< PreviousNACHHALTIGKEIT GASTKOMMENTAR J edes Produkt hat zumeist einen vom Hersteller vorgegebenen und intendier- ten Zweck. Ein Kochlöffel dient zum damit kochen, ein Sessel zum darauf sitzen, oder eine Flasche dazu, Flüssigkeit zu verpa- cken. Aus Konsument*innenperspektive ist der intendierte Zweck zumeist klar, und doch werden zahlreiche Produkte oft zweckent- fremdet verwendet. Oft, weil dies dann einen von Konsument*innen selbstdefinierten Zu- satznutzen liefert. Nehmen wir als Beispiel ein Glas Essiggurkerl . Hier haben wir den Inhalt, die Gurkerl an sich, sowie die Verpa- ckung, das Gurkenglas. Der Zweck des Glases ist klar, es dient als Verpackung für das Pro- dukt. Doch wie verwenden Konsument*in- nen das Glas? Nachdem das eigentliche Pro- dukt, die Gurkerl, aufgegessen sind, folgt meist die Entledigung der Verpackung. Doch manchmal wird das Glas auch einfach wei- terverwendet , es wird zum Malbecher, Blei- stifthalter, Blumenvase, als Gießkanne oder Nudelholz verwendet. Aktuell beschäftigen wir uns in unserer Forschung mit dem Phäno- men der zweckentfremdeten Verwendung von Produkten. Zum einen ist es spannend zu sehen, welche kreativen Lösungen es hier gibt, zum anderen kann eine strukturierte Aufarbeitung des Konsument*innenverhal- Alternative Nutzung von Produkten tens diesbezüglich Ansätze für nachhaltigere Produktverwendung und Kreislaufwirtschaft bieten. Es zeigen sich auch Parallelen zum Thema Upcycling , wenngleich die Produkte beim Upcycling meist gegen Ende des Pro- duktlebenszyklus sind. Die zweckentfrem- dete Verwendung hingegen kann in allen Produktlebensphasen stattfinden. Ähnlich sind jedoch die Motive. Lösung akuter Prob- leme wäre ein mögliches Motiv: man braucht schnell ein Aufbewahrungsmittel für Stifte, so nimmt man das Gurkenglas. Aber auch ökonomische (ich spare mir einen extra Blei- stifthalter zu kaufen) oder ökologische Moti- ve (ich werfe das Glas nicht weg sondern ver- wende es weiter) können relevant sein. Eben- so das Vergnügen, kreativ zu sein und selbst etwas Neues zu erschaffen, spielt eine wichti- ge Rolle. Hier sehen wir auch einen starken Einfluss von Social Media, ähnlich wie in den Bereichen DIY, Repair und Upcycling. Aus Marketingperspektive birgt das Thema alternative bzw. zweckentfremdete Nutzung von Produkten Potential , welches noch stär- ker Beachtung finden könnte. Sowohl im Pro- duktmanagement als auch der Kommunika- tion ergeben sich hier neue Möglichkeiten. Nähere Informationen unter monika.koller@wu.ac.at. → PRIV.-DOZ. DR. MONIKA KOLLER, WU WIEN PRIV.-DOZ. DR. MONIKA KOLLER, WU Wien, Leiterin Institut für Marketing und Konsumenten - forschung 70 | REGAL 11-2023Die KNUSPRIGSTE VIELFALT. * CO 2 -Neutralität gemäß Standard PAS 2060/2014. Erreicht sowohl durch WASA-eigene Energie- und CO 2 -Einsparungsmaß- nahmen als auch durch finanziellen Ausgleich über zertifizierte Projekte des Verified Carbon Standard Programms. Nähere Informationen unter www.wasaCO2.com DIE KLASSIKER Traditionell & Original DIE MILDEN extra dünn & mild DIE KNUSPRIGEN besonders knusprig & herzhaftNACHHALTIGKEIT REGAL: Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für Barilla? MATTHIAS SPIESS: Unsere Unter nehmensphilosophie „The Joy of Food for a better Life“ bedeutet für uns, dass wir den Menschen Freude bereiten wollen. Mit schmackhaften, genussvollen und ausgewogenen Pro dukten, die mit ausgewählten Roh stoffen aus verantwortungsvollen Lieferketten hergestellt wurden. Welche Initiativen werden derzeit vorangetrieben? Barilla treibt eine Reihe von Initiati