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Braubilanz 2023: Ausstoß wieder auf Vor-Corona-Niveau
Die heimische Bierbranche verzeichnete 2023 ein zufriedenstellendes Ergebnis: Der Gesamtausstoß im Vorjahr (Bier inkl. alkoholfreiem Bier und Exporte) belief sich auf 9,98 Mio. Hektoliter und kommt damit an das sehr hohe Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 heran.
Der Bier-Inlandsabsatz (inkl. AF-Bier) lag bei 8,55 Mio. Hektoliter und damit um 2,5% niedriger als 2022. Die Exporte beliefen sich auf 1,43 Mio. Hektoliter (- 6% vs. 2022). „2023 war ein schwieriges Jahr, das von einer historisch hohen Inflation und einer Veränderung der Absatzmärkte sowie Konsumzurückhaltung geprägt war. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte können wir mit den Ergebnissen zufrieden sein“, betont Karl Schwarz, Obmann das Verbandes der Brauereien. Zumal 2022 das Jahr mit dem „höchsten Bierausstoß seit den 1990er Jahren“ war. Der unmittelbare Vergleich der beiden Jahre sei daher – so Schwarz – nur bedingt aussagekräftig, war 2022 doch geprägt von „Nachholeffekten“ und damit schlicht nicht repräsentativ. „Ein Rückgang im Ausstoß von nur drei Prozent im Vergleich zum Ausnahmejahr davor ist daher ein mehr als solides Ergebnis.“ Dennoch seien gewisse Entwicklungen bei den Konsumenten, unter anderem der bewusstere Umgang mit Alkohol sowie der demographisch-ethnische Wandel in der Gesellschaft „Realität, der sich die Brauer stellen müssen.“
Als Zukunftsmarkt ist daher alkoholfreies Bier definiert. Europaweit ist AF-Bier auf dem Vormarsch, der Anteil von alkoholfreiem Bier an der Bierproduktion in Europa wird auf ungefähr 5% geschätzt. Bei unseren deutschen Nachbarn liegt der AF-Bieranteil bereits bei 7,6 Prozent, in Tschechien bei 6,3%. „Wenn wir uns den europäischen Durchschnitt zum Vorbild nehmen und auf österreichische Größenverhältnisse umlegen, dann sprechen wir von einem Potenzial von 42 Millionen Seiterl oder 28 Mio. Krügerl mehr AF-Bier“, so Berger, Geschäftsführer des Brauereiverbandes. Dank neuester technologischer Entwicklungen gewinnt alkoholfreies Bier an Charakter und Tiefe und schmeckt dabei so gut wie sein alkoholhältiges Pendant. Derzeit beträgt der Anteil 3%. In den nächsten Jahren könnte laut Schwarz die Marke durchaus bereits bei rund 5% liegen.
Der Kostendruck bleibt auch 2024. Die hohen Lohnabschlüsse in den beiden vergangenen Jahren schlagen „auf den Bierpreis durch.“ Der neue Obmann fordert daher erneut die Regierung auf, die Schieflage bei der Biersteuer „zu begradigen“ und diese auf die Hälfte zu senken.