< PreviousVERPACKUNG SPEZIAL zieht KR Christian Prauchner, Obmann des Bundesgremiums Lebensmittelhandel der WKÖ, Bilanz. Der Trägerverein Einwegpfand wurde gegründet. Auf Lebensmittelseite sind Rewe, Spar, Hofer und Lidl mit dabei. Weitere Händler sind durch das Bundesgremium des Lebensmittelhandels vertreten. Erfahrungswerte. Prauchner selbst nimmt in seinen Standorten (Pöchlarn, Ybbsitz, Gresten) seit mehr als zehn Jahren Einwegflaschen zurück. Seit ei- nem Jahr hat er in zwei seiner drei Betriebe einen Kom- paktor im Einsatz, der das Volumen der Flaschen ver- kleinert. „Dose und Plas- tik werden gemeinsam ge- sammelt und später ge- trennt.“ Die theoretischen Voraussetzungen wären also geschaffen. „Ich gehe aber davon aus, dass hier noch einige Modelle auftau- chen werden. Außerdem gilt es in Sachen Logistik und EDV noch einiges abzuklären.“ Nahversorger. Einige Fragen sind schon beant- wortet, etwa die flexible Rücknahmemöglichkeit für kleinere Geschäfte unter 400 m². „Die Fla- schen können auf unterschiedliche Weise wieder ins System eingebracht werden. Auch eine manuelle Rücknahme ist möglich“, sagt DI Christian Holzer, Leiter der Sektion „Um- welt und Kreislaufwirtschaft“ im Bundesmi- nisterium. Wichtiger Nachsatz: „Die Rück- nahme muss nur in der Menge erfolgen, in der auch verkauft wird.“ Anders als in anderen Ländern, geht es dabei ausschließlich um die Art der Verpackungen, nicht aber um die Marken. Verpflichtet zur Rücknahme sind in jedem Fall alle, die Einweggetränkegebinde in Verkehr setzen. Trägerverein. In den nächsten Monaten ist es die Aufgabe des Trägervereins, die Pfand- gesellschaft zu gründen und das Einweg- pfandsystem, gemeinsam mit dem Ministeri- um, auszugestalten. „Wir haben den An- spruch, das beste Pfandsystem aufzubauen“, sagt Billa Vorstand Robert Nagele. Gemein- sam mit Philipp Bodzenta (Coca-Cola), Oliver Kiefer (Red Bull) und Christoph Rief (Hofer) bildet er den Vereinsvorstand auf Seiten der Erstinverkehrbringer und Rücknehmer. Die großen Filialisten sind intensiv in der Vorbe- reitung. „Es ist natürlich ein starker Eingriff in alle Prozesse – von der Erneuerung der Automatenlandschaft bis hin zu IT, Logistik, Rechnungswesen und Einkauf“, so Nagele. Die Handelslandschaft müsse Hunderte Mil- lionen Euro investieren. Pfandhöhe. Ein heikles Thema ist die tat- sächliche Höhe des Pfandes. „Die 25 Cent wurden durch das Ministerium festgelegt. Aktuell wäre das Pfand umsatzsteuerpflich- tig. Alle Stakeholder arbeiten aber an einer Umsatzsteuerbefreiung, die EU sollte den Rahmen dafür schaffen“, sagt Nagele. Zur handling fee äußert sich Na- gele nicht. „Dazu laufen der- zeit noch Studien und Ge- spräche.