< PreviousHANDEL | EKZ E s tut sich was im Wiener Speckgürtel. Das Gerasdorfer Shopping Center be- findet sich schon lange nicht mehr im Corona-Tief. Mit 70.000 m² Verkaufsfläche in- klusive Fachmarktzentrum und zusätzlicher Freifläche für 4.000 Parkplätze hat Center Managerin Funda Caglar auch viel Spielraum für Neuerungen und Spielereien. Die Pläne für das G3-Leuchtturmprojekt „Sport- und Outdoor-Park“ werden immer konkreter. Für die Planung und Durchfüh- rung werden zwölf Millionen Euro in die Hand genommen. Als Rahmenprogramm für den Einkauf sollen dem Kunden künftig spannende Aktivitäten geboten werden. Eine 5.000 m² Indoor Sport Retail Area, 3.000 m² Outdoor Sports Area und ein zusätzlicher Ad- venture Park sor- gen künftig für Frequenz in Ge- rasdorf. „Wir schaf- fen so einen USP, der das Einzugs- gebiet, das von den Wiener Stadtteilen nördlich der Do- nau über das ge- samte Weinviertel bis in die Grenzre- G3 Shopping Center Gerasdorf Stets im Wandel → Zwölf Mille Investment für neues Konzept → Photovoltaikanlage senkt Nebenkosten TEXT: LISA WEBER gionen Tschechiens reicht, weiter vergrößert“, so Caglar. Verträge. Auch die Vertragsverlängerun- gen der Mieter sind mittlerweile auf Schiene. Die Managerin freut sich besonders über die Tatsache, dass Ankermieter wie Primark, In- tersport, Müller Drogerie, Hofer oder McDo- nald’s auch künftig im Einkaufszentrum mit dabei sein werden. Marken wie dm, Shoe- 4You, New Yorker, Humanic, Reformstark Martin, C&A, Hunkemöller, Tom Tailor, Ströck, Le Clou oder Ernsting‘s Family haben jüngst ihre Verträge im G3 ebenfalls verlän- gert. Darüber hinaus sogar ihre Flächen ver- größert haben Only und Dem’s Gourmet. Einen Tapetenwechsel gab es für Mieter wie Schuhe Gössinger, Turek, Retyred, Nanu- Nana, Vianello oder Magenta. Diese zogen auf neue Flächen innerhalb des Centers. Die Cen- ter Managerin dazu: „In den fast zehn Jahren des Bestehens des G3 haben wir mit unseren Ankermietern sehr gut zusammengearbeitet. Die Vertragsverlängerungen und das somit in das G3 Shopping Resort gesetzte Vertrauen dieser wichtigen Mietpartner freuen uns sehr.“ Investition. Auch in punkto Nachhaltig- keit wird investiert. Künftig wird eine Photo- voltaikanlage auf dem Dach des großflächi- gen Centers geplant. Dadurch soll der Allge- meinstrombedarf des Centers gedeckt werden – das G3 investiert damit direkt in die Mieter und reduziert deren Nebenkosten. Zugleich werden weitere E-Ladestationen für Elektro- autos und E-Bikes geschaffen. Funda Caglar, Center Managerin 50 | REGAL 10-2022G ewista, Österreichs Out-Of-Home- Marktführer, feiert das einjährige Be- stehen des neu entwickelten Ge- schäftsfeldes „Shopping Center Advertising“ und zieht Bilanz über einen gelungenen Start. In den beiden größten Shopping Centern des Landes, dem Westfield Donau Zentrum und der Westfield Shopping City Süd, wurden seit dem Launch mit mehr als 100 Kund:innen bereits über 300 Kampagnen realisiert. 360°-Kampagnen. Durch das Angebot an Gewista-Flächen können Kund:innen der Shopping Center die Marken rundum erle- ben. Die Customer Journey beginnt bei der Anreise mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier kommen die Besu- cher:innen erstmals mittels Gewista-Flächen mit den Marken in Berührung. Vor Ort wird u.a. mittels digitaler City Lights, Aufzugswer- bung oder via Samplings das volle Programm geboten. Besonders spannend im Shopping- Center: Lösungen für Marken und Filialen vor Ort. Die Kund:innen werden mittels Gewista Flächen direkt am POS abgeholt und auf aktu- elle Aktionen hingewiesen. Shopping Center. Im Rahmen des Shop- ping Center Advertising werden 30 digitale Screens im Westfield Donau Zentrum und 28 Screens in der Westfield Shopping City Süd geboten. Andrea Groh, Chief Sales Officer bei Gewista, ist hoch erfreut über die Ergebnisse der ersten zwölf Monate: „Die beiden größten Einkaufszentren in Österreich zählen zusam- men jährlich fast 44 Millionen Besucher:in- nen. Unser dortiges Angebot weist somit eine enorm hohe Frequenz auf.