< PreviousNACHHALTIGKEIT REGAL: Wie zufrieden sind Sie mit dem heurigen Outcome? ERICH DOSEK: Wir sind bei Rau- scher Consumer Products sehr zu- frieden. Trotz der auch uns betreffen- den massiven Preiserhöhungen bei Rohstoffen, Vormaterialien und in der Energieversorgung, sowie Unter- brechungen oder Verzögerungen in der Lieferkette können wir ein sehr deutliches Wachstum verzeichnen. Unsere Umsatzzahlen sind auch deutlich über dem Niveau der Jahre vor den Krisen rund um den Ukraine Krieg und die Corona-Pandemie. Wie stark sind die Kosten gestiegen? Wir sind seit vielen Monaten mit dra- matischen Rohstoff- und Vormateri- alpreis-Erhöhungen im zweistelligen Bereich konfrontiert. Etwa bei der Viskose oder bei Kartons für die Ver- packungen. Diese negativen Effekte des Ukraine Kriegs haben wir nur verzögert und abgeschwächt an den Handel weitergeben. Und: Die der- zeitige Situation ist, wie wir alle wissen, auch für die Supply Chain bzw. die Logistik und Produktion eine Riesen-Herausforderung. Die Vorlaufzeiten für Materiali- en haben sich verdoppelt, die Energiekosten in der Produk- tion steigen immens. Bei aller Freude über unser deutliches Umsatzplus. Diese Schatten- seiten kann man nicht ver- leugnen. Wie wird das ausgeglichen? Wir versuchen die Energie- kosten durch Photovoltaik- Anlagen zu senken. Anderer- seits mussten wir aber auch un- sere Preise erhöhen, um gut weiterwirtschaften zu können. Wir sind sehr froh, dass wir keine radika- leren Maßnahmen, wie Kündigun- gen, umsetzen mussten. Was ist im kommenden Jahr geplant? Wir haben umsatzseitig das Ziel, wie- der substantiell zu wachsen. Durch den weiteren Ausbau im Bereich Pri- vate Label, aber auch mit unseren Marken raucosan, Bellawa, Gloria und senta. Zudem wollen wir im Ex- port, also in Märkten außerhalb Ös- terreichs, stark zulegen – sowohl im Private Label Markt, als auch bei den Markenprodukten. Wir haben bereits die Produktion und Lieferungen an Neu-Kunden eingetaktet, die 2023 fi- nal umgesetzt werden. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Rauscher? Unser Mutterkonzern Lohmann & Rauscher (L&R) hat Nachhaltigkeit im Rahmen seiner Unternehmens- strategie als zentrales Element seines wirtschaftlichen Handelns definiert und orientiert sich hier an den Sus- tainable Development Goals der Ver- einten Nationen. Generell setzt L&R für jede der drei Nachhaltigkeits- Säulen Wirtschaft, Umwelt und Sozi- ales systematisch relevante Nachhal- tigkeitsziele und Maßnahmen um. Sie haben auch die Tampon-Produk- tion auf CO 2 -neutral umgestellt. Wir investieren an unseren Produkti- onsstandorten laufend in energie- sparende Maßnahmen, wie die Instal- lation von Photovoltaik-Anlagen, LED-Beleuchtung, Fassaden-Vollwär- meschutz oder wärmedämmende Fenster. Das gilt natürlich ebenso, wenn wir unsere Produktion ausbauen. Wir sind auch bestrebt unsere Supply Chain auf CO 2 -Neutralität umzustellen. Wie viele Solaranlagen gibt es bereits? Ganz aktuell haben wir gerade eine weitere, neue Photovoltaik-Anlage in Schönau a.d. Triesting realisiert – es ist die vierte Anlage in Österreich. Insgesamt hat unser Mutterkonzern L&R bereits sechs Photovoltaik-Anla- gen an diversen Standorten errichtet. Bis Mitte November haben diese An- lagen bereits rund 2.634.000 kWh mit Photovoltaik