“ Anders als in Deutschland wird es in Österreich übrigens eine zentrale Stelle in Form der Pfandgesellschaft geben. Dort müssen alle Inver- kehrbringer und Rückneh- mer registriert sein. Mehrwegquote. Der Diskont ist bereits davor, nämlich am 1. Jänner 2024 von der Gesetzesnovelle betrof- fen. Denn dann wird die Mehrwegquote schlagend. Der Mehrweganteil muss bis 2025 bei 25 Prozent liegen. Heißt: Auch Dis- kontformate müssen ab diesem Zeitpunkt Mehrweg anbieten und zurücknehmen. Verpackungssammlung. Noch früher, nämlich bereits im Jänner 2023, kommt die Vereinheitlichung der Verpackungssamm- lung. Kunststoffverpackungen werden öster- reichweit in der gelben Tonne bzw. im gelben Sack gesammelt. Ab 2025 ist dann die ge- meinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in allen Bundesländern verpflichtend. Eine freiwillige Umstellung ist davor natürlich möglich. Ein Benefit: „Man spart sich damit im Metallbereich eine eigene Sammelschiene. Hier sind die Mengen am geringsten. Spätestens mit der Einführung des Dosenpfandes 2025 werden wir diese Ver- packungen hoffentlich nicht mehr in den Sammelbehältern wiederfinden“, sagt Holzer. Kunststoff-Recyclingquote. Über all die- sen Regelungen schwebt die Zielvorgabe der EU-Kommission, die Recyclingquote bei Kunststoff bis 2025 auf 50 Prozent zu erhö- hen. Ein Baustein, der die Sammelmengen anfeuern soll, ist die Vereinheitlichung der Sammlung. „Davon erwarten wir uns 20 Pro- zent mehr Sammelmenge bei Kunststoff“, sagt ARA-Vorstand Dr. Harald Hauke. Aktu- ell werden 58 Prozent der Marktmenge ge- sammelt. Was kommt: → Im Jänner 2023 wird die Kunst- stoffsammlung österreichweit vereinheitlich. → Aktuell werden 58 Prozent aller Kunststoffe am Markt gesammelt, die Recyclingquote liegt bei 25 Prozent. → Der Mehrweg- anteil im Handel muss bis 2025 bei 25 Prozent liegen. → 2025 muss die Kunststoff- Recyclingquote bei 50 Prozent liegen. → Ab 2025 kommt in Österreich ein Einweg- pfand auf Einweggetränke- flaschen und -dosen. „Es gilt in Sachen Logistik und EDV noch einiges abzuklären.“ KR CHRISTIAN PRAUCHNER, OBMANN DES BUNDESGREMIUMS LEBENSMITTELHANDEL DER WK 90 | REGAL 11-2022VERPACKUNG SPEZIAL Instrument Ökomodulation. Ein weiteres Thema, das im Raum steht, ist die Ökomodu- lation – also vereinfacht ge- sagt, eine unterschiedliche Lizenzierungsverpflichtung je nach Recyclingfähigkeit. Hier fehlen aber noch die konkreten Vorgaben der EU- Kommission und des Bundesmi- nisteriums für Kli- maschutz. ARA-Vor- stand Hauke sagte dazu in einem REGAL-Interview: „In Hinblick auf Rechtssicherheit sind hier noch ele- mentare Fragen zu klären: Was ist aus Sicht des Gesetzge- bers eine „recyc- lingfähige Verpackung“? Oder wie sehen recht- liche und technische Vorgaben genau aus?“ Tatsache ist: recyclingfähige Verpackungen werden künftig die Nase vorne haben. Recyclingfähigkeit. Und dann gibt es noch das The- ma Recyclingfähigkeit. Die Zusammensetzung von Produkten ist weiter einer der wichtigsten As- pekte in Sachen Kreislauf- wirtschaft. „Beim Thema Verbundmaterialien ist das Thema Recycling immer noch schwierig. Wobei zu sagen ist: Ver- bund ist nicht immer Verbund. Es gibt beispiels- weise auch reine Kunststoffver- bundverpackun- gen“, so Holzer. Hier gilt es wei- ter, an neuen Lö- sungen zur Re- cyclingfähigkeit zu arbeiten. Das hoch ambi- tionierte Ziel der EU: Bis 2030 müssen alle Kunststoffe 100 Prozent wiederverwendbar oder recyclingfähig sein. „Spätestens mit der Einführung des Dosenpfandes 2025 werden wir diese Verpackungen hoffentlich nicht mehr in den Sammel behältern wiederfinden.