< PreviousMOLKEREIPRODUKTE rührtesten Gebiete Europas im west- lichen Teil Griechenlands, einem Ge- biet namens Epiros. Diese Gegend ist bekannt für ihre Landwirtschaft und die gute Milchqualität, die wir für die Herstellung unserer Produktpalette verwenden.“ Die SalzburgMilch will mit dem Pud- ding-Genuss im Dessert-Regal weiter vorstoßen. Insgesamt bringen die Mozartstädter vier Sorten (Schoko, Vanille, Schoko-Kirsch, Vanille-Him- beere) in zwei Füllmengen (170 Gramm Kelch-Becher und 400 Gramm) in Stellung. „Als besonderes Highlight und absolutes Markt-No- vum überzeugen dabei die beiden mit Frucht unterlegten Pudding-Kreatio- nen“, so SalzburgMilch-Chef Andreas Gasteiger. Und Florian Schwap, Head of Marketing & Innovation: „Wie in all unseren Produkten, kommt auch beim Pudding-Genuss ausschließlich beste, regionale Premiummilch zum Einsatz. Und auch bei den weiteren Zutaten ist es uns gelungen, unseren eigenen hohen Qualitätsansprüchen Dodoni startet in Österreich durch. „Wir haben erst heuer mit dem orga- nisierten Marken-Verkauf gestartet“, erklärt Linda Kesidou, Exports Custo- mer Service Executive bei Dodoni ge- genüber REGAL. Dabei schaffte das griechische Unternehmen aus dem Stand weg Listungen bei Billa Plus- und MPreis-Standorten. „Gleichzeitig führen wir aber auch Gespräche mit anderen Händlern in Österreich, um die Präsenz hierzulande weiter zu er- höhen.“ Insgesamt liegt der Exportanteil bei Dodoni bei rund 50 Prozent. In Österreich steckt das Unternehmen noch in den Kinderschuhen. „Öster- reich ist für uns aber sehr interessant, weil es eine lange Tradition für grie- chische Milchprodukte wie Feta-Käse und griechischem Joghurt gibt“, so Kesidou weiter. Genau in diese Kerbe schlägt die Dodoni-Palette, die von Feta, über Halloumi bis hin zu grie- Dodoni: Griechisches Know-how für den Austro-Markt SalzburgMilch: Neuer Dessert-Vorstoß chischem Joghurt reicht. „Wir haben aber auch unser veganes Plant’d-Sor- timent parat, das wir gerne anbiete würden.“ Dabei punktet Dodoni auch mit seiner Herkunft. „Unsere Einrichtun- gen befinden sich in einem der unbe- gerecht zu werden. Durch den Einsatz von hochwertiger Rainforest Alliance zertifizierter Schokolade, natürli- chem Bourbon-Vanilleextrakt und extrahierten Vanillesamen wird das Geschmackserlebnis des Pudding- Genuss harmonisch abgerundet.“ Zur Unterstützung bei der Markteinfüh- rung des Pudding-Genuss sorgt die SalzburgMilch für starke mediale Präsenz mit einem breit gefächerten Medien-Mix. Neben eigenen TV- Spots, die ab sofort im TV bzw. auf CTV, Motion TV und Youtube ausge- strahlt werden, sind klassische Print- Inserate und eine eigene breit ange- legte Digital- und Social Media-Kam- pagne geplant. Erhältlich ist der neue SalzburgMilch Pudding-Genuss ös- terreichweit bei Billa Plus und MPreis. ANDREAS GASTEIGER, Geschäftsführer 130 | REGAL 11-2023REGAL SCHWERPUNKT D as Einwegpfand. Für die einen ist es ein Meilenstein, für die anderen ein Tropfen auf dem heißen Stein. Vor ziemlich genau zwei Jahren, im November 2021, fiel der Beschluss im Natio- nalrat. Federführend war Umweltministerin Leonore Gewessler. Seither ist vieles passt. Die Handelslandschaft bereitet sich auf die Umstellungen vor. Faktencheck. Vorweg ein kurzer Blick auf die