“ Auch zukünftig wird es Kooperationen geben: Das ‚pro- grammatic ooh‘ wird in den Shopping Cen- tern laufend weiterentwickelt. Gewista Erfolg mit Shopping Center Advertising → Starke Frequenz für die Neuheit → 360°-Journey für alle Kund:innen → Maßgeschneiderte Lösungen Mittels programmatischer Ausspielung können die Flächen abhängig von zahlrei- chen Parametern – unter anderem Tageszeit und Wetter – gebucht werden, wodurch die Botschaften besonders effizient bei den Ziel- gruppen ankommen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Shopping-Flächen arbeitet Gewista aktuell an einer Bündelung der Wer- beflächen im Umfeld attraktiver Einkaufs- möglichkeiten. Damit kann, ohne großen Aufwand, die begehrte Zielgruppe in „Shop- ping Mood“ direkt am Point of Sale erreicht werden. Aktionspartner. Gewista konnte in die- sem Jahr knapp 50 Akti- onstage in den beiden Centern als Kooperations- partner von Unibail-Ro- damco-Westfield umset- zen, unter anderem mit KFC, A1, NÖM und Ströck. Ein besonderes Highlight bildeten die „Disney+ Days“ mit einem gesamt- heitlichen Branding des Zentrums, wo das Be- wegtbild-Potenzial von Gewista voll ausgeschöpft werden konnte. 10-2022 REGAL | 51 ADVERTORIAL REGAL: Employer Branding ist ein wachsendes Feld, mit dem sich immer mehr Unternehmen beschäftigen. Wie geht Spar damit um? Nicole Berkmann: Employer Branding ist bei Spar sehr breit aufgestellt: Alle Stationen der Employee Journey sind in eigenen Projektgruppen abgebildet. Darunter Image und Kommunikation, wofür ich zuständig bin, Recruiting, Onbo- arding, Bindung und Offboarding. Die Gruppen befassen sich mit den jeweiligen fachlichen Themen. Seit kurzem haben Sie auch eine Haupt- Verantwortliche für das Thema. Das stimmt. Mag. Beatrix Marvan ist schon sehr lange im Unternehmen und befindet sich momentan in der Einstiegsphase als Verantwortliche über Employer Branding. Eine Wucht an Arbeit. Wie wird sie sich einbrin- gen? Im Moment besucht sie alle Teams und sieht sich genau an, was ge- macht wird. Ziel ist es, die Kontrolle zu bündeln und Themen gezielt voranzutreiben. Wir haben 50.000 Mitarbeiter, inklusive der Kaufleute, in Österreich. Sie können sich vorstellen, da gibt es einiges zu tun. Wie bewerten Sie die aktuelle Jobmarkt Situation? Miserabel. Momentan ist es wirklich schwierig. Aber nicht nur im Handel. Das Problem hat wohl die gesamte Wirtschaft. Und bei der Spar? Wir hätten über Tausend freie Stel- len zu besetzen. Besonders in der Logistik. Aber vor allem auch in den Märkten, in der Feinkost. Was hat sich in den letzten Jahren ver- ändert? Man spürt die demographische Entwick- lung mittlerweile massiv. Das haben wir schon auf uns zukommen se- hen, es kommen weniger junge Leute nach. Wie reagiert die Spar? Wir müssen Der Kampf um’s Personal → Job-Markt momentan sehr schwierig → Mitarbeiter fehlen in Logistik und Feinkost → TikTok wird bei Lehrlingssuche forciert Spar-Sprecherin Mag. Nicole Berkmann zum Thema Employer Branding INTERVIEW: LISA WEBER MAG. NICOLE BERKMANN Spar-Sprecherin PERSONAL GESPRÄCH 52 | REGAL 10-2022 PERSONAL GESPRÄCH R10 Mitarbeiter1.indd 52R10 Mitarbeiter1.indd 5228.10.22 08:2328.10.22 08:23sehen, wie wir uns dem annähern. Arbeitsabläufe werden überdacht, im Sinne: Müssen wir wirklich alles so machen, wie wir es in den letzten 40 Jahren getan haben? Was wenig Outcome bringt, wird um- gestaltet. Wo läuft es gut? Gerade im Emp- loyer Branding liegt der Fokus gern auf den schwierigen Be- reichen. Dort setzt man als