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St. Wolfgang am Wolfgangsee

text: Magdalena Kranabitl

Touristen-Hotspots in Österreich. Die Saison bei Eurospar, Adeg sowie Nah&Frisch

Tourismus pusht den Handel

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  • Starke Saison am Wolfgangsee
  • Touristen aus Asien zurück

Die heißen Sommertage haben in Österreich Einzug gehalten. So auch der Sommertourismus. Die Corona-Flaute sollte endlich überstanden sein. Laut Wifo-Analyse wird mit gut 80 Millionen Nächtigungen im Laufe der Sommersaison gerechnet. Ein Rekord. Nach wie vor sei jedoch ein „Trend zur Sparsamkeit im Urlaub zu beobachten“. REGAL hat bei Kaufleuten aus Tourismus-Regionen nach dem Status quo gefragt.

Adeg Kaufmann Johann Kienberger ist durchaus zufrieden mit dem heurigen Start in die Saison. Mit seiner Frau Maria betreibt er drei Märkte im idyllischen Salzkammergut. Einen davon mit einer Verkaufsfläche von 150 Quadratmetern im Touristen-Hotspot St. Wolfgang, auf der oberösterreichischen Seite des Wolfgangsees. „Der Saisonstart war extrem stark. Bereits nach Ostern strömten die Touristen nach St. Wolfgang. Bei Tagestouristen ist ein Boom ersichtlich“, sagt Kienberger im REGAL-Interview. Allgemein würden die Leute gerne im Inland die Urlaubszeit verbringen. Etwa 40 Prozent des Jahresumsatzes, die Wintersaison inkludiert, fallen bei Kienberger auf das Touristengeschäft. „Im Sommer sind die Hälfte der Einkäufer Urlauber. Seit dem Winter sind wieder mehr asiatische Touristen hier. Ansonsten etliche aus den Nachbarländern wie Deutschland oder Tschechien.“ 

Top-Seller. Im Einkaufswagerl landen nach wie vor gerne Produkte aus der Region. „Die Urlauber kaufen regionalen Schafskäse, Honig oder geräucherten Fisch.“ Dass die Touristen beim Lebensmitteleinkauf sparen, verneint der Kaufmann: „Ich sehe keinen Rückgang bei bestimmten Warengruppen.“ Im Vorjahr konnte Kienberger für seinen größten Standort in Strobl 3,3 Millionen brutto erwirtschaften, 1,4 Mille brutto mit dem Adeg in St. Wolfgang.

Mondsee. Etwa eine halbe Autostunde entfernt, gegen Norden, befindet sich, direkt am Mondsee, der Eurospar von Kaufmann Alexander Feurhuber. Jahr für Jahr zieht es etliche Touristen in die oberösterreichische Marktgemeinde, eingebettet zwischen Schafberg, Mondseeberg und Drachenwand. „Da es im Frühling sehr kalt war, ist die Saison in diesem Jahr sehr sprunghaft angestiegen. Der Mai war noch durchwachsen, ab Juni ging die Touristenanzahl aber rasant nach oben. Generell ist die Kundenanzahl in meinem Eurospar gestiegen“, erzählt Feurhuber. Woran das liegt, ist sich Feurhuber nicht sicher: „Eventuell, weil die Campingplätze alle voll sind. Die Hotels sind teilweise noch nicht ausgebucht. Vielleicht liegt heuer der Trend in der Selbstversorgung.“ 

Beim Einkauf sieht der Kaufmann eine deutliche Tendenz hin zu Aktionen: „Ich merke, dass die Touristen, so wie die Einheimischen, vermehrt zu Aktionsware greifen. Vor allem bei Waschmittel und Bier wird auf den Preis geachtet. Regionale Produkte werden trotzdem noch gerne gekauft. Hier sehe ich keinen Rückgang.“ Um für die Saison gewappnet zu sein, hat der Kaufmann fünf Praktikanten angestellt. 

Wachau. In Niederösterreich gelegen, etwa 80 Kilometer westlich von Wien, befindet sich ein weiteres Juwel Österreichs: die beliebte Tourismusregion Wachau. Hier ist, in der mittelalterlichen Ortschaft Dürnstein, der Nah&Frisch Markt von Kauffrau Barbara Hartl situiert. Weingärten, Felsen und die Donau zieren das Landschaftsbild. „Normalerweise startet die Saison in der Wachau nach Ostern. Aufgrund des verregneten Frühlings verschob sich alles um zwei Monate. Auf Tagesausflüge wurde, dem Wetter geschuldet, verzichtet“, berichtet die Nah&Frisch Kauffrau. Aktuell sind die Urlauber zurück, Luft nach oben sei aber noch gegeben. „Beim Lebensmitteleinkauf wird heuer auch im Urlaub gespart. Gewöhnlich sind Spirituosen aus der Region am Wochenende ausverkauft, um ein Beispiel zu nennen. Zu hochpreisigen Produkten aus der Region greifen die Touristen deutlich weniger oft. Gekauft wird nur das Erforderliche.“ Gerne würde Hartl in der Hochsaison die Öffnungszeiten des Marktes verlängern. „Leider fehlt es mir an Personal.“

Pläne. Für das kommende Jahr hat die Nah&Frisch Kauffrau einiges in der Pipeline: „Ich will den kompletten Markt einem Umbau unterziehen und die PV-Anlage ausbauen. In Zuge dessen sollen die Gastro- und Logistik-Flächen vergrößert werden.“ Heuer stehe ganz klar das Finanzmanagement im Mittelpunkt: „Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs haben sich meine Heiz- und Gaskosten versechsfacht und der Strom verdoppelt. Dazu kommen die Lohnnebenkosten und Warenbeschaffung. Insgesamt bekomme ich um ein Drittel weniger. Ein eisernes Finanzmanagement ist die heurige Devise.“


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