Fakten: In Österreich kommen jährlich rund 300.000 Tonnen Kunststoffverpackun- gen auf den Markt. Rund 25 Prozent davon werden derzeit recycelt. Enthalten sind hier 50.000 Tonnen PET, wovon derzeit bereits 40.000 Tonnen gesammelt werden. Durch das Einwegpfand wird eine Mehrmenge von 6.000 bis 7.000 Tonnen erwartet. Zu wenig für den notwendigen großen Sprung, sagen kritische Stimmen. Denn das Damoklesschwert „EU Recyclingquote“ schreibt ab dem Jahr 2025 eine Quote bei Kunststoffverpackungen von 50 Prozent vor. Die aktuell 75.000 Tonnen müssen also auf 150.000 Tonnen anwachsen. Diskont. So oder so: Die Würfel sind gefal- len. Am 1. Jänner 2025 wollen/müssen alle bereit sein. Einer, der hier am meisten aufzu- holen hat, ist der Diskont. Dieser zieht nun mit einem Schlag gleich in zwei Bereichen nach – und macht sich für beides fit: Mehrweg und Einweg. Lidl. Alessandro Wolf, Vorsitzender der Lidl Österreich Geschäftsführung: „Wir waren der erste Lebensmittelhändler in Österreich, der öffent lich ein Pfand auf Kunststoff-Flaschen gefordert hat. Wir freuen uns deshalb, dass unser Anliegen von der Regierung gehört wurde und es ab 2025 ein verpflichtendes Pfand auf Kunststoff- und Alu-Einweg-Ge- tränkeverpackungen geben wird.“ Bisher wurden bei Lidl 100 Standorte mit Pfandauto- maten ausgestattet, bis Jänner 2025 ziehen die restlichen rund 150 Standorte entlang der gesetzlichen Vorgaben nach. Wolf: „Damit Verpa ckung „Gebremstes Konsum verhalten und hohe Energiekosten halten die Verpackungs branche auf Trab. Neue gesetzliche Regelungen stehen ante portas. Die Nach haltigkeitsziele sind hoch gesteckt.“ VERENA SCHNEEWEISS Redaktion REGAL © ADOBESTOCK 132 | REGAL 11-2023VERPACKUNG SPEZIAL verbunden ist ein großer Aufwand, insbesondere was Um- bauten inkl. Planung, Bewilligungen etc. betrifft – und das alles, während die Filialen im Betrieb sind.“ Hofer investiert 128 Mille. Und auch vor zahlreichen Hofer-Filialen waren in den vergangenen Monaten bauli- che Veränderungen zu erkennen. Warum die Wahl für die Automaten-Errichtung insbesondere auf den Eingangsbe- reich fiel, erklärt das Unternehmen auf REGAL-Anfrage so: „Direktes Kundenfeedback, das wir durch Befragun- gen erhalten haben, hat deutlich gezeigt, dass Kunden Wert darauf legen, ihr Leergut vor dem Einkauf zurückzu- geben. Aus diesem Grund haben wir unsere Pfandauto- maten, soweit möglich, im Eingangsbereich platziert und in den meisten Fällen Anbauten errichtet, damit unsere Kunden nicht mit den leeren Flaschen (und ab 2025 Do- sen) durch die Filiale laufen müssen.“ Insgesamt investiert Hofer in seinen Filialen 128 Millionen Euro für die Umstel- lung auf das neue Pfandsystem. Rewe. Und auch die anderen Marktteilnehmer rüsten ihre Märkte sukzessive um. Die Rewe Group plant etwa, schon heuer die Hälfte der Filialen mit Rücknahmeauto- maten ausgestattet zu haben. Im Jahr 2024 ziehen die rest- lichen 50 Prozent nach. „Unser Ziel ist, am 1.1.2025 in je- dem Markt eine kundenfreundliche Lösung installiert zu haben“, sagt Robert Nagele, Billa-Vorstand und Vorstand des Trägerverein Einwegpfand. Die baulichen Anforde- rungen variieren stark je nach Standort. Nagele: „In klei- nen Märkten werden Automaten mit etwa einem Quadrat- meter Grundfläche zum Einsatz kommen. Hier sind nur kleinere bauliche Maßnahmen notwendig. In großen Märkten sind Mauerdurchbrüche oder sogar Zubauten er- forderlich, um einen Automaten vorhalten zu können, der die erwarteten Rücklaufmengen stemmen kann.