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© Noll

interview: Robert Falkinger

REGAL im Gespräch mit Sabine Brandl, Manner-Vorständin für Vertrieb, Marketing, Personal

Die neuen Manner-Pläne

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Seit 1.1.2024 hat Sabine Brandl bei Manner den Vorstandsbereich Vertrieb, Marketing & Personal inne. REGAL gegenüber legt Brandl die neuesten Pläne auf den Tisch. Das Saisongeschäft wird immer wichtiger in die beiden Standorte Wien und NÖ fließen heuer rund zehn Millionen Euro. Casali startet mit neuer Werbestrategie digital durch. Frische Akzente bringen neue Markenauftritte beim Manner Eiswaffel-Sortiment und bei Napoli Dragee Keksi.

REGAL: Kürzlich ging die ISM über die Bühne. Welchen Wert hat die Messe für Manner?
Brandl: Wir haben die Marke Manner auf der diesjährigen ISM mit unserem rund 100m² großen Stand in den Fokus gerückt. Bei den Besuchern galt das Motto: Qualität vor Quantität. Die Frequenz war gut. Der deutsche Markt ist für uns enorm wichtig. Wir hatten gute Gespräche mit dem deutschen Handel. Die Messe kann durchaus auch als  „Listungsbeschleuniger“ wirken. Wir nutzen die Messe aber weniger für Auftragsbücher, sondern eher fürs Netzwerken wie beispielsweise mit unseren internationalen Distributeuren, Partnern wie Fairtrade International und der Fachpresse. Es ist auch eine gute Möglichkeit den Teamgeist bei unseren Mitarbeitern zu vertiefen.  

Wie hoch war das Investment in den Messeauftritt?
Alles inklusive, ein niedriger sechsstelliger Betrag. Wir haben heuer den Messestand moderner und frischer gestaltet und uns auf den Markenauftritt für Manner konzentriert.

Welche Trends gab es?
Ein großer Trend ist vegan. Dieser Trend ist gekommen, um zu bleiben. Des weiteren ist Süßware mit Zusatznutzen in, etwa Riegel mit Proteinen. Neben weniger Zucker wird aber ganz groß das Genuss-Thema gespielt. 

Welche Pläne gibt es für die Marke Casali?
In einem intensiven Strategieprozess hat unser Marketing-Team von Casali gemeinsam mit der Agentur Wirz eine neue, modernere Markenpositionierung entwickelt, an der sich auch alle Casali Sub-Brands wie etwa die Waves, Rum-Kokos und Schoko-Bananen neu und verjüngt orientieren. Die Casali-Insel bleibt. Das ermöglicht ein Storytelling, das sehr gezielt auf die unterschiedlichen Sehnsüchte der Zielgruppen eingeht. Von der entspannten Gelassenheit des Schoko-Bananenstrands, über die sportlich aktive Waves-Coast, bis zur ausgelassen geselligen Rum-Kokos-Bar - für jedes Produkt wurde eine eindeutige Farb- und Stimmungswelt definiert, die Begehrlichkeit schafft. Werblich tritt die Marke künftig nur digital auf. Wir wollen mit Casali verstärkt jüngere Konsumenten ansprechen. Daneben startet als „Shot of the Year neu die Sorte Rum-Kokos Cuba Libre. Das bringt Zusatzumsätze. Zudem wird mit der Casali-Rum Kokos-Range das gesamte Casali-Sortiment Fairtrade. Damit schließen wir die letzte Lücke. 

Die Marke Napoli wird auch nachhaltiger?
Den Nachhaltigkeitsversprechen folgend trägt auch das Keksi des Jahres 2024 das Fairtrade-Logo. Die Sortenidee basiert auf der Trendgeschmacksrichtung „black & white“, aber eben auf Keksi-Art mit dunklem Kakao-Keksi und weißer Schokolade und hellem Keksi und Zartbitterschokolade-Dragierung. A uch die gesamte Dragee Keksi-Range kommt heuer in einem neuen Design. Wie alle Napoli Dragee Keksi, wird auch die Limited Edition im Werk in Wolkersdorf in Niederösterreich produziert. Auch hier fahren wir werblich einen Social Media Schwerpunkt.

Wie geht’s bei der Hauptmarke Manner weiter?
Auch unser gesamtes Manner Eiswaffel-Sortiment für den C+C-Bereich und den LEH strahlt ab 2024 in einem neuen Design. Mit dem sommerlich pastellfarbenen Packaging Relaunch ist das neue Manner Eiswaffel-Sortiment noch frischer und moderner. Eiswaffeln sind zum Ganzjahresartikel geworden. Die Rezeptur von unserem Hauptartikel 75g Eiswaffeln haben wir in Richtung eines höheren Creme-Anteils verbessert. 

Das Saisongeschäft abseits Weihnachten und Ostern bespielt Manner mit Sommer- und Wintersorten. Wird das Saisongeschäft wichtiger?
Wir sind vor zwei Jahren mit unseren Manner Sommerglück Sommersorten gestartet und sind damit weiter sehr erfolgreich. Mit den Sorten Orange, Pfirsich und Himbeere starten wir heuer in den Sommer und im Winter komplettiert die Kokos-Makrone die Sorten Spekulatius und Bratapfel-Zimt.

Welche Rolle spielt die KI für Manner?
KI spielt vor allem bei Planungen und Prognosen eine Rolle. Derzeit sind wir im Teststadium. Wir schaffen damit Awareness. Es geht aber nicht darum, dass Arbeitsplätze wegfallen, sondern es werden sich Kompetenzen verändern. Wir werden niemals die Technik über den Menschen stellen. Heute schon eine Rolle spielt die KI bei Textvorlagen.

Das Lieferkettengesetz verzögert sich. Die Industrie stöhnt ob der Komplexität. IV-Präsident  Georg Knill rechnet für sein Sondermaschinen-Unternehmen vor: 1.600 Lieferanten und 500.000 Komponenten. Die ganze Kette muss sauber sein. Wie sehen Sie das für Manner? 
Ganz so vielschichtig ist es bei uns nicht. Das Problem ist eher die Unsicherheit, ob das kommt oder nicht. Natürlich wollen wir nachhaltig und mit sozialer Verantwortung produzieren. Mit unserer Fairtrade Zertifizierung decken wir viel ab. Wir haben eine Risikoanalyse durchgeführt und uns auch externe Berater ins Haus geholt sowie einen Supplier Code of Conduct und eine Grundsatzerklärung aufgestellt. Wir gehen verstärkt in Lieferantengespräche. Der Vorteil ist aber auch, dass die Konsumenten  das wollen. Für uns eine Chance der Weiterentwicklung. Natürlich steht ein hoher administrativer Aufwand dahinter. 

Wie sieht die aktuelle Kostendynamik aus?
2023 war stark kostengetrieben. Auch wir mussten Preisanpassungen durchführen, haben das aber nicht übertrieben und viel Wert auf Transparenz gelegt. Hier hat uns der Handel begleitet. 

Wie sieht es mit Investitionen in den Standort aus?
2024 fließen insgesamt rund zehn Millionen Euro in unsere Produktionen Wien und Wolkersdorf. Wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenzen und bauen deshalb aus, u.a. investieren wir in neue Verpackungsmaschinen für Mannerbeutel, Napoli Dragee Keksi, Mozartkugel. 

Danke für das Gespräch. 


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