< PreviousTEXT: GREGOR SCHUHMAYER HANDEL AKTUELL → Billa Corso Sortiment → 720 Quadratmeter → Touristen-Knüller B umm. Da staunte selbst Baumeister Ing. Richard Lugner nicht schlecht. Der neue Billa Corso gegenüber der Wiener Staatsoper kann es mit In- nenstadt-Läden in Mailand und London gut aufnehmen. Rewe Vorstand Marcel Hara- szti sowie den Billa Vorständen Nagele und Mießner ist hier ein toller Wurf gelungen. Schon das Zahlenwerk verblüfft: 720 Quadratmeter, geschätzte acht bis zehn Mille Umsatz, vier Monate Bauzeit, 25 Mit- arbeiter, 100 Artikel von regionalen Produ- zenten. Neuer „Genuss“-Billa in der Wiener City Der neue Billa Corso gegenüber der Staatsoper ist Rewes neue erste Adresse in der Wiener Innenstadt GEGENÜBER DES NEUEN BILLA CORSO befindet sich die Staatsoper an der Wiener Ringstraße 40 | REGAL 11-2023OPERNBALL-LEGENDE RICHARD LUGNER mit Marktleiterin Wurzer ROBERT NAGELE, Billa Vorstand HANDEL AKTUELL Das ist nun der fünfte Billa Corso in Wien. Begonnen hat alles im nur 300 Meter ent- fernten Corso in den Ringstraßen Galerien. Der legendäre Billa Aufbauer Wolfgang Wimmer hat damals eröffnet. Nun setzt Rewe das Erfolgskonzept „Corso“ in der Wiener Innenstadt fort. Billa ist seit Jahr- zehnten klarer Marktführer im Osten Öster- reichs, und insbesondere in Wien. Vorgän- ger an dem Standort war übrigens ein Mare- do Restaurant. Das Geschäftslokal hat eine etwas eigenwillige Basis, nach einem schmalen Eingang eröffnet sich ein großes Rechteck. Genuss-Momente. Eric Scharnitz, Billa Vertriebsdirektor: „Der Opernringhof ist wegen seiner prominenten Lage direkt ge- genüber der Oper eine ganz besondere Ad- resse. Es freut mich daher sehr, an diesem geschichtsträchtigen Ort mit unseren Pro- dukten und Services besondere Genuss- Momente zu schaffen – für alle Menschen, die im ersten Bezirk wohnen, arbeiten oder auf ihren Reisen als Touristen zu Besuch sind. So bieten wir neben einem erweiterten Corso-Sortiment auch zahlreiche ready-to- eat-Produkte wie warme Bowls, Paninis und Salate an, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen.“ Ready-to-eat-Spezialitäten. Getreu dem Billa Corso Konzept lädt der neue Standort zum Entdecken und Genießen ein. Kunden wird eine breite Auswahl an beson- deren Köstlichkeiten aus Österreich und Delikatessen aus aller Welt geboten. Diese umfasst ein exklusives Wein- und Spirituo- sen-Sortiment und erstreckt sich über erle- sene Kaffee- und Teespezialitäten, Pasta- Variationen, Pestos, Gewürzmischungen, Käsesorten bis zu Marmeladen sowie Süß- waren und vieles mehr. Snacks. Passend zum Standort – unmit- telbar vor der Wiener Staatsoper – bietet der Markt für Anwohner, Berufstätige und Tou- risten eine große Auswahl an handgemach- ten Snacks, Sandwiches und Smoothies an. Kunden können sich an der Salatbar mit ei- ner Vielzahl an frischen Salat- und Gemü- sesorten ihre eigenen Salatvariationen selbst zusammenstellen. Die „Hot Bar“ bie- tet frisch zubereitete, warme Speisen je nach Tageszeit an – morgens beispielsweise frische Apfeltaschen, Croissants und Schinken stangerl, mittags stehen z. B. Hüh- nercurry, Süßkartoffel-Kichererbsen-Curry, Huhn