erzeugt, in Öster- reich sind es 1.063.400 kWh. Insge- samt möchte L&R bis zum Jahr 2030 rund 6.000.000 kWh Strom pro Jahr aus Photovoltaik-Anlagen erzeugen. Vielen Dank! Rauscher Consumer Products Großes Solar-Projekt Erich Dosek, Geschäftsführer Rauscher Consumer Products, im Interview zu Kosten, Bepreisung, Umsatz und Initiativen. INTERVIEW: LISA WEBER Erich Dosek, Geschäftsführer Rauscher Consumer Products 60 | REGAL 11-2022U nter der Marke AIKO® bietet Mautner Markhof authentische Asia-Saucen an, die original in Thailand in bester FAIRTRADE Qualität pro- duziert werden und mit natürlichem Ge- schmack überzeugen. Die AIKO® Saucen befinden sich seit der Einführung auf Erfolgskurs. 2021 konnte die Marke AIKO® eine Umsatzsteigerung von 41 % aufwei- sen und ist somit unter den Top 3 Marken in der Kate- gorie Party/Grillsaucen Asia.* Die AIKO® Sweet Chilli Sauce wird aus fair gehandelten roten Chilis und Knoblauch hergestellt. Sie begeistert durch den hohen Chilli-Anteil von 24% mit intensiv- fruchtigem Geschmack. Die AIKO® Süß Sauer Sauce mit 15% Frucht- und Gemü- seanteil bietet ein besonderes Gaumenerlebnis. Durch ausgewählte fair gehandelte Zutaten, wie Ananas und ADVERTORIAL FERN(K)ÖSTLICHE SAUCEN-KOMPETENZ: SÜSS, SAUER, FAIR! Original thailändischer und authentischer Geschmack FAIRTRADE-SAUCEN AUS ASIEN 15 % Gemüse- Fruchtanteil 24 % eingelegte rote Chili ® AIKO Saucen 200ml Fairtrade Inserat 210x148 RZ.indd 1AIKO Saucen 200ml Fairtrade Inserat 210x148 RZ.indd 1 WIR FREUEN UNS AUF SIE: Mautner Markhof Feinkost GmbH Mautner Markhof-Gasse 39-41, 1110 Wien Tel.: +43-1-74080-0 presse@mautner.at https://www.aiko-asia.com/de Tomaten wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschmacksrichtungen süß und sauer geschaffen. Die beiden Saucen sind vielseitig einsetzbar. Ob zu Ge- grilltem, im Wok, als Dip für Frühlingsrollen, Ribs oder Frittiertem. Sie eignen sich auch zum Verfeinern von Nudel- und Reisgerichten sowie für Burger, Wraps und Sandwiches. Die AIKO® Saucen sind frei von künstli- chen Geschmacks- und Konservierungsstoffen. Auf- grund der rein pflanzlichen Rezeptur entsprechen sie auch den Ansprüchen der vegetarischen und veganen Küche. *Quelle: Nielsen LEH excl. H/L: Umsatz KW 36/2021 vs. 2020, Asia Grill/Partysaucen Tauchen Sie mit AIKO in die kulinarische Welt Thailands ein ®NACHHALTIGKEIT B ei Erdal Österreich ist das gesamte un ternehmerische Wirken konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, ganz im Sinne einer funktionierenden Kreislauf wirtschaft. Geschäftsführer Florian Iro zu REGAL: „Wir verfolgen das Ziel, unsere Produkte von An fang an so zu gestalten, dass die Rezepturen nach Aufbrauch problemlos in den biolo gischen Kreislauf zurückgeführt und die Ver packungen als Wertstoffe hochwertig wieder verwertet werden können. Das löst viele Probleme gleichzeitig: es verringert den Res sourcenverbrauch, reduziert den Energiebe darf und verringert am Ende den CO 2 Foot print. Der Level einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft wird der zukünftige Maß stab für die Ökomarken werden.