text: Verena Schneeweiß
Vorstand Brian Beck und Dir. Hermann Weiß eröffnen ersten Billa Kaufmann in Wien
100 Billa Kaufleute bis 2026
- Kaufleute können auf Billa Plus und Billa Corso Sortiment zugreifen
- Im 1. HJ 2023 kommt erster Billa Plus Kaufmann
Das Billa-Kaufmanns-Trio ist komplett. Nach Marko Miskovic in Gloggnitz gingen die nächsten beiden Billa Kaufleute an den Start: Thomas Wojteckovsky auf mehr als 800 m² im burgenländischen Pöttsching und Sadik Demir in Wien Penzing, unweit des Auhof Centers. Aus einer modernen Billa Filiale (Eröffnung Ende 2020) wurde nun die Billa Demir OG.
Studium, Traineeprogramm, Marktmanager – zehn Jahre ist Demir bereits im Rewe-Universum. Zuletzt war er Marktmanager im Billa Plus in der Laxenburger Straße. Nun folgt der Schritt in die Selbstständigkeit. Drei Märkte standen zur Auswahl. Die Wahl fiel auf den 1.000 m² großen Standort in der Hauptstraße 30 am westlichen Stadtrand von Wien, Nähe Rapid Stadion. Die Immobilie ist im Besitz der Rewe.
Kaufmann mietet sich ein. 80 Prozent hält der Kaufmann, 20 Prozent Billa. Ein Partnerschaftsmodell, wie es die Rewe auch in Deutschland fährt. Die positive Umsatzentwicklung wurde dort insbesondere durch das organische Wachstum der Rewe-Kaufleute getrieben. „Es macht einfach die letzten Prozentpünktchen aus. Ein wichtiger Baustein ist die Sortimentshoheit“, sagte kürzlich ein Handelsmanager der Rewe Süd.
Die Erwartungen in Österreich sind ähnlich. „Natürlich erhoffen wir uns eine bessere operative Entwicklung gegenüber einer Filiale“, sagt Billa Vorstand Brian Beck gegenüber REGAL. Das Ziel sei es, noch näher beim Kunden zu sein. Grundsätzlich stellt Billa die Immobilie, unabhängig davon, ob sie im Eigentum ist oder Billa der Hauptmieter. Der Kaufmann zahlt eine Umsatzmiete.
Sortiment. Einer der Vorteile der Selbstständigen: mehr Freiheiten im Sortiment. „Hier erwarten wir uns auch eine gewisse Eigeninitiative“, sagt Beck im REGAL Gespräch. Bei Demir fanden 37 zusätzliche Regalmeter Einzug. Seinen Schwerpunkt hat der 37-Jährige auf lokale und regionale Produkte gesetzt. Neben dem Billa Basissortiment können Kaufleute auf das Gesamtsortiment von Billa, Billa Plus und Billa Corso zugreifen.
Filialen ausgeschrieben. Zwei Jahre wurde das Modell entwickelt, nun beginnt der Lernprozess. Drei Standorte mit unterschiedlichen Größen in drei verschiedenen Bundesländern sind sicher kein Zufall. Die Ziele für die nächsten Monate und Jahre sind gesteckt. 2023 sollen zwölf Standorte ans Netz gehen. 2026 will man die 100er-Marke nehmen. Dabei eingerechnet sind auch Billa Plus Kaufleute, die im nächsten Halbjahr durchstarten werden. „Es gibt eine Potenzialliste von Standorten. Die nächsten zu vergebenden Filialen werden ausgeschrieben. Es ist ein fairer Auswahlprozess“, so Beck. Besonders groß ist das Interesse aus den eigenen Reihen – von Filialmanagern bis hin zu Mitarbeitern in der Zentrale.