< PreviousTIROL REGAL: Frau Mag. Sepetavc, gibt es in Tirol noch weiße Flecken? SEPETAVC: Natürlich gibt es für die Spar noch weiße Flecken. Ich sehe beispielsweise im Gebiet Landeck noch Möglichkeiten. Andere weiße Flecken haben wir erst kürzlich ge- schlossen, nehmen Sie unsere wichti- gen Standorte in Stams, Pfaffenhofen und Nauders her. Das sind sehr wich- tige Märkte für die Spar. In der Ex- pansionsarbeit konzentrieren wir uns aber auch stark auf die qualitative Ex- pansion, auf strukturelle und funktionale Verbesserungen der Standorte und wo mög- lich auch Verkaufsflächener- weiterungen. Wie viele Standorten haben Sie derzeit am Netz? Aktuell beliefern wir in Tirol 150 und in Salzburg 107 Standorte. Was waren die letzten Projekte? In Uderns eröffneten wir Mitte Sep- tember direkt an der Zillertaler Bun- desstraße eine neue Eigenfiliale und in Hall/Tirol wurde der bestehende Eurospar erweitert und modernisiert. Ebenso erfolgt in Kürze ein Relaunch in Prutz, im Taleingang des Tiroler Kaunertales. In Obsteig am Miemin- ger Plateau folgt ein 600 m 2 Super- markt Mitte November 2022. Kurz vor Weihnachten wird dann noch der 1.000 m 2 große neue Eurospar in Obertrum am See im Erdgeschoss einer Wohnanlage mit 24 neuen Wohnungen eröffnet. Wie viele Standorte modernisiert die Spar dabei im Jahr? Grundsätzlich greifen wir fünf bis zehn Prozent der Flotte an. Bei Multi-Use-Standorten war die Spar Wörgl Vorreiter. Wie viel Prozent der Märkte fallen in diesen Bereich? Bei uns handelt es sich bereits bei über 50 Prozent um Standorte mit gemisch- ter Nutzung. Als Vorreiter für einen nachhaltigen Umgang mit Grund und Boden haben wir in Tirol und Salz- burg bereits eine Reihe von solchen Mixed-Use-Projekten umgesetzt: so zum Beispiel den 2021 neu eröffneten Spar-Supermarkt in Nauders im Ober- land, der im Erdgeschoss ei- ner Wohnanlage mit 24 Wohnungen liegt. Weitere Erfolgsbeispiele gibt es in Ellmau im Tiroler Unter- land, am Fürstenweg in Innsbruck oder in Milders im Stubaital. Im Tiroler Unterland gibt es in der 1.000-Einwohner-Gemein- de Angath einen kleinen REGAL-Interview mit Spar-Wörgl Geschäftsführerin Mag. Patricia Sepetavc, die voll auf Spar-Kaufleute und Nahversorgung setzt → 130 Kaufleute in Tirol und Salzburg → Invest: Zweistelliger Millionen-Betrag 2023 → Eurospar-Bomber nach Obertrum INTERVIEW: HERBERT SCHNEEWEIß Die Patronin der Kaufleute Spar Uderns 60 | REGAL 10-2022TIROL Nahversorger im Gemeindezentrum, betrieben von einer Spar-Kauffrau. Wird sich dieses Tempo auch 2023 fortsetzen? Wir sind verantwortungsvolle Kauf- leute und müssen uns deshalb auch mit den aktuellen Preis- und Energie- kosten-Steigerungen beschäftigen. Aber: Investitionen sind auch Wert- schöpfungstreiber der Zukunft. Wir planen aus diesem Grund auch einen zweistelligen Millionen-Betrag nächstes Jahr zu investieren. Gibt es Beispiele für neue Umsetzun- gen? Kürzlich haben wir ein Vorzeigeob- jekt in unserer Landeshauptstadt Innsbruck/Campagne eröffnet, wo wohnen, arbeiten und Lebensmittel einkaufen gemeinsam stattfinden kann. Kommenden Dezember eröff- nen wir in Obertrum im Salzburger Seenland einen Eurospar – zur 1.000 m 2 Lebensmittelfläche wird auch Wohnfläche geschaffen. Die Salzbur- ger Raumordnung bietet hier den An- reiz für eine größere Verkaufsfläche, wenn Lebensmittelfläche und Wohn- raum gemeinsam geschaffen werden. 