< PreviousMARKETING & VKFMARKETING & VKF Jetzt abonnieren Lesen Sie jetzt die Wiener Zeitung im Print-Abo für 6 Monate um nur € 80,00 oder im E-Paper-Abo für 6 Monate um € 44,00 und erhalten Sie einen Büchergutschein im Wert von € 20,00 gratis dazu. Das Abo endet automatisch. abo@wienerzeitung.at wienerzeitung.at/abo +43 1 417 0 427 GESCHICHTEN SCHENKEN Lesefreude mit der Wiener Zeitung und einem Büchergutschein. Reifeltshammer: LED Wände im Trend Mit Sitz in Hallwang bei Salzburg ist die S. Reifeltshammer WerbegesmbH für Werbesysteme in Innen- und Au- ßenbereichen zuständig. Das kleine effiziente Team bietet durchstruktu- rierte und durchdachte Präsentati- onssysteme an. Im Sortiment befin- den sich aktuell rund 50 verschiedene Produkte. Jährlich kommen durch- schnittlich fünf bis sechs Produkt- neuheiten hinzu. Besonders gefragt sind in diesem Jahr schnell aufbau- bare, werkzeuglose Messestände und Leuchtkästen. Nach schwierigen Zei- ten der Pandemie, einhergehend mit einem starken Umsatzrückgang, geht es im Unternehmen wieder langsam bergauf. „Es ist spürbar, dass Firmen wieder Lust haben, auf Messen zu ge- STEPHEN REIFELTSHAMMER, Inhaber hen. Sie sind auch bereit, in diese Werbeform zu investieren“, so Inha- ber Stephen Reifeltshammer. Die Zielgruppe setzt sich, quer über alle Branchen hinweg, vom Ein-Perso- nen-Unternehmen bis hin zu Konzer- nen zusammen. „Unser Angebot ist für alle Firmen geeignet, die sich nach außen hin präsentieren wollen. Wir können im direkten Vergleich mit unserer Offenheit für detaillierte, kundenorientierte Arbeit punkten.“ Trends. Messeständen mit LED- Wänden und digitalen, leuchtenden Gadgets schreibt Reifeltshammer eine große Bedeutung zu. Unter digi- tale Werbesysteme fallen beispiels- weise I-Pads, TV-Screens, LED- und bewegte Bilder. REGAL_126_130_11-2021_Marketing & VKF_ 13025.11.2021 15:55:33Digital Out of Home. Alles außer gewöhnlich. Außergewöhnlich schrill: täglich über 1 Mio. Kontakte und innovative Werbe- formen bieten vielfältige Möglichkeiten, Sie mit Ihrer Zielgruppe zu vernetzen. Jetzt buchen! werbung.oebb.at„Die Branche wird derzeit überflutet – von steigenden Nachfragen, neuen Gesetzen und hohen Rohstoff-Preisen. Die Verfügbarkeiten werden knapp. Die Verpackungsindustrie rüstet ihre Maschinen nach, stockt die Kapazitäten auf.“ Verpackung MAG. VERENA SCHNEEWEISS, Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT Großer Aufbruch Auf neuen Wegen ist die Verpackungsindustrie. Große Herausforderungen stehen an. Einerseits das Mehrweg-Gebot der grünen Ministerin 132 | REGAL 11-2021 Aufbruch Gewessler. Dazu noch die Gesetzgebung wie die Single Use Plastics Directive, die Packaging Waste Directive und viel, viel Nachhaltigkeit. 11-2021 REGAL | 133„S o spannend wie die Zeit jetzt in der Verpackung ist, war sie noch nie“, sagte kürzlich Prof. Dr. Manfred Tacker in einer Fernsehsendung. Und das ist wohl mehr als wahr. In den kommenden Jah- ren erwartet die Branche eine neue Welle an Gesetzen. Von der AWG-Novelle – inklusive SUP-Richtlinie –, der Verpackungsverord- nungsnovelle bis hin zum Einwegpfand. Der Anstoß kommt aus der EU. Kreislauforientiertes Wirtschaften soll künftig stärker forciert werden. Und zwar Eine Welle an Neuerungen rollt auf die gesamte Branche zu. REGAL bringt die wichtigsten Infos. Neue Wege bei der Verpackung → Kunststoffverpackungen: 58 Prozent Sammel- quote, 58 Prozent Sortiertiefe und 78 Prozent