< PreviousPayment Services Austria: Identifikation im Netz I n der analogen Welt ist es dank Personalausweis oder Pass ein- fach, seine eigene Identität nach- zuweisen. Im digitalen Handel gestaltet sich der Vorgang schon schwieriger. Benötigt wird eine überprüfbare digitale Identität mit- hilfe derer nachgewiesen werden kann, dass die Angaben der Wahr- heit entsprechen. Harald Flatscher, Geschäftsführer Payment Services Austria (PSA) zum Status quo im Online-Handel: „Wir sind in Zeiten von KI alle gefordert besonders dar- auf zu achten, dass betrügerische Handlungen möglichst keine Chance haben und unsere Kunden absolute Sicherheit genießen. Die von uns entwickelte ich.app bietet dem Handel die Möglichkeit, neue Kunden rascher an Bord zu holen samt Gewissheit, verifizierte Daten zu haben.“ Und ergänzt: „Laut Er- hebungen der Plattform „IRP ecommerce“ aus dem Jahr 2022 liegt die Conversion Rate im On- linehandel bei 2,5 Prozent. Das bedeutet, dass 97,5 Pro- zent der Besucher die Website wieder verlassen, ohne einen Kauf zu tätigen.“ Die ich.app wird momen- tan von Unternehmen aus den Bereichen Medien, Im- mobilien, Gesundheit, Ver- sicherungen und Doku- mententransfer genutzt. „Momentan sind wir mit mehreren weiteren Part- nern, auch aus dem Handel, in weit gediehenen Gesprächen und zuversichtlich, dass wir Anfang 2024 dazu schon einige Namen nennen können.“ Worin der Unterschied zur staatlichen ID Austria liegt, erklärt Flatscher im Folgenden: „Wir sehen diese als zwei ergänzende Angebo- te. Während die ID Austria eine Dienstleistung der Republik ist und z.B. Behördengänge oder den digita- len Führerschein ermöglicht, bietet die ich.app als privatwirtschaftliche Lösung z.B. die Möglichkeit, die Customer Experience weiter zu ver- bessern, die Conversion Rate zu steigern und die Sicherheit in bei- derseitigem Interesse zu steigern. Die ich.app geht dabei auf die Be- dürfnisse der Branchen ein und re- agiert flexibel auf Anforderungen.“ PSA konnte im Vorjahr insge- samt 2,3 Milliarden Transaktionen abwickeln, davon 1,3 Milliarden Transaktionen mit österreichi- schen Bankomat Karten und einem Gesamtvolumen von über 60 Milli- arden Euro im In- und Ausland. Am POS waren bereits 91 Prozent der Transaktionen kontaktlos, und erstmals wurde die Marke von 10.000 Karten-Transaktionen pro Minute überschritten. Des Weite- ren wurden im Vorjahr 91 Millio- nen Altersabfragen abgewickelt. „Ein Segment, das wir mit der ich. app nun stark ausbauen werden.“ NEWS Zehn Jahre dm Online-Shop Der dm Online-Shop feiert im November sein zehnjähriges Jubiläum. Aktuell erreicht der Umsatz aller Online-Shops einen dreistelligen Millionenbetrag. Das sind rund drei Prozent des Gesamt- umsatzes. Die Tendenz ist mit einer Wachstumsrate von über 50 Prozent im Vorjahresvergleich weiter stark steigend. Mit monatlich rund 3,2 Millionen Seitenaufrufen allein in Österreich, ein Viertel davon über die „Mein dm-App“, wird das digitale Informationsangebot von den Kunden genutzt. Aktuell sind über 18.000 Artikel online verfügbar. shöpping.at erweitert Zahlmethoden Der österreichische Online-Markt- platz erweitert seine Zahlungsar- ten um Google Pay, Apple Pay und Kauf auf Rechnung. Bis dato konnte mittels Sofortüberweisung (Klar- na), PayPal und Kreditkarten (Visa und Mastercard) bezahlt werden. Amazon verabschiedet Plastik Amazon kündigte an, dass ab sofort sämtliche Umverpackungen in Europa zu 100 Prozent recycelbar sind. Darunter fallen