< PreviousFisch-Zentrum startet voll durch Fischkompetenzzentrum der binca group → 17 Millionen Invest in Mostviertler Standort → Verdoppelung der Auslieferungen 2024 G ewerbepark 25, Perschling im Most- viertel, Niederösterreich. Der Herbst hält langsam Einzug. Ein paar wenige Bäume zeigen bereits erste gelb, rötlich ver- färbte Blätter. Der Himmel ist blitzblau. Die Sonne für die Jahreszeit noch ungewöhnlich kräftig. Zwischen den sanften Hügeln, um- geben von dichten Ackerfeldern, eröffnete die binca group vor gut einem Jahr das wohl größte Fischkompetenzzentrum Österreichs, die binca manufaktur. Die international akti- ve Unternehmensgruppe, die auf Fisch- und Seafood spezialisiert ist, betreibt neben dem Produktionsstandort in Perschling noch ei- nen weiteren in Belgien. Das Angebot reicht von frischem und tiefgefrorenem Fisch, Garnelen und Meeresfrüchten bis hin zu bestimmten Veredelungen. Zu den Kunden gehören der Lebensmitteleinzelhandel, der Food Service, die Lebensmittelindustrie und E-Food. Hauptaugenmerk der Unterneh- mensgruppe ist die Entwicklung kundenin- dividueller Konzepte für Frische- und Tief- kühlprodukte im Bereich Private Label. Standort Perschling. 17 Millionen Euro wurden in den Neubau der binca manufaktur investiert. In voller Ausbaustufe können auf einer Produktionsfläche von 3.300 Quadrat- metern künftig bis zu 10.000 Tonnen Frisch- fisch ausgeliefert werden. Architektonisch REGAL SCHWERPUNKT TEXT: MAGDALENA KRANABITL 110 | REGAL 10-2023 Fisch, Meerestiere & Delikatessen MAGDALENA KRANABITL, MA Redaktion REGAL „Gesund und ein- fach zuzubereiten. Bei den Köstlich- keiten aus den Gewässern zeigt sich stets der Trend zu Convenience.“FISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSENFISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSEN startet voll durch sollen große Fensterfronten für eine gute Arbeitsatmo- sphäre sorgen. Geschäftsführer Mag. Oliver Fritsch, binca group Österreich, konkretisiert: „Uns war beim Bau wichtig, dass in die Produktionsräume, Umkleiden et cete- ra auch Tageslicht fließt. So fühlen sich die Mitarbeiter wohler. Darüber hinaus kann Strom eingespart werden.“ Die binca manufaktur zählt 60 Mitarbeiter. Im ersten Jahr wurden 2.000 Tonnen Fisch verarbeitet und ausgelie- fert. Der Großteil ist, mit 1.200 Tonnen, Lachs zuzuschrei- ben. „Momentan beliefern wir österreichweit die Spar- Märkte und zwei weitere Kunden aus dem Foodservice Bereich. 2024 stocken wir den Kundenstamm auf und planen 4.000 Tonnen Frischfisch auszuliefern“, erklärt Fritsch. Derzeit werden um die 100 Produkte in Perschling produziert. Zum Service der binca manufaktur zählt das Portionieren, Würzen und Marinieren sowie Verpacken und Etikettieren der Frischware. Als erweiterter Service kann auch tiefgekühlte Ware aufgetaut und verarbeitet werden, die am POS als solche auch gekennzeichnet ist. In der Erstverarbeitung in Belgien werden die Salmoniden filetiert. Die kühle Reise. Bis die Produkte in Perschling und schlussendlich im Supermarkt in der Kühlung oder Be- dienung landen, stehen noch ein paar Stationen bevor. In der Frische zählt das Unternehmen international rund 25 Lieferanten, im Bereich Tiefkühl zwischen 60 und 70. Wichtig ist Oliver Fritsch der Ausbau des regionalen und lokalen Fischzüchternetzwerkes: „Hier zählen wir aktuell rund zwölf Lieferanten.