< PreviousVERPACKUNG SPEZIAL Effizienz in der Supply Chain Smurfit Kappa Packaging Austria zeigt Einsparungspotenziale für Kunden auf →Weltweiter Umsatz: 10,1 Mrd. Euro →Großer Stellhebel für Kosteneinsparung: Overpacking A ls „sehr herausfordernd“ be- schreibt Michael Haingartner, Geschäftsführer bei Smurfit Kappa Packaging Austria das Jahr 2022. Die gute Nachricht vorweg: Die Versorgung aller Kunden konnte auch in Zeiten großer Unsicherheit ohne Einschränkungen aufrecht gehalten werden. „Nach einem guten Start ins Jahr 2022 war mit Beginn des Ukrai- ne Krieges ein verändertes Konsum- verhalten auch bei uns spürbar.“ Wie? Verpackungen für den Diskont und für Preiseinstiegsmarken laufen ver- mehrt über die Förderbänder. Mit ei- nem Lebensmittelanteil von 70 bis 80 Prozent ist das Unternehmen hier ein guter Indikator. Papierproduktion. Die steigende Unsicherheit im Energiesektor trifft die Herstellung von Wellpappe-Roh- papieren – dem wesentlichen Be- standteil von Wellpappeverpackun- gen – besonders. Smurfit Kappa ist hier mit seinem internationalen Netz- werk gut aufgestellt. „Wir bekommen Papiere aus verschiedensten Ecken Europas und der Welt.“ Nur wenige Minuten Fußweg entfernt ist Smurfit Kappa Nettingsdorf, einer der größten Europa-Standorte des Konzerns. Hier wird seit 1851 Papier produziert. Das Hauptprodukte ist brauner Kraftliner, die Jahresproduktion liegt bei rund 450.000 Tonnen pro Jahr. TEXT: VERENA SCHNEEWEISS Kosteneinsparungen. Ein Thema, das gerade in Zeiten von steigenden Kosten an allen Ecken und Enden mehr als gefragt ist und Smurfit Kap- pa und seine Kunden beschäftigt: Ef- fizienz entlang der Suppy Chain. Smurfit Kappa hat sich mit seinem Tool „Supply Smart Analyser“ genau darauf spezialisiert, basierend auf Daten von 50.000 Supply Chains des ganzen Konzerns entstand ein ausge- klügeltes Eingabesystem. Haingart- ner: „Beim Thema Supply Chain gibt es zwei Stellhebel, die großen Einfluss auf die Supply Chain haben: Was ist die optimale Größe der Primär- und Sekundärverpackung? Wie effizient ist die aktuelle Stärke der Wellpap- pen-Verpackung?“ Hier komme es vor allem immer wieder zu Überspezifi- kationen. „Bei oft historisch gewach- senen Spezifikationen und Änderun- gen in der Supply Chain sind Einspa- rungspotentiale im zweistelligen Prozentbereich keine Seltenheit.“ Ein wichtiger Faktor ist dabei der BCT- Wert, der die Stabilität einer Verpa- ckung ausweist. In der Verpackungs- optimierung werden Zuschnitt, Konstruktion, Wellenprofil, Papier- zusammensetzung und der Abpack- prozess angesehen und bewertet. Und Stichwort Effizienz für Mitarbei- ter am POS: Bei SRP-Verpackungen kommt die sogenannte „Shark Perfo- ration“ zum Einsatz. Sie sorgt für ein sauberes Schnittbild bei der Manipu- lation im Handel Umsatz und Onlinehandel. Der weltweite Unternehmensumsatz be- trug im Vorjahr 10,1 Milliarden Euro Umsatz. In der Region Süd bearbeitet Smurfit Kappa Packaging Austria ge- meinsam mit fünf Schwesterwerken den Markt in Österreich und Süd- deutschland. „Das letzte Quartal ist für unsere Kunden und damit für uns sehr wichtig. Ich denke, wir werden mindestens auf Vorjahresniveau lan- den.