erstes an. Die Spar Akademie in Wien ist jedoch ein positives Beispiel. Wir haben uns in Wien eine sehr gute Reputation als Ausbild- ner erarbeitet. Daher haben wir kein Problem, Lehrlinge in Wien zu finden. In ländlicheren Ortschaf- ten ist es da schwieriger. Der Pool an jungen Leuten ist nicht so groß. Welche Knackpunkte sollte man im Employer Branding beachten? Momentan haben alle Firmen eine totale Not an Personal. Man muss ein bisschen aufpassen, dass man sich nicht verzettelt. Das Motto „Viel hilft viel“ ist oft nicht richtig. „Viel“ kostet nämlich auch viel und bringt gleich- zeitig vielleicht nichts mehr ein. Da nehme ich uns nicht aus. Wir haben sechs Zweigniederlassungen, für alle ist die Jobbesetzung ein Riesen Thema. Teilweise geht es echt ans Ein- gemachte, mit der großen Personal- not. Man versucht alles Mögliche zu machen und sollte kritisch hinterfra- gen, ob es denn noch Sinn macht. Wo findet Spar qualifizierte Mitarbeiter? Das kann man nicht generalisieren. Im Grunde überall. Eine Zeit lang war es eine Spur einfacher, weil sich in der Pandemie viele aus der Gastro- nomie umorientiert haben. Und zwar mit gutem Verständnis für frische Lebensmittel. Aber das hat sich wieder beruhigt. Die Mitarbeiter sind teilweise geblieben, teilweise zurück in die Gastro. Welche Plattformen nutzen Sie zur Suche? Grundsätzlich versuchen wir die Leu- te dort anzusprechen, wo sie sind. Die großen Job-Plattformen bedienen wir natürlich sowieso. Momentan sind auch ganz viele kleinere, regionale Anbieter dazugekommen. Hier sind wir zurückhal- tender. Mit so vielen verschiedenen Zu- gängen verliert man leicht die Übersicht. Überall gibt es Profile und Seiten zu warten. Wenn man alle Kleinen mitbedient, wird das schwierig. Was sind die Schwer- punkte? Ein Schwerpunkt sind immer die Lehrlinge. Da wird viel in Kampagnen investiert, in Benefits und Ausbildung generell. Da sind wir sicher einzigartig, auch von der Aus- bildung her. Und wo findet man Lehrlinge? Ganz klar, momentan auf TikTok. Wie gesagt – dort, wo die Leute auch sind. Aber nicht nur die Kanäle der Jugendlichen zählen. Gerade in dem Alter reden die Eltern häufig noch mit. Also bleiben die großen Online- Plattformen und Zeitungsinserate ein wichtiger Zugang. Was macht den qualifizierten Mit- arbeiter aus? Im Grunde soll er die Aufgaben gut machen, für die er vorgesehen ist. Ein Marktleiter muss natürlich andere Dinge können als jemand, der Regale einräumt. Momentan ist der Tenor, dass die junge „Generation Z“ nicht arbeiten will. Ist der Wandel so dramatisch wie oft beschrieben? Ich höre das auch oft und ich finde es ganz schlimm, wenn man eine ganze Generation so in eine Schub- lade hineinsteckt. Der Fokus liegt nur darauf, wo etwas nicht stimmt. Aber ich kenne viele junge engagierte, fleißige Menschen. Ich weigere mich also generalisiert zu behaupten, dass eine ganze Generation nicht mehr arbeiten will. Wir sollten uns lieber überlegen, warum das bei manchen so ist. Wir werden auf eine Phase in der Wirtschaft zusteuern, in der wir sehr viel arbeiten müssen. Dafür brauchen wir alle Hände. Was können wir also machen, um diese zurück ins Boot zu holen? Warum fehlen gerade im Handel so viele Mitarbeiter? Liegt es an der Be- zahlung? Oder an den Arbeitszeiten? Generell sind die Arbeitszeiten kein Thema. Der Anteil an Teilzeit-Mit- arbeitern ist bei uns sehr hoch, was die Arbeit sehr flexibel macht. Es gibt überall einen Arbeitskräftemangel. Sogar die Polizei fährt mit entspre- chenden Aufklebern am Auto herum. Alle suchen. Und ich habe so viele Kollegen, die ihre Arbeit wirklich ger- ne und mit vollem Herzen machen. Dass der Handel es schwerer hat, denke ich also nicht. Hat sich im Laufe der Jahre etwas an der Mitarbeiterloyalität geändert? Wir