< PreviousD er Erfolgslauf von den Apfel- sorten Tessa und Evelina geht weiter. „Mittlerweile kümmern sich bereits 114 Apfelbauern um die Sorte Evelina, 43 um Tessa“, erklärt Roland Rosenzopf, Geschäftsführer der Austrian Fruit Group (AFG) im RE- GAL-Gespräch. Wobei die AFG als Li- zenznehmer der beiden Apfelmarken die einzelnen Marketingaktivitäten koordiniert. „Damit eine nachhaltige Vermarktung der hochwertigen Mar- ken auch ermöglicht werden kann.“ Dabei stehen österreichweit für Evelina und Tessa ge- meinsam rund 230 Hektar zur Verfügung. „95 Prozent der Anbaufläche wird aktuell al- leine für Evelina genutzt.“ Der Output gigantisch: „Schon in der Saison 2019/2020 hat jeder Österrei- cher durchschnittlich zwei Eveli- U nter Druck. Die O&G-Branche musste in den ersten drei Quar- talen 2022 empfindliche Verlus- te hinnehmen. In der Menge stürzte Frischobst um 9,1 Prozent auf 216.449 Tonnen ab, wertmäßig stand ein Mi- nus von drei Prozent zu Buche. Insge- samt ist das Segment noch 578 Millio- nen Euro schwer. Auch das Frischge- müse ist tiefrot. Im Absatz gab es einen Abfluss von 12,8 Prozent auf 171.604 Tonnen. Im Wert gab es einen Schub um 4,4 Prozent auf 596 Millionen Euro nach unten. Interessant: Die Marktanteile der Diskonter ziehen bei Frischobst von 34,6 auf 36,7 Prozent an, bei Frischge- müse von 33,5 auf 35,2 Prozent. Auch der Aktionshammer ist zurück: 20,9 Prozent (Vorjahresperiode: 19,8 Pro- zent) Gemüse und 27,5 Prozent (Vor- jahresperiode: 26,6 Prozent) Obst wer- den aktioniert abgesetzt. AFG RollAMA-Daten Evelina und Tessa auf der Überholspur Abwärtstrend bei O&G 75 Prozent auf Evelina und 25 Prozent auf Tessa entfallen.“ Qualität und Menge sind auch bei der heurigen Ernte „überaus gut.“ Ro- senzopf: „Aufgrund der vielen Son- nenstunden haben die Äpfel einen hohen Zuckergehalt, was sie beson- ders geschmackvoll macht.“ Wichtigs- ter Vertriebspartner bleibt klar der LEH, wobei die beiden Apfelsorten vor allem mit Herkunft und Geschmack punkten. „Der überaus beliebte rote Evelina ist ein regionaler Apfel, der mit seiner Ausgewogenheit zwischen sü- ßen und sauren Komponenten überzeugt. Der Apfel ist zudem auch zu Hause sehr gut lagerfähig und bleibt lange frisch und saftig. Tessa wiederum ist ein besonders knackiger und moderner Apfel mit süßem Inneren, der Kunden auch mit seiner intensiven, leuchtenden Rotfärbung überzeugt.“ na-Äpfel gegessen.“ Doch das Ende der Fahnenstange ist noch nicht er- reicht. „In den nächsten Jahren wird die Anbaufläche weiter wachsen. Ich gehe auch davon aus, dass sich die Mengen-Verhältnisse der beiden Sor- ten noch etwas verändern und künftig QUELLE: © ROLLAMA/AMA-MARKETING, FELDARBEIT: GFK AUSTRIA/AUSWERTUNG: KEYQUEST MARKTFORSCHUNG Menge (t) %-Veränderung zur Vorjahresperiode -2,2 3,9 2,10,2-9,1 311.820 216.449 311.133 304.713 293.252 773.177 577.733 771.517 678.940 664.121 1,82,213,60,2-3,0 2,26 2,23 2,48 2,48 2,67 Wert (1.000 EURO) %-Veränderung zur Vorjahresperiode Preis / kg Frischobst Marktentwicklung im Lebensmittel- einzelhandel 20182019 2020 2021 01-09 ’22 Menge (t) %-Veränderung zur Vorjahresperiode 2,1 2,6 15,8 -1,4-12,8 257.855 171.604 261.633 225.942 220.262 802.017 596.323 782.752 653.891 612.954 4,3 6,7 19,72,5 -4,4 2,78 2,89 2,993,11 3,47 Wert (1.000 EURO) %-Veränderung zur Vorjahresperiode Preis / kg Frischgemüse Marktentwicklung im Lebensmittel- einzelhandel 20182019 2020 2021 01-09 ’22 130REGAL11-2022 R11 SP Obst und Gemüse.indd 130R11 SP Obst und Gemüse.indd 13025.11.22 11:0425.11.22 