“ Wie sich die Reise aus entfernten Gewässern abzeichnet, erklärt der Geschäftsführer im exklusiven REGAL-Gespräch anhand des Kabeljaus, der in Island gefischt wird: „Der Kabeljau, der am Montag frisch gefischt in Island verarbeitet wird, kommt bereits Dienstagfrüh in unserem Logistikhub in Belgien an. Von dort wird er mit anderer Ware kombiniert und kommt im voll beladenen Lkw über Nacht am Mittwochmorgen vor Produktionsbeginn in Perschling an. Wir können den ver- arbeiteten Kabeljau noch am selben Tag an die Spar aus- liefern.“ Auslieferung. Fertig verpackt, verlassen fünfmal pro Woche á zwei bis vier voll beladene Sattelschlepper die binca manufaktur, um österreichweit die Spar Märkte zu beliefern. Neben der Tanne wird aktuell unter anderem der Großhändler Metro in Österreich, Tschechien und Slowakei mit einzelnen Produkten beliefert. „Für den Transport verwenden wir keine Styropor-Boxen, sondern MAG. OLIVER FRITSCH → 3.300 m² Produktionsfläche → Gesamt-Invest: 17 Millionen Euro → 60 Mitarbeiter in Perschling aus 12 Nationen → Jahresbilanz: 2.000 Tonnen, 2024: 4.000 Tonnen → 60% Lachs vom Gesamtvolumen → Rund 12 regionale Lieferanten → 25 internationale Lieferanten Frische → TK: 60-70 internationale Lieferanten 10-2023 REGAL | 11110-2023 REGAL | 111FISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSEN Käpt’n Iglos Knusper Abenteuer in drei lustigen Formen. NEU wiederverwendbare Klappboxen.“ Aktuell. Als her- ausfordernd nennt Fritsch die Fish- Supply Chain: „Die Preissteigerungen der letzten Monate haben auch uns ge- troffen. Dazu kommt die Knappheit der Rohware, wie bei- spielsweise die Ver- fügbarkeit von Bio- Lachs. Die Klima- krise und der Wassermangel haben eine enorme Auswirkung. Deswegen gehen wir mit Fischer und Fischzüchtern strategische Partnerschaften ein, um beiden Seiten eine Planungs sicherheit zu gewähren. Für 2024 haben wir bereits einen überwiegenden Teil der benötigten Rohware in Form von Kon- trakten gesichert.“ Vorlieben. Mit Blick auf den Endkunden ist ein deutlicher Trend im Convenience-Bereich ersichtlich: „Marinierte Produkte sind der ab- solute Renner. Da in Österreich auch gesunde Ernährung einen hohen Stellenwert ein- nimmt, haben wir zudem den Salzgehalt bei diversen Produkten reduziert und Biolachs- Produkte mit Bio-Gewürzmischungen entwi- ckelt. Der Konsument nimmt die Vielfalt wahr. Wichtig ist auch, dass die Produkte ein- fach und schnell zuzubereiten sind.“ Energie. Für die Fischverarbeitung spielt die Kühlung eine bedeutende Rolle. Der Ener- gieaufwand ist enorm. Pro Jahr benötigt die binca manufaktur 1,3 Millionen Kilowatt- stunden für die Kühlung. Am Dach der Pro- duktionsstätte wurde eine Photovoltaik-An- lage installiert: „Wir können mit der PV-Anla- ge jährlich in etwa 300.000 Kilowattstunden produzieren. Wetterabhängig ist unser Be- trieb dadurch zu 25 bis 30 Prozent autark.“ Zum Heizen wird die Abwärme der Kühlung verwendet. Mit Blick auf die Zukunft hat der Geschäftsführer einiges in der Pipeline: „Wir sind laufend dabei, unsere Supply Chain mit Blick auf die Nachhaltigkeit zu verbessern. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Vermei- dung von Food Waste, um ein Beispiel zu nen- nen. Ziel ist es, so viel wie möglich vom gan- zen Tier zu verwenden. Hier arbeiten wir ge- rade an neuen Produkten zur Verwertung von Fischabschnitten im Sinne des „Nose to Tail“- Konzeptes.“ ZUGANG ZUR BINCA MANUFAKTUR in Perschling im Mostviertel, NiederösterreichFISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSEN Unsere Take-Away und Catering Verpackungen samt Tray-Einsatz, Becherhalter und Tablett sind aus Papier und kommen ganz ohne PE- oder PP-Beschichtung aus. Unglaublich cool & nachhaltig – alles aus Monomaterial und somit im Altpapier zu entsorgen. Das ist Catering und Food-to-go auf modernste Art. messerle.com (ver)packen wirs nachhaltig Alles für den Gast 11.