haben sehr viele Mitarbeitende, die lange im Unternehmen sind. Da haben wir vermutlich mehr als so manch andere Unternehmen unserer Branche. Zahlreiche Mitarbeiter sind 20, 30, oder sogar 40 Jahre mit dabei. Trotzdem bleibt eine hohe Fluktuation im Handel die Regel, das hat sich nie verändert. Das hängt aber auch mit der Struktur zusammen. Wir haben viele Lehrlinge, sind ein großer Ausbildner. Da ist es klar, dass jemand, der mit 18 mit der Lehre fertig ist, erstmal etwas anderes machen will. Das liegt dann nicht an der Loyalität, sondern ist eine Sache des Alters, der Lebensphase. Vielen Dank für das Gespräch! LÄNDLICHE ORT- SCHAFTEN ringen um die Lehrlingssuche. DIE SPAR AKADEMIE in Wien hat keine Probleme, Lehrlinge zu finden. GESPRÄCH 10-2022 REGAL | 53 PERSONAL GESPRÄCH R10 Mitarbeiter1.indd 53R10 Mitarbeiter1.indd 5328.10.22 08:2328.10.22 08:23REGAL: Herr Pirker, wie kam die Koopera tion mit karriere.at zustande? Roland Pirker: Jobs sind ein brennendes Thema in der Branche! Sowohl der Handel als auch die Industrie suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitenden. REGAL möchte dazu beitragen, die attraktivsten Angebote mit den besten Köpfen zusammenzubringen. Herr Konjovic, wie beurteilen Sie die Kooperation mit REGAL? Georg Konjovic: Die Leserschaft von REGAL ist auch eine wesentliche Zielgruppe von kar- riere.at. Wir bieten Unternehmen eine hohe Reichweite ihrer Stelleninserate und eine simple Abwicklung von Bewerbungen. Bewer- ber wiederum finden auf karriere.at mehrere tausend Jobs aus den Branchen Handel und Industrie, über alle Positionsebenen hinweg. Wir hoffen, dass wir durch die Kooperation mit REGAL noch mehr Arbeitnehmer und Arbeitgeber zueinander bringen können. Welche Entwicklung am Arbeitsmarkt be obachten Sie? Der Arbeitgebermarkt hat sich zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Das bedeutet, dass nicht mehr Jobsuchende um die besten Positionen kämpfen, sondern Unternehmen um die besten Mitarbeitenden. Für Arbeitge- ber bedeutet das einerseits, dass sie faire Ge- hälter, Benefits und gute Arbeitsbedingungen bieten müssen. Andererseits müssen sie den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich gestalten und ihren Außenauftritt für die Ziel- gruppe optimieren. Es gibt also nicht viele Bewerber am Markt? Laut einer aktuellen Umfrage von karriere.at sind nur fünf Prozent der Arbeitnehmenden aktiv auf Jobsuche. Aber 35 Prozent sind prin- zipiell bereit für einen Jobwechsel. Stichwort Employer Branding. Wie profilie ren sich die Unternehmen damit? Laut unserer Studie möchten 85 Prozent der Kandidaten einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens werfen, noch bevor sie sich Neue Kooperation karriere.at X REGAL INTERVIEW: LISA WEBER ROLAND PIRKER, Geschäftsführer REGAL GEORG KONJOVIC, Geschäftsführer karriere.at REGAL setzt sich dafür ein, dass Handel und Industrie nicht nur über die aktuellen Entwick- lungen am Jobmarkt informiert bleiben – das Magazin bietet sich auch als Plattform für Emp- loyer Branding und Stelleninserate an. Ab sofort arbeitet REGAL nun mit karriere.at zusammen. Zum Einstieg in die Kooperation erklären karriere.at-GF Georg Konjovic und REGAL-Chef Roland Pirker, was es damit auf sich hat. PERSONAL GESPRÄCH 54 | REGAL 10-2022 PERSONAL GESPRÄCH R10 Mitarbeiter2.indd 54R10 Mitarbeiter2.indd 5428.10.22 09:0128.10.22 09:01dort bewerben. Arbeitgeber müssen daher ein Bild von ihrer Unternehmenskultur zeichnen. Wichtig ist es dabei, authentisch zu sein! Wie kann karriere.at die Unternehmen dabei unterstützen? karriere.at ist mit monatlich mehr als 4,9 Mil- lionen Besuchen Österreichs größtes Karriere- portal, drei Viertel aller heimischen Arbeit- nehmenden kennen uns. Arbeitgeber können bei uns nicht nur Stelleninserate