< PreviousSpar Familie Braun eröffnet grünen Markt in Etsdorf bei Krems Power-Kaufleute 700 Kunden pro Tag Umsatzziel: Vier Millionen Euro Solarpaneele mit Bürgerbeteiligung der Gemeinde TEXT: LISA WEBER B ereits am Ortseingang von Etsdorf (NÖ) verweist ein auffälliger Banner mit großen Lettern auf die Neu-Er- öffnung des Spar Friedl. Nach fünf- monatiger Bauphase öffneten die Waldviertler Karin und Manfred Braun mit November die Tore zu ihrem neu aufgestellten Markt. 31 Jahre lang stand der alte Markt um hun- dert Meter versetzt im Ort, ursprünglich er- öffnet durch Karin Brauns Vater Günter Friedl. Bereits 2001 übernahm die fleißige Tochter den Standort in Etsdorf in der Nähe von Krems an der Donau. „Es waren einige Neuerungen notwendig und wir wollten nachhaltiger und effizienter werden“, erklärt Kauffrau Karin Braun im REGAL-Gespräch. Eine Vergrößerung stand zudem an. „Wir hatten knapp 400 m². Und im näheren Um- kreis sind wir der einzige Nahversorger. Man kann leider gut beobachten, dass der Drang zur Vergrößerung da ist – die kleineren Ge- schäfte wechseln oft Besitzer oder sperren zu.“ Im Umsatz hat sich das Ehepaar für das kommende Jahr etwa 3,6 bis vier Millionen Derzeit noch im Bau-Stress: Kauffrau Karin Braun. 40 | REGAL 11-2022NACHHALTIGKEIT Euro vorgenommen. Zuvor waren es drei Mille. Durch die auf 72 Stunden erweiterten Öffnungszeiten bietet der Markt drei weitere Arbeitsplätze – 90 zusätzliche Arbeitsstunden – im Ort. Kostenpunkt für den nun 655 m² großen Markt: über drei Millionen Euro. Finanziert durch die Kaufleute selbst, per Kredit. „Zuvor wurden von uns Grundstücke hinzugekauft und umgewidmet. Wir wären gerne noch frü- her dran gewesen, mit dem Umbau“, so Braun. Doch Amtswege seien langwierig. „Hätten wir noch später gestartet, hätte es aber auch noch schwerer werden können“, ergänzt ihr Mann, mit Blick auf die in die Bredouille geratene Baubranche, mitsamt steigender Kosten und langen Lieferzeiten. Nachhaltigkeit. Vollkommen autark von Erdgas - das war eines der Ziele von Karin und Manfred Braun. „Und das haben wir auch ge- schafft.“ Die 54 kWp-Solarpaneele leisten dazu ihren Beitrag. „Von der Dachfläche nut- zen wir dafür etwa zwei Drittel. Ein Drittel ist für die Gemeinde reserviert“, erklärt Manfred Braun. Es sei eine Bürgerbeteiligung ausge- macht, die Gemeinde wird zusätzlich eine 20 kWp Photovoltaikanlage auf dem Dach er- richten. Das Geschäft sei außerdem mit LED-Be- leuchtung, neuester Kühltechnik und Wär- merückgewinnung ausgestattet. „Auf unse- rem Parkplatz wird zusätzlich Platz für zwei E-Tankstellen freigehalten. Darum kümmert sich die EVN.“ Allgemein sei die Gemeinde sehr affin, was das Thema Klimaschutz be- trifft. „Wir finden hier guten Anklang damit und fügen uns in das Bild einiger Gemeinde- Initiativen ein.“ 15.000 Produkte zählen die Regale des Spar Supermarktes. Der Fo- kus liegt auf Frische und Re- gionalität – durch die nahe- liegenden Schulen ist das Jausengeschäft, mit 15-pro- zentigem Umsatzanteil, au- ßerdem sehr kräftig. In etwa 20 Prozent des Sortiments werden regionalen Produk- ten zugeschrieben. „Wir ha- ben drei verschiedene Bäcker aus dem Umkreis, Knödel aus dem Waldviertel, Räucher- fisch vom Fischhändler aus dem Ort, Kartoffeln, Äpfel, Zwiebel, die Liste ist sehr lang“, sagt Karin Braun. Preise. „Die steigenden Preise führen na- türlich vermehrt zu Käufen des Preisein- stiegssegments. Alles wird teurer. Da muss der Konsument Abstriche machen.