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text: Herbert Schneeweiß

Adeg-Obmann Mag. Anton Kovsca im Gespräch mit REGAL

Adeg: Wie geht’s weiter?

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  • Adeg hält derzeit bei 260 gebrandeten Märkten
  • Entwicklung unter der Inflationsmarke
  • Es droht stärkerer Abschmelzungsprozess

Die Anzahl der gebrandeten Adeg-Märkte ist konstant. 260 Standorte sind derzeit am Netz. Und dennoch: Obmann Mag. Anton Kovsca bleibt mit der Einschätzung für das Jahr 2022 vorsichtig. „Wir haben heuer mit einer durchschnittlichen Inflation von sieben Prozent zu tun. Eine Zahl, die aktuell nur wenige Kaufleute überspringen können.“

Umsätze stagnieren. Mit einem leichten Plus ist die Flotte dennoch unterwegs: „Wer heuer die Marke von vier bis fünf Prozent überspringt, kann das als Erfolg verbuchen, auch wenn damit ein tatsächlicher Realverlust einhergeht.“ Dabei macht sich laut Ko­vsca ein klassisches West-Ost-Gefälle bemerkbar. „Der Westen war mit seinen Tourismus-Standorten in der Corona-Zeit stärker betroffen, performt jetzt besser.“

Preis-Einstieg. Die Konsum-Gewohnheiten haben sich aber in jedem Fall verändert. „Der Preiseinstieg boomt, das lässt sich nicht wegdiskutieren, die Premium-Segmente haben Probleme und auch die Zusatz-Einkäufe bleiben aus.“

Erträge wanken. Die Stimmung unter den Kaufleuten ist angespannt. „Es fehlt die Planungssicherheit für die nächsten Monate.“ Die Energie-Kosten sind ein Damoklesschwert für die Branche. „Dort, wo vielleicht noch vor einem Jahr ein Ergebnis von 150.000 Euro erwirtschaftet wurde, könnte nach dem vollen Auftreffen der Teuerungswelle ein Minus von 100.000 Euro zu Buche stehen.“

Nahversorgung wichtig. Wenn politische Hilfen ausbleiben, dann könnte der Abschmelzungsprozess jetzt wieder verschärft werden. „Wenn wir vom selbstständigen Handel sprechen, dann sind zehn bis 15 Prozent der Geschäfte in Gefahr.“ Bei der Adeg wird es „sicher nicht“ um diese Zahl gehen, aber: „Es gibt kleine Märkte, die sich die Entwicklung jetzt ganz genau ansehen.“ Denn auch die kollektivvertraglichen Erhöhungen schlagen sich massiv zu Buche. Kovsca: „Nahversorgerstrukturen, die jetzt in die Brüche gehen, können nicht wiederhergestellt werden.“

Keine Adeg-Irritationen gibt es hinsichtlich des Billa-Kaufmanns-Starts. „Wir haben jetzt schon bei den ersten Märkten gesehen, dass es hier um ein völlig anderes Profil als bei den durchschnittlichen Adeg-Kaufleuten geht.“  Hintergrund: Die Kleeblättler bespielen Konzepte von 100 bis 1.000 m2. Der Durchschnitt der Märkte liegt bei rund 400 m2. „Bei den Billa-Standorten haben wir deutlich größere Geschäfte gesehen.“ Das Vorbild lag laut Kovsca eindeutig „im Rewe-Universum und dort gibt es auch eine Co-Existenz zwischen Rewe-Selbstständigen und der Nahkauf-Schiene.“ Derzeit gibt es keine wechselwilligen Adeg-Kaufleute.

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