süß-sauer oder eine Asia Chicken Rice Bowl zur Auswahl. Am Panini-Grill können täglich frisch zubereitete Paninis gewärmt werden. MARCEL HARASZTI, Rewe Vorstand BELIEFERT WIRD DER MARKT vom Hintereingang in der Elisabethstrasse GROSSZÜGIGE WEINABTEILUNG 11-2023 REGAL | 41Informationsquel- len. Und wo infor- mieren sich die schenkwilligen Ös- terreicher konkret zu passenden Aktio- nen und Angeboten für ihren Weih- nachtseinkauf? Mehr als jede bzw. jeder Zweite nutzt dafür digitale Pros- pekte (50,8 Prozent), gefolgt von den Printmedien (48,8), den Websites der Händler und Mar- ken (45,3) und Newsletter (31,3). Danach folgt Social Media mit 24,9 Pro- zent. Beim Shop- ping für Weihnach- ten sind den Öster- reichern das Preis-Leistungsverhält- nis (35,2), Sonderangebote (29,7) und die Produktvielfalt (14,9) besonders wichtig. TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Weihnachtsshopping 2023 D ie meisten der österreichi- schen Christkinder planen für ihre Geschenke ein Bud- get zwischen 100 und 200 Euro (38,3 Prozent) ein. 20,4 Prozent wollen zwischen 200 und 300 Euro für ihre Geschenke ausgeben. 17,9 Pro- zent wollen mehr als 400 Euro ausge- ben, 12,9 Prozent planen zwischen 300 und 400 ein. 10,5 Prozent wollen mit einem Budget unter 100 Euro auskom- men. Zu diesem Ergebnis kommt die Offerista Group in einer Studie. Was wird für Weihnachten gekauft? Die Top 3 in Österreich gehen an Spielwaren (45,5 Prozent) vor Klei- dung, Schuhen, Accessoires, Sportar- tikel (38,6) und Kosmetikartikel, Par- fums (35,6). Dahinter folgen Deko-/ Wohnartikel (28,2), Essen/ Trinken (26,7), Bücher/Games/CDs/Platten/ Konzerttickets (23,3), Handys/Com- HANDEL AKTUELL Spielwaren, Kleidung und Kosmetik Wieviel wollen die Österreicher für ihre Weihnachtseinkäufe ausgeben WALTER RUCK, Präsident der Wirtschaftskammer Wien (li), und MICHAEL LUD- WIG, Bürgermeister von Wien, eröffneten am Wiener Graben die heurige Weih- nachts-Beleuchtungssaison. 32 Wiener Straßen und Einkaufsgebiete sind im Lichterglanz. Heuer neu: 100 Prozent Ökostrom. puter/Tablets/Smart Home Geräte (16,3), Haushaltsgeräte (11,9) sowie Elektrogeräte für Beauty und Well- ness (9,9). 42 | REGAL 11-2023On-Top Umsatz durch On-Top Inhalt: Die Overfi ll Promotion der Nr.1! 1 1 Nielsen IQ Market Track, LEH+DFH inkl. Hofer/Lidl Österreich, Inkontinenz, Umsatz Marktanteil Wert in %, MAT KW 36 2023 | 2 TENA Discreet Ultra Einlage Mini +20%, TENA Discreet Ultra Einlage Normal +25%, TENA Discreet Normal +25%, TENA Discreet Extra +20%, TENA Pants Plus M +22%, TENA Pants Plus L +25% Mehr Käufe durch attraktiven Zusatzinhalt (25%) 2 Aufmerksamkeitsstarker Vorteilspack sorgt für Bevorratung & Spontankäufe Prominente Kommunikation auf allen relevanten Kanälen Jänner – April 2024 TV mit Promotion Tag-On TENA, eine Marke von Essity Essity Austria GmbH • Storchengasse 1 • AT-1150 Wien • www.essity.com • www.tena.at VON GREGOR SCHUHMAYER 580 Filialen B ipa baut sein Filialnetz mit aktuell 580 Einheiten weiter aus. So ging vor wenigen Ta- gen im steirischen Hartberg eine Filiale mit 400 Quadratmetern ans Netz. Damit erhöht die Rewe-Dro- gerie