“ Schon 2012 hat Frosch ein Verfahren an gestoßen, um hochwertiges Recyclingmateri al aus dem Wertstoff Altplastik /gebrauchte Kunststoffverpackungen zu gewinnen. So bestehen alle transparenten Frosch PETFla schen zu 100 Prozent aus Altplastik (davon zu 50 Prozent aus europäischen haushaltsnahen Sammlungen wie dem Gelben Sack) und sind vollständig recyclingfähig. Die HDPEDusch gelflaschen von Frosch werden sogar mit 100 Prozent Altplastik aus dem Gelben Sack ge fertigt. Aber damit noch nicht genug. In einem Kooperationsprojekt mit dem Verpackungs unternehmen Mondi wurde für die Frosch Produkte der erste voll recyclingfähige Stand bodenbeutel aus Polyethylen (PE) mit im Re cyclingprozess trennbarer bedruckter Bande Erdal Österreich treibt Kreislaufidee Geschäftsführer Florian Iro: „Level einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft wird der zukünftige Maßstab für die Ökomarken werden.“ TEXT: ROBERT FALKINGER → Erdal Österreich Facts: Gründung: 1953 Mitarbeiter: 160 Quelle: Erdal Österreich role entwickelt. Damit lassen sich bis zu 70 Prozent PlastikMüll sparen und jedes Gramm reduziertes Plastik spart zudem Energie und CO 2 . Die Standbodenbeutel werden beim Frosch Waschmittel als Originalverpackung eingesetzt, bei Seifen und TriggerProdukten (Flaschen mit Sprühpumpen) sind sie als Nachfüllbeutel im Einsatz. Völlig neue Recycling-Maßstäbe setzt der neue Sprühkopf für Sprühflaschen von Werner & Mertz. Alle Elemente sind vollstän dig recyclingfähig, sein Gewicht wurde auf ein Minimum reduziert und weist erstmals einen hohen Rezyklatanteil in den funktiona len, innen liegenden Bauteilen des Pumpme chanismus auf – eine technische Innovation. Was die Konsumenten sehr freut, ist: die Sprühperformance wurde optimiert. Der neue Sprühkopf schafft mindestens 5.000 Pumpstöße. So kann die OriginalFroschFla sche mehr als elfmal nachgefüllt werden und ihr Lebenszyklus weiter verlängert werden. Mit diesen Entwicklungen setzt der Frosch weitere Meilensteine in der konstan ten Umsetzung der Kreislaufidee. Erdal baut nachhaltiges Packaging aus. Erdal: Erdal Österreich Geschäftsführer Florian Iro 62 | REGAL 11-2022GS1 AUSTRIA And the award goes to… Auszeichnung: Drei Unternehmen räumten beim diesjährigen ECR Tag wieder ab →Neoh, Die Käsemacher und Egger Getränke gewinnen GS1 Sync Star →Datenabstim- mung alle drei Monate V orhang auf. GS1 Austria holte erneut die Daten- Champions auf die Bühne. Im Rahmen des ECR Tages 2022 wurden drei besonders vorbildliche Dateneinsteller ausgezeichnet. Aus dem GS1 Sync-Pool mit über 450.000 Artikelsätzen fielen dieses Mal drei Unternehmen besonders positiv auf: Alpha Republic mit ihrer Marke NEOH, Die Käsemacher und Egger Getränke. Datenkontrolle. Ganz ohne Aufwand bekommt man den GS1 Sync Star allerdings nicht. „Ein Dateneinsteller muss selbstständig alle bestehenden Artikeldaten im GS1 Sync Stammdatenpool laufend auf Aktualität prüfen und ausgelaufene Artikel entsprechend kennzeichnen“, erklärt GS1 Austria Geschäftsführer Mag. Gregor Herzog. Konkret heißt das: Datenabstimmung alle drei Monate. Warum? „Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Daten zu jeder Zeit vollständig, korrekt und in der aktu- ellsten Version dem Handel über GS1 Sync zur Verfügung gestellt werden“, so Herzog. Bilder und Herkunft. Heuer wurde ein beson- deres Augenmerk auf kor- rekte und umfassende Bilddaten gelegt. Denn: Zu einem vollständigen Datensatz in GS1 Sync ge- hören mittlerweile nicht nur rechtliche, logistische und marketingrelevante Informationen, sondern auch ein Produktbild. Aber auch die Abbildung der kompletten Artikelhierarchie – bis hin zur Palette – muss vorhanden sein. „Der große Vorteil daran: Komplette und qualitätsgesicherte Daten sind für alle relevanten Datenabholer bis hin zum Konsu- menten verfügbar.