“ Dennoch: Bio-Kunden bilden eine starke Käuferschicht. „Es gibt auch viele Kunden, die reine Bio-Käu- fer sind.“ Neben dem verbesserten durchschnittli- chen Warenkorb von 60 Euro habe sich übri- gens auch die Frequenz der Kunden erhöht: „Zuvor waren es etwa 550 Besucher am Tag. Nun sind es, und ich spreche von schwachen Tagen, über Hundert zusätzliche!“ Förderungen. Schade findet Manfred Braun: „Da wir vergrößert haben und der Spar ein Vorkaufsrecht eingeräumt wurde, wurden uns einige Förderungen abgesagt. Stichwort Nöbeg und Nafes. Hier wird sich mit der Si- cherstellung der Nahversorgung und dem Unterstützen von kleineren Geschäftsleuten gerühmt. Und am Ende des Tages gehen wir als Familie mit zwei Kindern bei einem Kredit von über drei Millionen Euro leer aus.“ In dieser Hinsicht habe, so Braun, das Land Niederösterreich noch einiges nachzubes- sern. Die Förderrichtlinien seien zu starr. „Wir sind auch Poststelle, Lotto-Verkaufsstel- le und Trafik für den Ort. Es gibt keinen weite- ren Nahversorger hier und die Zuzug-Rate hat sich seit Corona fast verdoppelt. Die Definiti- on der Nahversorgung braucht in Niederös- terreich dringend eine Überarbeitung.“ Kli- maschutz-Förderungen funktionieren je- doch, laut Braun, einwandfrei. „Es gibt auch viele Kunden, die reine Bio- Käufer sind.“ 11-2022 REGAL | 41NACHHALTIGKEIT Im Vorjahr verbuchte Tchibo 315 Millionen Euro Umsatz. Nachhaltig- keit in der Unternehmens-DNA fest verankert. Die Wertschöpfungskette wird laufend nach den Sustainable Development Goals (SDGs) über- prüft. Im Tchibo Nachhaltigkeitsver- sprechen stehen nachhaltiger Kon- sum und Klimaschutz besonders im Fokus. Ein Baustein umfasst Aktio- nen gegen Lebensmittelverschwen- dung. Dazu gehört seit einigen Mo- naten die Partnerschaft mit Too Good To Go. Mehlspeisen sind via App als Überraschungsbox erhält- lich und eine Stunde vor Laden- schluss abholbereit. „Seit Start Mitte des Jahres wurden 10.000 Boxen ge- rettet und über 25 Tonnen CO 2 damit eingespart“, so Tchibo Geschäftsfüh- rer Erik Hofstädter. Auch die Aufnah- me von Rettergut Schokolade in das Sortiment zahlt auf Lebensmittelret- tung ein, denn für die Herstellung der Schokolade werden zu 100 Pro- zent gerettete Zutaten verwendet. In Sachen Non Food kündigte Tchibo bereits vor einigen Wochen an, dass bis Jahresende 100 Prozent der verwendeten Baumwolle aus nachhaltigen Quellen bezogen wird. Ein aktuelles Beispiel ist die Kollek- tion von „NAH/Studio“. Alle 27 Teile sind aus ökologisch nachhaltigen und/ oder recycelten Materialien gefertigt. Die Premium Cashmere Kollektion ist in fünf ausgewählten Tchibo-Fi- lialen und auf tchibo.at erhältlich. Tchibos Nachhaltigkeits- versprechen Knoblauchpresse, Bratpfannen mit extrem robuster ProResist-Antihaft- versiegelung: Gerade die Themen Küche und Grillen sind die absoluten Spezialgebiete