Papiertüten, Pappumschläge und Pappkartons, die für den Versand an Kunden benötigt werden. Das gelte sowohl für Artikel, die Amazon selbst verkauft, als auch solche von Drittanbietern, die den Versand über Amazon abwickeln. → 2,3 Milliarden Trans- aktionen 2022 → Pos: 91 Prozent Transaktionen kontaktlos (2022) E-COMMERCE 50REGAL11-2023300 Partner und 3,2 Millionen aktive Kunden – Payback blickt auf fünf erfolgreiche Jahre in Österreich zurück. „Unser Programm hat sich einwandfrei etabliert und wird im Alltag genutzt. Die Payback Coupons haben wir zum Beispiel über zwölf Prozent gesteigert. D er aktuelle E-Com- merce Report 2022 der Nexi Group zeigt auf, warum hierzulande gerne online eingekauft wird. Das Kaufpotenzial lag im österreichischen E- Commerce-Markt im Jahr 2022 bei rund 30 Milliarden Euro. Knapp ein Drittel der Befragten gaben an, dass Bequemlichkeit und Ein- fachheit der Hauptgrund für ihre Entscheidung sind, online einzukaufen. Für 15 Prozent der Befragten sind günstigere Preise aus- schlaggebend für ihre Ent- scheidung zugunsten des Onlinekaufs. 15 Prozent der Befragten schätzen die Möglichkeit, beim Online- Shopping aus einer breiten Palette von Angeboten aus- wählen zu können. Für 13 Prozent der Teilnehmer ist die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten ein wichti- ger Faktor. „Gute Online- Angebote müssen mit den richtigen, passenden Be- zahllösungen kombiniert werden“, empfiehlt Damir Leko, Country General Manager Nexi in Öster- reich und ergänzt: „Wie bezahlt werden kann, bestimmt sehr oft, wo ein- gekauft wird.“ Kunden sind in diesen herausfordernden Zeit einfach noch preissensitiver“, sagt Walter H. Lukner, Geschäfts- führer Payback Austria. Chancen von E-Commerce. Ein wichtiger Fokus bei Payback ist die Verknüpfung von online, offline und mobil. Kunden können mobil shoppen und mit Features, wie dem Filialfinder oder „Payback Go“, Vorteile auch stationär nutzen. Mit rund 250 Onlineshops im Portfolio zählt Pay- back zu den größten E-Commerce-Plattformen in Öster- reich. Auch Online Pure Player sind ein wichtiger Teil da- von. Lukner: „E-Commerce bietet dem Handel schon lange zahlreiche Chancen, den Umsatz zu steigern. Wer das Po- tential nicht nutzt, verzichtet auf einen Wettbewerbsvor- teil.“ Letzter großer Neuzugang war Amazon. Seit Anfang des Jahres ist der Online-Riese an Bord. Im Mai kam zu- dem der deutschsprachige Teleshopping-Sender Channel 21 dazu, so können Kunden nicht nur online und mobil, sondern auch über den Fernseher Punkte sammeln und sparen. Hinzu kamen 2023 noch weitere Affiliate Partner und Multipartner. Incentivierung. Die Möglichkeiten, um E-Commerce- Shopper zu incentivieren, sind zahlreich. „Das reicht von der Vergabe von Punkten und Belohnungen für die Treue, über gezieltes E-Mail-Marketing bis hin zur personalisier- ten Ansprache und Produktvorschlägen. Wichtig dafür ist, dass man die Bedürfnisse der Kunden kennt und mit den richtigen Angeboten eine starke Bindung aufbaut.“ Im kommenden Jahr wird das Payback-Netzwerk mit neuen stationären und digitalen Partner weiter ausgebaut und die Reichweite verstärkt. Payback: 250 Onlineshops im Portfolio WALTER H. LUKNER, Geschäftsführer Payback Austria DAMIR LEKO, Country Manager Nexi Österreich Warum wird Online eingekauft?Xmas- Shopping einfach per Mausklick D ie Weihnachtsge- schenke planen hierzulande die Hälfte der Befragten so- wohl online als auch statio- när zu kaufen, so ein Ergeb- nis der im Oktober 2023 durchgeführten Offerista Studie. 