“ DI CHRISTIAN HOLZER, LEITER DER SEKTION „UMWELT UND KREISLAUF- WIRTSCHAFT“ IM BUNDESMINISTERIUMVERPACKUNG SPEZIAL REGAL: Es hat sich vieles getan in 2022. Was waren die wesentlichsten Meilensteine für die ARA? HARALD HAUKE : Wir konnten in den letzten zwei Jahren viele Kunden vom Mitbewerb zurückgewinnen. Auch renommierte, internationale Unternehmen. Dann: Wir haben die App Digi-Cycle entwickelt und den Grundstein für die größte und modernste Sortieranlage Österreichs gelegt. Das alles wird leider von den aktuellen Krisen überschattet. Wir merken natürlich, dass die Lizenzmengen in den letzten Monaten auf niedrigem Ni- veau konstant bleiben. Und das massive Auf und Ab auf den Altstoffmärkten beschäftigt uns. Wie viele Kunden hat die ARA insgesamt? 16.000 insgesamt. Geben Sie uns einen kurzen Ausblick auf die Tarife 2023? Wir hatten in den letzten drei Jahren kaum Erhöhungen und werden 2023 eine moderate Anhebung im einstelligen Prozentbereich durchführen. Wann wird es von der ARA eine Ökomodulation geben? Nächstes Jahr definitiv nicht, hier fehlt noch die rechtliche Grundlage. Wir müssen einmal wissen: Wann gilt eine INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEISS Verpackung als gut oder sehr gut recyclingfähig? Und dann die Frage: Wie kann so ein Modell ausschauen, wie hoch ist ein Bonus, wie hoch ist ein Malus? Selbst in Deutschland gibt es nicht die ideale Lösung. Was werden im kommenden Jahr die großen Invest- ments sein? Bis 2025 muss sich die Recyclingquote beim Kunststoff verdoppeln, heißt: Wir müssen mehr sammeln und dementsprechende Infrastruktur zur Verfügung stellen. Das wird gemeinsam mit den Kommunen passieren. Wir erwarten uns durch die einheitliche Sammlung bis zu 20 Prozent mehr Sammelmenge. Ende 2024 wird die neue Sortieranlage in Enns in Betrieb gehen, das ist eine weitere große Investition von 60 Millionen Euro. Auch die gestiegenen Dieselpreise treffen uns massiv. Dazu kommt das ganze Thema Personal. Sie gehen von 20 Prozent mehr Sammelmenge aus, warum konkret? Alle Kunststoffverpackungen können ab 1. Jänner 2023 im Gelben Sack oder der Gelben Tonne gesammelt werden. Das bringt Klarheit. Dadurch steigt die Menge. Ab 1.1.2025 wird auch in allen Bundesländern Kunststoff und Metall gemeinsam gesammelt. Nochmals zur Ver- Mit zwei Millionen Sammelcontainern ist die ARA breit aufgestellt in Österreich. Doch die EU-Ziele liegen hoch. Ab 2024 wird die Altstoff Recycling Austria erstmals ihre eigene Sortieranlage betreiben. 60 Millionen Euro fließen in das Jumbo-Projekt im oberösterreichischen Enns. ARA-Vorstand Dr. Harald Hauke im spannenden Gespräch über Sortiertiefen, zurückgewonnene Kunden, große Investments und die 80-80-80-Formel Die große Sammel- Offensive © ARA/DANIEL WILLINGER 92 | REGAL 11-2022VERPACKUNG SPEZIAL Rondo Ganahl Aktiengesellschaft Papiere - Wellpappe - Verpackungen www.rondo-ganahl.com NACHHALTIGE TOP-SIEGEL- VERPACKUNGSLÖSUNG VON RONDO. • Obstschale aus 100% Wellpappe mit integriertem Rand zur Versiegelung mit einer Folie • Ausführung je nach Beere mit individuell angepasster Qualität (unbeschichtet, lackiert, etc.) • Voll- oder teilautomatisiert