11:04SCHALEN MIT UMLAUFENDEM RAND TESTEN SIE JETZT UNSERE PRODUKTINNOVATION Die Offsetdruckerei Schwarzach ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Verpackungen aus Karton für die Lebensmittel- industrie und hat nun Kartonschalen mit umlaufendem Rand für den Bereich Obst und Gemüse in ihrem Produktportfolio: Diese neuartige Schalenform bietet folgende Vorteile: • zusätzliche Stabilität durch den verklebten Rand • komplett variabel in Form und Größe • verschiedene Materialien verfügbar (als Frischfaser- oder Recyclingkarton; als Kartonagen mit Feuchtigskeitsbarrieren) • als Topseal-Verpackung geeignet • weitere Substitution von Schalen aus Kunststoff • individuell bedruckbar in bester Offsetdruck-Qualität Gerne konstruieren wir auch für Ihre bereits bestehenden Schalen Muster unserer neuartigen Kartonschale mit umlaufendem Rand (bis zu 20 Stück sind kostenlos) oder lassen Ihnen Exemplare unserer Standardgrößen zukommen. Kontaktieren Sie uns, wir geben Ihnen weitere detailliertere In- formationen zu diesen und vielen weiteren Verpackungslösungen aus unserem umfassenden Sortiment. 1 Bodenmaß: 111 x 88,5 x 38 mm Lichtesmaß: 141 x 116 x 38 mm Randbreite: 10 mm 12 Schalen in einer 40 x 60 cm Kiste Material: 255 g/m² Frischfaserkarton Kraft 2 Bodenmaß: 149 x 83,5 x 59 mm Lichtesmaß: 181 x 116 x 59 mm Randbreite: 10 mm 10 Schalen pro 40 x 60 cm Kiste Material: 400 g/m² Recyclingmaterial Kraft mit Dispersionsbarriere 3 Bodenmaß: 110 x 88 x 45 mm Lichtesmaß: 141 x 116 x 45 mm Randbreite: 10 mm 12 Schalen in einer 40 x 60 cm Kiste Material: 290 g/m² Frischfaserkarton mit Dispersionsbarriere Manfred Faisst Senior Sales Manager Offsetdruckerei Schwarzach GmbH Hofsteigstraße 104, AT-6858 Schwarzach Telefon: +43 (0)5572 3808-116 Mobil: +43 (0)664 1610963 Email: manfred.faisst@offset.at Martin Bachmayer Sales Manager Offsetdruckerei Schwarzach GmbH Hofsteigstraße 104, AT-6858 Schwarzach Telefon: +43 (0)5572 3808-207 Mobil: +43 (0)664 6106926 Email: martin.bachmayer@offset.at PRODUKT NEUHEIT www.offset.at 123D ie LGV nimmt neuerlich mit einer stabilen Mitgliederan- zahl von 150 Gärtner- und Ge- müsebauern-Betrieben die 100-Milli- onen-Euro-Umsatz-Marke. „Wir wer- den 2022 mit etwa 110 Millionen Euro abschließen“, erklärt Geschäftsführer Josef Peck gegenüber REGAL. 85 Pro- zent des Umsatzes wird über den LEH abgesetzt. Dabei zeigte die Kurve beim Umsatz weiter leicht hinauf, bei der Menge nach unten. „Der Grund für die geringere Produktion sind Energiesparmaßnahmen, die höheren Preise begründen sich vor allem durch die gestie- genen Energie-Kosten.“ Ein Faktor, der auch die Ganzjah- resproduktion unter Druck bringt. „Sie ist stark in Frage gestellt und teilweise auch un- möglich geworden. Die nächs- ten Entscheidungen darüber werden im ersten Halbjahr P ink Lady bleibt auf Kurs. In der abgelaufenen Periode 2021/2022 wurden 173.000 Tonnen Pink Lady und PinKids europaweit abge- setzt. „Das ist ein Plus von 13 Pro- zent“, so Geschäftsführer Thierry Mellenotte gegenüber REGAL. Nach- satz: „Dabei waren wir von einer un- erwarteten Frost-Welle im März be- troffen. Und trotzdem bleiben wir, in einem angeschlagenen europäischen Apfelmarkt dynamisch.“ Optimismus für 2023. Auch für die nächste Saison zeigt sich Melle- notte optimistisch. „Wir haben rund 200.000 Tonnen zur Verfügung. Das entspricht einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber der letzten Kam- pagne.