2022 lag der Wert noch bei 46 Prozent. Zu- rückgegangen ist der Anteil jener Personen, die nur sta- tionär kaufen (35,6 Pro- zent). 14,4 Prozent wollen ihre Weihnachtseinkäufe nur online erledigen. E-COMMERCE 52REGAL11-2023U nternehmen sehen sich in Österreich aktuell mit einem wirt- schaftlich schwierigen Marktumfeld konfrontiert. Gerade hat die EU-Kommission eine revidierte Wachstumsprognose von –0,5% für das Jahr 2023 vorlegt und eine ansteigende Inflationsrate von 7,7 Prozent prognostiziert. In dieser Zeit der Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheit ent- wickelt sich ein neuer Trend im Konsumverhalten: die Funflation. Dieses Phänomen beschreibt, wie Konsument:innen in Zeiten wirt- schaftlicher Unsicherheit und steigender Preise ihre Ausga- benprioritäten ändern . Statt in materielle Güter investieren sie vermehrt in Erlebnisse. Dies zeigt sich in steigenden Ausga- ben für Konzerte, Reisen und andere erlebnisreiche Aktivitä- ten, selbst angesichts wachsender Kosten für Grundbedürfnisse. Best Buy CEO Corie Barry hat diese Tendenz kürzlich treffend zusammen- gefasst: „Die Menschen priorisieren Spaß.“ Diese Veränderung hat insbesondere Auswirkungen auf Unterneh- men, die traditionell auf den Verkauf physischer Produkte ausgerich- tet sind. Marken und Händler können auf diesen Wandel reagieren, indem sie Erlebnisse statt Produkte in den Vordergrund stellen. Pop- up-Events, Partnerschaften mit Kultur- und Freizeiteinrichtungen oder die Integration von Erlebnisangeboten in Geschäfte sind mög- liche Ansätze. Das britische Luxuskaufhaus Flan- nels setzt beispielsweise auf Partnerschaften und Pop-up-Erlebnisse, um neue Kundenschichten zu gewinnen. Andere Händler ziehen Kunden mit Fit- nesskursen in ihre Läden. Diese Strategien zielen darauf ab, den Einzelhandel von einem reinen Kaufort in einen Raum für Erlebnisse zu verwan- deln. Ein Schlüsselelement dieses Konsumtrends ist damit die Verknüpfung von Marken und Erlebnis- sen. Marken, die Erlebnisse schaffen, die über den einfachen Produktkauf hinausgehen, können emo- tionale Bindungen zu Konsument:innen aufbauen. Dies kann den Wert der Marke steigern und die Kundenbindung intensivieren. Es wird sich zeigen, wie nachhaltig dieser Trend ist; er spiegelt aktuell jedoch das Bedürfnis der Konsument:innen wider, in Zeiten der wirt- schaftlichen Unsicherheit einzigartige Erlebnisse zu suchen, wäh- rend materielle Güter an Anziehungskraft zu verlieren scheinen. nils.wloemert@wu.ac.at GAST KOMMENTAR → VON UNIV.PROF. DR. NILS WLÖMERT (WU) „Statt in materielle Güter investieren Konsument:innen vermehrt in Erlebnisse.“ IMPRESSUM Eigentümer: REGAL Verlagsgesellschaft m.b.H. Chefredakteur: Dr. Gregor Schuhmayer Redaktion: Stv. Chefredakteur: Mag. Robert Falkinger Chef vom Dienst: Mag. Herbert Schneeweiß Lisa Weber, BSc (WU), Mag. Verena Schneeweiß, Magdalena Kranabitl MA, Bakk. Phil., Mag. Clarissa Mayer-Heinisch (Selbstständig) Marketing: Mag. Franz Kahrer, Ing. Klaus Tesar, Robert Treitner, Dr. Martin Bauer (Selbstständig) Mag. Christoph Zitka (Selbstständig) Geschäftsführung: Mag. Roland Pirker Geschäftsführung Stv.: Mag. Angelika Wessely Anzeigencontrolling: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) Anzeigen- und Verlagsleitung: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) E-Mail-Erreichbarkeit: e-mail: sekretariat@regal.at e-mail/Abo: abo@regal.at e-mail/Neue Produkte: marketing@regal.at e-mail/Redaktion: lisa.weber@regal.at e-mail/Industrie&Verlag: angelika.wessely@regal.at e-mail/Anzeigen: stefanie.daehmlow@regal.at Alle: 1210 Wien, Floridsdorfer Hptstr. 