verschließbar • Optimale Präsentation von Werbe- botschaften durch beste Bedruckbarkeit • Umfassende Entwicklungs- und Umsetzungs- kompetenz für maßgeschneiderte Obst- und Gemüseverpackungen an beiden Rondo- Standorten in Österreich ROG-22-055_Anz_Fruchthandelmagazin_210x148_2022-11-18_def.indd 1ROG-22-055_Anz_Fruchthandelmagazin_210x148_2022-11-18_def.indd 1 deutlichung, was 50 Prozent Recyclingquote bei Kunst- stoff bedeuten: Wir müssen 80 Prozent der Menge sammeln, davon 80 Prozent aussortieren und 80 Prozent recyceln. Dann haben wir gerade einmal knapp über 50 Prozent. Heute sammeln wir 58 Prozent. Und die anderen Packstoffe? Wir sind überall massiv dahinter, dass jede Verpackung gesammelt wird. Bei Glas, Papier, Metall haben wir Sammel- quoten von 80 bis 85 Prozent. Das ist viel, heißt aber immer noch, dass der Rest im Rest- müll landet. Sie haben vorhin die Dieselkos- ten angesprochen. Wie groß ist die Flotte, die für die ARA sammelt? Wir haben zirka 170 Entsorgungs betriebe, die für uns sammeln. In Summe werden in Österreich eine Million Verpackungen gesammelt. Ein LKW mit Anhänger kann 20 Tonnen transportieren. Der Weitertransport erfolgt schon oft mit der Bahn. Bei Glas gehen etwa weit über 60 Prozent der Transporte in die Glasfabriken über die Schiene. Sind alternative Treibstoffe ein Thema? Das ist bei der Auswahl unserer Sammelpartner ein wichtiger Aspekt. Ab 2023 werden zum Beispiel zehn Pro- zent der Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen mit gasbetriebenen oder Hybrid-Fahrzeugen durchge- führt. Ein Elektro-LKW kostet allerdings etwa drei Mal so viel wie ein normaler LKW. Digi-Cycle beschreibt sich als digitaler Recyclingfinder. Was wird die App künftig können? In einem ersten Schritt hinter- legen wir die EAN-Codes der Produkte von Partnern, so erhält man Infos zum richtigen Trennen der Verpackungen und zum Standort des nächsten Sammelbehälters. Aktuell testen wir mit der Johannes Kepler Universität einen Art Rätselrallye zu Incentivierung und Gamification, Coca-Cola ist hier mit an Bord. Parallel ist in Gnas ein Test mit gesammelten Kaffeekapseln gelaufen. In einem dritten Schritt könnte man Digi-Cycle als digitales Pfandsystem verwenden. Danke für das Gespräch. „Was wir machen, ist 100-prozentige Kreislaufwirtschaft.“ DR. HARALD HAUKE, ARA-VORSTANDVERPACKUNG SPEZIAL REGAL: Herr Lehner, wie viel des insgesamt benötigten Rezyklat-Bedarfs kommt aus Ihren eigenen Recycling- werken? Lehner: Wir setzen in unserer Produktion aktuell etwa 20 Prozent Recycling-Kunststoffe ein und steigern diese Quote auf 25 Prozent. Dieses Ziel haben wir uns bis 2025 gesteckt. Das werden es nach aktuellem Stand aber schon früher erreichen. Was waren die Top-Innovationen in diesem Jahr in Sachen Kreislaufwirtschaft, können Sie einige Beispiele nennen? Es wurden einige Mehrwegprojekte umgesetzt, beispiels- weise mit der Wiedereinführung der Mehrwegflasche aus Kunststoff auf dem österreichischen Markt, gemeinsam mit Vöslauer. In gemeinsamen Projekten mit unseren Kun- den Henkel oder Werner & Mertz konnten wir den Einsatz an recyceltem Material in ihren Verpackungen weiter steigern, das