ven voran, um Nachhaltigkeit und so ziale Verantwortung in seine Ge schäftspraktiken zu integrieren. Be reits heute beziehen wir insgesamt 67 Prozent der strategischen Rohstoffe, wie Hartweizen, aus verantwor tungsvollen Lieferketten. Bei Basili kum sind es sogar 100 Prozent. Wo immer möglich, werden die Rohstoffe in der Nähe der Produktionsstätten angebaut, um den zeitlichen Abstand zwischen Ernte und Verarbeitung des Produkts zu verringern. Bei Teigwaren, bei denen Barilla weltweit führend ist, wird 93 Pro zent des Hartweizens lokal bezo gen. Seit 2010 haben wir fast 500 Produkte bezogen auf ihre Nähr werte überarbeitet (den Gehalt an Fett, Salz und Zucker reduziert und den Ballaststoffgehalt er höht). Rund 40 Produkte kamen im letzten Jahr neu auf den Markt. Und die Verpackung? 100 Prozent der Verpackungen unse rer Pasta, Sugo und Pestoprodukte sowie Backwaren sind für das Recyc ling konzipiert . Wir sind ständig be müht, die Menge an Verpackungs material zu reduzieren sowie gleich zeitig das erforderliche Maß an Sicherheit, Hygiene und Akzeptanz sicherzustellen. Wie viele Tonnen Papier werden jährlich verarbeitet? Im Jahr 2022 wurden von Barilla glo bal über 160.000 Tonnen Papier und Karton für Verpackungszwecke ver wendet. Über 99 Prozent des Papiers stammt aus verantwortungsvoll be wirtschafteten Wäldern und ist zu 100 Prozent recyclebar. Wir haben auch begonnen, das Kunststofffenster aus den PastaVerpackungen schritt weise zu entfernen. Bei „Barilla Clas sic“ werden dadurch jährlich etwa 160.000 kg Plastik pro Jahr eingespart. Außerdem sind in diesem Jahr die PastaLinien Integrale, Senza Glutine und Collezione dem Beispiel gefolgt. Wie entwickelt sich der Rohstoffmarkt? Die Entwicklung der Rohstoffmärkte wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst. Die Lebensmittelindust rie steht vor großen Herausforderun gen, da die Kosten für Verpackung, Energie, Hartweizen und Logistik seit 2020 in die Höhe geschnellt sind und ihr Anstieg im Vergleich zu 2019 noch lange nicht wieder aufgefangen wurde. Wie hoch sind die jährlichen Investi- tionen? Unser Engagement, insbesondere in Nachhaltigkeit, wurde letztes Jahr weiter gestärkt: Die Gruppe hat im letzten Jahr insgesamt 230 Millionen Euro (4,9 Prozent des Umsatzes) für Produktinnovation, Effizienzsteige rung und Kapazitätserweiterung in vestiert. Zusätzlich zu den Investitio nen in die Produktion werden auch Mittel für verschiedene Projekte und Initiativen bereitgestellt, die auf die Förderung nachhaltiger Praktiken abzielen. Das Unter nehmen investiert in den nächsten fünf Jahren eine Mil liarde Euro in die kontinuierli che Verbesserung und Sicher heit der Produkte, den Ausbau digitaler Infrastrukturen und in die Produktionskapazität. Vielen Dank! Barilla Mehr Recycling Weniger Plastik 160.000 kg Plastik eingespart Soziale Verantwortung im Fokus Matthias Spiess, Managing Director Barilla Österreich INTERVIEW: LISA WEBER Basilikum Ernte 72 | REGAL 11-2023ADVERTORIAL NACHHALTIGKEIT BRAU UNION ÖSTERREICH EINE VIELFÄLTIGE BIERKULTUR 2023 ist ein Jubiläumsjahr: Auf Basis einer repräsentativen Studie des Market Meinungs- forschungsinstituts wird heuer bereits der 15. Bierkulturbericht aufgelegt. D er Bierkulturbericht ist in den ver- gangenen Jahren zu einer Pflichtlek- türe für Entscheider aus den Berei- chen Lebensmittelhandel und Gastronomie geworden, Bierinteressierte lesen ihn ebenso wie Stakeholder aus Politik, Wirtschaft und NGOs. Gabriela Maria Straka, Director Cor- porate Affairs & ESG Sustainability bei der Brau Union Österreich und Diplom-Bier- sommelière, erklärt: „Bier hat so viele Aspek- te: Es ist Wirtschaftsfaktor und Genuss, Brauereien sind nachhaltige Vorreiter und durch die Nutzung österreichischen Rohstof- fe auch quasi Landschaftspfleger. All das er- zählen wir im jährlichen Bierkulturbericht, begleitet von Daten und Fakten aus der jähr- lichen, repräsentativen Studie. Und mit die- sem Erfolgsmodell gehen wir heuer bereits in das 15. Jahr.