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TQS-Studie: Österreicher befürworten Pfanderhöhung
Die Österreicher:innen haben bei der Pfand-Thematik weiter größere Wissenslücken. Das ergab jetzt ein repräsentative TQS-Studie im Auftrag von fritz-kola. Obwohl 75 Prozent der Befragten angeben, sich gut bis sehr gut beim Pfandsystem auszukennen, zeigen detaillierte Fragen deutliche Wissensdefizite.
Rund jede dritte Person (30 Prozent) weiß nicht, woran man Mehrwegflaschen erkennt. Noch gravierender: 40 Prozent können nicht korrekt beantworten, was mit den Flaschen nach der Rückgabe passiert. Fast ein Drittel (28 Prozent) glaubt, dass Glasflaschen eingeschmolzen oder gelagert und anschließend recycelt werden. Besonders auffällig ist der Wissensrückstand bei den 16- bis 29-Jährigen: Nur 47 Prozent dieser Altersgruppe wissen, dass Glas-Mehrwegflaschen wiederbefüllt werden. „Mehrweg ist ein Paradebeispiel für gelebte Kreislaufwirtschaft. Damit mehr Menschen Mehrwegflaschen nutzen, braucht es einfach verständliche Informationen und klare Kennzeichnung auf den Flaschen. Das hilft den Menschen dabei, sich bewusst für Mehrwegflaschen zu entscheiden. Einheitliche Flaschenformen machen es einfacher für alle - sowohl für Konsumenten als auch für Herstellern. Je mehr Flaschen im Mehrwegsystem geführt werden, desto besser für die Umwelt!“, erklärt Daniela Einsiedler, Expertin für Kreislaufwirtschaft von Die Umweltberatung.
Trotz Wissenslücken zeigen die Änderungen im Pfandsystem Wirkung: 81 Prozent der Befragten geben an, Mehrwegflaschen, PET-Flaschen und Dosen seit Anfang 2025 häufiger zurückzubringen. 78 Prozent bewerten das einheitliche Pfand von 20 Cent als sinnvoll und nachvollziehbar. Die Höhe des Pfands spielt dabei eine entscheidende Rolle: Für mehr als die Hälfte der Österreicher (56 Prozent) hat sie einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf die Rückgabe von Mehrwegflaschen. Besonders stark ist dieser Effekt bei den 16- bis 29-Jährigen, von denen 67 Prozent angeben, dass die Pfandhöhe ihre Rückgabebereitschaft maßgeblich beeinflusst. „Die aktuellen Pfandwerte spiegelten seit längerem nicht mehr den (Wiederbeschaffungs-)Wert einer Flasche wider und wären vom neu eingeführten Einwegpfand entkoppelt gewesen. Insbesondere Letzteres würde dazu führen, dass immer mehr Mehrwegflaschen liegen bleiben. Generell tragen höhere Pfandsätze dazu bei, dass leere Flaschen konsequent in den Mehrweg-Kreislauf zurückgeführt werden. Das ist essenziell für die Produzenten, aber vor allem für eine nachhaltige und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft”, sagt fritz-kola Geschäftsführer Florian Weins.
Ein hoher Pfandsatz stärkt den Ergebnissen zufolge die Motivation Flaschen auch tatsächlich zurückzubringen. So sind ähnliche Pfandsätze auf Einweg- und Mehrwegsystem absolut förderlich. Eine zu große Diskrepanz zwischen dem Einweg- und Mehrwegpfand löst Verwirrung bei den Konsumenten aus und verhindert das Vertrauen ins Pfandsystem. Florian Weins betont: „Grundsätzlich sollte der Pfandwert nicht geringer sein als der Einkaufspreis für die Neuglasflasche selbst. Mehrwegglasflaschen können bis zu 50-mal wiederbefüllt werden, wodurch Ressourcen gespart werden. Die Getränkehersteller sind darauf angewiesen, dass alle Marktteilnehmer ihre Verantwortung wahrnehmen. Die Angleichung des Pfands auf 20 Cent pro Flasche soll sicherstellen, dass Pfandgut konsequent zurückgeführt wird.”