–15.11.2023 Halle 5 Stand 433 CLICK-VerpackungsserieCATERING-Verpackungsserie So wie bei allen Produkten legt der Käpt’n auch bei den Knusper Abenteu- ern Wert auf höchste Qualität. Um die Fischbestände zu schützen, kommt ausschließlich nachhaltig gefange- ner Fisch zum Ein- satz – dafür steht das MSC-Siegel. Dabei wird saftiger Alaska Pollock kombiniert mit der besonders knusp- rigen Käpt’n Iglo Panade – und das bei Nutri- score A. Die kreative Fisch-Innovation Knus- per Abenteuer ist außerdem reich an Protei- nen und eine Quelle von Omega 3 Fettsäuren. Mit dem neuen Knusper Abenteuer adressiert iglo ganz neue Konsumanlässe, die frisches Wachstum bringen sollen. Als Fisch-Experte in Österreich ist iglo im Jahr 2023 auch weiterhin der Marktführer im Fischstäbchen Segment mit 67 Prozent Markt- anteil. Dabei spielen für iglo Innovationen eine wichtige Rolle. Nach der erfolgreichen Einführung von ASC Lachs mit Sauce und den ASC Goldbrasse-Naturfilets setzt iglo seine Innovationskraft nun erneut im Jahr 2023 im Segment der Fischstäbchen ein. „Wir sehen, dass Konsumenten stärker zu paniertem Fisch als zu Naturfisch greifen. Aktuell ist das The- ma Shapes spannend“, so Martin Kaufmann, National Sales Manager iglo Austria. Schon Studien zeigen, dass beim Essen der Kinder am seltensten gespart wird. Mit der neuesten Innovation Käpt’n iglo Knusper Abenteuer gibt es nun auch saftigen Fisch in lustigen For- men umhüllt mit knuspriger Bröselpanier. Die verschiedenen Formen („Shapes“) Anker, Stern und Fisch bringen jede Menge Kreativi- tät an den Esstisch und lassen das Familien- essen alles andere als langweilig werden. iglo: Trend zu Shapes MIT DEM NEUEN KÄPT’N IGLO Knusper Abenteuer setzt iglo auf den Trend zu lustigen FormenFISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSEN Fisch wird immer beliebter M ontagmorgen. Ein Start in die neue Woche. Im Meiselmarkt, Zentrum Wien Rudolfsheim-Fünf- haus, herrscht reges Treiben zwischen den Ver- kaufsständen. Von Blumen, Fleisch, Obst, Gewand und allerlei exotischen Spezialitäten findet man alles im ba- zarartigen Marktgebäude. Übrigens der einzige Markt Wiens, der sich zur Gänze in einem Gebäude, ehemals ein Wasserspeicher, befindet. Im Jahr 2002 übernahm Rafael Schaulow den Stand J3 und eröffnete sein Fischgeschäft „Atlantik-Fisch“. Um die 100 Artikel gehen bei ihm von Montag bis Samstag über die Theke. Darunter Frischfisch, Räucherfisch, lebende Fische, TK-Fische und Meeres- früchte sowie Marinaden. Beliefert wird Schaulow so gut wie täglich von seinen sieben Großhändlern, Haupt-Liefe- rungen finden dreimal die Woche statt. „Ich beziehe mei- ne Fischprodukte aus Holland, Dänemark, Deutschland und Italien. Ansonsten beliefern mich zwei österreichi- sche Lieferanten, darunter bereits seit 30 Jahren Gut Dor- nau und weiters Eisvogel, mit etwa sieben heimischen Fischarten“, erzählt Schaulow im REGAL-Gespräch. Verkauf. Spezialisiert hat sich der Fischverkäufer auf Karpfen, Kabeljau und Lachs. „Das sind die absoluten Renner. Allgemein ist ersichtlich, dass die Nachfrage nach Fisch von Jahr zu Jahr steigt.“ Die Teuerung spiele für die Konsumenten keine Rolle: „Die, die es sich leisten können, kaufen nach wie vor Fischprodukte ein. Ansonsten wird statt zu einem Kilo zu einem halben Kilo gegriffen. Die Qualität ist aber stets von Bedeutung für die Kundschaft.