mit ihren insgesamt 770 Umsatz- Millionen ihr Filialnetz in der Steier- mark auf 67. Aber auch in Vorarlberg investiert Bipa, trotz Rückzuges von Billa und Bil- la Plus, aktuell und zukünftig in die → Eröffnungen in der Steiermark und Vorarlberg Modernisierung und den Ausbau der Filialen. Neuester Zuwachs: eine mo- dernisierte Filiale in Rankweil mit 300 Quadratmetern. „Vorarlberg ist und bleibt für Bipa eine wichtige Region. Dass die Kunden uns schätzen, bestä- tigt der starke Umsatz- und Kundenzu- wachs im vergangenen Jahr“, so Andre- as Persigehl, Bipa Geschäftsführung. Pläne. Für den Anfang des nächs- ten Jahres steht die moderne Neuauf- stellung der Bipa Filiale in Lochau am Investitionsprogramm. Die Planung sieht eine Vergrößerung der Ver- kaufsfläche um 130 m2 auf rund 400 m 2 vor. 19 Bipa Filialen be- stehen momen- tan im Ländle. Ergebnis 2022. Der stationäre Drogerie-EH legte im Vorjahr um 4,2 Prozent zu. Er umfasst 3,07 Milliarden Euro. Weitere 2,75 Milliarden Euro an Umsatz setzen andere Branchen wie Supermärkte und Online um. Online hat 15,5 Prozent am Gesamtmarkt. Dm und Bipa konnten ihren Marktanteil um 1,1 Prozentpunkte steigern, so Re- gioData. Bipa baut weiter aus BIPA-GF Andreas Persigehl HANDEL DFHANDREAS ARTNER, Managing Director → Facts Circa 600 Cash- Systeme österreichweit 300 Mitarbeiter global 8 Standorte international INTERVIEW: MAGDALENA KRANABITL Masterwork Automodules R EGAL: Wie entwickelt sich das heurige Geschäftsjahr? Andreas Artner: Das Jahr ist sehr durch- wachsen. Wir konnten den Umsatz steigern. Die Projektlaufzeiten sind sehr lange. Im Auftragseingang erwarten wir ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2022. Sie vertreiben Lösungen zum Bargeldma- nagement. Wie gestaltet sich die Reise vom Bargeld, in den Tresor bis hin zur Entlee- rung? Zum Schichtende tragen die Kassierer ihre Geldladen ins Back-Office. Das Geld wird dann vom Online-Tresor gezählt, auf Falsch- geld geprüft und jede Seriennummer aufge- zeichnet. Akzeptieren die Kassierer das Er- gebnis, dann wird die Transaktion abge- schlossen und das Geld in den Sicherheitsbe- reich des Tresors befördert. Ab diesem Zeit- punkt ist das Geld vor jeglichem Zugriff geschützt. Das physische Geld geht dabei in das Eigentum der Bank über und wird dem Händler gutgeschrieben. Nach der Abholung durch einen Wertdienstleister erfolgt das Clearing durch Zählung, Prüfung und Seri- ennummern-Abgleich. Unterscheidet sich der Vorgang hierzulan- de zu unserem deutschen Nachbarland? Die Regelungen für Wertdienstleister sind in Deutschland derzeit noch rigoroser als in Österreich. An einer Lockerung wird aller- dings seit Jahren gearbeitet. Die Kosten sind bei uns dementsprechend niedriger als in unserem Nachbarland. Auch ist die Konzent- ration der Wertdienstleister in Österreich wesentlich geringer als in Deutschland. Wie viele Cash-Systeme von Masterwork Automodules sind hierzulande im Einsatz? HANDEL PAYMENT So funktioniert Cash-Management → Herausforderung durch hohe Zinsen → Acht Standorte international Insgesamt haben wir derzeit ca. 600 Systeme in allen Branchen in Betrieb. Auf den LEH