Recyclingausbeute → Hofer testet Mehrwegpfandflaschen und plant bereits Abgabestellen für Einweg-Pfand → Mögliches Problem: Supermarkt als Entsor- gungsstelle nicht mehr nur als Empfehlung, sondern in Form von niedergeschriebenen Quoten. So müssen etwa bis 2025 die berühmten 50 Pro- zent Re cyclingquote bei Kunststoffverpa- ckungen erreicht werden. ARA-Vorstand Dr. Harald Hauke präzisiert die Sammelquoten: „Österreich steht im Bereich Kunststoffver- packungen derzeit bei durchschnittlich unge- fähr 58 Prozent Sammelquote, 58 Prozent Sortiertiefe und 78 Prozent Recyclingausbeu- te. Um die von der EU vorgegebene 50-Pro- zent-Quote bis 2025 zu erreichen, müssen wir das Recycling in Österreich verdoppeln.“ Eine Tatsache, die den Bogen vom EU-Par- lament in Brüssel bis zum Kaufmann im tiefs- ten Waldviertel spannt. Zumindest, wenn es nach den österreichischen Vorschriften geht. Denn das Einwegpfand für PET-Flaschen und Dosen wird kommen. Bereits im ersten Quar- tal dieses Jahres sagte Bundesministerin Leo- nore Gewessler, BA, gegenüber REGAL: „Die einzig realistische Möglichkeit zur Errei- chung der hohen Sammelquote besteht in der Einführung eines Einwegpfandsystems.“ Die Single-Use-Plastic-Richtlinie der EU geht noch einen Schritt weiter. Sie sieht vor, dass VON VERENA SCHNEEWEIß VERPACKUNG 134 | REGAL 11-2021VERPACKUNG Getränkeflaschen aus Kunststoff bis 2025 zu 77 Prozent und bis 2029 zu zumindest 90 Pro- zent getrennt gesammelt werden müssen. Ge- lingt das nicht, drohen Österreich Strafzah- lungen an die EU zwischen 20 und 45 Millio- nen Euro pro Jahr. Derzeit werden rund 70 Prozent der 1,6 Milliarden Einweggetränke- verpackungen gesammelt. Gesamtlösung. Nun passiert es nicht oft, dass sich Österreichs Lebensmittelhändler in großer Einigkeit zeigen. Anfang Oktober ent- fachten die Rewe Group, Hofer und Lidl die Pfand-Zündschnur. Sie sprachen sich für eine Gesamtlösung für Mehrweg- UND Einweg- gebinde aus. Für ein Feuerwerk reichte es knapp nicht. Denn der Marktführer, die Spar, fehlte ebenso, wie etwa Markant. Mehrweg. Doch gehen wir noch einen Schritt zurück: Der Mehrweganteil im Le- bensmittelhandel lag 2019 bei 15 bis 17 Pro- zent. Zum Vergleich: In den 1990iger-Jahren betrug dieser Wert rund 80 Prozent. Christian Prauchner, Gremialobmann des Lebensmit- telhandels und selbst Spar-Kaufmann: „Han- del und Industrie haben in den letzten Jahren ihren Beitrag geleistet. Der Mehrweg-Anteil ist alleine aufgrund der Diskussion stark gestie- gen, unabhängig von einem Pfand. Ich selbst nehme in meinem Markt seit zehn Jahren frei- willig PET-Flaschen zurück und habe sicher einige Millionen an Flaschen gesammelt.“ Ab dem 1.1.2024 müssen Mehrwegpfand- Lösungen nun im kompletten LEH, inklusive Diskont, eingeführt werden. Genau ein Jahr später soll die Getränkeindustrie ein Einweg- pfand für PET- und Aluminium-Gebinde ein- heben. Die ersten Tests laufen bereits. Tests laufen. Hofer testet etwa seit einigen Monaten Mehrwegpfandflaschen in acht oberösterreichischen Filialen. Ausgewählte Mehrweggebinde (Bier, Wasser, Limonade, Milch) sowie ein Pfandautomat zur Rückgabe stehen zur Verfügung. Zudem wird in jeder Testfiliale ein anderer Pfandraum (Innen- und Außenbereich) ausprobiert. Erste Erfah- rungen konnten bereits gesammelt werden. „Wir befinden uns noch in der Evaluierungs- phase und wollen für jede unserer mehr als 530 Filialen in Österreich die ideale Lösung finden“, heißt es vom