schalten, sondern auch ein Arbeitgeberprofil anlegen. Wie gestaltet sich die Plattform, die REGAL bietet? Pirker: Basis des Angebots ist das umfang- reiche Inventar von karriere.at. Auf dieser Plattform werden täglich hunderte neue Jobangebote eingestellt. Nahezu der gesamte Job-Markt in Österreich ist hier abgebildet. Das Angebot ist jedoch so umfangreich, dass es für die Ansprüche unserer Lesenden nicht adäquat aufbereitet ist. Wir greifen die bran- chenspezifischen Angebote heraus. Und wie spielt das Heft mit? Auch hier widmen wir uns dem Thema, in- dem wir die Thematik in unseren Interviews aufgreifen und über die vielfältigen Konzepte der Verantwortlichen berichten. REGAL ist die perfekte Plattform für Unternehmen, um Employer Branding zu betreiben: Nirgend- wo sonst ist es einfacher, seine Leistungen auf die Bühne zu stellen als innerhalb der Branche, wo man auf zahl- reiche qualifizierte Be- werbende trifft. Darüber hinaus nutzen wir die REGAL BranchenInfo, um regelmäßig die attrak- tivsten Angebote Proaktiv zu empfehlen. Ein gutes Stelleninserat reicht heut zutage nicht mehr aus? Konjovic: Die Hälfte aller Arbeitnehmenden haben sich schon einmal nicht beworben, weil Informationen über das Unternehmen schwer auffindbar waren. Die Recherche auf den Unternehmenswebsites empfinden viele als mühsam. Ein Arbeitgeberprofil auf karriere.at kann hier Abhilfe schaffen, unser Team steht mit viel Expertise beratend zur Seite. Und wie muss eine ansprechendes Stellen inserat heutzutage aussehen? Zuerst einmal zu den „Must-haves“. Jedenfalls sollten die W-Fragen geklärt sein: Wer sucht? Welche Position ist zu besetzen? Wo ist der künftige Dienstort? Ab wann ist die Stelle frei und bis wann kann man sich darauf bewerben? Last but not least sollte die Frage nach dem „Warum“ geklärt werden: Warum sollten sich Kandidaten genau bei diesem Unternehmen bewerben? Hierzu zählt freilich unter anderem die gesetzlich vorgeschriebene Gehaltsan- gabe, aber auch Infos zu Benefits und Unter- nehmenskultur dürfen nicht fehlen. Zu den Must-haves gehört auch die Darstellbarkeit auf allen gängigen elektronischen Geräten. Es soll also auch fürs Auge attraktiv sein. Mit einem ansprechenden Design, einer klaren und übersichtlichen Gliederung und Bildern, die Mitarbeitende bei ihrer Arbeit zeigen, wirken Arbeitgeber professioneller, moderner und dadurch letztlich attraktiver. Gibt's ein NoGo? Nichts zu suchen haben Plattitüden à la: „En- gagierter Teamplayer mit Entrepreneurship und Weitblick gesucht.“ Vielen Dank für das Interview! → Facts karriere.at Gründungsjahr: 2004 (Onlinegang: 2005) - 4,9 Millionen Besuche/Monat Rund 32.400 aktive Stelleninserate Mehr als 29.000 Arbeitgeberprofile STARTBONUS -15 % mit Rabattcode: REGAL 15 auf jede Erstbuchung auf karriere.at/hr/stellen inserate/online Top 10: Gründe für einen Jobwechsel Status der Jobsuche karriere.at Studie „So ticken Kandidat*innen 2022", durchgeführt von Marketagent via CAWI im Juli 2022; Sample: 501 erwerbs- fähige unselbstständi- ge Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren (davon 466 Berufstäti- ge); durch Rundung der Ergebnisse kommt es gelegentlich dazu, dass die Summe von 100 Prozent abweicht *Der Rabattcode REGAL15 gilt nur für Neukunden von karriere.at, welche Ihre Bestellung über den Online Shop tätigen. Die Aktion ist nur einmal pro Unter- nehmen einlösbar, nicht übertragbar, nicht mit anderen Aktionen kombinierbar und bis 31.12.2022 gültig. Nicht für Personaldienstleister einlösbar. Die Preise verstehen sich exkl. USt und sind bis auf Widerruf gültig. Es gelten die AGB der karriere.at GmbH. Schreib- und Druckfehler vorbehalten. PERSONAL GESPRÄCH 10-2022 REGAL | 55 PERSONAL GESPRÄCH R10 Mitarbeiter2.indd 55R10 Mitarbeiter2.indd 5528.10.22 09:0128.10.22 09:01Tirol LISA WEBER BSC. Redaktion REGAL „Kleinteilige Land- wirtschaft trifft auf Industrie-Riesen. Ein Bundesland der Gegensätze. Doch eines haben alle Player gemeinsam. Die steigenden Energie-, Rohstoff- und Logistik-Preise sorgen weitläufig für Krater im Ertrag.