“ In Österreich wurden zuletzt 2.700 Tonnen vermarktet. Das Ende der Fahnenstange ist aber noch nicht LGV Pink Lady Aus für Ganzjahresproduktion in Diskussion Dynamik trotz allgemeiner Konsumflaute 2022 etwas abgenommen. Auch die Bioprodukte hatten es heuer deutlich schwerer. Es ist spürbar, dass Konsu- menten aufs Geld schauen“, so der Geschäftsführer. Dagegen hat ein Boom bei den Standardprodukten eingesetzt. „Alleine bei Gurken konn- ten wir heuer ein Umsatzplus von 15 Prozent verzeichnen.“ Dennoch will Peck das Produktionstempo auch im Premium-Bereich nicht reduzieren. „Es wird auch eine Zeit nach der Krise geben.“ Verarbeitung. Vom Tisch sind dagegen die Pläne weiter in die Verarbeitung zu gehen. „Wir wollen uns auf die Kernkompe- tenzen der LGV fokussieren.“ Export. Eine untergeordnete Rolle spielt der Export. „Der An- teil liegt bei 2,5 Prozent, wobei die erzielten Preise 2022 gering- fügig höher als in den letzten Jahren waren.“ 2023 getroffen. Bleiben die Energie- kosten so hoch und die Versorgung so unsicher wird es keine energieinten- siven Winterproduktionen geben“, so Peck weiter. Mehr noch: Die LGV plant 2023 auch „geringfügige Sai- sonverkürzungen“, um die Preisspi- rale in den Griff zu bekommen. Standardprodukte gefragt. Längst sind auch Änderungen im Konsum- verhalten bei der LGV angekommen. „Die Bedeutung der Spezialitäten hat erreicht. Für 2023 rechnet der Ge- schäftsführer am rot-weiß-roten Markt mit weiteren Steigerungen. „Wir gehen von einer abgesetzten Menge zwischen 2.800 und 3.000 Tonnen aus.“ Vertrieb. Das Vertriebsnetz in Ös- terreich ist breit und wurde in den letzten Jahren immer weiter verdich- tet. „Unsere Hauptpartner sind Hofer, Spar, Billa, Penny, Lidl und MPreis.“ Der Bekanntheitsgrad stieg indes weiter an. Mittlerweile kennen 74 Prozent der Österreicher die Club- Apfelsorte. Marketing. Schubkraft erhält Pink Lady auch aus dem Marketing-Be- reich. „Es wird einen TV-Spot zum Valentinstag geben, wir bespielen unsere Website, planen darüber hin- aus starke Aktivitäten in den sozialen Medien.“ Die nachhaltigen Bestre- bungen wurden in eine Charta gegos- sen. „Das erwarten unsere Partner in Österreich. Hier wollen wir darstel- len, welche gesellschaftliche Bemü- hungen wir vorantreiben.“ Dabei ist für Mellenotte gerade das Thema Nachhaltigkeit sowohl in Fragen der Produktion als auch des Konsums ein wichtiger Mega-Trend. „Gleiches gilt für Transparenz. Die Kunden wollen wissen, wie die Früchte angebaut wurden und woher sie kommen.“ THIERRY MELLENOTTE Geschäftsführer JOSEF PECK Geschäftsführer 132REGAL11-2022 R11 SP Obst und Gemüse.indd 132R11 SP Obst und Gemüse.indd 13225.11.22 11:0425.11.22 11:04G erade bei Obst und Gemüse erwarten die Verbraucher im- mer frische Ware. Die Beto- nung liegt dabei auf frisch und im- mer. Das stellt die Branche vor die Herausforderung, die Balance zwi- schen Produktbereitstellung und niedriger Kapitalbindung zu finden, ohne die Kundenerwartungen zu ent- täuschen“, erklärt CSB System-Öster- reich Geschäftsführer Mag. Martin Schöggl. Damit gewinnen die Faktoren Lieferfähigkeit und Lieferzeit immer mehr an Bedeutung. Dazu braucht es auch einen Mindestbestand an Hilfs- und Betriebsstoffen. Ein Disponent „ CSB System Optimale Auslastung von Obst- und Gemüselager wird all das über die historischen be- trieblichen Verbrauchskennzahlen und den Beschaffungszeitraums defi- nieren. „Die CSB-Lösung Lagerma- nagement macht das anhand von In- formationen über alle relevanten Gü- ter bezüglich Qualität, Menge, Preis, MHD, Standort und Charge und dies in beliebig vielen