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text: Herbert Schneeweiß

Uni-Gruppe investiert und forciert auch Nah&Frisch

Unimarkt peilt Wachstum an

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  • Umsatz soll 2023 um 3 bis 5 Prozent wachsen
  • Hybridisierung der Flotte im Fokus
  • Unimarkt schon bei 130 Outlets

Es sind neue Steigerungsraten, die der Chef der Uni-Gruppe Dkfm. Andreas Haider für seine Unternehmen auf den Tisch legt. 446 Millionen Euro spulte die Unimarkt Handelsgesellschaft, der Uni-Großhandel sowie die Uni-Logistik zusammen im abgelaufenen Jahr ab. Ein Plus von 3,2 Prozent. „Wir wurden vor allem im ersten Halbjahr durch Sonne und Mond gebeutelt. Im zweiten Halbjahr haben wir uns stabilisiert, doch in unserem Geschäftsfeld lassen sich Rückstände dann nicht mehr aufholen“, so der Eigentümer und Geschäftsführer im REGAL-Gespräch. 

EBT. Auch das konsolidierte EBT ging zurück, blieb aber positiv. „Wir sind mit einem Plus von rund einer Million Euro ins Ziel gegangen“, so der Geschäftsführer weiter. Zahlen, die es 2023 zu übertreffen gilt. „Wir wollen beim Gewinn wieder in die Nähe unserer alten Marke von drei Millionen Euro kommen. Beim Umsatz müssten wir eigentlich über die Inflationsmarke kommen.“ Nachsatz: „Das ist aber unrealistisch. Ein Plus von drei bis fünf Prozent wäre schon ein Erfolg.“

Investitionen. Investitionsseitig zog Haider mit Anziehen der Teuerungswelle die Notbremse. „Wir haben im letzten Jahr statt 15 ‚nur‘ zehn Millionen Euro bereit gestellt.“ 2023 will Haider nochmals zehn Millionen Euro locker machen. „Wobei der größte Schwerpunkt auf die Hybridisierung der Flotte liegt.“

Hybrid-Modelle. Bis zum Ende des Jahres will Haider 20 neue Nah&Frisch-Hybrid-Märkte aufschalten, bei Unimarkt soll das Format zumindest am neuen Standort in Kematen/Innbach getestet werden. „Am Vormittag einkaufen und klassisch an der Kasse bezahlen, am Nachmittag die Bezahlung selbst per autonomen Self-Checkout abwickeln. Das ist ein Konzept, das schon erfolgreich bei einigen Nah&Frisch-Kaufleuten eingeführt wurde und wir in Kürze auch auf diese Weise bei Unimarkt zum Einsatz bringen.“ Dabei schlägt sich die Adaptierung eines bestehenden Standorts auf das Hybrid-Modell mit rund 200.000 Euro Invest zu Buche. „Wir stellen nicht nur ein entsprechendes Kassen-System auf und sorgen für eine Abriegelungsmöglichkeit der alkoholischen Sortimente, sondern bauen entsprechende Standorte auch gleich um.“

GF Mag. Robert Knöbl und Eigentümer Dkfm. Andreas Haider (v.li.)
GF Mag. Robert Knöbl und Eigentümer Dkfm. Andreas Haider (v.li.)

In den nächsten Jahren rechnet der Eigentümer auch bei Unimarkt mit einer Hybrid-Umstellung von fünf bis zehn Standorten pro Jahr. Für Haider sind H­ybrid-Standorte gerade im ländlichen Raum „ein Zukunftsmodell.“ Hintergrund: Dass vor allem kleinere Standorte im Zuge der Teuerungswelle unter Druck gekommen sind, „lasse sich nicht wegdiskutieren.“ Aber dennoch bekennt sich der Firmenchef weiter klar zur Marke Nah&Frisch. „Das ist eine perfekt geführte, stark aufgeladene Vertriebsmarke. Ich sehe hier keine kritische Masse erreicht.“ Nachsatz: „Wir feiern heuer das 40-Jahr-Jubiläum und ich bin mir sicher und ich freue mich schon darauf, den Nah&Frisch-50er zu feiern.“