“ Das Hauptgeschäft macht Schaulow nach wie vor mit dem Verkauf. Ansonsten stehen noch 40 Sitzplätze für hungrige Mittagsgäste zur Verfügung. Auf den Gesamtmarkt betrachtet sei der Fischverkauf ein schwieriges Pflaster: „Etli- che Fischverkäufer verkau- fen ihre Ware zu Schleu- derpreisen und haben lei- der keine Ahnung vom Geschäft. Die Fisch-Geschäfte verschwinden aus Wien. Der traditionelle Fischhandel geht zurück. Zum Großteil handelt es sich um alteingeses- sene Familienbetriebe, die nach Übergabe nicht mehr so gut laufen und schließen müssen.“ Challenge. Als weitere Herausforderung nennt Schau- low die Teuerungen, die folglich auch an die Kunden wei- tergegeben werden müssen: „Die Produkte an sich sind nicht teurer geworden, sondern der Transport, Treibstoff, Futtermittel, Personal- und Betriebskosten. Letztere sind im Vorjahr um das Vierfache gestiegen.“ Trotz alledem sei er zufrieden mit dem heurigen Geschäftsverlauf: „Es hat eine Zeit gedauert, aber inzwischen liegen wir wieder auf vor-Covid-Niveau.“ Schaulow freut sich besonders, dass ihn etliche Neukunden entdecken: „Zu uns kommen die unterschiedlichsten Altersgruppen. Den Hauptkunden- stamm machen aber nach wie vor die 40 Jahre-Plus Kun- den aus. Ich glaube, dass die Leute ab diesem Alter auf den Geschmack und bemerken, dass ihnen Fischprodukte einfach gut im Magen liegen, im Vergleich zu einer großen Portion Spaghetti oder Steak.“ Qualität. Die sensorische Beurteilung von Qualitäts- merkmalen bei Fischen ist die bedeutendste Methode zur Bestimmung der Frische und Qualität der Fischbranche. Worauf geachtet werden muss, erklärt Schaulow wie folgt: „Kurz zusammengefasst soll die Oberfläche glänzend, die Augen klar, die Kiemen rot und der Geruch angenehm salzig sein.“ Pläne. Die Eröffnung eines zweiten Standortes schließt der Meiselmarkt-Fischverkäufer nicht komplett aus: „Mo- mentan habe ich nicht vor, ein weiteres Fischgeschäft zu eröffnen. Prinzipiell bin ich nicht abgeneigt. Wenn ich noch einmal ein so eingespieltes Team finde, wie mit meiner vierköpfigen Mannschaft im Meiselmarkt, könnte ich mir sehr gut vorstellen, ein zweites Lokal zu eröffnen.“ → Traditioneller Fischhandel geht zurück → Lachs, Karpfen und Kabeljau im Trend RAFAEL SCHAULOW, Geschäftsführer TEXT: MAGDALENA KRANABITL Rund 100 Produkte 7 Großhändler 3 Hauptlieferungen/Woche 114 | REGAL 10-2023Erlesene Genüsse aus Österreichs ältester Manufaktur für marinierte und geräucherte Fischspezialitäten. www.interfood.at da hat schon der kaiser angebissenFISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSEN REGAL: Herr Kaiser, Sie sind mit relativ hochpreisigen Artikeln in den Märkten vertreten. Spüren Sie hier die aktuelle Kaufzurückhaltung/Inflationsangst der Konsumenten? Kaiser: Das Umsatzwachstum war 2022 erfreulicher- weise fast zweistellig. Man muss aber mit den vielen Preiserhöhungen relativieren. Es gab in vielen Fällen kein Mengenwachstum. Das betrifft vor allem den oberen Preisbereich mit Caviar-Spezialitäten, wie etwa dem Forellen Caviar. Auch bei Lachspezialitäten, wie etwa dem geräucherten „Zaren-Lachs“ Rückenfilet, spüren wir die Inflation. Aber ich bin gerade für diese beiden Produktgruppen optimistisch, da jetzt vor der Saison die Preise auf Herstellerseite gesenkt werden konnten. Auf der anderen Seite haben sich Sortimente im mittleren Preisbereich dynamischer entwickelt. Wir haben aber in letzter Zeit, vor allem bei Marken, die wir distribuieren dürfen, aber auch unter „Schenkel“ im günstigeren-mitt- leren Preis bereich, Sortimente ausgebaut. Das Hotel Imperial am Wiener Ring. 150 Jahre Geschichte. Die Wände erzählen von Kaisern, Königen und Diplomaten. Beim Kamingespräch mit REGAL erzählt Schenkel Geschäftsführer Manuel Kaiser wie er das 140 Jahre alte Importhaus und die 55 Jahre