2023 eröffnen wir einen neuen Super- markt in Innsbruck Igls in Verbin- dung mit betreuten Senior:innen- Wohnungen und einer Praxis für den ortsansässigen Sprengelarzt. In Bad Häring/Tiroler Unterland und in Obsteig/Mieminger Plateau werden die bestehenden Märkte umgebaut und erweitert. In anderen Spar-Bundesländern ist das Upgrade von Spar-Größen auf Eurospar ein wichtiger Strategie- baustein. In Tirol ist das anders? Gerade die Raumordnung in Tirol er- laubt nur einen flächenschonenden Verbrauch von Grund und Boden. In Tirol ist Grund und Boden noch viel knapper als in anderen Bundeslän- dern. Spar geht verantwortungsvoll damit um und plant in Städten ge- nauso wie in ländlichen Gemeinden vermehrt Supermärkte in „Mixed Use“-Neubauprojekten. Größere Eurospar-Flächen sind unmöglich geworden? Nein, das würde ich jetzt nicht genera- lisieren. Gerade in der Landeshaupt- stadt Innsbruck sind Flächen von bis zu 1.500 m2 möglich, es braucht aber natürlich entsprechende Standorte. Wie geht es Ihren Kaufleuten? Unsere Kaufleute sind die Speerspit- ze zum Erfolg. Ich bin überzeugt, dass wir für unsere Kaufleute der beste Partner sind. Über 70 Prozent der selbstständigen Einzelhändlerin- nen in Österreich sind Sparianer. Un- sere Kaufleute sind Wurzel und Säule von Spar und beeinflussen unseren Unternehmenserfolg wesentlich. Ich brenne für unsere Kaufleute. Aktuell beliefern wir in diesem Bereich Tirol- weit 76, Salzburg-weit 55 Kaufleute. Haben Sie Angst um Ihre Kaufleute in der aktuellen Situation? Ich will nicht von Angst sprechen. Angst lähmt. Aber natürlich teile ich die Sorgen der Kaufleute, wenn es um den aktuell unzureichenden Energie- kostenzuschuss geht. Aber: Ich sehe die Krise immer als Chance. Die Spar ist aus der Corona-Krise als Marktfüh- rer herausgegangen. Wir werden auch aus dieser Krise noch stärker hervor- treten. Ich bin grundlegend optimis- tisch eingestellt. Was Hoffnung gibt ist, dass wir neue Selbstständige dazu- bekommen oder sie haben ihre Stand- orte neu aufgestellt. Im Mai dieses Jahres hat Richard Planer nur 100 Me- ter vom bisherigen Geschäft im Zent- rum von Schwoich bei Kufstein einen nagelneuen Spar-Markt eröffnet. Der 300 m 2 große Markt befindet sich im Erdgeschoss des neu gebauten Wohn- und Geschäftshauses mit insgesamt 16 Wohneinheiten. Und auch Kol- leg:innen haben sich zuletzt für diese Laufbahn entschieden. Unser ehema- liger Spar-Vertriebsleiter für den selbstständigen Einzelhandel, Gernot Wieser, hat den Standort in St. Johann im Pongau übernommen. Vergangene Woche eröffnete Spar-Kaufmann Ge- org Reichl in Puch/Hallein seinen neuen 600 m 2 großen Supermarkt. Und auch unsere 33-jährige Nina Wallner hat eine steile Karriere von der Lehre, Marktleiterin, Gebietsleite- rin hin zur Kauffrau hingelegt. Sie übernimmt den Markt in Söll. Auch nächstes Jahr planen wir wieder Filial- abgaben an selbstständige Kaufleute. Kleine Strukturen, Nahversorgerflä- chen, seien laut Ihrem Kaufmanns- vertreter Christian Prauchner in Gefahr. Wie schaut die Struktur in Ihrem Liefergebiet aus? Es gibt natürlich auch bei uns viele Nahversorger-Standorte. Wir haben in Tirol und Salzburg über 50 Märkte mit einer Fläche unter 300 m2 und über 30 Geschäfte unter 200 m 2 im Einzelhandel. Wir als Spar werden uns hier weiter mit vollem Einsatz für unsere Kaufleute bemühen und hart für sie kämpfen. Wie haben sich die regionalen Sorti- mente entwickelt und sind diese im Zeichen der Krise weiter