“ Dabei ist der E-Commerce ein weiterer sehr wichtiger Faktor. Hier wurde von Smurfit Kappa Packaging Austria in eine vollautomatische Kle- beanlage investiert, die speziell Ver- packungen für den Onlinehandel produziert. MAG. (FH) MICHAEL HAINGARTNER, Geschäftsführer 110 | REGAL 11-2022VERPACKUNG SPEZIAL Kunststoffrecycling neu gedacht Recelerate ist der smarte Systemansatz, um Leichtverpackungen hochwertig zu recyceln. Ein gemeinsames Unternehmen von Borealis und Reclay. Sie wollen mehr erfahren? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! contact@recelerate.eco Was ist der Status Quo bei Verschlüssen und Folien aus nachhaltigen Materialien? Je sauberer Verschlüsse und Folien beim Faserrecycling abgeschieden werden, desto höher die Nachfrage der Recyclingunternehmen nach diesen Wertstoffen. In Deutschland ist unser Un- ternehmen Palurec bereits erfolgreich. Eine innovative Faserrecyclinganlage für unserer Getränkekartons startet soeben in Österreich – und innovative Kunststoffrecycler werden die Folien und Verschlüsse von dort zum Recycling übernehmen. Unsere Getränkekartons werden schon bald zu 90 Pro- zent recycelt. Danke für das Interview. REGAL: Herr Matyk, seit unserem letzten Kontakt sind einige Monate vergangen. Wie sieht Ihre Bilanz, so kurz vor Jahresende, zum Jahr 2022 aus? GEORG MATYK: Die aktuelle geopolitisch Krise hat 2022 natürlich auch die Getränkekartonindustrie betroffen. Die Nachfrage nach unseren Getränkekartons ist weiter- hin stark, da Konsumenten Verpackungen aus nachwach- senden, faserbasierten Rohstoffen bevorzugen. Der massiven Rohstoff- und Energiekosteninflation konnten die Getränkekartonhersteller durch nochmals gesteigerte Effizienz und Kostenkontrolle, aber auch durch Preis- anpassungen entgegenhalten. Die Sammelquote soll auf 80 Prozent anwachsen. Wie? Mit unserer Kampagne „Hauptsache Gelb“ bewerben wir österreichweit die Sammlung der Getränkekartons in gelber Tonne und gelbem Sack. Unsere Botschaft wird in allen Städten mit City-lights Plakaten, in den Social Media Kanälen Instagram und twitter und auch auf recy- clingmission.at verbreitet. Die Sammelquote beträgt der- zeit knapp 65 Prozent, wir wollen mehr und werden die Kampagne auch im Frühjahr 2023 weiterführen. Getränkekarton Austria: Neue Kampagne MAG. GEORG MATYK, Geschäftsführer© ??? VERPACKUNG SPEZIAL Sind Ihre Verpackungen schon Made for Recycling? Nicht recyclingfähige Verpackungen schaden der Umwelt. Doch auch der Unternehmenserfolg kann darunter leiden – wenn die Kosten für die Ver- packungslizenzierung aufgrund ökomodulierter Tarife empfindlich steigen. Made for Recycling von Interzero ist ein Mehrphasen-Prozess hin zu einer recycling-optimierten Verpackung: transparente und objektive Labor-Analyse Ihrer Verpackung maßgeschneiderte Optimierung Zertifizierung und Gütesiegel „Made for Recycling“ Nach Standards des bifa Umweltinstituts und des Fraunhofer Instituts. Die Spezialisten*innen von Interzero begleiten Sie auf dem gesamten Weg von der Analyse bis zur Zertifizierung – für einen gemeinsamen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und #zerowaste. Gemeinsam für eine Welt ohne Abfall. Interzero, Ihr Ressourcenoptimierer. www.interzero.at +43 1 714 2005–0 Jetzt mehr erfahren! Bennet Sumerauer, BSc, Ihr Experte für Made for Recycling Bennet.Sumerauer@interzero.at DS Smith: Kreislauffähige Verpackungen gefragt DS Smith Packaging Austria Ge- schäftsführer Mag. Dieter Glawisch- nig zieht positive Bilanz über die letzten Monate. „Wir sind mit der Ge- schäftsentwicklung im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Die weltweit spür baren Auswirkungen der Corona Pandemie und auch jene des Ukrai- nekrieges konnten wir bislang her- vorragend meistern.