< PreviousVORARLBERG Ölz Ölz klar über 200 Millionen → Neubau: Tests und Optimierungen angelaufen → Kein Markenkäufer-Rückgang ersichtlich S atte 213 Millionen Euro setzte Ölz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 um. Insgesamt werden bei Ölz der Meister- bäcker jährlich ca. 76.000 Tonnen Backwaren hergestellt. „Trotz großer Herausforderungen, die für uns alle das aktuelle Geschäftsjahr prägen, behalten wir 2022 unseren Kurs bei“, berichtet Geschäftsführerin Mag. Daniela Ka- pelari-Langebner im REGAL-Gespräch. Regionalität und Nachhaltigkeit spielen für das Vorarlberger Familien-Unternehmen eine bedeutende Rolle. Die Nachhaltigkeit ist bei Ölz der Meisterbäcker in den Unterneh- mens-werten und der Strategie verankert. Die Umstellung auf zertifizierte Freilandeier konnte das Vorarlberger Unternehmen im Jahr 2022 ebenso umsetzten, wie die Fertig- stellung der modernsten und nachhaltigsten Bäckerei, mit dem Zubau in verdichteter Bau- weise, in Dornbirn Wallenmahd. „Wir haben eine neue Toast- & Sandwich- sowie eine Zopf- und Hefeteig-Linie hinzugewonnen. Aktuell laufen die letzten Tests und Opti- mierungen an den Anlagen“, so die Geschäfts- führerin weiter. Damit schafft sich Ölz neue Kapazitäten und Raum für Wachstum. Zuletzt wiesen die Vorarlberger einen Exportanteil von 44 Prozent aus, mit Fokus auf Deutsch- land und den DACH-Markt. In der Slowakei und in Tschechien wird der Markenaufbau aktuell und auch im Jahr 2023 fortgesetzt. Konsument. Die Teuerungswelle ist mittlerweile bei den Konsumenten angekommen. „Bis in den Sommer gab es ein stabiles Kaufverhalten im Bereich Brot und Backwaren. Aktuell merken wir, dass die Bedeutung von Aktionen zunimmt.“ Die genauen Auswirkungen lassen sich derzeit noch nicht abschätzen, aber: „Wir bleiben unserem Weg treu und setz- → Facts: 213 Millionen Euro Umsatz 2021 Jährlich 76.000 Tonnen Backwaren 44 Prozent Exportanteil ten auf die Faktoren Nachhaltigkeit und Qua- lität. All unsere Strukturen und Prozesse sind auf eine gesamtheitliche Nachhaltigkeit aus- gerichtet und berücksichtigen soziale, ökono- mische und ökologische Aspekte. Mit den Ölz Backwaren haben die Konsumenten, auch im Sinne der Haltbarkeit, immer ein frisches und qualitativ hochwertiges Produkt.“ Mitarbeiter. Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges von Ölz der Meisterbäcker sind die Mitarbeiter. „Mit den neuen Linien haben wir die Möglichkeit einer höheren Produkt- verfügbarkeit. Doch ist die Personalverfüg- barkeit am Arbeitsmarkt aktuell ein heraus- forderndes Thema. Wichtig für uns ist der Ausbau unserer Lehrlingsausbildung im Be- reich der Bäcker und Lebensmitteltechniker“, berichtet die Geschäftsführerin Mag. Daniela Kapelari-Langebner. Ölz der Meisterbäcker verknüpft das klassische Bäckerhandwerk mit modernster Technologie und bietet damit einen zukunftsorien- tierten, nachhaltigen sowie siche- ren Arbeitsplatz. Produktseitig wurden mit den Ölz Landbroten, den Ölz Pancakes, dem Ölz Winter Laible sowie den Ölz Sandwich Brötle im Jahr 2022 einige neue Artikel auf den Markt gebracht. Geschäftsführerin Mag. Daniela Kapelari-Langebner Ölz Meisterbäcker Wallenmahd 70 | REGAL 11-2022plus 6 Medaillen beim World Cheese Award in Wales RZ-Inserat_Käsekaiser_2023.indd 1RZ-Inserat_Käsekaiser_2023.indd 117.11.2022 11:27:2817.11.2022 11:27:28VORARLBERG Happy Day Immun bekommt Zuwachs D er Fruchtsafthersteller