gefragt? In unseren Supermarkt-Regalen fin- den sie in Salzburg 1.600 Produkte, in Tirol sind es über 2.400. Und ja, Bio und Regionalität gewinnen auch in dieser Zeit an Stellenwert. Gerade im Frische-Bereich. Und das obwohl wir auch merken, dass Menschen aktuell vermehrt zu S-Budget-Produkten, unseren Artikeln in der Preisein- stiegslage, greifen oder unsere Aktio- nen stärker frequentieren. Vielen Dank für das Gespräch. Spar-Geschäftsführerin Patricia Sepetavc (ganz rechts) mit den Tiroler Partnern: (v. l.): Markus Ehammer (Milchbuben KG), Eva Giner (Tonis Gemüse),Thomas Ehammer (MilchbubenKG)undDanielDeflorian(deFlorianTiefkühlspezialitäten). 10-2022 REGAL | 61TIROL REGAL: Wie geht es der kleinteiligen Nahversorgung? STEFAN MAIR: Die aktuelle Situati- on mit den um ein vielfaches gestie- genen Energiekosten und stark schwankenden Rohstoffpreisen macht insbesondere den kleineren Nahversorgern und selbstständigen Kaufleuten stark zu schaffen. Viele können sich die gestiegenen Kosten nicht mehr leisten. Weitergeben kön- nen sie die Mehrkosten an die End- konsumenten aber auch nicht. Strom- und Energiepreise, die sich je nach Anbieter vervielfacht haben, sind im Lebensmittelhandel auf- grund der geringen Margen nicht mehr zu verdienen. Ihre Forderungen dazu? Wir brauchen dringend wirksame Unterstützungen – gerade für die vielen selbstständigen Lebensmit- telkaufleute. Ansonsten muss damit gerechnet werden, dass einige für immer schließen werden. Die Regierung kündigte einen Ener- giekostenzuschuss an. Dieser ist zwar grundsätzlich zu be- grüßen, jedoch ist er nicht treffsicher und nicht ausreichend. Viele Nah- versorger werden aus heutiger Sicht wohl keine Unterstützung bekom- men, weil sie die Kriterien nicht er- füllen können. Diejenigen, die sie er- füllen, erhalten maximal 30 Prozent der Energiemehrkosten bis Ende September 2022. Jedoch werden die tatsächlichen Mehrkosten erst in ein paar Wochen und Monaten voll schlagend. Ihre Forderung? Der Lebensmittelhandel braucht dringend einen Zugang zu leistbarer Energie. Wir sprechen uns daher klar für die Einführung einer Strom- und Gaspreisbremse nach deutschem Vorbild aus. Ein solches Modell wür- de den Betrieben mehr Planungssi- cherheit - unabhängig von der jewei- ligen Liquiditätssituation - geben. Wie sind die Aussichten für die kom- mende Tourismus Saison? Die Tiroler Tageszeitung berichtet, dass die Tourismusbranche nach ei- ner guten Sommersaison zuversicht- lich in den Winter blicke und rund drei Viertel der Betriebe mit der Bu- chungslage sehr zufrieden oder zu- frieden seien. Dies deckt sich auch mit den Meinungen, die wir insbe- sondere aus dem Lebensmittelgroß- handel gehört haben. Die Herausforderungen im Lebens- mittelgroßhandel liegen eher in der Planungssicherheit. Viele Winterurlaube werden meist mit längerem Vorlauf mit festen Pa- ketpreisen gebucht. Die Entwicklung der Lebensmittelpreise aber auch die Verfügbarkeit einzelner Waren ist derzeit jedoch nicht mittel- und lang- fristig planbar. Der Lebensmittel- großhandel ist daher stark gefordert, in der aktuell schwierigen Situation dem Tourismus, der rund ein Drittel der Wertschöpfung des Landes Tirol sichert, ein Mindestmaß an Planbar- keit zu gewährleisten. Vielen Dank für das Gespräch. Wirtschaftskammer Tirol Mag. Stefan Mair, Gremialobmann für Lebensmittelhane- del, erklärt die Situation um die Nahversorgung in Tirol. Für ihn ist