REGAL Logo

Das Branchenmagazin für Handel & Industrie

Thomas Schrenk, Maximarkt-Geschäftsführer

interview: Magdalena Kranabitl

Maximarkt-Geschäftsführer Thomas Schrenk macht bereits ein Drittel des Umsatzes mit Non-Food-Artikeln. Die Kosten für Energie und Personal sind gestiegen.

Neue Power bei Maximarkt

Werbung
  • Linzer Markt: Umbau und PV-Anlage
  • Groß-Invest im Bereich Einwegpfand
  • Acht Prozent Bio-Anteil in Salzburger Märkten 
  • Im Non-Food-Bereich wird bei Groß-Investitionen gespart
  • Pensionisten sollen Arbeitskräftemangel kompensieren

Schon 1969 wurde die Kette gegründet. Mittlerweile umfasst Maximarkt sieben Märkte. Bis 2002 gehörte Maximarkt der RWA, seither zu Spar. Einer der Traditions-Märkte ist Anif bei Salzburg. Schon seit 1974. Doch 2013 erfolgte am Rande der Mozartstadt ein Neubau. Ein weiterer Meilenstein erfolgte 2019 mit der Wieder-Eröffnung des Marktes in Ried. Dort wurde ein neues Themenkonzept für Non-Food umgesetzt. Nach der Modernisierung von Wels (2021) sind die nächsten Planungen nun ganz auf das Projekt Linz Bäckerfeldstraße ausgerichtet. Doch Geschäftsführer Thomas Schrenk möchte danach auch noch den Standort in Haid modernisieren. Säulen des Hypermarktkonzeptes – die Standorte sind größer als 4.000 Quadratmeter – sind Frische, Feinkost, Sortimentsbreite, Regionalität, Lokalität sowie Non-Food.

REGAL: Wie entwickeln sich die sieben Maximarkt-Standorte im heurigen Jahr?
Thomas Schrenk:
Bis dato bin ich sehr zufrieden. Wir sind plangemäß unterwegs. Ausgelöst durch die hohen Energiepreise und Inflation sehen wir, dass im Non-Food Bereich bei Großinvestitionen gespart wird.

Können Sie Beispiele nennen?
Hauptsächlich bei Gartenmöbeln und Fahrrädern. Immerzu stabil sind hingegen Spielwaren. Auch Haushalts-Elektronik und Unterhaltung ent­wickeln sich durchwegs positiv.

Wie viel Prozent vom Umsatz bringen Non-Food 2 Produkte ein?
Non-Food 2 Produkte machen etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes aus.

Was sind die Haupt-Umsatztreiber?
Hier ist nach wie vor unsere Backstube zu nennen. Stark sind wir auch mit unserem riesigen Angebot in der Feinkost unterwegs. 

Und Photovoltaik?
Die erste PV-Anlage wurde im März am Maximarkt-Dach in Ried in Betrieb genommen. Das Sonnenkraftwerk wird im Jahr rund 240.000 kWh erzeugen.

Welcher Markt wird als nächstes mit einer PV-Anlage ausgestattet? 
Der Linzer Maximarkt soll planmäßig beim anstehenden Umbau eine Photovoltaik-Anlage bekommen.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen?
Eindeutig die hohen Energie-Kosten sowie die gestiegenen Personalkosten belasten die Kostenstruktur. Die KV-Erhöhung ist natürlich notwendig für unsere Mitarbeiter. Denn sie bringen tagtäglich eine herausragende Leistung. Das gehört auch dementsprechend wertgeschätzt und vergütet. Eine weitere Herausforderung ist der akute Arbeitskräftemangel. Wir müssen und wollen hier aktiv gegensteuern, zum Beispiel auch in der Form, dass wir gezielt Pensionisten ansprechen und für uns gewinnen wollen.