direkt aus der haushaltsnahen Sammlung, also aus dem gelben Sack, stammt. Im Bereich alternativer Verpackungsmaterialien hat es ebenfalls bedeutende technologische Weiterentwicklungen gegeben. Speziell bei den faserbasierten und biologisch abbaubaren Lösungen, mit denen wir uns intensiv beschäftigen. Stichwort PET-Flaschen in schwarz. Bei welchen Produkten bräuchte es noch ein Umdenken von Seiten der Industrie? INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEISS Unser gemeinsames Ziel muss es sein, dass Verpackungen recyclingfähig sind und Rezyklate zum Einsatz kommen. Die Voraussetzungen beispielsweise an die Transparenz des Materials oder den Einsatz an Farben deckt sich nicht immer mit den Vorstellungen zur Vermarktung auf Seiten der Markenanbieter. Es fehlt es noch am Verständnis, wie Dinge ineinandergreifen. Daran müssen wir weiter arbeiten. Wie ist 2022 bisher für Alpla in Österreich und im Ausland verlaufen? Unser Heimatmarkt steht seit jeher für eine sichere Planung und stabile Zahlen. Ausgelöst durch Rohstoffmangel und die Energiepreisexplosion sehen wir die größten Tumulte am Markt jedoch gerade in Europa. In den anderen Ländern nehmen wir erste Anzeichen von Nachfragever- änderungen wahr. Daher ist es aktuell für uns notwendig, in Sachen Mehrkosten mit Kunden frühzeitig in Kontakt zu treten, um Verständnis zu werben und einvernehmliche Lösungen zu erzielen. Welche Herausforderungen sehen Sie für das kommende Jahr auf Ihr Unternehmen bzw. Ihre Kunden zukommen? Durch die kritische Strompreisentwicklung, besonders in Europa (2022: + Faktor 2 in DE) wird es immer schwieriger unseren Kunden Preisstabilität zu geben. Das sorgt auch bei uns langfristig zu einer Anhebung des Preisniveaus. Danke für das Interview. Projekte für Henkel, Vöslauer & Co Bei Alpla werden derzeit 20 Prozent Recycling-Kunststoffe eingesetzt. Der Bedarf an recyceltem Material steigt. Bis 2025 wird Alpla jährlich 50 Millionen Euro in den Ausbau der Recyclingaktivitäten investieren. Alpla CEO Philipp Lehner über Mehrkosten und Top-Innovationen 94 | REGAL 11-2022www.elopak.de | www.elopak-hotspots.de Elopak GmbH, Johann-Roithner-Strasse 131, 4050 Traun Tel. +43 7229 79499 0 | austria@elopak.com Anstelle der Aluminiumbarriere sorgt eine innovative Polyolefin-Barriere für besten Produktschutz und lange Haltbarkeit. Zusammen mit Karton aus nachhaltiger Forstwirtschaft erschließt sich das Potenzial eines vollständig erneuerbaren aseptischen Kartons: rund 4% leichter und mit einem bis zu 50% geringeren CO 2 -Fußabdruck * Pure-Pak ® eSense Unsere neue Aseptik-Verpackung ohne Aluminium- Barriere Höchster erneuer- barer Anteil* Reduzierte CO 2 -Emissionen* Geringster Kunststoff-Anteil* Einfach zu recyceln Geringeres Gewicht* *Verglichen mit einem Standard Pure-Pak Aseptic Karton mit Alu-Barriere. Basierend auf internen, von Dritten geprüfte Cradle-to-Gate- Berechnungen aus dem Dynamic Elopak Environmental Performance Tool (DEEP), Version 11.VERPACKUNG SPEZIAL Baustart im nächsten Jahr →Neue Druckmaschine für Getränke →Lebensmittelbranche mit 60 Prozent Umsatz- bedeutung G ing es heuer bisher noch um ein