entfallen dabei gut 60 Prozent. Wo sehen Sie die Zukunft der Deposit-Sys- teme? Definitiv im Handel und in der Gastronomie. Außerdem gibt es Potential in Freizeitparks und bei z.B. Liftbetreibern, wo wir derzeit circa 50 Systeme betreiben. Was sind aktuell die größten Herausforde- rungen? Die hohen Zinsen sind auch ein Thema für uns. Dadurch steigen auch die Kosten für un- ser System, da das Bargeld im Tresor liegt und die Gutschrift im Gegenwert verzinst werden muss. Wo ist Masterwork Automodules vertre- ten? In Österreich gibt es zwei Standorte. In Wie- ner Neustadt und Ansfelden bei Linz. Master- work Automodules ist ein internationaler Technologiekonzern. Global gibt es acht Standorte mit insgesamt 300 Mitarbeitern. In den letzten Jahren haben wir stark expan- diert. Neu hinzugekommen sind Dubai, Indi- en, Japan und MA Iberia in Barcelona. Vielen Dank für das Gespräch. 44 | REGAL 11-2023MAG. IRIS THALBAUER, Geschäfts führerin Bundessparte Handel WKÖ P19 Payment Festival 2023 Innovationskraft im Payment-Sektor → Wissen über Möglichkeiten fehlt teils → Slow- and Fast-Experience im stationären Handel HANDEL PAYMENT B eim diesjährigen P19 Pay- ment Festival in den Wiener Sofiensälen drehte sich alles rund um Diversität im Pay- ment-Sektor. Im Rahmen der bran- chenübergreifenden Veranstaltung wurde beleuchtet, wie innovative Zahlungslösungen Umsätze in Han- del, Tourismus und Mobilität steigern können. Mit Blick auf den Endkunden war eins deutlich klar: Im Idealfall sollte der Bezahlvorgang möglichst schnell, einfach und unsichtbar ab- gewickelt werden können. Wissen. An diversen innovativen Lö- sungen fehle es hierzulande nicht. Herausfordernd sei, dass im Pay- ment-Dschungel der Durchblick und das Wissens seitens der Händler oft- mals fehle. Mag. Iris Thalbauer, Ge- schäftsführerin Bundessparte Han- del Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) präzisiert im REGAL-Ge- spräch: „Vor allem KMU-Händler sind sehr gefordert, sich einen Über- blick über die vielen Lösungen zu ver- schaffen. Allein im Online-Bereich gibt es 130 verschiedene Payment- Methoden. Wir starten im März 2024 mit der sogenannten Payment Acade- my. Damit wollen wir die Händler unterstützen, sich das nötige Wissen anzueignen, um so ein Grundver- ständnis zu entwickeln, was Payment alles kann.“ Dem stimmt auch Damir Leko, Country General Manager Nexi Österreich zu: „Es ist wichtig den Sta- tus quo der Händler zu erfassen, um zu sehen, was er noch braucht. Wir müssen auch über die Ländergrenzen blicken. Themen wie beispielsweise Self Checkout mit QR-Code, Self- Scanning oder allgemein Omni- Channel-Lösungen müssen noch ver- stärkt in den Fokus gerückt werden.“ Die Generation Z zeigt laut Leko, wie wichtig interaktives Payment ist: „Shopping auf Social Media ist ein gutes Beispiel. Stationär glaube ich, dass Mobile Payment ein hohes Zu- kunftspotenzial hat.