< PreviousI n mehr als 530 Standorten (vorwiegend in Oberösterreich) sind die Genussland-Ober- österreich-Produkte mittlerweile erhält- lich. „Ein vielfältiges Sortiment an regiona- len Lebensmitteln ist ein USP im Einzelhandel. Daran haben auch jüngste Verschiebungen im Einkaufsverhalten nichts geändert.“ Und den- noch betont die Landesrätin: „Wir brauchen unsere treuen Partner und Konsumenten. Wer regionale Produkte auch in Zukunft haben möchte, muss sie kaufen.“ Davon profitiere die ganze Wertschöpfungskette. „Jeder regionale Einkauf unterstützt die lokale Wirtschaft, sichert kurze Transportwege, schafft Arbeits- plätze in der Umgebung und trägt zur Versor- gungssicherheit bei.“ In einer aktuellen „Genussland OÖ Exkur- sion“ – in bewährter Kooperation mit der Sparte Lebensmittelhandel der WKOÖ – konnten sich 35 Kaufleute bei der Kräutermanufaktur Sall- mannsberg, bei Pflügelmeier Bio-Gemüse, bei Nachbars Garten und Weingut Schiefermair vom Engagement und Hingabe der Genussland OÖ Produzenten, welche sich in einem eigenen Handels-Pool befinden – überzeugen. Genussland Oberösterreich unterwegs mit Kaufleuten in Kooperation mit der WKOÖ, Sparte Lebensmittelhandel zu Genussland OÖ-Produzenten Mehr als 500 LEH- Standorte Der Weg stimmt. Die Kurven auch. Das Genussland Oberösterreich konnte 2022 mit 80 Produzenten Brutto-Mehr-Umsätze im Handel von rund 9,5 Millionen Euro erzielen. Eine Zahl, die in den letzten Jahren sukzessive und akribisch nach oben gedreht wurde. „Das Ende der Fahnenstange ist aber noch nicht erreicht. Wir arbeiten für unsere Produzenten mit vollem Engagement weiter“, so Genussland- Obfrau LR in Michaela Langer-Weninger gegenüber REGAL. Dabei sei die Zusammenarbeit mit dem LEH essentiell. KR Wolfgang Benischko, Nah&Frisch: „Wir haben in Ottens- heim alleine 60 unterschiedliche Lie- feranten und je nach Saison zwischen 300 und 500 Produkte gelistet. Dabei gehe ich von einem wertmäßigen Um- satzanteil dieser Produkte von rund acht bis zehn Prozent aus. Wir erwirt- schaften aktuell insgesamt gute Um- sätze, aber unter dem Strich, real, bleibt nichts übrig.“ REGAL hat die Kaufleute nach der Bedeutung von Regionalität befragt: LR Michaela Langer-Weninger 50 | REGAL 10-2023OBERÖSTERREICHISCHE GENUSS-REISE Peter Mayrhuber, Spar: „Regionalität ist sehr wichtig für uns. Mit diesen Artikeln schaffe ich Differen- zierung gegenüber Mitbewerbern. 60 bis 80 regionale Direktlieferanten beliefern meinen 999 m 2 großen Markt. Dabei werde ich zwischen 300 und 500 Produkte gelis- tet haben. Das Einkaufsver- halten hat sich aber zuletzt verändert. Bei sehr hoch- wertigen und sehr teuren Produkten sehen wir eine Kaufzurückhaltung. Der ganz große Hype ist derzeit nicht spürbar, dennoch wird sich der regionale Anteil bei mir bei rund zehn Prozent behaupten.“ Johann Strasser, Nah&Frisch: „Wir haben uns erst vor kurzem die Mühe gemacht und den Umsatzanteil von unse- ren regionalen Artikeln berechnet: Wir lagen wertmäßig bei 25 Prozent, anzahlsmäßig zwischen zehn und zwölf Prozent. Das ist ein echter Faktor. Es ist derzeit eine leichte Kaufzurückhaltung im regionalen Bereich zu spüren, das Segment hat minimal nachgelassen. Wir haben rund 500 Genussland-Produkte im Sortiment und haben weitere 300 Artikel aufgeschaltet.