“ Die Versorgung sei sichergestellt und Innovationen in der Pipeline. Wachstumstreiber ist weiterhin der Versandhandel. Auch Shelf-Ready-Verpackungen verbu- chen eine ungebrochene Nachfrage. Ecobowl vor dem Roll-out. Am meisten Niederschlag finden jedoch die großen Themen Plastiksubstituti- on und Recyclingfähigkeit. Alleine in Österreich konnte DS Smith im ver- MAG. DIETER GLAWISCHNIG, GF London und etwa 200 Produktions- standorten ist das Netzwerk groß. „Wir greifen grenzüberschreitend auf eine breite Palette hochwertiger Pa- pierprodukte zu, die zu 90 Prozent aus recycelten und zur Gänze aus nachhaltig gewonnenen Fasern her- gestellt werden.“ gangenen Jahr rund 90 Millionen Plastikteile durch seine kreislauffähi- gen Verpackungen einsparen. Ten- denz steigend. Potenzial ortet Gla- wischnig etwa für die Ecobowl-Ver- packung, die recycelbare Wellpappe mit 100 Prozent biologisch abbauba- ren Abdeckfolien verbindet. Her- kömmliche Kunststoff-Trays können damit ersetzt werden. „Das Interesse ist insbesondere im deutschsprachi- gen Raum groß.“ Am häufigsten wer- den Fleisch und Fleischersatzpro- dukte darin verpackt. „In Österreich befindet sich das Konzept gerade in der Prüfung. Ein Ausrollen am Markt ist in naher Zukunft vorgesehen.“ Großes Netzwerk. Seine Rohstoffe bezieht das Unternehmen aus dem eigenen Konzern. Mit Hauptsitz in ADVERTORIAL VERPACKUNGEN MEIER VERPACKUNGEN In jedem Lebensmittelhandel finden sich Produkte des Ver packungsspezialisten wieder – von Fleisch, Milch, Fett und Käse bis hin zu Obst, Gemüse und Tiefkühlprodukten. Bei jedem Supermarktbesuch landen zahlreiche Lösungen von Meier Verpackungen im Einkaufswagen der Konsumenten. A ktuell ist die optimale nachhal- tige Verpackung nur möglich, indem man verschiedene An- sätze, Technologien und Konzepte kombiniert – je nach Verwendungs- zweck. Das oberste Ziel in puncto Nachhaltigkeit: der optimale Produkt- schutz und die Vermeidung von Food- waste. Unsere Kunden profitieren von über 40 Jahren Erfahrung und jahrelanger Expertise im Bereich nachhaltige Ver- packungslösungen. AUTHENTISCH NACHHALTIG VERPACKEN? Verpackungen mit nachhaltiger Op- tik sind gefragt, aber auf die inneren Werte kommt es an. „Das ist falsch“ sagt sich leicht. Nur was ist richtig? Mono- Materialien, Materialverbunde oder doch ganz ohne Kunststoff? Die einzig richtige Lösung ergibt sich für uns aus der Kombination verschiedener Ansät- ze. Je nach Anforderungen des Pro- dukts müssen die verschiedenen Mög- lichkeiten differenziert betrachtet, ge- testet und abgewogen werden. Die nachhaltigste Verpackung ist nichts wert, wenn sie das Produkt nicht schützt. WIR SIND DIE ARCHITEKTEN IHRES NACHHALTIGEN PROJEKTS Unser Baustil? Individuell mit vie- len nachhaltigen Optionen. Das Fun- dament bilden die drei Grundpfeiler Reduce, Replace und Recycle. FÜR NACHHALTIGKEIT GIBT ES KEINE PLUG- & PLAY-LÖSUNG PRODUKTVIDEO Nachhaltige Folienlösungen für die maschinelle Verarbeitung zu treffen. Akribisches Testen gibt uns und unseren Kunden die Sicherheit, die bei Lebensmittelverpackungen zwingend notwendig ist. So kann dies bereits lange vor jedem Beratungsge- spräch