von Rösle. Insgesamt umfasst das Sortiment mittlerweile über 1.000 unterschiedliche Artikel. „Design, Qualität und Funktion sind dabei die Grundpfeiler der Rösle Pro- duktphilosophie“, heißt es seitens des Unternehmens. Entwickelt und designend werden alle Produkte am Firmensitz in Marktoberdorf. Immer wichtiger dabei: Das Thema Nach- haltigkeit. Hier brachte Rösle die Serie Cadini in Stellung, die aus 100 Prozent recyceltem Aluminium be- steht. Produkte, die 2023 auch durch Promotions unterstützt werden sol- len. Vom 1. Februar bis 31. März 2023 läuft die Rösle-Frühlingsaktion „Spargel & Gemüse satt!“ und vom 1. Mai bis 31. Juli die „Salat & Grill- zeit“-Promotion. Im Test-Mittelpunkt stehen auch die Messer- und Cadini- Serien von Rösle. Rösle: Auffällige POS-AktionenFair handeln und fair kaufen. Bellawa FAIRTRADE Cotton Watteprodukte: starkes Sortiment – nachhaltiges Engagement. Bellawa Watteprodukte bieten beste Qualität. Chlorfrei gebleicht, fusselfrei und besonders weich, sind sie ideal für Pflege und Kosmetik. Rauscher_AZ_FairTrade_210x297_221109.indd 109.11.22 13:16Adeg Kaufmann Gernot Piber im REGAL-Gespräch über die Entwicklung seines Green-Adegs im steirischen Murtal Grüner Knüller der Adeg 80-prozentige Autarkie erreicht E-Autos als Wettbewerbs-Vorteil Eigenstrom und Batteriespeicher INTERVIEW: MAGDALENA KRANABITL REGAL: Sie wollten im Frühjahr eine etwa 80-prozentige Autarkie anstreben. Konnten Sie Ihr Ziel erreichen? GERNOT PIBER: Damals war mein Adeg Markt bilanziell zu 57 Prozent autark. Aktuell beziehen wir etwa zu 80 Prozent Strom für den Eigenbedarf. Rein für den Betrieb, ohne E-Mobilität. Die Photovoltaik-Fläche wurde um 40 Prozent erweitert. Mit Wärme sind wir zu 100 Prozent autark, durch Wärme- rück gewinnung an der Kälteverbund anlage. NACHHALTIGKEIT Wie viel ist das umgerechnet in Kilowatt- stunden pro Jahr? Aus der PV-Anlage erhalten wir jährlich 145.000 Kilowattstunden. Etwa 180.000 wer- den für den gesamten Markt benötigt. Kann grundlegend jeder Lebensmittel- händler seinen eigenen Strom produzieren? Typische Lebensmittelhändler, beispielswei- se an der Bundesstraße mit großen Park- und A d e g K a u f m ann G e r n o t P i b e r DIE ZUKUNFT IS(S)T PFLANZLICH 44 | REGAL 11-2022NACHHALTIGKEIT Die Photovoltaik Fläche wurde um 40 Prozent erweitert. Weiters gibt es vier AC- Ladestationen bei Adeg Piber. Dachflächen, können auf jeden Fall bilanziell eine bis zu 80-prozentige Eigenversorgung erreichen. Kleinere Händler tun sich hinge- gen schwerer. Es sind doch viele Quadratme- ter an PV-Modulen nötig und damit ist auch ein hohes Invest verbunden. Warum boomt aktuell die Nachfrage nach einer autarken Stromversorgung? Die hohen Energiekosten haben zum Um- denken geführt. Auch das Thema Blackout ist neu hinzugekommen. Mit der Sorge, dass der Strom für zwei, drei Stunden ausfällt. Sie haben auch vier Schnellladepunkte. Wie ist die Nachfrage? Das schnelle DC-Laden wird für die Kund- schaft immer wichtiger. Die Nachfrage steigt jedes Jahr um das Dreifache. Wieviel Strom wird für den Ladevorgang benötigt? In etwa 45.000 Kilowattstunden. Man könnte mit mehr PV-Flächen auch diese