“ Michael Mugrauer, Nah&Frisch: „Regionalität ist ein wichtiges Mittel der Differenzierung. Ich habe auf meiner Fläche von 130 m 2 rund 50 regionale Produkte ein- gelistet, die mir helfen mein Image zu schärfen. Der Kunde ist aktuell sparsamer geworden. Wir sehen Downgrading-Effekte. Ein Konsu- ment, der vor ein paar Monaten noch ein regionales Bio-Produkt gekauft hat, greift vielleicht jetzt auf eine Bio-Eigenmarke. Der Regional-An- teil liegt bei rund fünf Prozent.“ Astrid Stitz und Eva Mayrwöger, Radius 30: „90 Prozent unserer über 5.000 Artikel beziehen wir aus einem Radius von 30 Kilometer. Dabei setzen wir auf einen Pool von 150 Direktlieferanten. Die aktuelle Inflationsthe- matik hat sich auf die Kauflaune der Konsumenten ge- schlagen. Wir sehen jetzt kleinere Warenkörbe, bei Ge- schenken und bei Festivitäten wird am wenigsten gespart. 50 bis 80 Kunden besuchen täglich unser rund 200 m2 gro- ßes Geschäft.“ Anita Mitter, Adeg: „Mit Regionali- tät kann ich mich vom Mitbewerb differenzie- ren. Wir haben rund 150 bis 200 Artikel im Sortiment, sind vor al- lem auch im Frische- bereich sehr gut aufge- stellt. Corona hat den Kunden die Augen ge- öffnet, Regionalität hat von diesem Zeitpunkt an Bedeutung gewon- nen. Wir liegen aktuell bei einem Umsatz-Anteil von 20 Prozent.“ Josef Lehner Geschäftsführung Handel Bahnhofplatz 1 4021 Linz 0664/415 49 65 jos.lehner@ooe.gv.at Robert Lerchner Außendienst Handel Willy-Bayer-Straße 3/8 4560 Kirchdorf an der Krems 0664/620 92 63 lerob1963@gmail.com Wilhelm Krkosch Außendienst Handel Bauböckstraße 12 4019 Ried im Innkreis 0664/380 81 69 w.krkosch@aon.at Bei Interesse an regionalen Qualitätsprodukten aus dem Genussland OÖ freuen wir uns auf Ihre Anfrage. Infos zu Genussland OÖ Produkten, Handelsstandorten, Veranstaltungen und Neuigkeiten fi nden Sie online auf www.genussland.at 10-2023 REGAL | 51GS1 AUSTRIA Wie kommt die Großküche zur Schnitzel-Info? Gesetz und Konsument fordern Transparenz: Seit September ist die Herkunfts- kennzeichnung von verarbeiteten Lebensmitteln verpflichtend. →90 Prozent der GTINs sind bereits mit Herkunftsinformationen versehen → GS1 Austria ermöglicht mit GS1 Sync eine reibungslose Datenweitergabe D as Schnitzel musste in den letzten Monaten oft her- halten. Das Schnitzel als Stellvertreter für alle Zuta- ten, die nun genauer unter die Lupe genommen werden. Denn seit 1. September ist die Verordnung über die „Angaben der Herkunft von Zutaten in Speisen“ in Kraft ge- treten. Konkret davon betroffen ist die Gemeinschaftsver- pflegung. Zu den Großküchen zählen etwa Kantinen, Spi- täler oder Schulen. Hier muss künftig gekennzeichnet werden, woher Fleisch, Milch (auch Butter, Sauerrahm, Jo- gurt und Käse) und Eier kommen. Die Verordnung dehnt die Kennzeichnungspflicht zudem auch noch auf be- stimmte Speisen aus, dazu gehören etwa