Unternehmen auf RE- GAL-Anfrage. Auch für Einweg-Rückgabe- möglichkeiten laufen bereits die Vorbereitun- gen. „Wir rechnen im Einwegbereich mit deutlich höheren Volumina, die zurückge- bracht werden. Wir können hier bereits auf gute Erfahrungswerte von Aldi Süd zurück- greifen und wissen, dass man den Kunden die Dosen bereits möglichst vor ihrem Einkauf abnehmen muss. Daher beschäftigen wir uns aktuell, neben dem Mehrweg-Test, auch mit der Frage, wo man die Abgabestelle für Ein- weg-Pfand optimal in den Filialen platzieren kann“, heißt es von Hofer. Schwarz Gruppe mit Abfall- und Recyc- lingmanagement. Der Blick nach Deutsch- land zeigt: Müll kann sich auch lohnen. Laut der deutschen „Tagesschau“ musste der Lidl- Mutterkonzern, die Schwarz Gruppe, in der Vergangenheit jährlich rund 85 Millionen Euro Lizenzgebühren an ein duales System zahlen. Dann stieg die Schwarz Gruppe selbst ins Entsorgungsgeschäft ein und betreibt mit „PreZero“ ein eigenes duales System. Neben den hauseigenen Lidl- und Kaufland-Packun- gen kann dieses natürlich auch für andere Hersteller und Händler das Sammeln und Recyceln übernehmen. Der Umsatz betrug 2020 bereits 700 Millionen Euro (+33,7 %). In- zwischen kamen weitere Übernahmen von privaten deutschen Entsorgern dazu, außer- dem wickelt PreZero länderspezifische Ent- sorgungsgeschäfte für den Riesen „Suez“ ab. „Mit dem Erwerb von Teilen von SUEZ wird sich der Umsatz auf mehr als zwei Milliarden Euro erhöhen. Durch organisches und anor- ganisches Wachstum wird PreZero seine Position als international tätiger Umwelt- dienstleister weiter festigen“, heißt es in einer Aussendung. Außerdem wurde in drei Kunst- stoff- und Recyclingwerke investiert. Alleine in einem dieser Werke (Übach-Palenberg) können rund eine Milliarde PET-Flaschen re- cycelt werden. Wertvoller Wertstoff. Händler und Sam- mel- und Verwertungsstelle zugleich – ein Szenario, das auch in Österreich denkbar wäre? „Mit Wertstoffen werden vernünftige Erlöse erwirtschaftet. In Deutschland haben die Lebensmitteleinzelhändler ihre Systeme aufgebaut. So bleibt der Wert des Rohstoffes beim Handel, das könnte auch in Österreich passieren, wenn sich die Getränkeabfüller nicht bald darüber einig werden, wie es wei- tergehen soll“, analysiert Christian Abl, Ge- schäftsführer Reclay Österreich und ÖPG Pfandsystemgesellschaft. Klar ist: Wer die © ARA 11-2021 REGAL | 135VERPACKUNG bessere Position herausschlägt, bei dem ver- bleibt Wertstoff. Wird der Supermarkt künftig zum Ent- sorger? Apropos bessere Position. In dieser sieht sich der Lebensmittelhandel derzeit nicht unbedingt. Zu den Hauptsorgen zählen erhöhte Kosten, Notwendigkeit baulicher Maßnahmen, Benachteili- gung von Standorten unter 400 m², Verantwortlichkeiten, etc. (siehe Interview Christian Prauchner) Viele Fragen sind noch offen. Auch für andere Vertriebsschienen. Denn nicht nur der Lebensmittel- handel verkauft Einweg-Flaschen und Dosen. Ein mögliches Problem: Kleinstbetriebe könnten manuell sammeln und im Supermarkt zurück- geben. „Wo entsorgt der Würstelstand- oder Tankstellen-Betreiber künftig die zu- rückgegebenen Getränkeverpackungen, wenn es keine entsprechende Rückgabelösung gibt?