Strommenge decken. Ja, das wäre machbar. Ich hätte eine Fläche für weitere 90 Kilowatt-Peak. Ihre Mitarbeiter haben E-Autos. Ja, vier Mitarbeiterinnen kommen mit dem Elektro-Auto zur Arbeit und laden sehr kostengünstig mit unserem Sonnenstrom. Wir unterstützen Sie auch finanziell beim DIE ZUKUNFT IS(S)T PFLANZLICHE-Auto-Kauf. Das bringt einen großen Moti- vationsschub und Kosteneinsparungen für ihr Haushaltsbudget. Welche Maßnahmen setzen Sie zum Strom- sparen? Diese liegen im kleineren Bereich. Auch wir schalten die Außenbeleuchtung früher aus, haben überall Zeitschalturen und LED- Beleuchtung. Ich schalte nun bewusst mein iMac aus anstatt nur den Ruhemodus zu aktivieren. Wie hoch ist der Durchschnittseinkauf pro Kunde? Der ist mit 25 Euro pro Jahr relativ hoch. Das liegt am breiten Non-Food-Sortiment wie etwa Ski-Hauben für den Wintertourismus und Klappsessel für den Sommer-Tourismus. Kommen wir noch kurz auf die Re- gionalität zu sprechen. Wie viele Produkte verkaufen Sie? In etwa 200 regionale Produkte machen im Umsatzanteil zwei Prozent aus. Besteht aktuell die Nachfrage? Aufgrund der Teuerungen sieht man in diesem Bereich einen deutlichen Rückgang im Kaufver- halten. Clever boomt hingegen immens. Was würden Sie sich abschließend wünschen, um Supermärkte stärker in Richtung Nachhaltig- keit zu lenken? Ich würde mir natürlich wün- schen, dass alle Supermärkte mit Flachdach mit PV vollgepflastert werden. Es ist auch immens wichtig, dass die E-Mobilität gut integriert wird. Die Eigenstrom- Versorgung und Batteriespeicher sollen in der gesamten Planung einen integrierten Anteil haben. Erfreulicherweise weiß ich, dass daran stark gearbeitet wird. Vielen Dank für das Gespräch! → ADEG Piber PV Anlage mit 145.000 Kilowattstunden 200 regionale Produkte Estyria: Hackschnitzel statt Gas Estyria schloss sein Wirtschaftsjahr 2021/22 mit rund 98 Millionen Euro Umsatz ab. „Das entspricht einem be- reinigten Wachstum von rund fünf Pro- zent“, erzählt Geschäftsführer Wolf- gang Wachmann. Die gedrückte Erwar- tung ans kommende Jahr ließ das Unternehmen jedoch Vorbereitungen treffen: „Wir reagieren mit erhöhten Lagerständen zur Sicherung der Liefer- fähigkeit, Produktivitätssteigerungen und optimalen Kundenlösungen.“ Das Jahr werde herausfordernd, Wachmann betont: „Wir müssen laufend bestehen- de Strukturen hinterfragen, anpassen und uns durch Veränderungen stärken.“ Grünes Kernöl. Als Unternehmen (CCF) und mit den Marken Steirerkraft und Mutter Natur (PCF) wirtschaftet Estyria klimaneutral. Das Jahr 2023 bringt Investitionen in die Energiewende. „Wir investieren sowohl global als auch national in Klima- und Biodiversi- tätsprojekte.“ Für die Produktion wird für die Trocknung von Kürbiskernen, Bohnen und Äpfel an zwei Standorten investiert. „Außerdem steigen wir von Gas auf Hackschnitzel um.“ Für die Industrie. Hülsenfrüchte werden im Produktportfolio zunehmend wichtiger. „Das Interesse an pflanzlichen Proteinen wächst weiter und ist somit ein Megatrend.“ 2023 werden verstärkt Produkte für die Lebensmittelindustrie angeboten. „Auch hier überzeugen wir durch kurze Transportwege und garantierte Rückverfolgbarkeit der Produkte.