“ Hier HOFER investiert 128 Millionen Euro in das neue Pfandsystem. ALESSANDRO WOLF: „Wir freuen uns, dass unser Anliegen von der Regierung gehört wurde.“ Die Branche wappnet sich für Einwegpfand und Mehrwegquoten Umbrüche: REGAL fragte im Handel und im Ministerium nach → Gigantischer Umbau bei den Händlern bis 2025 → Wunsch nach Abgeltung von Mehrweg TEXT: VERENA SCHNEEWEISS 11-2023 REGAL | 133VERPACKUNG SPEZIAL erwarten ist, dass die großen Ketten die Profiteure sein werden“, sagt Haider gegenüber REGAL. Insgesamt seien im gesamten Unigruppe-Verbund Neuinvestitionen von rund zehn Millionen Euro notwendig. „Der Kaufmann muss ins Blaue investie- ren.“ Denn offene Fragen gäbe es noch einige. Vom Retouren-Prozess bis hin zur Handling Fee. Handbuch und Hand- ling Fee. Sich diesen Fra- gen anzunehmen, ist ein wichtiger Teil ihrer Arbeit: Mag. Monika Fiala ist Ge- schäftsführerin der Zent- ralen Stelle EWP Recycling Pfand Österreich. „Es sind spannende Zeiten“, sagt sie im REGAL-Gespräch. Erst kürzlich ging das Hand- buch für Rücknehmer auf der Website recycling- pfand.at online. Hier wer- den die genauen Richtli- nien erklärt, die Automa- ten erfüllen müssen. Weitere wichtige Informa- tionen, auf die alle mit Spannung warten, sollen noch bis Jahresende ver- kündet werden. „Die Höhe der vorläufigen Handling Fee wird wahrscheinlich noch heuer kommuniziert. Ein wichtiger Bestandteil ist hier aber auch das Be- rechnungsmodell und die Prozess-Beschreibung da- hinter.“ Und auch das zweite, wichtige Hand- Einwegpfand-Facts – in aller Kürze → Alle Produzenten und Importeure von Einweggetränkeverpackungen, die ihre Produkte in Österreich verkaufen, müssen sich über die login Plattform der Recycling Pfand Österreich registrieren. → Jeder SKU muss bei der Recycling Pfand Österreich registriert werden. → Auf den zu bepfandenden Verpackungen muss das Pfandlogo platziert werden. → Produkte dürfen bis 31. Dezember 2025 ohne Einhebung eines Pfan- des verkauft werden, wenn sie vor dem 1. April 2025 abgefüllt werden. → Die zurückgenommenen Verpackungen werden bei der manuellen Rücknahme in speziellen Säcken gesammelt und anschließend plombiert, abgeholt und gezählt. Quelle: www.recycling-pfand.at, Auszug aus „Fragen & Antworten“ SPAR-KAUFMANN KR CHRISTIAN PRAUCHNER kann die Anzahl dann schnell auf 30 m² Grundfläche, plus Lager- und Serviceflächen sowie Zugangsbereiche für Kunden, schnellen. Spar. Ähnlich viel Platz wurde im kürzlich wiedereröff- neten Interspar in der Wiener Sandleitengasse für das Pfand hergegeben. „Wir haben den Umbau genutzt und 36 m² zur Verfügung gestellt, um das Einweg- und Mehrweg- pfand abwickeln zu können“, sagt Spar Unternehmens- sprecherin Mag. Nicole Berkmann. Gerade bei großen Standorten rechne man mit einem großen Volumen an zurückgegebenen Flaschen und Dosen. Das Ziel ist wiede- rum klar: „Fakt ist: Wir sind dabei, alle Märkte so weit auf- und umzurüsten, dass alles für den Start des Einwegpfan- des 2025 bereit ist.