klar: eine Strom- und Gaspreisbremse muss her. Unbürokratisch und möglichst rasch. Preisbremse muss her Erlebnissennerei Zillertal: 2023 kommen Umbauten 2021 erwirtschaftete die Tiroler Erlebnissennerei Zil- lertal rund 20 Millionen Euro Umsatz. Die heurigen Umsatzzahlen seien, so Geschäftsführer Christian Kröll, nicht mit dem Vorjahr vergleichbar: „Aufgrund von Corona haben sich diese unterschiedlich verhalten. Allerdings sieht man aber durch die Teuerung der Milchprodukte schon eine erste Verschie- bung am Markt.“ Die Sennerei verzeichne dadurch auch Steigerungen. Mit Investitionen haben sich die Zillertaler in diesem Jahr noch zurück- gehalten. Jedoch nicht für die lange Frist: „Für 2023 haben wir einen größe- ren Umbau in den Bereichen Lagerung und Reifekeller geplant“, erklärt der Geschäftsführer gegenüber REGAL. Auch innovationsseitig gab es heuer News: das Almmilch-Sortiment wurde erweitert. „Die laktosefreie Heumilch ist ein Erfolg.“ Für den Herbst gibt es Neuigkeiten im Käsebereich, im SB- und Pre-Pack-Regal. Mag. Stefan Mair GF Christian Kröll 62 | REGAL 10-2022Das Alpen- Mineralwasser aus den Bergen Tirols www.alpquell.com Vor über einer Milliarde Jahre entstanden die Zillertaler Alpen mit dem Hochfeiler als höchsten Gipfel auf 3.509 Metern. In diesem imposanten Gebirgsmassiv sucht sich das Alpenmineralwasser ALPQUELL über 40 Jahre seinen Weg bis nach Münster/Tirol, wo es am Rande des Matzenparks zu Tage tritt. Während seinem kilometerlangen Weg durch den Granitgneis wird es ganz natürlich von den alten Gesteinsmassen gefiltert und mit wertvollen Mineralstoffen angereichert. So entwickelt das Alpen- mineralwasser ALPQUELL seinen veredel- ten Charakter und bekommt das Gip- felsiegel für natürliche Reinheit aus den Tiroler Bergen. ALPQUELL ist in drei Sorten OHNE-MILD- PRICKELND und in drei Größen 1,5 - 1,0 - 0,5 Liter erhältlich.TIROL Rewe: 59 Märkte in Tirol Bioalpin: 20 Jahre Jubiläum Unter der Marke „Bio vom Berg“ ver- treibt die Tiroler Genossenschaft Bio- alpin die Produkte von mehr als 50 Mit- gliedern. Ziel des Zusammenschlusses ist es seit 20 Jahren, die kleinstrukturier- te Bio Berglandwirtschaft in Tirol zu för- dern. Aktuell sind über 150 verschiedene Produkte im Programm. „2022 hätte ei- gentlich das Bio-Jahr werden können. Wir verzeichnen zwar gute Umsätze, ohne die derzeitigen Entwicklungen wäre aber mehr drin gewesen. Mengen- mäßig liegen wir etwa auf Vorjahr. Den- noch gibt es einige Wachstumsberei- che. Das Ziel für den diesjährigen Um- satz liegt bei 15 Millionen Euro“, erzählt Geschäftsführer Björn Rasmus im RE- GAL-Gespräch. Für Südtiroler Produkte wurde kürz- lich ein neues Siegel entworfen. „Wir schließen damit neue Produkte in unser Portfolio. Das Sonnenland-Siegel bün- delt Produkte aus Südtirol, das sind für uns neue Umsätze“, erklärt Rasmus. Derzeit seien außerdem die Produkte aus Obst & Gemüse und dem Trocken- sortiment im Vormarsch. Mit den Bio vom Berg Produkten ist Bioalpin per Zweitplatzierung bei MPreis gelistet. Die Rewe ist mit insgesamt 59 Märkten in Tirol vertreten, davon 54 Billa und fünf Billa Plus-Stand- orte. Der höchstgelegene Markt der Billa-Familie liegt in Serfaus auf rund 1.400 Metern Höhe. Letzte Wiederöffnung war der Markt in der Fußgängerzone in Kitzbühel, der mit einer Verkaufs- fläche von 410 m² wieder ans Netz ging. Im Juni 2022 wurde in Kuf- stein (Foto) ein komplett neuer Markt mit 600 