“ Kürzlich gewann Estyria den PR-Panther Nachhaltigkeit. Im Bild: Paul Freiberger, Marketingleiter Estyria (Mitte). Martina Ra- minger und Christian Hirzberger, Raminger & Hirzberger – Büro für Gestaltung. 46 | REGAL 11-2022NACHHALTIGKEIT Nachhaltigkeit in Deutschland Es gibt noch Potential Erfolge bei Energie-Effizienz Mehr Spielraum im Sortiment D er LEH engagiert sich mit verschiede- nen Aktivitäten für den Umwelt- und Klimaschutz – zum Beispiel mit eigenen Bio-Marken, einem größe- ren vegetarischen und veganen An- gebot oder Energieeffizienzsteige- rungen in den Filialen und Unter- nehmensstandorten. Insgesamt aber könnten die untersuchten Unterneh- men ihren Einfluss und Handlungs- spielraum deutlich stärker nutzen. Das zeigt eine aktuelle Studie des deut- schen Umweltbundesamts (UBA). Die größten Stellschrauben liegen demnach in den Bereichen Sortimentsgestaltung, Reduk- tion von Lebensmittelverschwendung und Sensibilisierung der Konsumenten. UBA-Prä- sident Dirk Messner: „Die Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel haben sehr viel Einfluss – sowohl auf die Produktionsbedin- gungen als auch auf das Konsumverhalten. Daraus erwachsen Handlungschancen und auch Verantwortung. Einige Unternehmen gehen hier schon voran und haben sich zum Beispiel ambitionierte Ziele für Klima- und Waldschutz gesetzt. Das Potenzial ist aber noch lange nicht ausgeschöpft.“ In der Studie wurde das Umweltengage- ment der acht umsatzstärksten Leh-Unter- nehmen Deutschlands (Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto Markendiscount, Penny und Rewe) systematisch in den Berei- chen Lieferketten (Einkauf und Zusammen- arbeit mit Lieferanten), eigene Standorte so- wie Konsum bewertet. VON GREGOR SCHUHMAYER Erfolge. Vor allem bei der Berichterstat- tung zu Umweltzielen sowie bei Energieeffi- zienz-Steigerungen in den Filialen und Pro- duktionsstätten schneiden die Unternehmen eher gut ab. Auch in Bezug auf Umweltkam- pagnen und Sensibilisierungs-Maßnahmen erzielen die acht Supermärkte gute Ergebnis- se. So nutzen die Unternehmen z.B. Bran- chenstandards und Zertifizierungen für be- stimmte Rohstoffe wie Kakao, Kaffee oder Palmöl. Weitere positive Beispiele sind Akti- onen und Kampagnen zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung, vor allem im Bereich Obst und Gemüse, sowie das große Angebot an Biolebensmitteln. Ausbau-Möglichkeiten. Insbeson- dere in den Bereichen Sortimentsge- staltung und Sensibilisierung von Kon- sument*innen nutzen die Unternehmen ihren Handlungsspielraum aber nur unzureichend. Mit Sortimentsgestaltung ist der (nachhaltige) Einkauf der Produkte und Rohwaren gemeint; Sensibilisierung der Konsument*innen umfasst Maßnahmen im Bereich der Ladengestaltung, Produktplat- zierung und Werbung, um die Menschen zu umweltfreundlicheren Kaufentscheidungen zu motivieren. Hier könnte zum Beispiel beim Sortiment ein stärkerer Fokus auf Umwelt- schutz gelegt werden, indem besonders um- weltschädliche Produkte – wie Ware, die per Flugzeug geliefert wird – nicht angeboten werden. Nachhaltigkeit systematisch. Die Studie empfiehlt den Unternehmen, ihr Nachhaltig- keitsmanagement