“ Die größte Hürde dabei: Ganz oft fehlt der nötige Platz. Unimarkt. Einer, der das auch forciert, ist Dkfm. And- reas Haider, Eigentümer und Geschäftsführer der Uni- Gruppe. Denn mit seinen 130 Unimarkt-Standorten und rund 300 Lieferstellen ist er ein starker Nahversorger. Mit durchschnittlich wesentlich kleineren Flächengrößen und speziellen Nahversorger-Modellen, etwa Hybrid-Lö- sungen, sieht er sich nun mit besonderen Herausforderun- gen konfrontiert. „Grundsätzlich hat keiner unserer Kauf- leute und Filialisten eine Freude am Einwegpfand, da zu © ADOBESTOCK 134 | REGAL 11-2023VERPACKUNG SPEZIAL buch für Produzenten soll bald mehr Klarheit brin- gen. „Das große Handbuch zu den SKUs werden wir Ende des Jahres veröffent- lichen.“ SB-Boxen. Auf eine Frage kann Fiala bereits jetzt Licht ins Dunkel brin- gen. „Reine Selbstbedie- nungsgeschäfte dürfen als Verkaufsautomaten einge- stuft werden, das haben wir kürzlich mit dem Mi- nisterium abgestimmt.“ Hybride Standorte müssen während der Bedienzeit zurücknehmen. Manuelle Rücknahme. Gerade bei kleineren Standorten wird die Wahl auf eine manuelle Rücknahme fallen. Denn Ausnahmen gibt es nicht: Auch Geschäfte mit weniger als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche müssen Ein- weggebinde zurücknehmen. Für die Rücknahme stellt das Recycling Pfand Österreich spezielle Säcke, die mit Plom- ben verschlossen werden, zur Verfügung. „Nach Registrie- rung in unserem Portal können diese im nächsten Jahr rechtzeitig angefor- dert werden. Wenn die Sä- cke voll sind, organisieren wir die Abholung“, so Fia- la. Im Hintergrund laufen die Ausschreibungen für zahlreiche Gebiete: von den Sortieranlagen bis hin zu den Marketingagentu- ren. „Ich gehe von einer Entscheidung im ersten Quartal aus“, sagt Fiala. Kaufleute. Wechsel von Wien nach Pöchlarn. Dort ist KR Christian Prauchner mit seinem Eurospar an- gesiedelt, einer von drei Prauchner-Märkten. Als selbstständiger Kaufmann und Obmann des Bundesgre- miums Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer Österreich ist er nah dran am Geschehen. „Die Kaufleute haben Großteils ihre Förderansuchen erledigt und ihre Bestellungen aufgegeben“, sagt Prauchner. Auch er selbst hat die benötigten Teile bereits bestellt und hofft auf eine Rondo Ganahl Aktiengesellschaft Papiere - Wellpappe - Verpackungen www.rondo-ganahl.com Es steckt viel Liebe in der Weinerzeugung, und ebenso viel Freude in seinem Genuss. Damit die edlen Tropfen unbeschadet zum Kunden gelangen, wird bei uns jedes Verpackungskonzept individuell entwickelt. Rondo bietet Verpackungslösungen aus Wellpappe, die exakt an die Flaschenformen angepasst sind – ob für die händische Bestückung oder mit verklebtem Fachwerk für eine automatische Befüllung. Im Flexo-, Offset- oder Digitalverfahren bedruckt, von der OeIV-geprüften Versandverpackung inkl. Faserguss- Inlay über aufmerksamkeitsstarke Verkaufsverpackungen bis hin zu stabilen Transporteinheiten. Alles aus einer Hand. Und das für verschiedenste Getränkeflaschen – von A wie Asti bis Z wie Zweigelt. EXZELLENTE WEINE – NACHHALTIG UND MASS- GESCHNEIDERT VERPACKT. SPAR UNTERNEHMENSSPRECHERIN Nicole Berkmann © SPARVERPACKUNG SPEZIAL Bredouille.