Standorten, Lager und Mandanten. Disponiert man auf der Basis dieser Daten, werden die Waren zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort in der richtigen Menge und insbesondere fristgerecht zur Verfügung gestellt und die Lageraus- lastung ökonomisch optimiert“, so Schöggl. Die schnelle Datenauswer- tung erlaubt es, umgehend und flexi- bel auf Liefer- und Bedarfsschwan- kungen zu reagieren. Die Lagerstell- platzinformationen stehen den Lager - mitarbeitern auf Knopfdruck zur Ver- fügung. „Über den optimalen Lager- bestand hinaus bietet die chargenge- naue Lagerführung zusätzlich den Vorteil der lückenlosen Chargenrück- verfolgung. Gelingt es, alle Güter bei einer möglichst geringen Kapitalbin- dung zur Verfügung zu stellen, kann diese optimale Balance des Lagerbe- standes nach unserer Erfahrung die Kosten bis zu 30 Prozent reduzieren.“ NEU JETZT IM GLAS R11 SP Obst und Gemüse.indd 133R11 SP Obst und Gemüse.indd 13325.11.22 11:0425.11.22 11:04W iegert baut seine Position im LEH aus. „Wir sind mitt- lerweile bei einer Umsatz- Parität von Gastro und LEH ange- kommen“, erklärt Geschäftsführerin Christa Wiegert im REGAL-Gespräch. Das Ende der Fahnenstange ist für den Wiener Traditionsbetrieb aber noch nicht erreicht. „Wir haben uns auch baulich entsprechend aufge- stellt, um im Kleinpackungsbereich weiter innovieren zu können.“ Rund 15 Millionen Euro wurden für den letzten Neubauschritt investiert, wo- bei Wiegert hier ohne fossile Brenn- stoffe auskommt. „Ein echtes Ver- kaufsargument bei unseren Kunden ist dieser Nachhaltigkeitsvorstoß aber nicht“, so Wiegert. Nachsatz: „Es ge- hört aber zu unser Unternehmens- DNA uns hier sauber aufzustellen.“ Wiegert Neue Schlagrichtung: LEH Mehr Raum gibt es zudem für den geplanten Bio-Vorstoß. „Wir haben schon jetzt biologische Artikel ver- marktet, wollen das Thema aber tiefer in unsere Sortimentspolitik veran- kern.“ So soll der Bio-Bereich schritt- weise auf zehn Prozent hinaufge- schraubt werden. Beim Sourcing set- zen die Wiener auf langjährige Partnerschaften. „Wo immer mög- lich, haben wir österreichische Roh- ware im Repertoire. Der wichtigste Aspekt ist aber die Qualität.“ 2023 sind keine Ausbauschritte geplant. Das Augenmerk liegt klar auf Ersatzinvestitionen. „Wir werden die älteren Bauteile modernisieren und überarbeiten.“ Insgesamt geht Wie- gert von einem Invest von 1,5 Millio- nen Euro aus. Das Portfolio wächst indes weiter an. 400 bis 500 Produkte bieten die Wiener an. „Wir sind hier äußerst fle- xibel und versuchen hier alle Wün- sche unserer Partner zu erfüllen.“ Wichtigstes Asset dabei: Qualität. „Alle unsere Schnittsalate werden in Reinraumtechnik angefertigt.“ © THE GUARDIAN VICTOR KECK CHRISTA WIEGERT Geschäftsführerin QUALITÄT BEI OBST, GEMÜSE UND CONVENIENCE R11 SP Obst und Gemüse.indd 134R11 SP Obst und Gemüse.indd 13425.11.22 11:0425.11.22 11:04P rickelnde Bilanz für Öster- reichs Mineralwasserbranche: die Absatzzahlen steigen kon- tinuierlich und nähern sich sukzessive dem Vorkrisenniveau an. Lag der Inlandsabsatz von Jänner bis August 2021 bei 457,6 Millionen Liter, betrug dieser von Jänner bis August 2022 bereits 496,0 Millionen Li- ter. Das entspricht einem Plus von rund 8,4 Prozent. Der größte Zu- wachs wurde im Mai verzeichnet. In diesem Monat haben die österreichischen Mi- neralwasserabfüller eine Steigerung des Inlandabsat- zes in Höhe von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Diese erfreuliche Entwick- lung spiegelt sich auch im Gesamtab- satz wider: Von Jänner bis August 2021 wurden 483,9 Millionen Liter natürli- Mineralwasserabsatz: ches Mineralwasser aus Österreich abgefüllt, von Jänner bis August 2022 waren es bereits 514,1 Millionen Liter und damit eine Steigerung von rund 6,2 Prozent. „Nach den Sommermo- naten kann eine erfreuliche Zwi- schenbilanz gezogen wer- den. Die Abfüllmengen steigen deutlich an, was wesentlich auf das Comeback der Gastronomie und von Veranstaltun- gen zurückgeführt werden kann. Hin- zu kommt der hohe Stellenwert, den na- türliches Mineralwas- ser aus heimischen Quellen bei den Österrei- cherinnen und Österreichern im Alltag genießt. Dabei darf es am liebsten ‚prickelnd‘ sein: Natürliches Mineral- wasser mit Kohlensäure verzeichnet ein Absatzplus von sechs Prozent“, er- läutert Herbert Schlossnikl, Sprecher des Forum Natürliches Mineralwas- ser. „Die österreichischen Mineral- wasserabfüller sind vom Kohlensäure- mangel im Ausland nicht betroffen, Kohlensäure wird hauptsächlich aus natürlichen Quellen und Fermentati- on bezogen.“ Verfügbarkeit statt Preis. Das Thema Verfügbarkeit rückt vermehrt in den Vordergrund. „Statt über den Preis sollten wir mehr über Verfügbar- keiten reden. Der Markt hat sich von einem Angebots- zu einem Nachfrage- markt entwickelt. Wir wollen hier für den Handel weiterhin ein verlässlicher Partner sein“, so Schlossnikl. Punkto Preisforderungen zeigt sich die Was- serbranche im Vergleich zu anderen Betrieben zurückhaltender. Schloss- nikl zu REGAL: „Wir können nur einen Teil der Kosten weitergeben, um die Preispunkte weiterhin attraktiv zu halten.“ Immerhin betrage der Akti- onsanteil beim Hauptprodukt, der 1,5 Liter Flasche, 80 Prozent. Für das Ge- samtjahr rechnet der Wasserexperte mit einem Plus von rund acht Prozent. → Inlandsabsatz klettert per August um 8,4 Prozent auf knapp 500 Million Liter → Comeback der Gastronomie Sprudelnde Sommerbilanz © VÖSLAUER MINERALWASSER GMBH Mineralwasserabsatz Inland Jänner bis August Mineralwasserabsatz gesamt Jänner bis August Inland inkl Export Mineralwasserabsatz: Erholung nach Coronaeinbruch Nach dem pandemiebedingten Einbruch hat sich der Absatz von natürlichem Mineral- wasser im Inland sowie der Gesamtabsatz (Inland inkl. Export) erholt. Die lnfografik zeigt für Jänner bis August 2022 wieder einen deutlichen Anstieg. (Angabe in Millionen Liter) HERBERT SCHLOSSNIKL, Sprecher des Forum Mineralwasser QUELLE: WWW.FORUM-MINERALWASSER.AT TEXT: ROBERT FALKINGER 580 560 540 520 500 480 460 440 420 400 518,8 496,0 455,9 457,6 2019202020212022 566,7 514,1 483,9 483,9 2019202020212022 → 135REGAL11-2022 R11 Mineralwasser.indd 135R11 Mineralwasser.indd 13525.11.22 13:4825.11.22 13:48REGAL: Clever Clover gibt es seit 2012. Ein kurzer Abriss dieser zehn Jahre? Heinrich Prokop: Als ich mein Unternehmen, die Gutschermühle, an die Hako Holding AG verkauft hatte, habe ich danach noch bei der weiteren Expansion mitgeholfen. Wir waren damals auf der Suche nach weiteren Fabriken und sind in Holland gelandet. Damals habe ich bereits mit meiner Geschäftspartnerin Marloes Voermans zusammengearbeitet. Irgendwann ist die Idee entstanden, mit Start-ups zu kooperieren. Da gab es den Be- griff Start-up in Österreich gar nicht. Sie gründeten Ihren Firmensitz in Holland. Und einige Zeit später kam "2 Minuten 2 Millionen". Das war tatsächlich ein großer Zufall, der mit einem Anruf von Puls 4 begann. Ich kannte die Show damals überhaupt nicht und war dann fünf Jahre dabei. Markus Kuntke stieg nach einiger Zeit mit dem Start-up