“ Ein Beweggrund ist auch die Bedeu- tungszunahme des Online-Shoppings. Denn klassische Pack-Shots werden etwa für den Onlineshop oder das Flugblatt benötigt. „Aktuell stellen über 400 Industrieun- ternehmen Bildmaterial bereit. Insgesamt werden 55.000 Abbildungen angeboten“, sagte MMag. Rene Schweinzger, Leiter GS1 Sync Vertrieb, in einem REGAL-Gespräch. Der nächste inhaltliche Themenschwerpunkt liegt übrigens auf dem Thema Herkunft. Vorteile. Was alle Ausgezeichneten im heurigen Jahr gemein haben: Qualitative Stammdaten haben einen ho- hen Stellenwert im Unternehmen. Adel Hafizovic, CSO und Co-Founder der Alpha Republic (NEOH): „GS1 Sync ist ein ideales Tool für Jungunternehmen mit begrenzten Ressourcen, da damit mit wenig Aufwand die Daten für die Handelspartner optimal vorbereitet sind und diese mit nur einem Klick darauf zugreifen können.“ DI Stefan Aigner, BEd, Leiter des Qualitätsmanagements bei „Die Käsemacher“ betont den Vorteil bei kurzfristigen Daten- änderungen: „Dank GS1 Sync können unsere Handels- partner stets auf die aktuellsten Daten zugreifen.“ Ing. Tamara Ender, IT Administration & Support bei der Egger Getränke, erklärt: „In einem internen Workshop werden eigene Richtlinien definiert, die beispielsweise bei Bildern auf der ECR Guideline für Produktabbildun- gen basieren.“ v.l.n.r.: Ing. Barbara Wendelin (GS1 Austria GmbH), Mag. Phil. Patrick Salfinger und Ing. Tamara Ender (Egger Getränke GmbH & Co OG), DI Stefan Aigner, BEd und Ing. Stefan Müllner (Die Käsemacher GmbH), Mag. Neil Simath und Adel Hafizovic (NEOH by Alpha Republic GmbH), Mag. Gregor Herzog (GS1 Austria GmbH) Bezahlte Anzeige TEXT: VERENA SCHNEEWEISS © GS1 AUSTRIA/KATHARINA SCHIFFL © GS1 AUSTRIA/KATHARINA SCHIFFL 3 TROPHÄEN gingen dieses Jahr an Egger Getränke, Alpha Republic und Die Käsemacher 11-2022 REGAL | 63„Herkunft ist Zukunft. Darauf baut Vorarl- berg. Nach wie vor wird der Regionalität sowohl im Handel als auch in der Industrie ein hoher Stellenwert zugeschrieben.“ Vorarlberg MAGDALENA KRANABITL, MA, Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT Sutterlüty schon bei 26 Märkten → Schweizer Einkaufstouristen zurück → 140 Mille bis Jahresende → Invest in Energie-Ausbau 2023 → 700 Mitarbeiter aus 33 Nationen ALEXANDER KAPPAURER, Geschäftsführer Sutterlüty und Obmann des Lebensmittelhandelsgremiums der WK Vorarlberg Sutterlüty Ländlemarkt Lochau 64 | REGAL 11-2022REGAL im Exklusiv-Gespräch mit Alexander Kappaurer, Geschäftsführer Sutterlüty und Obmann des Lebensmittelhandelsgremiums der WK Vorarlberg TEXT: MAGDALENA KRANABITL berichtet aus Egg E gg, Vorarlberg. Die größte Gemeinde inmitten des Bregenzerwaldes dient als wirtschaftlicher Mittelpunkt. Die Sonne geht bereits langsam unter. Im Ortszentrum herrscht reges Treiben. In der Mühle 534 ist das Sutterlüty-Servicecenter eingebettet. Hier trifft REGAL auf Alexander Kappaurer, Geschäftsführer Sutterlüty und Obmann des Lebensmittelhandelsgremiums der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Das Geschäftsjahr laufe heuer erfreulich gut im Vorarlberger Handel, berichtet Kap- paurer: „Den Hauptgrund machen die Schweizer und Touristen aus. Diese kommen nach Covid nun wieder zum Einkaufen zu- rück nach Vorarlberg.