1, Tel.: 1/368 67 13–11 Fax: 1/368 67 13–18 Abo-Preise: Jahresabonnement: € 55,– zzgl. 10 % MwSt., Auslandsabo: € 103,– Es gilt der Anzeigentarif Nr. 50. Advertorials sind be zahlte Einschaltungen. Für die Richtigkeit und Vollstän dig keit von per ISDN/e-mail übertragenen Dokumenten/ Anzeigen kann keine Verantwortung übernommen werden. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1210 Wien Layout: Bureaucooper: Karin Klier Grafikstudio joh-berner Werner Supanz Druck: Berger, Horn Funflation – Wenn Erlebnisse den Konsum definieren UNIV.PROF. DR. NILS WLÖMERT, Institute for Retailing and Data Science, WU Wien 11-2023 REGAL | 53REGAL: Herr Dr. Zierhut, wie wird sich Ihrer Meinung nach der Tankstellenmarkt in den nächsten zehn Jahren entwickeln? Zierhut: Wir werden eine wesentliche Verän- derung sehen. Ich gehe davon aus, dass wir in einem Zeitraum von zehn Jahren Plus um 30 Prozent weniger Tankstellen sehen werden. Welche Tankstellen werden betroffen sein? Ich glaube, dass es viele Tankstellen im urbanen Gebiet treffen wird. In Hauptdurchzugsstraßen in Wien wird es dann vielleicht nicht mehr vier, sondern nur mehr zwei Stationen geben. Das hat natürlich mit der Entwicklung Richtung E- Mobilität zu tun und dass die Tankstelle nicht mehr das Monopol auf Energienachschub hat. Tankstellen Tankstellenmarkt wird sich radikal verändern → Minus von 30 Prozent in rund zehn Jahren zeichnet sich ab → Tankstellenshops haben sich als Nahversorger zentren etabliert REGALInterview mit Doppler Geschäftsführer Dr. Bernd Zierhut TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS MAG. HERBERT SCHNEEWEISS Redaktion Regal Die Anzahl der Tankstellen wird in Zukunft ab nehmen. Die Elektromobilität wird aber die Verweildauer in den ange schlossenen Shops ver längern. FRANZ JOSEPH DOPPLER, Eigentümer Doppler und GF Dr. Bernd Zierhut 54REGAL11-2023 REGAL SCHWERPUNKT Es wird vorwiegend zu Hause, in der Arbeit, auf Parkplätzen getankt. Automaten werden das Ge- schäft mit den verbliebenen Vergasern abdecken. Was bedeutet das für die Tankstellenshops? Anzahlsmäßig ist das Wachstum endlich und wir werden wohl den Zenit erreicht haben. Aber: Der Tankstellenshop hat sich als Nahversorgerkonzept etabliert und wird bleiben. Dabei ist auch deutlich geworden, dass sich die Marken der Lebensmittel- konzerne etabliert haben. Auch sortimentsmäßig wird es zu keinen massiven Verwerfungen kom- men, aber es wird mehr Raum Richtung Restau- ration brauchen, weil die Ladevorgänge länger dauern werden. Bei den PKWs scheint sich die Elektro- Mobilität durchgesetzt haben, wie schaut es im LKW-Bereich aus? Da ist die Entscheidung noch nicht gefallen, da könnte es auch Richtung Wasserstoff oder synthe- tische Kraftstoffe gehen. Doppler wird zusammen mit einer österreichischen Investorengemein- schaft 2024 eine erste Anlage mit 150.000 Liter Menge ans Netz bringen. Ein Wort zu Ihrer Zusammenarbeit mit der Spar und Spar Express? Wir werden heuer zwei neue Shops in Salz- burg und Graz ans Netz nehmen. Derzeit liegen wir bei 67 Outlets. Umsatzmäßig verzeichnen wir zweistellige Zuwachsraten und werden 2023 bei rund 70 Millionen Euro landen. 