stattfinden. Au- thentisch nachhaltig verpacken, ganz ohne Qualitätsverlust, mit gutem Gefühl und Ge- wissen“, so der Anwen- dungstechniker Ger- hard Mitter ecker (Bild). Beraten, Testen und Lösungen finden – das ist seine Devise. Unsere Kunden profitieren von un- seren Learnings – von Erfolgen und Fehlschlägen gleichermaßen. Nach- ENTWICKLUNG, TESTUNG, FEHLSCHLÄGE UND ERFOLGE Seit langem begleiten wir die Prozesse unserer Kunden mit unserem Anwen- dungstechniker, der vor Ort genau eruiert, ob und wie alle Anforderungen an die Ver- packungen erfüllt werden. Dies reicht uns jedoch noch nicht. Die Investition in die Weiterentwicklung unseres eigenen Prüf- labors ist für uns zukunftsweisend. „Unter Laborbedingungen zu testen, ermöglicht uns bereits vorab Aussagen zu Kompatibi- lität und Qualität der möglichen Lösungen haltigkeit ist kein Plug & Play – es ist kosten- & zeitintensiv, aber die Zukunft wird es uns danken. Es ist an der Zeit Ihre optimale Lösung zu erarbeiten. Wir haben Zeit für Sie. 11-2022 REGAL | 113 Meier Verpackungen-Adv.indd 113Meier Verpackungen-Adv.indd 11323.11.22 18:1523.11.22 18:15VERPACKUNG SPEZIAL ein eigenes Techniker- Team, das österreichweit unterwegs ist.“ 95 Prozent des Umsatzes generiert Fuchs Packaging Solutions im Bereich LEH. „Wobei sich vor allem der Fleisch- bereich zuletzt wirklich positiv herausgehoben hat.“ 30 Prozent der Um- sätze gehen auf dieses Seg- ment zurück, 20 Prozent auf Tiernahrung, 20 Pro- zent auf O&G und die rest- lichen Branchen teilen sich zehn Prozent der Umsätze auf. „Wir haben gerade beim O&G-Bereich Zurückhaltung gespürt. Auch die Karton- Frage ist wieder ein wenig in den Hintergrund gerückt.“ Export. Der Exportanteil liegt bei Fuchs Packaging Solutions bei rund fünf Prozent. „Grundsätzlich bedienen wir nur Österreich. Im letzten Jahr hatten wir aber zwei größere Projekte in der Slowakei und Ungarn. Hier hat Espera keine eigene Vertretung“, so Fuchs. Neue Export- Vorhaben sind ebenfalls bereits eingetaktet. „Es gibt Plä- ne, demnächst in Richtung Süden zu expandieren.“ Die Fuchs Packaging Solutions plant einen Mega-Ausbau. Das Weigelsdorfer Familienunternehmen will im Februar einen neuen Standort in Reisenberg hochziehen. „Wir ge- hen von einem Investitionsvolumen von 1,4 Millionen Euro aus“, so Geschäftsführer Ing. Jürgen Fuchs im REGAL-Gespräch. Konkret umfasst das Vorhaben eine 200 m2 große Bürofläche sowie 700 m 2 Lager und Werk- stätte. Bis zum Oktober 2023 soll das Projekt umgesetzt werden. Es ist ein Neuanlauf des Unternehmens, denn: Die Corona-Krise machte Fuchs eine Realisierung 2021 unmöglich. „Erst jetzt haben sich die Preise in der Bau- branche wieder stabilisiert.“ Dabei ist der Ausbau ein we- sentlicher Schritt, um die Entwicklung des Unternehmens voranzutreiben. Denn ein eigenes Ersatzteillager am Standort sowie der Eigenbau sind wichtige Unterneh- mens-Assets. „Die Wichtigkeit haben wir gerade in den Krisenzeiten besonders gut gesehen. So sehen wir auch jetzt, dass manche Teile statt nach einer Woche Lieferzeit erst nach Monaten verfügbar sind. Beim Neubau wird die- sen Bereichen noch mehr Platz eingeräumt.