“ Eine Schließungswelle der Händler, aufgrund der Hausforderungen, sei aktuell noch nicht ersichtlich. Dafür sei es noch zu früh. „Wenn die Situation bei den Energiepreisen im neuen Jahr weiter so an- hält, braucht es aber dringend Unterstützun- gen für den Handel“, appelliert der Geschäfts- führer. Eröffnungen. In diesem Jahr standen bei Sutterlüty drei Neueröffnungen auf der Agen- da. Im Februar am Bahnhof in Feldkirch, ge- folgt von Gais im März und Frastanz im Juni. Weitere Neubauten oder Modernisierungen stehen heuer nicht mehr an. Somit gibt es ak- tuell 26 Ländle-Märkte. Auf die Frage, ob Sut- terlüty ins Ausland expandieren wird, wider- spricht Kappaurer: „Wir feiern heuer unser 70-jähriges Jubiläum. Unser Herzstück ist die Regionalität, und die ist gekoppelt an Vorarl- berg. Wir sehen uns als Plattform für Vernet- zung und Austausch in der Region. Eine enge Zusammenarbeit mit Handschlagqualität bilden die Grundlage der oft seit Jahrzehnten andauernden Partnerschaften mit unseren regionalen Herstellern. Dieses nachhaltige Denken und Handeln erhält die Wertschöp- fung und viele Arbeitsplätze in Vorarlberg. Und dazu werden wir auch in Zukunft unse- ren Beitrag im Ländle leisten.“ Entwicklung. Umsatztechnisch erwartet das Familienunternehmen bis Jahresende 140 Millionen Euro. Der Investitionsschwerpunkt für das bevorstehende Jahr liegt vorrangig bei der Optimierung und Verbesserung der Ener- giehaushalte der bestehenden Märkte. „Um den Stromkosten-Erhöhungen entgegenzu- wirken, ist der Ausbau mehrerer Photovoltaik- Anlagen geplant. Die neuen Märkte in Fras- tanz und Gais wurden im Zuge der heurigen Bauten bereits damit ausgestattet.“ Region. Über 3.000 regionale Produkte befinden sich im Sortiment. Als regionale Lie- feranten agieren circa 1.500 Partner und Landwirte. Dem Vernetzen der Hersteller und Landwirte untereinander wird eine hohe Be- deutung zugeschrieben: „Dadurch erleben viele traditionelle Produkte ihr Revival. Pro- dukte, die es viele Jahre nicht mehr gegeben hat, treten so bei Sutterlüty wieder neu auf.“ So zum Beispiel der Vorarlberger Riebelmais oder regionale Dinkel-Produkte aus Vorarl- berger Dinkel-Anbau: „Bis vor 20 Jahren gab es in Vorarlberg keinen Dinkel-Anbau mehr. Inzwischen gibt es wieder 60 Dinkelbauern, die auf 180 Hektar Land im Ländle rund 600 Tonnen Urdinkel ernten. Und das ganz ohne Spritzmittel, mineralische Dünger oder Halmverkürzer.“ Herausforderungen. Auch im Ländle habe sich das Einkaufsverhalten aufgrund der Teuerungen geändert. „In den letzten paar Monaten sehen wir eine Verschiebung in Richtung der Preis-Einstiegs-Marken. Auch eine verstärkte Nutzung von Aktionen ist be- merkbar“, erklärt der gebürtige Vorarlberger. Trotz den Herausforderungen der Covid- Pandemie ist das Familienunternehmen gut durch die Krise gekommen. Ein drastischer Mitarbeitermangel sei nicht spürbar: „Wir sind mit der Mitarbeiter-Anzahl zufrieden. Aktuell suchen wir vorrangig Angestellte im Frische-Bereich.