60,5 Millionen Euro waren es im Vorjahr. Interessant ist in diesem Zusammen- hang auch die Foodora-Entwicklung. Hier haben wir die Anzahl von 15 auf 33 Standorte erweitert und rechnen heuer mit einem Netto- Umsatz von 490.000 Euro. Bis Ende September verzeichneten wir 20.276 Bestellungen. Bei Lieferando werden wir 2023 auf 170.000 Euro netto kommen. Vielen Dank für das Gespräch. Tankstellen mit Shop – Sonderauswertung 2022 WienBurgenland.Nieder österreich Ober österreich SalzburgSteiermarkKärntenTirolVorarlbergAnzahl der Tankstellen mit Shop Avanti0000000000 BP36137262115123311192 ENI Gruppe221069272739396019312 JET1853623132413128152 OMV21846241826173115206 Shell22940513144143415260 Summe1193322815111014895170681.122 „ Der Tankstellenshop hat sich als Nahver- sorgerkonzept etab- liert und wird bleiben.“ TANKSTELLEN haben sich als Nah- versorgerzentren etabliert. TANKSTELLEN 55REGAL11-2023D ie Unik schließt ihre Transformation ab. Neben Mag. Julius Kiennast ging Hermann Steckerl auf die Kommandobrücke. Das Lekkerland-Logo hat ausgedient. „Wir haben alle entsprechenden Schriftzüge entfernt“, so Kiennast im REGAL-Gespräch. Auch das Lager in Ternitz (NÖ) ist mittlerweile aufgelöst. „60 bis 65 Prozent des Volumen wickeln wir mittlerweile in Gars ab.“ Einzig das Headquarter verbleibt in Ternitz. „Wo- bei wir auch hier neue Räumlichkeiten suchen.“ Bis zum ersten Quartal soll auch dieser Baustein abgearbeitet werden. Die Entwicklung ist gut. „Wir werden bei der Unik bei einem Umsatz von knapp 90 Millionen Euro landen.“ Neben den Kiennast-Kunden sind es vor allem die ehemaligen 3.500 Lekkerland-Punkte, die jetzt gebündelt als Unik be- liefert werden. Die Logsitik hat sich bereits eingespielt. „Wo- bei wir Kleinmengen auch über die Post zustellen.“ Erst ab einer Mindestbestellmenge von 400 Euro wird mit eigenem Fuhrpark zugestellt. „Diese Zahl wird wohl früher oder spä- ter Richtung 500 Euro gehen. Im Durchschnitt liegen wir bei 1.000 Euro pro Stopp.“ Ein Filet-Stück unter dem Unik-Dach sind die Nah&Frischpunkt-Standorte. „Wir haben mittlerweile 32 in der Belieferung“, so Kiennast. Zuletzt wurde eine Realisie- rung auf der Ringrast Spielberg umgesetzt. Dennoch: 2023 stand unter dem Motto der Konsolidie- rung und Neuaufstellung, 2024 will Kiennast wieder mäch- tig Tempo machen. „Wir werden das Format nochmals überarbeiten, weiter schärfen und auch die Preisstellung überprüfen.“ Der grundsätzliche Drive bei der Unterwegs-Versor- gung sei auch trotz der schwieriger gewordenen Rahmen- bedingungen noch immer zu spüren. „Das ist ein Riesen- Thema. Erlebniseinkauf ist bei den Tankstellen weiter wich- tig, Preis ist nicht alles.“ Kiennast Neue Pläne für das Tankstellen geschäft → LekkerlandLogo hat ausgedient → 60 bis 65 Prozent des Volumens wird aus Gars abgewickelt Mag. Julius Kienast und Mag. (FH) Alexander Kienast TANKSTELLEN 56REGAL11-2023D as albanische Unternehmen Fix Pro ist mittlerweile zu den Top-3-Wurstproduzenten des Landes aufgestiegen. Dabei wickelt der Betrieb zehn bis 15 Millio- nen Euro ab. Tendenz steigend, denn: Fix Pro wächst im Jahr um 20-30 Pro- zent. Dabei ist der einstige Vertriebs- spezialist von internationalen Gewürz- Marken, Aromen und Zusatzstoffen vom Taktgeber für neue Wurstkreatio- nen zu einem echten Fleischverarbei- ter aufgestiegen. Die gut 3.000 Tonnen Jahresproduktionsmenge verteilen sich dabei zu 40 Prozent auf Brüh- wurst und je 20 Prozent auf Frisch- wurst, Schinken und Salami. Rund 3.500 Kunden aus Retail, Hotels, Res- taurants und Catering sowie kleineren Läden beziehen die über 