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interview: Robert Falkinger

REGAL im Gespräch mit Francesco Vitrano, Managing Director von Mondelēz Österreich

Milka wird „grüner“

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2024 wird wieder ein echtes Werbejahr. „Ja, wir investieren weiterhin in unsere starken Marken“, so Francesco Vitrano, Managing
Director von Mondelēz Österreich im REGAL-Gespräch. Fünf Millionen Euro fließen im Werk Bludenz in die Energieeffizienz. Im Marken­fokus stehen heuer Milka, Philadelphia und Oreo. Der Snacking-Trend setzt sich for.

REGAL: Wie läuft’s für Mondelēz? 
Francesco Vitrano: Über das gesamte Jahr gesehen konnten wir in Europa 2023 ein organisches Nettoumsatzwachstum von 14,5 Prozent gegenüber 2022 erzielen. Wir verzeichneten im 4. Quartal 2023 ein organisches Netto-Umsatzwachstum von 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Österreich sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden und ich bin stolz darauf, was das Team in 2023 geleistet hat.

Welche Marken/Produkte/Sortimente hatten das größte Wachstum? Wie haben sich die Innovationen geschlagen? 
Der Bereich Saison mit Ostern und Weihnachten spielt bei Mondelēz in Österreich eine wesentliche Rolle, bei dem wir uns insgesamt als Marktführer behaupten können. 2023 waren wir zu Ostern die Nummer eins mit einem Marktanteil von 27,3 Prozent - und konnten auch mit einer Innovation punkten. Der weiße Milka Schmunzelhase war laut Nielsen 2023 das umsatzstärkste Neuprodukt am Oster-Markt in Österreich. 

Welche neuen Akzente setzen Sie in der Zusammenarbeit mit dem Handel? 
In Zeiten hoher Inflation konzentrieren wir uns besonders darauf, bessere Produktpakete für bestimmte Kanäle zu entwickeln und so attraktive Preise nach Kanälen anzubieten. Darüber hinaus gehen wir auf die wichtigsten Einzelhändler zu, um maßgeschneiderte Shopper-Aktivierungen für 2024 zu entwickeln.

Auf welchen Marken liegt der Fokus? 
Wir fokussieren uns auf unsere starken Marken wie Milka (Schokolade und Kekse), Philadelphia und Oreo. Anfang Februar startete eine Kooperation von Oreo und Pac-Man, die speziell auf alle Gaming-Begeisterten abzielt: Wer die Oreo-Sonderverpackung scannt, kann exklusive Pac-Man Labyrinthe freischalten. Zusätzlich dazu gab es in der Wiener Innenstadt Walking Acts und Samplings. Abgerundet wird die 360-Grad Kampagne durch ein Gewinnspiel mit tollen Preisen – u.a. eine Reise nach Japan, die Heimat des Pac-Man. Auch das Potenzial von Suchard, nach dem Relaunch letztes Jahr, wollen wir weiterhin voll ausschöpfen. Die älteste Schokoladenmarke überzeugt mit einer faszinierenden Gründungsstory und tollem Erfindergeist und stellt einen wichtigen Pfeiler im Segment dunkler Schokoladen dar. Im vergangenen Jahr wurden die Ganznuss-Tafeln „Ganze Haselnuss“ und „Ganze Mandel“ mit 70 Prozent Kakao gelauncht. 

Wird 2024 ein starkes Werbejahr? 
Ja, wir investieren weiterhin in unsere starken Marken. In das Jahr gestartet sind wir mit einer Weiterentwicklung unserer Milka #zartstattzwider-Kampagne und wir haben noch einiges geplant. 

Auf welche Trends setzt man?
Während Konsumenten auf der ganzen Welt weiterhin schwierige Zeiten durchleben, betrachten sie ihre Lieblingssnacks als erschwingliche Abwechslung. Die aktuelle, vierte Ausgabe unserer „State of Snacking“ Studie*, die Mondelēz International jedes Jahr durchführt, unterstreicht die wachsende Bedeutung von Snacks, die zunehmend die traditionellen Mahlzeiten im Leben der Konsumenten ersetzen. Die wichtigsten Erkenntnisse sind: Für das „Mindful Snacking“, also den achtsamen Verzehr von Snacks, nehmen sich mehr als drei Viertel der Konsumenten (78 Prozent) bewusst Zeit. Unsere Welt wird immer digitaler. Snacking bietet für 79  Prozent der Befragten Möglichkeiten und Anlässe, sich physisch zu treffen. Snacks sind auch eine häufige Geste der Verbundenheit: Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) finden, dass personalisierte Snacks ein tolles Geschenk sind. Appetit auf Nachhaltiges wächst: Die Entscheidung fällt bei Snacks immer häufiger auf nachhaltige Produkte. Dabei liegt der Fokus auf Verpackungen.

Wie sieht es aktuell mit der Kostendynamik aus? 
Wir sind als Unternehmen effizient aufgestellt und können einen Teil der gestiegenen Kosten absorbieren, indem wir unsere Produktivität steigern. Während sich die meisten unserer Rohstoffe auf einem stabilen Preisniveau bewegen, sind die Kosten für Kakao und Zucker extrem gestiegen, es gibt daher keine andere Möglichkeit, als einen Teil der gestiegenen Kosten in Form von Preiserhöhungen weiterzugeben. 

Welche Bedeutung hat die KI, etwa in der Produktentwicklung? 
Wir konzentrieren uns bei Mondelēz International darauf, alles, was wir tun, kontinuierlich zu verbessern und frühzeitig auf neue Trends und Entwicklungen zu reagieren. Im ganzen Unternehmen treiben wir deshalb die digitale Transformation voran und tätigen Investitionen in digitale Technologien, um so beispielsweise den Konsumenten personalisierte Auswahlmöglichkeiten zu bieten. KI ist auf dem Weg, das Gesicht von Werbung und Marketing zu verändern. Die kreativen Möglichkeiten, die mit künstlicher Intelligenz – insbesondere generativer KI – freigesetzt werden können, sind enorm und wir erproben diese bereits in einigen unserer Märkte.

Pläne für Standort Bludenz?
Ab 4. März übernimmt Kübra Katmer als Werksdirektorin das Traditionswerk in Bludenz. Die 35- jährige wird gemeinsam mit dem Team den einzigartigen Standort weiter vorantreiben. Zudem investiert Mondelēz International rund fünf Millionen Euro in Energieeffizienz im Werk in Bludenz. Ab Herbst 2024 wird es als eines der ersten Werke im europäischen Produktionsverbund von Mondelēz International seinen Warmwasserbedarf für die Produktion mit zwei modernen Großwärmepumpen decken. Die intelligente Nutzung der Abwärme aus den bestehenden Produktionsprozessen sorgt für einen sehr effizienten Betrieb der Wärmepumpen. Das wird den Gasverbrauch am Standort um bis zu 65 Prozent senken. Mondelēz International arbeitet an seinen Fortschritten, den gesamten CO₂-Fußabdruck zu reduzieren mit dem langfristigen Ziel, bis 2050 ein Netto-Null-Emissionsziel (NZ) zu erreichen. 

Danke für das Gespräch.  


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