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v.l.: Marco Bill Schuster, Georg Fischer und Martin Widermann © comunit/Schedl

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Industrielle Papierverarbeiter: Vorsichtig optimistisch

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Es war ein herausforderndes Jahr 2023, auch für die papierverarbeitende Industrie in Österreich. Propak präsentierte kürzlich die Kennzahlen seiner 87 Mitgliedsbetriebe. Sowohl die Menge als auch der Wert gingen im Vorjahr um 9,1 Prozent zurück auf 1,1 Millionen Tonnen und 2,8 Milliarden Euro. „Das ist eine historisch negative Entwicklung. Unter Wasser sind wir dennoch nicht gekommen. Die Brötchen werden allerdings etwas kleiner“, kommentiert Georg Dieter Fischer, Propak-Fachverbandsobmann, die Entwicklung.

Verpackungen. Im Bereich der Verpackungen (Wellpappe, Faltschachtel, flexible und sonstige Verpackungen) lag der wertmäßige Rückgang bei minus 11,6 Prozent, in der Menge bei minus 9,3 Prozent. Wichtig in seiner Bedeutung bleibt der Export. Acht von zehn Euro werden im Ausland erwirtschaftet. Rund die Hälfte davon in Deutschland.

PPWR als Chance. Die Konjunkturschwäche, hohe Arbeitskosten und steigende Bürokratie zählten und zählen weiterhin zu den größten Herausforderungen. Alleine in den vergangen drei Jahren stiegen die KV-Löhne und Gehälter der Propak-Industrie um 20 Prozent. „Wir benötigen eine neue sozialpartnerschaftliche Herangehensweise zur kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltsfindung. Und wir brauchen dringend einen Abbau von Bürokratie – hier droht den Unternehmen eine Lawine insbesondere an europäischen Regelwerken, Stichwort Lieferkettengesetz“, sagt Marco Bill Schuster, stellvertretender Propak-Obmann. Auch die PPWR gehört hier dazu. „Es war eine Herkulesaufgabe, Überzeugungsarbeit in Brüssel zu leisten, damit der Kreislaufwert der Papierverpackung berücksichtigt wird“, sagt Propak Geschäftsführer Martin Widermann. Ende des dritten Quartals wird mit einer Zustimmung des Europäischen Rats gerechnet. Die PPWR wolle man als „Chance für die Industrie sehen und zusätzliche Märkte erschließen“, so Schuster, Stichwort Kunststoff-Substitution. Das reiche vom E-Commerce, bis hin zu Umverpackungen, den Ersatz von PE-Folien oder innovativen Monomaterial-Verpackungen aus Wellpappe.

Zukunft. Ein weiteres „heißes Eisen“: Standortkosten. Jeder dritte papierverarbeitende Betrieb musste bereits Maßnahmen ergreifen, was die Produktion und den Standort betrifft – vom Outsourcing bis zum Auswandern. Beim Blick in die Zukunft ist Fischer „vorsichtig optimistisch“. „Wir rechnen mit einer leichten Erholung in der zweiten Jahreshälfte und einem flachen Mengenwachstum von ein bis zwei Prozent.“

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