Ticket der Rewe in die Show ein. Es fanden rasch die ersten Gespräche zwischen uns statt. Ein Start-up braucht Regalfläche und jemanden, der das Working capital finanziert. So kam die Erste Bank mit an Bord. Diese Kombination ist in Europa einzigartig. Wann ist es interessant für Sie, in ein Start-up zu investieren? Entscheidend ist: Ich investiere nicht in Start-ups in den ersten 24 Monaten, wenn sie bei unserem Vertriebspartner Rewe sind. So bleibe ich in einer neutralen Position. Heißt: Start-up Der Startup Patron Heinrich Prokop ist mit Clever Clover an rund 40 Unter nehmen der FMCG-Branche beteiligt. Rewe ist in Österreich exklusi- ver Vertriebs partner. Prokop über Trends, Fehler und das nötige Eigenkapital. REGAL im Gespräch mit Business Angel Heinrich Prokop, bekannt aus 2 Minuten 2 Millionen INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEISS VERENA SCHNEEWEISS Redaktion Regal Egal ob Techno- logie, Pharma oder Lebensmit- tel – die Start- up-Szene blüht seit einigen Jahren auch in Österreich. Laut EY Startup Ba- rometer brachte 2021 für Jung- unternehmer in Österreich Rekordinvestiti- onen von mehr als 1,2 Milliarden Euro. © GERRY FRANK PHOTOGRAPHY 2019 136REGAL11-2022 R11 SP Startup Intro.indd 136R11 SP Startup Intro.indd 13626.11.22 09:4626.11.22 09:46Uns kann niemand vorhalten, dass wir Artikel nur pushen, um etwas zu verdienen. Danach jedoch können wir jedoch durchaus inves- tieren. Das berühmte Bauchgefühl ist dabei immer ein wichtiger Berater. Wie viele überleben diese 24 Monate? Etwa 200 Start-ups melden sich pro Jahr bei uns. Davon schaffen es etwa rund 15 ins Regal. Davon sind rund 60 Prozent nach zwei Jahren noch aktiv. Mit wie vielen davon kann man nach zwei Jahren Geld verdienen? In etwa ein Drittel. Welches Unternehmen war in den zehn Jahren die größte positive Überraschung? Sicher Neoh. Ich habe die Jungs damals zwei Mal aus meinem Büro „rausgeschmissen“. Und dann sind sie bei 2 Minuten 2 Millionen aufgetaucht. Die Rezeptur war schon richtig gut. Natürlich war das Investment zu diesem Zeitpunkt deutlich höher. Das ist das erfolg- reichste Lebensmittel-Start-up in Österreich und das erfolgreichste Investment. Und es kommt immer noch mehr. Im November starteten sie mit ihren eigenen „Schokolade Drops“, 2023 mit weiteren sehr spannenden Mainstream-Produkten. Mit all Ihrem Wissen: Was ist für Sie das Faszinierendste an Start-up-Gründern? Eine gewisse positive Ignoranz der Gefahren. Ein persönliches Beispiel: Ich habe damals, als ich die Gutschermühle übernommen habe, auf die Fabrikshallen drucken lassen: The world‘s best müsli bar manufacturer. Es geht um den Gedanken „We will win“, ohne links und rechts zu schauen. Wie viel Eigenkapitalquote braucht es? Fürs erste Jahr 200.000 Euro, um sich halb- wegs bewegen zu können und sich eben auch selbst bezahlen zu können. Was sind die größten Fehler, die Start-ups zu Beginn machen? Es braucht die richtige Strukturierung des Gesellschaftsvertrags gleich zu Beginn. Die Fehler, die man am Anfang macht, kann man am Ende nicht korrigieren. Es ist nicht immer einfach, die „alten“ Investoren ohne Verärgerung hinauszubringen, wenn es keine geregelte Vereinbarung gibt. Beide Parteien müssen die Chance zu einem Exit haben. Sie sind an rund 40 Unternehmen beteiligt. Davon 20 in Österreich, 20 irgendwo in Europa. Werfen wir abschließend einen Blick auf die Trends. Wir sind nicht unbetroffen von der aktuellen Situation. Auch uns brechen Käuferschichten weg. Was bedeutet das? Wir sollten