Rauch hat den diesjährigen Invest- Schwerpunkt auf die bestehen- den Standorte in Europa und den USA gesetzt. „Während es in unseren Wer- ken in Europa primär um neue Anla- gen und Optimierung von Produkti- onsabläufen geht, ist das im Herbst 2020 eröffnete Werk in Glendale/Arizo- na voll auf Wachstums- und Ausbau- kurs“, erklärt Rauch Geschäftsführer Daniel Wüstner. Ein weiterer Standort in den USA, in Concord im Bundes- staat North Carolina, ist in Planung. Dort errichtet Rauch, gemeinsam mit den Partnern Red Bull und Ball Packa- ging, eine völlig neue und topmoderne Eurogast Grissemann übernimmt AGM-Standort Das Familienunternehmen Eurogast Grissemann eröffnet den ehemali- gen AGM-Standort in Bludenz (Vorarlberg). Mit diesem zusätzlichen Standort in Vorarlberg ist der Großhändler nun in Österreich flächen- deckend aufgestellt. Die Fläche des Standorts beträgt 2.200 Quadrat- meter. Alle 45 Mitarbeiter des ehemaligen AGM Standortes wurden übernommen. Das Familienunternehmen. Das in vierter Generation geführte Fa- milienunternehmen wurde 1886 gegründet. Aktuell werden über 2.000 Gastronomie-Kunden von Vorarlberg bis Nordtirol beliefert. v.r.n.l. Mag. Thomas Walser (Geschäftsleiter Eurogast Grissemann), Wolfgang Leitner (Standortleiter Eurogast Grissemann Bludenz) mit seinem Abteilungsleiter-Team Rauch: integrierte Getränkefabrik. Insgesamt sind aktuell 2.096 Mitarbeiter beim Unternehmen tätig. Die Exportquote liegt bei 71,2 Prozent. Österreich, Deutschland und Ungarn zählen zu den drei Haupt-Absatzmärkten. Neu im Sortiment befindet sich seit Oktober Happy Day Immun Ei- sen. „Eine besondere Herausforde- rung bei der Entwicklung war der Geschmack, denn Eisen schmeckt sehr metallisch“, sagt Wüstner und ergänzt: „Umso mehr sind wir stolz, dass unser Produkt trotz hohem Ei- sengehalt wirklich gut schmeckt.“ Ein Liter Happy Day Immun Eisen ent- hält 21mg Eisen, damit deckt schon ein Glas mit 200ml fast ein Drittel des täglichen Bedarfes. Nachhaltigkeit. Die beiden direkt gepressten Sorten Orange und Oran- ge-Mango-Karotte sind im pflanzen- basierten Tetrapak erhältlich. 87 Pro- zent der Verpackung sind pflanzlich und somit erneuerbar. Auch beim In- halt wird auf Nachhaltigkeit geachtet: die Orangen stammen aus zertifiziert nachhaltigem Anbau. Die Rauch Juice Bar Produkte für den Handel werden in Nüziders produziert. Hier befindet sich auch die größte Solaranlage auf einem begrünten Dach in Vorarlberg. Einerseits soll das Gründach einen Lebensraum für Insekten und Pflan- zen bieten. Zusätzlich bleiben die So- lar-Module durch die Verdunstung kühler und haben im Sommer bis zu fünf Prozent mehr Wirkungsgrad als auf einem normalen Dach. Daniel Wüstner, Geschäftsführer 72 | REGAL 11-2022 Eier aus Freilandhaltung agroVet zertifizierte Qualität Nachhaltiger Genuss Ölz setzt als erste österreichische Backwarenmarke auf zertifiziertes Tierwohl mit Eiern aus Freilandhaltung – setzen auch Sie auf einen nachhaltigen Umsatz. Für nachhaltigen Genuss sind Freilandeier ein Muss. … jeder schmeckt, dass Ölz mit Liebe bäckt! Ölz der Meisterbäcker • www.oelz.comVORARLBERG Rupp: Herkunft wird die Zukunft sein Der diesjährige Investitionsschwer- punkt der Privatkäserei Rupp betrifft den Bau eines neuen Hochregalla- gers, sowie die Erschließung eines weiteren Produktionswerkes in Ir- land, erklärt Sarah Mentin, Kommu- nikations- und Marketingbeauftrage bei Alma: „Das Hochregallager wird für 6.000 Paletten Platz haben. Die In- betriebnahme ist für das erste Halb- jahr 2023 geplant.