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Gerold Idinger, Geschäftsführer Unilever Austria © Unilever/Photo Simonis

interview: Robert Falkinger

REGAL im Gespräch mit Gerold Idinger, Geschäftsführer Unilever Austria

Starke Marken gestalten unsere Zukunft

Werbung

Unilever setzt weiterhin auf die Mega-Trendthemen Conveni­ence, bewusste Ernährung und Nachhaltigkeit. „Starke Marken gestalten die Zukunft. Als zentraler Hebel eines funktionierenden Handelsgeschäfts sind sie Treiber für Fortschritt und eine nachhaltige Kategorie-Entwicklung“, so Gerold Idinger, Geschäftsführer Unilever Austria gegenüber REGAL im neuen Unilever Office im Austria Campus. 2024 wird der Werbedruck noch erhöht.

REGAL: Wie ist die Entwicklung bei Marken und Segmenten?  
Idinger:
2023 war ein herausforderndes Jahr. Mit der Umsatzseite sind wir zufrieden, die Ertragslage bleibt ein bestimmendes Thema. Im Markt zeigen die meisten Kategorien, in den wir tätig sind, ein stark wertgetriebenes Wachstum. Auch die Eiskategorie zeigt sich nach den starken Sommermonaten wieder sehr dynamisch und wächst im hohen einstelligen Bereich. Dazu haben vor allem unsere starken Innovationen beigetragen. Mit 29 Innovationen in 2023 sind wir weiterhin Top-Innovator im Eisbereich. Zusätzlich stellen wir alle Top-10 der umsatzstärksten Eis-Innovationen und füllen unsere Innovations-Pipeline für 2024 kräftig weiter. Im zukunftsträchtigen Vegan-Eismarkt bauen wir unsere Position als Marktführer weiter aus. In den Non-Food Kategorien befindet sich etwa der Deo-Markt auf einem All-time-high. Mit Rexona stellen wir die Nummer 1 der wachstumsstärksten Marken und mit den neun umsatzstärksten Innovationen in unseren Personal Care Kategorien im Jahr 2023 tragen wir zum Kategorie-Wachstum maßgeblich bei. Die Foods Kategorien sind auf einem anhaltend hohen Niveau, wachsen fast zweistellig und Knorr konnte in Summe Marktanteile gewinnen. Besonders mit den Knorr Bouillons treiben wir die dynamische Entwicklung des Marktes stark voran. Auch der Markt für Dressings profitierte von einer starken Grillsaison und mit unserer österreichischen Traditionsmarke Kuner konnten wir hier Marktanteile gewinnen.

Welche Trends sind für Unilever aktuell besonders wichtig? 
Wir sehen weiterhin, dass, getrieben besonders durch die GenZ, die Werte von Marken und wofür diese stehen, signifikant wichtiger werden. Ein positiver Beitrag zur Gesellschaft wird vorausgesetzt und Produkte brauchen daher eine klarere Ausrichtung. Dieser Trend zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, da wir schon lange mit unseren Marken, die sehr klare Werte vertreten, erfolgreich sind z.B. mit der neuen Dove Kampagne für Body Love, die sich gegen Bodyshaming stark macht. Zusätzlich wird durch die GenZ die zukünftige Arbeitswelt vollkommen neu definiert. Hier freut es mich, dass wir mit unserem neuen, top-modernen Office hier am Austria Campus attraktiv für die Talente von morgen aufgestellt sind. Gleichzeitig sehen wir auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten, dass die grundlegenden Konsumentenbedürfnisse unverändert sind: eine hohe Nachfrage nach Convenience, bewusster Ernährung und Nachhaltigkeit. Das sind die Mega-Trends, die wir in unserem Portfolio bedienen und da bleiben wir auch perspektivisch auf Schiene.

Und aus diesen Trends soll das künftige Wachstum für Unilever herkommen?
Ja, mit unseren starken Marken-Positionen in zahlreichen Kategorien wollen wir auf den Trendthemen weiter aufsetzen und in Zusammenarbeit mit dem Handel das Kategorie-Wachstum weiter in den Mittelpunkt stellen. Convenience ist etwa ein maßgeblicher Treiber für das Wachstum im Bereich der Fertiggerichte und Snacking. Knorr zeigt hier überproportionales Wachstum und bietet unterschiedliche Formate für jeden Anlass, vor allem Asia entwickelt sich hier auch sehr gut. Das Thema bewusste Ernährung sehen wir in der weiter sehr dynamischen Zunahme veganer Produkte – das ist ein echter Wachstumsmotor und wir haben früh begonnen, diesen Markt aufzubereiten. Mittlerweile sehen wir in Studien, dass eine Mehrheit der jungen Erwachsenen sich pflanzenbewusst ernährt.  Bei der Marke Hellmann’s etwa ist die vegane Variante schon gleichauf mit dem Klassiker. Im Foods Bereich ist mittlerweile jedes 5. Produkt vegan und auch bei Eis gewinnt vegan weiter an Bedeutung – bis 2030 wollen wir 20% vegane Produkte verkaufen. Das Umweltbewusstsein der Konsumenten wächst ebenfalls stetig und hier sehe ich uns als Unternehmen deutlich in der Pflicht. Wir bei Unilever geben hier ein deutliches Commitment: 95% der landwirtschaftlichen Zutaten unserer Knorr-Produkte beziehen wir aus nachhaltigem Anbau. Bis 2030 wollen wir zudem die CO₂ Emissionen unserer Produkte über den gesamten Lebenszyklus hinweg halbieren.