Schnitzel oder Gulasch, genauso wie Milchreis oder Käsespätzle. Konkret geht es darum, dass es sich um einen qualitativen Bestand- teil einer Speise handelt. Dies passiert entweder durch die TEXT: VERENA SCHNEEWEISS Bezeichnung (z.B. Eierspeise) oder die unmittelbare Ver- bindung, die Verbraucher von einem Bestandteil mit einer Speise haben, etwa bei Pudding. Zentrale Stelle. Doch was hat das mit GS1 zu tun? „Großküchen werden in der Regel von ihren C&C-Han- delspartnern mit Datenmaterial (Stamm- und Bilddaten) versorgt. Hier sind bereits eine Vielzahl an Inhalten rele- vant“, erklärt MMag. René Schweinzger, Leiter GS1 Sync Vertrieb. Von Allergen- und Nährwertangaben bis hin zu Zutatenlisten oder Produktabbildungen. GS1 Sync ist die zentrale Stelle für den einfachen und effizienten Aus- tausch vertrauenswürdiger Artikeldaten zwischen Liefe- ranten und Handelsunternehmen. Nun kommt ein weite- rer gesetzlich geregelter Informationsinhalt hinzu: die Herkunftsinformation. In einem ersten Schritt sind nur Bezahlte Anzeige 52 | REGAL 10-2023 © ADOBE STOCKGS1 AUSTRIA Großküchen davon betroffen. Aber: „Kleinere und Gastro-Betrie- be können natürlich freiwillig deklarieren“, so Schweinzger. Doch auch bei freiwilliger Auslobung müssen die Informationen zutreffend und nicht irreführend sein Möglichmacher. GS1 Austria ist der Enabler zur Erfüllung der Verordnung. Denn neben Marketing-, B2B- und Multimedia- Daten sind auch gesetzliche Informationen ein wichtiger Bau- stein in GS1 Sync. Viel Erfahrung sammelte GS1, gemeinsam mit seinen Dateneinstellern diesbezüglich ab dem Jahr 2014, als die EU- Verbraucherinformationsverordnung (LMIV) eine verpflich- tende Nährwertinformation für verpackte Lebensmittel verord- nete. Nun ist zu sagen, dass bereits durchschnittlich über 90 Pro- zent der angesprochenen GTINs mit Herkunftsinformationen befüllt sind. In manchen Kategorien ist der Befüllungsgrad be- sonders hoch (Rindfleisch, Milch, Joghurt), andere liegen knapp unter der 90-Prozent-Marke (Käse, Eier, Schweinefleisch). Deckungsgleichheit. Warum noch nicht 100 Prozent? „Weil es defacto keine Vorgaben gibt, die eine Verpflichtung auf der Verpackung vorschreiben.“ Hier tut sich eine kleine Lücke im System auf, denn: Nur was auch auf der Verpackung ausgewie- sen ist, muss ausgefüllt werden – und natürlich auch deckungs- gleich sein. „Die Angabe des Ursprungslandes und der Herkunft der Primärzutaten sind in GS1 Sync nur zulässig, wenn auf der Produktverpackung eindeutige Angaben dazu gemacht werden. Und: Es sollen natürlich keine unterschiedlichen Informationen auf den Verpackungen und in GS1 Sync angegeben sein.“ Diese Deckungsgleichheit sei auch ein Prüfungskriterium im Rahmen der GS1 Austria Qualitätssicherung. Dazu nutzt das Qualitäts- sicherungs-Team auch den Abgleich mit Bildern der Produktver- packung. Freiwillige Herkunftsangabe. Seit kurzem können nun auch Herkunftsinformationen, die nicht auf der Verpackung dekla- riert sind, bereitgestellt werden. „Falls eine zusätzliche Her- kunftsinformation für z.B. Milch, Eier oder Fleisch –die nicht auf der Verpackung aufgedruckt ist – für den Datenabholer notwen- dig ist, kann dazu das Attribut ‚M570 Zusätzliche freiwillige Her- kunftsangaben‘ befüllt werden.