“ Auch im Export laufen die Motoren auf Hochtouren. Die Exportquote konnte für das Un- ternehmen Rupp auf 93 Prozent ge- steigert werden. Aktuell ist der Käse in 65 Ländern erhältlich. Die Marke Alma, eine von zwei Hausmarken der Privatkäserei Rupp, ist mit knapp 45 Produkten im LEH und C&C vertreten. Der Marktanteil teilt sich 50/50 auf Österreich und Deutschland auf. „Das Segment Schmelzkäse entwickelt sich heuer hervorragend im LEH. Im August ha- ben wir unserem Reibkäse im Zuge eines Verpackungs-Relaunches neu- en Aufschwung beschert und freuen uns über eine äußerst erfolgreiche Kampagne hierzu. Das führt dazu, dass auch dieses Produkt mehr Sicht- barkeit und Relevanz im LEH be- kommt“, erzählt Mentin. Bei den dies- jährigen World Cheese Awards konnte die Marke Alma insgesamt elf Medail- len für sich entscheiden. Themen. „Unsere Kunden wollen immer mehr Einblick bekommen und suchen aktiv das Gespräch. Was die Alma Käseproduktion so besonders macht, was der Unterschied zwischen Alp- und Bergkäse ist, et cetera. Wir finden das wichtig und treten gerne in Kontakt.“ Das führte im September zur 650 Kilometer langen Tour mit ei- nem Lastenrad, ohne E-Antrieb, samt einem gut gekühlten Alpkäse auf dem Fahrrad, bis nach Wien. „Diese Tour sollte auf die Senner aus früheren Ta- gen aufmerksam machen, die den Käse mühsam mit dem Ochsenkarren in die Stadt gebracht haben. Dabei hatten wir Stopps in zahlreichen LEHs eingelegt, kulturelle Veranstal- tungen besucht und organisiert und in Schulen und Öffentlichkeit über die Themen Alpwirtschaft, Alpkäse und Alma referiert.“ Lustenauer Senf: Traditionelle Fertigung Seit 1927 wird der Lustenauer Senf in der Rheinstrasse 15 in Lustenau pro- duziert. Auf zwei Stockwerken wer- den jährlich 250 Tonnen Senf verar- beitet. Vier Mitarbeiter sind aktuell beim Senfhersteller tätig. „Traditio- nelle Fertigung und beste Zutaten sorgen für den ganz besonderen Ge- schmack von Lustenauer Senf. Das Rezept bleibt geheim, die feine Würze macht jede Mahlzeit zum Gaumen- fest“, erklärt Geschäftsführer Stefan Bösch. Geschäftsjahr. Während der Co- vid-Pandemie ist das Feinkost-Sorti- ment eingebrochen, erzählt Bösch: „Ausgefallene Geschmacksrichtun- gen, wie beispielsweise Blutorange Senf mit Zotter-Schoko, werden gerne von den Touristen mitgenommen.“ Ein Kaufrückgang sei nicht ersicht- lich, da das Senf-Segment im Ver- gleich zu anderen Produkten nach wie vor günstig ist. Den Ukraine-Krieg bekommt Lustenauer Senf zu spüren: „Der Preis für die Senfsaat wurde enorm in die Höhe getrieben. Gelber Senf kostet das Doppelte, Brauner das Dreifache. Nach Aussagen der Liefe- ranten habe sich auch der Transport verkompliziert.“ Den höchsten Markt- anteil stellt hierzulande Vorarlberg mit 80 Prozent dar. Exportiert wird in die Bodensee-Region und ins Schwei- zer Rheintal. Familienunternehmen. Stefan Bösch leitet das Familienunterneh- men Lustenauer Senf in vierter Gene- ration. Sein Markenzeichen ist die Kreativität. So wie er Zeit findet, tüf- telt er an der Entwicklung neuer Senf- sorten: „Es braucht viel Liebe, Geduld, sowie lange Erfahrung im Umgang mit ausgefallen Gewürzen und Re- zepturen bis das Ergebnis meine Er- wartungen erfüllt.