100 verschie- denen Artikel. Unternehmen wie Fix Pro profitieren vor allem von ihren hohen Qualitätsstandards. Um diese komfortable Situation weiter auszu- bauen, hat Fix Pro stark investiert, un- ter anderem in eine neue Produktions- anlage und in ein ERP-System. Das ERP übernimmt sowohl die Steuerung der Produktionsanlage als auch die Qualitäts- und Kontrollma- nagementsysteme. Das integrierte ERP-System des Branchenspezialisten CSB-System erfüllt die Branchenan- forderungen, sorgt für die Einhaltung rechtlicher Grundlagen, europäischer Qualitätsstandards und Lebensmittel- kontrolle. Zudem schließt es den Kreislauf der Produktrückverfolgbar- keit bis zum Endverbraucher. Fix Pro hat internationale Standards wie IFS, die über den lokalen Vorgaben liegen, Gourmetfein: Wachstumskurs G ourmetfein bleibt auf Schie- ne. „Mit dem Tankstellenspe- zialisten Lekkerland sowie den Tankstellenketten sind wir auf einem sehr guten Wachstumskurs. Mit über 3.000 Tankstellenshops (Aral, BP, Eni, Esso, Westfalen, Sprint usw.), in Deutschland, fast allen BP, Eni, Shell, Soccar, decken wir den Tankstellenmarkt auch in Öster- reich sehr gut ab“, er- klärt Fritz Floimayr. Fix Pro: ERPEin führung mit großem Mehrwert Referenzprojekt: CSBSystem implementiert. Damit hat das Unter- nehmen die Grundlage gelegt, weiter zu wachsen und auch seinen Export- anteil zu erhöhen. Fix Pro organisiert inzwischen wei- teste Bereiche seines Betriebs über Module der CSB-Lösung. Über die Produktionssteuerung hinaus verwal- tet das Unternehmen damit seine komplette Beschaffung, managt das Lager und hat den kompletten Über- blick über Absatz und den Verbleib der Produkte. Die Produktions- und Ein- kaufsplanung erfolgt auf der Basis der Rezepturverwaltung, des Auftragsein- gangs und historischer Absatzdaten. So kann eine gesicherte Kalkulation erstellt und die Produktionsaufträge gemäß Rezeptur abgearbeitet werden. Das Beschaffungsmodul erlaubt es Fix Pro, seinen Einkaufsprozess so trans- parent zu strukturieren, dass in der Folge die Einkaufskosten sanken und Preisgestaltung zentralisiert und opti- miert werden konnte. Die mobile Da- tenerfassung für die inhouse-Logistik und die optimierte Lagerverwaltung ermöglichen verkürzte Lagerbuchun- gen durch Lagerstellplatzverwaltung sowie gesicherte Lagerbestände. CSB-System agierte bei der ERP- Einführung aber nicht nur als Soft- warelieferant, sondern auch als Part- ner für die Zukunft. Denn der Umfang des CSB-Engagements geht weit über ein reines ERP-Projekt hinaus. Fami- lie Tarusha nutzt das Know-How des Branchenspezialisten auch für einen gesicherten Generationenwechsel, die weitere Internationalisierung und eine wachstumsorientierte Unternehmens entwicklung. Nach ei- ner intensiven Beratung wurde der Ju- niorchef Kosta Tarusha im CSB Col- lege speziell zur Branchenlösung Fleisch fortgebildet. Ziel war es, ein Unternehmen zu schaffen, dessen di- gitale Strukturen unabhängig von einzelnen Personen die Verfügbarkeit von Wissen und auch die Steuerung aller Prozesse erlaubt. FRITZ FLOIMAYR, Eigentümer Gourmetfein TANKSTELLEN / FLEISCHS MATRICS baut seine Position wei- ter aus. „Im SMATRICS EnBW Netz- werk haben wir über 550 Ladepunk- te an knapp 200 Standorten, SMA- TRICS hat rund 45.000 Ladekunden“, erklärt Ronald Lausch, Chief Sales Officer und Pro- kurist bei SMATRICS GmbH & Co KG gegen- über REGAL. Nur ein Zwischenschritt, denn das Expansionstempo soll noch erhöht werden. „Wir wollen in den nächsten Jahren bis zu 200 Ladepunkte pro Jahr mit Ultraschnellladern bis 400kW Ladeleistung er- richten und betreiben.