insgesamt systematischer zu gestalten: Dazu sollten durchweg über- prüfbare Ziele zur ökologischen Nachhaltig- keit <https://www.umweltbundesamt.de/ser- vice/glossar/n?tag=Nachhaltigkeit#alphabar> gesetzt werden, in bessere Daten investiert sowie das Nachhaltigkeitsmanagement stär- ker mit Geschäftsführung, Einkauf und Wa- rengruppenmanagement verknüpft werden. Die Unterneh men im Lebensmittel einzelhandel haben sehr viel Einfluss – sowohl auf die Produktions bedingungen als auch auf das Konsum verhalten. 48 | REGAL 11-2022Nachhaltige Produkte sind gefragt und Siegel, die über deren ökologische Qualitäten Auskunft geben sollen, boomen. Ob diese aber geprüft und vertrauenswürdig sind, ist oft nur schwer nachvollziehbar. Mit „grünen Etiketten“ bietet dm seinen Kundinnen und Kunden eine nachhaltige Orientierungshilfe am Regal. Bereits 2017 hat sich dm drogerie markt mit namhaften In- stitutionen zusammengetan und 16 Öko-Siegel als glaub- würdig eingestuft, die fortan eine grüne Etikette tragen durften. Da in den letzten Jahren ein massiver Zuwachs von Nachhaltigkeitslabels am Markt zu beobachten war, wurden sämtliche im Sortiment vertretenen Siegel nun er- neut geprüft, die Kriterien anhand des Gütesiegel-Checks von GLOBAL 2000 abermals verschärft. Resultat: Produkte mit dem FSC- oder PEFC-Siegel werden in Zukunft keine „grünen Etiketten“ mehr tragen, dafür kommen mit dem Bioland-, Naturland- und biodynamisch zertifiziert durch Demeter-Siegel drei neue Prüfzeichen im Bereich der Lebensmittel, Kosmetik und Körperpflege hinzu. „Ökolo- gisch bewusstes Einkaufen soll Spaß machen und einfach sein. Bei dm kann sich der Konsument darauf verlassen, dass als nachhaltiger gekennzeichnete Produkte dies auch wirklich sind.“, so dm Geschäftsführer Harald Bauer. dm Green Ideas Für ein nachhaltigeres Leben braucht es manchmal nur die richtigen Ideen. Doch was macht umweltfreundliche Produkte aus? Und wieso können auch vermeintlich we- nig ökologische Produkte wie Frischhaltehauben aus Silikon wertvolle Gefährten im Kampf gegen die Klimakrise sein? dm hat nicht nur Antworten auf diese Fragen, sondern bietet auch die dazu passenden Produkte: Von Mehrweg-Beauty-Helfern wie der wiederverwendbaren Baumwoll-Gesichtsmaske über nachfüllbare Deo-Sticks bis hin zu einer großen Auswahl an festen Haar- und Körperpflegeprodukten, welche die Flut an Plastikflaschen im Bade- zimmer obsolet machen – allein in diesem Jahr wurden über 300 neue Produkte gelistet, die einen umweltfreundlicheren Lebensstil unterstützen. Zu finden unter dm.at/green-ideas dm schärft Kriterien für „grüne Produkte“ Über 2600 Produkte bei dm dürfen eine „grüne Etikette“ tragen. Die Green Ideas bieten nachhaltige Inspiration rund um die dm Kern- sortimente. Diese 17 Nachhaltigkeitssiegel dürfen nach der erneuten Überprüfung auch weiterhin oder erstmals eine grüne Etikette am dm Regal tragen: Austria Bio Garantie – BDIH – Bio Austria – biodynamisch zertifiziert durch De- meter – Bioland – Blauer Engel – Cosmos – DE-Bio – Demeter – Ecocert – EU-Bio – EU Ecolabel – GOTS – NATRUE – Naturland – Nordic Ecolabel – Österreichisches UmweltzeichenNext >