“ Rund 700 Mitarbeiter aus 33 Nationen sind bei Sutterlüty tätig. Die größte Gruppe, welche nicht aus Österreich kommt, ist jene der Deutschen mit einem Anteil von zehn Prozent.“ Im Jänner startet Florian Sutterlüty, Sohn von Mag. Jürgen Sutterlüty, in dritter Generation, verrät Kappaurer am Ende des Gesprächs. → Facts: 26 Sutterlüty- Märkte 3 Neueröffnungen 2022 rund 700 Mitarbeiter circa 1.500 reg. Lieferanten VORARLBERG 11-2022 REGAL | 65VORARLBERG Aktuell sind im Vorarlberger Lebens- mitteleinzelhandel rund 5.800 Arbeit- nehmer beschäftigt, davon circa 240 Lehrlinge, so die diesjährigen Zahlen der Fachgruppe des Lebensmittel- handels. Die Nahversorgung der Vor- arlberger Bevölkerung mit Lebens- mitteln bleibt weiterhin stabil. 99 Prozent der Vorarlberger haben min- destens ein Geschäft mit Komplett- sortiment im Ort. 236 Geschäfte auf einer Gesamtfläche von 133.961 Qua- dratmeter bieten mit Jahresbeginn ein Vollsortiment an Lebensmitteln mit Waren des täglichen Bedarfs. Da- von bestehen 204 Lebensmittel-Voll- sortimenter mit einer Verkaufsfläche von 113.772 Quadratmeter und 32 Diskonter mit 20.189 Quadratmeter. Seit Beginn der Strukturanalyse im Jahr 1970 ist die Zahl der Lebensmit- tel-Vollsortimenter von 578 auf 203 gesunken, während die Verkaufsflä- che von 43.000 auf 113.474 Quadrat- meter gewachsen ist. Kein Geschäft. Ohne Lebens- mittelgeschäft sind zum Stichtag neun Gemeinden: Eichenberg mit einer Metzgerei, Möggers, Reuthe, Dünserberg, Fraxern mit Grund- versorgung 3 x 3 Stunden Öffnungs- zeit pro Woche, Stallehr und St. An- ton. Strukturerhebung im Vorarlberger LEH Ganze 30.000 Tonnen Karton und Pa- pier werden in der Offsetdruckerei Schwarzach jährlich verarbeitet. In den letzten zwölf Monaten mussten, aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffkosten, mehrere Preiserhö- hungen vorgenommen werden. „Wir erwarten, dass die Kosten im Karton- bereich nun langsam abflachen. Auch die Verfügbarkeiten werden sich ver- bessern. Für den Energie-Bereich se- hen wir noch keine Erleichterung“, meint Lothar Eicker, Business Develo- pement Sales. Bis Jahresende wird ein Umsatz von 85 Millionen Euro erwar- tet. Eine inflationsbedingte Steige- rung von rund neun Prozent im Ver- gleich zum Vorjahr. „Mengenmäßig liegen wir etwas dahinter. Ein Grund sind die Rohstoffverknappungen. Wir bemerken auch einen leichten Rück- gang in der Nachfrage nach Luxus- Kartonagen.“ Sparmaßnahmen. Um Ener- gie einzusparen wurde im Ver- waltungsgebäude die Temperatur auf 19 Grad gesenkt. Weitere Ein- sparungsmaßnahmen werden im Produktions bereich vorgenom- men, mit automatischer Licht- steuerung und LED- Beleuchtung. „Uns sind die kontinuierliche Energieeffizienzsteigerung und weitere Investitionen in erneuer- bare Energien besonders wich- tig.“ Invest. Der letzte größere In- vest-Schwerpunkt, mit 17 Millio- nen Euro, wurde Ende 2021 voll- endet. „Investiert wurde hierfür in neue Maschinen, die Intralo- gistik, Automatisierungstechnik und in den Anbau eines neuen Hochregallagers.