“ Dabei bleibt der Handel im Fokus. „Der Großteil unserer öffentlichen Lade- punkte sind an Re- tail-Standorten“, so Lausch. Insgesamt gibt es bis jetzt schon 100 realisierte Projekte in diesem Bereich. Doch Lausch sieht weiteres Potenzial: „Retailer sind eine wichtige Zielgruppe für den Ausbau der Ladeinfrastruktur, denn smartes Einkaufen ist eine win-win-win Situation für Retailer, Kun- den und Umwelt. Handelsunternehmen, die spätestens jetzt ihre Parkplätze als Standorte für Ladestationen aufwerten, werden auch in der e-mobilen Zukunft die Nase vorne haben.“ Dabei ist gerade der Handel der per- fekte Partner in Sachen Elektromobilität. „Er hat auch eine Rolle als Nahversorger in der Elektromobilität. Geladen wird dort, wo das Fahrzeug steht. Auch während des Ein- kaufs. Aber der Handel ist auch wichtig zur Versorgung in urbanen Bereichen, wo nicht jeder E-Fahrzeugnutzer eine eigene La- deinfrastruktur hat.“ Ein wichti- ger Nebeneffekt dabei: Durch die Nutzung bestehender Parkplätze werden keine wei- teren Flächen versiegelt. „Bei Um-/Neubauten ist darüber hinaus baubehördlich vor- geschrieben, Ladeinfra- struktur bereitzustellen.“ E-mobiles Tempo wird weiter erhöht RONALD LAUSCH, Chief Sales Officer und Prokurist bei Smatrics GmbH & Co KG SMATRICS → Retail-Standorte als wesentlicher Partner: 100 Projekte realisiert → 200 Ladepunkte pro Jahr sollen errichtet werden ELEKTRO MOBILITÄT 58REGAL11-2023Dabei ist bei allen Fragen der Elektromo- bilität SMATRICS der richtige Ansprechpart- ner. „Wir sind ein 360°-Lösungsanbieter für Software, Hardware und Services entlang der gesamten e-mobilen Wertschöpfungskette. Wir bieten umfassende Lösungen für unter- schiedliche Anforderungen (öffentliches La- den, Laden für die eigene Dienstwagenflotte und auch für LKWs) sowie unterschiedliche Branchen.“ Die e-mobile Zukunft sei nicht auf- zuhalten, denn: Die Anzahl der elektrischen Fahrzeuge und der unterschiedlichen Modelle steigt rasant. Die Reichweiten der Fahrzeuge wird sich durch leistungsfähigere Batterien er- höhen. „500 bis 700 Kilometer Reichweite sind in wenigen Jahren bereits Standard“, so Lausch. Darüber hinaus ist ein Entwicklungsschub bei den Ladeleistungen erkennbar. „Vor fünf Jahren waren 50kW Charger State of the Art. Aktuell liegen wir schon bei 400kW, damit lädt ein Fahrzeug in rund fünf Minuten 100 Kilo- meter.“ Im LKW-Bereich wird bereits Mega- watt Charging getestet. Die größten Herausforderungen liegen für Lausch ebenfalls auf der Hand. „Ausrei- chende Netzkapazität für die Ladeinfrastruk- tur zu schaffen, ist derzeit die größte Challen- ge. Meist ist ein eigener Trafo notwendig. Auch lange Lieferzeiten bis zu 12 Monate verzögern den Ausbau.“ EXPANSIONSTEMPO wird weiter erhöht „ Smartes Einkaufen ist eine win-win-win Situation für Retailer, Kunden und Umwelt. ELEKTRO MOBILITÄT IHR PARTNER FÜR E-MOBILITÄT Finden Sie mit uns die passende Lösung.smatrics.com Als einer der führenden internationalen E-Mobilitätsdienstleister liefern wir innovative 360-Grad-Lösungen für Handelsunternehmen. Für weitere Informationen scannen Sie den QR-Code oder besuchen Sie unsere Website smatrics.com Verlängerung von Verweildauer und Frequenz von Kund:innen in Filialen Erhöhung der Attraktivität der Standorte Erreichung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele im UnternehmenNext >