Rohstoff-Match in der Branche, kommt langsam etwas Ruhe in das Fahrtwas- ser. „Bis Mitte des Jahres hat uns das Thema Rohmaterialien viel Nerven und Geld gekos- tet. Jetzt hat sich die Lage etwas beruhigt, zu- mindest was die Verfügbarkeiten betrifft“, sagt Geschäftsführer Mag. Florian Ulrich im REGAL-Gespräch. Der Umsatz der Verpackungsprofis geht in Richtung 40 Millionen Euro. Die Kostenseite bleibt weiter angespannt – von Energie bis hin zu Personal. Hinzu kommt ein leichter Rück- gang beim Absatz. „Wir merken, dass die Kon- junktur schwächelt. Wir hatten einen tollen Jahresstart mit plus 20 Prozent.“ Jetzt sieht die Lage etwas anders aus. Die Kunden sind da, die Mengen jedoch zum Teil rückläufig. Gründe dafür ortet Ulrich einerseits in einem veränderten Konsumverhalten, andererseits in vollen Lagerbeständen. „Natürlich haben uns nicht nur wir, sondern auch unsere Kun- den in den letzten Monaten mit Verpackungs- materialien und Etiketten eingedeckt.“ Wein. Der Investitionsfreude tut das im Hause Ulrich allerdings keinen Abbruch. Die Pläne liegen auf dem Tisch, die nächsten Anschaffungen sind in der Pipeline. Noch heuer wird eine neue Druckmaschine, spezi- ell für Großauflagen im Getränke-Bereich, in Betrieb genommen. Acht Farben Offset mit Siebdruck, Heißfolien- und Reliefprägung. 520mm breit. „Hochwertige Etiketten sind bei TEXT: VERENA SCHNEEWEISS Wein voll im Trend. Auch bei Kleinauflagen. Wein ist hier Vorreiter, etwa auch für den Spi- rituosen-Sektor.“ Lebensmittel. Der Lebensmittelsektor (inklusive Getränke) hat im Unternehmen weiterhin eine zentrale Bedeutung mit 60 Pro- zent. Neukundenpotenziale gibt es dennoch. „Wir sind als österreichisches Familienunter- nehmen der ideale Partner für alle anderen kleinen und mittelständischen Unternehmen – und natürlich auch alle Großunternehmen“, so Ulrich. Aktuell werden etwa Osteretiketten für einen Süßwarenhersteller gedruckt. Bau und Flexible Verpackung. Mit etwas Verzögerung wird im ersten Halbjahr 2023 der nächste Meilenstein in der Firmenge- schichte gesetzt. „Wir werden mit dem Bau unseres neuen Firmenstandorts in Höbers- dorf starten.“ Ein Schritt, mit dem auch die Flexible Verpackung weiter gestärkt werden soll. Als mittelfristiges Ziel nennt Ulrich hier einen Umsatz-Anteil von mindestens 30 bis 40 Prozent. „Wir sprechen bei der Flexiblen Verpackung von größeren Mengen. Während bei den Etiketten im Schnitt 2.000 bis 5.000 Laufmeter produziert werden, liegt diese An- zahl bei der Flexiblen Verpackung bei einem Vielfachen davon.“ DR. RAINER ULRICH (li.) und MAG. FLORIAN ULRICH Mittelfrist-Ziel für Flexible Verpackung: ein Umsatz-Anteil von 30 bis 40 Prozent Aktuell laufen erste Bemusterungen mit einer nachhaltigen Obst & Gemüse- Verpackung aus dem Hause Ulrich im Handel. Ulrich Etiketten und Verpackung mit Firmensitz in 1210 Wien investiert kräftig 96 | REGAL 11-2022ADVERTORIAL VERPACKUNG PACOVIS VERPACKUNGEN LEBENSMITTEL- UND TAKE-AWAY- VERPACKUNGEN: EIN ÜBERBLICK Die Ansprüche an Lebens- mittelverpackungen steigen ständig. Neben einer schö- nen, ansprechenden Optik spielen Funktionalität, Haptik und Faktoren wie Rohstoffaufwendung, Ein- dämmung