Wie sieht die aktuelle Innovationsstrategie aus?
Innovationen sind gerade jetzt besonders wichtig. Dabei geht es darum, mit neuen Varianten und Werbemaßnahmen Penetration und Frequenz in den Kategorien zu steigern. Wie schon zuvor angeführt sind alle Top-Innovationen der vier Segmente im Eismarkt (Kleinpackungen, Vorratspackungen, Wannen, Pints) von Unilever. Als Marktführer in der Deo-Kategorie freuen wir uns, dass unsere Axe Fine Fragrance Produkte die Top-Innovation im Männer-Bereich sind. Gemeinsam mit der neuen Dove Advanced Care Deodorants sorgen sie für Kategoriewachstum. Im Rahmen unserer Mehrmarkenstrategie setzen wir dabei auf unsere ausgeprägte Technologieführerschaft und bringen mit unseren Premiumisierungsvorhaben zusätzliche Konsumenten in die Kategorie. Mit unserer starken Erfolgsmarke Knorr setzen wir mit der neuen Taste the World Plattform auch auf internationale Gerichte. Im Dressings Bereich erhält die Kuner Mayonnaise gerade ein modernes überarbeitetes Design, rechtzeitig zur Top Saison Weihnachten. Auch das Produktportfolio von The Vegetarian Butcher wurde um ein neues spannendes Produkt erweitert: The Vegetarian Butcher Chick-Eria Filets! Diese bieten eine 100% pflanzenbasierte Alternative zu Hühnerfilets und überzeugen in jeder Verkostung.

Spürt Unilever den Billigdruck/Inflationsangst?
Die letzten Monate waren von großer Verunsicherung geprägt und das hat auch das Einkaufsverhalten der Konsumenten beeinflusst. Die Bedeutung von Promotions bleibt damit hoch, gleichzeitig spielt der kleine Luxus für zuhause weiter eine Rolle. Aktuell sehen wir, dass das Konsumentenvertrauen langsam zurückkommt. Die Sorge über Einschränkungen im Konsumverhalten geht wieder leicht zurück. Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Fokus jetzt wieder stärker auf nachhaltiges Kategoriewachstum gelegt wird, investieren weiter in unsere Marken und legen nochmal an Werbepower zu. 

Welche Argumente hat man für den Handel, um sich Regalplätze zu sichern?
Starke Marken gestalten die Zukunft. Als zentraler Hebel eines funktionierenden Handelsgeschäfts sind sie Treiber für Fortschritt und eine nachhaltige Kategorie-Entwicklung. Mit unseren Innovationen bringen wir Schwung in die Kategorien und die Konsumenten ans Regal. Dabei orientieren wir uns stets an den Trends und erfüllen ihre Bedürfnisse, Stichwort: Convenience, gestiegenes Umweltbewusstsein & bewusste Ernährung. Neben der kontinuierlichen Überarbeitung unserer Sortimente – wir stehen für ein fokussiertes und wettbewerbsfähiges Portfolio - entwickeln wir auch neue, perspektivisch wichtige Segmente, wie beispielsweise im Bereich Vegan oder pflanzliche Fleischalternativen mit unserer Marke The Vegetarian Butcher. Gleichzeitig sind unsere Produkte auch wichtige Anker des täglichen Einkaufs – pro Minute werden in Österreich etwa 140 Knorr-Produkte gekauft – und haben Multiplikatoren-Effekte. So ist etwa der Wert eines Warenkorbs, der eine Knorr Bouillion enthält, doppelt so hoch. Davon profitiert am Ende auch der Handel.

Wie geht man mit der aktuellen Kostendynamik um? 
Preisentwicklungen in einem Unternehmen wie Unilever entstehen über einen längeren Zeitraum.  Die Krisen der letzten Jahre haben jedenfalls langfristige Auswirkungen, die uns immer noch vor große Herausforderungen stellen. Viele Kostenelemente treffen uns auch zeitverzögert. Wir haben auch einen hohen Anteil an Produkten, die für den österreichischen Markt produziert werden. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns weiterhin. Dazu gehört auch immer zuerst die eigenen Kosten zu optimieren. Gleichzeitig setzen wir weiter auf höchste Qualität und investieren in unsere Marken, das macht uns zukunftsfit.

Danke für das Gespräch. 


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