“ REGAL: Was sind die Herausforderungen, denen sich MPreis gegenübersieht? MARTINA DUTZLER: Vorrangig die dauer- hafte Krisensituation. Die Zeit vor Corona war ein kleines Stückchen heile Welt. Die ist nun Geschichte. Die Pandemie hat uns als regional bezogener Händler sehr stark getroffen. Und die Ukraine-Krise? Damit sind wir direkt in die nächste Proble- matik geschlittert. Die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften, die Ener- giepreise und die eigentlich überfällige Ener- giewende sind enorm. Lieferschwierigkeiten, Preissteigerungen und Inflation. Das sind al- les Themen, die ein gewohntes Bild des Ar- beitens unmöglich machen. Wie stehen Sie zu den Energiekosten-Förde- rungen? Die momentane Auslegung ist so, dass wir nur in die erste Stufe fallen. Diese ist mit ei- ner Summe von 400.000 Euro begrenzt. Un- sere heurigen Mehrkosten liegen jedoch bei 16 Millionen, 2023 sogar bei 23 Millionen Euro. Das Thema wird uns auch die kommen- den Jahre noch belasten. Ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ihr Wunsch an die Politik? Unabhängig von der Lobby sollte sie sich gut überlegen, dass auch Arbeitsplätze im Han- del schützenswert sind. Ohne nur darauf zu achten, wer am „lautesten“ seine Forderun- gen ausspricht und wessen Lobby am stärks- ten ist. In der Tat haben die Energiekosten teilweise keine Rechtfertigung, aber einen enormen Einfluss auf einen Mittelständer wie uns. Wie viele Standorte hat MPreis derzeit am Netz? Wir betreiben derzeit 470 Filialen in allen Vertriebslinien (MPreis, Baguette, T&G und miniM) auf 189.177 m² Verkaufsfläche. Wie groß ist eine durchschnittliche Filiale? Es gibt teils große Unterschiede, aber im Schnitt sind es etwa 700 m². Was kostet ein größerer neuer Markt im Schnitt? Rund fünf Millionen Euro kann man dafür rechnen. Wurden heuer neue Märkte eröffnet? Heuer wurden bereits sechs Standorte neu eröffnet. Teilweise mit Baguette, also kleiner Gastronomie mit Bäckerei, und als miniM. Das sind unsere kleineren Märkte, die vor allem in Dörfern die Nahversorgung mit rund 3.000 Artikeln sichern. Eine weitere MPreis Filiale werden wir noch im Jahr 2022 eröffnen. REGAL SCHWERPUNKT 56 | REGAL 10-2022TIROL MPreis Geschäftsführerin Martina Dutzler Lokal-Matador mit neuen Plänen Gemeinsam mit Kerstin Neumayer und David Mölk bildet Martina Dutzer seit April das Führungstrio bei MPreis. Mit REGAL spricht sie über Herausforderungen, Investitionen, Zukunftsaussichten und fehlende (Enerigiepreis)-Förderungen. Wie viel Fläche bedeutet das zusätzlich? Mit den sieben Neueröffnungen im Jahr 2022 werden wir zusätzlich 4.681 m² Verkaufsflä- che haben. Kostenpunkt? Für alle Neueröffnungen wurden rund 17 Millionen Euro investiert. Bodenversiegelung ist ein großes Thema. Kann man überhaupt noch Parkplätze anbieten? Man wird gezwungen, Tiefgaragen zu bauen. Das verteuert den Bau um etwa 20 Prozent. Es ist nachvollziehbar, die Versiegelung ist nicht erwünscht und Kunden wollen für den Wocheneinkauf mit dem Auto kommen. Es schränkt den ein oder anderen Standort schon ein. Gibt es in Zukunft also mehr miniM Filialen? Das Konzept ist interessant für die Sicherstel- lung der Nahversorgung in Dörfern und ab- gelegenen Gemeinden. Wir verfolgen das Thema also zunehmend. Die Kosten treffen dennoch auf Wirtschaftlichkeit. Es braucht Mitarbeitende, die den Shop am Laufen hal- ten und dazu muss der Markt auch Umsatz einbringen. Kommen 2023 noch Märkte hinzu? Die Neubaukosten sind immens