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Gerhard Schaller, Niemetz Geschäftsführer © Elias Hartman

Text: Robert Falkinger

Gerhard Schaller, Niemetz Geschäftsführer im REGAL-Gespräch

Niemetz baut weiter aus

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Mit der neuen Schwedenbomben Schaumschnitte und neuen Geschmacksvarianten gibt Niemetz heuer auf der Innovationsschiene kräftig Gas. Expansionspläne auch für die Marke Heidi: „Wir bauen hier am Standort um einen sechsstelligen Betrag einen eigenen Workshop-Bereich, wo Konsumenten selber Heidi Tafeln und Pralinen kreieren können“, so Gerhard Schaller im REGAL-Gespräch.

REGAL: Wie war die Entwicklung 2020?
Schaller:
Als Impulsprodukt hat die Schwedenbombe durch die reduzierte Frequenz massiv gelitten. Als Frischeprodukt blieben die Schwedenbomben auch für Hamsterkäufe ausgeklammert. Im Laufe des Jahres hat sich aber die Situation gebessert und wir konnten im Rahmen einer guten Zusammenarbeit mit dem Handel viele Aktivitäten umsetzen. Erfreulich ist, dass die Schwedenbomben 20er Geschenkspackung zweistellige Zuwächse verzeichnen konnte. Auf das Jahr gerechnet konnten wir die ersten Monate nicht aufholen, wir sind aber angesichts der anhaltenden Krise mit dem Geschäftsjahr 2020 zufrieden. 

Wie hat das neue Schwedenbomben Eis funktioniert?
Wir sind mit den drei Sorten Manja Eis, Swedy  Eis und Schwedenbomben Eis gestartet und waren zu Beginn gut gelistet, mussten aber in der Corona-Krise mit Blick auf Kosten und Liquidität die geplante Werbeunterstützung mit einer Plakatkampagne absagen. Zudem ist der Markt sehr kompetitiv. Das Schwedenbomben Eis ist aber weiterhin gut distribuiert. 

Der Kostendruck bleibt und kann beim Handel argumentiert werden?
2020 haben wir massiv in die Nachhaltigkeit investiert und alle unsere Packungen auf das teurere rePET umgestellt. Seit über einem Jahr werden die Schwedenbomben Blisterverpackungen aus recycelten PET-Material hergestellt, wodurch kein neues Gramm Plastik in Umlauf gebracht wurde. Aber auch bei der Produktion wird auf hochwertigen Fairtrade-Kakao gesetzt und ausschließlich frische Zutaten für die Herstellung verwendet. Wir produzieren in Handarbeit und haben 50 Prozent Personalkosten. Der Kostendruck bleibt unverändert hoch, da wir nun seit mehr als sechs Jahren die Preise nicht erhöht haben. 

Wo liegen heuer noch die großen Schwerpunkte?
Wir sind heuer mit dem Basisgeschäft zufrieden und sind gut gestartet. Die Marken Manja und Swedy erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Innovationen sind gerade bei Süßwaren ein wichtiges Thema. Daher haben wir vor kurzem die Schwedenbomben Schaumschnitte lanciert, die wir mit einem Partner produzieren. Listungen gibt es bei Billa Plus, MPreis, Metro sowie privaten Kaufleuten. Überall dort, wo sie gelistet ist, funktioniert es sensationell. Wir haben große Erwartungen an das Produkt. Werblich werden wir die Schwedenbomben Schaumschnitte mit einer Plakatkampagne pushen. 

Wie sieht die aktuelle Innovationsstrategie aus?
Wir rechnen mit einem zweistelligen Prozentsatz vom Umsatz, der von Innovationen stammen soll. Ein weiteres Innovationsfeld neben den Schaumschnitten sind neue Geschmacksvarianten bei den Schwedenbomben. Aktuell sind wir mit der 6er Limited Edition „Erdbeer Busserl“ erfolgreich unterwegs. Im Herbst werden wir die Geschmacksvielfalt der Schwedenbombenwelt weiter ausbauen. 

Wie kommt ein kleiner Player wie Niemetz auf Innovationsideen?
Wir verfügen über ein schlagkräftiges Team. Es herrscht ein unternehmerischer Team-Spirit. Jeder kann Ideen einbringen, die dann mit Konzept-Tests auf Konsumenten-Akzeptanz hin geprüft werden. In den letzten zweieinhalb Jahren hatten wir 50 Konzepte in der Schublade. Die Schaumschnitte war der Testsieger dieser vielen Konzepte. 

Pläne für Heidi?
Heuer im Februar haben wir den Markenshop auf der Mariahilferstraße eröffnet. Damit wollen wir die Marke pushen. Sobald sich die Corona-Lage stabilisiert hat, wollen wir die Eröffnung weiterer Shops prüfen. Zudem errichten wir am Standort hier in Wiener Neudorf neben dem Schweden­bomben Workshop auch einen eigenen Workshop-Bereich für Heidi. Dafür investieren wir einen sechsstelligen Betrag. Die Eröffnung ist für Herbst 2021 geplant. Der Schwedenbomben Workshop hatte immerhin schon 30.000 Besucher. 

Wie geht es produktseitig mit Heidi weiter?
Im Tafelbereich haben wir folgende drei Portfolioschwerpunkte: die Florentine Schokolade mit der einzigartigen Knusperschicht, Schokolade mit goldenen karamellisierten Nüssen sowie die dunkle Schokolade. Hier ist das Ziel, der dunklen Schokolade zu einer signifikanteren Distribution zu verhelfen. Zusätzlich launchen wir im Herbst Pralinen in Form von Bergspitzen.

Auf welche aktuellen Konsumententrends setzt Niemetz?
Den Trend zur Nachhaltigkeit adressieren wir mit unserer rePET Packung. Lokalität, Regionalität ist ein großer Trend. 74 Prozent der Konsumenten sagen, dass sie bei Süßwaren österreichischen Traditionsmarken gegenüber Konzernmarken den Vorzug geben. Weiters sind bei den Schwedenbomben auch die Frische – sie halten ja nur circa drei Wochen – sowie die Handarbeit Trends, die die Konsumenten sehr goutieren.

Die Corona-Krise hat generell die digitalen Absätze beschleunigt. Wie hat sich der Niemetz Online-Shop entwickelt?
Wir erzielten im Krisenjahr 2020 markante Absatzsteigerungen. Wir werden den Shop insbesondere zu Saisonanlässen mit eigenen Angeboten bespielen. 

Was sagen Sie zu Billa Plus?
Für uns macht es keinen Unterschied. Für den Konsumenten ist entscheidend, ob die Location und das Laden-Layout gleich bleiben. Kritisch sehe ich die aggressiven Angebote, die eine Wertschöpfungsvernichtung darstellen. 

Rechnen Sie für das Geschäftsjahr 2021 wieder mit Steigerungen?
Ja, wir planen rund 20 Millionen Euro Umsatz. 

Danke für das Gespräch.


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