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Gebirgsgarnele aus der Steiermark
Ein Bericht, in dem der Küchenchef des Ikarus, Martin Klein, eine Garnelenfarm besuchte, brachte Frau Ingrid Flick auf die Idee in ihrer zweiten Heimat, im steirischen Rottenmann, eine nachhaltige Indoor Garnelenzucht zu entwickeln.
Die Planung der Garnelenzucht begann 2018, 2020 wurde der Betrieb aufgenommen. Während der Bauphase fiel der Entschluss auch ein Bruthaus (Hatchery) zu errichten, um die Versorgung mit Postlarven (Jungtieren) zu gewährleisten. Dieses Bruthaus (Hatchery) stellt das Herz von White Panther dar. Hier pflanzen sich die Elterntiere fort, aus befruchteten Eiern werden Postlarven gezüchtet. Dieser Prozess findet abgeschirmt von äußeren Umwelteinflüssen statt. Dem reinen Quellwasser aus den Rottenmanner Bergen werden nur Salz, Mineralien und selbst erzeugte Algen hinzugefügt.
Die Indoor Aquakultur für Garnelen ist weltweit wenig mit wissenschaftlicher Expertise belegt. White Panther betrat somit absolutes Neuland, und das mitten in der Obersteiermark. Die Flick Privatstiftung denkt seit jeher bei der Bewirtschaftung in Kreisläufen. Diese Philosophie prägte auch von Anbeginn das Projekt der Garnelenfarm. Der Kreislauf beginnt im Wald und in den Bergen. Von dort kommt das glasklare Quellwasser und das Holz für die Energie- und Wärmeerzeugung. „Die Berge und Wälder rund um die Garnelenzucht bieten optimale Voraussetzungen für bestes Gebirgsquellwasser- und das braucht unsere steirische Gebirgsgarnele“, so Peter Ludwig Germann, Geschäftsführer der Forst- und Gutsverwaltung der Flick Privatstiftung.
2020 hielten die ersten Elterntiere im Bruthaus Einzug. White Panther wurde von Züchtern aus den USA gebeten die sehr seltene Art Litopenaeus Stylirostris oder Western Blue Shrimp bei sich aufzunehmen. Dem Team wurde erst später bewusst, welche Verantwortung man hier übernommen hatte. Die seltene blaue Garnele gibt es nur an drei Standorten weltweit: in Neukaledonien, in Brunei und eben bei White Panther in Rottenmann. Die Fortführung des Zuchtbestandes, der sich nun in der neunten Generation befindet, erfordert viel wissenschaftliche Feinarbeit und ist eine große Herausforderung. Diese seltene Art zu erhalten und den Zuchtbestand fortzuführen hat sich White Panther zur Aufgabe gemacht. Zusätzlich zu den blauen Gebirgsgarnelen kamen 2020, die in der Zucht am weitest verbreitete Spezies, Litopenaeus Vannamei oder White Tiger Garnele in der Steiermark an.
In der Welt der Indoor- Garnelenzüchter hat sich die steirische Postlarve, nicht nur wegen ihrer robusten Eigenschaften, sondern auch wegen der virusfreien Zuchtbedingungen weit weg vom Meer, bereits einen besonderen Namen gemacht. Ein Teil der gezüchteten Postlarven wird bei White Panther in der Aufzuchthalle (Grow Out) zur speisefertigen Garnele herangezogen. Der größere Teil der Vannamei Postlarven gelangt innerhalb von 24 Stunden in die Welt in und um Europa.
Nachhaltigkeit und Gaumenfreude gehen bei White Panther Hand in Hand. Dazu gehört auch, dass das ganze Tier genutzt und dem Genuss zugeführt wird. Dafür werden die zu kleine Tiere und die Garnelenköpfe in einem aufwändigen Verfahren getrocknet und pulverisiert. Das Garnelenpulver ist Umami in Reinform. Bei White Panther wurden daraus zusätzliche Produkte wie das Gebirgsgarnelenpesto und die Gebirgsgarnelengewürze entwickelt.