohne Konservierungsstoffe, fettarm, laktose- und sojafrei HENGLEIN darf in keinem Kühlregal fehlen. he_Anz_regal_10_22_RZ.indd 1he_Anz_regal_10_22_RZ.indd 124.10.22 17:3724.10.22 17:37Spar vor Eröffnung des Fisch-Zentrums Spar testet schon Mega-Fischzentrum der Bica-Group bei St. Pölten REGAL SCHWERPUNKT →Nachfrage nach Bio steigt stetig →Größtes Fischzentrum Österreichs in Testphase →Trotz Teuerungen kein Kaufrückgang bemerkbar S atte 23 Euro gab der Österreicher im Vorjahr durchschnittlich für frischen Fisch und Meeresfrüchte aus, so die aktuellen Konsumausgaben von RegioData. Dicht gefolgt von Tiefkühl-Fisch und Meeres- früchte, mit rund 22 Euro. Immerhin zwölf Euro entfallen auf konservierte Fische und Meeresfrüchte. Trotz Teuerungen greift die Kundschaft nach wie vor gerne zu der eher teuren Pro- duktgruppe, wie Kaufmann Georg Urban von seinem Eurospar in Retz (NÖ) berichtet: „Die Herkunft und Qualität wird immer wichtiger bei Frisch-Fisch. Kunden, die qualitativ hoch- wertigen Fisch wollen, kaufen diesen nach wie vor. Der Konsument ist bereit, mehr Geld Fisch, Meerestiere & Delikatessen TEXT: MAGDALENA KRANABITL MAGDALENA KRANABITL, MA Redaktion REGAL „Trotz Teuerungen sind Fisch- und Meeres- früchte aktuell nach wie vor gefragt. Auch die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten steigt stetig an.“ 128 | REGAL 10-2022FISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSEN dafür zu bezahlen.“ Die gesamte Fisch- und Meeresfrüchte- Theke macht bei dem Kaufmann knapp über einem- Prozent vom Ge- samtumsatz aus. Lieferanten. Etwa 30 Prozent wird direkt über Spar geliefert, wei- tere 30 Prozent über Metro. Den Rest be- zieht Urban von sei- nem regionalen Fischhändler. Der Waldviertler freut sich schon auf die Inbetriebnahme des größten Fisch- zentrums Öster- reichs. „Im Fisch- werk in Perschling wird ein neues Ver- fahren angewendet, wodurch der Fisch dann um eine Woche länger frisch ist. Da- durch kann die Ware top-frisch angeliefert werden.“ Aktuell befindet sich das Fisch-Ver- arbeitungszentrum noch in der Testphase für den Start der Produktion, heißt es seitens der Binca Group gegenüber REGAL. Binca wird mit Spar als Kooperations-Partner agieren. Tiefkühl. Das Tierfühl-Meerestier-Sorti- ment steigt, laut Kaufmann Urban, stetig an: „Man bekommt heute schon fast alle TK-Sor- ten in Premium-Qualität. Das hat es früher nicht gegeben. Da gab es nur Fischstäbchen und Polardorsch. Heute gibt es sogar Skrei- Filet, also das beste Stück des Fisches, tiefge- kühlt.“ Trends. Eine Zunahme an Convenience- Produkten, wie beispielsweise Garnelen auf Spießen mit Knoblauch oder Thai, sei bemerk- bar. „Veredelte Fisch-Produkte werden unter anderem vermehrt in Perschling produziert werden.“ Fischalternativen sieht er für seinen Standort im Waldviertel als eher schwierig an: „Veganer Fisch wird hier in Retz noch wenig angenommen. Ich glaube, dass das im urba- nen Bereich besser läuft. Hier ist der Trend einfach noch zu früh. Das wird sich ge- schmacklich, denke ich, nicht durchsetzen“, erklärt der Kaufmann gegenüber REGAL. Feinkost-Tempel. Schauplatz-Wechsel. Meinl am Graben. Der City-Jumbo punktet mit einer großen Auswahl an Fisch- und Mee- resfrüchten. In der Theke und Tiefkühlabtei- lung des Edel-Supermarktes befinden sich über 200 davon, und zusätzlich stehen im Regal über 70 Fisch- und Meeresfrüchte- Produkte in Dosen. Insgesamt machen die Meerestiere circa neun Prozent des ge- samten Sortiments aus. Ob die, nur wenige Schritte entfernte, Nordsee-Kette als Kon- kurrenz angesehen wird, verneint Geschäfts- führer Udo Kaubek gegenüber REGAL: „Wir bieten eine deutlich größere Auswahl an Frisch-Fisch und Meeresfrüchten auf höchs- tem Qualitätsniveau an. Unsere Kunden wis- sen das zu schätzen.“ Vertrieb. Aktuell bezieht das Traditions- haus den Frisch-Fisch von mehr als zehn Lie- feranten, unter anderem Eishken, Freiner Biofisch sowie Imperial Kaviar. Um dem stets wachsenden Bio-Anspruch seitens der Kund- schaft gerecht zu werden, wird das regionale Angebot im Bereich Fisch stetig erweitert, so Kaubek: „Hierfür arbeiten wir mit einigen heimischen Lieferanten zusammen. Aktu- ell haben wir neun Fischsorten aus Öster- reich im Sortiment, darunter Bach-, Re- genbogen-, Lachsforelle, Saibling, See- saibling, Karpfen, Wels, Stör, Zander.“ So wie auch Kaufmann Urban, bemerkt der Meinl-Geschäftsführer, trotz Teuerungen kein verändertes Kaufverhalten: „Kaviar ver- kauft sich aktuell beispielsweise sehr gut, ob- wohl er zu den teureren Fischarten gehört.“ Großhandel. Satte 2.200 Tonnen Fisch, da- von 1.100 Tonnen Frisch-Fisch, gehen bei Transgourmet jährlich über die Theke. Im Sortiment befinden sich mehr als 150 ver- schiedene Fischarten, Schalen- und Krusten- tiere, hiervon 90 Frisch-Fisch-Produkte. Als Drehscheibe für Fisch dient die Zentrale in Traun, wie Ronald Kan, Abteilungsleiter Category-Management Fisch, verrät: „Die 15 Transgourmet Standorte greifen auf die- se Vorauswahl zu und bestellen selbst die jeweils benötigten Produkte. Jeder unse- rer Standorte wird dann bis zu drei Mal wöchentlich direkt mit Frisch-Fisch aus internationalen Quellen beliefert.“ Bezug. Mehrmals wöchentlich erhält Transgourmet Ware aus Kroatien, Griechen- land, Italien und Spanien für das Mittelmeer- Sortiment (Thunfisch, Sepia, Pulpo, Calamari und Muscheln). Aus dem „hohen Norden“ wird an drei Tagen die Woche beliefert. Süß- wasserfische praktisch täglich. „Um den wachsenden Ansprüchen der Kunden nach Regionalität gerecht zu werden, bezieht Transgourmet einen nicht unbeträchtlichen Teil der Fische aus Österreich. Aktuell liegt der Anteil an Süßwasserfischen über 30 Pro- zent“, so Kan. „Der Anteil an Süßwasser- fischen liegt bei über 30 Prozent.“ RONALD KAN, TRANSGOURMET „Trotz Teuerungen verkauft sich Kaviar aktuell sehr gut.“ UDO KAUBEK, MEINL AM GRABEN „Die Herkunft und Qualität wird immer wichtiger.“ GEORG URBAN, EUROSPAR 10-2022 REGAL | 129Next >