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Die Geschäftsführer Markus Geyer (li.) und Andreas Persigehl wollen die Lebensmittel-Range erweitern. © BIPA / Schrotter

interview: Lisa Weber

Bipa-Geschäftsführer Andreas Persigehl und Markus Geyer im REGAL-Interview

Die pinke Offensive

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Bipa kündigt zahlreiche Neueröffnungen und Überarbeitungen der Filialen an. Zusätzlich wird an den Eigenmarken gefeilt. Außerdem verraten die beiden Bipa-Chefs Andreas Persigehl und Markus Geyer: Nahrungsergänzungs- und Medizinprodukte werden vermehrt im traditionellen Handel gekauft.

Regal: Wie schätzten Sie das Kunden­verhalten in diesem Jahr ein?
Andreas Persigehl:
Mit Prognosen zum Thema Kunden- und Kaufverhalten sind wir in den letzten drei Jahren vorsichtig geworden. Nach der Pandemie und der Inflation zeigt sich, dass sich das Kaufverhalten unserer Kunden in kürzeren Abständen ändert als wir das zuvor kannten. Somit wird es immer wichtiger, die Organisation noch agiler und mit vollem Fokus auf die Kunden auszurichten um möglichst schnell auf Trends reagieren zu können. Im Moment ist es deutlich
erkennbar, dass Menschen mehr auf ihre Gesundheit achten und auf das Thema Vorsorge setzen. Es ist jedoch auch spürbar, dass Make-Up Produkte wieder vermehrt gekauft werden und einen Aufschwung erleben. Vor allem natürliche und nachhaltige Pflegeprodukte sind stark gefragt. Wobei die Themen Nachhaltigkeit und Eigenmarken generell immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Und wie stehen Sie zum Thema Preise?
Persigehl:
Auch beim Thema Preis sind bei Bipa mehrere Initiativen im Jahr 2023 vorgesehen. Anfang März hat Bipa bereits einen großen Schritt in Richtung Preiswürdigkeit gesetzt, mit dem Start des Dauertiefpreises. Dieser garantiert, dass über 500 Produkte drei Monate lang preisgesenkt sind. Kunden können sich auf weitere Aktivitäten freuen.

Worauf legt der Kunde derzeit im Kosmetik Sortiment Wert?
Markus Geyer:
Trotz der Inflation sehen wir im Bereich der Pflege weiterhin, dass Nachhaltigkeit von großer Bedeutung ist. Vor allem sind es feste Produkte, die aktuell stark gefragt sind. Durch den nachhaltigen Charakter und die lange Ergiebigkeit finden diese Artikel großen Anklang bei Konsumenten. Hier nehmen wir mit unserer Eigenmarke bi good auch weiterhin eine Vorreiterrolle ein. Innovationen treiben nach wie vor das Wachstum im Kosmetikbereich, hier können wir mit unseren Eigenmarken vermehrt Punkten, vor allem auch weil die großen Innovationen der Industrie ausbleiben.

Und Make-Up?
Geyer:
Der Bereich hat nach der Pandemie eine kleine Renaissance. Wir sehen allgemein an unserer Warengruppenentwicklung, dass unsere Kunden wieder hinausgehen wollen. Im Bereich der dekorativen Kosmetik wird sogenanntes Performance Make-Up stark nachgefragt. Das sind Make-Ups, die besonders langanhaltend sind und nicht verschmieren. Aber auch Produkte, die professionelle Ergebnisse erzielen, sind sehr beliebt. Vor allem bei der Kategorie Wimpern.

Auch Lebensmittel werden vermehrt gelistet. Was sind die Voraussetzungen?
Geyer:
Unser Fokus liegt hier, wie in allen unseren Bereichen, bei unseren Kunden. Wir stellen ihre Bedürfnisse auch bei der Sortimentsgestaltung in den Mittelpunkt. Vor allem bei gesunder Ernährung können wir gemeinsam mit starken Industriepartnern hochwertige Produkte bieten: von Sportnahrung und Snacks bis zu Getränken. So haben wir in den letzten Jahren sukzessive das Sortiment an Lebensmitteln erweitert.

Wie viele Lebensmittel bieten die Filialen im Schnitt?
Geyer:
Das hängt sehr stark von der Filialgröße ab, in unserem neuesten Format sind das zurzeit mehr als 500 Artikel und wir bauen kontinuierlich weiter aus.

Wie entwickeln sich OTC-Produkte?
Geyer:
Das Kaufverhalten hat sich seit der Corona Pandemie stark verändert, Desinfektionsmittel, Masken und Seifen werden wieder weniger gekauft. Geblieben ist, dass Menschen mehr auf Ihre Gesundheit achten und auf das Thema Vorsorge setzen. Konsumenten sehen Nahrungsergänzungsmittel als wertvolle Unterstützung und Teil eines gesunden Lebensstils. Auch wollen sie sich eigenverantwortlicher um Ihre Gesundheit kümmern. Wir verzeichnen ein großes Wachstum bei Produkten rund um das Thema Beruhigung & Energie sowie im Bereich Muskeln & Gelenke.