“ Die Trends im stationären Handel beschreibt Mag. Thalbauer wie folgt: „Hier sehe ich die Entwicklung hin zu ,slow‘ beim Einkaufserlebnis und ,fast‘ beim Bezahlvorgang. Der Expe- rience-Faktor steht während des Ein- kaufs klar im Vordergrund. In London gibt es beispielsweise ein Sportarti- kel-Geschäft, das zum Workout-Place wird und wo für Kunden die Möglich- keit besteht, sich via Apps zu verbin- den, um gemeinsam einen Marathon laufen zu können. Beim Verlassen ei- nes Geschäfts sollte der Bezahlvor- gang hingegen möglichst schnell und am Rande passieren.“ Mit Blick auf den Online-Handel nennt shöpping Geschäftsführer Robert Hadzetovic Payment einen wichtigen Faktor: „Die Auswahl diverser Bezahlmethoden ist eines der meist unterschätzten The- men im E-Commerce, um die Kun- denzufriedenheit zu maximieren.“ Apps. Auch bei den Kundenapps tut sich einiges. Mario Linzbauer, Chief Country Officer von Bluecode über das Unternehmen und neue Entwick- lungen: „Wir ermöglichen dem End- kunden einen sogenannten One- Step-Checkout. Kundenkarten wer- den mit dem Bluecode Bezahlsystem verbunden, wodurch bargeldloses Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch ermöglicht wird. Aktuell sind wir dabei, einen neuen Use-Case in die App einzubauen. Mit dem Community Held kann der Kunde bei jeder Zahlung etwas Gutes tun und die gesammelten Punkte als Spenden vergeben. Weitere Themen sind integ- rierte Gewinnspiele.“ NEBEN SPANNENDEN VORTRÄGEN standen intensive Gespräche und Networking am Tagesprogramm. 11-2023 REGAL | 45V irtueller Warenkorb: Bekleidung, Schuhe und Elektroartikel. Der Ein- kauf übers Internet nimmt in allen europäischen Ländern stetig zu. Be- quemlichkeit, transparenter Preisvergleich und das Vermeiden von Warteschlangen an der Kassa sind Gründe, warum auch hierzu- lande der Entschluss zum Online-Einkauf ge- troffen wird. Der umsatzstärkste Player ist mit Abstand Amazon, gefolgt von Zalando und Media Markt. Doch wie sieht der Status quo im Lebensmittelhandel aus? REGAL hat sich um- gehört. Billa ist seit 1999 mit einem Online-Shop vertreten. Vor drei Jahren umfasste das Sorti- ment knapp 8.000 Artikel, aktuell sind 12.000 Produkte im Online-Shop erhältlich. Die Kun- den können zwischen Lieferservice und Click&Collect, also Vorbestellung und persön- licher Abholung im gewünschten Markt, wäh- len. „Derzeit liegen wir bei 600 Billa Filialen, die Click&Collect anbieten. 2024 steht der Aus- bau um weitere 140 Billa Plus Filialen bevor“, verrät Marcus Schober, Pressesprecher Billa im REGAL-Interview. Umsatztechnisch macht der Online-Service weiterhin einen kleinen E-Commerce Mit wenigen Klicks zu Lebensmitteln → Click&Collect-Ausbau bei Billa → Interspar erweitert Abholstationen → Gurkerl: Liefergebiet um knapp ein Drittel erweitert Online-Einkauf von Lebensmitteln TEXT: MAGDALENA KRANABITL MAGDALENA KRANABITL, MA, Redaktion REGAL Um Zukunftsfit zu bleiben, führt heutzutage meist kein Weg am Online-Shop vorbei. Die ra- santen Entwick- lungen in der Digitalisierung geben einen zu- sätzlichen Push. 46REGAL11-2023 REGAL SCHWERPUNKT Anteil am Gesamtumsatz aus, jedoch mit zweistelligen Wachstumszahlen. Der Online- Umsatz entspreche, laut Schober, dem von 17 Billa-Märkten. Logistik. Kunden des Billa Online Shops aus dem Raum Wien und Niederösterreich werden aus zwei Food-Fulfillment-Center be- liefert. „Eines davon befindet sich im Norden Wiens, das zweite liegt im Süden Wiens. In den Bundesländern beliefern wir aus sogenannten Zustellfilialen.