alte Marke Schenkel zukunftsfit hält: „Wir wollen mit dem neuen Markenrelaunch verstärkt jüngere Zielgruppen ansprechen. Für uns ist es eine Riesen-Investition. Der neue Claim: „Appetit auf die Welt“. REGAL im Gespräch mit Schenkel Geschäftsführer Manuel Kaiser INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Wir leben in einer Welt der Teuerungen. Gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit ziehen Sie einen Markenrelaunch durch? Das aktuelle Design gibt es bereits seit 25 Jahren. Das hat man den Verpackungen auch angesehen. Daher jetzt der neue Markenauftritt, der auf das Wesentliche fokussiert. Die Krone und die Fische verschwinden aus dem Logo. Ebenso der Schriftzug Delikatessen. Damit rückt die Mar- ke Schenkel auf den Verpackungen stärker in den Vorder- grund. Das macht sich vor allem bei den vielen kleinen Verpackungen bezahlt. Wir wissen aus der Marktfor- schung, dass unsere Produkte zu Festtagen, zu Anlässen gern gemeinsam genossen werden. Auf dieses „Gemein- sam Genießen“ bauen wir textlich auf. Wir wollen auf den Verpackungen künftig vermitteln, wie man das Produkt gemeinsam genießen kann. Der neue Slogan „Appetit auf die Welt“ soll zeigen, dass die Firma Schenkel in der Welt zu Hause ist und die besten Spezialitäten aus der Welt herbeiholt. Großer Marken- relaunch 116 | REGAL 10-2023FISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSEN PRODUKTRANGE: Marke Schenkel rückt in den Vordergrund FIRMENSITZ in der Inkustrasse/Klosterneuburg PÜNKTLICH ZUM JUBILÄUM – das Import- haus Schenkel feiert 140 Jahre, die Marke Schenkel wird 55 Jahre – zieht Geschäftsführer Manuel Kaiser einen großen Markenrelaunch durch. Erfolgt durch den Markenrelaunch eine neue Zielgruppenansprache? Der typische Schenkel-Käufer ist 50plus. Seit rund fünf Jahren versuchen wir bereits mit Social Media an jüngere Käuferschichten heranzukommen. Mit dem Relaunch wollen wir jetzt verstärkt drauf abzielen, auch die Zielgruppe 25plus zu erreichen. Wir wollen aber gleichzeitig unsere Stammzielgruppe nicht verschrecken, daher der elegante Weg. Wann ist der neue Relaunch sichtbar? Der Austausch der Verpackungen erfolgt laufend und wird über die nächsten zwei, drei Jahre gehen. Sichtbar ist der neue Auf- tritt jetzt schon bei wichtigen Produkten wie Forellen Caviar, Keta Caviar oder Sockeye Wildlachs. Wieviel wurde in den neuen Auftritt investiert? Für uns als Firma ist es eine Riesen-Investition. Wir haben jedes Jahr Verpackungsänderungen. Gegenüber den nor- malen Gestaltungs- kosten ist es der zehnfache Aufwand. Wie wird der neue Auftritt werblich begleitet? Wir haben geplant, im B2B Bereich über die Handelsmagazine wie auch im B2C Bereich über Kulinarikma- gazine vermehrt mit Print zu werben. Gleich- zeitig wollen wir unsere Präsenz im Bereich Online verstärken. Wie sieht es mit der Strategie für den Handel aus? Welche Rolle spielen Kaufleute? Kaufleute sind uns sehr wichtig. Ein aktuelles Beispiel: Mit unserer Premium Pasta Marke Rummo sind wir derzeit beim Spar Zentralla- ger Wels mit sieben Artikeln gelistet. Daneben gibt es Listungen u.a. bei Transgourmet, Unimarkt, Billa Corso. Wir wollen aber tiefer einsteigen und auch Kaufleute verstärkt mit Rummo ansprechen. Wir haben im Vergleich zu anderen Premium Pastamarken einen günstigen Preis. Mit unserem starken Außen dienst haben wir zudem die Möglichkeit, die Kaufleute vor Ort zu besuchen und hochwertige Displaymög lichkeiten zu präsentieren. 