die „Value Proposition“ noch viel stärker in den Vorder- grund rücken. „Nice to have“ genügt nicht mehr. Der Kunde muss den Mehrwert erken- nen. Vegan/vegetarisch ist einer der Mega- trends. Und einer der spannendsten Themen wird wohl das „Fleisch aus Stammzellen“ sein. Ich bin bereit zu wetten, dass es diese Produk- te in drei bis fünf Jahren im Geschäft gibt. Ist Österreich ein geeigneter Markt für Start-ups? Für Investoren aus steuerlichen Gründen eher weniger. Für Gründer jedoch ja. Es gibt zahl- reiche staatliche Förderungen und Unterstüt- zungen und das ist gut so. Die Kombination von beiden wäre richtig und wichtig. In welchen Warengruppen könnte es mehr Innovationen geben? Mit Riegeln und Energy Drinks sind wir gut bedient. Gesunde Convenience, die schmeckt, ist ein Mega-Trend. Alles, was das Leben leich- ter macht und in Richtung Selbstoptimierung geht. Es wird auch notwendig sein, die verän- derten Bedingungen durch den Klimawandel zu nutzen. Lange werden wir wohl auf 1.300 Metern Höhe nicht mehr Skifahren können. Wie könnte man diese Lagen anders nutzen – auch in Richtung agrarische Urproduktion? Danke für das Gespräch. HEINRICH PROKOP, Investor und Marie- Christin Allesch, Strategic Delivery Manager „ Etwa 200 Start-ups melden sich pro Jahr bei uns. Davon schaffen es rund 15 ins Regal.“ UNTERNEHMEN befinden sich unter dem Clever Clover-Dach. 40 137REGAL11-2022 START-UP R11 SP Startup Intro.indd 137R11 SP Startup Intro.indd 13726.11.22 09:4626.11.22 09:46A utomatisierung, Digitalisierung, Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, CO 2 -Neutralisierung, Industrie 4.0, Lager und Streckenoptimierung. Die Liste der Pläne und Herausforderungen in der Logistik des Lebensmittelhandels und der In- dustrie ist nicht nur lange, sie könnte auch endlos weitergeführt werden. REGAL sieht sich einige der derzeitigen Logistik-Projekte näher an. Kastner baut mit den zugekauften AGM- Standorten nicht nur sein Filialnetz aus. Mit den zusätzlichen Standorten bietet sich auch logistisch gesehen eine erhöhte Herausforde- Kastner, MPreis und Sutterlüty stellen um → Zahlreiche Händler arbeiten an neuen Transportmöglichkeiten → Spar investiert europaweit in Zentrallager → Rewe startet Initiative für Mitarbeitersicherheit Von Nachhaltigkeitsinitiativen bis Ausbau im weiteren Umland TEXT: LISA WEBER LISA WEBER, BSC Redaktion Regal Die Logistik be- findet sich im Wandel. Ob im Lager oder auf der Straße, Nachhaltigkeit hält schon lange Einzug. Die Branche stellt unter Beweis, wofür sie be- kannt ist - ihre starke Anpas- sungsfähigkeit und ihren Inno- vationsgeist. Logistik 138REGAL11-2022 REGAL SCHWERPUNKT R11 SP Logistik.indd 138R11 SP Logistik.indd 13824.11.22 13:0224.11.22 13:02rung. „Unser jüngster Standort in Wolfsberg ist von Beginn an - so wie jeder andere Kastner Standort - in unser internes und externes Lo- gistik-Konzept eingebunden“, sagt Kastner Geschäftsführer Mag. Herwig Gruber ge- genüber REGAL. Alles, was nicht direkt von den Lieferpartnern kommt – also Randsortimente und Zentrallager-Arti- kel – werden täglich über den Waren- transfer via Jennersdorf nach Wolfsberg gefahren. Elektro und H 2 . Kastner sei, so Gruber, in Gesprächen mit E-LKW Herstellern: „Wir werden 2023 den ersten E-LKW testen. 18 Ton- nen, inklusive Kühlung und einer vernünfti- gen Reichweite.“ Der nächste konkretere Schritt wird der Einsatz von 3,5t-E-Fahrzeugen für die City-Logistik sein. Auch Wasserstoff steht auf der To-Do Liste. „Wir führen dazu ebenfalls Gespräche mit Anbietern, um diese Technologie möglichst rasch nutzen zu kön- nen. Wir sind überzeugt, dass dies die zu- kunftsträchtigste Lösung sein wird.