m² Verkaufsfläche, großer Glasfassade und Fokus auf die Frische-Abteilung hochgezo- gen. „Unser Filialnetz wird lau- fend optimiert, besonderes Au- genmerk legen wir auf nachhalti- ge, umweltfreundliche Bauweise und Energieeffizienz“, sagt Han- nes Gruber, Billa Vertriebsdirek- tor. Dazu zählen 100 Prozent Grünstrom aus Österreich, ener- gieeffiziente Kälteanlagen, LED- Beleuchtung oder der Einsatz von Wärmerückgewinnung. Aktuell werden zudem die Beleuchtungs- zeiten im Markt und Werbebe- leuchtungen außen und am Park- platz reduziert. 2023 wird es eine Offensive mit E-Mobilitätanbieter Smatrics geben: rund 60 neue La- destationen gehen 2023 ans Netz. Regionale Produkte sind im Regal mit „is‘ heimisch“ gekenn- zeichnet. Zusätzlich setzt die Rewe auf sogenannte „Lokalpart- nerschaften“, um kleine und Kleinstlieferanten den Weg in die Billa-Regale zu erleichtern. Zu den Partnern in Tirol zählen etwa Metzgerei Wimpissinger, Metzge- rei Krösbacher, Die Milchbuben, Mairs Beerengarten, Bio Imkerei Hans Peter Foidl, Seifen Walde oder Bio Hasenhof. Handwerkliche Qualität und Regionalität stehen im Mittelpunkt. BIO vom BERG ist die einzige unabhängige Erzeugermarke Mitteleuropas deren Markenführerschaft nach wie vor in den Händen der Produzenten liegt. Oberstes Ziel ist es, ein qualitativ hochwertiges und breites Sortiment an regionalen Bioprodukten anzubieten. Weitere Informationen unter: www. biovomberg.at Bio vom Berg-Ins.indd 1Bio vom Berg-Ins.indd 124.10.22 14:2624.10.22 14:26 © FLOMITTEREGGEREIN KUNSTWERK AUF JEDEM TELLER Tiroler Bio Pilze aus echter österreichischer Landwirtschaft tyrolpilz.at Veredelt mit Tiroler Bergquellwasser Klimaneutral produziert Absatzstark und hochwertig verpackt Print Out of Home Social Media Digital 365 TAGE MARKETINGAKTIVITÄTENTIROL D ie Stimmung beim Tiroler Bio- Verpacker Naturabiomat ist durchwegs positiv. Der Grup- penumsatz wird auch in diesem Jahr wachsen und sich etwa bei 54 Millio- nen Euro einpendeln. Für 2023 stehen die Zeichen auf einen weiteren Aus- bau: 58 Mille, sagt der Plan der beiden Geschäftsführer Christian Margreiter und Lisa Gerecht. „Solange Lebensmittel verpackt werden, sind Verpackungen auch ge- fragt“, erzählt Margreiter. Die Co- Chefin ergänzt: „Über das Jahr ge- rechnet, haben sich die Preise für uns natürlich auch erhöht. Es bleibt im Vergleich zu anderen Verpackungs- materialen aber im Rahmen.“ Produktion. Die Maschinen der, in Deutschland ansässigen, Produktion arbeiten 24/7 und sind zu 100 Prozent ausgelastet. Konkrete Zahl: 5.000 Tonnen Outcome. „Wir haben nun zwei Hektar Land zugekauft, um für die Zukunft gerüstet zu sein.“ Best- Seller bleiben für Naturabiomat die Obst & Gemüse Sackerl, Bio-Abfall- beutel und -Verpackungsfolien. „Die Produkte sind rückstandslos biolo- gisch abbaubar. Auf dem Kompost werden sie einfach zu Hummus“, so Gerecht. Industrie/Handel. Zehn Prozent der Verpackungen gehen an die In- dustrie, 40 Prozent an Handel und Großhandel. „Der Rest teilt sich auf Kommunales und E-Commerce auf“, konstatiert die Geschäftsführerin. „Wir haben Kunden aus allen Berei- chen. Ob Handel, Industrie, Möbel- oder Dosenhersteller. Dabei sind viele sehr kreativ, wofür unsere Folien ver- wendet werden können“, erzählt Mar- greiter. Gerecht ergänzt: „Sogar eine Imkerei gehört dazu.