“ Zukünftige In- vestitionen würden, laut Eicker, in eine neue Standmaschine und in die Robotertechnik fließen. Zudem solle der Webshop weiter ausgebaut wer- den. Offsetdruckerei Schwarzach: Erleichterung in Sicht Lothar Eicker, Business Development Sales 66 | REGAL 11-2022Echt praktisch In neuem Design – für Käsknöpfle und andere Lieblingsrezepte. Der echte Geschmack für Käsknöpfle und andere Lieblingsrezepte. Küchenfertig gerieben, praktisch verpackt – und jetzt neu mit noch geschmackvollerem Packungsdesign. Rezept für echte Vorarlberger Käsknöpfle www.alma.at/rezepte 22221004 ALM Inserat Regal A4 RZ.indd 122221004 ALM Inserat Regal A4 RZ.indd 117.11.22 11:5117.11.22 11:51VORARLBERG Spar: Neubau in Langen bei Bregenz Spar Kauffrau Heike Hiller übersiedelte Mitte November mit ihrem Lebensmittel-Markt vom Fischanger 78 in Langen bei Bregenz in das Dorfzentrum. Mit dem Neubau entstanden ein Spar-Supermarkt auf rund 350 Quadratmetern und darüber liegende Wohnungen. „Dank des neuen Ladenbaukonzepts kann auf kleiner Flä- che ein weitaus größeres Sortiment angeboten werden“, freut sich auch Spar Vorarlberg Ge- schäftsführerin Carina Pollhammer. Im Markt sind aktuell zehn Mitarbeiter tätig. Regionalität. Neben Äpfeln von Pius Beer aus Hörbranz, Kartoffeln vom Biohof Heine in Möggers und Chinakohl von Walter Gehrer in Höchst finden die Kunden noch einige weitere Obst- und Gemüsesorten aus der unmittelbaren Umgebung. Käse und Milchprodukte liefern unter anderem die Alpe Stongen in Bezau sowie die Langenegger Dorfsennerei und natürlich die Vorarlberg Milch in Feldkirch. v.l.n.r.: Vertriebsleiter Einzelhandel Thomas Schwärzler, Spar-Kaufmann Daniel Schöpfer, Spar Vbg. GF Carina Pollhammer, Spar-Kauffrau Heike Hiller, Bgm. Josef Kirchmann ++ NEWS VORARLBERG ++ NEWS VORARLBERG ++ NEWS VORARLBERG ++ NEWS VORARLBERG ++ NEWS VORARLBERG ++VORARLBERG REGAL: Wo liegen heuer die Inves- titions-Schwerpunkte? THOMAS PACHOLE: Wir haben 2021 mit dem Bau der neuen Fla- schen-Abfüllungsanlage gestartet, die bis heuer angedauert hat. Hier- für wurden über zwei Millionen Euro investiert. Weiters wurde ein Relaunch der Marke ein- geführt, der bis zum Ende des Jahres über die Bühne geht. Inwiefern wirken sich die aktuellen Teuerun- gen auf die Brauerei aus? Wir sehen in allen Berei- chen Steigerungen. Die Energie- kosten haben sich um 400 Prozent gesteigert. Bei den Rohstoffen ist Malz um 80 Prozent teurer gewor- den. Glas kostet zu 100 Prozent mehr, sofern es verfügbar ist. Pa- pier das Doppelte. Gibt es eine Photovoltaik-Anlage? Ja, über das Jahr gesehen können wir etwa zwölf Prozent des Strom- bedarfs selbst erzeugen. Wir wollen die Anlage ausbauen, haben mo- mentan jedoch einen Stopp einge- legt, da die Lagerkapazitäten bis 2030 erweitert werden. Nächstes Jahr starten wir jedoch mit der be- treffenden Detailplanung. Wie sieht die Flotte aus? Wir sind gerade dabei, mit den ers- ten E-LKW in den Testbetrieb zu gehen. Unser Kerngebiet ist Dorn- birn und Bregenz. Wir sind opti- mistisch, dass das gut funktionie- ren wird, da die Wege im Tal kurz sind. Die Produkte sind nur im Westen Österreichs gelistet. Gibt es Pläne bezüglich einer Expansion? In Vorarlberg haben wir einen Marktanteil von 53 Prozent. Hier wollen wir weiter den Fokus setzen. Uns ist die Regionalität wichtig. Was ist der Top-Seller? Die Vorarlberger sind bekannt für die Liebe zu starken Biersorten. Jedes dritte Bier, das in Vorarlberg gekauft wird, ist beispielsweise das Mohrenbräu Spezial. Vielen Dank für das Gespräch. Regionalität im Mittelpunkt Mohrenbrauerei: INTERVIEW: MAGDALENA KRANABITL Thomas Pachole, GeschäftsführerNext >