“ www.gs1.at/gs1-sync 10-2023 REGAL | 53 Der achte GS1 Sync Star Award geht in diesem Jahr an Kotányi und waterdrop. Sie sind die Vorzeige-Dateneinsteller im GS1 Sync Stammdatenpool. Bewertet werden die Vollständigkeit, Korrektheit und Aktuali- tät der Daten. Alles Faktoren, die auch für eine Listung im Onlineshop wichtig sind. Kotányi. Gewürzhersteller Kotányi ist etwa mit über 1.000 korrekten Datensätzen ver- treten. Thomas Zeillinger, Head of Supply Chains Operations bei Kotányi: „GS1 Sync ist die zentrale Stelle für Bilddaten. Damit wissen unsere Datenabholer, dass sie immer auf aktuelles Bildmaterial zugreifen und man erlebt keine bösen Überraschungen in Flugblättern.“ Waterdrop. Das 2016 in Österreich gegrün- dete Unternehmen waterdrop legte von Beginn an Wert auf gute Datenqualität. „Bei einem so erklärungsbedürftigen Produkt wie dem unseren, legen wir ganz besonde- res Augenmerk auf die Produktdaten und sind daher froh, dass diese dank GS1 Sync für den Handel zentral bereitgestellt werden können“, erklärt Lukas Grubauer, Chief Sales Officer bei waterdrop. Voraussetzungen. Um überhaupt GS1 Sync Star werden zu können, muss ein Unterneh- men selbstständig alle bestehenden Daten alle drei Monate prüfen und ausgelaufene Artikel auch entsprechend kennzeichnen. Die GS1 Sync Qualitätssicherung übernimmt die Vollprüfung der Daten. Dazu müssen Etiketten, Produktverpackungen und -bilder übermittelt werden. → Das sind die GS1 Sync Stars 2023 © GS1 AUSTRIA/ORESTE SCHALLER © ADOBE STOCK© ADOBE STOCKKRÜGER AUSTRIA ERWEITERT DAS SORTIMENT DER MARKE MAXINUTRITION MIT MAXCLEAR: Um in Topform zu kommen oder einfach das körper- liche Wohlbefinden zu steigern: MaxiNutrition bedeutet echte Unterstützung für einen sportlichen Lifestyle. Die Produkte bie- ten den perfekten Mix aus optimalen Nährwer- ten und purem Genuss für alle, die Wert auf eine reduzierte Kalorien- und Zuckerzufuhr legen. Das bestehende Sortiment umfasst Proteinpul- ver, Hydrations Tabs, einschichtige Proteinriegel und gefüllte Proteinriegel und wird nun um eine Innovation im Bereich Protein Drinks erweitert. Leicht, erfrischend, fruchtig: Der kalorienarme High Protein Drink MaxClear verbindet das Beste aus zwei Welten: Hochwertiges Whey Protein als fruchtig-leichten Erfrischungsdrink – so klar wie ein Erfrischungsge- tränk und so proteinreich wie ein Eiweiß Shake. Da- mit deine Muskulatur bekommt, was sie verdient, stecken in unserem MaxClear 80 Prozent Eiweiß aus hochwertigem Whey Isolate. Das entspricht gewalti- gen 24 Gramm pro Portion. Zusätzlich enthält das MaxClear Vitamin B6 für einen normalen Protein- und Glycogenstoffwechsel sowie zur Verringerung von Müdigkeit. Noch ein Pluspunkt: Das Pulver hat eine hervorra- gende Löslichkeit. MaxClear ist damit dein perfekter, proteinreicher Durstlöscher vor, während oder nach dem Training beziehungsweise über