“ 300.000 Euro wurden kürzlich in die Hand genommen, um mit Mai dieses Jahres das neue B2B-Portal zu launchen. „Früher wurde unser E- Commerce Geschäft nur von Privat- kunden genutzt. Die Nachfrage nach einer schnellen und digitalen Lösung für Geschäftskunden wurde aber im- mer stärker“, so Gerecht. Das Geschäft sei sehr gut angelaufen, findet An- klang beim Kunden. Dennoch diene es nur als Ergänzung. „Wir wollen keineswegs den Vertrieb ersetzen. Es dient nur als Entlastung. Den Kunden steht es frei, wie sie bestellen möch- ten. Viele legen Wert auf das persönli- che Gespräch, unsere Vertriebsmitar- beiter pflegen langjährige Kontakte“, stellt Margreiter fest. Amerika. Der Haupt-Vertriebs- standort liegt in Österreich – der hei- mische Markt bleibt der stärkste. Deutschland folgt direkt danach. Wo- bei auch starkes Wachstum in Skandi- navien zu verzeichnen ist – „insge- samt ist Naturabiomat in Europa stark vertreten“, so Gerecht, die Geschäfts- führerin ergänzt: „Wir setzen unseren Fokus nun auf Amerika.“ Übersee wurde im Juli eine weitere Firma ge- gründet, die den Markt bearbeiten soll. „Es gibt bereits erste Anfragen aus Mexiko. Und wir sind im Ge- spräch mit einigen Unternehmen in den USA.“ Naturabiomat Die Expansion liegt auf Übersee → Unternehmen in Amerika gegründet → E-Commerce: 300.000 Euro Investition → Bio-Folien im Vormarsch TEXT: LISA WEBER Geschäftsführer Christian Margreiter und Lisa Gerecht 66 | REGAL 10-2022TIROL T iroler GENUSSKULTUR AUF HÖCHSTEM NIVEAU Die Königin der Alpen Tiroler Zirbener 30 % Ein nussiges Meisterwerk Tiroler Nusseler Likör 25 % Wir freuen uns Berge über: PLATZ 1 der besten Spezialliköre PLATZ 2 der besten Nussliköre 2022 3 2022 0 Erber GmbH Dorfstraße 57 6364 Brixen im Thale Österreich +43 5334 8107 info@erber-edelbrand.com www.erber-edelbrand.com ERBER_Inserat_Tiroler Spezialitäten_Regal_210x100mm_061022_RZ.indd 106.10.22 08:10 Pfluger: Energiekrise bereitet Sorgen Recheis: Kosten sprengen Umsatz Thiersee, Tirol. Mehr „regional“ geht kaum. Der Dorfmetzger Pfluger er- zeugt hier die Pfluger Speck- und Wurstspezialitäten. Im nahen Spar- Markt betreut Michaela Pfluger-Nitz mit ihrem Team als Shop-in-Shop Konzept die Feinkost Abteilung. „Wo- bei bis auf Antipasti- Aufstriche und Salamisorten alles von uns produziert wird“, erklärt die Geschäftsführerin im REGAL-Gespräch. Top-Seller sind die Pfluger Speck- Sorten vom österreichischen Schwein. 80 Prozent des Gesamtabsatzes gehen an Gastro-Zulieferer. Die weiteren Ab- nehmer sind breit gestreut. Auch mit dem Sommergeschäft ist die Ge- schäftsführerin soweit zufrieden. „Und das Verlangen nach einem Win- terurlaub ist da. Inwieweit die Leute sich das leisten können werden, das ist die Gretchenfrage“, so Pfluger-Nitz. Sorgen bereiten der Unternehme- rin zusätzlich die Auswirkungen der Energiekrise. Die Veredelung von Speck findet energieintensiv in Klima- räumen statt, die gesamte Produktion ist gekühlt. „Die Verpackung, die Kut- terei, alles frisst Strom. Und die Preis- gestaltung ist somit nicht kalkulierbar.“ Der 28-Kopf-Betrieb feiert heuer sein 85. Jubiläum. „Mein Ziel ist je- doch der Hunderter und ebenso unse- ren Kundenstamm zu halten.“ Kürz- lich wurde die Außenansicht der Metzgerei erneuert. Demnächst sind ein Verpackungs-Relaunch und eine Photovoltaik-Anlage in Planung. Plus 25 Prozent Umsatz verzeichnet der Teigwarenproduzent Recheis aus Hall in Tirol im heurigen Jahr. Ins- gesamt werden 2022 damit 36,7 Mil- lionen Euro erwirtschaftet – die Stei- gerung sei jedoch den „dringend notwendigen Preiserhöhungen ge- schuldet“, wie das Unternehmen ver- künden lässt. „Die dahinter liegen- den Kosten, wie gestiegene Rohstoff- und Energiekosten, konnten über die Preiserhöhungen nicht kompensiert werden.