“ Umsatz und Service. Mehr als 2,2 Millionen Euro Um- satz erwirtschafteten die Niederösterreicher zuletzt. „Wir werden auch heuer diese Marke erreichen“, so Fuchs. Da- bei werden insgesamt zehn große Projekte im Jahr reali- siert. „Dazu kommt unsere Servicierung, bestritten durch Fuchs Packaging Solutions: Neubau fix Vor einem Jahr brachte die Post mit ihren Handelspart- nern dm, Interspar weinwelt, Intersport, Tchibo und Tha- lia knapp 10.000 grüne Verpackungen in Umlauf. Nun wird der nächste Schritt gegangen: die Dienstleistung wird ab Frühjahr 2023 offiziell angeboten. Fünf Zyklen haben die verschiedenen Versandverpa- ckungen im Schnitt durchlaufen – in der Praxis werden pro Verpackung zehn bis 20 Versandzyklen als realistisch angenommen. Die Rück- laufquote lag zwischen 25 und 70 Prozent, je nach Produktgruppe. „Insge- samt lässt sich sagen, dass die Verpackungen mit Re- touren eine höhere Rück- laufquote aufweisen“, zieht DI Peter Umundum, Vor- standsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG, Bilanz. Eine positive Ökobilanz zeigt sich vor allem bei den Verpackungen aus Holzfa- Grüne Verpackung: Post zieht Bilanz ser. Verpackungen aus recyceltem PET sind zwar auf bis zu 100 Versandzyklen ausgelegt, dadurch aber auch in der Herstellung deutlich aufwendiger. Ausweitung. Basierend auf diesen Ergebnissen hat sich die Post entschlossen, dieses erfolgsversprechende und zukunftsträchtige Modell als eigene Dienstleistung ab dem Frühjahr 2023 anzubieten. Handelsunternehmen können dann Verpackungen bei der Post mieten und diese beim Online-Check-out der Kunden anbieten. Das Paket wird wie gewohnt durch die Post zugestellt. Der Empfän- ger faltet die Verpackung nach Erhalt zusammen und re- tourniert sie über Briefkästen, Postfiliale, SB-Zonen der Post oder direkt bei einem Standort des Handelsunterneh- mens. Die Verpackung gelangt danach zu einer Aufberei- tungsstelle der Post, wo sie gereinigt und bis zum nächsten Abruf gelagert wird. Ob die Verpackungen per einmaligen Aufschlag oder per Pfandsystem angeboten werden, ob- liegt den Unternehmen selbst. Über den Kostenfaktor pro Packungseinheit hält sich die Post bedeckt – beziehungsweise seien die Kosten noch nicht endgültig erhoben. Die Prozesskosten für einen Ein- weg-Karton liegen jedoch bei zwei Euro. Und: dorthin möchte sich die Post mit der Zeit ebenfalls bewegen. DI FRANZ STABERHOFER (li.) und DI PETER UMUNDUM ING. JÜRGEN FUCHS, Geschäftsführer 114 | REGAL 11-2022Nachhaltigkeit Verpackung des Monats REGAL PRÄSENTIERT FH-PROF. IN DR. IN SILVIA APPRICH, Studiengangsleitung Fachbereich Verpackungs- und Ressourcen- management Exklusiv für REGAL • powered by Packforce Austria, FH Campus Wien & Ulrich Etiketten sponsored by: ETIKETTEN BOOKLETS FLEXIBLE VERPACKUNGEN ETIKETTEN DRUCKER TRANSFER BÄNDER In dieser Ausgabe bewerten wir die Nachhal tigkeit von Verpackungen für Proteinriegel. Dafür werden Recyclingfähigkeit, Verpa ckungseffizienz und die ökologischen Umweltaus wirkung mittels streamlined LCA betrachtet und eine Abschätzung über den Produktschutz der Ver packung abgegeben. Diesen Monat analysieren wir vier Ver packungen mit folgendem Aufbau: 1. MultilayerFolie aus PP/Alu/PP 2. MultilayerFolie aus PET/Alu/PET 3. Monomaterialfolie aus PP 4. MultilayerFolie aus Cellulose/PET/Alu/LDPE In der Grafik ist erkenntlich, dass die Multilay erFolie aus PP/Alu/PP und die Monomaterialfolie aus PP in Österreich gut recyclingfähig sind. Die anderen beiden Verpackungen sind aufgrund der eingesetzten Materialverbunde im Recyclingprozess in