“, fragt jemand aus der Branche. Diese Lösungen werden grundsätzlich notwendig sein. Davon ist auch Abl überzeugt. „Öster- reich muss sicherstellen, dass ein künftiges Pfandmodell Vorteile für alle bringt. Aus die- sem Grund müssen wir Pfandautomaten mit digitalen Lösungen kombinieren. So gewähr- leisten wir, dass etwa kleinere Händler und möglichst viele Bürger flächendeckend von diesem System profitieren können. Ein Einwegpfandmodell darf also keines- falls nur auf den Handel beschränkt werden, sondern muss auch in an- deren öffentlichen Räumen und bei Veranstaltungen ausgerollt wer- den. Die ÖPG hat bereits konkrete Umsetzungsvorschläge dazu er- arbeitet.“ Für ein dichtes Netz an Rück- nahme-Automaten spricht sich auch Mag. Franz Sauseng, Geschäfts- führer Interseroh Austria, aus. „Nach über 15 Jahren als wichtiger Partner im Pfandsystem in Deutschland wissen und kennen wir die notwendigen Treiber für hohe Sammelmengen, hohe Sammelqualitäten und hohe Serviceleistungen für die Konsu- menten. Das ist ein dichtes Netz an modernen Rücknahmeautomaten, das sind klare und einfache Botschaften für die Konsumenten VERPACKUNG CHRISTIAN PRAUCHNER, Gremialobmann des Lebensmittelhandels REGAL: Herr Prauchner, die WKO und die Spar haben sich nicht für das Einwegpfand ausgesprochen. PRAUCHNER: Unser Ansatz war ein Ausbau der bewährten Sammelstrukturen. Jetzt ist es aber Vorschrift und wir werden daran arbeiten, die beste Lösung zu erzielen. Was sind Ihre größten Bedenken? Mir geht es vor allem um die kleinen und mittleren Unterneh- men. Abgesehen vom Hygienefaktor – gerade bei Dosen reden wir von Flüssigkeitsrückständen und Zucker – kommt ein enor- mer finanzieller Aufwand auf uns zu. Einerseits durch die Anschaffung der neuen Geräte, aber auch, weil bei bestehenden Geschäftsflächen oftmals bauliche Maßnahmen notwendig sein werden. Sie selbst haben den Kostenfaktor ja schon zu spüren bekommen. Richtig, in meinem Eurospar in Pöchlarn habe ich mir ein Gerät zur Getränkerücknahme angeschafft. Das hat mich 36.000 Euro gekostet. Die Software um 3.500 Euro und die rückwärtige Hardware für PET-Einwegpflaschen um 16.000 Euro sowie für Dosen werden noch hinzukommen. Bundesministerin Gewessler kündigte für kleinere Standorte eine Wahlmöglichkeit bei der Rücknahme an. Das treibt die Konsumenten weg. Nicht Zurücknehmen ist keine Option. Was es braucht, sind Förderungen für die Anschaffung sowie für bauliche Investitionen und den laufenden Betrieb. In welcher Höhe sollte eine handling fee sein? Das kommt auf viele Faktoren an, die es jetzt erst zu erkennen und zu ermitteln gilt. Was es in jedem Fall braucht, ist eine In- dexierung. Ihre Forderung? Es braucht vernünftige Lösungen für KMUs. Wir müssen in der Mitausgestaltung dabei sein. Der finanzielle Mehraufwand darf nicht ohne Abgeltung bei den Händlern hängen bleiben. Danke für das Gespräch. und das sind ökoeffiziente Sammlung, Be- handlung und Recyclingverfahren für die be- pfandeten Getränkeverpackungen wie Dosen und PET-Flaschen.“ Digitalisierung und Incentivierung. Bei Sammlung, Rücknahme und Verwertung wird künftig kein Weg an Digitalisierung vor- beigehen. ARA-Vorstand Hauke: „Kreislauf- wirtschaft funktioniert nur dann, wenn die Akteure entlang der Wertschöpfungskette In- formationen über die stoffliche Zusammen- setzung, Nutzung, Wartung und Entsorgung der Produkte austauschen.“ Diese Fakten können dann für das Recycling genutzt wer- den und gleichzeitig auch umweltrelevante Informationen beinhalten. Die ARA hat für diesen Austausch von Echtzeit-Daten die di- gitale Datenplattform „DiGiDO“ entwickelt. „Damit können wir genau sagen, wann wel- cher Abfall in welchem Ausmaß anfällt. Das spart allen Beteiligten Zeit und Geld, weil Produktions- und Logistikprozesse rascher und effizienter geplant werden können.