“ Im Allgemeinen werde Liefer- service häufiger genutzt als Click&Collect (C&C). Im Bundesländer-Vergleich am häufigs- ten in Wien und Niederösterreich. Der Durch- schnitts-Bon liegt bei C&C bei etwa 80 Euro, bei Lieferservice sind es rund 90 Euro. „Die Zustellung der Bestellungen an die Haushalte wird durch externe Partner durchgeführt. Wir entwickeln ständig neue Zustellmodelle, um die sogenannte „Last Mile“ so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Ein Beispiel ist unser Pi- lot-Projekt in Salzburg und Graz, wo wir die Zustellung mit E-Bikes durchführen.“ Click&Collect. Der C&C-Service Schwer- punkt wird momentan flächendeckend bei Billa national komplementiert. „C&C wird der- zeit bei Billa Plus an einem eigens gestalteten Abholcounter getestet und es wird daran gear- beitet, diesen Service 2023/2024 für Billa Plus österreichweit anzubieten.“ Ein hohes Poten- zial sieht Schober auch in Drive-In-Zonen: „Die Abholung von C&C-Bestellungen in Dri- ve-In-Zonen, wie bereits in der Perfektastrasse Wien angeboten, werden von uns genau beob- achtet. Drive-In Möglichkeiten sehen wir als nochmalig erweiterten Service von C&C und können uns auch hier eine zukünftige Erweite- rung vorstellen.“ Pläne. Die weiteren Vorhaben im E-Com- merce erklärt Schober im Detail: „In visionä- rer Konzeptionierung ist eine ganz neue Form der Abholung C&C in Cool Lockern ange- dacht. Hier sehen wir für unsere Kunden die flexi belste Form der Abholung 24/7. Wir ar- beiten nicht nur am Abholservice, sondern auch an zukünftigen neuen Möglichkeiten, im Online-Vorbestellsortimentsbereich. Bei- spielsweise Fleisch, individuelle Torten auf Bestellung etc.“ Spar. Auch die Grüne Tanne treibt den Aus- bau der Click&Collect-Abholstationen stets voran. Zuletzt wurde der Interspar-Onlines- hop auf Eisenstadt erweitert. 20.000 Produkte umfasst das Online-Sortiment. Der Interspar weinwelt-Onlineshop umfasst 2.500 Weine, Schaumweine und Spirituosen. Kunden erhal- ten nach Online-Bestellung einen Abholcode via Mail, mit dem sie die Tür der Abholstation öffnen können. Die Abholstation-Fächer ver- fügen über verschiedene Zonen, so können die Lebensmittel in der vorhergesehenen Tempe- ratur-Zone aufbewahrt werden und die Kühl- kette vom Markt bis zur Abholung bleibt auf- recht. Die Bestellung kann am selben Tag oder zu einem gewünschten Zeitfenster abgeholt werden. Neben Eisenstadt gibt es drei weitere Interspar-Abholstationen in Niederösterreich, zwei in Salzburg sowie eine weitere in Oberös- terreich und Vorarlberg. Online-Supermarkt. 2023 war für den ös- terreichischen Online-Supermarkt gurkerl.at ein besonderes Jahr. Näheres berichtet Max Hübner, CEO gurkerl.at: „Wir haben heuer un- sere Kapazitäten zurückgeschraubt, um unser Logistikzentrum vollautomatisieren zu kön- nen. Aktuell rechnen wir, dass wir 2024 das Lager in Wien Liesing vollautomatisieren kön- nen. Aus den Erfahrungen unserer Schwester- firma Knuspr.de in Deutschland, wo wir die Warenlager bereits vollautomatisiert haben, wissen wir bereits jetzt, dass die Automatisie- rung die Produktivität verdreifacht und die MARCUS SCHOBER, Pressesprecher Billa MARK HÜBNER, CEO gurkerl.at „Automati- sierung verdreifacht die Produk- tivität und erhöht die Kapazität um 30 Prozent.