“ Sarah Mentin, Kommunikations- und Marketingbeauftrage Alma Stefan Bösch, Geschäftsführer 74 | REGAL 11-2022VORARLBERG Die Reduktion von Verpackungsma- terial spielt für den Handel und In- dustrie eine große Rolle. „Hier pas- siert gerade sehr viel in der Entwick- lung. An Kunststoff kommen wir jedoch oft nicht vorbei. Es stellt sich auch die Frage, ob Papier wirklich besser ist“, sagt Geschäftsführer Ger- hard Lehner gegenüber REGAL. Es sei wichtig, den Wertstoff mehrfach zu verwenden, anstatt ihn als Abfall zu sehen. „Man sollte sich darauf fokus- sieren. Kunststoff kann zum Beispiel häufiger recycelt werden als Papier.“ Für das Gesamtjahr rechnet der Vor- arlberger Verpackungsspezialist mit einem Umsatz von knapp 30 Millio- nen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr würde dies einem Wachstum von etwa 20 Prozent entsprechen. Mit Blick auf die Wirtschaft und Preisthe- matik rechnet Lehner mit einer Beru- higung im Laufe des kommenden Jahres. Kunde. Das Wissen über verschie- dene Verpackungsmaterialien sei längst beim Kunden angelangt, er- klärt Rüdiger Schmidke, Leitung Ver- trieb und Marketing: „Früher war das für den Käufer einfach nur eine Folie. In den letzten drei Jahren hat sich der Trend in Richtung Nachhaltigkeit, weniger Material und dünnere Verpa- ckungen verstärkt.“ Seit vier Jahren wurde diesbezüglich mit den Ein- stoff-Lösungen gestartet, welche nun in allen Bereichen angewendet wer- den können. Die Nachfrage steige, laut Lehner, rasant an. Nachhaltigkeit. Nahezu 70 Pro- zent der Verbundfolien von Giko sind recyclebar. Die nachhaltigste Lösung sind, laut Unternehmen, die sorten- reinen Giko Einstoffverpackungen auf Basis von PE und PP. Alle Einstoff- verpackungen bestehen aus einem einzigen Rohstoff und können dem- entsprechend einfach und sortenrein entsorgt werden. Dadurch soll die Mülltrennung für den Verbraucher vereinfacht und die anschließende Wiederverwertung optimieren wer- den. „Wir sind auch sehr stolz auf un- sere energiesparende und umwelt- schonende Produktion“, erklärt Schmidke. „Giko war der erste Her- steller, der bereits 1989 eine eigene Lösungsmittelrückgewinnungsanla- ge in Betrieb genommen hatte.“ Giko: Reduzierung von Materialien Rüdiger Schmidke, Leitung Vertrieb und MarketingVORARLBERG Vorarlberg Milch: Kosten werden bleiben Der Wertschätzung von Lebensmit- teln schreibt Raimund Wachter, Ge- schäftsführer Vorarlberg Milch, eine essentielle Rolle zu: „Die Ver- teuerungen sind mehr als gerecht- fertigt. Die Prognosen sind schwie- rig aber ich denke, dass die Teue- rungen gekommen sind, um zu bleiben. Die Produktpreise bei Molkereiprodukten waren generell zu niedrig.“ Aktuell hat sich der Bauernmilchpreis von 40 auf über 60 Cent erhöht. Die Preise ändern sich wöchentlich, erklärt der Ge- schäftsführer: „Die Kostensteige- rungen finden auf zwei Ebenen statt, in der Landwirtschaft selbst und in der Produktion. Lebensmit- tel werden zukünftig einen anderen Stellenwert haben müssen.