von Lebensmit- telverschwendung und Umweltbelastung eine große Rolle. D och wie behält man bei so vielen Verpackungs- möglichkeiten den Über- blick? Und wie findet man bei einer solch großen Auswahl das passende Produkt? INNOVATIONEN IN DER PACKAGING BRANCHE Smart Packaging, biologisch ab- baubare Biokunststoffe, Materiali- en mit Barrieren auf Dispersions- basis oder aktive Verpackungsma- terialien, die mit dem Verpackungs- inhalt eine gewünschte Wechselwirkung erzielen, sind Bei- spiele für Innovationen, welche in der Verpackungsbranche bereits etabliert sind und stetig weiterent- wickelt werden. Smarte Verpackun- gen sind mit bestimmten Indikato- ren ausgestattet, die Temperatur- schwankungen und damit eine Un- terbrechung der Kühlkette oder das Entstehen von bedenklichen Gasen erkennen und sichtbar machen. NACHHALTIGE VERPACKUNGSLÖSUNGEN Seit bald 20 Jahren befassen wir uns mit Alternativen zu erdölba- sierten Kunststoffen und bieten ein breites Sortiment an nachhaltigen Verpackungen an. Die besten Res- sourcen sind die, die andere als Ab- fall betrachten. Zur Herstellung unseres Bio-Einweggeschirrs nut- zen wir Reststoffe der Agrarwirt- schaft, schnell nachwachsende Rohstoffe und Naturerzeugnisse aus nachhaltigem Anbau. Unsere naturesse- Produkte stammen aus garantiert fairem Handel und sind zu 100 % biologisch abbaubar. Dar- um ist jeder Artikel auf dem Karton mit der Zertifizierung DIN EN 13432 „Keimling“ und dem Zusatz „kompostierbar“ gekennzeichnet. Das bedeutet, dass sich das Materi- al, im industriellen Kompostbe- trieb unter definierten Bedingun- gen, zu Wasser, Kohlendioxid oder Biomasse abbaut. naturesse ist zu- sätzlich Climate Partner und über PACOVIS ist Spezialist im Bereich Packaging von Lebensmitteln für Take-away- Betriebe, Bäckereien und vielem mehr. «Happy to Serve.» heißt für uns, dass wir dem Kunden genau das Produkt liefern, welches er braucht. Dass die Anforde- rungen an die Verpackung eines heißen Schnitzels nicht dieselben sind, wie die an die Verpackung einer Suppe, liegt auf der Hand. Als Partner und Anbieter im Bereich von Lebensmittelverpackungen verfolgen wir Trends, suchen nach neu- en Lösungen und bieten unseren Kunden die für sie passende Lösung. Pacovis: UNSER «HAPPY TO SERVE.» - UNSERE HALTUNG den gesamten Produktlebenszyk- lus CO 2 neutral. MIT QUADRATISCHEN SCHALEN SPAREN SIE JETZT PLATZ BEI TRANSPORT UND PRÄSENTATION Rund war gestern! Unsere qua- dratischen naturesse-Schalen aus Kraft-Karton mit PLA Beschich- tung sind nicht nur zu 100 % biolo- gisch abbaubar und klimascho- nend, sondern sie ersparen Ihnen auch viel Platz und wertvolle Zeit. Der PLA Deckel mit Antifog-Be- schichtung erlaubt eine glasklare Sicht auf den leckeren Inhalt. Die strapazierfähigen Schalen liegen mit ihrem natürlichen Look voll im Trend. 