“ Sutterlüty. Initiativ in Sachen E-LKW sind auch die Vorarlberger. Sutterlüty testet mit sei- nen Partnerbetrieben bereits jetzt erste Fahr- zeuge. Schluge Transporte etwa, testet aktuell einen Renault E-LKW (26 Tonnen) mit Kühl- aufbau im Zustellverkehr des Lebensmittel- händlers. Einen Monat lang soll eine reale Ta- gestour gefahren werden. Dornbirn, Hohe- nems, Götzis, Rankweil und Weiler sind die Stationen, eine Tagesleistung von 200 Kilome- tern. Ergebnisse zu dem Test stehen derweil noch aus. Bereits in den Startlöchern für eige- ne Erfahrungen mit dem Fahrzeug stehen die Partner Mohrenbrauerei, Brauerei Frastanzer und die Brauerei Egg. Mit erstem Quartal 2023 wird Bischof Trans- porte sogar zwei 40-Tonner Sattelzüge anschaf- fen. Die reale Reichweite wird bei bis zu 450 Kilometern liegen. In Kombination mit einer PV-Anlage am Dach und einem 100 kW Lade- equipment sollen Fahrten bis in den süddeut- schen Raum möglich sein. MPreis setzt derweil auf die Wasserstoff- Lösung. Geschäftsführerin Martina Dutz- ler sieht es als „Visionärs-Projekt“. Die aufgeschlossene Tankstelle stehe schon bereit, auch eigenen Wasserstoff produ- ziert das Unternehmen dafür. Aber „wir warten derzeit noch auf die ersten drei Wasserstoff-LKWs. Es gab mehrfach Lie- ferverzögerungen.“ Sind diese erstmal da, werden sie auf ihre Zuverlässigkeit getestet. „Streckenlänge, Steigung und Beladung ma- chen einen Unterschied. All das müssen wir erst erforschen. Wir sehen im Wasserstoff die Zukunft und eine notwendige Technologie für eine echte Energiewende.“ Momentan sind Wasserstoff-LKW drei Mal so teuer wie her- kömmliche. Eine geregelte Förderung des The- mas würde sich das Unternehmen von der Re- gierung wünschen. Spar lässt gegenüber REGAL verlautba- ren, dass die Zeit für E-LKW und Wasser- stoff Transporter noch nicht reif sei. Aus Tannen-Sicht sei es noch zu früh für die Anwendung im LEH. 2021 wurde ein ers- ter E-LKW in Graz getestet. Das Ergebnis: weitgehend unzureichende Lademöglich- keiten für Schnellladungen von LKW und die zu geringe Reichweite bei maximaler Ladung und Kühlung. Bis 2050 möchte Spar ohne fossile Energieträger in der Logistik aus- kommen. Auch investitionsseitig lasst sich die Österreich-Gruppe in Sachen Logistik nichts nachsagen. Mehr als 100 Mille werden derzeit in Kroatien, Donja Zdencˇina investiert. Insge- samt 75.000 m² Zentrallager entstehen auf ei- ner Gesamtfläche von 410.000 m². Eröffnet wird mit 2024. Mitarbeitersicherheit spielt beim The- ma Logistik ebenfalls eine tragende Rolle. In den letzten Jahren wurden, laut Rewe, mehr als 9.000 Erwerbstätige jährlich bei Verkehrsunfällen auf Dienstreisen und Wegen von und zur Arbeit verletzt. Die Initiative „Komm gut an“ der Rewe soll über bewusstseinsbildende Maßnahmen Prävention bei den Mitarbeitern betreiben. Mit Schulungen und Beratungen an den Standorten der Rewe Group soll, neben dem eigenen Personal, auch jenes von Fremdfirmen in die Bewusstseinsbildung miteinbezogen werden. v.l.n.r.: Danijel Vidiš, Mitglied der Geschäftsführung; Miljenko Vučković, Gemeindevorsteher der Gemeinde Klinča Sela; Stjepan Kožić, Gespan der Gespanschaft Zagreb MARTINA DUTZLER Geschäftsführerin MPreis MAG. HERWIG GRUBER Kastner Geschäftsführer LOGISTIK & TRANSPORT 139REGAL11-2022 R11 SP Logistik.indd 139R11 SP Logistik.indd 13924.11.22 13:0224.11.22 13:02Next >