“ „ Aktuell s ind 12.000 Produkte im Billa Online- Shop erhältlich E-COMMERCE 47REGAL11-2023Kapazität um 30 Prozent erhöht.“ Auf Basis dessen wolle der Online-Supermarkt künftig das Produktsortiment erweitern und eine schnellere Lieferung bieten. Im August wurde das Liefergebiet um knapp ein Drittel erwei- tert. „Unser Liefergebiet umfasst außerdem ganz Wien und Schwechat, Mödling, Baden, Korneuburg, Klosterneuburg, Wiener Neu- stadt und Eisenstadt.“ Prozess. Der durchschnittliche Warenkorb liege konstant über 100 Euro. Die Top-Seller sind Obst und Gemüse, Molkereiprodukte und Backwaren. „Dabei hat stets eine regionale Auswahl die Nase vorne.“ Wie sich die Ziel- gruppe zusammensetzt, berichtet CEO Hüb- ner: „Die zwei größten Zielgruppen sind Müt- ter, bzw. generell Eltern im Alter von 30 bis 45 Jahren, die ein Einkommen einer höheren Mittelschicht haben sowie silver surfers. Also Menschen im Alter von etwa 55 Jahren auf- wärts, deren Kinder eventuell schon außer Haus sind. Ebenso für Singles und Wohnge- meinschaften ist unser Service relevant.“ Diskont. Auch bei Hofer ist die Online-Le- bensmittelzustellung verankert. Gestartet wurde im November 2021, in Kooperation mit dem Unternehmen Roksh. Das Liefergebiet umfasst alle Bezirke der Stadt Wien, sowie über 40 Orte beziehungsweise Gemeinden im Wie- ner Umland. „Wir verzeichnen eine stabile Nachfrage und sind mit dem bisherigen Be- stellaufkommen über den Hofer Lieferservice sehr zufrieden. Click&Collect bieten wir der- zeit nicht an“, so der Diskonter. Um die Frische der Ware im Lieferprozess sicherzustellen, werden für Kühl- und Tiefkühlware-Ware und Obst- und Gemüse-Artikel Thermoboxen ver- wendet. Ablauf. Nach der Bestellung kauft ein Per- sonal Shopper von Roksh die gewünschten Produkte direkt in einer Hofer Filiale ein. „Am Ende des Einkaufs wird die von den Kunden ausgewählte Kontaktoption berücksichtigt und der Personal Shopper kontaktiert gegebe- nenfalls den Kunden. Hier können auch noch weitere Artikel spontan hinzugefügt werden.“ Die Lieferoptionen reichen von Expressliefe- rung am selben Tag binnen einer oder drei Stunden über Lieferung am gleichen Tag mit definiertem Zeitfenster bis hin zu einer Zustel- lung am nächsten Tag mit ganztägigem Liefer- fenster. Für die Zukunft würden die Entwick- lungen rund um das Thema Onlinehandel stets im Blick behalten werden: „Im Fokus steht für Hofer die sinnvolle Verknüpfung des digitalen Angebots mit etabliertem Offline-Retail, da wir auch weiterhin an dem erfolgreichen Zusam- menspiel von stationärem Handel und Online- Geschäft festhalten.