Österreich nur bedingt bzw. nicht kompatibel. Betrachtet man die ökologischen Umweltaus wirkungen, schneiden die beiden Recyclingfähig keitsSieger (PP/Alu/PP und PP Folie) am besten Proteinriegel: Verpackungen im Vergleich Die dargestellten Ergebnisse ersetzen keine vollständige Bewertung. Weitere Infos zu nachhaltigen Verpackungen finden sie in unseren Guidelines unter: www.fh-campuswien.ac.at/ circular-guideline 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% g CO 2 eq /Verpackung g CO 2 eq /VerpackungVerpackungseffizienz in %technische Recyclingfähigkeit in % Multilayer-Folie aus PP/Alu/PP Multilayer-Folie aus PET/Alu/PET Multilayer-Folie aus Cellulose/ PET/Alu/LDPE Monomaterialfolie aus PP technische Recyclingfähigkeit / Verpackungseffizienz in % 6,54 3,1% 1,7% 2,1% VERGLEICH VERPACKUNG PROTEINRIEGEL 99,8 % 100 % 22,0 % 4,2% 1,85 11,4 3,34 ab. Die MultilayerFolie aus PET/Alu/PET weist dabei, gefolgt von der Cellulose/PET/Alu/LDPE Folie, die höchste Klimawirkung auf. Für eine umfassende Bewertung der Nachhaltig keit wurden Verpackungseffizienz und Produkt schutz miteinbezogen, wobei die Verpackungseffi zienz bei den untersuchten Produkten im Bereich von 1,74,2% liegt. Alle Verpackungen bieten durch ihren Aufbau und die eingesetzten Materialien ei nen guten Produktschutz, welcher speziell bei den MultilayerFolien durch die gute Barrierefunktion der AluminiumSchicht optimiert wird. Von den getesteten Verpackungen wurde, auf Basis der vorliegenden Daten, der „Sportness Prote inriegel“ der Eigenmarke von dm aufgrund Recyc lingfähigkeit, Umweltperformance und Verpa ckungseffizienz zum Sieger gekürt. Packung des Monats 11.indd 115Packung des Monats 11.indd 11523.11.22 18:1723.11.22 18:17REGAL: Klimafreundliche und nachhaltige Ernährung ist im Trendreport auf Platz eins. Gibt es nicht sehr unterschiedliche Ansichten darüber, welche Bedeutung diese Bezeichnung hat? SIMONE K. FREY: Die offizielle Definition besagt, dass eine klimafreundliche und nachhaltige Ernährung den Fokus auf Ernährungsweisen legt, die möglichst wenig Auswirkungen auf die Umwelt haben und die Menschen gesund halten. Was bedeutet das für den Einkauf? Verbraucher bewerten heute bei Ernährungs- entscheidungen Regionalität und Nachhal- tigkeit höher als den Aspekt Gesundheit. Das zeigen die Ergebnisse der Forschungsarbei- ten um Christine Brombach, Professorin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Wir sehen auch, dass der Handel sich entsprechend anpasst. Eine Chance für Unternehmen? Als Gesellschaft stehen wir vor diesen zwei großen Herausforderungen, dem Klimawan- del und der Ernährung der Erdbevölkerung. Verbraucher erwarten von lebensmittelpro- duzierenden Unternehmen, dass sie Haltung zeigen und Verantwortung übernehmen. Deshalb wenden sie sich vermehrt verant- wortungsvollen Startups zu. Laut Bain & Company haben große Unternehmen im Jahr 2020 Wachstumschancen verpasst. Sie konn- ten nur drei Prozent organisches Wachstum verzeichnen und lagen damit unterhalb des durchschnittlichen Marktwachstums von fünf Prozent. Wir beraten Unternehmen, um eine Haltung zu entwickeln, die zu ihnen passt und gleichzeitig zukunftsorientiert ist. Vegan und pflanzenbasiert sind weitere Trends. Hat das Phänomen ein Alter? Food ist ein Trendthema in der Jugend: laut Jugendreport zur Zukunft nachhaltiger Ernährung der