den Tag. Für Ma- xiNutrition Produkte werden nur Rohstoffe höchster Qualität verarbeitet. Für den angenehm leichten und authentischen Geschmack werden nur natürliche Zu- taten – ohne Palmöl und ohne künstliche Farbstoffe und Aromen verwendet. Die MaxClear Vielfalt: Das MaxClear Proteinpulver gibt es in drei leckeren Sorten, von fruchtig herb bis herrlich süß. Neben der Geschmacksrichtung Cherry auch den Eistee-Klassiker Lemon Ice Tea und Cola. ADVERTORIAL 54 | REGAL 10-2023ADVERTORIAL BEZAHLTE ANZEIGE MaxClear auf einen Blick • • • • • • • 24 g Eiweiß pro Portion aus Whey Isolate Hervorragende Löslichkeit, kein Verklumpen Kalorienarm Laktose-, zucker- und fettfrei Glutenfrei Mit Vitamin B6 Ohne künstliche Farbstoffe und Aromen WIR FREUEN UNS AUF SIE: KRÜGER AUSTRIA GmbH Leobersdorfer Straße 62 A-2560 Berndorf T +43 2672 84400-21 www.krueger-group.com 10-2023 REGAL | 55GS1 AUSTRIA Ein Gamechanger wird 50 Im feierlichen Rahmen des Wiener Parlaments ging kürzlich das Jubiläumsevent von GS1 Austria über die Bühne. →Barcode ist eine der wichtigsten Erfindungen →Qualitative Stammdaten als Basis für künftiges Einkaufen E r zählt zu den wichtigsten 50 Erfindungen der Ge- schichte. Er ist der Treiber der Digitalisierung im Handel. Der Barcode wird 50. In Österreich trägt die Standardisierungsorganisation GS1 Austria diesen Weg seit 1977 mit. „Einen technischen Standard, der seit 50 Jah- ren weltweit angewandt wird, gibt es wohl kaum ein zwei- tes Mal. Das alleine ist ein Grund zum Feiern“ sagt GS1 Austria Geschäftsführer Mag. Gregor Herzog. Seinen Ur- sprung hat der Barcode in den USA, wo sich im April 1973 Branchenführer aus Handel und Industrie auf ein einheit- liches Symbol zur Identifikation von Lebensmittelproduk- ten einigten. Der Universal Product Code war die Geburts- stunde des Barcodes. Fairness. Ein Jubiläum ist auch immer Anlass, um nach vorne zu blicken. So diskutierten und visionierten vier Ex- perten in den Räumlichkeiten des Restaurant Kelsen über den Lebensmittelhandel in zehn Jahren. Theresa Imre, die neben ihrem Online-Shop markta seit kurzem auch mit einem stationären Marktplatz in Wien vertreten ist, be- richtete von der Wichtigkeit der Integration eines intelli- genten Warenwirtschaftssystems. 1.500 Produkte von 240 TEXT: VERENA SCHNEEWEISS regionalen Kleinbetrieben sind derzeit in ihrem Shop ge- listet. Sie bekommen zwei Drittel des Preises. Zahlreiche weitere Betriebe stehen auf der Warteliste. Transparenz und Qualität. Markus Fahrnberger- Schweizer ist General Manager DACH bei Nomad Foods. Der international tätige Nahrungsmittelkonzern über- nahm Iglo im Jahr 2015. Fahrnberger-Schweizer sieht die „Forderung nach Transparenz“ als einen der richtungs- weisendsten Trends. Rudolf Hansl, Geschäftsführer Knapp Systemintegration GmbH & Vice President Food Retail Solutions, beleuchtete das Thema Logistik und Digi- talisierung. Eine der Anforderungen: Paletten müssen von Systemen shop-friendly bestückt werden. Ein wichtiger Schüssel für die Automatisierung der Supply Chain seien qualitativ hochwertige Stammdaten. Robert Zniva, Profes- sor für Handel und Marketing an der FH Salzburg und Leiter des Forschungsprojektes Retailization 4.0, sieht Selbstbedienung und die Rolle des Smartphones als künf- tige Vorantreiber beim Einkaufen. „Es gibt zahlreiche Showcases, jeder sucht eine disruptive Idee, aber was sich tatsächlich durchsetzen wird, ist ungewiss.