500 ARTIKEL FEINKOST- 20 MARKEN CA. 30 MITARBEITER © SCHENKEL © SCHENKEL 10-2023 REGAL | 117FISCH, MEERESTIERE & DELIKATESSEN WHITE PANTHER PRODUKTION GMHB Edlach 15 | 8786 Rottenmann Tel. 03614/20483 www.whitepanther.com White Panther Produktion: Stetige Weiterentwicklung Die steirische Garnelenzucht White Panther Produktion züchtet als euro- paweit einzige Indoor-Zucht Garnelen von den Elterntieren weg. 2022 konn- ten rund 25 Tonnen verzehrfertige Garnelen produziert werden. Die Challenges bei der Umsetzung einer nachhaltigen Garnelenzucht, erklärt Geschäftsführerin Eva Keferböck: „Die Herausforderungen lagen vor al- lem in der Forschung und Entwick- lung des Know How’s, welche Wasser- qualität, Futtermittel, Durchflussge- schwindigkeiten usw. die Garnelen in der Aufzuchtphase benötigen. Die Ernteergebnisse zur Jahresmitte 2023 zeigen, dass die klarwassergeführte RAS-Technologie, also Recirculating Aquaculture System, ihren Erfolg ganz zeigt.“ Neben der stetigen Ver- besserung der Filtrationstechnik und Sauerstoffversorgung in der Aufzucht wurde im heurigen Jahr in eine neue Verarbeitung für Feinverarbeitung, Verpackung und Kommissionierung investiert. Produkte. Insgesamt befinden sich etwa 50 Artikel im Sortiment. Zum Kernsortiment zählen die frischen steirischen und blauen Gebirgsgar- nelen. Zusätzlich wurde das Sorti- ment im Convenience-Segment er- weitert: „Neben den Garnelen-Pestos Chili, Kräuter und Mediterran und der Garnelencremesuppe gibt es nun auch Gewürze.“ Darüber hinaus bie- tet das steirische Unternehmen Bio Hochlandrind und Reh- und Rotwild aus eigener Landwirtschaft und Jagd in Rottenmann an. EVA KEFERBÖCK, Geschäftsführerin 2024. Keferböck verrät die anste- henden Pläne: „2024 widmen wir uns einem Projekt in der Hatchery, unse- rem Bruthaus. Die kleinen Garnelen, genannt Postlarven, werden europa- weit an andere Indoorgarnelenzuch- ten versendet. Hier wird ein Projekt zur Reduktion der Ressourcen Wasser, Wärme und Salz umgesetzt, welches derzeit in der Garnelenzucht einzig- artig ist.“NORDISCHE EXTRAVAGANZ ZARTER RÄUCHERLACHS VON SCHENKEL APPETIT AUF DIE WELT SCHENKEL.AT AUS VERANTWOR - TUNGSVOLLER AQUAKULTUR ASC-Zertifiziert Fisch des Jahres Der Huchen, auch Donaulachs genannt, wurde zum Fisch des Jahres 2023 ernannt. Laut Bundesminis- terium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, kam der Huchen ursprünglich in 145 Fließgewässern vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckte sich auf eine Gesamtlänge von über 4.000 Kilometern, wobei die Art vor allem die größe- ren Fließgewässer der Äschen- und Barben-Region besiedelt(e). Heute sind die Huchen-Bestände zu Restpopulationen zusammengeschrumpft oder (nahezu) erloschen. Lachs aus 3D-Drucker Das österreichische Food-Startup Revo Foods hat ein veganes Lachsfilet aus dem 3D-Drucker, basie- rend auf Pilzproteinen, entwickelt. Das Projekt wurde mit 1,5 Millionen Euro aus euro päischen Fördermitteln unterstützt. Steigerung der Eigenversorgung Mitte 2021 wurde der Europäische Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF), der von der EU und ihren Mitgliedstaaten kofinanziert wird, für die Jahre 2021 bis 2027 eingerichtet. Ziel des Programmes ist die Sicherung eines zukunftsfähigen, resilienten Aquakultur- und Fischereisektors in Österreich. Als Budget volumen für das öster- reichische Programm sind 15 Millionen Euro an öffentlichen Mittel vorgesehen. Fischkonsum Österreich Hierzulande werden pro Kopf etwa acht Kilogramm Fisch pro Jahr gegessen. Das entspricht rund 13 Kilogramm Fanggewicht. Innerhalb der EU liegt er bei rund 24 Kilogramm Fanggewicht, was auch auf den Meerzugang vieler Staaten zurückzuführen ist. → Aktuelles aus dem Wasser HUCHEN, Fisch des Jahres 2023Next >