Universität Göttingen interes- sieren sich knapp 90 Prozent der jungen Er- wachsenen für Lebensmittel und Ernährung. Laut Ernährungsreport des deutschen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft kaufen 64 Prozent der 14- bis 29-Jährigen mindestens einmal bewusst vegetarische oder vegane Produkte. Und ist der Trend eher weiblich oder männlich? In unserem diesjährigen Trendreport Ernäh- rung wurde deutlich, dass auch vor allem Frauen die Entwicklung vorantreiben. Sie Ernährungs -trends 116 | REGAL 11-2022 REGAL SCHWERPUNKT „Trends prägen die Zukunft. Was heute eine Nische ist, kann in ein paar Jahren Umsatztreiber sein. Umso wichtiger ist es, aktuelle Entwicklungen im Auge zu behalten und den Schein werfer auf mögliche Verkaufsknaller zu richten.“ LISA WEBER, BSc, Redaktion REGAL ERNÄHRUNGSTRENDS SPEZIAL Nachhaltiger Push für Veganes Gesunde Ernährung hoch im Kurs Dr. Simone K. Frey ist Geschäftsführerin der Expert:innen- Community und des Think Tanks Nutrition Hub. Als Herausgeberin des jährlichen Trendreports Ernährung und Unternehmensberaterin weiß sie sehr gut über die Entwicklungen am Verbrauchermarkt Bescheid. REGAL fragt die Expertin, welche Schlüsse die Branche ziehen kann. INTERVIEW: LISA WEBER sehen Ernährung als zentrales Element, um die eigene Gesundheit selbstwirksam zu beeinflussen – vor allem in der Altersgruppe ab 40 Jahren. Vor ein paar Jahrzehnten war die Sichtweise eine andere. Wenn ich die Kochbücher meines Vaters aus den 80ern durchblättere, wird in jedem Rezept Sahne oder Crème fraîche für eine Sauce verwendet oder es kommt Fleisch vor. Stehe ich jetzt im Buchladen vor einem Kochbuch- regal, dann sind mindestens drei Viertel der Bücher vegan oder pflanzenbasiert. Dieser Trend wird in den nächsten Jahren noch Aufwind erfahren. Es verändert sich also, was wir kochen. Werden die Alternativen dann noch in Restaurants auf die Speisekarte gesetzt – so wie es Tim Raue zuletzt mit Produkten von Planted gemacht hat – ist die schleichende Transformation voll im Gang. Hängt die vegane Entwicklung mit dem Klimaschutz- Gedanken zusammen? Ja, die Herstellung von Fleischersatzprodukten ist davon getrieben, das Klima zu schützen. Denn wir wissen, dass wir das Klima schonen müssen. Und wir können bis zu 73 Prozent der Treibhausgase einsparen, wenn wir uns pflanzenbasiert ernähren. Das Good Food Institute hat berechnet, dass Fleischersatzprodukte aus pflanzlichen Alternativen bis zu 90 Prozent der Treibhausgasemissio- nen einsparen. Gleichzeitig stehen wir vor einer anderen Herausforderung: Im Jahr 2050 müssen rund zehn Milliarden Menschen ernährt werden. Steht Veganismus vor allem für Convenience? Die Nachfrage nach Convenience-Produkten ist in allen Bevölkerungsschichten und bei allen Ernährungsformen zu sehen. Also weniger ein Thema der Veganer oder Nicht- Veganer. Es geht nicht mehr nur darum, alles richtig zu machen, sondern einen entspannten Umgang mit dem Essen zu finden. Ist das auf Übersee genauso? Ein Bericht der Unternehmensberatung Deloitte bestätigt, dass der Markt für Convenience-Produkte in Deutschland, im Vergleich zu China oder den USA, noch relativ wenig entwickelt ist. Es wird von einem Marktwachstum von 13 Prozent in den kommenden drei Jahren ausg gangen, so dass der Markt 5,3 Milliarden Euro umfassen wird. In den USA nutzen bereits 62 Prozent der sogenannten