“ „VISIONEN ZUM LEBENSMITTELHANDEL IN 10 JAHREN“ wurden von (v.l.n.r.) Rudolf Hansl (Geschäftsführer KNAPP System- integration GmbH & Vice President Food Retail Solutions), Theresa Imre (Geschäftsführung markta GmbH), Nikolaus Hartig (Moderator), Markus Fahrnberger-Schweizer (General Manager DACH Nomad Foods) und Robert Zniva (Professor für Handel und Marketing an der FH Salzburg und Leiter des Forschungsprojekts Retailization 4.0.) genauer beleuchtet. 56 | REGAL 10-2023 © GS1 AUSTRIA/ORESTE SCHALLERLiebe ist, wenn es Landliebe ist. Mit viel Liebe in den Einkaufswagen! Unsere Landliebe Desserts Landliebe Sahnepudding Unser Dessertklassiker in den gschmackigen Sorten Schokolade und Bourbon Vanille Landliebe Grießpudding Verwöhnmomente in unterschied- lichen Varianten: Traditionell, Vanille, Zimt, Schokolade, auf Apfel-Zimt oder auf ErdbeereTEXT: VERENA SCHNEEWEISS, GREGOR SCHUHMAYER Anuga 2023: REGAL auf der führenden Lebensmittelmesse in Köln N ach der pandemiegedämpften Anuga vor zwei Jahren, meldete sich die weltweit führende Messe für Lebensmittel und Getränke heuer umso schlagkräftiger wieder zurück. Und legte nebenbei nicht nur den Stadtver- kehr Kölns lahm, sondern übertraf alle Pro- gnosen. 140.000 Fachbesucher aus 200 Län- dern, 7.900 Aussteller aus 118 Ländern wa- ren heuer mit dabei. „Qualitativ und quantitativ eine der besten Anugas“, war auch von mehreren Stimmen quer durch die Branchen zu hören. Von Händlerseite wa- ren etwa Vertreter von Amazon, Aeon Co, Aldi, Auchan, Carrefour, Coop, Cosco Who- lesale, Colruyt Group, Lidl & Kaufland, Me- FOOD-MESSE ANUGA Die großen Food-Trends → 140.000 Fachbesucher aus 200 Ländern → Österreich mit 90 Ausstellern vor Ort tro, Mercadona, Migros, Rewe, Spar und Walmart vertreten. Die Trends. Thema Nummer Eins war auf der Anuga Gesundheit. Und Zusatznut- zen. Das zog sich durch alle Warengruppen. Und damit verbunden pflanzenbasierte Produkte. Clean-Label-Produkte standen im Fokus. Ein weiterer Megatrend: Nach- haltigkeit beziehungsweise nachhaltiges Wachstum. Umweltaspekte waren in vielen Gesprächen im Vordergrund. Wie auch Ab- fallvermeidung. Aktuell blieben auch die Trends Convenience & Snacking sowie das Thema Zuckerreduzierung. Nicht dominie- rend, aber doch Gesprächsthema, waren KI und innovative Proteinquellen. Gerade auch auf dem Bio-Sektor zogen viele Inno- vationen ein. Neuheiten. Einer der alljährigen Besu- chermagneten war die Innovation Show mit den besten Neuheiten. No eggs, no gluten, 58 | REGAL 10-2023RADATZ brachte das Wiener Riesenrad nach Köln. Links im Bild: ERIKA LÖWENSTEIN, Marketing. STEFAN SCHAUER, Staud‘s Geschäftsführer BIOGENA ALIMEN- TASTIC Geschäfts- führer LAURENZ HOFFMANN und „Feel Good“ Entwicklerin und CEO FRANZISKA SCHAAL FOOD-MESSE ANUGA no meat – man könnte auf den ersten Blick meinen, der diesjährige Innovationsbereich der Anuga war geprägt von Weglassungen. Doch im Detail zeigte sich Vielfalt und Er- findergeist. Die prämierten Produkte reich- ten von Hafer-Spaghetti und veganen Mee- resfrüchten bis hin zum Halloween-Leber- käse aus Österreich (Radatz) oder spanischem Kartoffel-Omelette aus der Dose. Schlagzeilen machten auch Hafer- dressing und Eiersalat ohne Eiweiß sowie Suppen aus Hülsenfrüchten. Österreich-Power. Das Austro-Start-up Kern Tec schaffte es sogar unter die Top 10 Innovationen mit seiner Joghurt-Alternati- ve aus Obstkernen. Geliefert werden diese auch vom Tiroler Traditionsbetrieb Unter- weger Früchteküche – vorausgesetzt, die Ernte stimmt. Heuer fiel die Kern-Lieferung leider aus. Denn: „Die Erntesituation ist he- rausfordernd“, so Exportleiter Mag. Paul Hysek-Unterweger gegenüber REGAL. Hohe Zuckerpreise, massive Ernteausfälle – Tat- sachen, die der Geschäftsführer mittlerwei- le mit einer gewissen Gelassenheit hin- nimmt. Dagegen gesteuert wird mit lang- jährigen Partnern und neuen Absatzmärkten. „Es ist noch viel Luft in un- seren Nachbarländern.“ Süßes und Saures. Im DACH-Raum ist auch Mitbewerber Staud’s unterwegs. „Itali- en und die Ost-Region werden aber immer wichtiger“, sagt Staud’s Geschäftsführer Jür- gen Hagenauer. Ein Drittel der rund zwölf Millionen Euro Umsatz kommen aus dem Export. Deutschland ist dabei der Haupt- markt. Rund 70 Prozent des Umsatzes kommt von der gesamten süßen Palette, 30 Prozent macht der Pikant-Anteil. Während in Singa- pur etwa Saures Gemüse gefragt ist, hat grundsätzlich die süße Range mehr interna- tionales Potenzial. Top-Exportschlager – von Kanada bis Japan – ist der Staud’s Adventka- lender. Der Staud’s-Stand spiegelte jedenfalls die breite Produktpalette von über 290 Arti- keln wider. Mit den „Oma Staud“ Gläsern in der 225g Packung brachte das österreichi- sche Unternehmen erst kürzlich „Genuss den man sich leisten kann“ in die Regale. Wiener Flair. Auf Austro-Genuss setzte auch Radatz. Das Unternehmen sorgte mit dem mitgebrachten Wiener Riesenrad am Stand für Wiener Flair und punktete mit Kä- sekrainer-Verkostungen. „Der Käsekrainer ist sozusagen der Wien-Botschafter“, sagt Marketingverantwortliche Erika Löwen- stein. Radatz exportiert in 35 Länder, Euro- pa ist dabei im Fokus. „Ich habe das Gefühl, dass die Besucher hier auf der Anuga ausgehungert sind nach ‚echten‘ Fleisch-Spezialitä- ten.“ Denn auch in der Fleisch-Halle nehmen vegane Produkte bereits ei- niges an Fläche ein. Große Vielfalt. Großen Rummel gab es am Stand von Biogena Ali- mentastic. Fünf der acht mitgebrachten Europaletten wurden bis Tag drei schon an die Besucher verteilt. Neben seinen Nahrungsergänzungsmitteln ist Biogena mit Beteiligungen und Koopera- tionen mittlerweile breit aufgestellt. Dazu gehört etwa der Proteindrink „Mucki“, Zeit- STARKE MOPRO- PRÄSENZ am Österreich- Stand der AMA-Marketing 10-2023 REGAL | 59Next >