“ BIERKULTURBERICHT BELEGT DEN UNGEBROCHEN HOHEN STELLEN- WERT VON BIER IN ÖSTERREICH Die aktuelle Marktforschung zum Bierkul- turbericht 2023 belegt: Der Stellenwert von Bier für die Getränkekultur in Österreich ist ungebrochen. Knapp 90% unserer Landsleu- te bewerten Bier als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ für die österreichische Getränke- kultur. Rund 60 Prozent unserer Landsleute genießen den Gerstensaft regelmäßig, d.h. mindestens mehrmals pro Monat. KREISLAUFWIRTSCHAFT IN DER BIERPRODUKTION Des Weiteren zeigt die aktuelle Studie, dass für den Befragten die Themen Recycling und Mehrweg zunehmend wichtig ist: 61 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Bier aus- schließlich in Mehrwegflaschen verkauft werden sollte. Dass das Verpackungsmateri- al – wie Karton-Sechserträger und Kisten – zu 100 % wiederverwendbar sind, ist 54 Pro- zent der Befragten wichtig. Gut die Hälfte (53 %) befürwortet ein Pfandsystem für Bierdo- sen und 49 Prozent legen Wert darauf, dass dem bewussten Umgang und Verbrauch mit den Ressourcen mehr Bedeutung beigemes- sen wird. 15 JAHRE HEIMISCHE BIERKULTUR Seit 2009 präsentiert die Kommunikations- abteilung der Brau Union Österreich jährlich eine Bestandsaufnahme der heimischen Bierkultur: den Bierkulturbericht. Ziel ist es, Trends und Entwicklungen im Konsumver- halten zu erkennen, sowie die Bierkultur in und für Österreich nachhaltig zu verbessern. BRONZE A’DESIGN AWARD INTERNA- TIONAL für den Bierkulturbericht 2020: Stolz über die prestigeträchtige Auszeichnung zeigt sich Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs und CSR der Brau Union Österreich ALLE BIERKULTURBERICHTE gibt es auch online unter https:// www.brauunion.at/bierkultur/ BIER IST SCHON TRADITIONELL eine Mehrweg-Kategorie, die aktuelle Studie bestätigt die hohe Akzeptanz. BEZAHLTE ANZEIGE FOTOS: BRAU UNION ÖSTERREICH (3), CAROLIN EITEL (1) 11-2023 REGAL | 73NACHHALTIGKEIT REGAL im Gespräch mit Florian Iro, CEO Erdal GmbH über Ablenkungsfallen in der Nachhaltigkeit „Grüne“ Gefahren Ocean Plastic, Putztabletten, Abfüllstationen im Handel, biologisch abbaubares Plastik, etc. „Aus reiner Naivität werden Themen zur disruptiven Lösung hoch gejubelt und in vielen Fällen sogar zum populistischen Geschäftsmodell entwickelt. Symbolhandlungen wie zum Beispiel Plastikfischen suggerieren eine echte Kehrtwende. Dabei wird von bestehenden, erprobten und wissenschaftlich bewiesenen Lösungen abgelenkt“, so Florian Iro im REGALGespräch. INTERVIEW: ROBERT FALKINGER © ERDAL GMBH 74 | REGAL 11-2023NACHHALTIGKEIT REGAL: Wo lauern in der Nachhaltigkeit die größten Gefahren? FLORIAN IRO: Ich sehe hier zwei grundsätz liche Gefahren, wenn es um das große und komplexe Thema Nachhaltigkeit geht: Es gibt die Tendenz von Unternehmen und Marken, bei neuen Gesetzen, Richtlinien und Vor gaben quasi schon reflexartig sich mit den Grenzen der notwendigen Standards zu beschäftigen, um zu sehen, wo man diese Grenzen Ausreizen kann. Man bemüht sich vor dem Inkrafttreten einer Richtlinie noch möglichst viele Grenzüber schreitungen (z.B. Aussagen zum Thema Kli