“ Eine Idee, die Sammelquoten noch weiter in die Höhe zu bringen, sind Anreizsysteme. Dafür hat etwa Marktführer ARA, gemeinsam mit Saubermacher und Unterstützung der ös- terreichischen Getränkewirtschaft, das digi- tale Incentive-System digi-Cycle entwickelt. Hauke berichtet von den ersten Erfahrungen. „Wir haben das System bereits erfolgreich ge- testet: Im Zuge eines Modellversuchs im stei- rischen Gnas wurden PET-Flaschen und Ge- tränkedosen ausgegeben, an denen digitale Codes angebracht waren. Zusätzlich wurden die Gelben Tonnen und Gelben Säcke bzw. Blauen Tonnen mit QR-Codes versehen. Inte- ressierte mussten sich nur die App downloa- den, nach dem Konsum den Code auf der Flasche oder Getränkedose sowie am Sam- melbehälter scannen und konnten bei richti- ger Entsorgung Prämien kassieren.“ 400 von 2.300 Haushalten nahmen teil. Die App wur- de mit den Schulnoten 1 bis 2 bewertet. Dass die Maßnahmen über das Reycling von PET-Flaschen hinausgehen müssen, dar- in sind sich übrigens viele einig. Auch Hauke erklärt: „Es ist zwingend notwendig, alle Kunststoffmengen und -arten mitzudenken, nicht nur Getränkeverpackungen. Dazu müs- sen wir an vielen Stellschrauben drehen: von Produktgestaltung und Produktion über Konsum bis hin zu Sammlung, Sortierung und Verwertung, verbunden mit ambitionier- ten Digitalisierungsmaßnahmen.“ Verpackungsverordnungsnovelle: die wichtigsten Punkte. Doch nicht nur das Pfand fordert die Branche. Zeitgleich mit der AWG-Novelle, die bereits den Hauptausschuss passiert hat, befindet sich die Verpackungsver- NACHGEFRAGT BEI 138 | REGAL 11-2021VERPACKUNG ordnungsnovelle in der Begutachtung. Dort wird erklärt, wie die Paragraphen des AWG umzusetzen sind. Die wichtigste Änderung, die auf die Inverkehrbringer von Verpackungen zukommt: „Es gibt zahlreiche Meldeverpflich- tungen. Der bürokratische Mehraufwand für Betriebe wird stark zunehmen“, erklärt DI Dr. Thomas Fischer, MA, Referent in der Wirt- schaftskammer Österreich, Abteilung für Um- welt- und Energiepolitik. Nachsatz: Der Groß- teil der Vorschriften fußt auf EU-Recht und ist damit ferngesteuert. Teilnahmepflicht. Neu im AWG definiert, ist etwa die grundsätzliche Primärverpflich- tung für Gewerbeverpackungen. „Bei Haus- haltsverpackungen ist der Erstinverkehrset- zer eines Produktes verantwortlich für die Verpackungslizensierung. So soll es künftig auch bei gewerblichen Verpackungen sein“, sagt Fischer im REGAL-Gespräch. Ökomodellierung. Für Diskussionen sorgt auch das Thema Ökomodellierung der Herstellerabgabe für Inverkehrbringer, also vereinfacht gesagt, die unterschiedliche Be- preisung, abhängig vom Verpackungsmateri- al. „Diese ist im Erarbeitungsprozess. Man hätte die Verordnung dazu nutzen können, um die Eckpunkte abzustecken. In Deutsch- land gibt es so etwas ähnliches schon. Sinn und Zweck ist es, die Verpackungen noch re- cyclingfähiger zu machen“, so Fischer. Auch Abl sieht hier ungenutzte Potenziale: „Das Rabattierungsverbot ist ein Hemmschuh für die Ökomodellierung.“ (ver)packen wirs nachhaltig Unser Ziel ist klar: Wir wollen Lebensmittel knackig, hygienisch und praktisch verpacken, gleichzeitig aber die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Wir wirken mit nachhaltigen Verpackungslösungen: shop.messerle.at 11-2021 REGAL | 139Next >