text: Robert Falkinger
Griesson - de Beukelaer
Fokus auf Prinzen Rolle
Das Jahr 2021 war für Griesson - de Beukelaer Österreich-Chef Andreas Obermayr ein „herausforderndes“ Jahr. Doch beeinflusste das starke Exportgeschäft das Gesamtergebnis positiv. 2022 startet die Prinzen Rolle mit neuer Sorte Haselnuss und neuer Rezeptur durch. TV-Power steht ebenfalls am Plan. Das Tempo in Richtung nachhaltige Verpackungen geht weiter. Wermutstropfen: Preissteigerungen und Verfügbarkeit.
Die Griesson - de Beukelaer (GdB) Österreich Zentrale im 12. Bezirk in Wien. Von hier aus steuert Geschäftsführer Mag. Andreas Obermayr mit seinem Team neben Österreich auch zwölf Länder in Zentral- und Osteuropa, darunter Rumänien oder Nordmazedonien. „Wir hatten in Österreich ein herausforderndes Jahr. Ein zartes Plus zeigten die Prinzen Rolle Minis. Bei der Marke LEICHT & CROSS, wo es massive Eindeckungen im März 2020 zu berücksichtigen gilt, gab es gegenüber dem Vorkrisen-Niveau 2019 ein gesundes Plus. Unsere dritte Fokusmarke, Cereola, war stabil. Insgesamt ist aber der Markt für Süßgebäck in Österreich nicht gewachsen und es gab eine Verschiebung vom Kurantgeschäft zum Aktionsgeschäft. Dennoch konnten diese Entwicklungen durch unser starkes Exportgeschäft nahezu kompensiert werden“, so der gebürtige Vorarlberger im REGAL-Gespräch. Ein Aufleben des Tourismus in der Balkanregion sowie neue Kunden befeuerten den Exportmotor.
TV-Power für Prinzen Rolle. Der passionierte Bergsteiger gibt heuer mit einem Relaunch und TV-Werbepower für die Prinzen Rolle kräftig Gas, um am rot-weiß-roten Hauptmarkt wieder Flagge zu zeigen. Die Rezeptur wurde verbessert. Obermayr: „Aus dem Klassiker Prinzen Rolle Kakao wird Prinzen Rolle Schoko, denn ab sofort verfeinern wir die Creme mit Schokolade. Zudem bringen wir mit der Sorte Haselnuss eine neue Variante in den Markt, mit der wir auch neue Verwender ansprechen wollen.“ Für eine bessere Sichtbarkeit der Marke im Regal sorgt künftig ein neues Color Coding. So strahlt die neue Sorte Haselnuss in Grün, Vollkorn in Orange, Choco Duo in Braun und der Klassiker weiterhin in Blau-Gold.
Verfügbarkeit & Preise. Herausfordernd bleibt in Coronazeiten die Produktion. GdB betreibt mit Polch (Rheinland-Pfalz), Kahla (Thüringen) und Wurzen (Sachsen) drei moderne Standorte. Home Office ist in der Produktion nicht möglich. Quarantänebestimmungen verschärfen das Szenario. „Bisherige Out-of-Stocks haben wir über Lager gut abdecken können. Doch Lagerhaltung kostet. Wir wollen aber weiterhin verlässlicher Partner für Handel und Konsument sein. Verfügbarkeit und Preise werden uns heuer stark beschäftigen“, so der Manager, der mit der Preisdynamik bei Energie, Logistik, Rohstoffen und Verpackungen kämpft. Kostenexplosionen bei Kartonpapier, Energie, Mehl, Öle und Butter erhöhen den Druck. „Die Volatilität wird hier immer größer, die Planbarkeit immer kleiner“, so Obermayr.
Weibliche Zielgruppe für LEICHT & CROSS. Die in der Corona-Krise bei LEICHT & CROSS neu gewonnenen Verwender will Obermayr mit Online-Werbung weiterhin bei der Marke halten. Die Marke spricht vornehmlich die weibliche Zielgruppe an. Seit Juli 2021 sind die LEICHT & CROSS Knusperbrote vegan und werden mit dem V-Label ausgezeichnet. Die Umstellung erfasste alle vier Sorten. Zusätzlich wird das Nutri-Score Level „A“ auf allen Packungen des Stammsortiments mit den Sorten Roggen, Goldweizen, Vital und Vollkorn sowie der RUSTICA Range mit den Sorten Dreikorn und dem Neuprodukt Weizen-Hafer aufgenommen. Das neue Design der Verpackungen betont die Benefits der beliebten Knusperbrote noch deutlicher und inszeniert moderne Snackideen als Serviervorschläge.
Nachhaltige Verpackung sind die Zukunft. Tempo macht GdB bei nachhaltigeren Verpackungen. Im Export steigt GdB bei der Marke Griesson Cookies von Plastik auf Kartoneinsatz um. Obermayr: „Wir planen auch bei den Griesson Gebäckstangen die Umstellung. Wir nehmen das Thema sehr ernst. Das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit.“
Für 2022 sind jedenfalls wieder Wachstumszahlen gefragt. „Von der Prinzen Rolle erwarten wir uns heuer einen starken Wachstumsimpuls. Generell müssen wir aber dieses Jahr aufgrund der vielen Unplanbarkeiten besonders flexibel und kreativ agieren“, so der Manager.