maneutralität, Auslobungen auf Verpackun gen, CO 2 Kompensationen mit fadenscheini gem Hintergrund, und, und, und) zu begehen mit dem Ziel, diese Aussagen für sich positiv zu verwenden und die „Irreführung“ der Konsumenten im vermeintlich rechtsfreien Raum voranzutreiben. Nach dem Inkrafttre ten geht es nur noch darum, das rechtlich notwendige Minimum zu leisten und diese „enorme“ Anstrengung in Richtung Nachhal tigkeit entsprechend zu vermarkten. Eine wirkliche Änderung des Geschäftsmodells, der Produktionspraktiken oder der Material wirtschaft wird freilich in den seltensten Fäl len angestrebt. Wo lauern Ablenkungsfallen? Es lauern in vielen Umweltschutzthemen so genannte Ablenkungsfallen. Ein Körnchen Wahrheit oder Umweltschutzgedanke ist im mer dabei, jedoch entpuppt sich bei näherer, wissenschaftlicher Betrachtung der Wir kungsgrad der Maßnahme als ein geringer. Oft auch aus reiner Naivität, werden dann Themen zum populistischen Geschäftsmo dell hochgejubelt. In vielen Fällen jedoch sogar zum populistischen Geschäftsmodell entwickelt; Ocean Plastic, Putztabletten, Ab füllstationen im Handel, biologisch abbauba res Plastik, etc. werden gespickt mit Symbol handlungen (z.B. Plastikfischen) und sugge rieren damit eine echte Kehrtwende oder Trendumkehr und bieten die lang ersehnte Lösung für das schlechte Gewissen der Kon sumenten. Dabei wird von bestehenden, er probten und wissenschaftlich bewiesenen Lösungen abgelenkt. Was sind Erfolgsfaktoren für eine gelungene Kreislaufwirtschaft? Kreislaufwirtschaft ist das notwendige Mo dell, um dem Nachhaltigkeitsmodell die vier te Komponente – nämlich Autarkie – beizu fügen. Nur, wenn wir unsere Wertstoffe im Kreislauf führen, machen wir uns unabhän giger von internationalen Rohstoffketten. Neben einer tiefen Implementierung in regio nalen Wertschöpfungsketten sehe ich zwei wichtige Erfolgsfaktoren: Zum einen, Kreis läufe müssen wirtschaftlich Sinn machen. Sonst macht keiner mit und zum anderen, die Konsumenten sollten bei den Produkten auf nichts Wesentliches verzichten müssen, denn sonst ist die Sache nicht attraktiv. Was ist in der Zusammenarbeit mit dem Handel punkto Nachhaltigkeit besonders bedeutsam? In Sachen Nachhaltigkeit und Zusammen arbeit mit dem Handel ist es nun endlich not wendig, Plattformen zu bilden, die unabhän gig und abseits vom Tagesgeschäft, das The ma partnerschaftlich angehen. Solange jede Seite glaubt, das Thema für sich gepachtet zu haben und über die einzige Wahrheit zu verfügen, hat es niemand kapiert. Es gilt, das Vertrauen der Konsumenten zu gewinnen und hier gilt eindeutig 1 + 1 = 3. Einseitige Aktionen sind nie so kraftvoll wie ein ge meinsamer Ansatz. Solange der Handel glaubt, sich jegliche Aktivitäten von der In dustrie bezahlen lassen zu müssen, gibt er damit das Thema aus der Hand und macht es unattraktiv. Und solange die Industrie nicht ehrliche Verantwortung in Sachen Ökologie übernimmt, bleibt sie für den auf die Zukunft ausgerichteten Handel unattraktiv. Ausnah men bestätigen die Regel. © WERNER & MERTZ 11-2023 REGAL | 75NACHHALTIGKEIT Nachhaltigkeit in Zeiten der Teuerung: Ein Widerspruch? Nachhaltigkeit kostet am Anfang etwas mehr Geld. Warum? Weil, wenn nur wenige mitmachen, die Nach frage das Angebot be stimmt und die Pro duktionskosten hoch sind. Ein Beispiel sind Kunststoffverpackun gen aus PostConsu merRezyklat (Gelber Sack/Gelbe Tonne). Das Recyklat ist teuer, da es die Industrie nur wenig einsetzt. Durch die geringe Nachfrage entwickeln sich weni ge Rezyklat Sortieran lagen und Verarbeiter. Es kommt