“ Es brau- che noch kreative Lösungen, vor allem auf Seiten der Ma- schinenentwickler für die Rücknahme kleinerer Einheiten. Mehrweg. The- menwechsel. Mit et- was mehr Entspan- nung blickt die Han- delslandschaft auf das Thema Mehr- weg. „Wir haben das größte Mehrweg-An- gebot im heimischen LEH und mit den Quoten kein Prob- lem“, sagt etwa Spar- Unternehmensspre- cherin Berkmann. Und auch die Rewe erweitert das Mehr- weg-Sortiment in al- len Produktkatego- rien im Getränkebe- reich stetig. „Wir erfüllen daher die geforderten Angebotsquoten für 2024 schon jetzt. Der Mehrweg-Absatz liegt bei etwa 22 Prozent und wir sehen, dass die Kunden aktu- ell Einweg eher bevorzugen“, so Billa Vorstand Nagele. Trotzdem soll die Quote bis zum Jahr 2025 auf die gesetzlich geforderten 25 Prozent angehoben werden. Ruhiger Puls auch bei Unimarkt-Chef Haider: „Mehrweg stellt für die Unimarkt- bzw. Nah & Frisch-Kaufleute kein Problem dar, da wir immer schon auf das Thema Mehrweg gesetzt haben.“ Antragsstopp. Das Klimaschutzministeri- um förderte den Umstieg auf Mehrweg und Pfand mit 110 Millionen. Mittlerweile musste aufgrund des hohen Zulaufs im Bereich Ab- füllanlagen die Bremse gezogen werden. „So- wohl die Förderung für Mehrwegabfüllanla- gen als auch für Rücknahmeautomaten für Einweg- und Mehrweggebinde im Lebens- mittelhandel aus Mitteln der Europäischen Union wurde sehr gut angenommen.“ Für Abfüllanlagen wurden bereits im letzten Jahr die EU-Mittel ausgeschöpft. Anfang 2023 stellte das Ministerium zusätzlich nationale Mittel in der Höhe von 20,53 Millionen Euro bereit. „Die Nachfrage war so groß, dass mitt- lerweile auch hier die Annahme von Förder- anträgen gestoppt werden musste“, heißt es aus dem Ministerium. Diskont. Hofer preschte im Frühjahr letz- ten Jahres angebotsseitig bereits mit einem kleinen Mehrweg-Sortiment innerhalb der Lieferung im ersten Halbjahr 2024. Der Andrang ist groß, die Vorlaufzeiten sind lange. Fördermittel ge- hen zur Neige. Ei- nen großen Zulauf bestätigt auch das Ministerium für Kli- maschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. „Für Rücknahmeautoma- ten im Lebensmit- teleinzelhandel ge- hen die Fördermittel zur Neige. Wer noch Förderbedarf hat, möge seinen Antrag möglichst rasch auf umweltfoerderung. at einbringen“, heißt es vom Ministerium auf REGAL-Nachfrage. Kreative Lösungen. Für Spar-Kaufmann Prauchner selbst ist es keine Mega-Umstel- lung, denn er selbst nimmt in seinen Stand- orten seit mehr als zehn Jahren Einwegfla- schen zurück. Seit einem Jahr hat er dafür auch einen Kompaktor im Einsatz, der das Volumen der Flaschen verringert. Doch Prauchner gibt zu bedenken: „Jene Kaufleute, die eine räumliche Not haben, sind in der „Die Höhe der vorläufigen Handling Fee wird wahrscheinlich noch heuer kommuniziert.“ MONIKA FIALA, GESCHÄFTSFÜHRERIN DER ZENTRALEN STELLE EWP RECYCLING PFAND ÖSTERREICH BILLA VORSTAND Robert Nagele © SCHROTTER/BILLA 136 | REGAL 11-2023VERPACKUNG SPEZIAL Eigenmarke „Zurück zum Ursprung“ vor. „Das Mehrweg-Angebot ist eine wertvolle Ergänzung für unsere Kunden. In den Hofer Filialen werden heute Artikel in Mehrweggebinden in den Berei- chen Bier, Wasser, Limonade, Säfte und Milch angeboten.