“ Prognosen für das kommende Jahr seien kaum möglich. Aufgrund der Teuerungen werde nicht mit starken Absatzsteigerungen gerechnet. Zur stabilen Marktentwicklung sollen dennoch der Trend zu reduziertem Fleischkonsum und der Ruf der Nu- deln als „Sattmacher“ beitragen. Mit den Urkorn Emmer Nudeln setzten die Tiroler in diesem Jahr ih- ren großen Innovationsschwerpunkt. Mit Herbst, also rechtzeitig zum Be- ginn der klassischen Suppenzeit, bringt Recheis den Nudelreis mit 250 g in einer neuen Packungsgröße auf den Markt – und somit ins Regal zu den Suppeneinlagen. Neu im Sorti- ment sind auch die Dinkel Minis Mu- scheln für Suppen, Nudelsalate, Bowls oder als Beilage. Geschäftsführerin Michaela Pfluger-NitzTIROL H all in Tirol. Der Großhändler für internationale Feinkost In- terfood lädt zum Update. Wäh- rend des REGAL-Gesprächs mit Ge- schäftsleiter Josef Pletzer findet auch die IFS-Zertifizierung statt. „Als Lo- gistiker und Broker sind wir schon seit Jahren mit mindestens High-Level Klassifizierung zertifiziert. Trotz an- spruchsvoller neuer Auflagen konn- ten wir dieses Level der Zertifizierung immer behalten.“ Palette. Unter die neueren Aufla- gen fallen auch notwendige Prüfun- gen bei den Lieferanten vor Ort. „Das ist denkbar schwierig, bei 127 Liefe- ranten mit rund 1.700 Artikeln aus zwölf europäischen Ländern. Die Pa- lette reicht von Käse, Wurst, Fisch und Meeresfrüchte, Desserts und Joghurt, veganes bis hin zum Trockensorti- ment mit Antipasti, Brot und Backwa- ren.“ Den größten Anteil am Umsatz hat übrigens der Käse, mit 40 Prozent. Gleich darauf folgen Wurst und Räu- cherfisch, mit 25 und 20 Prozent. Die Eigenmarken von Interfood und Kun- den machen hochgerechnet 70 Pro- zent des wertmäßigen Umsatzes aus. Logistik. Interfood kann europa- weit auf über 300 LKWs von der Toch- terfirma LKW Stark zurückgreifen. Täglich sind es bis zu 14 Fahrzeuge, die das Lager vollgefüllt für den LEH und Gastro-Zulieferer verlassen. „C+C hält in etwa 20 Prozent des Um- satzes in Wert bei Interfood.“ Mit dem Umsatz selbst ist Pletzer übrigens zu- frieden. „Durch die Preissteigerungen befinden wir uns in rosigen Höhen. Die Erträge sind jedoch im tiefsten Fall. Unsere Deckungsbeiträge errei- chen wir kaum.“ Ebendiese Thematik führte im Be- trieb auch zur ein oder anderen Umlistung. „Wir konzentrieren uns verstärkt auf die Sortimentsbreite. Spezialitäten werden zum Teil kar- tonweise abgenommen. Darin sehen wir unsere Stärke. Wir wickeln eng- maschig ab, bündeln die Produkte in Mischpaletten und etikettieren alles entsprechend. Am Zielort muss nur noch nachgezählt werden“, erzählt der Geschäftsleiter. Preise. Für das nächste Halbjahr laufen momentan erneut Preisver- handlungen. „Hersteller fordern für Österreich unübliche Erhöhungen ein. Aus partnerschaftlichen Grün- den versuchen wir diese Entwicklun- gen nachzuverhandeln. Aber wenn man bedenkt, dass allein Pasta dieses Jahr erst fünf, dann 50-prozentige Er- höhungen verzeichnete, müssen wir sehen, wie wir das in Zukunft schaf- fen.