gestiegen, das Baugewerbe muss sich erst einmal beru- higen. Im nächsten Jahr werden wir uns mehr auf den Umsatzausbau auf bestehen- den Flächen fokussieren und den Genuss und das Erlebnis für Kunden in den bestehenden Filialen steigern. MPreis investiert auch fleißig in Nach- haltigkeit. Gesamt wurden heuer 50 Millionen Euro in- vestiert. Darin sind auch Instandhaltung, Sanierungen, Umbauten, Automatisierung in den Produktionen und IT-Neuerungen ent- halten. Unsere Nachhaltigkeitsprojekte sind seit jeher ein Herzensprojekt. Wir waren Vor- reiter bei PV-Anlagen und mit Passivhaus- Supermarkt. Bereits 2012 haben wir unsere erste Filiale mit Passivhaus-Standard eröffnet – übrigens der erste Supermarkt seiner Art in Europa. Momentan arbeiten wir gemeinsam mit der Boku Wien an der natürlichen Küh- lung von Glasfassaden durch Begrünung. Auch das Thema Wasserstoff treiben Sie voran. Auch hier sind wir Vorreiter, es ist ein Visio- närs-Projekt. Einfach die Technologie zu ins- tallieren reicht nicht, diese muss entwickelt und erforscht werden. Mittlerweile produzie- ren wir sogar unseren eigenen grünen Was- serstoff. Wir sehen darin die Zukunft und eine notwendige Technologie für eine echte Energiewende. INTERVIEW: LISA WEBER „Für alle Neu eröff nungen wurden rund 17 Millionen Euro in ves tiert.“ FOTO: MPREIS FOTO: MPREIS 10-2022 REGAL | 57TIROL Kürzlich wurde ja eine Tankstelle aufge- schlossen. Wir warten derzeit noch auf die ersten drei Wasserstoff-LKWs. Es gab mehrfach Liefer- verzögerungen. Das zeigt, dass die Technolo- gie sehr neu und nicht selbstverständlich am Markt zu finden ist. Wenn die LKWs erst einmal da sind, wie wird die Nutzung anlaufen? Wir müssen sie auf ihre Zuverlässigkeit tes- ten. Streckenlänge, Steigung und Beladung machen einen Unterschied. All das müssen wir erst erforschen. Und dann wird entschie- den, wann die Flotte umgestellt werden kann. Der CO 2 -neutrale Transfer der Lebens- mittel ist ein großes Ziel von MPreis. Wird das Thema finanziell gefördert? Momentan sind die Wasserstoff-LKWs drei Mal so teuer wie herkömmliche LKWs. Eine Förderung war in Sicht, ein geregeltes Pro- gramm gibt es dafür jedoch noch nicht. E-Mobilität genießt starke Förderungen. Wir wünschen uns, dass hier mehr Rücksicht auf alternative Quellen genommen wird. Die Batterie ist ein netter Zwischenschritt, wird uns allerdings in einigen Jahren noch negativ beschäftigen. Dem Wasserstoff sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es fehlt jedoch noch an Popularität. Was spricht der Umsatz? Wir liegen heuer wieder knapp unter der Mil- liarde Umsatz. Wird MPreis wachsen? Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu dem Thema. Natürlich brauchen Unternehmen Wachstum. Aber wir können nicht alle mitei- nander unendlich wachsen. Dass sich mo- mentan durch die Inflation die Umsatzzah- len erhöhen, ergibt sich automatisch. Doch die Preissteigerungen machen allen zu schaffen. Und dem Handel gelingt es nicht, diese auch wieder hereinzubekommen. Lieferanten und die Industrie erhöhen ihre Preise teilweise unverhältnismäßig. Früher oder später wer- den wir das an den Kunden weitergeben müssen. Kosten wie Gehälter, Energie, Diesel und Co. können wir sonst nicht annähernd decken. Mit Bäckerei und Brennerei sind die Energie kosten bestimmt ein großes Thema. Die Energiekosten sind eine enorme Belas- tung. Das stecken wir nicht so einfach weg. Die Produktionsbetriebe sind jedoch sehr modern und energiesparend aufgebaut. Die Backöfen unserer Bäckerei können wir sogar mit unserem selbst produzierten Wasserstoff betreiben. Es sind insbesondere die Kühlun- gen, die die Energiekosten eines Händlers in die Höhe treiben. Heuer also ein Nullsummenspiel? Wir wachsen zwar im Umsatz, die Kosten kön- nen wir aber