Inwiefern unterscheiden sich die Kundenansprüche in Salzburg gegenüber Oberösterreich?
Regionalität ist der Salzburger Kundschaft besonders wichtig. Darüber hinaus spielt auch Bio eine wesentliche Rolle. Die Standorte in Anif und Bruck verzeichnen über acht Prozent Bio-Anteil. Weiters ist zu beobachten, dass gerne an den Bedientheken eingekauft wird. Der SB-Anteil ist in Salzburg etwas geringer als im benachbarten Oberösterreich.

Was verstehen Sie unter Regional?
Wir verstehen unter dem Begriff Regional nur Oberösterreich und Salzburg. Also sofern das Produkt aus dem jeweiligen Bundesland stammt, wo der Markt situiert ist. Lokal ist ein Produkt, das nur in einem Markt gelistet wird und aus direkter Umgebung kommt. Unser Ziel ist es weiterhin, lokale Produkte zu erhöhen. Dadurch können wir auch an kleinere Erzeuger herantreten, die mengenmäßig nicht mehrere Märkte beliefern können. Der Prozess ist aber sehr aufwendig.

Wie viele regionale Lieferanten beliefern Maximarkt?
Aus der Region beliefern uns 600 Lieferanten. Insgesamt haben wir rund 55.000 Artikel in den Verkaufsregalen, wovon etwa 2.700 Produkte der Region zuzuschreiben sind. Umsatztechnisch entspricht das mehr als fünf Prozent.

Was können Sie mir zum derzeitigen Kaufverhalten der Kundschaft sagen?
Bei S-Budget Produkten sehen wir, aufgrund der Teuerungen, eine großartige Entwicklung. Während der Corona-Pandemie wurde seitens der Kunden häufig zu teurem Fleisch gegriffen, um sich trotz Gastro-Schließungen etwas zu gönnen. Premium-Fleisch ist nun leicht rückgängig.

In welche Bereiche wird heuer investiert?
In den Einwegpfand, damit wir 2025 einsatzbereit sind. Die Maximarkt-Standorte in Bruck und Anif wurden bereits heuer umgebaut. Bis zum Jahresende folgt dann noch der Umbau in Ried.

Wie hoch ist das Investment?
Wir investieren für die Umbauten mehrere 100.000 Euro.

Wie ist der Stand mit E-Ladestationen?
Unsere Standorte werden aktuell, pro Maximarkt, mit zwei E-Schnellladestationen bestückt, um gleichzeitig vier Autos laden können.

Vielen Dank für das Gespräch!


Aktuelle Top-Jobs


Internationale Aktionswaren- und Importmesse

Die 37. IAW-Messe öffnet Anfang September ihre Tore für Besucher aus aller Welt und zeigt sich im neuen Gewand.

→ 

Metro: Mittwochsgesellschaft spricht über Lieferketten

Metro Österreich ist seit 2017 Partner des EFA und lädt im Rahmen der Kooperation alljährlich zur „Wiener Mittwochsgesellschaft des Handels - Edition Alpbach“. Zum „Moment of reality“ wurde damit der „Moment of truth“ des Europäischen

→ 

Unimarkt verstärkt die Geschäftsführung

Unimarkt startet einen Transformationsprozess - und erweitert damit die Geschäftsführung um Andreas Hämmerle. Einen erfahrenen Finanz- und Transformationsexperten.

→ 

WKÖ-Trefelik: „Aufwärts geht es leider nur bei den Kosten“

Die Konsumfreude bleibt hinter den Erwartungen. Das Absatzvolumen sinkt im ersten Halbjahr real um 1,6 Prozent. „Zu Jahresbeginn hatten uns die Prognosen der Wirtschaftsforscher noch Grund zur Hoffnung gegeben. Doch leider ist die Erholung

→ 

Große Studie von Marketagent und REGAL – So kaufen die Österreicher ein

Die Österreicher kaufen wieder lieber ein. 63,9 Prozent gehen sehr gerne oder eher gerne einkaufen. Das ergab eine repräsentative Studie von Marketagent und REGAL unter 1.000 Befragten. Doch auch die Einkaufsmuffel werden wieder mehr. 16

→ 
Werbung