“ Einen starken Trend erkennt Plet- zer im veganen Sortiment. „Das ist der am stärksten wachsende Bereich. Na- türlich von einem niedrigen Niveau ausgehend. Aber mit hohen dreistelli- gen Wachstumsraten wurde das vega- ne Sortiment zum Wachstumsführer“, führt der Geschäftsleiter aus. Eben- falls stark zeichnet sich das Wachs- tum im Preiseinstiegs-Segment ab. „Die Mitte verliert momentan stark, Premium hält den Umsatz und der Preiseinstieg boomt“, führt Pletzer aus. Deshalb komme übrigens der Räucherlachs der Eigenmarke Warha- nek beim Kunden gut an. „Hier schau- en wir auf beste Qualität mit bestem Preisleistungsverhältnis.“ Interfood Preiseinstieg boomt → 127 Lieferanten international → Vegan: dreistellige Wachstumsraten → Warhanek Räucherlachs mit guten Verkaufszahlen TEXT: LISA WEBER Geschäftsleiter Josef Pletzer 68 | REGAL 10-2022TIROL DER ULTIMATIVE BIO ENERGIERIEGEL IN DREI LECKEREN SORTEN biologon GmbH · Genußstraße 1 · A-6395 Hochfilzen · Tel. +43(0)5359 24174 · office@biolifestyle.at · www.biolifestyle.at Erber: Stierblut im Likör 400 Tonnen Obst verarbeitet die Tiro- ler Edelbrennerei Erber jährlich zu ihren Spezialitäten. „Unsere Umsatz- Ziele setzen wir vorsichtig. Corona verursachte damals einen starken Einbruch“, erklärt Brennmeister Christian Schmid im REGAL-Ge- spräch. „Früher lag der Gastro-Anteil bei 80 Prozent.“ Seit der Krise wurde der LEH ein immer wichtigeres Stand- bein. Geliefert wird, vor allem der Top- Seller Tiroler Zirbener, an fast alle Handelspartner. „Die zunehmende Bekanntheit führt zu jährlichen Zu- wächsen von mehr als 50 Prozent im Absatz.“ Sorge bereitet dabei die Ver- fügbarkeit des stark limitierten Roh- stoffes der Zirbenzapfen – der zuneh- mende Nutzen des Holzes in der Mö- belindustrie reduziert die verfügbare Menge zusätzlich. Die Export-Quote beträgt insge- samt 30 Prozent. Nach Italien, Südti- rol, in die Schweiz, nach Deutsch- land und sogar bis nach Holland schaffen es die Edelbrände. Neu im Programm ist der Likör Bluatrausch – mit echtem Stierblut. Zunächst er- folgt die Einführung in der Gastro- nomie, nächstes Jahr soll der Einstieg in den Handel erfolgen. Investiert wird momentan außer- dem in den Ausbau des Lagers. „Die Situation um Verfügbarkeit und Kos- ten von Verpackungsmaterial wird schwieriger. Glasflaschen ordern wir teilweise zehn Monate im Voraus und haben trotzdem keine Garantie für eine Lieferung“, erklärt Schmid. Auf zusätzlichen 350 Quadratmetern ha- ben dann 300 Paletten mehr Platz. Im Frühjahr 2023 beginnt der Bau – wie hoch die Investition ausfallen wird, lässt sich aufgrund der volatilen Prei- se nicht sagen. Darbo: Neue Bio-Linie Stans, Tirol. Das traditionell starke vierte Quartal ist bei Darbo in vollem Gange. Doch von der Energiekrise bleiben auch die Tiroler nicht ver- schont. „Einerseits sind auch wir mit stark gestiegenen Kosten konfron- tiert, andererseits sichern wir uns die Versorgung mit den benötigten Energieträgern Strom und Gas soweit dies möglich ist.“ Vorsorglich wurden in den letzten Jahren die Photovoltaikkapazitäten an den Standorten ausgebaut und in energiesparende Maßnahmen wie Gebäudeisolierung, zeitgemäße Klimatisierung oder Wärmerückgewin- nung investiert. „Dies bleibt jedoch ein laufender Prozess. Möglichkeiten, effizienter zu werden, werden permanent evaluiert.“ Bio. Seit kurzem gibt es eine Darbo Bio-Linie, bestehend aus drei Sor- ten Fruchtaufstrich mit 60 Prozent Fruchtanteil. Die Herkunft der aus bio- logischer Landwirtschaft stammenden Früchte ist am Etikett angegeben. Brennmeister Christian SchmidNext >