“ Fokus. Den Fokus setzt der Milchverarbeiter nicht auf Produkt- neuheiten sondern auf die Quali- tätsansprüche. In der wichtigsten Käsekategorie „Schnittkäse“ in Österreich, konnte Anfang No- vember die Vorarlberg Milch bei der Käsekaiser-Gala gleich alle drei Käsekaiser-Statuen absah- nen: in der Kategorie „Schnittkäse mild-fein mit dem Ländle Rahm- käse, in der Kategorie Schnittkäse g`schmackig mit dem Ländle Weinkäse und in der Kategorie Schnittkäse würzig-kräftig mit dem Ländle Arlberger. Themen. Den Kunden ist nach wie vor das Thema Regionalität wichtig. „Das Thema wird auch zu- künftig bestehen bleiben. In den letzten zwei Jahren ist auch das Thema Tierwohl in den Vorder- grund gerückt“, erzählt Wachter im REGAL-Gespräch. Meier Verpackungen: To-Go weiter ausrollen Das Geschäftsjahr gestaltet sich auch für Meier Verpackungen herausfor- dernd. Um die Versorgungssicherheit zu garantieren, wurden die Lagerka- pazitäten von 4.000 auf 6.000 Palet- tenplätze erhöht. „Die Lage hat sich wieder beruhigt. Durch die Lagerka- pazitäten konnten wir die schwieri- gen Zeiten gut überbrücken“, sagt Ge- schäftsführer Ralf Oesingmann. Der Verpackungsspezialist visiert bis Jah- resende einen Umsatz von über 45 Millionen Euro an. Somit eine Steige- rung von rund zwölf Prozent im Ver- gleich zum Vorjahr. Entwicklung. 10.000 Produkte be- finden sich aktuell im Sortiment. Da- von sind rund 80 Prozent personali- siert. Der Schwerpunkt liegt in Lö- sungen für die Lebensmittelindustrie. Nach wie vor spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle „Die Reduzierung von Material wird immer wichtiger. Das größte Potenzial sehen wir in Re- cycling-Lösungen.“ Die stärkste Ver- änderung der letzten Jahre ist im Be- reich Obst und Gemüse sichtbar. „Al- ternative Lösungen sind am Markt bereits stark etabliert“, so Stephan Holzhammer, Bereichsleiter Vertrieb & Marketing. Die Invest-Schwerpunkte liegen heuer im Ausbau des Produktportfo- lios, der Digitalisierung und im On- line-Shop. 2023 steht das Ausrollen weiterer nachhaltiger To-Go-Lösun- gen auf der Agenda. Mag. Raimund Wachter, Geschäftsführer Geschäftsführer Ralf Oesingmann (li.) sowie Stephan Holzhammer (re.), Bereichs leiter Vertrieb & Marketing 76 | REGAL 11-2022NEU Dein Durst braucht was Ehrliches! Traditionell gebraut, ehrlich im Geschmack. Das neue Weizen direkt aus Vorarlberg, erfrischend anders. www.mohrenbrauerei.at wanderlüge #3VORARLBERG Gunz: Menschen belohnen sich heuer Dass sich die Menschen etwas Gutes tun wollen nach den Herausforderun- gen der Covid-Pandemie, spiegelt sich im heurigen Weihnachtsgeschäft von Gunz wider. „Wir waren schon im September Out-of-Stock mit unserer Weihnachtsware. Das war zuvor noch nie der Fall. Durch den Verzicht der letzten zwei Jahre will man sich be- lohnen“, erklärt Geschäftsführer Mi- chael Temel. Umsatztechnisch wer- den 170 Millionen Euro bis Jahresen- de erwartet. Im Sortiment befinden sich 1.200 Produkte. Jährlich kommen etwa 100 Neuheiten hinzu. „Wir listen alle drei Tage ein neues Produkt. Die Sorti- mentsbreite, Neuheiten und Flexibili- tät werden von unseren Kunden äu- ßerst geschätzt. Unser Vorteil liegt darin, dass der europäische Food- Standard für Qualität steht und wir preislich in der Preis-Einstiegsklasse liegen.“ Aktuell werden über 10.000 Kunden beliefert. Den Hauptmarkt macht Deutschland mit einem Drittel aus, gefolgt von Frankreich, Schweiz und Holland. „Die Exportquote liegt bei 97 Prozent. Unser Schwerpunkt liegt bei Schokolade, Pralinen und Snacking-Produkten. Diese Produkte sind weltweit selbsterklärend für den Kunden“, sagt Temel. Zukunft. Letztes Jahr wurde mit einer neuen Bio-Range gestartet. Mitte 2023 wird entschieden, ob die- se ins Sortiment aufgenommen wird. „Wir haben durch unsere breite Pro- duktrange viele Geschichten zu er- zählen. Unser Ziel ist es, auch im österreichischen Heimatsmarkt zu wachsen.