11-2022 REGAL | 97 Pacovis-Adv.indd 97Pacovis-Adv.indd 9724.11.22 10:1024.11.22 10:10VERPACKUNG SPEZIAL Nachhaltig auf Kurs SIG setzt konsequent auf Nachhaltigkeit →2022: 606 Millionen Euro Umsatz in Europa →Gewappnet für Tethered Caps I n den ersten neun Monaten des Jahres 2022 verbuchte SIG in Euro- pa einen Umsatz von 606 Millionen Euro. Mit dem Produktionswerk für aseptische Kartonpackungen in Saal- felden spielt Österreich im SIG-Kon- zern eine wichtige Rolle. Vollbarriere-Lösung ohne Alumi- nium. Besonders nachhaltige Verpa- ckungslösungen präsentiert SIG in seinem „SIGnature-Portfolio“, das mit seiner guten Umweltbilanz punk- tet. „SIGnature 100“ beispielsweise steht über ein zertifiziertes Massen- bilanzsystem zu 100 Prozent in Ver- bindung zu forstbasierten, erneuer- baren Materialien und kommt ohne Aluminiumschicht aus. Mit „SIGna- ture EVO“ hat SIG eine Vollbarriere- Lösung ohne Aluminiumschicht Ba- sis auf den Markt gebracht – geeignet auch für sauerstoffempfindliche Pro- dukte wie Fruchtsäfte, Nektare oder Getränke auf pflanzlicher Basis. Bei SIG-Verpackungen, die eine Alumi- niumschicht benötigen, ist seit 2020 ASI-zertifiziertes Aluminium Stan- dard in Europa. Die Zertifizierung trägt dazu bei, Verbesserungen für Menschen und Umwelt in der gesam- ten Aluminium-Wertschöpfungsket- te zu fördern. Nachhaltigkeitsstrategie. Schritt für Schritt geht SIG den „Way Beyond Good“. Das Unternehmen fokussiert sich dabei auf die Themen Klima, TEXT: VERENA SCHNEEWEISS ges ausschließlich aus erneuerbaren oder recycelten Materialien herge- stellt werden und, dass jede von SIG hergestellte Verpackung recycelt wird. „Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Zusammenarbeit mit Branchen- verbänden. Ein Beispiel dafür ist die Kampagne ‚Recycling Mission 2025‘ vom Getränkekarton Austria. Hier spielt auch SIG eine aktive Rolle und finanziert das Projekt mit“, so Diana Bechtold, Vertriebsleiterin Österreich und Schweiz bei SIG. Maschinengeschäft. Beim Thema Verpackung geht es auch um eine effi- ziente Abfülltechnologie. Mit „SIG NEO“ können bis zu 18.000 Packun- gen pro Stunde abgewickelt werden. Bechtold: „Mit unseren hervorragen- den Sterilitätsraten und dem geringen Ressourcenverbrauch verringern wir den CO 2 -Fußabdruck um 25 Prozent, verglichen zur aktuellen Füllmaschi- nengeneration.“ Vorreiter ist SIG auch bei Tethered Caps, die ab Mitte 2024 von der EU gefordert sind, mög- lich. Die ersten Kunden haben bereits Produkte in SIG-Packungen mit an- gebundenen Verschlusskappen auf den Markt gebracht. → SIG im Jahr 2021 48 Milliarden Packungen 2,7 Milliarden Euro Umsatz 8.400 Mitarbeitende Wald, Ressourcen und Ernährung. Die Ziele sind bis 2025 und darüber hinaus hoch ge- steckt. Beim Kli- ma heißt es: mehr CO 2 aus der Atmo- sphäre binden als über die gesamte Wertschöpfungskette ausgestoßen wird. Beim Wald geht es etwa darum, mehr Wälder zu schaffen als für die Herstellung der Kartonpackungen benötigt wird. Seit Jänner 2021 kauft SIG 100 Prozent des in den Packungen verwendeten Rohkartons als FSC- zertifiziert ein. „Die Mehrheit stammt aus skandinavischen FSC-zertifizier- ten Wäldern“, sagt Mag. (FH) Johan- nes Hetz, Geschäftsführer SIG Com- bibloc Saal felden. Ein Unterneh- mensziel ist es, den Weg zu einem vollständig kreislauffähigen Verpa- ckungssystem zu ebnen. Ziel ist es, dass alle SIG-Verpackungen eines Ta- DIANA BECHTOLD, Verkaufsleiterin Österreich und Schweiz 98 | REGAL 11-2022Next >