“ ABHOLSTATION, Interspar Eisenstadt (Bgld.) PRODUKTE umfasst aktuell das Online-Sortiment bei Spar. 20.000 E twa 60 Prozent der 20 bis 35-Jährigen kaufen zumindest fallweise Produkte des täglichen Bedarfs online ein, so ein Ergebnis der aktuellen Studie des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent in Kooperation mit dem Marken- artikelverband. Jeder Sechste nutzt die Mög- lichkeit zumindest einmal pro Woche. In der älteren Generation nutzt jeder Achte (zwölf Prozent) wöchentlich die Annehmlichkeiten des E-Shoppings. Allerdings ist die Gruppe der Nicht-Online-Käufer bei den 55-70-Jährigen mit 62 Prozent noch deutlich größer. Warenkorb. Am häufigsten landen Körper- pflegeprodukte im virtuellen Einkaufskorb (32,7 Prozent Jung, 28,9 Prozent Alt), gefolgt von Putz-Reinigungs- und Waschmittel sowie Kosmetik-Produkten und Make-up. Studie: Produkte des täglichen Bedarfs Aus welchen der folgenden Warengruppen kaufen Sie fallweise in einem Online-Shop ein? || Basis: Kaufen Produkte des täglichen Bedarfs selbst ein und kaufen zumindest fallweise online ein || n=485 || Mehrfach-Nennung möglich Online eingekaufte Warengruppen Körperpflege- produkte Putz-, Reinigungs-, Waschmittel Kosmetik-Produkte/ Make-up Süßigkeiten & Schokolade Kaffee, Tee, Kakao Nudeln, Teig- waren, Reis 32,7 % 28,8 % 26,2 % 23,0 % 23,8 % 25,7 % 21,1 % 11,5 % 13,3 % 18,8 % 17,0 % 11,0 % Jung Alt E-COMMERCE 48REGAL11-2023REGAL: Inwiefern gibt es im österreichischen E-Commerce noch Luft nach oben? Sandor Döry: Das Kundenerlebnis kann durch benutzer- freundlichere Websites, schnellere Ladezeiten, bessere Navigation oder personalisierte Empfehlungen verbessert werden. Zudem ist eine Mobile Optimierung unerlässlich. Weiters können Investitionen in effiziente Logistik und Lieferketten den Service verbessern. Eine Vielzahl von Zahlungsmöglichkeiten und die Sicherheit der Transaktio- nen sind ein Muss. Welches Potenzial sehen Sie hierzulande für den LEH im Online-Handel? Aufgrund veränderter Verbrauchergewohnheiten und des zunehmenden Komforts sehe ich ein hohes Poten- zial. Die jüngere Generation und Berufstätige schätzen die Zeitersparnis, die mit Online-Lebensmitteleinkäufen einhergeht. Dieser Trend könnte sich weiter verstärken. Die Möglichkeit, Abonnements für regelmäßig benötigte Lebensmittel einzurichten oder personalisierte Empfeh- lungen zu erhalten, steigert die Kundenbindung. Wo liegen die Herausforderungen? In der Notwendigkeit, die Lebensmittel frisch und sicher zu liefern, sowie die Konkurrenz mit etablierten stationären Lebensmittelgeschäften. Die Integration von Technologie, um das Einkaufserlebnis zu verbessern und Logistikprozesse zu optimieren, wird entscheidend sein, um das volle Potenzial des On- line-Lebensmitteleinzelhandels auszuschöpfen. Welche Kundentrends sind aktuell mit Blick auf den Online-Handel ersichtlich? Kunden nutzen vermehrt sprachgesteuerte Systeme für ihre Einkäufe, also Sprachassistenten wie Ama- zon Echo oder Google Home. Auch die Erwartung an schnelle und personalisierte Kundenbetreuung steigt. Hier werden direkte Kom- munikationskanäle für Fragen und Unterstützung bevorzugt. Vielen Dank! Status quo in Österreich Sandor Döry, Vorstand E-Commerce Initiative Österreich im Gespräch. E-COMMERCE ✔ Einer der größten Online-Marktplätze Österreichs ✔ USP durch starke Verankerung im stationären Handel ✔ Wir verbinden das Potential von 3,2 Mio. 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