nur wenig Rezyklat auf den Markt und das ist da her wiederum teuer, daher ist es nicht konkurrenz fähig mit Neuplastik aus Erdöl, welches aus Kostengründen von der Indust rie bevorzugt wird. Wenn jedoch alle mitma chen, kommt der Kreislauf in Gang und da mit werden auch die Rohstoffpreisniveaus angepasst. Toller Nebeneffekt: Es wird weni ger Kunststoffmüll einfach verbrannt, weil er nun zum Wertstoff wurde. Nachhaltigkeit ist oft ein PR/Kommuni kationsthema. Wo im Management sollte das Thema verankert sein? Auf lange Frist gesehen kann Nachhaltigkeit nur funktionieren, wenn sie tief in der Orga nisation eingebunden ist. Nachhaltigkeitszie le sollten in jeder MitarbeiterZielvereinba rung werthaltig verankert sein, individuelle Ökoziele, aber auch Mannschaftsziele verein bart werden und das Thema in jedem Jobpro fil und Funktionsbeschreibung einen we sentlichen Stellenwert bekommen. Ich habe nun so oft erlebt, dass mir Nachhaltigkeits manager erzählen, wie schwer der Wandel im eigenen Unternehmen ist, weil nur wenige mitmachen wollen. Es kann nicht ein „Kampf“ eines Nachhaltigkeitsmanagers sein, sondern muss sich als Geschäftsmodell und Orientierung vom Gesellschafter, über die Geschäftsführung, Management bis zum Kollegen an der Produktionslinie durch ziehen. Wo liegen Ihrer Meinung nach noch die größten Potenziale in der Nachhaltigkeit/ Kreislaufwirtschaft? Potenziale liegen überall und das mannig faltig! Als Europa sind wir erst ganz am Anfang. Um wirklich erfolgreich zu sein, müs sen wir jedoch zuallererst die wichtigsten Sta keholder einer jeden Branche mit auf die Reise nehmen. Im FMCGBereich sind das die Kon sumenten. Wenn Nachhaltigkeit keinen Verzicht verlangt, wenn Kreislaufwirtschaft einfach zu leben ist, wenn die Produkte und Dienstleistungen mit Nachhaltigkeit weiterhin attraktiv bleiben oder sogar noch attraktiver werden, wenn nachhaltige Produkte leistbar sind, wenn wir also Kaufbar rieren abbauen und Kreislaufwirtschaft zur Regel wird; an diesem Tag werden wir uns fragen, warum wir eigentlich so lange dafür gebraucht haben. Der Lichtblick: Es gibt bereits Vorreiter wie Werner & Mertz, die es vormachen. Auch die Technologie unterstützt die rapide Weiter entwicklung und die globale Notwendigkeit des Umweltschutzes macht das Trendthema zum Dauerbrenner. Die Zeit ist also jetzt und nicht 2030 oder 2050 oder an irgendeinem anderen fiktiven Meilenstein, der uns beruhigen soll, dass wir „ja eh auf dem richtigen Weg sind und alles dafür tun“. REGAL: Danke für das Gespräch. „In Zusam- menarbeit mit dem Handel gilt es, das Vertrauen der Konsumenten zu gewinnen und hier gilt eindeutig 1 + 1 = 3. Florian Iro, CEO Erdal GmbH: „Nachhaltig keits ziele sollten in jeder Mitarbeiter-Zielvereinbarung werthaltig verankert sein.“ 76 | REGAL 11-2023ADVERTORIAL NACHHALTIGKEIT NESTLÉ: KAFFEEKAPSELRECYCLING WAR NOCH NIE SO EINFACH: AUS ALT WIRD NEU! In einem gemeinsamen Pilotprojekt der österreichi- schen Kaffeeindustrie mit führenden Kaffeemarken wie NESPRESSO, NESCAFÉ oder NESCAFÉ DOLCE GUSTO und der Altstoff Recycling Austria werden Kaffeekapseln verschiedenster Materialien fürs Recycling gesammelt. K affeekapseln gelten aktuell ge- setzlich nicht als Verpackung und sind damit grundsätzlich nicht von den Abfallsammel- und Ver- wertungssystemen abgedeckt. Um diese und die damit verbundenen Materialien dennoch in den Kreislauf zurückzuführen erarbeiteten der österreichische Kaffee- und Teeverband und die Altstoff Recycling Austria gemeinsam eine zukunftsweisen- de Ausweitung des von NESPRESSO be- reits 2009 freiwillig initiierten Recycling- Systems für Kaffeekapseln. Heute noch der flüssige Wachmacher der Nation und morgen, im zweiten Leben, ein Gartenmöbel oder eine Gießkanne: Be- reits seit 2009 setzt man bei NESPRESSO aufs Recycling. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Kaffee- und Teeverband sowie der Altstoff Recycling AG Partner an unserer Seite haben und gemeinsam nun unser Re- cycling-System der gesamten Branche zu- gänglich machen können, um in einer wertvollen Zusammenarbeit die Mission der Kreislaufwirtschaft voranzutreiben“, so Marianne Neumüller-Klapper, Operati- ons & Sustainability Director bei Nestlé- NESPRESSO Österreich über dieses bran- chenübergreifende Pilotprojekt. Für einen Zeitraum von sechs Monaten läuft seit 1. Oktober das Pilotprojekt in Oberösterreich, sowie in den niederöster- reichischen Gemeinden Schwechat und Krems Land. Bis Ende März 2024 können Kapseln aller Marken und Materialien – Aluminium, Kunststoff sowie kompostier- bare Kapseln – gemeinsam gesammelt werden. Mit diesem übergreifenden Sam- mel- und Recycling-System können die wertvollen Ressourcen wie Kunststoff oder auch der Kaffeesatz wiederverwendet wer- den und daraus neue Produkte wie Fahrrä- der, Getränkedosen oder neue Kapseln entstehen. Weitere Informationen zum Projekt: https://kapselrecycling.at/ Eine Tonne für Kapseln aller Marken und Materialien BEZAHLTE ANZEIGEFOTOS: DANIEL WILLINGER PHOTOGRAPHIE (2) TIPP: Mit der Digi-Cycle APP kann man im Rahmen des Pilotprojekts jedes Monat Punkte bei der Kapsel- recycling-Challenge sammeln, und damit am monatlichen Gewinnspiel teilnehmen. Zu gewinnen gibt es einen von fünf Jahresvor- räten Kaffeekapseln.www.digi-cycle.at 11-2023 REGAL | 77REGAL im Gespräch mit Marius Baumeister, Business Executive Officer für Nestlé Purina Österreich über „grüne“ Tiernahrung Nestlé Purina One: Weniger CO 2 -Fußabdruck Neue Subrange Dual Nature 4-Punkte Programm für Nachhaltigkeit REGAL: Wie läuft die Tiernahrung? MARIUS BAUMEISTER: Laut Nielsen ist der Tiernahrungsmarkt im ersten Halbjahr 2023 im Wert um 14 Prozent* gestiegen, das Volu- men ist rückläufig. Wir konnten allerdings sowohl im Wert wie auch im Volumen zwei- stellig wachsen. Seit Ende 2022 sind wir mit Purina Marktführer im LEH/DFH und kom- men auf über 27 Prozent Marktanteil. Allge- mein entwickeln sich Einzel-Nass-Portionen für Katzen gut. Snacks, sowohl für Hunde und Katzen, bleiben eine Wachstumskatego- rie. Im Trockensegment gab es viele Verwer- fungen, weil hier die gestiegenen Kosten eine große Rolle spielten. Der Bereich E-Com- merce kommt auf ein Volumen von 130 bis 150 Millionen Euro und wächst mit zweistel- ligen Raten deutlich. Welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit bei Tiernahrung? Wir müssen unbedingt handeln. Von den elf bis zwölf Tonnen CO 2 -Emissionen, die jedem Menschen in Ländern wie Deutschland oder Österreich pro Kopf und Jahr zugerechnet werden, entfällt rund ein Viertel auf unsere Ernährungsweise. Landwirtschaft und Er- nährung nehmen in hohem Maße Einfluss auf unsere Umwelt. Der ökologische Fußab- druck unserer Ernährungssysteme ist enorm. Wir „verbrauchen“ mehr Land, Wasser und Nährstoffe als nachhaltig ist. Der ökologische INTERVIEW: ROBERT FALKINGER NACHHALTIGKEIT 78 | REGAL 11-2023Gut für Sie und Ihr Kind. Gut für die Natur. Sanft zur Haut – gut zur Umwelt: die neuen BIO-Pflaster & Kinder BIO-Pflaster von raucosan. Die hautfreundlichen raucosan BIO-Pflaster sind: • zu 100 % aus Bio-Baumwolle • kompostierbar • hypoallergen und weichNext >