Text: Robert Falkinger
Kult-Kracherl wird 65
Keli macht Tempo
Zum 65. Geburtstag trumpft die Kultmarke mit einem frischen Design, zuckerfreien Sorten, einer „Limited Edition“ Kriecherl sowie einer breiten Social Media Kampagne auf. Mit neuen Listungen bei Penny, BP, OMV, Lagerhaus nimmt Keli ebenfalls Fahrt auf. Absatzziel 2021: Fünf Millionen Flaschen.
Mag. Rudolf Mühlberger, Geschäftsführer und Miteigentümer vom Keli-Markeninhaber ZF Getränke, ist in Feierlaune. Denn das Kult-Kracherl, gegründet 1956 von Getränkehändler Walter Kesterzanek (KEsterzanek LInz), wird heuer 65 Jahre. Die Marke glänzt, strahlt und punktet auch heute noch und marschiert rechtzeitig zum Geburtstag mit einem dicken Jubiläumspaket zügig in Richtung Zukunft. Der überarbeitete Look samt frischem Etikettendesign verbindet gekonnt Tradition und Innovation. Zuckerfrei ist gefragt, also antwortet Keli mit zuckerfreien Varianten. „Mit den neuen zuckerfreien Sorten Maracuja, Ananas und Cola folgen wir dem Zeitgeist,“ so Mühlberger im REGAL-Gespräch. Der Start erfolgt in der ökologischen 0,33 Liter Mehrweg-Glasflasche sowie in der speziell für den To-Go-Bereich wichtigen 0,5 Liter PET-Flasche. Mit der als „Limited Edition“ konzipierten Sorte Kriecherl zaubert Mühlberger eine hitverdächtige und völlig neue Limo-Sorte aus der Keli-Ideenküche. Keli Kriecherl schmeckt angenehm süß-säuerlich und ist die perfekte Sommer-Erfrischung. Die klassisch österreichische Frucht gehört zur Familie der Pflaumen und bringt einen neuen Geschmack ins Limonaden-Segment. „Das Kriecherl ist eine Hommage an Österreich“, so der Manager, der die Marke Keli seit 2007 erfolgreich managt und mit ökonomischer Weitsicht nachhaltig auf Kurs hält.
Social Media Kampagne. Social Media darf auch für eine 65 Jahre alte Marke kein Fremdwort sein, Werbeeuros müssen in Schach gehalten werden. Mühlberger schießt daher eine breit angelegte Social-Media Kampagne und eine Samplingaktion hinaus. Der Slogan ist dabei Programm: „Hör nie auf, frisch zu bleiben“. Partner Transgourmet unterstützt die Gastronomie mit aufmerksamkeitsstarken Incentives wie gebrandete Liegestühle, Gymbags, nachhaltige Strohhalme und Badetücher im Keli-Design. Der Relaunch der Etiketten sowie die Kampagne wurden von vorauerfriends.com konzipiert und umgesetzt. Zweieinhalb Jahre feilte Mühlberger mit Lizenzpartner Transgourmet am neuen Auftritt. Mühlberger: „Die Zusammenarbeit mit Transgourmet hilft uns sehr.“ Schließlich muss sich Keli am Limonadenmarkt gegen Markenchampions wie Coca-Cola oder Almdudler behaupten. Keli ist ein durch und durch österreichisches Produkt, schmeckt nach Nostalgie und österreichische Lebensart.
Wertschöpfung. Sowohl Transgourmet als auch Keli treiben die Wertschöpfung in rot-weiß-rot nachhaltig voran. Seit der Kooperation der beiden Unternehmen im Jahr 2016 hat sich Keli zu einem echten Flaggschiff innerhalb des hauseigenen Getränkefachgroßhandels Transgourmet Trinkwerk entwickelt.
Regionale Produktion. Dort bei Trinkwerk, im burgenländischen Wolfau werden auch drei Viertel der Gastronomie-Gebinde abgefüllt. Trinkwerk fungiert als Glasstandort. Abfüllpartner und neben Mühlberger 50 Prozenteigentümer Steinrieser produziert in der Steiermark die PET-Gebinde. Dritter Abfüllpartner ist Ferdl-Getränke Litzellachner aus Abetzdorf/OÖ. Rund 30 Prozent des Geschäfts macht Mühlberger mit der Gastronomie, der Löwenanteil entfällt auf den LEH. In Corona-Zeiten ein strategischer Vorteil.
Listungscoup mit Penny. Mühlberger, der u.a. bei Billa Plus, AGM, Adeg, Lidl in den Regalen ist, knüpft weiter emsig am Distributionsnetz, lotet jede Möglichkeit aus, denn Spar und Billa fehlen in der Distribution weiterhin. Bereits seit 2019 liefen die Verhandlungen mit Penny. Zisch, frisch, zack: Anfang 2020 war es dann soweit. Keli Ananas in der 0, 5 Liter PET-Flasche ist seither auch in den Regalen des Rewe-Diskonters verfügbar. Anfang 2021 folgte bei Penny Keli Himbeer nach. Wieder hat der Kämpfer für Keli eine wichtige Listungslücke schließen können und mit über 300 Penny-Filialen wichtiges Marktterrain gewonnen. Renner im LEH sind die Sorten Ananas, Maracuja und Himbeer. Mit den Exotic-Sorten Ananas und Maracuja besitzt Keli ein klares Alleinstellungsmerkmal am Limonadenmarkt. Auch die Tankstellen konnte der langjährige Keli-Geschäftsführer ins Boot holen. „Wir sind jetzt neu bei der BP und der OMV drinnen“, so der Manager. Neu ist auch eine Listung bei Lagerhaus hereingekommen. Insbesondere der Listungscoup mit Penny und die In&Out-Aktionen bei Lidl halfen, die Corona-Stürme zu überstehen. Der Vending-Bereich sackte 2020 um 25 Prozent nach unten. „Wir sind im letzten Geschäftsjahr mit einem blauen Auge davongekommen.“ Für dieses Jahr plant Mühlberger offensiv. „Wir peilen heuer einen Umsatz inklusive Lizenzgeschäft von drei Millionen Euro an.“ Als Absatzziel nimmt Mühlberger fünf Millionen Flaschen ins Visier, ein Fünftel davon entfällt auf Glasgebinde.
Und die Zukunft marschiert in der ZF Getränke-Zentrale in Bad Gastein munter weiter. Strategische Überlegungen für rePET liegen ebenso am Tisch wie Exportpläne.