Die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen ließen rund um den Jahreswechsel die Wogen hochgehen, massive Schließungswellen standen im Raum. „Wir haben unser Portfolio überprüft und haben uns schließlich auch von drei Standorten getrennt.“ Für 2023 ortet Haider aber keine Wackelkandidaten. „Ich glaube, das gehört zu unserem Geschäft dazu, Märkte kontinuierlich zu überprüfen. Als Beispiel: Wir hätten beim Standort in Aschach an der Donau sicher 600.000 bis 700.000 Euro investieren müssen, um wieder State of the Art zu sein. Dabei hat sich dort die Erfolgsaussicht durch den steigenden Mitbewerb deutlich verändert. Da brauchte es eine Exit-Strategie.“

Flotten-Anzahl. Anzahlsmäßig wird heuer die Zahl wieder nach oben gehen. „Wir planen heuer fünf neue Standorte.“ Geplant sind Märkte noch in Lamprechtshausen und in Liebenau. In Rohrbach an der Lafnitz und Thal wurden heuer bereits Projekte realisiert. 2022 beendete Unimarkt mit 130 Standorten. 69 davon sind bereits privatisiert. „In Zeiten der Unsicherheit ist der Drang in die Selbstständigkeit natürlich geringer. Deshalb werden wir, wie ursprünglich anvisiert, es nicht schaffen, 2025 100 private Kaufleute zu haben. Aber das Franchise-Konzept bleibt Teil des Konzepts.“ Dass es im abgelaufenen Jahr sogar einen Gegentrend (von privater in Filial-Hand) gab, liege ebenfalls an den Rahmenbedingungen.

Uni-Großhandel. Der Uni-Großhandel beliefert darüber hinaus 319 Standorte (darunter Nah&Frisch-Kaufleute, Land lebt auf-Märkte). Dabei steht ein Lieferumsatz von rund 95 Millionen Euro und somit einen POS (Point of Sale)- Außenumsatz von rund 220 Millionen Euro zu Buche. Ein Schub dabei: „Wir konnten vom Handelshaus Wedl fünf Standorte im Salzburger Pongau übernehmen.“ Die UniLogistik kam im abgelaufenen Jahr auf einen Umsatz von 35 Millionen Euro.

UniBox. Gebremst ist die Expansion bei Uni-Box. 17 Standorte sind aktuell realisiert. 2023 soll es zwei bis drei neue Realisierungen geben. „Wir werden darüber hinaus alle bestehenden evaluieren und möglicherweise den einen oder anderen Standort örtlich verschieben.“

Unik. Neues gibt es auch bei Unik. „Wir haben mittlerweile alle Waren-Volumina auf Gars, Traun und Seiersberg aufgeteilt und werden jetzt den Lager-Standort in Ternitz branchenfremd verwerten.“ Bis Mitte des Jahres soll die Neuaufstellung komplett vollzogen sein. „Wir haben 2022 einen Umsatz von 80 Millionen Euro erzielt, wollen heuer zwischen 90 und 100 Millionen Euro landen.“ 

Regionalität. Eine Delle gibt es im Bereich regionaler Sortimente. „Es ist aktuell erkennbar, dass für diese Paletten die Kaufkraft fehlt und wir es generell derzeit mit einer Kaufzurückhaltung zu tun haben.“ Auf einen Anteil von 17 Prozent ist der Wert aktuell gefallen. „Wir bleiben unserer Strategie treu und haben als Fernziel weiter 25 bis 30 Prozent Anteil im Visier.“ Dagegen stiegen die Eigenmarken-Anteile massiv auf 15 bis 16 Prozent an. „Der Aktionsanteil ist um ein Prozent auf 24 bis 25 Prozent gestiegen.“ Haider: „Der Konsument sucht jetzt intensiv die günstigere Eigenmarke. Aber: In unserem Verständnis setzen wir weiter auf Marke und Regionalität.“


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