Millenni- als mindestens einmal pro Woche Convenience-Angebote. Ernährungsberatung und Therapie, personalisierte Ernährung & Co. Sind das Trends, die sich auch in Zukunft halten werden? Die personalisierte Ernährung, die über Apps oder Schnelltests von Startups immer mehr Menschen zu- gänglich gemacht wird, ist immer noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Die neueste Entwicklung sind hier Sensoren, die den Blutzuckerspiegel über den Tag verteilt aufzeichnen. Vor ein paar Jahren waren es noch die Gentests. 11-2022 REGAL | 117ERNÄHRUNGSTRENDS SPEZIAL Klingt nach einer Premium-Käuferschicht. Vor 30 Jahren war das Mobiltelefon eine Fra- ge des Geldes. Heute? Wohl kaum mehr. Laut der Marktforschungsagentur CB Insights er- reichte der Markt für personalisierte Ernäh- rung im Jahr 2020 ein Volumen von 8,1 Milli- arden US-Dollar. Analysten gehen von einem sehr schnellen Wachstum aus und schätzen, dass bereits 2027 ein Marktvolumen von 19,7 Milliarden US-Dollar erreicht werden wird. Welche Auswirkungen hat der Ukraine- Krieg auf die Trends? Der Trendreport im Jänner enthält die ausge- wertete Community-Umfrage. Fest steht aber bereits jetzt, dass vermehrt auf konventionel- le Produkte zurückgegriffen wird. Viele Kon- sumenten legen weniger Wert auf exotische Superfoods, regionale und saisonale Produk- te oder achtsame Ernährung. Gekauft wird, was satt macht und nicht zu teuer ist. Außer- dem führen die gestiegenen Lebensmittel- kosten dazu, dass in vielen Haushalten mehr gekocht wird als zuvor. Die Suchanfragen nach Rezepten zum Selberkochen steigen an. Populär derzeit: Brot backen, Kochen auf Vorrat, Vermeidung von Resten, Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Inflation trifft Fa- milien aus niedrigeren Einkommensgruppen besonders hart. Das kann gravierende ge- sundheitliche Folgen wie die einer Fehl- und Mangelernährung mit sich bringen. Welche Trends werden sich halten können, mit Rücksicht auf die derzeitigen Entwick- lungen? Alle rund um das Thema Gesundheit. Pro Jahr werden über 14.000 wissenschaftliche Studien zum Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit veröffentlicht. Viele davon wer- den von den Medien aufgegriffen. Das Wis- sen in der Bevölkerung zum Thema Gesund- heit ist wesentlich fundierter also noch vor zehn Jahren. Das Wissen rund um Frauenge- sundheit, Darmgesundheit oder einen gesun- den Schilddrüsenstoffwechsel ist extrem hoch. Hier sind innovative Produkte gefragt. Vielen Dank für das Interview! AVOCADOS gehen in Einklang mit dem Gesundheits-Trend. Beim Thema Nach- haltigkeit schneiden die grünen Exoten aber eher schlecht ab. EHRMANN GMBH OBERSCHÖNEGG IM ALLGÄU · A.-Ehrmann-Straße 2 · 87770 Oberschönegg · www.ehrmann.de · info@ehrmann.de • Luftiger Proteingenuss: fruchtig-frisches High Protein Fruchtmousse für bewusste Genießer. • Kontinuierliches Wachstum: Ehrmann High Protein mit + 64 % zum Vorjahr. * • Platzierung im Proteinblock: Umsatz-Uplift der Produkte im Proteinblock um + 24 %. ** JETZT LISTEN UND PROFITIEREN * Interne Zahlen ** GfK Studie 2019 Protein UMSATZPLUS im Protein- block im Kühlregal platzieren FETT ARM HOHER PROTEINGEHALT (20 G) GENUSS FAKTOR OHNE ZUCKERZUSATZ LAKTOSE FREI GLUTEN FREI RZ_EHR_HP_LemonMousse & Strawberry-ANZ.indd 1RZ_EHR_HP_LemonMousse & Strawberry-ANZ.indd 115.11.22 09:3915.11.22 09:39Next >