definitiv nicht kompensieren. Wie schneiden die unterschiedlichen Regionen ab? Am Land sind die Umsätze um sechs Prozent stärker als in der Stadt. Es gibt ein Ost-West- Gefälle, sowohl absolut als auch bei den durchschnittlichen Filialumsätzen. Diese sind im Osten rund zehn Prozent höher als im Westen. Und im Bundesländer-Vergleich? Im Westen, mit Tirol, Salzburg, Vorarlberg, schneiden wir sehr gut ab. In Kärnten, der Stei- ermark und Oberösterreich tun wir uns schwe- rer. Das liegt aber auch an der unterschiedli- chen Bekanntheit von MPreis. Die Tiroler be- kommen MPreis als Marke schon mit der Muttermilch verabreicht. Den Vorteil haben wir in den anderen Bundesländern nicht. Wie hoch ist der Marktanteil? Österreichweit liegen wir bei 3,6 Prozent. In Westösterreich, also Vorarlberg, Tirol exklu- sive Osttirol und Salzburg, liegt der Marktan- teil all unserer Märkte bei 20,6 Prozent. Welche Bereiche sind Wachstumsbringer? Die momentane Überraschung liegt im Bio- Bereich. Trotz der unheimlichen Teuerungen steigt das Segment weiter. Dem spielt zu, dass es mittlerweile unterschiedliche Preisseg- mente bietet. Auch regionale Produkte sind sehr beliebt. → MPreis Facts 2022: 470 Filialen 189.177 m² Verkaufsfläche 7 neue Märkte +4.681 m² Verkaufsfläche 5.474 Mitarbeiter 20,6 % Marktanteil Westösterreich 50 Millionen Euro investiert MPreis Markt in Weer (Tirol) © LUKAS SCHALLER 58 | REGAL 10-2022TIROL Optik helles Strohgelb Nase liebliche Malznoten mit zarter Hopfenblume Geschmack angenehm weich und schlank, sehr trinkfreudig mit milder Kohlensäure Passt zu großem Durst, kalten Platten, mildem Weichkäse und herzhaften Salaten Stammwürze 10,9° Alkohol 4,7 % vol. Regional, ehrlich & guat NEU! Jetzt koscht’n Wie viele Arbeitsplätze schafft MPreis? Aktuell sind es 5.474 Angestellte und Arbeiter. Gibt es viele freie Stellen? Hunderte. Dabei geht es uns nicht anders als anderen Unternehmen. Insbesondere im Ver- trieb kämpfen wir mit einer hohen Fluktua- tion. Der Beruf ist oft nicht einfach, mit Arbeit an Feiertagen und engem Kundenkontakt. Gesucht wird aber an allen Ecken und Enden. Gerade durch unsere zahlreichen Produkti- onsbetriebe, der Bäckerei, Brennerei, Metzge- rei, Convenience Küche fehlt es an Personal. Der Metzger-Beruf ist speziell einer, der sehr schlecht besetzbar ist. Als Techniker, Einkäu- fer, im IT-Bereich und im Management bieten wir auch sehr interessante Berufe und Stellen. Und in den Filialen? Klassisch, wie beim Mitbewerb, haben wir Schwierigkeiten – insbesondere in der Feinkost. Ich weiß, dass sich der gesamte Handel schwer tut, die Feinkosttheken besetzt zu halten. Und MPreis? Manchmal sind die Theken tatsächlich vor- übergehend unbesetzt, da die Mitarbeiter ge- rade woanders gebrauch werden, geschlos- sen werden sie jedoch nicht. Der Kunde macht in der Regel auf sich aufmerksam, dann kommt jemand, um zu bedienen. Das ist bestimmt nicht der Idealzustand. Wir würden uns natürlich mehr Frequenz von uns und vom Kunden wünschen. Wie käme denn mehr Frequenz zustande? Da sind wir wieder beim Personal-Thema. Ein Metzger zum Beispiel belebt eine Theke unheimlich. Aber Nachwuchskräfte zu bekommen ist sehr schwer. Der Beruf wird stark unterschätzt, das sollte mehr gefördert werden. Generell möchte der Kunde auch nicht auf die Theke verzichten. Es ist ein großer Wirtschaftsfaktor. Industriell vorbereitete Lebensmittel werden nie die Viel- falt erreichen können, die die Theke bietet. Es ist aber auch ein Kostenpunkt. Die bediente Feinkost ist, durch die zusätzliche Arbeits- kraft, deutlich teurer. Es liegt allein bei Kun- den, sich für diese Qualität zu entscheiden. Vielen Dank für das Gespräch! „Am Land sind die Umsätze um sechs Prozent stärker als in der Stadt. Es gibt ein Ost WestGe fälle“Next >