Kunden kommen also vermehrt zu Ihnen, anstatt die Apotheke aufzusuchen.
Geyer:
Sie sind mündiger, wissen was sie brauchen und welche Wirkstoffe unterstützen. Wir haben bereits ein sehr breites Sortiment von Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukten, egal ob hochwertige Marken­produkte oder unsere preisstarke Eigenmarke bi life. Gesundheit und Wohlbefinden werden somit weiterhin bei unseren Kunden eine wichtige Rolle spielen, weshalb wir diesen Bereich, wie auch den Bereich der gesunden Ernährung, weiter ausbauen werden.

Worauf liegt der Fokus beim Filialnetz?
Persigehl:
Unser Schwerpunkt lag und liegt weiterhin auf der Optimierung unseres Filialnetzes. Der größte Fokus dabei liegt auf den Abtauschen und Erweiterungen. Weiterhin werden wir auch neue Filialen eröffnen, auch hier mit dem Schwerpunkt qualitativ hochwertige Standorte, um das bestehende Filialnetz bestmöglich zu ergänzen.

Also wird es 2023 Neueröffnungen geben?
Persigehl:
Für 2023 sind zehn Neubauten und zwölf Umbauten geplant. Die ersten Eröffnungen im April betreffen die Orte Waidhofen a.d. Thaya, Bad Goisern und Mureck.

Wie viele waren es 2022?
Persigehl:
Letztes Jahr gab es zwölf Eröffnungen – die Hälfte davon waren Modernisierungen bestehender Filialen. Wir investieren also weiterhin kontinuierlich in die Qualität unseres Filialnetzes. Besonders stolz sind wir auf unser neues modernes Ladenlayout, mit dem wir mit einem ansprechenden Look & Feel tolle Einkaufserlebnisse im Rahmen einer angenehmen und inspirierenden Atmosphäre bieten.

Hat Bipa genügend Mitarbeiter?
Persigehl:
Aktuell haben wir mehr als 150 Positionen zu besetzten – in unseren Filialen und in der Zentrale in Wiener Neudorf. Hierunter zählen Stellen im Verkauf und im Außendienst ebenso wie in den Fachbereichen. Der Aufgabenmix ist sehr spannend und interessant. Besonders wichtig ist uns, dass wir auch jenen einen einfachen Einstieg ermöglichen möchten, die vielleicht noch keine Erfahrung im Handel oder Drogeriebereich sammeln konnten.

Was lockt frisches Personal?
Persigehl:
Wenn ich meine Mitarbeiter frage, was Sie besonders an Bipa schätzen, dann ist es unsere wertschätzende Kultur auf Basis von Vielfalt und Augenhöhe. Uns ist es wichtig, dass man sich mit dem Unternehmen und seiner Aufgabe identifizieren kann, wir eine Kultur des Füreinanders und Miteinanders pflegen und jeder seine Ideen zur Entwicklung einbringen kann. Zudem sind die Vorteile, die wir bieten, sehr vielfältig und werden kontinuierlich erweitert: von Rabatten in der gesamten Rewe Group über Sozialleistungen, Weiterbildungs­angeboten sowie die betriebliche Gesundheitsförderung.

Spielt Flexibilität eine Rolle?
Persigehl:
Damit wir für unser Wachstum auch in Zukunft die richtige Verstärkung finden, ist es uns wichtig, auf allen Ebenen eine größtmögliche Flexibilität und beste Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie zu bieten sowie stark in Aus- und Weiterbildung zu investieren.

Welche Pläne warten auf Bipa 2023 noch?
Geyer:
Wie schon im Vorjahr haben wir uns für 2023 zum Ziel gesetzt, unsere Kunden noch mehr in das Zentrum zu stellen – und zwar bei all unseren Tätigkeiten. So führen wir unseren strategischen Kurs mit den Pfeilern Netzentwicklung, Onlineentwicklung, Sortiments- und Eigenmarkenentwicklung sowie Preiswürdigkeit weiter fort. In diesem herausfordernden Jahr, mit der stärksten Teuerungswelle seit langem, möchten wir für unsere Kunden stärker denn je da sein. Ob mit einer großen Auswahl an Industrie-Produkten, tollen Eigenmarken mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis, der Warenverfügbarkeit oder bei der Preisthematik.

Digitalisierung spielt auch eine Rolle?
Geyer:
Eine neue App sowie neue Konzepte zur POS Digitalisierung sind hierzu in Vorbereitung. Zum anderen setzt Bipa mit dem Social Media Kanal TikTok einen großen Schritt in Richtung online Unterhaltung.

Vielen Dank für das Interview!


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