“ Die vorgegebenen Angebotsquoten werde man „selbstverständlich in allen Geträn- kekategorien erreichen“. Derzeit bietet Hofer in über 250 Filialen in ganz Österreich ein Mehr- wegpfandsystem an. Bis Ende 2024 wird es in der gesamten Hofer-Flotte in Österreich ein Pfand- system geben. „Im Rahmen dieses Roll-outs wer- den die Filialen ebenfalls auf das Einwegpfand- system vorbereitet“, heißt es vom Unternehmen. Auch bei Lidl können Kunden Mehrweg-Gebin- de schon bald zurückgeben. „In den knapp 100 Filialen, die bereits mit Pfandautomaten ausge- stattet sind, wird es ab Ende November ein Mehrweg-Angebot geben, das man dort dann auch zurückgegen kann“, sagt Lidl Geschäfts- führer Wolf. Handling Fee für Mehrweg? Auch Spar-Kauf- mann Prauchner sieht wenig Probleme darin, die Quoten zu erreichen, gibt allerdings zu be- denken: „Bisher war das Handling der Mehr- weg-Artikel quasi ‚für nichts‘. Früher lag die Mo- tivation darin, dass die Spannen bei den Mehr- weg-Flaschen sehr gut waren. Heute ist es ein Arbeitsaufwand, der quasi nicht mehr zurück- zuverdienen ist. Das ist das positive am Einweg- pfand. Hier wird es zumindest eine kostende- ckende Abgeltung geben.“ Sein Wunsch: „Eine Art Handling Fee wäre auch für die Manipulati- on von Mehrweggebinden im Lebensmittelein- zelhandel schön.“ ANDREAS HAIDER: „Der Kaufmann muss ins Blaue investieren.“ Nachgefragt im Ministerium Was gibt es Neues in Sachen … Ökomodellierung? „Auf der Website des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) wird demnächst ein ‚Leitfaden für die Bewertung der Recycling- fähigkeit von Kunststoffverpackungen und Material verbundverpackungen‘ veröffentlicht. Dieser Leitfaden stellt klar, worauf beim Verpa- ckungsdesign zu achten ist, um materialspezifische Recyclingunverträglich keiten auszuschließen und die Sortierbarkeit zu gewährleisten. In einer Studie zum Thema Ökomodellierung geht es um die konkrete Umsetzung in Österreich; es werden dazu Erfahrungen anderer Länder ausgewertet und Lösungsvorschläge für Österreich entwickelt. Die Studie wird von einem Konsortium mit breitem Fachwissen ausgeführt; die Ergebnisse werden im Frühjahr 2024 vorliegen. Österreich weist im Verpackungsbereich Spezifika auf wie die Unterscheidung von Verpackungen in einen Haushalts- und einen Gewerbebereich und die Organisation der Sammlung und Verwertung im Auftrag der Hersteller durch mehrere Unternehmen. Dies stellt auch die Anwendung der Ökomodellie- rung vor besondere Aufgaben.“ Erweiterter Herstellerverantwortung (EPR)? „Mit der Erweiterung der Herstellerverantwortung hat die Europäische Kommission klare Vorgaben für Hersteller und den Handel getroffen. Beispiels- weise wurde festgestellt, dass die gesamten Kosten, die mit der Entsorgung von Produkten verbunden sind, vom Hersteller zu tragen sind. Dies umfasst unter anderem auch Kosten, die mit den im öffentlichen Raum achtlos weggeworfenen Verpackungen und von anderen Einweg-Kunst- stoffprodukten (Littering) entstehen sowie Kosten für die Information und Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit. Aufgrund der erweiterten Hersteller- verantwortung wurden nun auch in der gewerblichen Sammlung die Trennpflicht und die verpflichtende Übernahme der Transportkosten für Verpackungs- abfälle festgeschrieben.“ © UNIMARKT 138 | REGAL 11-2023Zertifiziert heimkompostierbare Kaffeekapseln Mit bester Barriere für vollen Kaffeegenuss bluecircle-packaging.comNext >