“ Michael Temel, Geschäftsführer Messerle: Upcycling statt Downcycling Umweltschutz heißt Verant- wortung übernehmen für das eigene Handeln. Immer mehr Menschen hören auf ihr Gewis- sen. Zum Thema Nachhaltig- keit ist der Verpackungsspezia- list Messerle durch ein breites, ökologisch, nachhaltiges Sorti- ment von Lebensmittelverpa- ckungen bestens aufgestellt. „Als Verpackungsexperten fa- vorisieren wir ökologisch nach- haltige Kreisläufe. Dazu gehö- ren innovative Materialien, die als Wertstoff begriffen werden. Stoffliche Wiederverwertung, holzbasierende Verpackungen und recyclebare Kunststoffe“, erklärt Klaus Hagen, Produkt- manager. Wachstum. Den am stärks- ten wachsenden Bereich sieht der Verpackungsexperte in Ta- ke-Away-Verpackungen. „Die Salattheke stellt hier ein großes Potenzial dar, weg von Plastik- Lösungen hin zu Mono-Mate- rial, das trennbar ist. Nachhal- tige Verpackungen im Obst und Gemüse-Bereich sind stark im Kommen.“ Im Allge- meinen findet Hagen, dass es sich in Richtung Upcycling statt Downcycling entwickeln solle. Innovation. Seit Juni 2022 ist die sogenannte Click-Box aus der Logisch Öko-Serie am Markt, die im Take-Away-Be- reich und für Obst- und Gemü- se eingesetzt wird. „Durch un- sere nachhaltigen Innovatio- nen rechnen wir bis Jahresende mit einem zweistelligem Um- satzwachstum. Heuer haben wir in die Vergrößerung der Lagerflächen investiert, um eine Versorgungssicherheit garantieren zu können. Insge- samt haben wir zwei Hallen auf je 5.600 Quadratmeter ver- größert“, sagt Hagen. Klaus Hagen, Produktmanager 78 | REGAL 11-2022VORARLBERG 11er: Convenience wird immer wichtiger Trotz Herausforderungen verzeichnet das österreichische Familienunter- nehmen 11er heuer eine positive Ent- wicklung im Lebensmitteleinzelhan- del und der Gastronomie. Der Export- Anteil liegt aktuell bei rund 72 Prozent mit Deutschland als Nummer eins, gefolgt von Italien, Frankreich und UK. Für die ausgezeichnete Qualität der Kartoffelspezialitäten, arbeitet das Familienunternehmen aus- schließlich mit ausgewählten Ver- tragsbauern aus der Alpenregion zu- sammen. Nachhaltigkeit ist für die Kartof- fel-Spezialisten seit jeher ein wichti- ges Thema. Es werden beispielsweise sämtliche Reststoffe der 11er Kartof- felschalen in der eigenen Biogasanla- ge zu wertvollem Biogas in Treibstoff- qualität verwertet, womit die Trans- port-LKW betankt werden. Im Vorjahr wurde mit dem Bau der ersten Photo- voltaik-Anlage gestartet. Dieses Jahr wurde sie erweitert, um einen Teil des eigenen Strombedarfs selber abde- cken zu können. „Aktuell erzeugen wir knapp über einen Megabyte-Peak Leistung. Unsere Anlage ist unter den größten Vorarlbergs“, erklärt Ge- schäftsführer Thomas Schwarz im REGAL-Gespräch. Trends. Im LEH sieht der Ge- schäftsführer einen Trend hin zu Snack-Artikeln in kleineren Größen, die zwischendurch konsumiert wer- den können. Auch Themen wie Nach- haltigkeit, Regionalität, Vegetarische und vegane Ernährung sind nach wie vor von der Kundschaft gefragt. Der Gastronomie schreibt jener Conve- nience eine immer stärker werdende Bedeutung zu: „Dieser Bereich wird vor allem für die klassische Gastrono- mie immer wichtiger, was aus der Personalnot resultiert. Nicht ange- lerntes Personal kann diese Gerichte auch einfach und perfekt zubereiten.“ v.l.n.r.: 11er Geschäftsführer Clemens Grabher und Thomas Schwarz vor 11er-BiogasanlageNext >